ARMUT HAT VIELE GESICHTER...

July 14, 2017 | Author: Heinz Michel | Category: N/A
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frauen rundbrief

aus dem Frauenreferat

Nr. 37 / Juni 2008

Foto: Michael Wiese

Schwerpunktthema: ARMUT HAT VIELE GESICHTER.....

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NEUES AUS DEM FRAUENREFERAT Aus dem Frauenreferat gibt es einiges Neues zu berichten. Seit dem 1. August 2007 ist das Frauenreferat mit Eva Panhoff-Wanke, Pfarrerin im Entsendungsdienst besetzt – im eingeschränkten Dienst (75%). Von meiner Vorgängerin Martina Gregory habe ich ein gutes Erbe übernommen und freue mich über diesen neuen Arbeitsbereich. Da ich vorher 7 Jahre in der Erwachsenenbildung in HAUS HAARD tätig war, kommt mir einiges in diesem Arbeitsbereich vertraut vor und ich entdecke jedoch auch viele neue und spannende Aufgaben und Bezüge. Meine Arbeit im Frauenreferat wird von einem sehr aktiven Beirat begleitet und unterstützt – dafür an dieser Stelle herzlichen Dank! In diesem ersten Jahr im Frauenreferat ging es mir vor allem darum, die Menschen, die in diesem Bereich arbeiten, kennen zu lernen – deshalb war ich zu Gast in vielen (bisher ca. 25) Frauengruppen im Kirchenkreis. Ich finde es interessant, mit vielen verschiedenen Frauen ins Gespräch zu kommen – sei es nun über die Bedeutung des Lebens der Elisabeth von Thüringen für die heutige Zeit oder über unterschiedliche Frauenrollen im Alltag, dargestellt an der Geschichte von Maria und Martha. Mit dem Thema „Brot und Rosen - Elisabeth von Thüringen damals und heute“ beschäftigten sich auch ca. 50 Frauen auf dem Herbststudientag 2007 der Frauenhilfe in Haus Haard, zu dem ich als Referentin eingeladen war. Zwei Höhepunkte gab es in diesem Jahr – am 21. Januar besuchten ca. 75 Frauen den Weltgebetstag- Vorbereitungstag für Multiplikatorinnen, der das „Land der tausend Wasser“, Guyana vorstellte, aus dem in diesem Jahr der Weltgebetstag der Frauen kam. Ein sehr engagiertes Team unter der Leitung von Frau Warczok vom KFD bereitete mit mir zusammen diesen Tag zu dem Thema „Gottes Weisheit schenkt neues Verstehen“ vor. Ebenfalls eine fruchtbare Zusammenarbeit! Das Thema „Wasser“ sollte uns weiter begleiten....

Gestaltete Mitte ‚Wasser’, Frauentag 2008, Foto: Gisela Wunderlich

„Bewegtes Meer“, Meike Berndt, 2007

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Für den diesjährigen Frauentag am 11. April wählte der Beirat das Thema „Lebendiges Wasser“ aus. Wir näherten uns diesem Thema an diesem Tag, den wir in einer fröhlichen Gemeinschaft von ca. 50 Frauen miteinander verlebten, unter verschiedenen Aspekten: zunächst kam ein kurzer Sketch aus einer Fußbadewanne in Recklinghausen - frei nach Loriot – dann konnten die Frauen auswählen unter folgenden Arbeitsgruppen: Taufe, Entspannung, Aquarellmalen, Singen , „Wasser ist wertvoll“ und einer Bibelarbeit zu Johannes 4 („die Frau am Jakobsbrunnen“). Wir beendeten den Tag mit einer Abendandacht in der Christuskirche. Zu Beginn des Frauentages fand die Frauenvollversammlung statt, bei der turnusmäßig der alte Beirat verabschiedet und der neue Beirat gewählt wurde, der dann dem Nominierungsausschuss für die Wahl bei der Kreissynode vorgeschlagen wird. Vier Frauen, die der Frauenreferatsarbeit über viele Jahre lang nahe gestanden hatten, verabschiedeten sich leider aus persönlichen Gründen von der Beiratsarbeit: Christa Bäcker, Giesela Preising, Ursula Schübel und Astrid Heim. Eine neue Kandidatin für den neuen Beirat stellte sich vor: Ruth Heppner aus Herten.

„Abschied und Neuanfang“, Frauentag 2008, Foto: Beate Dirkmann

Das Thema „Gewalt gegen Frauen“ ist ja leider nach wie vor aktuell. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Ausstellung „Rosenstrasse 76“, die ab dem 14. August 2008 bis zum 4.09.2008 in Gelsenkirchen - Beckhausen zu sehen sein wird und die ich gemeinsam mit dem Beirat und interessierten Frauen besuchen möchte. Parallel dazu soll der Film “Öffne Meine Augen“ ( ein Film über häusliche Gewalt ) im Cineworld Recklinghausen gezeigt werden (s. auch „Geplante Veranstaltungen“). Der Frauenrundbrief soll weiterhin zweimal im Jahr erscheinen. Auch das halbjährliche Programm des Frauenreferates wird weiter erscheinen – ein fester Bestandteil ist der zweimal im Halbjahr stattfindende Praxistreff, ein Fortbildungsangebot für Ehrenamtliche. Ansonsten führe ich gute Traditionen des Frauenreferates – wie z.B. die Heilfastengruppe mit Gisela Dzengel - fort und ergänze sie durch neue, eigene Akzentsetzungen. Unterstützt werde ich dabei durch viele aktive Frauen – vor allem durch Angelika Dolezal, langjährige Mitarbeiterin im Sekretariat des Frauenreferates und den Frauenbeirat. Wichtig ist mir auch die Vernetzung auf kommunaler und auf landeskirchlicher Ebene – das Frauenforum Recklinghausen und die Konferenz der Frauenreferentinnen, die sich im April zu einer interessanten Klausurtagung auf Norderney traf, sind wichtige Ansprechpartner – ebenso wie die anderen kreiskirchlichen Referate und Dienste. Soviel in Kürze zu meinem neuen Aufgabenfeld ... Eva Panhoff-Wanke 3

Ein Engel zum Abschied FRAUENBEIRAT Verabschiedungen und Neuwahlen KIRCHENKREIS - Der diesjährige Frauentag im Evangelischen Kirchenkreis Recklinghausen startete mit den Neuwahlen des Frauenbeirates des Kirchenkreises. Beiratsfrauen um Frauenreferentin Eva Panhoff–Wanke sind Edeltraud Durchgraf, Marianne Grote–Westrich, Ruth Heppner, Gabriele Krüger, Renate Leichsenring, Brigitte Multhaupt–Oppermann, Heide Nieland, Marlies Reinhardt, Anne Schindler (Vorsitzende ), Erika Weise, Helma Witt und Gisela Wunderlich. Dieser neue Beirat wird dem Nominierungsausschuss als von der Frauenversammlumg gewählter Beirat vorgeschlagen, durch Vorschläge des Nominierungsausschusses ergänzt und dann auf der Kreissynode im Juni als synodaler Frauenauschuss des Kirchenkreises gewählt und bestätigt. Verabschiedet wurden vier Frauen des Beirats: Christa Bäcker, die sich ca. 20 Jahre lang für das Frauenreferat des Kirchenkreises engagierte, Giesela Preising, Ursula Schübel und Astrid Heim, die auch lange und engagiert im Frauenbeirat mitarbeiteten. Als Dank für ihre langjährige Arbeit bekamen diese vier Frauen einen ganz persönlichen Schutzengel als Abschiedsgeschenk, über den sie sich sehr freuten und der sie auch weiterhin begleiten soll. Beate Dirkmann, in : UK Nr.19 /4.Mai 2008

Engel, Foto: Liesel Kohte Verabschiedung von Christa Bäcker auf dem Frauentag 2008 ( von links nach rechts: Helma Witt, Brigitte Multhaupt-Oppermann, Eva Panhoff-Wanke, Ursula Schübel, Christa Bäcker, Heide Nieland), Foto: Gisela Wunderlich

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Gedanken zum Thema „Armut“ Das Schwerpunktthema dieses Rundbriefes ist das Thema Armut aus mehreren Gründen... Zum einen, weil dieses Thema in unserer Gesellschaft leider nach wie vor höchst aktuell ist, wie der gerade vorgelegte „Armut- und Reichtumsbericht“ der Bundesregierung zeigt – zum anderen, weil dieses Thema sowohl in der westfälischen Landeskirche im Rahmen der Hauptvorlage „Globalisierung gestalten“ wie auch als gegenwärtiges Schwerpunktthema des Kirchenkreises im Kirchenkreis Recklinghausen viel diskutiert wird. In diesem Rundbrief geht es um die wachsende Armut von Kindern, Alleinerziehenden, Migrantinnen – und es werden einige Projekte aufgezeigt, die Hoffnung machen wollen ... Selbstverständlich gibt es noch viel mehr mutmachende Aktionen im Kirchenkreis– dieser Rundbrief kann nur exemplarisch einige Stimmen zu Wort kommen lassen und versteht sich nur als kleiner Beitrag zur Diskussion. Herzlichen Dank an dieser Stelle an alle, die diesen Rundbrief mitgestaltet haben! Viele gute Gedanken beim Lesen dieses Rundbriefs wünscht Ihnen Ihre Frauenreferentin

UMSONST UND DRAUSSEN AM ENDE AUF NULL UND NICHT ÜBER LOS DURCH DIE KALTBUNTE WÜSTE DIE HEISST HEUTE FERNSEHEN SCHON MORGENS UND WARTEN AUF NICHTS MEHR IN ARBEITSAMTFLUREN DA KAM EINE GROSSE MÜDIGKEIT ÜBER SIE VON WEGEN FIT SEIN DYNAMISCH FLEXIBEL SO MÜDE EIN FUSS VOR DEN ANDEREN DA BLIEB SIE ZURÜCK UND IST AUS DEM RENNEN DA ZÄHLT SIE NCHT MEHR AUF DEM MENSCHENMARKT WO SOLL NUR IN DIESEM ENDE EIN ANFANG SEIN UND WO DEINE SPUREN DU GOTT DER LETZTEN ZU ERSTEN

CAROLA MOOSBACH Zitiert aus: Lobet die Eine. Schweige- und Schreigebete, Matthias - Grünewald Verlag,2000. 5

Armut unter der Agenda 2010 Vor fünf Jahren, am 14. März 2003, verkündete der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) das bis dahin größte Programm zu Einschnitten in der Sozialpolitik in Deutschland, das von CDU, FDP, Grünen und der SPD im Bundestag und Bundesrat beschlossen wurde. Nun zeigen sich die Auswirkungen dieser Politik. Dazu ein paar Zahlen, die illustrieren, warum am Monatsende die Suppenküchen und Tafeln von Menschen hoch frequentiert werden, die einfach kein Geld mehr für Lebensmittel im Portemonnaie haben: Ende 2007 lebten 7,9 Mio. Menschen von sog. Transferleistungen auf Sozialhilfeniveau oder darunter; davon sind 2,2 Mio. Kinder oder Jugendliche. Insgesamt gehören 9,6 % der Gesamtbevölkerung zu diesen Leistungsempfängern, also fast jeder Zehnte. Das Arbeitslosengeld II (ALG II) resultiert aus der Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe und wird an bedürftige erwerbsfähige Menschen gezahlt, die keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld I haben. Knapp über 5 Mio. Personen beziehen ALG II, auch „HARTZ IV“ genannt. Dazu gehören fast 1,3 Mio. Menschen, die aufstockende Leistungen nach SGB II bekommen, da ihre Löhne unter dem Sozialhilfeniveau liegen. 54 % der ALG IIBezieher sind über 15-jährige Schülerinnen und Schüler, Alleinerziehende mit Kindern unter drei Jahren, Erwerbstätige mit geringem Einkommen (ca. 1,3 Mio.), Menschen in Weiterbildungsmaßnahmen oder 1-Euro-JobberInnen (290.000 Personen). Seit der Einführung dieses ALG II hat sich die Zahl der auf Sozialhilfe oder Sozialgeld angewiesenen Kinder auf mehr als 2,5 Millionen verdoppelt. Heute ist jedes 6. Kind unter 7 Jahren auf Sozialhilfe angewiesen – das geht aus dem gerade vorgelegten „Armut- und Reichtumsbericht“ der Bundesregierung hervor. Besonders betroffen sind Kinder aus Einwandererfamilien. 200.000 MigrantInnen und Flüchtlinge erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, das die regulären HARTZ IV-Sätze um 30 % kürzt. Von einer Alters- oder Berufsunfähigkeitsrente in Höhe der „Grundsicherung im Alter“ mussten eine halbe Million Personen (508.000) leben. Die sog. „Beschäftigungserfolge“ der letzten Zeit entpuppen sich bei Licht betrachtet als Scheinerfolge: Im Juni 2007 waren knapp über 700.000 Personen (-2,6 %) weniger sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Juni 2002. Die Zahl der Vollzeitbeschäftigten ist in großem Umfang gesunken, nämlich um 1,2 Mio. Personen. Gleichzeitig stieg die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um fast 500.000. Im Juni 2007 hatten annähernd 800.000 Menschen (-44,6 %) weniger Anspruch auf Arbeitslosengeld als im Juni 2002 (-44,6 %). Lohnabhängige Beschäftigte, Rentner und Rentnerinnen und Erwerbslose mussten seit längerem Einkommensverluste hinnehmen. Im Vergleich zu den Jahren 1998 bis 2001 sanken die realen Nettolöhne um 3,5 %; die Bezieher von Transferleistungen an private Haushalte erlitten einen Verlust von 6 %, da bei Renten, Kindergeld, Bafög und HARTZ IVSätzen Nullrunden vorherrschten und sich nun zudem die Auswirkungen von Preissteigerungen zeigen. Zwischen armen und reichen Bevölkerungskreisen reißt die Kluft weiter auf: 1996 mussten 7,3 % der Bevölkerung mit weniger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens leben. Zehn Jahre später waren dies bereits 11,4 %. Dagegen nahm der Anteil derer, die das Doppelte des Durchschnitts bekamen, von 6,4 % auf 9,2 % zu. Kleiner wird die Schicht der mittleren Einkommensbezieher. In den Jahren 2000 bis 2006 sank deren Anteil von 62 % auf 54 %. Die gegenwärtigen Ausgaben des Bundes für Soziales machen mehr als die Hälfte aller Bundesausgaben aus, immerhin 700 Milliarden Euro. Der Löwenanteil dieser Summe kommt durch die staatliche Steuerpolitik auf die Einkommen zustande, die das Vermögen kaum antastet.

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Die reichsten 10% der Einkommenssteuerpflichtigen tragen mit zu über 52% des gesamten Einkommenssteueraufkommens bei, die unteren 50% zu knapp über 6%.

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Dennoch kommen bei den Betroffenen bei HARTZ IV-Bezug absurd geringe Summen an. So erhält ein Kind unter 15 Jahren 1,68 Euro für Lernmaterialien im Monat zugeteilt, obwohl in jeder politischen Sonntagsrede gerade die Bedeutung der Bildung hochgehalten wird. Folgende Zahlen sprechen für sich: SGB II Regelsatz 347 Euro Nahrungsmittel Kinder Bekleidung / Schuhe Wohnen / Strom Haushaltsgegenstände Gesundheitspflege Verkehr Nachrichtenübermittlung Freizeit, Unterhaltung, Kultur Gaststättenbesuche Sonstiges (Friseur etc.)

132,71 € / 4,28€ pro Tag davon 60% = 2,56 € für 34,26 € / davon 60 % = 20,56 € pro Monat für Kinder 25,93 € 27,70 € 13,17 € 19,20 € 22,37 € 39,48 € 10,06 € 20,13 €

Wo die Ansprüche an Beschäftigte in der Arbeitswelt ständig steigen, steigt die Zahl derer, die sich nicht mehr gebraucht fühlen, für die sich keiner interessiert, die gesellschaftlich gering geschätzt werden, die dauerhaft sozial ausgeschlossen werden. Sich für diese immer größer werdende Gruppe aktiv stark zu machen, wird dauerhaft eine der wichtigsten Aufgabe von Kirche sein.

Dr. Hans Hubbertz, Industrie- und Sozialpfarrer im Ev. Kirchenkreis Recklinghausen Tel. 02361/206109 [email protected] (Stand: Mai 2008)

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„Nur, wer arbeitet , darf bleiben....!?“ Armutsrisiken von Flüchtlingsfrauen und Migrantinnen

Foto: Internet

Voranstellen möchte ich zuerst eine positive Entwicklung im Einwanderungsgesetz im Jahr 2007 und eine Altfallregelung in NRW aus 2006. Hier wurde die Möglichkeit für Sprachkurse, Migrationskurse und vor allem für die Ausbildungs- und Arbeitsaufnahme für „geduldete Migrantinnen“ geschaffen. „Geduldet“ ist ein Aufenthalt, der jederzeit beendet werden kann, wenn das Herkunftsland oder ein anderes aufnehmendes Land Pässe für die Betroffenen ausstellt. Eine Bedingung für die Arbeitserlaubnis ist jedoch für „geduldete“ Migrantinnen der Passpflicht nachzukommen. Das heißt: Einen Pass besorgen beim Konsulat des Herkunftslandes. Doch was passiert dann? Mit dem dann vorhandenen Pass ist es der Ausländerbehörde möglich, die „Geduldeten“ in das Herkunftsland abzuschieben, wenn die vielen Bedingungen des Einwanderungsgesetzes und der Altfallregelung nicht erfüllt sind. Eine weitere Bedingung: Es darf keine Bezüge von öffentlichen Geldern geben! Diese Bedingung erfüllen vor allem diejenigen Migrantinnen, welche hier aufgewachsen sind, oft einen guten Schulbesuch absolviert haben, gut Deutsch können, über Kontakte verfügen etc.... Viele von ihnen haben jetzt eine sogenannte Probeaufenthaltserlaubnis für 2 Jahre, und wenn sie 2009 eine Arbeit oder Ausbildung haben, ist ihr weiterer Lebensweg hier gesichert. Problematisch ist die neue Situation jedoch vor allem für alleinstehende, kranke und behinderte Migrantinnen und für alleinerziehende Frauen. Keine Bezüge von öffentlichen Geldern: das ist die größte Hürde für Kranke und Behinderte, sie brauchen Personen oder eine Familie, die sich verpflichtet, alle Kosten zu übernehmen. Selbst wenn es einen solchen Familienzusammenhang gibt, sind diese

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Familienmitglieder oft nicht mit solchen Einkommen versehen, die eine solche Unterstützung ermöglichen könnten. Ebenso groß sind die Probleme von alleinerziehenden Flüchtlingsfrauen. Für die meisten dieser Frauen ist die Situation des Alleinerziehens keine langsam gewachsene, durch Scheidung und Trennung hervorgerufene, sondern eine durch die Flucht abrupt entstandene. Sie sind oft überfordert durch das alleinige Tragen der Verantwortung für die Kinder. Gleichzeitig die Angst um den Aufenthalt, die Behördengänge, das Erlernen der deutschen Sprache. Hinzu kommt die Anforderung einer binationalen Erziehung. Der Aufenthalt hier ist abhängig vom Asylverfahren und der Möglichkeit der Abschiebung. Somit sind diese Frauen gezwungen, ihre Kinder sowohl für ein Leben hier, als auch für ein Leben im Herkunftsland vorzubereiten. Da jedoch die kulturellen Werte und religiösen Vorstellungen der nichteuropäischen Fluchtländer z.B. Iran, Afghanistan... von großen Unterschieden zu den deutschen Wertvorstellungen geprägt sind, führt dies im Alltag häufig zu ernormen Spannungen zwischen Kindern und Mutter. Die Kinder leben gegenwartsbezogen, lernen schnell unsere Sprache und finden in der Schule Kontakte und Freundschaften. Alleinerziehende Flüchtlingsfrauen sind auf die Hilfe von Anderen angewiesen. Durch das Angebundensein an die Kinder haben sie auch selten die Möglichkeit, Arbeit zu finden. Neben diesen Problemen müssen die Frauen für sich auch noch die Trauer um das Fernsein von Angehörigen und Freunden und die Ungewissheit über die eigene Zukunftsperspektive bewältigen. In den Städten unseres Kirchenkreises gibt es verschiedene Angebote für alleinstehende Frauen und Mütter, manche auch speziell für Migrantinnen. Hier wird diskutiert, gegenseitige Hilfe bei Problemen gegeben, Freizeit gestaltet durch gemeinsames Kochen, Kinderfeste und Besuch von Veranstaltungen. Es ist gut, dass es diese Gruppen gibt. Doch manchmal müssen wir uns auch fragen: „Was wissen wir in unserer Kirchengemeinde von den hier lebenden Migrantinnen wirklich, von ihrem Leben, ihren Wünschen, ihren Vorstellungen und ihren Schwierigkeiten?“

Anita Goldbeck, Flüchtlings- und Migrationsreferat des Ev. KK Recklinghausen, Tel.:02361 –206-260

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Marl, im Mai 2008

Armut von Kindern ist hier bei uns ein großer Skandal

Was hat eigentlich eine Gesellschaft für einen Wert, die mit einer Gesetzesänderung die Kinderarmut in ihrem Land bewusst und auf Anhieb verdoppelt? Und nichts anderes hat die Hartz IV – Regelung mit ihren Richtlinien vollzogen. Hier wurden die kleinsten der Kleinen ohne ihr Dazutun an den Rand unserer Gemeinschaft gedrängt; sie werden an vielen Stellen ausgegrenzt, stigmatisiert und als Menschen zweiter Klasse behandelt. „Den gesellschaftlichen Wert einer Zivilisation erkennt man daran, wie sie mit ihrer Nachkommenschaft umzugehen pflegt.“ Diesen Satz habe ich von der Ethnologin Margret Mead in den ersten Semestern meines Sozialarbeiterstudiums gelernt, und sie beschäftigte sich unter anderem auch mit dem vorbildlichen Familienverhalten einiger Naturvölker in Papua–Neuguinea. Wenn wir den Wert unserer Kultur daran messen würden, sähen wir im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich alt aus! Hier einige Vorschläge für konkrete Handlungsschritte, die Kinderarmut in unserem Land zu verhindern: •

Zunächst einmal brauchen wir Sie und Ihre Einsicht und Ihr aktives Engagement. Kommen Sie, und machen Sie mit, und unterstützen Sie uns nach Ihren Möglichkeiten. Wie heißt es doch: Es braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind zu erziehen!



Und denken Sie bitteschön nicht nur an Ihre Kinder, oder an Ihre Enkel. Auf gesellschaftlicher Ebene sind wir ein Elternkollektiv. Selbst wenn Sie keine Kinder haben, sind Sie verantwortlich für die Kinder Ihrer nachfolgenden Generationen!



Wir sollten auf politischem Wege eine Grundsicherung für alle Kinder konsequent umsetzen. Nachweislich benötigt man in der Bundesrepublik nur 0,26% des Bruttosozialproduktes, um auf armutsbedingte Defizite bei Kindern angemessen zu reagieren.



Wir fordern: „Prävention statt Krisenbewältigung“. Also nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, sollte der Staat reagieren. Wir brauchen ein System, ein soziales Netz, das durch „Vorsorge“ und „Begleitung“ alle Kinder in ihren Familien bedürfnisorientiert unterstützt.



Es ist Aufgabe aller, Vernachlässigung zu verhindern. Eltern und ihre Kinder stark machen und nicht Familien auseinander reißen. Wir benötigen den Ausbau der familienunterstützenden Hilfen durch haupt- und ehrenamtliche Kräfte in unseren Kommunen.



Wir müssen das Recht der Kinder auf Erziehung und Bildung konstruktiv umzusetzen durch frühe Förderung, durch kostenlose Kindergartenplätze, mit ganzheitlichen Konzepten für Schule und Familie. Wir benötigen dringend die Entwicklung einer qualitativ guten Tagesbetreuung für Kinder, die es ihnen ermöglicht, unter positiven Umständen außerhalb des Elternhauses zu lernen und erste Erfahrungen zu sammeln. Kostenfrei mit gut ausgebildetem Personal.



Schule und Bildung muss sich endlich neuen Entwicklungen und Notwendigkeiten stellen. Es ist eine volkswirtschaftliche Verschwendung, wenn so viele junge Menschen ohne berufliche Perspektiven die Schulen verlassen. Das liegt nicht an unseren Kindern, das liegt an unserem System.

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Kinder mit fremdländischem Hintergrund brauchen Akzeptanz, Verlässlichkeit und Entgegenkommen. Gezielte kulturelle und sprachliche Unterstützung schon im Kleinkindalter unter Einbeziehung der Eltern sind die Voraussetzungen für eine vernünftige und erfolgreiche Integration.



Wir brauchen dringend eine ganzheitliche und kostenfreie gesundheitliche Versorgung aller Kinder mit der elterlichen Verpflichtung zur Vorsorge. Nur so kann das Grundrecht auf geistige, seelische und körperliche Unversehrtheit von Kindern konsequent umgesetzt werden!



Eltern brauchen Unterstützung, wenn es darum geht, die eigene Erziehungsfähigkeit zu stabilisieren. Elternkurse wie „Starke Eltern, starke Kinder“ müssen für Menschen mit geringem Einkommen und geringerem Bildungsniveau verständlich und kostenfrei werden. Sonst bleiben die, die es am notwendigsten brauchen, draußen vor der Tür.



Armut ist nicht vererbbar, Armut ist strukturell vorgegeben!

Und nur die Umsetzungen gemeinsamer Strategien und die Veränderung des bestehenden Systems in parteiübergreifenden konzertierten Aktionen sind langfristig in der Lage, Kinderarmut in dieser Gesellschaft erfolgreich zu verhindern.

Jörg Schneider Vorsitzender des Deutschen Kinderschutzbundes Marl e. V.

Foto: Jörg Schneider

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„Man sieht nur mit dem Herzen gut...“

(Antoine de Saint-Exupéry) Ein Satz, den fast jeder kennt, doch eher weniger beherzigt..... „Frauenhilfe hat sich dies auf ihre Fahne geschrieben.“ In früheren Jahren war Familienhilfe für Frauenhilfe „selbstverständlich“. Danach, in den guten Jahren, wurde diese Arbeit von Seiten des Staates, der Caritas oder der Diakonie übernommen. Doch seit einiger Zeit kommen diese Institutionen an ihre Grenzen. Die Gesellschaft, das Leben hat sich stark verändert. Jeder ist sich selbst der Nächste. Sehr viele Familien fallen deshalb durch das soziale Netz – leben am Rande der Gesellschaft. „Wir wollen einen Aufruf starten an „Alle“: „Nur mit dem Herzen sieht man gut!“ Es wird weggeschaut. „In“ ist nur der Mensch, der etwas vorzuweisen hat. Das beginnt schon im Babyalter bis hin ins hohe Alter – man wird oft nur danach beurteilt, was man vorzuweisen hat: Markenartikel zum Anziehen, Auto, Urlaubsreisen etc... Wehe, man kann dies nicht! Was macht einen Menschen aus? Was ist wichtig für einen Menschen? Eltern lassen sich oft dazu drängen, Dinge für ihre Kinder anzuschaffen, damit sie in der Schule gegenüber Gleichaltrigen bestehen können. Sehr oft verschulden sie sich dadurch – unnötigerweise... Das Wesen eines jeden Menschen ist wichtig – wichtig ist es, jeden so annehmen, wie er ist und in die Gemeinschaft aufzunehmen. Nur mit dem Herzen sieht man gut. Achtung und Respekt vor dem Nächsten, ob jung oder alt, sind lebensnotwendig. Wo sind die Vorbilder, die das uns und der Jugend zeigen? Viele fühlen sich überfordert oder nicht zuständig und wollen keine Verantwortung übernehmen. Die allermeisten Menschen können für ihre schlechte finanzielle Situation sehr wenig. Haben wir das Recht dazu, darüber zu urteilen? Nein! Vielmehr sollten wir ihre Situation 13

annehmen, wahrnehmen, ihnen zeigen, dass sie trotzdem wertvoll und ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft sind... Die Kinder leiden oft am meisten unter der schlechten finanziellen Situation. Sie können jedoch nichts für die Situation der Eltern und sie können auch nichts daran ändern. Deshalb wollen wir diesen Aufruf starten, den Kindern zu helfen! Denn: „Nur mit dem Herzen sieht man gut!“ Einige Beispiele für mögliche Hilfeleistungen: Schulspeisung, Hausaufgabenhilfe in Schulen oder zu Hause, mit Kindern spielen, lesen, für die Finanzierung der Musikschule sorgen oder des Sportvereins, des Schwimmvereins, der Schulsachen, der Fußballschuhe, des Badeanzugs, ihnen einen Nachmittag schenken, alleinerziehende Mütter oder Väter unterstützen – ihnen einen freien Tag schenken und noch vieles mehr. Ihnen fällt sicher noch so manches ein an „Möglichkeiten der Zuwendung“. Es muss nicht immer Geld sein – Zeit – Liebe – zu schenken ist genauso wichtig und gut. Wie soll dies gehen? Wenden Sie sich an Ihr Jugendamt vor Ort, Kindergärten, Schulen, dort wird man Ihnen Informationen geben können. Die Frauenhilfe Nordwest in Datteln hat seit einigen Monaten einiges in dieser Richtung in Bewegung gebracht und hat einige Kontakte zum Jugendamt in Datteln, zu Kindergärten und Schulen vermittelt und einige Hilfsangebote wie z.B. ein preisgünstiges Frühstück organisiert. Der Bezirksverband der Frauenhilfe in Recklinghausen hat ein Sonderkonto eingerichtet, um Kindern im Kirchenkreis Recklinghausen zu helfen: Volksbank EG Waltrop BLZ: 426 617 17 Konto-Nr. 8006307800 Spenden sind herzlich willkommen. Anfragen für Unterstützung konkreter Projekte bitte an den Vorstand der Frauenhilfe im Bezirk Recklinghausen : Frau Maethner, Tel.: 02363/ 66328. Geld, Zeit, liebevolle Zuwendung verschenken... Denn: „Nur mit dem Herzen sieht man gut“. Viel Freude damit! Für Fragen, Anregungen und Hilfe stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: Erika Weise, Datteln, Telefon: 02363/8918, Vorsitzende der Frauenhilfe Nordwest, Datteln.

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LANGENBOCHUM SCHENKT...

In den Sommerferien 2007 hatten wir an 6 Abenden zum „Budenzauber“ im Gemeindezentrum in Herten-Langenbochum eingeladen. Thema der Abende mit unterschiedlichen Referenten und Referentinnen war: Armut und Reichtum in Herten und der Welt. Einen der Abende gestaltete Schwester Daniela von den Caritas-Läden in Herten. Schnell war an diesem Abend die Idee geboren, um den Langenbochumer Adventmarkt herum eine Aktion durchzuführen für alle die, die in Langenbochum, die an der Armutsgrenze leben. Alle Hartz IV – Empfänger in Langenbochum sollten ein Weihnachtspaket erhalten. Was wir da auf uns genommen hatten, das merkten wir erst im Verlauf der weiteren Planungen. Denn: die Zahl dieser Menschen war größer, als wir dachten. Weder finanziell noch organisatorisch wäre das zu packen gewesen. Vor allem auch, weil die Menge der Spenden weit hinter dem zurückblieb, was wir erhofft hatten. Um Spenden zu bekommen, hatten wir alle Geschäftsleute und Ärzte in Langenbochum und Umgebung angeschrieben, dazu auch die Stadtwerke Herten, die AGR, die Volksbank und die Sparkasse Vest. Was tun? Es folgten lange Gespräche mit den Mitarbeitenden der Beratungsstelle für Wohnungslose, mit Schwester Daniela, mit den Leiterinnen unserer Kindergärten, auch mit Mitarbeitern des Jugendamtes. Die eigentliche Aktion sah dann ganz anders aus, als wir zunächst geplant hatten: 1. Zum einen sammelten wir auf dem Adventmarkt Drogerieartikel und Waschpulver für die Caritas-Läden, auch neue Handtücher und Windeln wurden gebracht und waren willkommen, da diese Artikel von den Geschäften selten für die Läden abgegeben werden. So waren zumindest die Erwachsenen ein Stück weit weihnachtlich versorgt. 2. Für die Kinder hatten wir uns dann etwas anderes überlegt und mit den Kindergartenleiterinnen abgesprochen: die Konfirmandinnen und Konfirmanden beider Jahrgänge haben an einem Samstagvormittag Tüten gepackt mit Farbkästen, Knetgummi, Pinsel, Wachsmalstiften, Zeichenblöcken und Buntstiften. Wir haben dabei darauf geachtet, Markenartikel zu verschenken und keine Billigartikel. Und: alle Kindergartenkinder in Langenbochum im Städtischen Kindergarten, im Evangelischen Kindergarten an der Feldstr. und im Katholischen Kindergarten haben diese Weihnachtstaschen bekommen. Die Eltern haben dazu einen Brief bekommen, der diese Maßnahme erklärt. Wer lebt denn an der Armutsgrenze? Die Kinder mit ihren Eltern oder Elternteilen, die Hartz IV bekommen allein oder auch die Eltern, die selbstständig sind und immer zusehen müssen, dass sie ihre Selbstständigkeit noch erhalten können, die sich aber nie einen Urlaub leisten können und keine Geschenke für die Kinder kaufen können, weil das Geld nicht da ist? Und wie mache ich Kindern klar, dass die einen etwas bekommen und die anderen nicht? Wir wollten keine Menschen ausgrenzen, wir wollten sie nicht abstempeln als arm und bedürftig, aber wir wollten den Kindern helfen und ihnen ein Weihnachtsgeschenk machen. Unsere Überlegungen haben wir – wie schon gesagt – den Eltern in einem Brief beschrieben und haben die Eltern, die es sich leisten können, um eine Spende für die nächste Aktion 2008 gebeten. Die Kindergartenleiterinnen haben dazu mit den Kindern nach Weihnachten Spardosen gebastelt. Bisher kamen schon ca. 200 Euro an Spenden wieder zusammen. Nach Anlauf der Aktion kamen dann doch eine Reihe von Geldspenden, so dass wir im April 2008 jedem Kindergarten noch einmal 600,00 Euro zur Verfügung stellen konnten. Dieses Geld soll ausgegeben werden für Lernspielzeug, das von den Eltern ausgeliehen werden kann, ebenso für Bücher, die entliehen werden können. Wir möchten auf diese Art und Weise allen Kindern eine Hilfestellung geben, für ihr künftiges Leben optimal vorbereitet zu sein. In den Nachgesprächen mit den anderen Hertener Kindergartenleiterinnen kam heraus, dass auch sie sich für ihren Stadtteil eine solche Aktion wünschten. 15

Auch die Mitarbeiterinnen der offenen Ganztagsschule an der Waldschule (Grundschule in Langenbochum) wünschten sich eine Ausweitung für alle Grundschulkinder. Wir sind jetzt schon wieder dabei, Spenden für die Aktion zu sammeln. Wir werden nach den Zeitungsberichten des vergangenen Jahres auch noch einmal die Geschäftsleute anschreiben und um eine Spende bitten. Während der Überlegungen für diese Aktion sind uns viele Dinge sehr bewusst geworden: 1. Es gibt Geschenke und Spenden, die einfach nur beschämen und gedankenlos sind, von oben herab: z. B. alte gebrauchte Kleidungsstücke, oder Designer-Werbegeschenke, die ich selbst nicht brauchen kann. Die Kleidungsstücke gingen zur Umweltwerkstatt, die Werbegeschenke haben wir auf eine Art Flohmarkt verkauft und so noch einige Spendengelder bekommen. Und hatten dabei immer einen Satz von Schwester Daniela im Ohr, die eine Kundin im Caritas-Laden zitiert hatte: Kann ich für mein Kind auch einmal etwas ganz Neues bekommen, was noch kein anderer getragen hat oder mit dem noch kein anderer gespielt hat? 2. Bei einer solchen Aktion kann ich nicht bis ins Letzte gerecht sein. Irgendjemand fällt immer nicht unter die Kategorie „Armer Mensch“, darum auch das Abgeben der Geschenke an alle. 3. Die Solidarität und das Verständnis der „reichen“ Eltern ließ sehr zu wünschen übrig. 4. Wir haben uns letztendlich auf die Kinder konzentriert als die schwächsten Glieder der Kette und den Älteren mit Sachspenden geholfen, die ihnen sonst in den Läden kaum zur Verfügung stehen und etwas Besonderes darstellten. Die Entscheidung es so zu machen, war nach Aussagen aller Beteiligten richtig. 5. Auch kleine Beträge helfen und bilden am Ende einen großen Betrag. Renate Leichsenring, Pfarrerin in Herten – Langenbochum Spendenkonto für die Aktionsgemeinschaft „Langenbochum schenkt“: Sparkasse Vest, BLZ 426 501 50, Kontonummer: 1053005912, Verwendungszweck: Aktionsgemeinschaft „Langenbochum schenkt“

Foto: Internet

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Windelaktion der Frauenhilfe Langenbochum

Während der Überlegungen zur Aktion „Langenbochum schenkt“ fiel mir ein Satz immer wieder ein, den eine unserer Kindergartenleiterinnen in Herten gesagt hatte: Wir haben Kinder in der unter dreijährigen Betreuung, die am Montag wund in den Kindergarten kommen. Als wir die Mütter darauf ansprachen, haben sie erst nach hartnäckigem Nachfragen zugegeben, dass ihnen das Geld für Windeln fehlt und sie darum den Kindern nicht so oft, wie es nötig wäre, eine neue Windel umtun können. In den Caritas-Läden gäbe es auch keine Windeln preiswert zu kaufen. Die Lösung: -

Die drei Läden der Caritas in Herten für Menschen, die den Herten-Pass besitzen, müssen mit Windeln bestückt werden. Das kann keine einmalige Aktion sein zu Weihnachten oder einem anderem Zeitpunkt im Jahr, sondern muss eine kontinuierliche Sache sein.

Glücklicherweise stellte sich die Frauenhilfe Langenbochum hinter diese Gedanken. In jeder Frauenhilfsstunde werden jetzt zusätzlich zum Kaffeegeld 50 Cent eingesammelt und für den Ankauf von Windeln zur Verfügung gestellt. Schwester Daniela bekommt jeden Monat dazu von der Frauenhilfe 50,00 Euro, unabhängig davon, wie viel durch das zusätzliche Kaffeegeld gesammelt wird. Der Betrag scheint nicht sehr hoch zu sein, aber wir haben Kontakt aufgenommen zu der Firma Hartmann in Recklinghausen, die Windeln herstellt und immer auch Windeln in allen Größen hat, die nicht in den Verkauf kommen können, weil z. B. die Kartons mit den Windelpaketen beschädigt sind. Diese Windeln werden extrem preiswert abgegeben. Wir haben zudem die Zusage der Firma, dass wir über den Preis noch einmal verhandeln können, wenn die Menge eine bestimmte Grenze überschreitet. Es hatte sich sehr schnell unter den Müttern herumgesprochen, dass in den Caritas-Läden regelmäßig Windeln zu kaufen sind. Unsere Frauenhilfe wäre in der Lage, auch in größerem Umfang zu helfen, wir hoffen jedoch immer noch auf einen Schneeballeffekt, der andere Frauen(hilfe)gruppen bewegt, auch mitzumachen. Renate Leichsenring, Pfarrerin in Herten-Langenbochum

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Diakonisches Werk im Kirchenkreis Recklinghausen e. V. Beratungsstelle für Wohnungslose Ewaldstr. 72 x45699 Herten Tel (02366) 1067-41 Fax (0 23 66) 1067-90 [email protected]

Ansprechpartner: Claudia Mallée

Foto (auch Titelbild): Michael Wiese, Öffentlichkeitsreferent des DW KK Re

Frauen und Wohnungslosigkeit Die Beratungsstelle für Wohnungslose in Herten gibt es seit über 20 Jahren. In all den Jahren war sie der meist letzte Rettungsanker für Menschen, die ganz weit unten – auf der Straße- gelandet sind. Fehlende Ausbildung, Arbeitslosigkeit, zerrüttete Familienverhältnisse, persönliche Krisen sind oftmals der Auslöser für diesen Abstieg. Wer hat beim Stichwort „wohnungslos“ nicht das klassische Bild des herunter gekommenen älteren „Penners“ vor Augen? Doch Wohnungslosigkeit hat viele Gesichter. Eines davon ist weiblich... In der Öffentlichkeit treten wohnungslose Frauen wesentlich seltener in Erscheinung als Männer. Frauen schlafen selten unter Brücken, auf Parkbänken oder in Hauseingängen, denn wird eine Frau obdachlos, ist schnell jemand zur Stelle, der Zuflucht gewährt. Doch oft wird die scheinbare Hilfe zur Bedrohung. Wohnungslose Frauen werden gern von Männern aufgenommen, die sie als Putzhilfe oder sexuelles Lustobjekt missbrauchen. Etwa 20 Prozent der Besucher der Beratungsstelle in Herten sind Frauen. Die Problematik ist im Vergleich zu der männlicher Wohnungsloser eine andere: Die Lebenssituation ist für die Frauen wesentlich gefährlicher. Das liegt daran, dass sie Männern körperlich unterlegen sind und in ihrer Hilflosigkeit Gefahr laufen, ausgenutzt zu werden. Sabrina ist eine von ihnen. Vor zwei Wochen hat sie den Weg zur Beratungsstelle gefundenDurch Mund-zu-Mund Propaganda hat sie erfahren, dass sie hier Hilfe bekommen kann.

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Der Fall Sabrina, 17 Jahre Mutter Alkoholikerin, mit häufig wechselnden Lebensgefährten. Vater nicht bekannt. Heimeinweisung mit 8 Jahren. Grund: Grobe Vernachlässigung und auffälliges Verhalten in der Schule. Sie kann sich nur schwer den Heimregeln anpassen. Daraus folgen heftige Konflikte mit anderen Kindern und den Erziehern. In den nächsten 6 Jahren durchläuft Sabrina verschiedene Einrichtungen der Jugendhilfe, zuletzt lebt sie in einer Jugendwohngruppe. Immer wieder sucht sie Kontakt zur Mutter, diese Kontakte werfen Sabrina jedoch immer wieder zurück. Mit 14 in der Clique der erste Drogenkontakt. Eine Freundin animiert S. zu anderen Drogen. Durch den wachsenden Drogenkonsum wird sie schließlich für die Wohngruppe untragbar. Mit 17 landet sie so auf der Straße. Zu diesem Zeitpunkt geht sie gar nicht mehr zur Schule, nachdem sie auch in den Jahren vorher oft geschwänzt hatte. Erstmals Finanzierung der Drogen durch Prostitution. S. entdeckt Heroin als Mittel zum Vergessen und Wohlfühlen. In der Heroinszene lernt sie ihren Freund kennen, mit dem sie jetzt 2 Jahre zusammen ist. Beide leben seit längerem in der Notunterkunft. So haben sie auch Kontakt zur Beratungsstelle für Wohnungslose bekommen. Eine Therapie hat S. bereits abgebrochen. Jetzt haben ihr die Mitarbeiter einen Termin im Zentrum für Psychiatrie zur Entgiftung besorgt. Anschließend geht sie in Therapie. Nach der Therapie werden ihr die Mitarbeiter der Beratungsstelle helfen, eine Wohnung zu finden. Dann kann sie vielleicht auch ihre Schulausbildung abschließen. Claudia Mallée Bankverbindung für Spenden an die Beratungsstelle: Sparkasse Vest , BLZ 42650150, Kontonummer: 50008804, Verwendungszweck: Beratungsstelle für Wohnungslose

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Häusliche Gewalt und Hartz IV – Aus dem Alltag der Frauenberatungsstelle Recklinghausen Häusliche Gewalt ist – neben der Jugendgewalt - die am meisten verbreitete Gewalt. Häusliche Gewalt ist das demographisch am gleichmäßigsten verteilte Verbrechen in unserer Gesellschaft. Sie lässt sich keiner Berufsgruppe oder Schicht zuordnen, aber es gibt eine eindeutige geschlechtsspezifische Zuordnung. Denn mindestens jede vierte Frau im Alter von 16 bis 85 Jahren, die in einer Partnerschaft lebt oder lebte, hat körperliche oder sexuelle Übergriffe durch aktuelle oder frühere Beziehungspartner erlebt. Zu den Risikofaktoren gehören neben Trennung oder Trennungsabsicht auch Gewalterfahrungen in der Kindheit und Jugend. Häusliche Gewalt finden wir in der Akademikerfamilie genauso wie in der Familie des Arbeitslosen oder des erfolgreichen Schauspielers. Weder Schicht, Bildung noch Konfession schützen davor. Häusliche Gewalt ist eines der hauptsächlichen Probleme, weswegen Frauen die Frauenberatung in Recklinghausen aufsuchen. Trägt sich eine Frau mit dem Gedanken sich von einem schlagenden, verletzenden, terrorisierenden Partner zu trennen, wird sie in der Regel zuerst einmal genau kalkulieren, wie ein Leben außerhalb der ehelichen Gemeinschaft zu finanzieren ist. Viele Frauen werden da ungewollt zu Hartz-lVEmpfängerinnen. Und immer noch sind es gerade Frauen, die gering bezahlte Jobs haben und wird Frauenarbeit deutlich geringer bezahlt als Männerarbeit. Auch die unzureichende Unterstützung von Müttern, die ihren Beruf ausüben wollen bzw. Geld verdienen müssen ist ein weiteres Hindernis, welches sich Frauen auf dem Weg zum eigenständigen Leben in den Weg stellen. Wie kann frau nach oft jahrelanger Babypause den Anschluss finden in ihrem Beruf? Wo einen Job bekommen, der genügend einbringt, um sich und das Kind oder die Kinder zu ernähren? Wohin mit dem Kind, während die Mutter arbeitet? Die Job-Center bieten da nur wenig Unterstützung. Ohne eine Erwerbstätigkeit gibt es keine eigenständige Existenzsicherung, keine ausreichende Altersicherung und nur eine eingeschränkte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Unsere Gesellschaft lässt es nach wie vor zu, dass Frauen in die Opfer- und Armutsrolle geraten. Die drei Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle Recklinghausen erleben täglich solche Frauenschicksale. Denn die Beratungsstelle ist eine Anlaufstelle für Frauen, die sich über ihre Rechte und Möglichkeiten informieren oder ganz konkret erste Schritte in die Unabhängigkeit gehen wollen. Vielfältige Hilfsangebote stellen die Mitarbeiterinnen dabei zur Verfügung: Gespräche, Informationen, Entscheidungshilfen, Vermittlung zu anderen Institutionen sowie Begleitung zu Ämtern und Behörden. Ria Mester Frauenberatung Recklinghausen Springstraße 6 Tel. (0 23 61) 1 54 57 Sprechzeiten: Montag und Dienstag 14.00 – 16.00 Uhr Mittwoch 10.00 – 14.00 Uhr Donnerstag 15.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung SPENDENKONTO: Sparkasse Vest Recklinghausen BLZ 426 501 50 Konto 60 000 460 21

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Marler Tafel e.V. www.marler-tafel.de [email protected]

INFOS ZUR „MARLER TAFEL“ Gründungsjahr:

November 2000 als eigenständiger unabhängiger Verein!

Betriebsaufnahme:

1. Februar 2001 Lipperweg 81

Umzug:

1.Juli 2001 zum Lipperweg 71

Mitglieder:

84 38

Kunden:

insgesamt 1600 Familien (4 Pers.) = 6.400 Pers

Kundenstamm:

450 Familien (4 Pers.) = 1.800 Personen

Möglich in Marl:

9.500 Personen laut Sozialstatistik

Personenkreis:

davon 74 Aktive 10 Spender Männer 46 Frauen

a) b) c) d) e) f) g) h)

Sozialhilfeempfänger Arbeitslosengeld SGB IV Hartz Asylbewerberleistungsgesetz Geringe Rente Freizeitpassinhaber Überschuldete Spätaussiedler

Berechtigte:

Einkommen maximal 1,5 der Sozialhilfe

Touren:

Es sind jeden Tag mindestens 2 Fahrzeuge unterwegs. An den Öffnungstagen Dienstag und Donnerstag sind es 6 Fahrzeuge. 2 sind Eigentum der Marler Tafel e.V.

Anmerkung:

Da wir ein völlig eigenständiger Verein sind und keinerlei öffentliche Unterstützung beziehen sind wir auf die Unterstützung von Spendern angewiesen. Wir benötigen auch weiterhin ehrenamtliche Helfer/innen um den Betrieb aufrecht zu erhalten. An einem Nachmittag werden von 9 Helfern in der Zeit von 14.30 – 18.00 Uhr bis zu 140 Familien versorgt.

Vorsitzende: Susanne Wittstamm, Brassertstr. 42, 45768 Marl, Tel. 0 23 65 / 1 25 01 Schatzmeister: Gerhard Arnold, Goldregenstr. 48, 45770 Marl, Tel. 0 23 65 / 8 38 15 / Fax 508371 / Mail: [email protected].

Bankverbindung: Konto-Nr. 333 333 700 BLZ 426 610 08, Volksbank Marl e.G. 24

Was ist die Marler Tafel? Die Marler Tafel hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Zeiten der immer größer werdenden Armut der Vernichtung hochwertiger Lebensmittel vorzubeugen. Diese werden eingesammelt und an bedürftige Menschen verteilt. Viele Bedürftige können so ein bisschen besser leben. Wer ist Träger der Marler Tafel? Die Marler Tafel ist ein eigenständiger, unabhängiger, gemeinnütziger Verein. Die Arbeit in dem Verein wird von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geleistet.

Was sammelt die Marler Tafel und wie? Lebensmittel kurz vor dem Verfallsdatum, Backwaren, Konserven, Obst, Gemüse, Süßwaren, Getränke, usw. werden regelmäßig oder nach Anruf von den Mitarbeitern der Marler Tafel abgeholt. Die Lebensmittel können auch direkt an der Ausgabestelle angeliefert werden. Wann und wie werden die Lebensmittel verteilt? Die Ausgabe der Waren findet Dienstag und Freitag von 14.30 Uhr bis 18.00 Uhr. im Ladenlokal am Lipper Weg 71 statt. Wie erreiche ich das Tafelbüro?

Wer unterstützt die Marler Tafel? Bäckereien, Kaufhäuser, Gemüse- und Obsthändler, Lebensmittelhändler, sowie Großmärkte und Privatpersonen.

Dienstag und Freitag ab 10.00 Uhr im Ladenlokal am Lipper Weg 71 Telefon 0 23 65 / 20 28 10.

Wir erhalten keine staatlichen Zuwendungen. Die laufenden Kosten für Steuern, Versicherungen, Benzin, Auto, Telefon, Büromaterial, Porto, Miete usw. müssen ausschließlich über Spenden finanziert werden. Darum ist jede finanzielle und personelle Unterstützung willkommen. 25

Wie kann ich mich für die Tafel engagieren? Die Unterstützungsmöglichkeiten für die Tafel sind vielfältig. Einer hat Zeit, ein anderer Geld. Damit der Laden funktioniert brauchen wir Ihre aktive Mithilfe dienstags und donnerstags beim Abholen der Waren ca. 2 Std., beim Sortieren der Waren 3 Std. beim Ladendienst 4 Std.

Leute wie SIE und WIR! - JEDER KANN HELFEN! -

Decken Sie mit uns die Marler Tafel! Helfen Sie uns, Lebensmittel an bedürftige Menschen weiterzuleiten.

Spendenkonto: Marler Tafel e.V. Volksbank Marl eG BLZ: 426 610 08 Konto-Nr.: 333 333 700 Förderer der Marler Tafel Akzenta- Ovelheider Weg Aral Tankstelle Viktoriastraße Bauunternehmen Annuss

Bäckerei Fischer Bäckerei Gatenbröcker Bäckerei Hugo Gerlach, Inh. Jörg Angrick Bäckerei Kleinespel Bäckerei Lütticke u. Söhne GmbH Bäckerei Scherpel GmbH & Co KG Bäckerei Bayruk Brezelecke Marler Stern Coca-Cola CC Erfrischungsgetränke RuhrWest Druckerei Wodarczak EDEKA Bachackerweg Sozialsponsoring Greive Feldmann oHG Herta GmbH IGBCE Kaufland Marler Stern Kd Markt Brassertstraße LIDL Lions-Club Metro GmbH Naturkostmarkt Bioladen, Marl Opel Bieling Penny-Märkte Plus-Warenhandelsgesellschaft mbH REWE Lichtenberger REWE Schüler EH oHG REWE-Center Koehne oHG Rieso GmbH Rotary, Recklinghausen-Vest TEKO, Liegnitzerstr. Scharein Kampstraße Marler Zahnärzte und deren Patienten und weitere Privatpersonen

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Marler Tafel e.V.

Lipper Weg 71 45770 Marl Tel: 0 23 65 / 20 28 10 Fax: 0 23 65 / 69 94 15 www.marler-tafel.de [email protected] Vorsitzende: Renate Kampe Telefon: 0 23 65 / 8 11 55 Schatzmeister: Gerhard Arnold Telefon: 0 23 65 / 8 38 15 Handy: 0177 / 4248833

Auf den Spuren Jesu - Studienfahrt ins Heilige Land Im Laufe der Geschichte haben Menschen immer wieder Wallfahrten ins Heilige Land unternommen. Schon die Namen der Stätten ziehen fast magisch in ihren Bann. Was es mit diesem Land auf sich hat, erschließt sich aber erst bei einer Reise „vor Ort“. Wir besuchen jene Stätten, an denen Jesus gelebt und gewirkt hat, lassen biblische Erzählungen vor unseren Augen lebendig werden und begreifen neu die Bedeutung der Botschaft Jesu. Gleichzeitig erhalten wir Einblick in ein Land, das noch immer im Brennpunkt der Weltpolitik steht. Unsere Reise findet im Februar 2009 statt und dauert 8 Tage. Stätten, die wir besuchen werden sind unter anderem: Jafo (das biblische Joppe), Cäsarea am Meer, Akko, Nazareth, See Gennesaret, Berg der Bergpredigt, Kapernaum, Berg Tabor, Bethlehem, Totes Meer, Massada, Qumran und natürlich wird Jerusalem viel Raum einnehmen, Reisetermin: 13. bis 20. Februar 2009 Reisepreis: € 1359,00 Einzelzimmerzuschlag: € 235,00 Im Reisepreis enthalten sind folgende Leistungen: - Linienflug in der Economy Class mit Lufthansa ab/bis Düsseldorf über Frankfurt/M nach Tel Aviv und zurück - Flughafentransfer mit Reisebus von Herten-Scherlebeck zum Flughafen Düsseldorf und zurück - 8-tägige Rundreise laut abgedrucktem Programm - Unterbringung im Doppelzimmer mit Bad oder Dusche und WC. Alle Unterkünfte in israelischer 4-SterneHotelkategorie - Halbpension während der gesamten Reise - Fahrten zu den Programmorten im klimatisierten Reisebus - Einheimische, deutschsprachige und landeskundige Führung - Alle Eintritte laut Programm - Seilbahnfahrt nach Massada - Flughafentransfers zum ersten/vom letzten Hotel - Flughafensteuer - Flugsicherheits- und Landegebühr - Reiserücktrittskostenversicherung - Einführungsvortrag für die Reisegruppe - Trinkgelder Zusätzliche Kosten: Ausgaben persönlicher Art; Getränke und zusätzliche Mahlzeiten (z.B. Kaffeetrinken im Österreichischen Hospiz, Petrusfischessen) Weitere Informationen bei: Pfarrerin Martina Heubach, Gertrudenstr. 2, Herten, Tel.: 02366/947073 27

Spirituelle Angebote in der Evangelischen Kirchengemeinde in Herten-Scherlebeck Aus der Stille leben „Ich meinte erst, Beten sei Reden. Ich lernte aber, dass Beten nicht bloß Schweigen ist, sondern Hören.“ Dieser Satz Sören Kierkegaards stimmt auch heute noch. Menschen wünschen sich Stille – für sich selbst und für ihr Gespräch mit Gott. Deshalb biete ich an drei Dienstagen im November das Sitzen in der Stille an. Treffen ist jeweils von 19.00 – 20.00 Uhr im Gottesdienstraum des Gustav-AdolfGemeindezentrums in Herten – Scherlebeck ( Eingang Gertrudenstraße ) Termine: 04.11., 11.11. und 18.11.2008 Benötigt werden: bequeme – nicht zu dünne - Kleidung, dicke Socken und eine Decke. -

Ich habe Zeit und Raum für mich selbst und für Gott. Dabei werde ich ganz ruhig und gesammelt, zugleich aber hellwach. Die Wiederholung eines Gebetswortes verhilft mir zur Konzentration. In der Übung der Kontemplation richte ich mich aus auf den bedingungslos liebenden Gott, stelle mich darauf ein, ganz in seiner Gegenwart zu sein. Wenn andere Gedanken und Vorstellungen kommen, verdränge ich sie nicht, sondern lasse sie kommen und gehen wie Wolken am Himmel, versuche aber, immer wieder zum Beten zurückzugelangen.

Wer noch keine Erfahrung mit dem Sitzen in der Stille hat, kann eine Viertelstunde vor Beginn der Übung in den Kaminraum kommen. Dort wird eine kurze Einführung gegeben. Außerdem findet an jedem 1. Donnerstag im Monat das Sitzen in der Stille statt. Ebenfalls von 19.00 – 20.00 Uhr im Gottesdienstraum Termine: 07.08., 04.09., 13.11. (Achtung, hier ausnahmsweise der 2. Do im Monat), 04.12.

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Herzliche Einladung zu einem Salbungsgottesdienst Am Freitag, dem 07. November 2008 um 18.00 Uhr im Gustav – Adolf – Gemeindezentrum in Scherlebeck...

„Die Salbung – ein Segen, der unter die Haut geht“

Im Jakobusbrief ist das Gebet für die Kranken mit der Salbung verbunden. Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. (Jakobus 5,14 ) In der Kirchengeschichte entstand daraus das Sterbesakrament der „Letzten Ölung“. Seit dem 2. Vatikanischen Konzil ist die Krankensalbung aus der Vorbereitung auf den Tod zur seelsorgerlich spürbaren Begleitung in Krisen- und Krankheitssituationen geworden. In den letzten Jahren hat die Salbung auch wieder Eingang in evangelische Gottesdienste gefunden. Die Salbung ist eine besondere Form des Segens, die uns in neuer Weise die Nähe Gottes spüren lassen kann. Dabei wird eine uralte biblische Tradition aufgenommen: Könige wurden gesalbt, Priester wurden gesalbt, Kranke wurden gesalbt, Fremde wurden gesalbt. Die Salbung – ein Zeichen der Würde, ein Zeichen des Heils, ein Zeichen der Freude. All das kommt in Jesus zusammen, den wir den Gesalbten nennen, den Messias: In ihm ist Würde, in ihm ist Heil, in ihm ist Freude. Lassen sie sich berühren! Im Salbungsgottesdienst bekommt jede/jeder, die/der möchte ganz persönlich den Segen Gottes zugesprochen. Dabei wird mit Salböl ein Kreuz auf die Stirn und in die beiden Handinnenflächen gezeichnet. So können wir spüren, dass Gott gut tut. Weitere Informationen bei: Pfarrerin Martina Heubach, Gertrudenstr. 2, 45701 Herten, Tel.: 02366/ 947073

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Foto: Internet

HÄUSLICHE GEWALT WAHRNEHMEN, ZUM THEMA MACHEN, ÜBERWINDEN....! Die AUSSTELLUNG ROSENSTRASSE 76 ist eine ganz normale Dreizimmerwohnung und dabei eine einzigartige Ausstellung! Sie steht exemplarisch für Räume, in denen die Gewalt zu Hause ist. Was hinter den Türen der Rosenstrasse 76 verborgen geschieht, könnte überall passieren: In Deutschland oder anderen Nationen, in engen Großstadtwohnungen oder vornehmen Villen., in von Arbeitslosigkeit betroffenen Familien oder bei den oberen Zehntausend – sogar in unserem unmittelbaren Umfeld. Die Ausstellung zeigt Besuchern häusliche Gewalt dort, wo sie stattfindet – in den eigenen vier Wänden. Wer die vollständig eingerichtete Wohnung wie ein Entdeckungsreisender durchstreift, beispielsweise den Anrufbeantworter abhört oder im Bücherregal stöbert, kann im wahrsten Sinne des Wortes hinter der Fassade des Alltäglichen das Grauen der Gewalt entdecken. Informationen an alltäglichen Gegenständen reden über Zahlen, Fakten und Schicksale, wenn diese mit offenen Augen betrachtet werden. ZUR SACHE :Die Evangelische Kirche von Westfalen unterstützt Wege aus der Gewalt: Seit vielen Jahren initiiert und begleitet sie Projekte, Initiativen und Einrichtungen, die sich der Prävention und Deeskalation von Gewalt und der Hilfe für die Opfer häuslicher Gewalt widmen. In einem gemeinsamen Beitrag zu der vom Weltkirchenrat für die Jahre 2001 – 2010 ausgerufenen Dekade „Gewalt überwinden“ bündelt sie nun diese Erfahrungen. Die eindrucksvolle Ausstellung Rosenstrasse 76 ist in der Zeit von Sonntag, dem 17.8.2008 bis zum Sonntag, dem 4.9.2008 im Nachbarkirchenkreis in Gelsenkirchen- Buer - Beckhausen im Evangelischen Gemeindehaus in der Bergstrasse 7a zu sehen. Ansprechpartnerin und Koordinatorin für Besuche von Gruppen ist: Pfarrerin und Ökumenereferentin Erika Bogatzki, Telefon: 0209/1798773. – Der Frauenbeirat des Evangelischen Kirchenkreises und das Frauenforum Recklinghausen besuchen die Ausstellung am Dienstag, dem 2. September. Wir treffen uns um 17.00 Uhr vor dem Haus des Kirchenkreises und fahren gemeinsam nach Gelsenkirchen. Die Spritkosten der benötigten PKWs werden auf alle mitfahrenden Frauen umgelegt. Interessierte Frauen, die sich dieser Fahrt anschließen möchten, melden sich bitte bis spätestens Dienstag, den 19.8. im Frauenreferat unter der Rufnummer 02361/206-248 bei Angelika Dolezal an. Ansonsten möchte ich noch auf den Film „Öffne meine Augen“ hinweisen, der am Sonntag, dem 31. August um 17.00 Uhr im Cineworld Recklinghausen gezeigt wird (s. auch „Geplante Veranstaltungen“). 30

Geplante Veranstaltungen für das 2. Halbjahr 2008 Dienstag, 26.08., 19.30 Uhr – 21.30 Uhr, „Kinder in Marl“ – Kooperation mit dem Marler Jugendamt, Schule, Kindergarten, Kinderschutzbund, ESM und dem Frauenreferat Thema: Situation der Kinder in Marl verbessern, Familienpatenschaften -Projekt vorstellen, Leitung: Roland Wanke ( im Rahmen der Evangelischen Sozialseminare) Gemeindehaus an der Pauluskirche, Römerstraße 57, 45770 Marl Sonntag, 31.08. , 17.00 Uhr – 21.00 Uhr, Cineworld Recklinghausen, Kemnastraße 3, Recklinghausen Filmvorführung (mit anschließender Diskussion) - „Öffne meine Augen“ – ein Film über häusliche Gewalt (als Begleitprogramm zu der Ausstellung „Rosenstraße 76“ in Gelsenkirchen-Beckhausen), Leitung: Eva Panhoff-Wanke Kosten: 5,50 /6,00 Euro, Anmeldung bis 25.08.08! Dienstag, 02.09., 17.00 Uhr – 21.00 Uhr - gemeinsamer Besuch der Ausstellung „Rosenstraße 76“ in Gelsenkirchen, Bergstraße 7a, Gelsenkirchen–Buer-Beckhausen, Ev. Gemeindehaus, Koordination der Ausstellung: Erika Bogatzki, Pfarrerin und Ökumenereferentin des KK Gladbeck - Bottrop- Dorsten Leitung des gemeinsamen Besuchs: Eva Panhoff-Wanke Kosten: Umlage der Spritkosten, Anmeldefrist bis 19.08.08! Montag, 22.09. : 9.30 – 12.00 Uhr, Praxistreff für Ehrenamtliche, „Maria und Martha“ -Raum 301, Haus des Kirchenkreises, Limperstraße 15, Recklinghausen, Leitung: Eva Panhoff- Wanke Kosten: 2,00 Euro, Anmeldung bis 15.09.08! Montag,13.10.: Herbststudientag der Frauenhilfe zum Thema „Engel unter uns“, Haus Haard, Haardgrenzweg 338, Oer–Erkenschwick Donnerstag, 23.10.: 18.00 - 20.00 Uhr, „Welche Ziele stecke ich mir in meinem Presbyteramt?“ Ein Erfahrungsaustausch unter Presbyterinnen, Gemeindehaus an der Christuskirche, Raum 3 , Limperstraße 15, Recklinghausen, Leitung : Eva Panhoff-Wanke – Anmeldung bis 16.10.08! Montag, 03.11. : 9.30 – 12.00 Uhr , Praxistreff für Ehrenamtliche, „Lebendiges Wasser“, Raum 301, Haus des Kirchenkreises, Limperstraße 15, Recklinghausen Kosten: 2,00 Euro, Anmeldung bis 27.10.08! Freitag /Samstag, 07./08.11. : Besuchsdienstfortbildung für Ehrenamtliche in Haus Haard mit dem Schwerpunktthema „Demenz“, Haus Haard, Haardgrenzweg 338, Oer-Erkenschwick Freitag, 05.12. : 18.00 - 20.00 Uhr – „Der Andere Advent. Meditatives Tanzen“, Raum 3 , Gemeindehaus an der Christuskirche, Limperstraße 15, Recklinghausen, Referentin: Frau Kasper, Kosten: 5,00 Euro, Anmeldung bis 28.11.08! Donnerstag, 11.12.: 18.00 – 20.00 Uhr – „Der Andere Advent. Adventliche Erfahrungen an Hand von Aquarellen“, Raum 3 , Gemeindehaus an der Christuskirche, Limperstraße 15, Recklinghausen, Referentin: Meike Berndt, Kosten: 5,00 Euro, Anmeldung bis 04.12.08!

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Beratungsstelle für Frauen Hilfe und Prävention bei sexualisierter Gewalt, Beratung, Gruppenangebote, Wen Do Kurse, Fortbildung, Supervision Kommen Sie zu uns, wenn • Sie Fragen zur Sexualität haben; • Sie eine Schwangerschaftskonfliktberatung benötigen; • Sie Beratung bei der Familienplanung wünschen; • Sie sich über Verhütungsmethoden informieren wollen; • Sie Fragen haben zum Mutterschutz, Erziehungsurlaub, Vaterschaftsfeststellung, Kindschaftsrecht oder Unterhaltszahlungen; • mehr über pränatale Diagnostik wissen wollen; • Sie selber sexualisierte Gewalt erfahren mussten oder den Verdacht haben, dass irgendwo sexuelle Gewalt geschieht. Wir sind Ihre Ansprechpartnerinnen: Mechthild Keßler, Dipl. Sozialarbeiterin, Gruppendynamische Leiterin DAGG und Susanne Rohn, Dipl. Sozialarbeiterin, Wen Do Trainerin Wir verfügen über umfassende Erfahrungen: • Familien- und Sozialrecht, • Medizinische Rahmenbedingungen, • Konfliktberatung/Krisenintervention, • Sexualberatung, • Vorbeugung gegen sexualisierte Gewalt, • Gruppendynamische Verfahren, • Klientenzentrierte Gesprächsführung. Sie finden uns: Ewaldstr. 72 45699 Herten Telefon: 02366/ 1067-35 oder-37

im Ev. Kirchenkreis Recklinghausen Limperstr. 15 45657 Recklinghausen Eva Panhoff-Wanke (Referentin) Tel.: 02361/206-248 Angelika Dolezal (Sekretariat) Tel.: 02361/206-249

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 8.00 – 13.00 Uhr zusätzlich: Dienstag bis Donnerstag 13.00 – 17.00 Uhr

Impressum Frauenrundbrief Nr. 37 Mitarbeitende: Gerhard Arnold, Meike Berndt (Bild „Bewegtes Meer“), Beate Dirkmann (Foto), Angelika Dolezal, Dr. Hans Hubbertz, Anita Goldbeck, Liesel Kohte (Foto), Claudia Mallée, Ruth Heppner, Martina Heubach, Karin Klückmann, Renate Leichsenring, Ria Mester, Eva Panhoff-Wanke, Jörg Schneider, Erika Weise, Michael Wiese (Titelfoto), Gisela Wunderlich (Fotos) Druck: Ev. Kirchenkreis Recklinghausen, Norbert Ganss ViSdP: Eva Panhoff-Wanke

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