AUDITBERICHT: INTERNATIONAL GRADUATE CENTER BREMEN 11/2014. Evaluierung und Auditbericht zum erstellten Gemeinwohl-Bericht für das Jahr 2013

March 21, 2018 | Author: Bella Reuter | Category: N/A
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AUDITBERICHT: INTERNATIONAL GRADUATE CENTER BREMEN 11/2014

Evaluierung und Auditbericht zum erstellten Gemeinwohl-Bericht für das Jahr 2013

INHALT Zusammenfassung ....................................................................................................................................................................................................3 Indikatoren mit Selbst- und Fremdeinschätzung. ................................................................................................................................................5 A1 Ethisches Beschaffungswesen ......................................................................................................................................................................6 B1 Ethisches Finanzmanagement.......................................................................................................................................................................8 C1 Arbeitsplatzqualität und Gleichstellung ..........................................................................................................................................................9 C2 Gerechte Verteilung der Erwerbsarbeit ........................................................................................................................................................11 C3 Förderung ökologischen Verhaltens der MitarbeiterInnen ............................................................................................................................12 C4 Gerechte Einkommensverteilung .................................................................................................................................................................13 C5 Innerbetriebliche Demokratie und Transparenz ...........................................................................................................................................14 D1 Ethische Kundenbeziehung .........................................................................................................................................................................15 D2 Solidarität mit Mitunternehmen ....................................................................................................................................................................17 D3 Ökologische Gestaltung Produkte & Dienstleistungen .................................................................................................................................18 D4 Soziale Gestaltung Produkte und Dienstleistungen .....................................................................................................................................19 D5 Erhöhung der soz. + ökol. Branchenstandards ............................................................................................................................................20 E1 Sinn und Gesellschaftliche Wirkungen der Prod/DL .....................................................................................................................................21 E2 Beitrag zum Gemeinwesen ..........................................................................................................................................................................22 E3 Reduktion ökologischer Auswirkungen ........................................................................................................................................................23 E4 Gemeinwohlorientierte Gewinnausschüttung ...............................................................................................................................................24 E5 Gesellschaftliche Transparenz und Mitbestimmung .....................................................................................................................................25 Abschließende Hinweise/ Wünsche .........................................................................................................................................................................26

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ZUSAMMENFASSUNG Zeitraum: 2013

Quellen:

Konsolidierungskreis:

Eigentümer: Mitarbeiter:



Gemeinwohlbericht,



Website,



Besuchsaudit am 29.10.2014 – Gespräche mit 9 Mitarbeitern, 4 Kunden (Studenten)

Das International Graduate Center (IGC) ist eine Körperschaft des Öffentlichen Rechts und Teil der Hochschule Bremen. Gegründet wurde das IGC im Jahr 2004 durch die Hochschule Bremen. Als Betriebseinheit der Hochschule Bremen führt das IGC eine eigene Deckungsbeitragsrechnung durch. In vielen Belangen gelten die Anforderungen der Hochschule Bremen. Beispielhaft sei hier erwähnt, dass der Personalrat der Hochschule auch für das IGC zuständig ist. Der Einkauf erfolgt über die Hochschule Bremen und folgt den Landesvergaberichtlinien und dem Umweltprogramm der Hochschule. Als Geldinstitut ist die Bremer Landesbank, Bremer Landeshauptkasse vorgegeben. Finanziell trägt sich das IGC selbst. Hochschule Bremen 2013: 25

Studierende: 2013: 250, aus über 40 Nationen Jahresumsatz: Branche:

1,4 Mio € Bildungsinstitution: Das IGC ist Teil der Hochschule Bremen und bietet privat finanzierte Masterstudiengänge und MBA-Studiengänge als Vollzeit und Teilzeitstudium (berufsbegleitend) an.

Ansprechpartner: Katharina Nowakowski, Ramón Spiecker (Geschäftsführer) Das IGC Bremen hat sich im Rahmen der Erstellung des ersten Gemeinwohlberichtes intensiv mit sozialen und Kurz- ökologischen Aspekten der Unternehmensführung auseinandergesetzt, wobei die MitarbeiterInnen umfassend in zusammenfassung der diesen vorbildlichen Prozess miteinbezogen wurden. Das IGC ist damit die erste in Deutschland befindliche AuditorInnen- Hochschule, die erfolgreich nach der Gemeinwohl-Ökonomie zertifiziert ist. Einschätzung Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die das Gemeinwohl betreffenden Aktivitäten des IGC überdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Akteuren der Branche sind. Positiv hervorzuheben sind insbesondere -3/26-

der sehr hohe und innovative Service für die Studierenden aus der ganzen Welt. Als auch die Bestätigung durch die Mitarbeiter eine sinnvolle und sinnstiftende Tätigkeit ausüben zu können. Darüber hinaus werden in fast allen Themengebieten bereits Maßnahmen zur aktiven Gestaltung gesetzt.

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INDIKATOREN MIT SELBST- UND FREMDEINSCHÄTZUNG . Indikator

Selbsteinschätzung

AuditorInneneinschätzung

A1

30%

20%

B1

30%

20%

C1

70%

60%

C2

30%

30%

C3

40%

40%

C4

90%

90%

C5

40%

20%

D1

60%

60%

D2

40%

30%

D3

20%

20%

D4

70%

70%

D5

50%

50%

E1

80%

70%

E2

10%

10%

E3

40%

40%

E4

100%

100%

E5

20%

20%

Gesamt

49,8%

45%

Indikatoren-Bewertung

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A1 ETHISCHES BESCHAFFUNGSWESEN Regionale, ökolog. & soziale Aspekte höherwertiger Alternativen werden berücksichtigt (Relevanz hoch)

Selbsteinschätzung: 30%

X

AuditorInneneinschätzung: 20%

Ein Großteil des Einkaufs erfolgt über die zentrale Beschaffung der Hochschule Bremen und unterliegt dem Landesvergabegesetz und den zentralen Beschaffungsrichtlinien. Eine freie Entscheidung über Lieferanten und Produkte ist dadurch sehr eingeschränkt. Die EMAS-Zertifizierung der Hochschule Bremen bewirkt, dass Umweltanforderungen in die Einkaufsrichtlinien mit einfließen. Die vier größten Aufwendungen, die das IGC direkt tätig sind, 

Lehrpersonal,



Kommunikation/Marketing



IT-Systeme und Software



Energiekosten

Das Lehrpersonal wird nach Qualifikation, relevanter Praxis-/Unternehmenserfahrung ausgewählt. Dabei wird versucht Lehrkräfte aus der Region zu akquirieren um lange Anfahrten/Flugreisen zu vermeiden. Kommunikation und Marketing ist für das IGC einer der wichtigsten Posten der Beschaffung. Massenmedien, wie TV/Radio werden nicht genutzt. Da die Kunden (Studierende) des IGC aus aller Welt nach Bremen kommen, setzt das IGC vor allem auf das Internet und interne und externe Veranstaltungen. Marketingbroschüren werden bereits seit dem Jahr 2012 zu 100% auf Ökopapier gedruckt. IT-Hardware ist aufgrund der Rohstoffe und den Arbeitsbedingungen bei dessen Abbau als besonders kritisch für eine ethische Beschaffung anzusehen. Eine tatsächliche Alternative gibt es im Moment noch nicht. Für die Nutzer gibt es dennoch Möglichkeiten die negativen Auswirkungen zu reduzieren. Das IGC hat im Jahr 2013 damit begonnen gebrauchte Laptops (meist Leasingrückläufer) zu kaufen. Im Gegensatz zum Neukauf werden dadurch keine neuen Ressourcen für den Abbau notwendig. Die Energie (Strom und Gas) bezieht das IGC von den Stadtwerken Bremen (SWB). Strom wird als 100% Ökostrom bezogen. Der Anteil erneuerbarer Energien an der Gesamtstromlieferung Stadtwerke Bremen liegt für 2013 bei 29% und damit über dem Deutschlandschnitt (DE 25,3%). Bei den CO2 Emissionen liegen die SWB (622g/kWh) über dem DE-Schnitt (511g/kWh). Hierbei ist anzumerken, dass ein reiner Öko-Stromanbieter besser beurteilt wird als ein konventioneller mit einem ökologisch sauberen Nischenprodukt. Das Gebäude in dem das IGC seinen Standort hat, ist angemietet (nicht Hochschule Bremen). Besondere energiesparende Technik oder Bau sind nicht erkennbar. Aktive Auseinandersetzung mit Risiken zugekaufter

Aufgrund der Zugehörigkeit des IGC zur Hochschule Bremen erfolgt der größte Teil der Beschaffungen über die zentrale Beschaffungsstelle. Hierdurch werden in der Regel große Mengen bestellt und versucht häufige -6/26-

Produkte/ Dienstleistungen und Prozesse zur Sicherstellung (Relevanz mittel)

Lieferungen zu reduzieren. Umweltanforderungen fließen über das Umweltmanagement mit in die Einkaufsrichtlinien mit ein.

Strukturelle Rahmenbedingung fairer Preisbildung (Relevanz niedrig)

Seit dem Jahr 2013 besteht eine Verpflichtung für alle Lieferanten ihren Mitarbeitern einen Mindestlohn von 8,50 € zu zahlen.

Das Landesvergabegesetz wirkt sich zum Teil hinderlich aus, da z.B. regionale Anbieter nicht auf Grund ihrer Nähe bevorzugt werden dürfen.

Das Landesvergabegesetz beinhaltet eine zum Teil europaweite Ausschreibungsverpflichtung. Zu den wichtigsten Auswahlkriterien gehören, Preis, Betriebskosten, Qualität, Nutzungs- und Lebensdauer. Es kommt dadurch immer wieder zu neuen Bestanbietern, wodurch langfristige Lieferantenbeziehungen eingeschränkt werden.

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B1 ETHISCHES FINANZMANAGEMENT Institutionalisierung (Relevanz mittel)

Selbsteinschätzung: 30%

X

AuditorInneneinschätzung: 20%

Das Unternehmen ist in seinem Selbstverständnis und als Körperschaft öffentlichen Rechts regional fest verankert. Es unterliegt den gesetzlichen Regelungen des öffentlichen Dienstes. Im ethischen Finanzmanagement wirkt sich das in weiten Teilen durch ein geringes bis kein Mitspracherecht bzw. Wahlmöglichkeit aus. Durch das Ziel, dass das IGC kostendeckend arbeitet, findet ein sehr bedachter und fairer Einsatz der Mittel statt.

Ethisch-nachhaltige Qualität des Finanzdienstleisters (Relevanz niedrig)

Bei der Wahl des Finanzdienstleisters hat das IGC kein Mitspracherecht. Über die regionale Bremer Landesbank und Bremer Landeshauptkasse werden die gesamten Finanzgeschäfte abgewickelt (Träger der Bremer Landesbank sind zu 54,83 % die NORD/LB Norddeutsche Landesbank Girozentrale, zu 41,20 % die Freie Hansestadt Bremen und zu 3,97 % der Niedersächsische Sparkassen- und Giroverband). Die Landesbank Bremen lässt in ihren Beteiligungen keine ethischen Ausschlusskriterien für die Wahl der Kunden erkennen (die Landesbank ist z.B. an einem Spielkasino beteiligt).

Gemeinwohlorientierte Veranlagung (Relevanz hoch)

Während obiger Aspekt sich auf die Auswahl der Kooperationspartner im Allgemeinen bezieht, handelt es sich hierbei um die Auswahl deren Produkte und Dienstleistungen. Alle Gewinne und Zinserträge bleiben im Unternehmen und werden genutzt, um ein stabiles und ethisches Wachstum des IGC voranzutreiben. Studierenden, die die Studiengebühren nicht im Voraus zahlen können, bietet das IGC zinsfreie Kredite an (in 2013 an über 50% der Studierenden vergeben), die bis zum Ende der Regelstudienzeit in Raten abbezahlt werden müssen. Studierende der Hochschule Bremen erhalten für ein weiterführendes Studium am IGC einen Wertgutschein in Höhe von 500,-€.

Gemeinwohl-orientierte Finanzierung (Relevanz niedrig)

Das IGC hat keine Schulden bei Banken. Eventuell benötigte Finanzierungen oder Liquiditätshilfen stellt stellt die Hochschule Bremen zur Verfügung.

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C1 ARBEITSPLATZQUALITÄT UND GLEICHSTELLUNG Mitarbeiterorientierte Organisationskultur und strukturen (Relevanz mittel)

Selbsteinschätzung: 70%

X

AuditorInneneinschätzung: 60%

Die Organisation ist durch flache Hierarchien gekennzeichnet. Institutionalisierung findet durch standardisierte und regelmäßige Jahresgespräche mit den MitarbeiterInnen statt. Viele Aspekte des Indikators C1 sind während der Gespräche mit den Mitarbeitern während des Besuchsaudit bestätigt worden, was als sehr positiv zu werten ist. Die Arbeit im IGC wird durchweg als eine sehr sinnvolle/Sinn-stiftende Tätigkeit wahrgenommen. Eine systematische Herangehensweise existiert zu einigen Themengebieten (z.B. Mitarbeiterzufriedenheit, offene und Kommunikation und Information), so findet alle zwei Wochen ein Jour Fixe für die festen Mitarbeiter und Jahresgespräche statt. Über wichtige Kundendaten können sich die Mitarbeiter über das CRM-System informieren. Die zeitweise sehr hohe Arbeitsbelastung ist ein Bereich der für die Mitarbeiter noch stärker betont werden könnte. Als gut geeignete Entwicklungsmöglichkeit hat das IGC bereits regelmäßige Mitarbeiterbefragungen erkannt. In der Arbeitsplatzgestaltung herrscht ein hohes Maß an inhaltlicher Eigenverantwortlichkeit. Alle MitarbeiterInnen wurden eingeladen an der Gemeinwohlbilanz mitzuarbeiten, ein Teil der MitarbeiterInnen wurden umfassend in die Erstellung des Gemeinwohlberichtes involviert. Es werden unterschiedlichste Weiterbildungsmöglichkeiten aus den Bereichen Zeit-, Gesundheits- und Stressmanagement angeboten. Explizite soziale und ökologische Aspekte sind derzeit hauptsächlich durch das Umweltmanagement der Hochschule Bremen Bestandteil von Weiterbildungsmaßnahmen. Die Fluktuationsrate lag im Jahr 2013 bei 0.

Faire Beschäftigungs- und Entgeltpolitik (Relevanz mittel)

Abseits dessen sind prekäre Arbeitsverhältnisse aufgrund der Branche kaum zu erwarten. Über das Gehaltsschema des öffentlichen Dienstes und der Besoldungsordnung für Beamte herrscht eine hohe Transparenz (Gehaltsschema im Internet veröffentlicht). Mitgestaltungsmöglichkeiten des Gehaltsschemas sind aufgrund der gesetzlich vorgegebenen Tarifstrukturen des öffentlichen Dienstes nicht gegeben. Während des Vor-Ort-Audits bestand die Möglichkeit mit 9 Mitarbeitern direkt zu sprechen. Sie empfinden sich durch die GF als gut informiert. Es besteht eine große Möglichkeit für die Selbstgestaltung der eigenen Arbeit und selbstbestimmtes Arbeiten ist im Rahmen der Arbeit gut möglich. „Die Arbeit mit den jungen Menschen aus aller Welt ist energiegebend“. Die Gehälter (nach TVöD) werden allerdings als zu gering empfunden und die Arbeit als (teilweise) sehr viel.

Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung einschließlich Work-LifeBalance/ flexible

Im Bereich Arbeitsschutz gibt es unterschiedlichste institutionalisierte Maßnahmen (u.a. Gesundheitsmanagement für alle Mitarbeiter, Möglichkeit für Homeoffice Arbeit, verschiedene Arbeitszeitmodelle, betriebliche Untersuchung durch den Betriebsarzt, Personalrat, Gleichstellungsbeauftragte, Schwerbehindertenvertretung, Frauenbeauftragte). Nahezu die Hälfte der Mitarbeiter arbeiten in Teilzeit. Auf -9/26-

Arbeitszeiten (Relevanz mittel)

die Bedürfnisse der Mitarbeiter wird nach Möglichkeit eingegangen.

Gleichstellung und Diversität (Relevanz mittel)

Der Frauenanteil beträgt 60%. Auf Führungsebene (Managing Direktor, wissenschaftlicher Leiter, stellvertretender wissenschaftlichen Leiter) liegt der Frauenanteil bei 0%. Die Hochschule Bremen ist seit 2007 mit dem Audit familiengerechte Hochschule ausgezeichnet. Der Anteil von Menschen mit Behinderung beträgt 8% und damit deutlich über den gesetzlich geforderten 5%. Der Teilzeitanteil liegt bei 48% (12 Personen), allerdings sind davon 11 Frauen. Die geringe Anzahl an Männern kann als Signal gesehen werden, dass die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen hierfür noch nicht ideal sind. Diversität unter den Führungskräften, als auch in den Teilzeitstellen ist bezogen auf die Verteilung in Männer und Frauen sehr gering.

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C2 GERECHTE VERTEILUNG DER ERWERBSARBEIT

Selbsteinschätzung: 30%

AuditorInneneinschätzung: 30%

Senkung der Normalarbeitszeit (Relevanz hoch)

Die durchschnittliche Arbeitszeit liegt aufgrund des hohen Teilzeitanteils bei 30,5 h / Woche. Die Mitarbeiter werden bei Bedarf durch studentische Hilfskräfte unterstützt.

Erhöhung des Anteils der Teilzeit-Arbeitsmodelle und Einsatz von Zeitarbeit (bei äquivalenter Bezahlung) (Relevanz mittel)

Die Teilzeit liegt bei 48%. Zeitarbeiter werden im IGC nicht beschäftigt.

Bewusster Umgang mit (Lebens-) Arbeitszeit (Relevanz mittel)

Von der Koordinierungsstelle für Weiterbildung werden regelmäßig Schulungen zu Work-Life-Balance, Stressund Zeitmanagement angeboten.

Innerhalb des IGC gibt es keine Verträge mit Überstundenpauschale.

In den jährlichen Mitarbeitergesprächen wird immer auch nach der Arbeitsbelastung für die Mitarbeiter gefragt. Eine umfassende Mitarbeiterbefragung fand erstmals im Rahmen der Erstellung des GWÖ-Berichtes statt.

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C3 FÖRDERUNG ÖKOLOGISCHEN VERHALTENS DER MITARBEITERINNEN Ernährung während der Arbeitszeit (Relevanz hoch)

Selbsteinschätzung: 40%

AuditorInneneinschätzung: 40%

Innerhalb des IGC gibt es auf fast jeder Etage des Gebäudes jeweils eine Küche, die sowohl von den Studierenden als auch den Mitarbeitern genutzt werden kann. Eine Mensa der Hochschule Bremen ist ca. 10 Fußminuten vom Gebäude des IGC entfernt und bietet ein umfangreiches Verpflegungsangebot. Die Mensa bietet täglich zusätzlich ein vegetarisches und veganes Gericht an. Unter dem Namen Vital Fit werden auf eine Woche bezogen Gerichte angeboten, die ernährungsphysiologisch von Studenten konzipiert wurden. Das bedeutet es gibt 2x die Woche Fleischgerichte, 1x Fisch, ansonsten vegetarisch. Das Essen ist so konzipiert, dass der Körper eine vollwertige Ernährung erhält. Eine aktive Kommunikation zur Förderung einer gesunden Ernährung innerhalb des IGC könnte eine zusätzlichen Beitrag zur Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeiter bedeuten. In Anlehnung an die Angebote der Mensa bietet es sich an über die Ernährungsmöglichkeiten vegan, vegetarisch, vollwertig zu informieren.

Mobilität zum Arbeitsplatz (Relevanz hoch)

Der Großteil der MitarbeiterInnen kommt aus dem nahen regionalen Umfeld und ist nicht von der Nutzung des Autos abhängig. Mehr als die Hälfte der Mitarbeiter nutzen regelmäßig das Fahrrad. Nachhaltige Mobilität ist im Zuge der Ökoprofit-Zertifizierung verstärkt ins Interesse gerückt. Das Unternehmen sensibilisiert und fördert seine MitarbeiterInnen hinsichtlich Mobilität (u.a. autofreier Tag, Fahrradwettbewerb, Dienst-E-Bike und ÖBB Business Card für private Nutzung). Tickets für den regionalen Verkehrsverbund werden den MitarbeiterInnen bislang aufgrund des Mehraufwandes nicht angeboten. Alle Mitarbeiter können während der Arbeitszeit kostenlose Fahrkarten für Bus und Bahn (BOB) nutzen. Einen Firmenwagen gibt es nicht.

Organisationskultur, Sensibilisierung und unternehmensinterne Prozesse (Relevanz mittel)

Im Rahmen der EMAS-Zertifizierung finden regelmäßige Schulungen für die Mitarbeiter der Hochschule Bremen statt. Innerhalb des IGC werden bereits einige Maßnahmen umgesetzt und zum Teil vorgelebt. Eine aktive Sensibilisierung der Mitarbeiter durch Kommunikation oder Umwelt-Wettbewerbe könnten einen guten Hebel für die Förderung des ökologischen Verhaltens der Mitarbeiter darstellen.

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C4 GERECHTE EINKOMMENSVERTEILUNG

Selbsteinschätzung: 90%

AuditorInneneinschätzung: 90%

Innerbetriebliche Bruttoeinkommensspreizung (Relevanz hoch)

Die Einkommensspreizung liegt laut eigenen Angaben 1:3.

Mindesteinkommen (Relevanz mittel)

Living Wages werden gezahlt, der niedrigste Lohn der festen Mitarbeiter liegt über 1.330,-€. Die studentischen Aushilfen erhalten den Mindestlohn von 8,50€. Auszubildende gibt es keine innerhalb des IGC.

Transparenz und Institutionalisierung (Relevanz niedrig)

Eine institutionalisierte Transparenz und Sicherstellung der Einkommen erfolgt durch die Tarifstrukturen des öffentlichen Dienstes und der Besoldungsordnung für Beamte. Das Gehaltsschema ist bekannt und wird öffentlich im Internet kommuniziert. Innerhalb des IGC, gibt es fixe Gehaltsstrukturen, welche sich am Rahmentarifvertrag des TVL-West orientieren Die Einstufung der Mitarbeiter in die verschiedenen Gehaltsklassen wird beeinflusst durch Ausbildung, Berufserfahrung sowie durch die eingenommene Funktion. Geschlecht und/ oder die Herkunft der Bewerber spielen bei der gehaltsmäßigen Einstellung keine Rolle Eine innerbetriebliche Transparenz über Höchst-, Niedrigsteinkommen, Median, etc. wird nicht kommuniziert

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C5 INNERBETRIEBLICHE DEMOKRATIE UND TRANSPARENZ Grad der Transparenz (Relevanz gering)

Selbsteinschätzung: 40%

X

AuditorInneneinschätzung: 20%

Kommunikation erfolgt direkt innerhalb des Gebäudes oder via Email, Telefon. Regelmäßige Besprechungsrunden (Jour Fixe) unterstützen den systematischen Informationsaustausch. Protokolle, Strategiepapiere, Jahresberichte und Umsatzzahlen können zum Teil eingesehen werden. Kritische Daten liegen in erster Linie dem Personalrat vor.

Legitimierung der Führungskräfte (Relevanz mittel)

Der Personalrat ist in Personalentscheidungen mit eingebunden und übt seine Mitbestimmungsrechte aus. Stellenausschreibungen erfolgen nach dem für den öffentlichen Dienst gesetzlich vorgegebenen Auswahlprozess. Eine direkte Wahl von Führungskräften findet im IGC nicht statt.

Mitbestimmung bei Grundsatz- und Rahmenentscheidungen (Relevanz hoch)

Hinsichtlich der Arbeitsplatzgestaltung scheint ein hohes Maß an Mitbestimmung gegeben. Ein Personalrat ist etabliert für die Hochschule Bremen. Er nimmt die Interessen der Mitarbeiter war. Mitbestimmung auf Hochschulebene findet durch den akademischen Senat statt. Eine direkte Mitbestimmung durch die Mitarbeiter ist nicht gegeben.

Mit-Eigentum der MitarbeiterInnen/ unabhängige Stiftungen (Relevanz mittel)

Aufgrund der Rechtsform ist eine Beteiligung der MitarbeiterInnen nicht möglich. Die Gewichtung des Subindikators wurde deshalb als nicht zutreffend eingestuft.

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D1 ETHISCHE KUNDENBEZIEHUNG Gesamtheit der Maßnahmen für eine ethische Kundenbeziehung (ethisches Marketing + Verkauf) (Relevanz: hoch)

Selbsteinschätzung: 60%

AuditorInneneinschätzung: 70%

Eine Kundenbeziehung kann dann als ethisch bezeichnet werden, wenn Kunden weder als Könige noch als Untergebene betrachtet werden, sondern als gleichberechtigte Partner. Es versteht sich von selbst, dass Manipulation, Unter-Druck-setzen, Ausnutzen eines Informationsrückstandes, der schwächeren Position etc. hier keinen Platz finden dürfen. Die vorbildliche ethische Kundenbeziehung des IGC kommt hier zum Ausdruck. Allen Studierenden wird mit Respekt, Empathie und Ehrlichkeit begegnet. Bei Problemen wird Beistand und Hilfe angeboten ohne den autonomen Willen der Studierenden einzuschränken. Die Themengebiete Nachhaltigkeit, Gemeinwohl-Orientierung und Verantwortung könnten im Marketing des IGC besonders herausgehoben werden.

Produkttransparenz, Fairer Preis und ethische Auswahl der KundInnen (Relevanz: mittel)

Ein Preis ist dann gerecht, wenn ein Kunde aus freier Entscheidung auf den geforderten Preis eingeht und diesen dadurch für angemessen erklärt. Es darf keine Verzerrung aufgrund von einseitiger Marktmacht geben. Für eine wohlüberlegte freie Entscheidung der Nachfrager ist eine ausreichende Transparenz des Angebots notwendig. Die Preisgestaltung der Studiengebühren ist fair, weil ein freies Spiel von Angebot und Nachfrage gewährleistet ist, das IGC unter fairen Bedingungen kostendeckend arbeitet und keine Gewinne erzielt werden (keine Gewinnerzielungsabsicht). Über das Studienangebot und die Leistungen des IGC erhält der Interessent umfassende Informationen.

Umfang der KundInnenMitbestimmung/ gemeinsame Produktentwicklung/ Marktforschung (Relevanz: mittel)

Ethische Aspekte in der Gestaltung der Gemeinschaft der Studierenden: Am IGC kommen Studierende mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zusammen. Es ist Gestaltungsaufgabe des IGC, menschenrechtsorientierte Bildung und Demokratie erlebbar zu machen. Studierende können folgendermaßen auf das Studium am IGC Einfluss nehmen: 

Feedbackbox



Bewertungen am Ende des Semesters, Befragung der Studierenden zu Lehrqualität und Inhalten der jeweiligen Module.



Bewertung der Dozierenden. Hervorragende Dozenten werden jährlich mit dem IGC Award gekürt. Werden hingegen Lehrkräfte überwiegend negativ bewertet, wird geprüft, ob und inwieweit eine weitere Zusammenarbeit stattfinden soll.

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Befragung und Rückmeldungen nach Anschluss des Studiums



Studierendenvertretung AStA.

Es bestehen für die Studierenden Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten bezüglich des Studienprogramms und des Ablaufes.+ Im Anschluss an das Studium finden regelmäßig Umfragen statt. Service-Management (Relevanz: mittel)

Das Service-Management des IGC kann ebenfalls als vorbildlich beurteilt werden: Ein Netzwerk von Ausbildungsberatern hilft den Studierwilligen bereits beim Bewerbungsprozess. Der International Student Service (ISA Service) betreut die Studierenden umfassend zu Studienbeginn und darüber hinaus und hilft ihnen, ihr Leben in Bremen zu organisieren. Z. B. kooperiert das IGC seit mehreren Jahren mit regionalen Vermietern und Wohnungsagenturen, um Studierenden günstige möblierte Wohnungen anbieten zu können. Studiengangskoordinatoren stehen für Fragen rund um das Studium zur Verfügung. Informationen vor und während des Studiums sind außerdem über den Open Distributed Campus (Open DC), eine onlinePlattform, zugänglich. Die Gespräche mit Studierenden im Rahmen des Besuchsaudits konnten den hervorragenden Service und die umfangreiche Betreuung bestätigen. Besonders gelobt wurde die schnelle Reaktionszeit, der Abholservice und vor allem die menschliche Zuwendung und Lösungsorientierung.

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D2 SOLIDARITÄT MIT MITUNTERNEHMEN

Selbsteinschätzung: 40%

X

AuditorInneneinschätzung: 30%

Offenlegung von Informationen + Weitergabe von Technologie

Hier wäre eine Zusammenarbeit mit anderen Bildungseinrichtungen (z. B. Schulen bezüglich Didaktikfortbildung, Lehr-/Lernkonzepte, andere Hochschulen z. B. zum Thema Hochschuldidaktik, ggf. Blended Learning Institute etc.) denkbar.

Weitergabe von Arbeitskräften, Aufträgen und Finanzmitteln. Kooperative Marktteilnahme

Bei den Studiengängen mit Auslandsaufenthalt kooperiert das IGC mit Partnerhochschulen im Rahmen eines regelmäßigen Austauschs von Studierenden. Ein Austausch mit Partneruniversitäten findet auch im Rahmen des Services und der Lehre statt.

Kooperatives Marketing

Das IGC ist Teil der International Business School Alliance (IBSA) und kooperiert weltweit mit Partneruniversitäten. Im Rahmen eines kooperativen Marketings werden Vermieter von Wohnungen unterstützt, eine Wohnraum-Datenbank aufgebaut und auf deren Angebote bezüglich möblierter Wohnungen hingewiesen. Eine Brancheninitiative für ein ethisch kooperatives Marketing besteht bisher nicht.

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D3 ÖKOLOGISCHE GESTALTUNG PRODUKTE & DIENSTLEISTUNGEN Effizienz, Resilienz und Konsistenz. Produkte/ Dienstleistungen sind im ökologischen Vergleich zu P/DL von MitbewerberInnen bzw. Alternativen von gleichem Nutzen (Relevanz hoch)

Suffizienz: Aktive Gestaltung für eine ökolog. Nutzung und suffizienten Konsum (Relevanz mittel) Kommunikation: Aktive Kommunikation ökologischer Aspekte den KundInnen gegenüber (Relevanz mittel)

Selbsteinschätzung: 20%

AuditorInneneinschätzung: 20%

Business-Studiengänge, wie sie heute überwiegend stattfinden, vermitteln ein verkürztes, ethisch fragwürdiges Wirtschaftsverständnis. Die Wirtschaftsausbildung sei einzig auf die Vermehrung von Macht und Geld ausgelegt, "Unternehmen brauchen Persönlichkeiten, nicht nur Absolventen" kritisierte unlängst HRK-Präsident Hippler die Bachelor- und Masterstudiengänge. Zwar wird in den Bachelor- und Masterstudiengängen die „Logik des Marktes“ behandelt, aber die Bedeutung des Wirtschaftslebens für eine lebensdienliche Gesellschaft bleibt überwiegend außer Betracht. Aus ethischer Perspektive soll die Marktwirtschaft aber nicht nur nach der Sachlogik des freien Marktes funktionieren, sondern dem gelingenden gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen dienen. Damit wird es zu einer politischen Gestaltungsaufgabe, nicht nur pure Effizienz-Ökonomen mit „wertfreiem“ Systemlogik-Wissen auszustatten, sondern kompetente Führungspersönlichkeiten auszubilden, welche sich der Zusammenhänge von Gesellschaft und Wirtschaft bewusst sind und sich den umwelt- und gemeinwohlorientierten Gestaltungsaufgaben verpflichtet fühlen. Leider wurden vielerorts große Teile kultureller und gesellschaftlicher Bildung als Kostenfaktor einfach weggestrichen. Der Wunsch nach Einkommenssicherheit verleitet Studierende zu einem dauerhaft einseitigen Lernen, dessen Erfolg sich an der Passgenauigkeit von Humankapital in den Arbeitsmarkt des bestehenden Wirtschaftssystems bemisst, welches auf Wachstum und Konsum ausgelegt ist. Das IGC hat mit der Gemeinwohl-Ökonomie Auditierung bereits einen anderen Weg beschritten. Die Themen Nachhaltigkeit, Gemeinwohl und Verantwortung als festen Bestandteil in alle Lehrangebote zu integrieren wäre der nächste Schritt. Wichtig ist hierbei, mit anderen Hochschulen zusammenzuarbeiten (D 5). Alle Studierenden erhalten zu Beginn des Semesters ein Semesterticket, mit dem sie kostenlos öffentliche Verkehrsmittel in und um Bremen nutzen können. Die Online Lernplattform Aulis stellt Unterrichtsmaterialien online zur Verfügung, sodass diese nicht mehr ausgedruckt werden müssen. Die Kommunikation über ökologische Standards und Projekte erfolgt zum größten Teil intern über die Studiengangsleiter und Mitarbeiter des IGC. Eine explizite weiterreichende Kommunikation mit den Studierenden über öko-soziale Aspekte und Verantwortung im Wirtschaftsleben ist noch nicht etabliert.

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D4 SOZIALE GESTALTUNG PRODUKTE UND DIENSTLEISTUNGEN

Selbsteinschätzung: 70%

AuditorInneneinschätzung: 70%

Erleichterter Zugang zu Informationen/Produkten/Die nstleistungen für benachteiligte KundInnenGruppen (Relevanz hoch)

Es besteht ein umfangreiches Angebot für die Unterstützung der Studierenden von Beginn an, wie z.B. Visumbeschaffung, Kontaktvermittlung, Abholung vom Flughafen, Wohnungsvermittlung, kostenlose Deutschkurse, mehrsprachige Mitarbeiter, Förderung von Integration.

Förderungswürdige Strukturen werden durch Vertriebspolitik unterstützt (Relevanz mittel)

Zu den Studierenden mit besonderer Belastung zählen bspw. Berufstätige, Personen im Mutterschaftsurlaub und oder Pflegeurlaub sowie Alleinerziehende. Für diese Gruppen bietet das IGC neben den Vollzeit Programmen auch Teilzeitstudiengänge an und/oder die Möglichkeit modular zu studieren.

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D5 ERHÖHUNG DER SOZ. + ÖKOL. BRANCHENSTANDARDS Kooperation mit MitbewerberInnen und Partnern in der Wertschöpfungskette (Relevanz hoch)

Selbsteinschätzung: 50%

AuditorInneneinschätzung: 50%

Durch die Mitgliedschaft in der International Business School Alliance (IBSA) kooperiert das IGC international mit anderen Hochschulen. Besonderes Augenmerk sollte hierbei auf die Erhöhung ökologischer und sozialer Standards gelegt werden. Erfreulich wäre, wenn für alle Studierenden ein Modul rund um das Thema ethisch verantwortliche Entscheidungsfindung und Handlungen verpflichtend würde. Strukturen zum Wissensaustausch werden gefördert durch verschiedene Netzwerke und gemeinsame öffentliche Veranstaltungen.

Aktiver Beitrag zur Erhöhung legislativer Standards (Relevanz mittel)

Die EMAS-Zertifizierung der Hochschule Bremen liefert im ökologischen Bereich einen Ansatz für höhere Branchenstandards.

Reichweite, inhaltliche Breite und Tiefe (Relevanz hoch)

Studieninhalte können einen direkten Beitrag zu einer lebensdienlichen gesellschaftlichen Veränderung leisten (z. B. CSR). Ebenso helfen Fragebögen zur Gemeinwohl-Orientierung an Lieferanten zur Bewusstseinsbildung und Erhöhung des Branchenstandards in mehreren Themenbereichen. EMAS, Audit Beruf und Familie und das Gemeinwohl-Audit sind weitere Bausteine, soziale und ökologische Verbesserungen zu vertiefen und zu verbreiten.

Im Jahr 2013 bestand noch kein GWÖ-Bericht für das IGC. Die Veröffentlichung/Kommunikation des GWÖBerichtes stellt in Zukunft ebenfalls einen Beitrag zur Erhöhung legislativer Standards dar.

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E1 SINN UND GESELLSCHAFTLICHE W IRKUNGEN DER PROD/DL Produkte/Dienstleistungen decken den Grundbedarf oder dienen der Entwicklung der Menschen/der Gemeinschaft/der Erde und generieren positiven Nutzen (Relevanz hoch)

Selbsteinschätzung: 80%

X

AuditorInneneinschätzung: 70%

Bildungseinrichtungen wie das IGC erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Funktion. Aus- und Weiterbildung bilden die Grundlage für Wissenschaft und Wirtschaft und sind ein Motor für gesellschaftliche Innovationen. Die effektive gesellschaftliche Wirkung wird im Wesentlichen durch die „Gemeinwohlqualität“ des Bildungsangebots und den Zugangsmöglichkeiten zum Studium bestimmt (Bildungsqualität versus Profitmaximierung). Das IGC sichert durch verschiedene Maßnahmen, wie z.B. international zertifizierte Studiengänge und die regelmäßige Evaluierung der Studiengänge durch die Studierenden eine hohe Bildungsqualität. Die Zugangsmöglichkeiten für Studierende mit geringeren Einkommen werden durch im Vergleich geringe Studiengebühren ermöglicht. Hier profitiert das IGC davon (nur) kostendeckend wirtschaften zu müssen. Ein vorbildliches und weit überdurchschnittliches Serviceangebot für die Studierenden ermöglicht eine leichte Orientierung und Integration der Studierenden in das Studentenleben in Bremen. Der Gemeinwohl-Bericht enthält eine Aufstellung der verschiedenen Studiengänge und deren Zertifizierungen.

Ökologischer und sozialer Vergleich der Produkte/Dienstleistungen mit Alternativen mit ähnlichem Endnutzen (Relevanz mittel oder hoch)

Die Produktpalette des Unternehmens ist mit dem Branchendurchschnitt vergleichbar. Ethische Aspekte in der Produktgestaltung existieren nur punktuell und sind ähnlich zu anderen Mitunternehmen. In einigen Masterstudiengängen bietet das IGC zwei Master-Abschlüsse innerhalb eines Jahres an und zum Teil im Rahmen des Studiums Auslandsaufenthalte an verschiedenen internationalen Hochschulen. Die EMAS-Zertifizierung der Hochschule Bremen bringt einige ökologische Aspekte mit. Hierbei werden in

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E2 BEITRAG ZUM GEMEINWESEN

Selbsteinschätzung: 10%

AuditorInneneinschätzung: 10%

Leistungen (Relevanz hoch)

Das Ausmaß der Aufwendungen für gemeinwohlorientierte Zwecke liegt mit 0,5% des Jahresumsatzes eher niedrig.

Wirkungen (Relevanz hoch)

Mit verschiedenen öffentlichen und kostenlosen Veranstaltungen im Haus des IGC werden nachhaltige Themen fokussiert. Im Jahr 2013 fand unter anderem zum ersten Mal die International Student Conference zum Thema Corporate Social Responsibility und Social Business statt. Im Rahmen des Jean Monnet Moduls „EU Leadership Skills in Past and Present“ wird von 2013-2016 die Frage bearbeitet, welche Kompetenzen die Gesellschaft benötigt um Krisen zu überwinden. Weitere Aktivitäten, wie z.B. die Erfassung der internationalen Bedeutung des Begriffs Sustainability durch regelmäßige Befragungen der internationalen Studierenden. Dadurch wird Transparenz über die national unterschiedliche Wahrnehmung des Themas geschaffen. Ein anderes Beispiel ist die Durchführung von Workshops zur Durchführung von Eco-Footprints.

Intensität (Relevanz niedrig)

Die Intensität ist im Moment als eher gering einzuschätzen. Durch die Erstellung des Gemeinwohl-Berichts ist das Thema mit in den Fokus gerückt.

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E3 REDUKTION ÖKOLOGISCHER AUSWIRKUNGEN Absolute Auswirkungen (Relevanz mittel)

Selbsteinschätzung: 40%

AuditorInneneinschätzung: 40%

Die ökologischen Auswirkungen der Geschäftsaktivitäten sind in erster Linie in Aspekten der Büroökologie (u.a. Verbrauch von Energie/Wasser/Betriebsmittel/etc.) und der Mobilität zu sehen. Die CO2-Emissionen sind eine der wesentlichsten gesellschaftlichen Schlüsselindikatoren. Diese könnten innerhalb des IGC noch aktiver und transparenter kommuniziert werden. Die EMAS-Zertifizierung der Hochschule Bremen adressiert diese Themen. (vgl. C3, D3)

Relative Auswirkungen: Im Branchenvergleich liegt das Unternehmen bzgl. Stand der Technik und Gesetzesvorgaben…( Relevanz hoch)

Ein direkter Branchenvergleich mit anderen international graduate center existiert bisher nicht. Innerhalb der Hochschulen ist die EMAS-Zertifizierung inzwischen bereits weit verbreitet.

Management und Strategie (Relevanz hoch)

Die Hochschule Bremen hat 1997 seinen ersten Umweltbericht veröffentlicht und erfasst seitdem systematisch ökologische Kennzahlen. Regelmäßig finden Überwachungs-Audits statt. Konkrete Zielsetzungen sind formuliert und im Umweltbericht dokumentiert (z.B. Reduktion des Stromverbrauchs um 20% bis 2015 im Vergleich zu 2010; bis 2013 wurden 13% erreicht). Als vorrangig werden das Wertstoffmanagement und die Reduktion des Energieverbrauches betrachtet.

Der Klima-Impact als Gesamtgesellschaftliche Auswirkung könnte innerhalb des IGC noch verstärkt adressiert werden.

Die Hochschule verfügt über Umweltleitlinien und Umweltziele.

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E4 GEMEINWOHLORIENTIERTE GEWINNAUSSCHÜTTUNG

Selbsteinschätzung: 100%

AuditorInneneinschätzung: 100%

Außenausschüttung (Relevanz hoch)

Gewinne werden laut eigenen Angaben nicht an Außenstehende ausgeschüttet. Da das IGC eine Betriebseinheit der Hochschule Bremen ist, ist der Geldverkehr zwischen Hochschule und IGC als intern zu betrachten.

Gemeinwohlorientierte Gewinnverwendung an „Arbeit-Gebende“, Stärkung des Eigenkapitals sowie ökosoziale Reinvestitionen (Relevanz hoch)

Laut eigenen Angaben ist die Gewinnmaximierung kein Unternehmensziel. Überschüsse verbleiben im Unternehmen und fließen hauptsächlich in die Anschaffung und Weiterentwicklung der Räumlichkeiten und/oder in die Finanzierung der studentischen Kredite. + das IGC ist auf kostendeckenden Betrieb ausgerichtet, Gewinne werden reinvestiert in die Weiterentwicklung des IGC oder der Studiengänge

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E5 GESELLSCHAFTLICHE TRANSPARENZ UND MITBESTIMMUNG

Selbsteinschätzung: 20%

AuditorInneneinschätzung: 20%

Transparenz Umfang GWÖ-Bericht (Relevanz hoch) Oder: GRI-Level Verifizierung

Für das Jahr 2013 wurde der erste Gemeinwohlbericht einer deutschen Hochschule erstellt. Für die Bewertung kann er hier nicht einbezogen werden, da er zu dem Zeitpunkt noch nicht veröffentlicht war. Eine umfassende Kommunikation, über Ökologie und Soziales verknüpft mit wirtschaftlichen Zahlen wie sie ein GWÖ-Bericht oder eine GRI-Verifizierung fordert wurde im Jahr 2013 nicht kommuniziert. Die Umweltberichte der Hochschule Bremen kommunizieren seit längerem transparent und detailliert über ausgewählte Umweltaspekte.

Mitbestimmung Art der Mitbestimmung und Dokumentation (Relevanz hoch)

Transparenz wird innerhalb des IGC mit den Mitarbeitern und Studenten weitestgehend gelebt, ein Mitbestimmungsrecht besteht nur über den Personalrat in Personalangelegenheiten. Ein weiterer Mitbestimmungsaspekt sind die Zertifizierungsstandards an die sich das IGC mit seinen Studiengängen.

Mitbestimmung Umfang der Mitbestimmung und einbezogene Berührungsgruppen (Relevanz mittel)

Aus Sicht der AuditorInnen sind bei einer (staatlichen) Hochschule, im Gegensatz zu einem Produktionsunternehmen, die regionalen Berührungsgruppen (Anrainer/Gemeinde/Staat) von unterdurchschnittlicher Bedeutung, Der Stadtstaat Bremen ist über die Position als Eigentümer involviert. Mitarbeiter werden regelmäßig angehört und die Studierenden können über die regelmäßigen Befragungen zu einem transparenten Meinungsbild über die Qualität der Studiengänge und Dozenten beitragen. Darüber hinaus haben der Personalrat bei Personalentscheidungen und der Senat der Hochschule Mitbestimmungsrechte.

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ABSCHLIEßENDE HINWEISE/ WÜNSCHE Feedback zu einzelnen Indikatoren bitte im GWÖ-Redaktionsteam-Wiki eintragen: https://wiki.gwoe.net/display/Redaktion/Home. So können die jeweiligen Redakteure die Indikatoren weiter verbessern.

Feedbackfragen Zur Informationspolitik und Betreuung Waren die Informationen zur Bilanzerstellung ausreichend? Was ist da gelungen? Was könnte noch verbessert werden? Wie war die Betreuung durch die AuditorInnen? Was ist gut gelaufen, was könnte noch verbessert werden? Zur Bilanz und Bilanzerstellung an sich (konkret unter https://wiki.gwoe.net/display/Redaktion/Home möglich) Was könnte an dem Prozess der GWÖ-Bilanzierung/ Berichterstellung noch verbessert werden? Was gefällt gut/ was nicht? Welche Punkte fehlen in der Bilanz oder sollten anders beschrieben/ gewichtet werden? Zum Auditprozess an sich: Was hat mir gefallen/ was nicht in dem Auditprozess? Was soll im Prozess das nächste Mal besser gemacht werden? Welchen Wert hat für mich das Audit? Inwiefern habe ich wertvolle Rückmeldungen oder Hinweise bekommen? Habe ich mehr über di e GWÖ gelernt? Welchen finanziellen Wert kann so ein Audit generieren? Kommt der Auditbericht „schulmeisterlich“ rüber?

AuditorInnen Nils Wittke, [email protected] Regina Soergel, [email protected]

Datum: 03.12.2014

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