Die Wirtschaft. Die vierte industrielle Revolution. zwischen Alb und Bodensee. Tourismus Studie zeigt Potenzial in der Region

June 26, 2017 | Author: Karola Bauer | Category: N/A
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Januar 2015

Die Wirtschaft

zwischen Alb und Bodensee

Tourismus

Kaderschmiede

Politiker im Gespräch

Studie zeigt Potenzial in der Region

Elektronikschule Tettnang feiert 50. Geburtstag

Regional Forum Wirtschaft

Seite 14

Seite 54

Seite 59

I N D U S T R I E 4 .0

Die vierte industrielle Revolution Seite 17

Editorial

Heinrich Grieshaber, Präsident IHK Bodensee-Oberschwaben

Dr. Peter Kulitz, Präsident IHK Ulm

Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich. Für die kommenden zwei Jahre hat die IHK-Organisation das Schwerpunktthema „Wirtschaft digital. Grenzenlos. Chancenreich.“ ausgerufen. Auf den ersten Blick wenig überraschend, denn neun von zehn Unternehmen aus der Region messen den Informations- und Kommunikationstechnologien eine hohe Bedeutung bei. Doch das Titelthema dieser Ausgabe „Industrie 4.0“ unterstreicht die Diskrepanz zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Auf der einen Seite finden sich zwischen Alb und Bodensee zahlreiche Innovationsführer, welche die Fabrik der Zukunft schon seit Jahren erfolgreich vorantreiben. Andererseits wird im Jahr 2015 immer noch über EGovernment diskutiert, und ein flächendeckender Glasfaserausbau bis in die Betriebe ist nicht absehbar. Wenn Bund und Land nur eine Teilhabe am digitalen Wandel fordern, greift dies zu kurz. Gerade unsere Wirtschaft hat das Potenzial, bei der Digitalisierung von Entwicklung, Produktion, Logistik oder Handel die treibende Kraft zu sein. Auch deshalb konnten strukturelle Nachteile bei Infrastruktur, Energiepreisen oder Fachkräfteverfügbarkeit bisher kompensiert werden. Die Politik muss nun alles tun, damit diese Potenziale nicht durch Überregulierung, langsames Internet oder mangelnde Innovationsförderung behindert werden. Und auch die IHKs gehen mit gutem Beispiel voran. Seit Jahren bestehen digitale Angebote rund um Aus- und Weiterbildung, Außenwirtschaft oder Innovation. Kommen Sie auf uns zu, wenn wir Ihren Erfolg in der digitalen Wirtschaft unterstützen dürfen. Wir beraten und bieten konkrete Unterstützung rund um digitale Kompetenzen, Förderung von Innovationen oder Zugang ins schnelle Internet.

Heinrich Grieshaber, Präsident IHK BodenseeOberschwaben

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Dr. Peter Kulitz, Präsident IHK Ulm

Titelthema:

Trends & Hintergründe

Industrie 4.0: Fabriken der Zukunft

Chancengleichheit: Gleichbehandlung von Frauen und Männern im Betrieb?

Seite 17

Seite 68

Editorial

Panorama 6 6 7 8 8 10 11 12 12 14

BWIHK: Neuer Vorstand IHK-Unternehmer Akademie Investition in kluge Köpfe Bestenehrung Die Gipfelstürmer – Deutschlands Top-Azubis Stromnachfrage Pilotprojekt gestartet Studie zu erneuerbaren Energien Südwesten auf Platz 2 Bilanz Ökoprofit Umweltschutz mit Gewinn Venture Capital-Tag Netzwerk Beteiligungskapital Weiterbildung Fit für betriebliche Führungsaufgaben Business English Que sera, sera Studie Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaft sfaktor

Titelthema Industrie 4.0 17 22 23 24 26

Industrie 4.0 Fabriken der Zukunft: Mehr als Science-Fiction FORCAM „Digitalisierung macht vor keiner Branche halt“ Studie Digitalisierung verändert die Arbeit Digitale Wirtschaft Die nächste industrielle Revolution Institut für Technologie- und Prozessmanagement, Universität Ulm „Kleinere Unternehmen haben Nachholbedarf“

Neues aus den Unternehmen 28 29 30 30 31 31 32 33 33

4

Knecht Maschinenbau Innovative Schleifmaschine TVR Video Weltweit live präsent Stadtwerk am See Energiezentrale spart CO2 Junker Technische Dokumentationen Rasante Entwicklung Frank Schelkle Industrie-Service Neue Fertigungshalle top flow Expansion an neuem Standort Weizenegger Objektbau Nachfolge geregelt Georg Manhald Versicherungsagentur wird 25 Ametras nobab Jeder Millimeter zählt

34 34 35 35 36 36 36 37 37 38 39 40 40 41 41 42 42 42 43 44

Bucher Netzwerke Umzug nach Weingarten Get for Social Lift zum Erfolg elobau Umweltpreis gewonnen WEBO Landespreis für junge Unternehmen Radio 7 Hörfunk 254.165 Euro für „Drachenkinder“ Müller 100.000 Euro für Ultraschall-Forschung Rentschler Unternehmen investiert 24 Millionen Euro SÜDPACK Spezialist für Folienverpackungen Josef Biechele Baufirma investiert Interflex Wachstumsstärkste Medizintechnik-Firma Boehringer Ingelheim Entwicklung neuer Wirkstoffe Liebherr-International Innovation für Windkraft IT sure Hohes Wachstum ITL Fahrzeugbau Spezialfahrzeuge für Explosives triple dot consulting Neuer Standort Huss Licht & Ton Spezialist für Veranstaltungstechnik expandiert Pointslook Erfolg mit Social-Media-Lösung Vollmer-Group Sieglinde-Vollmer-Stiftung ulrich medical Neuer Markt Südkorea Airbus Defence & Space Neues Radar für den Eurofighter

Region Bodensee-Oberschwaben 46 47 47 48 50 50 51 51 52 53 54

Konjunkturgespräch Handlungsbedarf für Wirtschaft spolitik Spatenstich Anbau für die Weiterbildung Plattform Regionalforum Hochschule-Wirtschaft Industriestandort „Wir profitieren von der Region“ Auszeichnung WBO-Award für Elisabeth Jeggle Wettbewerb Kommunale Klimaschutzkonzepte prämiert E-Mobilität ZF qualifiziert Mitarbeiter Energieeffizienz Unternehmen bilden Netzwerk Kongress Von Anlagentechnik bis Stressvermeidung Spatenstich B 31 Aufatmen am Bodensee Elektronikschule Tettnang Kaderschmiede wird 50

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Fotos: vege/Fotolia.com; ryanking999/Fotolia.com; Rolf Schultes/Drumlin Photos; Igor Stevanovic

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Region Bodensee-Oberschwaben

Region Ulm

Industriestandort Bodensee-Oberschwaben: „Wir profitieren von der Region“

Außenwirtschaft: IHK-Unternehmerreise in die Türkei

Seite 48

Seite 58

73

Region Ulm 56 57 58 59 59 60 61 62 63 63 64

Veranstaltung Frauen fragen – Unternehmerinnen antworten Haus der kleinen Forscher 3.000. Teilnehmerin begrüßt Außenwirtschaft IHK-Unternehmerreise in die Türkei Zwischenbilanz Regional Forum Wirtschaft Veranstaltung Filmnetzwerktreffen Fachkräftemangel IHK Ulm fördert MINT-Themen an Schulen Jubiläum 125 Jahre Münsterturm Qualifikationen Bildungschancen für künftige Fachkräfte IHK Ulm im Internet Neue Social-Media-Angebote Neues Beratungsangebot Schülerfirma & Co. Existenzgründung Wettbewerb für Jungunternehmer

Vorbereitungskurs Geprüfter Industriemeister Metall / Geprüfte Fachkaufleute für Einkauf und Logistik / Geprüfter Wirtschaft sfachwirt in Vollzeit

IHK Service Ulm 74

Aktuelle Änderungen in der Umsatzsteuer / Richtiger Umgang mit Lebensmitteln / Vom Azubi zum Energie-Scout / Kartellrecht im Vertrieb / RKW-Sprechtage

Handelsregister Aus dem Bezirk der IHK Bodensee-Oberschwaben

Trends & Hintergründe 66 67 68 69 70

Start-ups Deutschland braucht mehr Gründer Aktuelle Wettbewerbe Chancengleichheit Sichtbare Fortschritte ALNO Prüfung von Lohnunterschieden zahlt sich aus Recht in Kürze

71

Neues aus Berlin und Brüssel IHK Service

87 90 94

Bodenseekreis Kreis Ravensburg Kreis Sigmaringen

95 97 100

Alb-Donau-Kreis Kreis Biberach Kreis Ulm

104

Kultur & Freizeit

106

Vorschau, Impressum

Aus dem Bezirk der IHK Ulm

Bodensee-Oberschwaben 72

Finanzierungssprechtage / RKW-Sprechtage / Erfinderund Patentberatung / Mitarbeiterkapitalbeteiligung / Photovoltaik auf Gewerbedächern

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Diese Ausgabe enthält das Verlagsspecial Industrie-, Hallen- und Gewerbebau; Büro- und Objekteinrichtungen sowie in Teilauflagen Amtliche Bekanntmachungen der IHK Bodensee-Oberschwaben und der IHK Ulm.

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Panorama

B A D E N - W Ü R T T E M B E R G I S C H E R I H K-T A G

Peter Kulitz, Präsident der IHK Ulm, ist als Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags einstimmig für die dritte Amtsperiode wiedergewählt worden. Die neuen Vizepräsidenten sind Wolfgang Grenke und Harald Unkelbach.

Foto: BWIHK

BWIHK-Mitgliederversammlung wählt neuen Vorstand

Der neue BWIHK-Vorstand: Vorsitzender Peter Kulitz (Mitte) mit Wolfgang Grenke (links) und Harald Unkelbach.

Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) hat auf seiner Herbst-Mitgliederversammlung in Reutlingen einstimmig den Ulmer IHK-Präsidenten Peter Kulitz als Präsident des BWIHK wiedergewählt. Kulitz wird von zwei neuen Vizepräsidenten unterstützt. Wolfgang Grenke, IHK Karlsruhe, und Harald Unkelbach, IHK Heilbronn-Franken, ersetzen Heinrich Grieshaber, IHK Bodensee-Oberschwaben, und Burkhard Thost, IHK Nordschwarzwald. „Die Bestätigung und das damit verbundene Vertrauen freut und bestärkt mich, den Interessen der baden-württembergischen Wirtschaft weitere zwei Jahre nachdrücklich Geltung zu

verschaffen“, so Kulitz. „Der BWIHK als erster Anwalt von über 600.000 Unternehmen braucht eine starke politische Stimme.“ Denn von einer Sache ist Kulitz gerade mit Blick auf die kommende Landtagswahl 2016 besonders überzeugt: „Es gilt, gerade im beginnenden Wahlkampf, die Landesregierung, die im Landtag vertretenen Parteien und alle politischen Strömungen in Baden-Württemberg konstruktiv, aber auch kritisch bei Wirtschaftsthemen zu begleiten.“ BWIHK

O Info: www.bw.ihk.de

I H K- U N T E R N E H M E R A K A D E M I E

Investition in kluge Köpfe Innovationen und Erfolg sind nur möglich, wenn die eigenen Fähigkeiten stets überdacht und erweitert werden. Deshalb lohnen sich Investitionen in qualifiziertes Fach- und Führungspersonal für jedes Unternehmen. Darauf setzt auch das neue Programm 2015 der IHK-Unternehmer Akademie.

Die kontinuierliche Optimierung von Prozessen, Produkten und Dienstleistungen erfordert eine zielorientierte Weiterentwicklung der persönlichen, der fachlichen und der unternehmerischen Kompetenz der Beschäftigten, vor allem aber auch der Führungskräfte und Entscheider im Unternehmen. Hier setzt die IHK-Unternehmer Akademie als gemeinsame Bildungsmarke mehrerer IHKs in Süddeutschland an, die sich mit ihrem Angebot an Geschäftsführer, Inhaber und Führungskräfte wendet. Ob Strategie, Risikomanagement, Stress- und Führungsmanagement, Vertragsmanagement, Arbeitsrecht, Kundenentwicklung oder die persönliche Präsentation – diese und viele Themen mehr stehen als Ausgangspunkt der Personal- und Unternehmensentwicklung zur Verfügung. Für das Programm 2015 führte die IHK-Unternehmer Akademie auch ein neues 6

Produktfeld Unternehmensnachfolge ein, das die bisherigen Produktfelder Unternehmensführung und Strategie, Personalund Organisationsentwicklung, Recht und Finanzen sowie Marketing und Vertrieb sinnvoll ergänzt. Die Trainings finden an ausgewählten Orten statt, so im Schlosshotel Park Consul in Heidenheim, im Parkhotel Jordanbad in Biberach, im Schloss Reinach in Freiburg-Munzingen, im Golf- & Vitalpark Bad Waldsee, im Romantik-Jugendstilhotel Bellevue in Traben-Trarbach und im Hotel Sinsheim in Sinsheim. Neu im Programm 2015 ist auch der Ausbau der Inhouse-Trainings. Das neue Programm der IHK-Unternehmer Akademie gibt es im Internet oder kann kostenlos als Katalog per Post angefordert werden. WAB

O Info: www.ihk-unternehmer-akademie.de Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Die Super-Azubis aus der Region IHK-Region BodenseeOberschwaben

IHK EHR T L ANDES- UND BUNDESBES T E

Die Gipfelstürmer – Deutschlands Top-Azubis Jedes Jahr im Spätherbst zeichnen die IHKs die besten Auszubildenden des Jahrgangs aus. Insgesamt elf Landes- und zwei Bundessieger kamen 2014 aus den IHK-Regionen BodenseeOberschwaben und Ulm. Mona Mutter hat den bundesweit besten Abschluss als Kauffrau für Tourismus und Freizeit erreicht. DIHK-Präsident Eric Schweitzer überreichte die Trophäe.

Panorama

nehmen GmbH, Friedrichshafen.

Landesbeste: Fabienne Laas, Bauzeichnerin, Straßenbauamt Ravensburg; Mona Mutter, Kauffrau für Tourismus und Freizeit, Ravensburger AG, Ravensburg; Cem Sayilgan, Servicekraft für Schutz und Sicherheit, VSU Vereinigte Sicherheitsunternehmen GmbH, Friedrichshafen; Nane Schäfer, Floristin, Kaspar Floristik, Garten- und Wohnkultur GmbH, Wangen; Lukas Scheike, Fertigungsmechaniker, Kramer-Werke GmbH, Pfullendorf.

Gleichzeitig Bundesbeste: Mona Mutter, Kauffrau für Tourismus und Freizeit, Ravensburger AG, Ravensburg; Cem Sayilgan, Servicekraft für Schutz und Sicherheit, VSU Vereinigte Sicherheitsunter-

IHK-Region Ulm Landesbeste: Daniel Albrecht, Elektroniker für Betriebstechnik, Netze BW GmbH, Biberach; Simon Klaus Baur, Chemielaborant, Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG, Biberach; Marcel Hermann, Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie, Fachrichtung Transportbeton, Frischbeton, Schwenk GmbH, Merklingen; Stefan Heuschmid, Verfahrensmechaniker Glastechnik, Glas Trösch GmbH, Ulm; Florian Linder, Bürofachhelfer, Rehabilitationskliniken Ulm gGmbH, Ulm; David Sorge, Technischer Zeichner, Fachrichtung Elektrotechnik, Conplaning GmbH, Ulm.

Foto: Jens Schick

Unter dem Motto „Gipfelstürmer 2014“ ehrte der BadenWürttembergische Industrieund Handelskammertag im November in der Stadthalle Reutlingen die besten Nachwuchsfachkräfte aus der dualen Berufsausbildung im Land. Ausgezeichnet für ihre Top-Prüfungsergebnisse wurden insgesamt 124 Azubis und deren Ausbildungsbetriebe. BWIHK-Präsident Peter Kulitz lobte in seiner Ansprache die Vorbildrolle der Überflieger: „Diese jungen Men-

schen zeigen überdeutlich, dass eine duale Ausbildung keinen ‚Ersatzplan‘ für die Berufskarriere darstellt, sondern oft die bessere Wahl ist. Viele Länder beneiden uns um unsere Fachkräfte aus dem dualen System, besonders wenn daraus Gipfelstürmer wie Sie hervorgehen.“ Auch Peter Friedrich, badenwürttembergischer Minister für Bundesrat, Europa und internationale Angelegenheiten, würdigte in seiner Ansprache diese Spitzenleistun-

Cem Sayilgan (links) ist der beste Azubi im Beruf Servicekraft für Schutz und Sicherheit. DIHK-Hauptgeschäft sführer Martin Wansleben gratulierte. Foto: Jens Schick

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Aus der IHK-Region Ulm schafften sechs Azubis den Sprung aufs Siegerpodest der Landesbesten. IHK-Präsident Peter Kulitz (Dritter von rechts) und Hauptgeschäft sführer Otto Sälzle (Dritter von links) gratulierten zu diesem Erfolg. Foto: BWIHK

gen vor rund 550 Gästen: „Wenn 124 junge Menschen ihre Ausbildung so erfolgreich abschließen, dann ist das ein Anlass zu großer Freude. Die duale Ausbildung findet als Eckpfeiler unseres wirtschaftlichen Erfolgs inzwischen weltweit Aufmerksamkeit und Anerkennung. Wir in Baden-Württemberg unterstützen den Aufbau dualer Modelle in Europa und wollen so auch einen Beitrag

zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit leisten.“ Die 232 bundesbesten IHKAzubis aus 223 Berufen des Prüfungsjahrgangs 2014 wurden im Dezember in Berlin von DIHK-Präsident Eric Schweitzer und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel ausgezeichnet. Insgesamt haben 320.000 Auszubildende 2014 in Deutschland ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. WAB 7

Panorama

S T ROMNACHFR AGE

In Kürze

Pilotprojekt gestartet

Foto: Belder Verlag

Aktuelle Pegelstände, Feinstaub, Windkraft anlagen, Infos zu Naturschutzgebieten,

Lärmkartierung und ganz neu: Umweltzonen. Das alles steckt in der kostenlosen App „Meine Umwelt“. So können Smartphone-Nutzer prüfen, welche Gemeinden und Gebiete eine Umweltzone umfasst. www.umwelt-bw.de/ meine-umwelt

Auslandsmessen 2015 Messetermine und Kontaktdaten für die Auslandsmessebeteiligungen des Bundes und der Länder enthält die Broschüre „Auslandsmesseprogramme der Bundesrepublik Deutschland und der Bundesländer 2015“ des Ausstellungsund Messe-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (AUMA). Der AUMA ist Mitveranstalter der Gemeinschaft sbeteiligungen des Bundes, auf denen sich deutsche Unternehmen zu günstigen Konditionen präsentieren können. www.auma.de, Rubrik Downloads & Publikationen

Im Land der Tüftler Der Südwesten gilt als Hochburg der Weltmarktführer. Vor

allem Baden-Württemberg ist das Bundesland mit den meisten global erfolgreichen Unternehmen – Wirtschaft und Forschung charakterisieren das Land. Einen Blick hinter die Kulissen besonders interessanter Unternehmen bietet Felicitas Wehnerts Buch „Made in Südwest“. Ausflugstipps zu Museen und Sammlungen laden zum Selbstentdecken ein. Felicitas Wehnert: Made in Südwest – Erfolgsgeschichten aus Baden-Württemberg. Belser Verlag, 2014, 128 Seiten, 19,95 Euro

Jeggle verabschiedet Im Rahmen ihres Europa-Symposiums verabschiedete die CDU Württemberg-Hohenzollern die Europapolitikerin Elisabeth Jeggle. Die 67-Jährige hatte im Sommer 2014 nach 15 Jahren im Europaparlament nicht wieder

In einem Pilotprojekt unterstützen die Deutsche Energie-Agentur und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Unternehmen dabei, ihre Stromnachfrage zu flexibilisieren und an das aktuelle Angebot im Stromsystem anzupassen.

Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien müssen neue Wege gefunden werden, um Stromangebot und -nachfrage aufeinander abzustimmen. In einem Pilotprojekt unterstützen die Deutsche Energie-Agentur und das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Unternehmen dabei, ihre Stromnachfrage zu flexibilisieren. Dieses sogenannte Demand Side Management (DSM) trägt dazu bei, das Stromnetz auch im Zuge der Energiewende stabil zu halten. Außerdem wird untersucht, wie Betriebe mit DSM Erlöse erwirtschaften können, beispielsweise indem sie den Netzbetreibern gegen Entgelt den zeitweisen Zugriff auf ihre Anlagen ermöglichen. Baden-württembergische Unternehmen aller Größen und Branchen können sich um eine kostenlose Teilnahme am Projekt bewerben. WAB

O Info: www.dsm-bw.de

S T UDIE ZU ERNEUERBAREN ENERGIEN

Südwesten auf Platz 2 Foto: privat

Neue Umwelt-App

kandidiert. „Die Abschiedsrede von Frau Jeggle war von einer großen Fürsorge für Europa geprägt und bleibt sicherlich vielen nachhaltig in Erinnerung“, sagte Peter Kulitz, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK). Jeggle stammt aus Untermarchtal und ist seit 1999 Mitglied im Kreistag Biberach. Im Europäischen Parlament war sie Mitglied im Vorstand der EVP-ED-Fraktion und Stellvertretende Vorsitzende der CDU/ CSU-Gruppe. Zuletzt hatte sie sich für die Kooperation der EU mit den GUS-Staaten engagiert.

Baden-Württemberg liegt bei der Nutzung erneuerbarer Energien im Ländervergleich auf dem zweiten Platz. Das ist das Ergebnis einer Vergleichsstudie im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien.

Besonders gut schnitt der Südwesten bei den Anstrengungen zur Nutzung erneuerbarer Energien ab. Hier liegt Baden-Württemberg mit deutlichem Abstand an der Spitze der Bundesländer. Als Gründe für die Führungsposition nennt die Studie vor allem die ambitionierte Energiepolitik, die klaren Ziele und das Monitoring beim Ausbau der erneuerbaren Energien und die umfangreichen Förderprogramme in diesem Bereich. Was die Erfolge beim Ausbau und der Nutzung regenerativer Energien angeht, landete der Südwesten auf dem dritten Platz. Das Land schneidet hier vor allem auch bei der Solarenergie und der Wasserkraft gut ab. WAB

O Info: www.unendlich-viel-energie.de/bundeslaendervergleichsstudie-erneuerbare-energien-2014 8

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Foto: Armin Buhl

Panorama

Die Teilnehmer am Umweltprogramm Ökoprofit erhielten bei der Abschlussveranstaltung in Ulm Auszeichnungen für die erfolgreiche Umsetzung in den Unternehmen.

BIL ANZ ÖKOPROFIT

Umweltschutz mit Gewinn Die Kosten zu senken und gleichzeitig den Umweltstandard im Unternehmen zu verbessern – das Projekt Ökoprofit macht es möglich. Die Ergebnisse nach Abschluss des Beratungsprogramms zeigen eindrucksvoll das Engagement der beteiligten Unternehmen. Die Vorbereitungen für eine neue Runde laufen.

Zwölf Betriebe von Ulm bis zum Bodensee haben sich 2013 dem ehrgeizigen Umweltberatungsprogramm Ökoprofit angeschlossen und gemeinsam ein ganzes Jahr intensiv daran gearbeitet, den betrieblichen Umweltschutz weiter zu verbessern, Kosten zu senken und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Ökoprofit steht für „Ökologisches Projekt für integrierte Umwelttechnik“.

Einsparungen und Rechtssicherheit Die zum Projektabschluss identifizierten Einsparungen belaufen sich auf über 400.000 Euro jährlich. Zudem werden 400 Tonnen CO2 eingespart und der Energieverbrauch um 500.000 Kilowattstunden pro Jahr reduziert. Dies entspricht dem Verbrauch von 115 Einfamilienhäusern. Das Projekt gibt den Unternehmen zudem die notwendige Rechtssicherheit bei der Umsetzung von gesetzlich vorgeschriebenen Auflagen. Dies ist aber erst der Anfang: Viele der im Verlauf angestoßenen Projekte bringen erfahrungsgemäß erst in den Folgejahren richtig Gewinn. Das Ziel, den betrieblichen Umweltschutz zu verbessern, den regionalen Erfahrungsaustausch zu fördern und die regionale Wettbewerbsfähigkeit zu steigern, ist dagegen jetzt schon erreicht. Ökoprofit wurde von den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm (SWU) als Hauptsponsor begleitet. Die Durchführung erfolgte durch Mitarbeiter des IWU – Privates Institut für Wirtschaft und Umwelt GmbH, Ulm. Bei der IHK Ulm, die als Projektträger das Projekt initiiert und begleitet hat, laufen bereits die Vorbereitungen für eine weitere Runde. Die Unternehmen in der Region sind aufgerufen, sich an Ökoprofit 2015 zu beteiligen und Nut10

zen für ihre Firmen daraus zu ziehen. Die IHK Bodensee-Oberschwaben, die Stadtwerke Lindau sowie die Sparkasse Memmingen Mindelheim Lindau, die Sparkasse Bodensee und die Kreishandwerkerschaft Lindau haben dieses Projekt mit unterstützt. WAB

O Info: IHK Bodensee-Oberschwaben, Stefan Kesenheimer, Tel. 0751 409-140, [email protected] IHK Ulm, Werner Kühl, Tel. 0731 / 173-170, [email protected]

Unternehmen der ersten Projektphase IHK Ulm Brobeil Aufzüge GmbH & Co. KG, Dürmentingen; Burkhardt Fruchtsäfte GmbH & Co. KG, Laichingen; Guter GmbH, Dettingen; Holzwerk Gebr. Schneider GmbH, Eberhardzell; Rehm Thermal Systems GmbH, Blaubeuren, und Ulrich GmbH & Co. KG, Ulm; C. Hübner GmbH, Marktoberdorf (Gast).

IHK Bodensee-Oberschwaben Dataplus GmbH, Pfullendorf; NMH GmbH + Co KG, Hohentengen; Bergpracht Milchwerk GmbH & Co. KG, Tettnang-Siggenweiler.

Stadt Lindau OBI Bau und Heimwerkermarkt GmbH & Co. KG, Lindau; Neluplast Tiefzieh-Technik GmbH, Opfenbach.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Panorama

V E N T U R E C A P I T A L-T A G

Außenwirtschaft

Netzwerk Beteiligungskapital Informationen über die Gründerszene in und um Baden-Württemberg gibt es beim Venture CapitalTag, der am 29. Januar in Stuttgart stattfindet.

Abgelaufene Carnets ATA werden vernichtet

Auf dem Programm stehen die Vorstellung des Venture Capital Fonds Baden-Württemberg sowie eine Podiumsdiskussion zum VC-Standort Baden-Württemberg mit Finanzminister Nils Schmid, Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank, Guy Selbherr, Geschäftsführer der MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg, sowie weiteren Vertreter der Wagniskapitalszene. Im Vorfeld findet der 4. Venture Capital-Pitch statt, bei dem sich ausgewählte Hightech-Startups aus den Bereichen IT und Life Science vor potenziellen VCInvestoren aus dem gesamten Bundesgebiet präsentieren. WAB

Die Carnet-ATA-Bestimmungen schreiben vor, dass im April 2015 alle Carnets von der IHK vernichtet werden müssen, die bis zum 31. Dezember 2011 abgelaufen sind. Unternehmen, die solche eigenen Carnets zurückhaben möchten, können sich an ihre IHK wenden.

Ein Carnet ATA ist eine Bescheinigung, mit der Waren im internationalen Handel vorübergehend abgabenfrei eingeführt werden können. Es ist ein Zollpassierscheinheft speziell für die vorübergehende Verwendung von Waren (zum Beispiel von Messe- und Ausstellungsgütern) und wird bei Bedarf von der zuständigen IHK ausgestellt.

O Info: IHK Bodensee-Oberschwaben, Jutta Treß, Tel. 0751 / 409-111, [email protected] IHK Ulm, Annette Mohn, Tel. 0731 / 173-120, [email protected]

O Info und Anmeldung: www.vc-bw.de/vcinb.html

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

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Panorama

WEIT ERBILDUNG

Fit für betriebliche Führungsaufgaben

Foto: privat

Mit der IHK-Fortbildung Geprüfter Technischer Betriebswirt haben Absolventen die Möglichkeit, in das mittlere und höhere Management ihres Unternehmens aufzusteigen.

Die ständig fortschreitenden wirtschaftlichen und technischen Entwicklungen führen in den Unternehmen zu einer immer stärkeren Verknüpfung von kaufmännischen und gewerblichen Aufgaben. Hier kommt der Geprüfte Technische Betriebswirt ins Spiel. Im Rahmen dieser Aufstiegsfortbildung erwerben die Teilnehmer umfassende unternehmerische Handlungskompetenzen, um betriebswirtschaftliche und technische Problemstellungen zu lösen. Somit sind Absolventen ideal geeignet, um betriebliche Führungsaufgaben verantwortungsvoll, selbstständig und erfolgreich zu übernehmen. Als Einsatzspektrum ist das mittlere und höhere Management in allen Bereichen des produzierenden Dienstleistungs- oder Handelsgewerbes geeignet. Benjamin Pfünder, in der Position des Vorhandwerkers Instandhaltung (Elektrotechnik) bei der Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH, hat in diesem Jahr den Lehrgang bei der IHK Ulm erfolgreich abgeschlossen. Er entschied sich für die

Benjamin Pfünder hat die Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Technischen Betriebswirt absolviert.

Weiterbildung, um beruflich in neue Aufgabengebiete vorzudringen und um seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt beizubehalten. „Ich erwarte und erhoffe mir in Zukunft interessante Aufgaben, welche mir gerne etwas abverlangen dürfen, aber im Gegenzug das zugehörige Lohnniveau bieten“, sagt der 31-Jährige. WAB

O Info: IHK Bodensee-Oberschwaben, Daniela Brugger, Tel. 0751 / 409-366, [email protected] IHK Ulm, Sylvia Wehner, Tel. 0731 / 173-141, [email protected]

BUSINESS ENGLISH

Que sera, sera Have you made your New Year’s resolutions yet? Or do you belong to the (rather large) group of people who have actually already broken them?

Whatever the case may be, at the beginning of the year we take time out to look at our lives and consider what expectations we have of the year(s) ahead. I have no crystal ball to help me; palm reading is not my forté and as my morning cup of tea is made with teabags, I can’t even read the tea leaves. 12

Bottom line is (unterem Strich bedeutet das), I have to sort it out on my own and decide if, and what, I can change.

The future’s not ours to see No one really knows what the future holds, but 2015 will probably bring many a challenge.

Some things we can foresee: The United Kingdom, for example, faces a General Election. It will be the election of the 56th parliament of the United Kingdom and if the government does not decide otherwise, then the election will take place on 7th May. All parties are already busy with their campaigns and are go-

ing to keep us well-informed of their views over the next few months. The current coalition parties, Conservative and Lib Dems, are not going to sit back and be beaten although they feel at the moment as if they have been left holding the baby (den schwarzen Peter zugeschoben).

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Panorama

Enrich your English Joy Zeller, Dozentin für Wirtschaft senglisch, gibt Tipps fürs Business English und hilft, schwierige sprachliche Klippen zu umschiffen.

William and Kate will welcome their second child this year. They are expecting a child in April. No one knows whether it will be a prince or a princess as they are staying very mum (Stillschweigen halten) about that. Whatever the gender, the country is going to make a song and dance of it (viel Aufhebens um etwas machen). With the British forces having left Afghanistan at the end of 2014 the British will be looking at 2015 as the first year of peace for at least 100 years. It remains to be seen if this can become reality.

What will be, will be What will remain is the way we use the future tenses in the English language. So, after all that practice at the beginning of the text now comes the theoretical part. No pain, no gain (ohne Fleiß, kein Preis). The English language recipe for the future requires such ingredients as will-future (I will help) and going-to future (I am going to help) with a sprinkling of present continuous (I am helping). A gourmet my prefer more advanced recipes, adding future continuous (I will be working), future perfect (I will have helped) and even a pinch of future perfect continuous (I will have been working), but for the run-of-the-mill (nullachtfünfzehn) dishes these can be left out. There are, of course, exceptions and variations but with these basic ingredients you are well on your way: use present continuous for future actions which are clearly and definitely arranged; going-to future for future intentions or plans and will-future for spontaneous decisions, forecasts, speculations and possibilities and unchangeable facts. Transferred into the business world, this means that sales figures are will-future (forecast), sales campaigns are going-to future (plan) and things to do with the go-live date are present continuous (fi xed date). Joy Zeller Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

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Panorama

S T U D I E „W I R T S C H A F T S F A K T O R T O U R I S M U S“

Tourismus ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor „Tourismus ist in Oberschwaben und im württembergischen Allgäu ein wichtiger Wirtschaft szweig mit Wachstumspotenzial.“ Das ist das Fazit einer aktuellen Studie des Deutschen Wirtschaft swissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif e. V.) an der Universität München, die gemeinsam von der Oberschwaben-Tourismus GmbH (OTG), der IHK Bodensee-Oberschwaben und der IHK Ulm in Auftrag gegeben wurde.

Tagesgäste als Umsatzbringer Reichlich Umsatz (315,5 Millionen Euro) generieren indes auch die rund 13,9 Millionen Tagesgäste, die in der Region pro Jahr Ausflüge und sonstige Freizeitaktivitäten unternehmen, ohne hier zu übernachten. Aus den genannten Umsätzen resultieren Einkommenseffekte von 368,2 Millionen Euro, das Steueraufkommen (Mehrwertsteuer und Einkommensteuer) bezifferte Harrer auf rund 68,1 Millionen Euro. Insgesamt gaben laut der Studie die Tagestouristen pro Kopf und Tag durchschnittlich 22,70 Euro aus. Bei den Übernachtungs14

nisse der Tagestouristen an, das Potenzial ist riesig, hier lassen sich Massen bewegen“, riet er den Touristikern und gab ihnen auch gleich ein paar Ratschläge mit auf den Weg: professionelle Betriebsführung, konsequente Zielgruppenorientierung, optimierte Ladenöffnungszeiten, ansprechende Produkte, angemessene Preispolitik, regelmäßige Qualitätsoffensiven. „Suchen Sie Kooperationspartner, um gemeinsam attraktive Angebotspakete zu schnüren, und nutzen Sie die Kooperationsangebote der OTG für eine effektive Vermarktung der Gesamtregion“, forderte Harrer zum Ende seines Vortrags.

Foto: OTG

Bernhard Harrer, Vorstand des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (dwif e. V.) stellte die Ergebnisse der Studie bei der IHK Bodensee-Oberschwaben vor. Gegenstand der Studie waren die Ermittlung der Übernachtungs- und Tagesgäste inklusive der Privatvermietungen sowie der Ausgaben für Übernachtung, Aktivitäten, Einkäufe und Verpflegung. Danach kommt die Region Oberschwaben/ württembergisches Allgäu auf rund 2,72 Millionen Übernachtungen in gewerblichen Betrieben, bei Privatvermietern sowie auf Reisemobilstellplätzen und beim Camping. Das jährliche Umsatzvolumen liegt bei 404,2 Millionen Euro.

Studie bringt wertvolle Zahlen

Ausflügler auf dem Blaserturm in Ravensburg: Nicht nur Urlauber, sondern auch Tagesgäste bringen der Region reichlich Umsatz – davon profitieren Gastgewerbe, Einzelhandel und Dienstleistungsbetriebe.

gästen in gewerblichen Betrieben liegen die Tagesausgaben bei durchschnittlich 129,80 Euro pro Tag.

Viele Unternehmen profitieren „Von dieser florierenden Tourismuswirtschaft profitieren neben dem Gastgewerbe viele Einzelhandels- und Handwerksbetriebe, lokale und regionale Verkehrsträger, aber auch eine große Zahl der Dienstleistungsbetriebe“, so Bernhard Harrer. „Diese Verflechtungen müssen noch stärker kommuniziert wer-

den, denn der Tourismus bringt Profit für sehr viele Unternehmen, das ist in kaum einer anderen Branche der Fall“, betonte der Experte. Vor diesem Hintergrund lohne sich auch ein Blick auf den sogenannten privaten „SofaTourismus“, den Harrer zusätzlich zu den gewerblichen Übernachtungen auf rund 2 Millionen Übernachtungen kalkulierte.

Kooperationsangebote nutzen Harrers Fazit ist eindeutig: „Nehmen Sie sich der Bedürf-

„Mit der neuen dwif-Studie liegen der OTG, den IHKs sowie allen Tourismusakteuren wieder aktuelle und robuste Zahlen zum ökonomischen Stellenwert des Tourismus in der Region Oberschwaben-Allgäu vor“, resümierte OTG-Geschäftsführerin Daniela Leipelt. Diese Zahlen seien wichtige Arbeitsgrundlagen, um neue Konzepte, Infrastrukturmaßnahmen und Investitionen im Bereich des Tourismus fundiert begründen zu können. WAB

O Info: www.oberschwabentourismus.de und www.dwif.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Titelthema Industrie 4.0

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Titelthema Industrie 4.0

I N D U S T R I E 4 .0

Fabriken der Zukunft: Mehr als Science-Fiction In der Fabrik der Zukunft sprechen Maschinen miteinander, und ein Tablet-PC ersetzt das Papier. Wenn Fertigungs- und IT-Technik verschmelzen, kommunizieren Maschinen via Internet miteinander physische und virtuelle Welt vermischen sich. Das klingt nach Science-Fiction, ist in vielen Unternehmen aber längst Alltag. Schließlich erhöhen moderne Technologien, die unter Industrie 4.0 zum Einsatz kommen, die Produktivität deutscher Betriebe und sichern qualifizierte Arbeitsplätze. Auch in der wirtschaftsstarken Region zwischen Alb und Bodensee hat diese vierte industrielle Revolution nach Mechanisierung, arbeitsteiliger Massenproduktion und Automatisierung in vielen Betrieben längst Einzug gehalten. Doch bis zur endgültigen Vernetzung aller Arbeitsschritte ist es noch ein gutes Stück Weg, und die Politik muss zuvor noch eine Wunschliste der Wirtschaft abarbeiten.

Sabine Ziegler*

Für deutsche Firmen dürfte es sich auszahlen, wenn sie sich der Digitalisierung stellen. Laut einer Studie des FraunhoferInstitutes für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) wird durch die digitalisierte Produktion bis 2025 allein im Maschinen- und Anlagenbau ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von 23 Milliarden Euro erwartet. Der Bund hat Industrie 4.0 deshalb auch zu einem Kernthema der Hightech-Strategie gemacht. Und die Landesregierung hat das Thema ebenfalls auf ihrer Agenda, weil sie das starke Wirtschaftsland Baden-Württemberg im industriellen Verschmelzungsprozess von Produktion und Digitalisierung möglichst weit vorne platziert sehen möchte.

diesen Begriff noch gar nicht kannte. „Weil wir erkannten, dass neben der Steuerung von Maschinen deren Instandhaltung ein wichtiger Wettbewerbsfaktor ist, haben wir einen Sensor entwickelt, der den Zustand von Kugellagern in elektrischen Antrieben überwacht

und rechtzeitig ein Signal gibt, bevor der Antrieb ausfällt. Die Entwicklung dieses Produktes war für uns die Keimzelle dessen, was heute Industrie 4.0 genannt wird“, erläutert Geschäftsführer Martin Buck. Die Signale dieses Sensors seien für die Steuerung der Maschine uninteres-

Die Region Bodensee-Oberschwaben steht zwar für den klassischen Maschinenbau. Berührungsängste mit der Fabrik der Zukunft (Smart Factory) gibt es hier aber keine. Die ifm electronic gmbh in Tettnang befasst sich seit 2001 mit Industrie 4.0 – zu Zeiten, als die Wirtschaft Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Foto: ifm electronic

Digitalisierung steigert Transparenz im Unternehmen

Martin Buck, Geschäft sführer der ifm electronic gmbh in Tettnang, stellt mit Sensoren innovative Lösungen für künftige Industrie-4.0-Anwendungen her.

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sant, aber „brisant für Einkauf und Service“. Die ifm electronic gmbh stellt als führender Entwickler und Produzent von Sensoren innovative Lösungen für künftige Industrie-4.0-Anwendungen bereit. Auch wenn die Digitalisierung von Industrieprozessen nach Einschätzung Bucks noch in den Kinderschuhen steckt, geht das Unternehmen den eingeschlagenen Weg konsequent weiter: „Aktuell haben wir mehrere Produktionslinien mit einer Datenerfassung ausgestattet, die uns Auskunft gibt über Energieverbrauch, Produktivität und möglichen Ausschuss. Dabei lernen wir täglich dazu, wie die Daten verarbeitet werden und welche Schlüsse wir daraus ziehen können“, so Martin Buck. Durch die „erzielte Effizienzverbesserung“ habe sich die Investition von ifm in diese Datenerfassung schon nach wenigen Monaten bezahlt gemacht. „Dank Digitalisierung steigt die Transparenz deutlich, weil überall auf der Welt jedes Sensorsignal verfolgt werden kann“, so Buck. „Dadurch wird zum Beispiel die Fernwartung einfacher, kostspielige Serviceeinsätze werden reduziert, und die Produktivität von Fabriken kann in Echtzeit gemessen werden. Reibungsverluste sind damit rasch zu ermitteln und zu beheben.“ Ziel bei ifm sei es jetzt, die Produktivität und Flexibilität noch einen „Quantensprung“ zu verbessern. Buck: „Die vierte industrielle Revolution eben!“

Foto: Rolf Schultes/Drumlin Photos

Titelthema Industrie 4.0

Johann Bolkart, Geschäft sführer der ACD Holding GmbH & Co. KG in Achstetten, will Steuerungs- und Datentechnik zusammenbringen.

lange kleine Stückzahlen zu ähnlichen Preisen wie bei großen Mengen, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. „Und wir profitieren davon, dass wir unsere maßgeschneiderten Produkte liefern dürfen“, sagt Bolkart. Bei ACD sollen deshalb langfristig nicht nur die technischen Daten automatisch in den Produktionsprozess einfließen, sondern auch die kaufmännischen Zahlen.

„Wir werden alles messen, was technisch gemessen werden kann, weil in kurzer Zeit jedes elektrische Betriebsmittel mit dem Internet verbunden sein wird“, bestätigt auch Oliver Herkommer, Vorstand der Ingenics AG in Ulm, diesen Trend. Die wichtigsten Stoßrichtungen auf dem Weg hin zur international viel beschworenen Smart Factory sind für ihn die „Weiterentwicklung der Automatisie-

Die ACD Holding GmbH & Co. KG in Achstetten verfolgt schon seit ihrer Gründung 1976 das Ziel, Steuerungs- und Datentechnik zusammenzubringen. „Dem Gedanken von Industrie 4.0 kommen wir dank der heutigen technischen Möglichkeiten immer näher, und er ist nicht nur wichtig für die eigene Produktion, sondern auch eine verkaufsfördernde Maßnahme für unsere Produkte und Dienstleistungen“, unterstreicht Geschäftsführer Johann Bolkart. Die drei Firmen unter dem Dach der ACDGruppe sind Hersteller und Entwicklungsdienstleister für Mobile Datenerfassung, kundenspezifische Bediengeräte, EMS-Dienstleistungen (Electronic Manufacturing Services) sowie für den Energieund Sozialmarkt. Die Kundschaft ver18

Foto: Martina Dach

Maßgeschneiderte Produkte mit Industrie 4.0

Oliver Herkommer, Vorstand der Ingenics AG in Ulm, berät Unternehmen weltweit bei der Einführung von Industrie-4.0-Anwendungen.

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Titelthema Industrie 4.0

rung und Vernetzung von Anlagen und Mensch, neue Produktionsverfahren wie 3-D-Druck und die Nutzung von Big Data zur Optimierung von Produktion und Logistik“. Ingenics berät weltweit Unternehmen verschiedenster Branchen bei anstehenden Planungs-, Optimierungsund Qualifizierungsaufgaben.

Die vernetzte Produktion ermöglicht interessante Entwicklungen. So wird von den Medien gerne das Beispiel des modernen Eigenheimbesitzers publiziert, der mit seinem Smartphone von unterwegs die Jalousien schließt und die Heizung in Gang setzt. Auch die wenglor sensoric GmbH mit Hauptsitz in Tettnang hält einige innovative Beispiele für Kommunikationstechnik im Bereich Industrie 4.0 bereit. Das Unternehmen entwickelt intelligente Sensortechnologien, Sicherheit- und Bildverarbeitungssysteme. Die Industrial-Ethernet-Produkte von weng-

Foto: Rolf Schultes/Drumlin Photos

Schnellere Produktion, kürzere Lieferzeiten

Jochen Winkler, Teamleiter Produktmanagement der wenglor sensoric GmbH in Tettnang, bietet intelligente Sensoren, die den Arbeitsablauf in Produktions- und Lagersystemen transparenter machen.

Grafik: Acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaft en e. V.

Die vier Stufen der industriellen Revolution

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Titelthema Industrie 4.0

lor sensoric konnten jüngst auf der Messe SPS IPC Drives in einer Prozesssimulation der ITQ GmbH aus München bestaunt werden. „Der dort gezeigte Keksplatzierer veranschaulicht, wie eine intelligente Datenerfassung hinsichtlich von Füllstand, Position und Anwesenheit mittels intelligenter Sensorik und mehrerer Schnittstellen zum Beispiel in der Lebensmittelindustrie heute aussehen kann, um unnötige Stillstandszeiten zu vermeiden“, erläutert Jochen Winkler, Teamleiter Produktmanagement bei wenglor sensoric. „Alle benötigten Informationen können komfortabel an die vorgelagerte Steuerung übermittelt werden.“ Damit seien wichtige Anforderungen wie die aktive Kommunikationsfähigkeit der Komponenten und die Bekanntheit im System „bestens erfüllt“, so Winkler. Die aktuelle Popularität von Industrie  4.0 helfe einem Unternehmen

wie wenglor sensoric nicht nur dabei, dem Kunden den Nutzen und die Vorteile intelligenter Sensorik zu veranschaulichen. Der Einsatz eigener Sensoren in Fertigung, Logistik und Qualitätsmanagement verschaffe auch dem Unternehmen selbst Vorteile: „Schnellere und einfach zu verändernde Produktionsprozesse, kurze Auslieferungszeiten, Sicherung hoher Qualitätsstandards, Fernwartungsmöglichkeiten und der direkte Zugriff auf alle relevanten Produktionsdaten ermöglichen einen transparenten und leicht anzupassenden Arbeitsablauf in unserem Unternehmen.“

Ferndiagnose und weltweite Vernetzung Eine weltweite Vernetzung mit Tochterunternehmen und Kunden ist ein weiterer Vorteil der digitalisierten Produktion. „An unserem Beispiel erklärt, loggt

sich der Maschinenhersteller ein, kann eine Ferndiagnose starten, ohne dass er vor Ort sein muss, und kann elektronische Analysen vornehmen, um Störungen schnell zu beheben“, erläutert Willi Gaule, Geschäftsführer der Räuchle GmbH und Co. KG in Dietenheim, die Präzisionsdrehteile und Kaltfließpressteile herstellt. Außerdem könnten Produktionsprogramme frühzeitig an den Echtbedarf angepasst werden. Unterm Strich ziehen die Unternehmen zwischen Alb und Bodensee ihren Nutzen aus Industrie 4.0, weil die Wege weltweit kürzer und die Produktionsabläufe transparenter werden. „Die Entwicklung darf aber nicht so weit gehen, dass der Kunde die Prozesssteuerung und die Prozessanalysen ohne Einwilligung des Lieferanten eigenmächtig vornimmt“, warnt Willi Gaule, der auch in modernen Fabriken qualifiziertes Personal als Vor-

In Kürze Kompetenzatlas Industrie 4.0 Die Strukturstudie „Industrie 4.0 für Baden-Württemberg“ möchte Hilfestellung für eigene Projekte auf dem Weg zu einer intelligenten, wandlungsfähigen Produktion geben. Ergänzend informiert ein Web-Kompetenzatlas zu Industrie 4.0 über die Akteure in BadenWürttemberg. http://mfw.baden-wuerttem berg.de/de/mensch-wirtschaft / industrie-und-innovation/ schluesseltechnologien/ industrie-40/kompetenzatlasindustrie-40/

Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg will Leitmarkt und Leitanbieter für das Thema Industrie 4.0 werden. In den kommenden beiden Jahren unterstützt die Landesregierung die sogenannte vierte industrielle Revolution deshalb mit 8,5

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Millionen Euro. Außerdem wird eine neue Allianz 4.0 BW ab Frühjahr 2015 das bereits vorhandene Know-how im Land bündeln und zusammenführen. www.clusterportal-bw.de/ presse/presse-detailseite/ news/land-will-vorreiter-fuerindustrie-40-werden/

Arbeitskreis Industrie 4.0 Das Institut für Technologie- und Prozessmanagement (ITOP) der Universität Ulm und die International Performance Research Institute gGmbH (IPRI) haben einen Arbeitskreis zum Thema Industrie 4.0 gegründet. Unterstützt wird der Arbeitskreis durch die IHK Ulm und den Internationalen Controller-Verein ICV. Ziel ist es, Unternehmen aus den Regionen Stuttgart und Ulm sowie Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen in den Dialog zu bringen. http://neues-aus-derforschung.de/?p=164

Plattform Industrie 4.0 Die gemeinsame Plattform Industrie 4.0 des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V., des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V. und des Zentralverbands Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V. zeigt, welche neuen Anforderungen Industrie 4.0 an Produktionssysteme und Maschinen stellt. www.plattform-i40.de

Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 Nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Informatisierung der Industrie läutet der Einzug des Internets der Dinge und Dienste in die Fabrik eine vierte industrielle Revolution ein. Wie Unternehmen künftig ihre Maschinen, Lagersysteme und Betriebsmittel als Cyber-Physical

Systems (CPS) weltweit vernetzen werden, beschreibt der Abschlussbericht des Arbeitskreises Industrie 4.0 von Acatech und Forschungsunion. http://www.forschungsunion. de/pdf/industrie_4_0_abschlussbericht.pdf

Industrie 4.0 — Eine Revolution der Arbeitsorganisation? Mit dem Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation hat die Ingenics AG, Ulm, eine repräsentative Marktbefragung zum Thema Industrie 4.0 durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass drei Viertel der Befragten klare Mehrwerte von Industrie 4.0 sehen, vor allem in den Bereichen Maschinenvernetzung, Supply Chain, Auftragsabwicklung und Shopfloor Management. www.ingenics.de/industrie40studie

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Titelthema Industrie 4.0

Willi Gaule, Geschäft sführer der Räuchle GmbH und Co. KG in Dietenheim, fordert angesichts der zunehmenden Digitalisierung besseren Schutz for Cyber-Angriffen.

Industrie 4.0 braucht verlässliche Rahmenbedingungen Damit Industrie 4.0 von Industrie und Mittelstand nachhaltig umgesetzt werden kann, verlangen Willi Gaule und andere Unternehmer aus dem Süden der Republik von der Politik verlässliche Rahmenbedingungen und einheitliche (Daten-)Standards. Das sagt auch Jörg Stannecker, Geschäftsführer der EBZ SysTec GmbH in Ravensburg: „Meine Forderungen sind höhere finanzielle Förderungen als die aktuell vorgesehenen, verbindliche rechtliche Rahmenbedingungen, Sicherheit der Daten und Standardisierung.“ Einheitliche internationale Standards wünschen sich auch Norbert Winkler für wenglor sensoric und Martin Buck von ifm electronic, der hier neben Wirtschaftsverbänden und Politikern auch die Unternehmen selbst gefordert sieht. „Basierend auf diesen Standards können dann Software und Produkte entwickelt

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werden, die den Kunden einen schnellen, direkten Nutzen bieten“, so Buck. Auch die Schaffung einer flächendeckenden Breitbandinfrastruktur ist für die Unternehmen wichtig. EBZ SysTec ist einer der führenden Anbieter im Bereich Karosseriebau und bietet Leistungen von der Bauteileentwicklung bis zur Herstellung und Optimierung ganzer Produktionsanlagen für die Automobilindustrie.

*Sabine Ziegler arbeitet als freie Journalistin in Bad Waldsee

Foto: Rolf Schultes/Drumlin Photos

aussetzung für ein „reibungsloses Miteinander der Systeme“ sieht. Der Unternehmer ist angesichts der fortschreitenden Digitalisierung in guter Gesellschaft mit seiner Forderung nach verstärktem Daten- und Privatsphärenschutz vor CyberAngriffen auf die riesigen Datenmengen, durch die mittelständisches Know-how in fremde Hände gelangen könnte.

Das Unternehmen setzt dabei zunehmend auf die Vernetzung von Maschinen, um Verfügbarkeit, Energiemanagement und vorbeugende Instandhaltung weiter zu optimieren – und dafür braucht es Netze für den schnellen und qualitativ hochwertigen Datenaustausch. Ebenfalls eine große Rolle spielt die Qualifizierung der Beschäftigten – für Oliver Herkommer, Vorstand der Ingenics AG, ist sie ein wichtiger Aspekt der Zukunft: „Das duale System gibt uns weltweit die besten Mitarbeiter. Deshalb sollte es nicht weiter geschwächt, sondern zu einem System des lebenslangen Lernens ausgebaut werden.“ Aus gutem Grund: Die Industrie benötigt bekanntlich auch in den Fabriken der Zukunft Arbeitskräfte mit speziellen Kenntnissen, weil selbst der beste Roboter nur so klug ist wie der Mensch, der ihn überwacht. Der Weg zur Industrie 4.0 ist also ein evolutionärer Prozess, der Deutschlands internationale Wettbewerbsfähigkeit dauerhaft sichern kann. Vorausgesetzt, die Unternehmen bleiben innovativ und die Politik macht ihre Hausaufgaben hinsichtlich der Rahmenbedingungen für diese vierte industrielle Revolution.

Jörg Stannecker, Geschäft sführer der EBZ SysTec GmbH in Ravensburg, wünscht sich höhere finanzielle Förderungen für Standardisierung und Datensicherheit.

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Titelthema Industrie 4.0

F O R C A M G M B H, R A V E N S B U R G

„Digitalisierung macht vor keiner Branche halt“ Die Forcam GmbH aus Ravensburg bietet seit etwa 15 Jahren Lösungen zur Erfassung und Verarbeitung von Echtzeitdaten auf allen Ebenen der Produktion. Wir sprachen mit Geschäft sführer Franz Gruber über das Potenzial der Region Bodensee-Oberschwaben für Industrie 4.0.

anzubinden. Dann sind virtuelle Spiegelbilder der Produktion am Computer möglich. Mit solchen Spiegelbildern kann ich die Produktion virtuell analysieren und real optimieren. Das bringt auch kleinen Unternehmen große Vorteile. Kunden, die entsprechende Lösungen nutzen, berichten uns von bis zu 30 Prozent höherer Effektivität in ihren Produktionsprozessen.

Industrie 4.0 wird mit vielen Schlagworten von Vernetzung bis Selbstoptimierung belegt. Was genau ist Industrie 4.0 aus Ihrer Sicht? Industrie 4.0 beschreibt die vierte industrielle Revolution – die Digitalisierung der Wirtschaft, nach Mechanisierung, Elektrifizierung und Elektronisierung. Alles wird digital vernetzt, Dinge werden zu Daten: Zu Hause steuere ich Heizung und Rollläden per Smartphone, in der Fabrik melden Teile an Leitstände, ob sie korrekt montiert sind. In den USA heißt Industrie 4.0 „Industrial Internet“.

Die Region Bodensee-Oberschwaben wird häufig zuerst mit klassischem Maschinenbau in Verbindung gebracht. Wie schätzen Sie die Bedeutung der regionalen Unternehmen hinsichtlich der Zukunft von Industrie 4.0 ein: Mitläufer, Gestalter oder treibende Kraft? Wir Oberschwaben sind Treiber und Gestalter und hatten die Nase schon immer vorn – siehe den Zeppelin-Bau. Heute ist so manche Firma aus der Bodenseeregion auch führend bei digital vernetzter Produktion. Die Landesregierung will Ba22

Foto: Forcam

Ihre Lösung Factory Framework wurde zur Welt-Fabriksoftware 2014 gekürt. Was genau ermöglicht diese Software? Immer größere Datenmengen müssen in Echtzeit nutzerfreundlich auf kleinste Geräte passen. Dazu ist in der Fabrik eine neue IT-Generation notwendig. In mehrjähriger Arbeit haben wir unser Factory Framework – Release 5 – entwickelt. Damit können Unternehmen mit einer ITLösung viele Standorte synchron in Echtzeit steuern – zum Beispiel zehn Fabriken in fünf Ländern mit vier Sprachen und drei Zeitzonen. Das ermöglichen wir mit In-Memory-Technologie und schnellstem Complex Event Processing.

Wo sehen Sie die wichtigsten Schlüssel zu Industrie 4.0? Das große Missverständnis ist, Industrie 4.0 sei nur ein IT-Projekt. Das ist falsch: Industrie 4.0 ist Chefsache, denn sie betrifft alle Bereiche: IT, Produktion, Einkauf, Verkauf, Marketing, sogar die Personalplanung mit neuen Arbeitszeitmodellen. Die Belegschaft muss früh mit einbezogen werden, damit die neue Technologie auch mit Überzeugung angewendet wird. Für Franz Gruber, Geschäft sführer der Forcam GmbH in Ravensburg, ist Industrie 4.0 kein IT-Projekt, sondern Chefsache.

den-Württemberg zum Standort Nummer eins für Industrie 4.0 machen. Eigentlich ist die Richtung aber eine andere: Viele Unternehmen treiben die digital vernetzte Produktion schon seit Jahren erfolgreich voran. Eignet sich Industrie 4.0 auch für kleinere Unternehmen? Welche Teilbereiche können diese gegebenenfalls schon heute konkret anwenden? Auch die höchsten Türme fangen beim Fundament an. In der Industrie 4.0 gilt es, jede einzelne Maschine digital richtig

Jenseits von IT und Maschinenbau: Für welche Branchen bietet Industrie 4.0 Potenziale? Und für welche könnten damit Risiken verbunden sein? Online-Steuerberatung, Taxi-App, Mitwohn-App: Die Digitalisierung macht vor keiner Branche halt. Das Risiko ist, die Entwicklung in der eigenen Branche zu unterschätzen. Auch müssen vor allem Sicherheitsfragen professionell beantwortet werden. Keine Chance ohne Risiko, aber die Chancen sind auf jeden Fall größer. Wir haben gar keine Wahl, es anders zu sehen. Interview: Sönke Voss O www.forcam.de

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Titelthema Industrie 4.0

S T UDIE

Digitalisierung verändert die Arbeit

Begünstigt durch fallende Hard- und Softwarepreise, führt die fortschreitende Digitalisierung in der Produktion zu tiefgreifenden Veränderungen. Wir sehen allerorten, wie mit Hochdruck an neuen Anwendungen, Produkten und Lösungen gearbeitet wird. Am Ende der heute absehbaren Entwicklung wird nicht die menschenleere Fabrik stehen, aber die Aufgaben der Menschen in der Fabrik werden sich noch einmal entscheidend verändert haben. Wichtig: Qualifikation und Kompetenzentwicklung für die Mitarbeiter von morgen müssen heute konzipiert werden.

Selbststeuernde Systeme Noch haben die wenigsten Unternehmen konkrete Aspekte von Industrie 4.0 realisiert, aber über 50 Prozent arbeiten daran. Die Vernetzung von Maschinen und Systemen in Echtzeit und ihre schnittstellenfreie Integration sollen die Voraussetzung dafür schaffen, dass selbststeuernde Systeme mit dezentraler Organisation – Cyber-Physical Systems (CPS) – in eigener Regie Informationen austauschen und im Rahmen vorgegebener Grenzen selbstständig Entscheidungen treffen.

Repräsentative Erhebung Die Ulmer Ingenics AG hat mit dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) eine Studie zum Umsetzungsstand von Industrie 4.0 in den Unternehmen erstellt. Erste Ergebnisse der Studie wurden kürzlich bei den Ulmer Gesprächen präsentiert. Jetzt liegt sie komplett vor – und wird Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt. Um repräsentatives Datenmaterial zu generieren, hatte Ingenics über 8.000 deutsche Industrieunternehmen kontaktiert; 518 Produktionsverantwortliche (knapp Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Foto: kjekol/Fotolia.com

Die von der Ingenics AG und dem Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation durchgeführte Studie „Industrie 4.0 – Eine Revolution der Arbeitsgestaltung – Wie Automatisierung und Digitalisierung unsere Produktion verändern werden“ zeichnet ein präzises Bild des Umsetzungsstands von 4.0 in deutschen Industrieunternehmen.

Unternehmen rechnen künftig mit der Notwendigkeit höhrer IT-Kompetenzen ihrer Mitarbeiter.

die Hälfte aus Automobilindustrie, Maschinen- und Anlagenbau, ein Drittel aus KMU, zwei Drittel aus Großunternehmen) wurden durch das IAO befragt. Die wichtigsten Ergebnisse:

Erwartungen und Voraussetzungen • Die Produktion in Deutschland steht vor einem Automatisierungsschub, betroffen vor allem: (Intra-)Logistik, Fertigung, indirekte Bereiche. • Erwartungen an Industrie 4.0: Effizienzsteigerung Supply Chain (78 Prozent), Auftragsabwicklung (77 Prozent), Maschinenvernetzung (72 Prozent), Digitalisierung des Shopfloor Managements (72 Prozent). • Die Infrastruktur für eine durchgängige Digitalisierung der Produktion ist vielfach vorhanden: zuverlässige WLAN-Abdeckung (45 Prozent), Breitbandanbindung (41 Prozent).

Umsetzungsstand • 6 Prozent bewerten ihre 4.0-Fähigkeit als stark ausgeprägt; 55 Prozent müssen sie erst erarbeiten. • 29 Prozent haben eine 4.0-Strategie, die zu 53 Prozent die Geschäftsführung verantwortet. • 72 Prozent müssen massiv in Datenqualität investieren.

Arbeitsgestaltung und Qualifizierung • 51 Prozent erwarten Reduzierung einfacher manueller Tätigkeiten. • 54 Prozent erwarten Anstieg des Anteils indirekter Mitarbeiter bei planenden und steuernden Tätigkeiten. • Qualifizierung und Kompetenzentwicklung werden hoch geschätzt: Bereitschaft zum lebenslangen Lernen (86 Prozent), Notwendigkeit eines stärkeren interdisziplinären Denkens und 23

Titelthema Industrie 4.0

Handelns (77 Prozent), höhere IT-Kompetenz (76 Prozent). • Unternehmen bauen vor allem in indirekten Bereichen (80 Prozent), Logistik (75 Prozent) und Fertigung (67 Prozent) IT-Kompetenzen auf. • 55 Prozent erwarten veränderte Kompetenzprofile und individuellere Vergütungsmodelle.

Arbeitsorganisation und Mitbestimmung

• 63 Prozent erwarten eine Flexibilisierung der Arbeitszeitsysteme.

• 50 Prozent gehen davon aus, dass betriebliche Mitbestimmung durch neue Freiheitsgrade schwieriger zu gestalten, aber durch neue Technologien leichter zu organisieren sein wird. • 50 Prozent erwarten, dass Mitarbeiter Teilaspekte der individualisierten Leistungsmessung ablehnen, grundsätzlich aber aktiv mitarbeiten.

Deutschland hat beste Voraussetzungen, zum Leitmarkt für CPS zu werden. Dass die Digitalisierung der Wertschöpfung in deutschen Industrieunternehmen angekommen ist, belegt die vollständige Studie, die nun auf der Website von Ingenics zum Download bereitsteht. O www.ingenics.de/industrie40-studie

DIGI TALE WIR T SCHAF T

Die nächste industrielle Revolution Die Produktion in den Fabrikhallen steht vor einem Umbruch. Moderne Informationstechnologien wie das Internet wachsen mit klassischen industriellen Fertigungsprozessen zu sogenannten Cyber-Physischen Systemen (CPS) zusammen. Dabei sind jedoch noch einige Probleme zu lösen.

Wie könnte sie aussehen – die Fabrik der Zukunft? Wie sichert man die Wettbewerbsfähigkeit eines Hochlohnlandes, wie geht man sparsam mit Rohstoffen und Energie um, wie reagiert man auf die Alterung der Belegschaften – und wie bringt man die Globalisierung, individuellere Kundenwünsche, kürzere Reaktionszeiten („Time to Market“) und steigende Qualitätsansprüche unter einen Hut? Diese Fragen werden seit geraumer Zeit unter den plakativen Begriffen Smart Factory oder Industrie 4.0 diskutiert. Mit 4.0 ist nichts anderes als die vierte industrielle Revolution gemeint.

Forschungsbedarf Allerdings hält sich das Gros der Dienstleister bislang zurück, denn noch wissen sie nicht, wohin genau die Reise geht. Sicher scheint nur, dass das Feld Big Data – also das Handling großer Datenmengen – an Bedeutung gewinnt. Die bislang existierenden Datenbanken können die erwartete Datenflut jedenfalls nicht organisieren, analysieren und steuern. Hier besteht noch ein großer Forschungsund Entwicklungsbedarf.

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Bevor die Industrie 4.0 durchstarten kann, müssen weitere Probleme gelöst und offene Fragen beantwortet werden.

Probleme und offene Fragen Weil Produktionsprozesse auch über das Internet gesteuert werden, ist das Thema Sicherheitsarchitektur besonders wichtig. So müssen Anlagen und Produkte vor Missbrauch und unbefugtem Zugriff –

insbesondere auf darin enthaltene Daten und auf Know-how – geschützt sein. Denn bei den CPS-basierten Produktionssystemen in der Industrie 4.0 handelt es sich um hochgradig vernetzte Systemstrukturen mit einer Vielzahl von beteiligten Menschen, IT-Systemen, Automatisierungskomponenten und Maschinen, die alle miteinander Daten und Informationen austauschen. Deshalb müssen Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Titelthema Industrie 4.0

sich die Unternehmen viel stärker als bisher mit dem Thema IT-Sicherheit auseinandersetzen. Dazu gehören Sicherheitsaudits für die Mitarbeiter und Konzepte für eine sichere Datenübertragung innerhalb und außerhalb des Unternehmens. Weil alle Systeme miteinander – auch über Grenzen hinweg – vernetzt sind, erfordert die Smart Factory eine flächendeckende Breitbandinfrastruktur. Sie muss einen wesentlich schnelleren und qualitativ hochwertigeren Datenaustausch ermöglichen, als dies heute der Fall ist. Denn alle Akteure der Fabrik 4.0 müssen in Echtzeit größere Datenpakete austauschen können. Die Bandbreite muss also stimmen. Außerdem dürfen die Kommunikationsnetze nicht ausfallen.

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Vor allem im ländlichen Raum genügen die Netze diesen Anforderungen jedoch längst nicht: Laut einer Befragung von bayerischen Industrie- und Dienstleistungsunternehmen durch die IW Consult ist ein Viertel der Firmen unzufrieden mit der derzeitigen Breitbandversorgung, 15 Prozent haben gar keinen Breitbandzugang. Mobilfunklösungen und neuere Techniken für Kupferkabel können aufgrund des mangelhaften Schutzes gegen Ausfälle sowie der geringen Bit-Raten allenfalls Zwischenlösungen sein. Deswegen sollte der Glasfaserausbau im ländlichen Raum vorangetrieben werden.

Erstens müssen sich Branchenverbände und Ministerien mit dem Thema beschäftigen und weiterführende Informationen anbieten – angefangen von Best-Practice-Beispielen bis hin zu Ansprechpartnern. Zweitens müssen Unternehmen, die bereits (Teil-)Lösungen für die smarte Industrie anbieten, mit potenziellen Anwendern zusammengebracht werden. Und drittens müssen die Betriebe ermitteln, was ihnen der Umbau der Produktion bringt, und konkrete Konzepte dafür entwickeln.

Notwendige Schritte Wie sieht die Roadmap zur Industrie 4.0 für ein Unternehmen sonst noch aus?

Quelle: iwd-Aktuell Nr. 22 vom 29. Mai 2014 (gekürzt)

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Titelthema Energieeffizienz im Unternehmen

I N S T I T U T F Ü R T E C H N O L O G I E - U N D P R O Z E S S M A N A G E M E N T, U N I V E R S I T ÄT U L M

„Kleinere Unternehmen haben Nachholbedarf“

Das Thema Industrie 4.0 ist derzeit in allen Medien zu lesen. So richtig klar scheint der Begriff aber nicht für jeden zu sein. Wie würden Sie den Kern dieser Entwicklung umschreiben? Im Kern beschreibt Industrie 4.0 die Entwicklung und Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien im industriellen Anwendungsbereich über den heutigen Stand hinaus. Dabei wird die intelligente Vernetzung von Fabriken und Wertschöpfungsketten vorangetrieben. Dies ist eine weiterentwickelte Form der industriellen Automatisierung, wie wir sie seit den 1970er-Jahren erleben. Maschinen, Lagersysteme und Betriebsmittel können in diesem Szenario untereinander Informationen austauschen und selbstständig Aktionen auslösen. Darüber hinaus können sie Menschen über mobile Endgeräte, wie etwa Smartphones oder Tablets, bei ihrer Entscheidungsfindung und ihren Handlungen unterstützen. Durch solch eine intelligente Vernetzung prognostizieren Experten eine enorme Produktivitätssteigerung von bis zu 50 Prozent. Deshalb ist oft die Rede von einer vierten industriellen Revolution. Häufig wird Industrie 4.0 als drohende Gefahr für die produzierenden Unternehmen dargestellt. Wie sehen Sie die Lage, ist es tatsächlich eine Bedrohung oder eher doch eine Chance? Ich sehe Industrie 4.0 in erster Linie als Chance für das produzierende Gewerbe. Industrie 4.0 kann einen entscheidenden Beitrag dazu liefern, dass Deutschland als herausragender Produktionsstandort gestärkt wird. Bei aller Euphorie dürfen wir allerdings nicht die Herausforderun26

Foto: IPRI gGmbH

Industrie 4.0 gilt als Megatrend der Produktion und steht für intelligent vernetzte Fabriken und Wertschöpfungsketten. Wir sprachen mit Mischa Seiter, Professor für Wertschöpfungs- und Netzwerkmanagement am Institut für Technologie- und Prozessmanagement (ITOP) der Universität Ulm, über Chancen und Herausforderungen für die Betriebe. Er ist auch wissenschaftlicher Leiter des International Performance Research Institute (IPRI) mit Sitz in Stuttgart, das sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt.

Mischa Seiter, Professor für Wertschöpfungs- und Netzwerkmanagement, ist Experte für Industrie 4.0.

gen außer Acht lassen, die mit Industrie 4.0 zusammenhängen. So fehlen aus technischer Sicht die notwendigen Standards, die eine firmenübergreifende Vernetzung erlauben. Ein anderes großes Thema sind die offenen Fragen zur Datensicherheit. Zudem werden die betriebswirtschaftlichen Aspekte von Industrie 4.0 noch viel zu wenig betrachtet. Sie sind ein bekannter Fachmann zu diesem Thema. Erst vor Kurzen haben Sie einen „Arbeitskreis Industrie 4.0 – betriebswirtschaftliche Fragestellung im Fokus“ mit namhaften Unternehmen aus der Region ins Leben gerufen. Was darf man darunter verstehen? Die bisherigen Initiativen zur Industrie 4.0 beschäftigen sich überwiegend mit den entstandenen neuen technologischen

Möglichkeiten. Zahlreiche Studien entwickeln Zukunftsbilder, die uns eine vollkommen digitalisierte und vernetzte Produktionsumgebung skizzieren. Die bisherige Entwicklung wurde im Wesentlichen von den Ingenieurwissenschaften geprägt. Was bisher vernachlässigt wurde, ist die Frage, wie Industrie 4.0 die Führung der Unternehmen verändern wird. Wir wissen heute noch nicht, wie die Potenziale der Industrie 4.0, beispielsweise für neue Produkte und Dienstleistungen (Smart Products), aber auch die Leistungserstellung (Smart Production), identifiziert und betriebswirtschaftlich bewertet werden können. Im Arbeitskreis sollen betriebswirtschaftliche Methoden entwickelt werden, welche den Unternehmen den sinnvollen Einsatz von Technologien der Industrie 4.0 ermöglichen. Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Titelthema Energieeffizienz im Unternehmen

Immer wieder hört man auch, dass die Inhalte von Industrie 4.0 nur eine Relevanz für sehr große Industrieunternehmen haben. Wie sehen Sie diese Situation? Können sich kleine und mittlere Unternehmen beruhigt zurücklehnen? Es ist richtig, dass sich bisher vor allem Großunternehmen mit Industrie 4.0 und der damit verbundenen Digitalisierung und intelligenten Vernetzung beschäftigen. In dieser Hinsicht haben kleine und mittelständische Unternehmen erheblichen Nachholbedarf. Eine Vielzahl an Studien zeigt, dass sich kleine und mittelständische Unternehmen über die Bedeutung von Industrie 4.0 bewusst sind. Gleichzeitig stufen sie ihren aktuellen Digitalisierungsgrad als gering ein und haben bisher keine expliziten Handlungsschritte abgeleitet, um diesen Zustand zu ändern. In dieser Wartestellung stehen Unternehmen vor dem Risiko,

den technologischen Fortschritt zu verpassen und zukünftig an Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Kleinere Unternehmen müssen die technologische Kompatibilität aufrechterhalten, um weiterhin als Partner größerer Unternehmen konkurrenzfähig zu sein. Industrie 4.0 ist also nicht auf die Unternehmensgröße beschränkt. Viele Unternehmen haben sich aber noch nicht um dieses Thema gekümmert. Was können Sie diesen Unternehmen raten, wie kann der Einstieg gelingen? Ein Grund für die beschriebene Wartestellung gerade kleinerer und mittelgroßer Unternehmen sind fehlende Methoden, welche sie bei der schrittweisen Einführung beziehungsweise dem Ausbau der Digitalisierung und Vernetzung unterstützen. Diesen Unternehmen kann ich nur raten, sich an Initiativen zum Thema Industrie 4.0 zu beteiligen, in denen Pra-

xisvertreter zusammen mit Wissenschaftlern solche Methoden entwickeln. Der Arbeitskreis „Industrie 4.0 – Betriebswirtschaftliche Fragestellungen im Fokus“ an der Universität Ulm ist ein gutes Beispiel hierfür. Der Arbeitskreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, betriebswirtschaftliche Fragestellungen im Kontext von Industrie 4.0 zu analysieren. Aktuell erarbeiten IPRI und ITOP in Kooperation mit Unternehmen der Wirtschaftsregionen Ulm und Stuttgart eine Methodik, mithilfe derer Unternehmen ihre spezifische „Industrie 4.0-Roadmap“ erstellen Interview: Nikolaus Hertle können. O www.uni-ulm.de/mawi/itop.html ak40.ipri-institute.com

Neues aus den Unternehmen

In Kürze

Foto: LACON

LACON (Mitte), und Dirk Holstein, Geschäft sführer von HolsteinMedia (rechts), gratulierten Robert Vöhringer, dem Geschäft sführer der Wissenswerkstatt (links), zum neuen Internetauftritt. Die Wissenswerkstatt Friedrichshafen ist ein eingetragener Verein, der mit seinem Kursangebot bei Kindern und Jugendlichen Interesse und Begeisterung für Technik wecken möchte. www.laconmarketing.de www.holsteinmedia.com

Preis für Tiergesundheit Die Dr. Schaette GmbH, Bad Waldsee, wurde auf der Messe EuroTier in Hannover beim Wettbewerb „Neuheit des Jahres 2015“ vom Deutschen Landwirtschaft sverlag mit dem Sonderpreis für Tiergesundheit ausgezeichnet. Die Jury ehrte das Unternehmen damit als Vorreiter auf dem Gebiet der Phytotherapie für Tiere. Seit 95 Jahren setzt Dr. Schaette bei der Herstellung von Tierarzneimitteln auf Heilpflanzen und Kräuter, um den Einsatz von Antibiotika zu

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Strategische Allianz Die WALDNER-Gruppe, Wangen, und das Hohenloher Spezialmöbelwerk, Öhringen, gehen auf dem Markt für Labor- und Schuleinrichtungen künftig gemeinsame Wege. In strategischer Allianz sollen neue Lösungen entwickelt werden, um die Marke Hohenloher im In- und Ausland weiter auszubauen. Hohenloher gilt als Innovationsführer bei der Einrichtung von Bildungs- und Forschungseinrichtungen mit Bildschirmen, Medienversorgungssystemen und Abzügen. www.waldner-lab.de

Spende für Wildniscamp Die Weihnachtsspende der Solvum GmbH & Co. KG, Friedrichshafen, ging an Jugend und Natur e. V. Friedrichshafen. Das Soft ware-Unternehmen spendete 1.500 Euro an den Verein, der sich mit Wildniscamps in Kluftern für Kinder und Jugendliche aus Trennungs- und Scheidungsfamilien einsetzt. Im Bild (von links): die Solvum-

Geschäft sführer Markus Jäger mit Familie und Patrick Maurer, Christian Schorpp von Jugend und Natur e. V., Naturmentorin Ilona Trinkert, Natur- und Wildnispädagoge Patrick Redlich und Teilnehmer. www.solvum.de

Foto: Jörg Jäger

Mit kostenfreier Unterstützung der LACON Marketing GmbH, Langenargen, und HolsteinMedia, Friedrichshafen, erhielt die Wissenswerkstatt Friedrichshafen eine neu gestaltete und technisch zeitgemäße Homepage. Wolfgang Vögele, Geschäft sführer von

reduzieren. Seit 2007 gehört das Unternehmen zur WALAGruppe. www.schaette.de

Foto: Solvum

Unterstützung beim Internetauftritt

Guido Rebstock vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft BadenWürttemberg (Mitte) mit Markus Knecht, Peter Heine, Manfred Knecht und Renate Knecht (von links) von der Knecht Maschinenbau GmbH.

Innovative Schleifmaschine Knecht Maschinenbau GmbH, Bergatreute Der Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg, der sogenannte Dr. Rudolf-EberlePreis, ging im Dezember nach Bergatreute. Die Knecht Maschinenbau GmbH erhielt die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung für die Entwicklung eines Schleifautomaten für Handmesser unterschiedlicher Form und Größe. Diese können dadurch sicher, schnell und in hoher Qualität vollautomatisch geschliffen, entgratet und poliert werden. Kernstück der neuen Schleifmaschine ist der über vier Achsen gesteuerte Greifarm. Er umgreift die Messer am Griff, fährt die verschiedenen Bearbeitungspositionen an und führt die Messer formgenau durch die Schleifkörper. Die konstant hohe Qualität des Schliffs bringt noch einen weiteren Vorteil mit sich: Dadurch sinkt die Arbeitsbelastung beim Schneiden, da weniger Kraft notwendig ist.

Ursprünglich als Servicebetrieb für die Instandsetzung und Reparatur von Fleischereimaschinen 1957 gegründet, ist das mittelständische Unternehmen seit 1984 als Knecht Maschinenbau GmbH eingetragen. Knecht ist spezialisiert auf die Entwicklung von automatisierten Schleifmaschinen für Anwender aus der Fleischwarenindustrie. Das Unternehmen beschäftigt 50 Mitarbeiter, von denen 10 Prozent in der Forschung und Entwicklung tätig sind. Die Maschinen werden weltweit verkauft, der Exportanteil liegt bei über 50 Prozent. Knecht hat eigene Niederlassungen in den USA und in Österreich, alle anderen Länder werden durch Händler betreut. WAB O www.knecht.eu

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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TVR Video GmbH, Ravensburg-Schmalegg Die Film- und Fernsehproduktionsfirma TVR Video hat ihr Portfolio um den Bereich LiveStreaming erweitert. Damit könne das Unternehmen nun ein Instrument anbieten, um Informationen weltweit in Echtzeit zu verbreiten, so Reinhold Jerney, Geschäftsführer des Unternehmens mit zwölf Mitarbeitern, zu dessen Kunden TV-Sender, Produktionsfirmen und Industriekonzerne, aber auch kleinere Unternehmen gehören. Die Inhalte werden mit einer oder mehreren Kameras aufgezeichnet, TV-gerecht aufbereitet und können weltweit

live empfangen werden. Einsatzmöglichkeiten sind Pressekonferenzen, Sportveranstaltungen, Schulungen, Produktpräsentationen oder sonstige Events. Je nach Anspruch des Kunden werden die Inhalte nur einer begrenzten Anzahl von Betrachtern, die sich einloggen müssen, oder auch ohne Einschränkungen allen Interessierten auf dem Computer, Tablet oder Smartphone zugänglich gemacht. Außerdem kann das Ereignis auch aufgezeichnet werden. WAB

Foto: Nägele & Partner

Weltweit live präsent

Foto: ZF

Neues aus den Unternehmen

Personalia

25-jähriges Jubiläum

Neuer Schirmherr

Ingrid Nicklas, Geschäft sführerin der Nägele & Partner GmbH, Heiligenberg-Steigen, feierte im Herbst 2014 ihr 25-jähriges Firmenjubiläum. Seit 1989 leitet sie die Gesellschaft für Unternehmensberatung und Personalentwicklung und ist als Geschäft sführende Gesellschafterin mit Alleinvertretungsrecht tätig. Sie hat sich auf Unternehmens- und Führungskräfteentwicklung spezialisiert; außerdem initiiert und begleitet sie Veränderungsprozesse. www.naegele-partner.de

Der Vorstandsvorsitzende der ZF  Friedrichshafen AG, Stefan Sommer, hat die Schirmherrschaft für die berufliche Bildung in der Stiftung Liebenau übernommen und soll künftig als Brückenbauer zwischen der Sozialeinrichtung und Wirtschaft sunternehmen wirken. Die Stiftung Liebenau engagiert sich in der beruflichen Bildung, um auch benachteiligten jungen Menschen einen Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. www.zf.com

O www.tvrvideo.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

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Neues aus den Unternehmen

Spende für Arkade e. V. Eine professionelle Boulebahn wurde auf dem Außengelände des Neubaus der Arkade e. V. in

Welcome Center des neuen Audi-Werks im mexikanischen San José Chiapa implementiert. www.adlon.de

Foto: Stadtwerk am See

In Kürze

Udo Woble (links) und Alfred Müllner (rechts) mit Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand.

Foto: Kreissparkasse Ravensburg

Microsoft-Auszeichnung

Ravensburg errichtet. Der Verein Arkade bietet eine gemeindenahe Betreuung und Begleitung psychisch kranker Menschen und deren Familien im Landkreis Ravensburg an. Die Boulebahn ist als Freizeitund Sportangebot für die von der Arkade betreuten Menschen gedacht. Die Kreissparkasse Ravensburg unterstützte dieses Projekt mit einer Spende in Höhe von 5.000 Euro. Im Bild: Heinz Pumpmeier (links) und Kurt Güthner (rechts) von der Kreissparkasse Ravensburg mit Hubert Kirchner vom Verein Arkade. www.kreissparkasseravensburg.de

Das 2012 von Olaf Rieß und Jürgen Natter gegründete ITUnternehmen pro4dynamix GmbH, Tettnang, wurde von Microsoft mit dem Silber-Status für ERP-Kompetenzen ausgezeichnet. Gewürdigt wurden damit die erfolgreichen Referenzprojekte, der überdurchschnittlich hohe Kundenzufriedenheitsgrad sowie bestandene Soft ware-Zertifizierungen rund um die Softwarelösung Microsoft Dynamics NAV. www.pro4dynamix.com

Neues Vertriebsbüro in Singapur Die Vetter Pharma International GmbH, Ravensburg, hat ein neues Vertriebsbüro in Singapur eröffnet. Von dort aus sollen die bestehenden asiatischen Kundenbeziehungen weiter ausgebaut und neue Märkte erschlossen werden. Im Bild: Thomas Otto (links) und Peter Sölkner (rechts) von

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Stadtwerk am See GmbH & Co. KG, Friedrichshafen Im Friedrichshafener Stadtteil Fallenbrunnen passiert in diesen Monaten viel: Zeppelin Universität, Duale Hochschule, Swiss International School und die dazugehörigen  Wohnheime, ein neues Wohngebiet sowie kulturelle Einrichtungen entstehen dort. Nun ergänzt ein innovatives, energieeffizientes Nahwärmekonzept des Stadtwerks am See diesen Forschungs-, Lern- und Lebenscampus. Mit einer mehrstufigen Wärmeerzeugung und einem Netz, über das die Wärme in die einzelnen Gebäude gebracht wird, können rund 500 Tonnen CO2 pro Jahr ein-

gespart werden. Ein Blockheizkraftwerk produziert Wärme und Strom; dadurch hat die Anlage einen besonders hohen Wirkungsgrad von bis zu 90 Prozent. Dabei wird die Abwärme aus dem Blockheizkraftwerk zur Wärmeversorgung der Gebäude genutzt. Die einzelnen Gebäude versorgt das Stadtwerk über eine 1,1 Kilometer lange Wärmeleitung. Rund 1,7 Millionen Euro hat der Energieversorger in das Gesamtprojekt mit Wärmenetz und Energiezentrale investiert. WAB O www.stadtwerk-am-see.de

Rasante Entwicklung Junker Technische Dokumentationen GmbH, Grünkraut

Foto: Vetter

Projekte für Audi Ein anspruchsvolles und technisch komlexes Projekt hat die ADLON Intelligent Solutions GmbH, Ravensburg, für das Audi driving experience center (Adec) bei Audi Neuburg umgesetzt. Die umfangreichen multimedialen Inhalte im Adec werden über eine HybridCloud-Lösung von ADLON bereitgestellt. Analog dazu wurde von dem Ravensburger Unternehmen eine HybridCloud-Infrastruktur für das

Energiezentrale spart CO2

der Vetter-Geschäft sführung mit Kevin Lai, dem Geschäft sführer Biomedical Sciences der Regierungsbehörde Singapore Economic Development Board, bei der Eröffnungsfeier in Singapur. www.vetter-pharma.com

2012 gründete Beate Junker ihren Betrieb als Einzelunternehmen, 2014 beschäftigte sie bereits sechs feste und mehrere freie Mitarbeiter, erwirtschaftete einen Umsatz im sechsstelligen Bereich und firmierte um zur Junker Technische Dokumentationen GmbH. Das Engineeringbüro ist vorwiegend im Automobil-Anlagenbau und im Maschinenbau tätig. Zu den Kunden gehören die EBZ SE in Ravensburg, die  Kirchner Konstruktionen

GmbH in Weingarten und die Schulz Engineering GmbH in Tettnang. Das Angebot der Firma Junker umfasst unter anderem Konformitätsberatung und -prüfung, Risikoanalysen, CEKennzeichnung, Einbauerklärungen, Betriebsanleitungen, Werkzeugkataloge oder TechWAB nische Ilustration. O www.junker-technische dokumentation.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Ingrid und Frank Schelkle bei der Einweihung der neuen Fertigungshalle, mit der sie ihr bestehendes Firmengebäude erweitert haben.

Neue Fertigungshalle Frank Schelkle Industrie-Service GmbH, Amtzell Mit 80 Kunden – darunter Porsche, Airbus, Bibliotheca, Liebherr, ZF und Diehl AKO –, Partnern und Mitarbeitern feierte die Frank Schelkle Industrie-Service GmbH die Einweihung ihrer erweiterten Firmengebäude. Das Platzangebot für die Fertigung wurde mehr als verdoppelt. Realisiert wurde das Bauvorhaben von der Vario Idee Haus GmbH aus Amtzell-Geiselharz. Zum Portfolio des inhabergeführten Unternehmens gehören Konstruktionen und Fertigungen im Bereich der Elektrotechnik und Mechanik,

System- und Anlagenbau, die Applikation von Dehnungsmessstreifen sowie Kleinserienfertigungen als erste Stufe nach dem Prototypenbau. Die seit 2013 auch isozertifizierte Firma wurde vor 15 Jahren gegründet und beschäftigt knapp 30 Mitarbeiter. Seit einem Jahr leitet Ingrid Schelkle als kaufmännische Geschäftsführerin gemeinsam mit ihrem Mann Frank Schelkle als technischem Geschäftsführer das Unternehmen. WAB O www.industrieservicegmbh.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Expansion an neuem Standort top flow GmbH, Bad Saulgau Nach sieben erfolgreichen Jahren stieß die top flow GmbH, Anbieter von SAP-Addon-Software mit Hauptsitz in Bad Saulgau, in der Niederlassung Berlin platzmäßig an ihre Grenzen. Das kontinuierliche Wachstum am Hauptstadtstandort machte eine Vergrößerung der Büroräume notwendig. Weil eine Erweiterung am bestehenden Standort nicht möglich war, zog das Unternehmen zum 1. Dezember in zentrale Lage in der Friedrichstraße 134 um. Die

neuen Räumlichkeiten befinden sich unweit der bisherigen Adresse in einem modernen Bürokomplex und in direkter Nachbarschaft zum Regierungsviertel und dem Friedrichstadt-Palast. Mit den neuen Büros verdoppelt das Unternehmen die Fläche, und verkehrstechnisch ist die neue Adresse bestens an den öffentlichen Nah- und Fernverkehr angebunden. WAB O www.top-flow.de

Foto: top fl ow

Fotos: Frank Schelkle

Neues aus den Unternehmen

Der neue Firmensitz von top flow in Berlin.

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Neues aus den Unternehmen

Trikot-Spende

Foto: Stadtwerk am See

In einem von der Stadtwerk am See GmbH & Co. KG, Friedrichshafen, ausgeschriebenen Krea-

tivwettbewerb konnten sich regionale Jugendmannschaften für neue Trikotsätze bewerben. Gewonnen haben vier Teams aus dem Bodenseekreis: die Handballerinnen der C-Jugend der HSG Friedrichshafen Fischbach, die Basketballer der BG Bodensee Pirates, die Kinderliga Leichtathletik des Turnvereins

Bermatingen und die Bambinis des SC Bonndorf. www.stadtwerk-am-see.de

gerät sowie eine Erste-HilfeAusrüstung finanziert werden. www.invacare.de

Erste Hilfe für Leutkirch

Wirtschaftsmedaille

Die Invacare GmbH, Isny, unterstützte mit ihrer Weihnachtsspende die Johanniter in Leutkirch beim Aufbau einer Gruppe von First Respondern. Ab Frühling 2015 sollen die ehrenamtlichen Ersthelfer bei Notfällen im Westen Leutkirchs zusammen mit den Rettungskräften verständigt werden. Da sie vor Ort leben und arbeiten, können sie die Zeit bis zum Eintreffen der Rettungskräfte mit qualifizierten Sofortmaßnahmen überbrücken. Die Spende von Invacare in Höhe von 3.000 Euro dient als Startkapital für das Projekt. Durch sie können den Ersthelfern nun ein AED-Wiederbelebungs-

Finanz-und Wirtschaft sminister Nils Schmid hat die ZIM-Flugsitz GmbH, Markdorf, mit der Wirtschaft smedaille des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet. Das Unternehmen, das Angelika und Peter Zimmermann Ende 2008 gründeten, sei der David unter lauter Goliaths, hieß es in der Laudatio. Die ZIMFlugsitz GmbH stellt Flugzeugsitze für Airlines in der ganzen Welt her. Sie beschäftigt rund 150 Mitarbeiter, der Umsatz im Jahr 2014 lag nach Angaben der Geschäft sführung bei etwa 35 Millionen Euro. www.zim-flugsitz.de

Foto: Carthago

In Kürze

Nikolauskonvoi Die Carthago Reisemobilbau GmbH, Aulendorf, unterstützte die Aktion „Hinsehen und Helfen“, die Weihnachtspäckchen für Kinder sowie Hilfsgüter in den Süden Rumäniens brachte. Ein Wohnmobil von Carthago für die Einsatzleitung des Projekts bildete die Spitze der Kolonne mit Hilfsfahrzeugen, die sich Ende November auf den Weg nach Craiova in Rumänien machte. Von dort aus wurden die Geschenke an Kindergärten, Schulen und Kinderheime sowie die Sachspenden an Krankenhäuser verteilt. www.carthago.com

Nachfolge geregelt Mit dem Einstieg von Daniela Weizenegger-Daiker als Gesellschafterin und weitere Geschäftsführerin treibt das Holz- und Objektbauunternehmen Weizenegger seine strategische Neuausrichtung voran. Daniela Weizenegger-Daiker komplettiert das Führungsteam um ihren Vater Heinz Weizenegger sowie die weiteren Geschäftsführer Lars Miller (Weizenegger GmbH) und Wolfgang Knöpfle (geschäftsführender Gesellschafter der Weizenegger Objektbau GmbH). Als „strategischer Volltreffer“ habe sich vor vier Jahren der Einstieg in den Objektbau erwiesen, so Daniela WeizeneggerDaiker, die bereits seit dem Jahr 2010 im Unternehmen tätig ist. Zuvor hat die gelernte Bauzeichnerin bereits in der Automobilbranche und in Maschinenbauunternehmen gearbeitet sowie ihr duales Studium an der Hochschule Karlsruhe als Betriebswirtin abgeschlossen. Als geschäftsführende Gesellschafterin leitet Daniela Weizenegger-Daiker die neue Stabsstelle Controlling sowie die kaufmännische Abwicklung und das Personalwesen der Weizenegger GmbH und der im Jahr 2012 gegründeten Weizenegger Objektbau GmbH. WAB

Foto: Weizenegger

Weizenegger Objektbau GmbH, Bad Wurzach

Die Führungsmannschaft der Weizenegger GmbH und Weizenegger Objektbau GmbH, von links: Wolfgang Knöpfle, Lars Miller, Ursula und Heinz Weizenegger sowie Daniela Weizenegger-Daiker.

O www.weizenegger.de 32

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Neues aus den Unternehmen

den, wurde die Agentur von Georg Manhald im April 2014 in die neu gegründete Direktionsagentur Baur in Baienfurt integriert. WAB O www.georg.manhald. ergo.de

Foto: privat

Zum 1. Januar 1990 gründete Georg Manhald seine Versicherungsagentur in Mochenwangen. 1992 wurde die Ernennung zur Hauptagentur ausgesprochen, seit 1996 führt das Unternehmen den Status Generalagentur. Zum Angebot des Büros, das einen Mitarbeiter im Außendienst und zwei Teilzeitkräfte im Innendienst beschäftigt, gehört die Rundumberatung in allen Versicherungs- und Finanzanlagen im privaten und gewerblichen Bereich. Seit April 2013 ist Minh-Hoang Le als Versicherungsspezialist für asiatische Mitbürger im Unternehmen tätig. Um den zukünftigen Ansprüchen und Anforderungen im Versicherungsmarkt gerecht zu wer-

MTU-Motoren für Lettische Staatsbahn Die Rolls-Royce Power Systems AG, Friedrichshafen, hat einen Auftrag über 28 MTU-Motoren für die Lettische Staatsbahn erhalten. Je zwei LokomotivMotoren des Typs 16V 4000 R43 mit je 2.200 Kilowatt Leistung sollen 14 Güterzuglokomotiven antreiben. Die Lokomotiven vom Typ 2M62U werden vom tschechischen Unternehmen CZ LOKO modernisiert. Die Lettische Staatsbahn wird diese im nationalen Güterverkehr einsetzen. Die Marke MTU ist Teil von Rolls-Royce Power Systems innerhalb der Division Land & Sea von Rolls-Royce. www.rrpowersystems.com

Neue Energie für beste Metzgerei Deutschlands Agenturinhaber Georg Manhald.

Jeder Millimeter zählt Ametras nobab GmbH, Baienfurt Wurden Sendungspreise bislang nach Gewicht berechnet, brachten vor allem leichte, aber sperrige Güter Verluste ein. Für die Volumenmessung musste jede Sendung zu einem teuren Lasermesssystem gefahren werden. Mit einem neu entwickelten Volumenmess-System von Ametras kann der Messvorgang nun im laufenden Prozess über konventionelle, hochauflösende Kameras durchgeführt werden. Dafür wird durch einen Infrarotstrahl ein Muster auf die Sendung gelegt und über spezielle Algorithmen ein Höhenprofil erstellt. So kann einerseits der Laderaum optimiert und andererseits neben dem Wiege- auch das

Volumengewicht in der Preiskalkulation berücksichtigt werden. Ametras ist Hersteller und Systemintegrator von intelligenten Funktionskomponenten sowie Hard- und SoftwareLösungen physikalischer und rechtlicher Schnittstellen zwischen allen Instanzen einer Produktions-, Transportoder Logistikkette. Das Unternehmen beschäftigt 270 Mitarbeiter an sieben Standorten weltweit und gehört mit einem konsolidierten Umsatz von über 20 Millionen Euro im Jahr 2013 zu den mittelständischen Softwarehäusern in Deutschland. WAB

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Die Metzgerei Obermaier im bayerischen Plienig erhielt vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz mit dem Bundesehrenpreis in Gold die höchste Auszeichnung für ein Unternehmen der deutschen Lebensmittelwirtschaft. Auch in Sachen Energieeffizienz ist die Metzgerei vorn: Die enerquinn Energiesystemtechnik GmbH, Weingarten, installierte für den Familienbetrieb ein Blockheizkraft werk und eine Solaranlage für die Eigenstromversorgung mit Überschusseinspeisung. www.enerquinn.de

Foto: Ravensburger

Georg Manhald Generalagentur der ERGO Versicherung AG, Mochenwangen

In Kürze

Projekte, die helfen, Unfälle von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr zu vermeiden. Bei den jährlich stattfindenden Verkehrssicherheitstagen im Ravensburger wird bereits seit zwölf Jahren mit mehreren Partnern und bis zu 50 Aktionsflächen ein Schulwegtraining für die Zielgruppe der Erstklässler umgesetzt. www.spieleland.de

Unterstützung für Hilfstransport Nähmaschinen für ein Sozialzentrum und Möbel für Hochwasseropfer: Das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW) der Stiftung Liebenau, der DJH-Landesverband BadenWürttemberg e. V. und die Spedition Lebert & Co. GmbH, Baienfurt/Bad Waldsee, haben gemeinsam einen Hilfstransport nach Bulgarien auf die Beine gestellt. Die Nähmaschinen stammen aus dem aufgelösten Textilausbildungsbereich im BBW, die Möbel wurden von der Martin-Buber-Herberge Überlingen ausgemustert. Die Spedition Lebert sponserte den Transport

Preis für Projekt zur Schulwegsicherheit Das Verkehrspräventionsprojekt des Freizeitparks Ravensburger Spieleland, Meckenbeuren, wurde von der Organisation Kinder-Unfallhilfe e. V. mit dem Roten Ritter 2014 ausgezeichnet. Der Preis würdigt

Foto: BBW

Versicherungsagentur wird 25

und stellte dafür einen Lkw zur Verfügung. www.lebert.com

O www.ametras.com

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In Kürze

Foto: Dethleff s

In einem Reisemobil der Dethleff s GmbH & Co. KG, Isny, brachte der Weihnachtsmann der Dethleff s Family Stiftung über 400 Kindern Geschenke in Kinderkliniken und -abteilungen, Kinderheime, Krankenhäuser und Mutter-Kind-

Kurkliniken von Friedrichshafen über Mutlangen bis Augsburg. Außerdem erhielt jede dieser Einrichtungen einen Spendenscheck in Höhe von 200 Euro. Als Weihnachtsmann agierte Walter Zeller, Geschäft sführer der Ulmer Zeitarbeit GmbH. Unterstützt wurde er von Simone Ludwig, Assistentin der Dethleff s-Geschäft sleitung, als Engelchen. www.dethleff s.de

3DOG camping wird Teil von Hymer Seit 1. November 2014 ist die in Hamburg ansässige 3DOG camping GmbH Teil der Erwin Hymer Group, Bad Waldsee. Die 2005 von Julian Nocke gegründete Manufaktur fertigt Zeltanhänger und Autodachzelte und hat sich mit ihren Produkten in den vergangenen Jahren unter Outdoor- und Camping-Freunden europaweit einen Namen gemacht. www.erwinhymergroup.com

Ausgezeichneter Internetauftritt Die Regionalwerk Bodensee GmbH & Co. KG, Tettnang, erhielt für ihren Internetauftritt

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den Web-Award 2014 in Bronze. Das Unternehmen hatte zusammen mit insgesamt 20 Energieversorgern freiwillig am ARGE DV e. V. Web-Award 2014 teilgenommen und seine Internetpräsenz im Frühsommer 2014 einer fachkundigen Prüfung unterziehen lassen. Bewertet wurden dabei unter anderem Struktur, Inhalte, Layout und Kundenfreundlichkeit der Homepage. www.rw-bodensee.de

BW-Bank spendet für Azubis Die Baden-Württembergische Bank (BW-Bank), Ravensburg/ Friedrichshafen, spendete 4.000 Euro an das Berufsbildungswerk Adolf Aich (BBW), eine Tochtergesellschaft der Stiftung Liebenau. Das Geld trägt dazu bei, die Förderung der Auszubildenden mit Lernbehinderung im BBW zu sichern. Es soll zur Anschaffung eines neuen Gabelstaplers – im Bild noch in der Miniversion – beitragen. Im Bild, hintere Reihe (von links): Manfred Haas, BBW-Abteilungsleiter Bildung und Arbeit, Tim Schlichte, Azubi, Christian Braun, BBW-Prokurist, Markus

Sebastian Burgdorf, Gerhard Hagen und Thomas Bucher (von links) in ihren neuen Geschäft sräumen.

Umzug nach Weingarten Bucher Netzwerke GmbH, Weingarten Der IT-Systempartner Bucher Netzwerke hat sich auf Engineering-Dienstleister und System-Lieferanten der Automobilbranche spezialisiert. Insgesamt 13 Mitarbeiter entwickeln unter Leitung der Geschäftsführer Thomas Bucher und Sebastian Burgdorf ganzheitliche Lösungen für komplexe CAx-Anwendungen. Nach 13 Jahren in Bad Waldsee ist das Unternehmen nun nach Weingarten in das Gewerbezentrum in der Ettishofer Straße 8 umgezogen. Dort stehen dem Team 400 Quadratmeter moderne und helle Büroflächen zur Verfügung – genügend Platz auch für das

neue Schulungszentrum und künftiges Wachstum. Ende November wurden die Räumlichkeiten mit einem Tag der offenen Tür und einem Technologie-Nachmittag für Fachbesucher eingeweiht. Daneben gab es für Bucher einen weiteren Grund zum Feiern: Auf dem Siemens PLM European Partner Leadership Summit in Lissabon wurde das Unternehmen mit dem Top European Partner Award im Bereich Manufacturing Engineering Software 2014 ausgezeichnet. WAB O www.bucher-netzwerke.de

Lift zum Erfolg Get for Social, Friedrichshafen

Foto: BBW

Weihnachtsmann auf Tour

Foto: Bucher Netzwerke

Neues aus den Unternehmen

Kistler, BW-Bank, David Dünkel, Azubi, und Markus Nachbaur, Vorstand Stiftung Liebenau. Vordere Reihe (von links): Edmund Rupp, BW-Bank, und Klaus Bussenius, BBW-Abteilungsleiter Wirtschaft und Verwaltung. www.bw-bank.de

Eine Fahrstuhlfahrt Zeit für junge Geschäftsideen: In nur drei Minuten mussten zehn Jungunternehmer beim Elevator Pitch in Sigmaringen die Fachjury und rund 80 Zuhörer von ihrer Geschäftsidee überzeugen. Der Regional Cup Sigmaringen wurde vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft, der Hochschule Albstadt-Sigmaringen, den IHKs Bodensee-Oberschwaben und Reutlingen sowie der Handwerkskammer Reutlingen umgesetzt. Den dritten Platz sowie den Publikums-

preis gewann die Geschäftsidee Get for Social – kurz GeFoSo – von Thomas Richter, Alexander Richter und Dominik Kümmerle aus Friedrichshafen, die soziales Handeln belohnt. Der Kunde muss ein Foto, das eine soziale Tat wie etwa Blutspenden oder Gassigehen mit einem Tierheimhund belegt, an GefoSo schicken und kann sich dann einen Gutschein bei einem Partnerunternehmen aussuchen. Das GeFoSo-Team kann sich nun für das Landesfinale im Sommer qualifizieren. WAB

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Neues aus den Unternehmen

elobau GmbH & Co. KG, Leutkirch den die Werke mit Grünstrom versorgt und mit Biogas und Geothermie beheizt. In den letzten fünf Jahren wurden neben einem Solarpark mit 2,4 Megawatt Leistung großflächig Photovoltaikanlagen auf den Dächern und an den Gebäuden installiert. Die Maschinenabwärme ist in den Kreislauf einbezogen; die Neubauten von 2012 und 2014 wurden nach dem EnergiePlus-Prinzip errichtet. So erzeugt das Unternehmen seit 2013 mehr Energie, als es verbraucht. WAB O www.elobau.de

Foto: KD Busch

Großer Erfolg für elobau bei dem mit 10.000 Euro dotierten  Umweltpreis für Unternehmen des Landes BadenWürttemberg: Der Sensorikhersteller siegte in der Kategorie Energieexzellenz. Das familiengeführte mittelständische Unternehmen wolle Natur und Ressourcen schonen, um sie für folgende Generationen zu erhalten, so Geschäftsführer Michael Hetzer, der seit 2010 klimaneutral fertigt. 2009 startete Hetzer die Initiative „elobau goes green“ und stellte das Unternehmen Zug um Zug auf regenerative Energiequellen um. Seit 2010 wer-

Umweltminister Franz Untersteller mit Roland Karrow, Michael Hetzer und Josef Heberle von elobau (von links).

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Foto: L-Bank/Wagenhan

Umweltpreis gewonnen

WEBO-Gründer Axel Norbert Wittig hat sein Unternehmen 2008 gegründet – mitten in der Krise.

Landespreis für junge Unternehmen WEBO Werkzeugbau Oberschwaben GmbH, Amtzell Die Firma WEBO Werkzeugbau Oberschwaben hat den mit 40.000 Euro dotierten Landespreis für junge Unternehmen erhalten. Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Axel Nawrath, Vorsitzender des Vorstands der L-Bank, würdigten damit die Erfolgsgeschichte des 2008 von Ingenieur und Betriebswirt Axel Norbert Wittig gegründeten Betriebs, der sich auf die günstige, leichte und flexible Herstellung von Automobilgetrieben spezialisiert hat. Mittlerweile gibt es auf der ganzen Welt keinen Hersteller von Automatikgetrie-

ben, der nicht mit WEBO zusammenarbeitet. Axel Nawrath bezeichnete den Landespreis als „Plädoyer für das Unternehmertum“. Zugleich hob er den Mut hervor, den man aufbringen müsse, „wenn man sich mit seiner Idee in das nicht risikolose Abenteuer Selbstständigkeit begibt, wenn man Arbeitgeber wird und Verantwortung für Mitarbeiter übernimmt“. Die 390 Bewerber hätten diesen Mut nachdrücklich bewiesen. WAB O www.webo.de.com

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Neues aus den Unternehmen

254.165 Euro für „Drachenkinder“

Biotechnologie-Unternehmen investiert 24 Millionen Euro

Radio 7 Hörfunk GmbH+Co.KG, Ulm

Rentschler Biotechnologie GmbH, Laupheim

Das Ergebnis beim Radio7-Spendenmarathon zugunsten der sendereigenen Charity-Aktion „Drachenkinder“ liegt auf Vorjahresniveau. Die Hörer spendeten 254.165 Euro für kranke oder traumatisierte Kinder und Jugendliche. Im Jahr 2005 gründete

Rentschler Biotechnologie GmbH, ein führender Auftragshersteller für die Entwicklung und Produktion von Biopharmazeutika, gibt die Investition von 24 Millionen Euro in den Bau eines TwinSystems am Standort Laupheim bekannt. Das Twin-System, bestehend aus zwei 3.000-Liter-Edelstahl-Bioreaktoren, ist hauptsächlich auf die Marktversorgung ausgerichtet und soll Anfang 2017 betriebsbereit sein.

der baden-württembergische Privatsender die Aktion. Bis heute kamen rund 4 MillioWAB nen Euro zusammen. O www.radio7.de

Foto: Radio 7

Kosteneinsparung

Radio 7 sammelt viel Geld für Kinder.

100.000 Euro für Ultraschall-Forschung

Das Twin-System ist für den parallelen Betrieb zweier Bioreaktoren mit einer gemeinsamen nachgelagerten Aufreinigungsanlage konzipiert und ermöglicht so einen höheren Durchsatz bei gleichzeitiger Reduktion der beteiligten Arbeitskosten. Dieses System lässt sich gut in die bereits vorhandene 3.000-Liter-Linie integrieren und wird die Produktionskapazitäten für Proteine, die mit Zellkulturen hergestellt werden,

mehr als verdoppeln. Mit dem Twin-System kann eine effiziente Marktversorgung modernster Arzneimittel gewährleistet werden.

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit „Die Expansion wird unsere globale Wettbewerbsfähigkeit stärken und unsere Wahrnehmung auf dem Markt als Partner der ersten Wahl weiter steigern. Wir bieten dadurch eine noch größere Auswahl an Produktionstechnologien, von der frühen klinischen Studie bis hin zur Zulassung und Marktverfügbarkeit“, erklärt Frank Ternes, Chief Business Officer bei Rentschler. Seit 40 Jahren ist das Unternehmen Rentschler Pionier bei der Entwicklung und Produktion von BiopharmazeuWAB tika. O rentschler.de

Bereits zum zweiten Mal spendeten Anita und Erwin Müller zugunsten des Sonografiezentrums der Ulmer Universitätsmedizin. Ihre Zuwendung über 100.000 Euro ermöglicht die Beschaffung eines für die Diagnostik wichtigen neuen Ultraschallgerätes, von dem zukünftig die Patienten profitieren werden. „Das vor zweieinhalb Jahren von der Klinik für Innere Medizin I und der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie gemeinsam 36

gegründete Sonografiezentrum ist dank der großzügigen Unterstützung des Ehepaars Müller in der Lage, im Bereich der Ultraschallspitzenforschung zu agieren“, betont Wolfgang Kratzer, Leiter des Sonografiezentrums, die Wichtigkeit des finanziellen Engagements von Anita und WAB Erwin Müller. O www.mueller.de

Foto: Rentschler

Müller Ltd. & Co. KG, Ulm

Blick in die bestehende 3.000-LiterAnlage bei Rentschler.

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Neues aus den Unternehmen

Spezialist für Folienverpackungen SÜDPACK Verpackungen GmbH & Co. KG, Ochsenhausen Aus Tradition wird Innovation: Unter diesem Leitsatz läutete die Südpack-Verpackungsgruppe die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen des Familienunternehmens ein. Zu den Highlights der Jubiläumsfeier am Firmensitz in Ochsenhausen zählte der „Südpack Future Summit“, ein Symposium zur Zukunft der Verpackungsbranche mit rund 350 geladenen Gästen.

Verpackungen für italienische Salamispezialitäten, französische Käseköstlichkeiten oder auch hochempfindliche Medizinprodukte – als einer der führenden Hersteller von coextrudierten Weichund Hartfolien, flexiblen Kunststoffverbunden und Vakuumbeuteln ist Südpack beziehungsweise das Tochterunternehmen Südpack Medica bei den unterschiedlichsten Herstellern in der Lebensmittel- und Medizinbranche in-

Foto: Südpack

Innovationen als Erfolgsstrategie

Von links: Peter Kulitz (Präsident IHK Ulm), Ulrike Remmele, Carolin Grimbacher (geschäft sführende Gesellschafterin), Alfred Remmele (Firmengründer), Otto Sälzle (Hauptgeschäft sführer IHK Ulm).

ternational bekannt. Anlässlich des Jubiläums kamen zahlreiche Gäste aus diesen Bereichen nach Ochsenhausen, um mit Südpack zu fei-

ern. „Wir leben Verpackungen – und setzen auf neue Technologien“, beschreibt Carolin Grimbacher, geschäftsführende Gesellschafterin, ei-

nen wichtigen Pfeiler der Erfolgsstrategie. Sie leitet mit ihrem Bruder Johannes Remmele das Unternehmen. Die Südpack-Verpackungsgruppe hat ihren Stammsitz im baden-württembergischen Ochsenhausen. Das Familienunternehmen, das im Jahr 1964 von Alfred Remmele gegründet wurde, verfügt über insgesamt 22 Vertriebsniederlassungen und Standorte mit Produktionen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Südpack Medica, ein Tochterunternehmen der Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG, produziert unter Reinraumbedingungen Sterilgutverpackungen für die Medizinbranche. Insgesamt beschäftigt die Gruppe rund 1.000 Mitarbeiter und erzielte 2013 einen Umsatz von mehr WAB als 330 Millionen Euro. O www.suedpack.com

Baufirma investiert Die Josef Biechele GmbH & Co. KG in Schwendi-Schönebürg mit ihren Betriebsbereichen Kieswerk, Bauunternehmen und Baustoffrecycling hat größere Investionen getätigt. Das seit über 75 Jahren bestehende und mittlerweile in der dritten Generation geführte Familienunternehmen hat im vergangenen Jahr mit dem An- und Ausbau des Bürogebäudes, dem Neubau einer größeren Fahrzeugwaage und

einer Lkw-Reifenwaschanlage sowie Investitionen in den Maschinenpark neue Meilensteine für die Zukunft des Unternehmens gesetzt. Für einen reibungslosen Tagesablauf im Kieswerk und eine optimale Kundenbetreuung in der Bauunternehmung verfügt die Firma Biechele mit den Erweiterungen über eine moWAB derne Infrastruktur.

Foto: Biechele

Josef Biechele GmbH & Co. KG, Schwendi

Das Bürogebäude wurde erweitert und ausgebaut.

O www.biechele-bau.de

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Neues aus den Unternehmen

Wachstumsstärkste Medizintechnik-Firma Interflex Medizintechnik GmbH, Ulm mungskabine, welche die Betriebssicherheit moderner Magnetresonanz-Tomografen (MRT) sicherstellt. Mit der guten Platzierung bei den Technology Fast 50 hat sich die Firma automatisch für das Ranking der 500 am schnellsten wachsenden TechnologieUnternehmen der Region Europa, Naher Osten und Afrika, dem Technology Fast 500 EMEA, qualifiziert und im internationalen Vergleich Rang 256 erreicht. Gegründet wurde die Interflex Medizintechnik GmbH 2005 von Carolin Kasper mit WAB drei Mitarbeitern.

Foto: Interfl ex - Wiedermann/Klinikum

Die Ulmer Interflex Medizintechnik GmbH ist das am schnellsten wachsende deutsche Unternehmen innerhalb der Medizintechnik-Branche. Die Firma belegt in der Rangliste der „Deloitte Technology Fast 50“ im bundesweiten Vergleich den 13. Platz. Die Platzierungen werden aufgrund des prozentualen Wirtschaftswachstums über fünf Jahre hinweg ermittelt.

Erfolg mit MRT-Kabinen „Für uns ist diese Auszeichnung ein wichtiges Feedback, zeigt es doch, dass wir Tag für Tag an einem gemeinsamen Ganzen arbeiten“, kommentiert Carolin Kasper, die geschäftsführende Gesellschafterin die Auszeichnung. „Wir sind unter den Preisträgern eines der wenigen Unterneh-

Intercabin-Projekt des Klinikums Oldenburg.

men, welches als Dienstleister und als produzierendes Gewerbe außerhalb der New-Media- und Software-Branche mit einer hohen Wachstumsrate von 686 Prozent punkten

konnte“, ergänzt der geschäftsführende Gesellschafter Marco Gröner. Die Interflex Medizintechnik GmbH liefert mit der sogenannten „Intercabin“ eine Schir-

O www.interflex-ulm.de

Babyschlafsäcke gegen plötzlichen Kindstod Die langjährige Zusammenarbeit zwischen den Ulmer Unternehmen Hermann Bantleon und Julius Gaiser GmbH & Co. KG wurde in einem gemeinsamen CharityProjekt verfolgt. Dem Ulmer Förderkreis für intensivpflegebedürftige Kinder e. V. übergaben die Firmenvertreter 400 hochwertige Babyschlafsäcke, welche

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nun als Geschenk für die intensivmedizinisch betreuten Babys Verwendung finden. Forschungen haben ergeben, dass die Verwendung von Babyschlafsäcken ein einfaches Mittel darstellt, das Risiko des plötzlichen Kindstodes zu minimieren. www.bantleon.de www.gaiser-online.de

Jeden gelaufenen Kilometer honorierte Geschäft sführer Matthias Lamparter mit 50 Euro für die Lebenshilfe Donau-Iller. Einen Scheck über 8.700 Euro konnte das Team erlaufen. Er wurde Roland Bader von der Lebenshilfe als Spende überreicht. www.griff werk.de

Griff werk spendet für Lebenshilfe

Geld für Bergwaldprojekt

Anlässlich des Ulmer EinsteinMarathons engagierten sich 13 laufbegeisterte Mitarbeiter der Griff werk GmbH in Blaustein und sagten ihre Teilnahme zu.

5 Euro Spende je Standbesucher - mit dieser Aktion unterstützte das Unternehmen Braun-Steine (Amstetten) auf der Messe „GaLaBau“ in Nürnberg den Schutz der Bergwälder. Jetzt

Foto: braun-steine

Foto: Bantleon

Spenden

überreichte Albrecht Braun, geschäft sführender Gesellschafter von Braun-Steine, einen Scheck über 2.000 Euro an Stephen Wehner, Geschäft sführer vom Bergwaldprojekt e. V. Seit 20 Jahren trägt der gemeinnützige Verein mit der Organisation freiwilliger Arbeitseinsätze zum Schutz, zur Erhaltung und Pflege des Waldes bei. www.braun-steine.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Foto: Boehringer Ingelheim

Boehringer hat in das neue Technikum in Biberach 50 Millionen Euro investiert.

Entwicklung neuer Wirkstoffe Boehringer Ingelheim Pharma GmbH, Biberach Mit der Einweihung des neuen Technikums in Biberach findet die Um- und Neubauphase in der chemischen Entwicklung am weltweit größten Forschungs- und Entwicklungsstandort von Boehringer Ingelheim ihren vorläufigen Abschluss. Die Investition wurde erforderlich, um die klinischen Studien mit laufend steigenden Patientenzahlen mit neu entwickelten Wirkstoffen versorgen zu können, teilte das Unternehmen mit. In der Pilotanlage können Wirkstoffmengen für pharmazeutische Präparate von 10 bis 100 Kilogramm hergestellt werden. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf rund 50 Millionen Euro.

Laboratorien und Pilotanlagen „Das neue Technikum ist für Boehringer Ingelheim eine Investition in die Zukunft. Sie ermöglicht uns, Patienten auch künftig innovative Medikamente aus der eigenen Forschung und Entwicklung in Therapiegebieten mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf wie zum Beispiel Diabetes, Onkologie oder Atemwegserkrankungen zur Verfügung stellen zu können“, erläuterte Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim. Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Auf der neu geschaffenen Nutzfläche von rund 2.700 Quadratmetern befinden sich Syntheselaboratorien, in denen die Prozessübertragung vom Labor- auf den Großmaßstab bearbeitet wird, sowie die komplexen Pilotanlagen, in denen die Produktion der neu entwickelten pharmazeutischen Wirkstoffe erfolgt. In zwölf Syntheseanlagen werden die Wirkstoffe hergestellt. Danach folgen die Prozessschritte Kristallisation, Isolierung und Trocknung. Hierbei kommen Hydrierer, Zentrifugen und Trockner zum Einsatz. Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu den 20 führenden Pharmaunternehmen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 142 verbundenen Unternehmen vertreten und beschäftigt insgesamt mehr als WAB 47.400 Mitarbeiter. O www.boehringer-ingelheim.de

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Neues aus den Unternehmen

Innovation für Windkraft Liebherr hat ein innovatives Konzept entwickelt, wie Raupenkrane des Typs LR 1600/2 mit langen Windkraft-Auslegersystemen effizient und sicher aufgerichtet werden können. Durch die Nutzung der Masse eines Teleskop-Raupenkrans LTR 1220 als Gegengewicht werden Ballasttransporte deutlich reduziert, und aufwendiges Ballasthandling auf der Baustelle entfällt.

Einsatz in der Windindustrie Das neue Verfahren ist insbesondere für Einsätze in der Windindustrie entwickelt worden. Zum Aufrichten der langen Auslegersysteme ist ein hohes Gegengewicht am Kran notwendig, während für

den eigentlichen Hub der Derrickballast komplett abgehängt oder bis auf wenige Platten abballastiert wird. Mit dem innovativen Aufrichtkonzept von Liebherr ist es erstmalig möglich, das Gewicht eines Hilfskrans als Derrickballast während des Aufrichtvorgangs zu verwenden. Dadurch entfallen der Transport und das Handling der nicht mehr notwendigen Ballastplatten. Ein Hilfskran ist in der Regel ohnehin auf der Baustelle vorhanden, um Rüst- und leichtere Hubarbeiten durchzuführen. WAB O www.liebherr.com

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Foto: Radio 7

Foto: SWU

Klaus Eder ist zum neuen Geschäft sführer der SWU Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH bestellt worden. Der 39-Jährige ist zurzeit Geschäft sführer bei der Stadtwerke am See GmbH und Co. KG mit Sitz in Friedrichshafen und Überlingen. Er wird seine Tätigkeit Mitte 2015 aufnehmen und Matthias Berz als Allein-Geschäft sführer der Stadtwerke-Holding ablösen. www.swu.de

Manuel Staiger, Geschäft sführer der Ulmer IT sure GmbH.

Hohes Wachstum IT sure GmbH, Ulm

Personalia

Neuer Geschäftsführer bei der SWU

Foto: IT sure GmbH

Liebherr-International Deutschland GmbH, Biberach

Wechsel bei Radio 7 Volker Schwarzenberg übernimmt im Frühjahr 2015 die Geschäft sführung beim Ulmer Privatsender Radio 7. Aktuell ist der 47-Jährige Vertriebsleiter beim Radiovermarkter RadioCom S.W. für den wirtschaftlichen Erfolg der etablierten Radiomarke bigFM verantwortlich. Er folgt auf Bernhard Hock, der diese Funktion seit Mitte 2014 interimsweise ausübt. www.radio7.de

Mit einer Wachstumsrate von 886,9 Prozent wurde die IT sure GmbH zum zweiten Mal in Folge mit dem Deloitte Technology Fast 50 Award ausgezeichnet. Das Systemhaus schaffte es mit diesem Wachstum auf Platz 10 und zählt deutschlandweit erneut zu den Top 10 der wachstumsstärksten Unternehmen in der Technologiebranche, gemessen am kumulativen Wachstum der letzten fünf Geschäftsjahre. Im Vorjahr erreichte die Firma mit einem Wachstum von 2003,8 Prozent bereits Platz 3 der Deloitte Technology Fast 50.

Breites Spektrum an IT-Lösungen Das 2003 von Manuel Staiger gegründete IT-Systemhaus hat sich zu einem überregional bekannten IT-Dienstleister entwickelt. Mit der Akquisition eines Großauftrags bei

der Bundeswehr legte Staiger (Jahrgang 1982) den Grundstein für das heutige Unternehmen. Parallel zu seinem Wirtschaftsinformatikstudium entwickelte er die Firma mit zwei Kommilitonen kontinuierlich zu einem IT-Systemhaus. Durch das spezifische Knowhow der Mitarbeiter und der langjährigen Partnerschaft mit dem US-amerikanischen Computerhersteller Dell gelingt es dem Unternehmen, ein breites Spektrum an ITLösungen anzubieten. Zu den Kunden gehören namhafte Unternehmen, nicht nur regional, sondern deutschlandweit. Und das Wachstum soll weitergehen: Nach einem Unternehmensumsatz von 7,5 Millionen Euro im Jahr 2014 sind für 2015 10 Millionen Euro geplant. WAB O www.it-sure.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

01 2015

Neues aus den Unternehmen

Spezialfahrzeuge für Explosives Der Transport von Sprengmitteln gehört zu einer der anspruchsvollsten Aufgaben in der Logistik. Die ITL-Fahrzeugbau GmbH in Ulm hat sich auf die Herstellung von Sprengmitteltransportern spezialisiert. Das junge Unternehmen hat sich in der Transportbranche innerhalb kurzer Zeit als Partner für besondere Transportlösungen etabliert.

Der im bayerischen Nördlingen ansässige Sprengmittelhersteller SPREWA hat jetzt bei der Ulmer Spezialfirma einen Gliederzug geordert, der speziell auf die individuellen Anforderungen für den Sprengmitteltransport auf öffentlichen Straßen ausgelegt WAB wurde.

Foto: triple dot consulting

ITL-Fahrzeugbau GmbH, Ulm

Markus Kuhnt (links), Oliver Seme (Geschäft sleitung), Judith Kuhnt.

Neuer Standort

Foto: ITL-Fahrzeugbau

triple dot consulting GmbH, Balzheim

Der Spezial-Gliederzug wurde für den Sprengmitteltransport ausgeliefert.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Das in Balzheim ansässige Beratungsunternehmen triple dot consulting hat in Ulm einen neuen Standort eröffnet. Bisher war die 2008 gegründete Firma, die auf die Vorbereitung und Umsetzung komplexer IT-Projekte spezialisiert ist, vorwiegend in der Schweiz tätig. „Projekte sind unserer Meinung nach die elementare Triebfeder von Veränderun-

gen. Dort werden aus Visionen Produkte, neue Abläufe werden entwickelt, und die Gestalt von Unternehmen passt sich neuen Herausforderungen an“, erklärt Geschäftsführer Markus Kuhnt die Unternehmensphilosophie. WAB O www.tridoco.com

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Neues aus den Unternehmen

Spezialist für Veranstaltungstechnik expandiert Die in Langenau ansässige Huss Licht & Ton GmbH & Co. KG. zieht im Sommer 2015 um. Für die Experten rund um Veranstaltungstechnik wird das geplante Objekt als neues, dem Unternehmenswachstum angepasstes Büro- und Lagergebäude fungieren. Mit der Grundsteinlegung im Oktober 2014 begann der Bau am neuen Standort in der Carl-ZeissStraße 6 in Langenau. Als Hauptsitz der Firma Huss Licht & Ton wird der Neubau direkt am Autobahnkreuz A 7/A 8 auf insgesamt 3.700 Quadratmetern Fläche viel Raum für ein modernes Vertriebs- und Logistikzentrum bieten. Die Vergrößerung ist ein Meilenstein in der 25jährigen Unternehmensgeschichte, da sie den stetig wachsenden Erfolg der letzten Jahrzehnte besiegelt.

Foto: Manfred Herrmann, Grafik: Rapp Architekten

Huss Licht & Ton GmbH & Co. KG, Langenau

Die Mitarbeiter werden im Sommer in den Neubau umziehen.

Optimierter Bestellvorgang Ein optimierter Bestellprozess im kürzlich gestarteten Webshop und modernste Lager-

technik ermöglichen es, den gesamten Bestellprozess in weniger als 60 Minuten abzuschließen. „Die großartige Lagerkapazität des Neubaus er-

höht unsere Lieferfähigkeit enorm. Dank eines nahtlosen Logistikvorgangs wird der Kunde künftig auch sehr kurzfristig beliefert werden können – denn in der Veranstaltungsbranche muss es oft schnell gehen“, sagt Geschäftsführer Thilo Huss. Der Online-Shop von Huss Licht & Ton verzeichnet durchschnittlich 350.000 Seitenaufrufe monatlich. Das Unternehmen hat sich seit 1989 von einem Einmannbetrieb zu einer Firma mit über 20 Mitarbeitern entwickelt. Die Kernmärkte sind Deutschland, Österreich und die WAB Schweiz. O www.huss-licht-ton.de

Erfolg mit Social-Media-Lösung Sieglinde-Vollmer-Stiftung Pointslook GmbH, Biberach Das Online-Bonuspunktesystem pointslook.de ist beim Digital Transformation Award 2014 mit seinem Pilotkunden, dem Reiseunternehmen Siglinde Fischer Charming Places, unter die vier besten Unternehmen der Kategorie „Digitales Kundenerlebnis“ gekommen. Für den von der „Wirtschaftswoche“ und der Strategieberatung neuland ins Leben gerufenen Digital Transformation Award hatten sich über 100 Unternehmen beworben. Eine ausgewählte Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien, darunter 42

Vollmer-Group, Biberach Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, hat unter über 100 eingereichten Best-Practice-Beispielen die Besten ausgewählt. Mit der Social-Media-Lösung hat Pointslook das Modehaus Keller-Warth und auch Sport Heinzel aus Biberach überzeugt. Warth startet damit Anfang dieses Jahres und Heinzel führt sie im Sommer WAB 2015 ein. O www.pointslook.de

Sieglinde Vollmer feierte am 30. November 2014 ihren 90. Geburtstag. Sie ist Kuratorin der nach ihr benannten Stiftung und Mitglied im Aufsichtsrat der Biberacher Vollmer Werke. Die Tochter des Firmengründers Heinrich Vollmer ist seit den 1960er-Jahren in der Unternehmensleitung von Vollmer tätig und hat die Entwicklung der Firma entscheidend geprägt. Vor einem Jahr wurde die Sieglinde-Vollmer-Stiftung ins Leben gerufen, die langfristig die wirtschaftliche Unabhängigkeit des schwäbischen Technolo-

gie- und Dienstleistungsunternehmens sichert. Die Stiftung verfügt über 80 Prozent der Vollmer Werke Maschinenfabrik GmbH. 1909 gegründet, ist Vollmer heute Weltmarktführer von Schleif- und Erodiermaschinen. Die Stiftung mit Kuratorin Sieglinde Vollmer verfolgt ausschließlich gemeinnützige Zwecke mit Schwerpunkt auf die kaufmännischen und technischen Ausbildung junWAB ger Menschen. O www.vollmer-group.com

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Neues aus den Unternehmen

Neuer Markt Südkorea ulrich GmbH & Co. KG, Ulm cherheit auf höchstem Niveau.

Produktion in Deutschland Neben den Kontrastmittelinjektoren entwickelt und produziert das Unternehmen am Standort Ulm auch Wirbelsäulenimplantate, chirurgische Instrumente und Blutsperregeräte. Mit einem zweistelligen prozentualen Umsatzwachstum blickt ulrich medical auf ein erfolgreiches Jahr 2014 zurück und setzt das kontinuierliche Wachstum der letzten Jahre weiter fort. Als einer der wenigen in der Branche entwickelt und produziert ulrich medical in Deutschland. Am Hauptsitz in Ulm arbeiten über 300 Mitarbeiter. WAB

O www.ulrich-medical.de

Foto: ulrich medical

Das Ulmer MedizintechnikUnternehmen ulrich medical erschließt für seine Kontrastmittelinjektoren mit Südkorea einen weiteren wichtigen Markt mit Potenzial. Weltweit setzen bereits mehr als 5.000 Radiologen auf die Kontrastmittelinjektoren aus dem Hause ulrich medical. Nun ist die einzigartige, patentierte Rollenpumpentechnologie auch in Südkorea erhältlich, teilte das Unternehmen mit. Mit Kontrastmittelinjektoren für die Computer- und Kernspintomografie sowie die Angiografie bietet der unabhängige Medizintechnik-Spezialist ein komplettes Portfolio für alle Einsatzbereiche in der bildgebenden Diagnostik. Aufgrund ihres einzigartigen Konstruktionsprinzips sind die Injektoren von ulrich medical nicht nur besonders wirtschaftlich, sondern stehen auch für Hygiene und Si-

Vertragsunterzeichnung: Klaus Kiesel, Geschäft sführer von ulrich medical (links), und Kim Boo-Geun, Geschäft sführer des Unternehmens CMS.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

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Neues aus den Unternehmen

Neues Radar für den Eurofighter Airbus Defence & Space GmbH, Ulm Digitalfunksysteme, tätig. Ein großer Teil der Mitarbeiter sind Ingenieure, vor allem der Fachrichtungen Nachrichtentechnik und Elektrotechnik.

Mutterkonzern

Foto: Airbus DS

Der Standort Ulm von Airbus Defence and Space profitiert von einem Großauftrag, der wertvolles Know-how und Kerntechnologien in Deutschland sichert. Beim Treffen der Verteidigungs-Staatssekretäre der Eurofighter-Nationen Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien in Edinburgh ist die Entwicklung eines neuen Radars durch das Konsortium „EuroRadar“ im Wert von rund 1 Milliarde Euro vereinbart worden, teilte das Unternehmen mit. Davon entfällt allein auf den Standort Ulm von Airbus Defence and Space ein Volumen von etwa 150 Millionen Euro. „Das neue Radar erweitert die Einsatzfähigkeiten des Eurofighters beträchtlich und verbessert die Überlebensfähigkeit der Piloten gegenüber allen aktuellen Bedrohun-

In Ulm wird die Antenne für das Eurofighter-Radar gefertigt.

gen.“, sagte Rolf Wirtz, Leiter des Geschäftsbereichs Sensorik bei Airbus Defence and Space und verantwortlich für den Standort Ulm. „Dass wir in Ulm für eines der Kernelemente des Radars, die Antenne, verantwortlich sind, bestätigt die internationale

Bedeutung des Standorts in der Radartechnik.“ Am Standort Ulm von Airbus Defence and Space sind rund 2.500 Mitarbeiter mit der Entwicklung und Fertigung komplexer Sicherheitselektronik, unter anderem Radare, elektronische Schutzsysteme und

Airbus Defence and Space ist eine Division des Airbus-Konzerns, die aus der Zusammenlegung der Geschäftsaktivitäten von Cassidian, Astrium und Airbus Military entstanden ist. Die neue Division ist das führende Verteidigungsund Raumfahrtunternehmen Europas, das zweitgrößte Raumfahrtunternehmen der Welt und unter den zehn größten Verteidigungsunternehmen weltweit. Sie erzielt mit etwa 40.000 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 14 Milliarden Euro. WAB O airbusdefenceandspace.com

In Kürze

Häussler unter Top 10 Die Häussler Reha-und Medizintechnik GmbH in Ulm wurde erstmals im Rahmen der Verleihung des Leonardo Awards im Bereich des Reha-Fachhandels unter die Top 10 gewählt. Häussler gehört somit zu den zehn besten von 2.000 Gesundheitsfachgeschäften in Deutschland. www.haeussler-ulm.de

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Der Ulmer Radiosender Donau 3 FM schließt sich dem digitalen Wandel an: Das Programm des Lokalradios ist seit Dezember in  weiten Teilen Baden-Württembergs via DAB+ zu empfangen. www.omnibuswild.de

Tannenhof wirbt um Bücherspenden

der Vorbereitung auf die Saison 2015 nutzen alle Teams das neue Motorenöl. „Es eine große Auszeichnung für uns, dass die Rennserie uns als ihren exklusiven Öl-Lieferanten ausgewählt hat“, so Peter Baumann, Marketingleiter bei Liqui Moly. www.liqui-moly.de

Liqui Moly wird offizieller WM-Lieferant Mit dem Ende der Rennsaison wird der Ulmer Motorölspezialist Liqui Moly offizieller Öl-Lieferant der Moto2- und Moto3Weltmeisterschaft. Bereits in

Foto: Liqui Moly

Foto: privat

Donau 3 FM sendet digital

In der Werkstatt für behinderte Menschen am Tannenhof in Ulm sowie in der Zweigwerkstatt in Laichingen baut die LWV.Eingliederungshilfe GmbH ein neues Geschäft sfeld auf: den Verkauf gebrauchter Bücher über das Internet. „Zur dauerhaften Sicherung dieser Arbeitsplätze benötigen wir allerdings einen ausreichenden Bestand an gebrauchten Büchern“, sagte Adrian Donder, Leiter Werkstätten und Service. Sie können vor Ort abgegeben werden. www.lwv-eh.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Region Bodensee-Oberschwaben

I H K- K O N J U N K T U R G E S P R Ä C H 2 0 1 4

Handlungsbedarf in der deutschen Wirtschaftspolitik Wirtschaft sexperte Clemens Fuest war zu Gast beim Konjunkturgespräch 2014, das die IHK BodenseeOberschwaben gemeinsam mit der BW-Bank veranstaltete.

ten sich internationale Krisen oder Probleme in der Eurozone schnell negativ auf die deutsche Wirtschaft aus. Auch die Eurokrise sei längst noch nicht ausgestanden, warnte der Wirtschaftsexperte. Die Staatsverschuldungsquoten stabilisierten sich zwar, blieben aber auf hohem Niveau.

„Die Wolken am Konjunkturhimmel scheinen sich zu verdichten. Wir müssen auf der Hut sein“, so Heinrich Grieshaber, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben, bei der Begrüßung der rund 170 Gäste des Konjunkturgesprächs 2014 im Ravensburger Schwörsaal.

Auch in der Region BodenseeOberschwaben sei ein konjunktureller Abwärtstrend zu verzeichnen, berichtete Bettina Wolf, IHK-Geschäftsbereich Standortpolitik, von den Ergebnissen der aktuellen IHK-Herbstumfrage. Noch immer vermeldeten zwar rund 94 Prozent der Befragten eine gute oder mindestens zufriedenstellende Geschäftslage. Ein Rückgang bei den Auftragseingängen insbesondere in der Industrie sei aber offensichtlich. Die Erwartungen seien insgesamt noch positiv, hätten sich aber eingetrübt. Erfreulich sei, dass die Unternehmen ihre Beschäftigungsabsichten kaum veränderten: 73 Prozent der Befragten sähen keinen Änderungsbedarf beim Personal, 19 Prozent seien auf der Suche nach personeller Verstärkung. Als größte Konjunkturrisiken seien von den Unternehmen der Fachkräftemangel, die Inlandsnachfrage und die Energie- sowie die Rohstoffpreise genannt worden, gefolgt von 46

Investieren statt subventionieren

Foto: Derek Schuh

Eingetrübte Erwartungen in der Region

Beim IHK-Konjunkturgespräch 2014 in Ravensburg (von links): IHK-Hauptgeschäft sführer Peter Jany; IHK-Präsident Heinrich Grieshaber; Wirtschaft sexperte Clemens Fuest; Markus Kistler, Leiter des Bereichs Unternehmenskunden Baden-Württemberg Süd-Ost der BW-Bank; Norwin Graf Leutrum von Ertingen, Mitglied des Vorstands der BW-Bank und zuständig für das Unternehmenskundengeschäft Baden-Württemberg Süd und Ost.

der Wirtschaftspolitik und den Arbeitskosten. IHK-Präsident Grieshaber dankte den Unternehmen ausdrücklich für ihre Bereitschaft, sich an den regelmäßigen Konjunkturumfragen zu beteiligen: „Sie ist die einzige Umfrage, die solche regionalen Ergebnisse liefert.“

Keine Rezession zu erwarten Hauptredner des Abends war Wirtschaftsexperte Clemens Fuest, seit eineinhalb Jahren Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim und Professor für Volkswirt-

schaftslehre an der Universität Mannheim. Im aktuellen FAZ-Ranking von Deutschlands einflussreichsten Ökonomen belegt er Platz 6. Die Konjunktur kühle zwar etwas ab, so Fuest, eine Rezession sei derzeit aber nicht zu erwarten. Dennoch stehe Deutschland wirtschaftlich nicht so gut da, wie viele annähmen. Die Kritik aus dem Ausland am deutschen Exportüberschuss, beispielsweise von US-Ökonomen und aus Frankreich, werde lauter – nicht zu Unrecht. „Das Fundament unseres Wohlstands sind die Exporte“, so Fuest. Nicht zuletzt deswegen wirk-

Den Weg der Haushaltskonsolidierung gelte es in Deutschland beizubehalten, betonte Fuest und erteilte dem Ansinnen, durch höhere Ausgaben die Wirtschaft anzukurbeln, eine klare Absage. Es gebe aber dringende Baustellen. So sollten beispielsweise längst überfällige Infrastrukturinvestitionen vorgenommen werden. Diese müssten aber aus dem laufenden Haushalt und nicht mit Schulden bezahlt werden, betonte Fuest und riet im Gegenzug zu einem Abbau unnötiger Subventionen. Akuten Handlungsbedarf mahnte er in Sachen Energiepolitik an. Für die Energiewende gebe es kein tragfähiges Konzept, allenfalls Fortschritte im Detail, die aber zu klein seien und zu spät kämen, kritisierte er. Sein Rat: „Die EEG-Umlage abschaffen und durch eine marktkonforme Förderung ersetzen.“ WAB

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Region Bodensee-Oberschwaben

Eröffneten die Bauphase bei der IHK (von links): Bauunternehmer Ewald Schmauder, FK Systembau GmbH, Münsingen; Markus Ewald, Oberbürgermeister der Stadt Weingarten; IHK-Präsident Heinrich Grieshaber, IHK-Hauptgeschäft sführer Peter Jany und Architekt Hans Schlude von Schlude Ströhle Richter Architekten BDA,Stuttgart.

S P AT E N S T I C H

Anbau für die Weiterbildung Mit einem offiziellen Spatenstich ging im Dezember der Weiterbildungsanbau der IHK in Weingarten an den Start. Ab Frühjahr 2016 sollen die Räumlichkeiten den jährlich rund 7.000 Weiterbildungsteilnehmern der IHK zur Verfügung stehen.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, heute mit dem Spatenstich die Baustelle für den neuen Weiterbildungsanbau der IHK Bodensee-Oberschwaben eröffnen zu können“, so IHK-Präsident Heinrich Grieshaber. Auch Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald begrüßt das Bauvorhaben: „Wir freuen uns, dass die IHK ihre Dienstleistungen für die gewerbliche Wirtschaft weiter ausbaut und hier in neue Räumlichkeiten investiert.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Jany begründete die Notwendigkeit der Erweiterung: „Wir haben seit Jahren eine anhaltend angespannte Raumsituation, die uns in der Vergangenheit zur Anmietung externer Räumlichkeiten zwang und manche Veranstaltungen in gewissen Zeiträumen gar nicht mehr erlaubte.“ Mit dem Präsidenten freue er sich nun, den IHK-Mitgliedern, Kunden und Gästen bald neue Räume für Veranstaltungen, Lehrgänge und Seminare anbieten zu können. Mit dem Neubau mit einer Fläche von rund 3.000 Quadratmetern wird auch der vorhandene Eingangsbereich der IHK umgebaut, ein Casino für Weiterbildungskunden, Gäste und Mitarbeiter eingerichtet sowie eine neue Parkplatzsituation geschaffen. Die Baukosten belaufen sich brutto auf insgesamt rund 9,3 Millionen Euro. Der Bau wird bezuschusst durch Mittel des Landes (rund 2,5 Millionen Euro) und des Bundes (3,7 Millionen Euro). Die IHK Bodensee-Oberschwaben baute für ihren Kostenanteil in den vergangenen Jahren zweckgebundene Rücklagen auf. Zuletzt war das aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude in den 1990ern erweitert worden. WAB Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Zwei neue IHK-Vollversammlungsmitglieder Zwei neue Vollversammlungsmitglieder verpflichtete Heinrich Grieshaber, Präsident der IHK Bodensee-Oberschwaben. Max Horn, Geschäftsführer der Vetter Pharma-Fertigung GmbH & Co. KG (Wahlgruppe Industrie, Landkreis Ravensburg), und Christian Wulf, Prokurist der Flughafen Friedrichshafen GmbH (Wahlgruppe Dienstleistungen, Bodenseekreis) hatten auf eigenen Wunsch ihre Mitarbeit in der Vollversammlung beendet. Für Christian Wulf rückte JeanClaude Parent, Vorstandsvor-

Foto: Derek Schuh

Foto: Felix Kästle

Personalia

Jean-Claude Parent

Berthold Müller

sitzender der Tineon AG, in Meersburg, nach. Als Nachfolger von Max Horn wurde Berthold Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der EBZ-Gruppe in Ravensburg, verpflichtet. www.weingarten.ihk.de

REGIONALFORUM HOCHSCHULE-WIR T SCHAF T

Plattform für Unternehmen und Hochschulen Die Servicestelle Hochschule-Wirtschaft informiert am 6. Februar von 12:30 bis 16:15 Uhr im Parkhotel St. Leonhard in Überlingen über berufsbegleitende Studiengänge sowie über Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen.

Unter dem Motto „Weiterbildung nutzen – Fachkräfte in Baden-Württemberg sichern“ fördert die beim Bildungswerk der Baden-Württembergischen Wirtschaft e. V. angesiedelte Servicestelle Hochschule-Wirtschaft den Dialog zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Beim Regionalforum in Überlingen werden bereits bestehende Kooperationen von Hochschulen und Unternehmen vorgestellt. Einen Einblick in ihre Zusammenarbeit geben die HFU Akademie Furtwangen und die VEGA Grieshaber KG, die Hochschule Konstanz und die Airbus Defence and Space GmbH sowie die Hochschule RavensburgWeingarten und die ZF Friedrichshafen AG. WAB

O Info: Servicestelle Hochschule-Wirtschaft, Jutta KasperSchimmele, Tel. 07231 / 28097-87, [email protected]

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Region Bodensee-Oberschwaben

INDUS T RIE S TANDOR T BODENSEE-OBER SCHWABEN

„Wir profitieren von der Region“ Die Kugler GmbH in Salem ist ein führender Anbieter im Bereich Präzisionsmaschinen und Hochleistungslaseroptik. Wir sprachen mit Geschäftsführer Till Kugler über die Rolle des produzierenden Gewerbes in der Region Bodensee-Oberschwaben.

Wie führt man ein produzierendes Unternehmen im ländlichen Raum zum Erfolg? Seit über 30 Jahren arbeiten wir jetzt mit führenden Forschungsinstituten im In- und

Erfolgsstandort Mit ihrer Kampagne „Erfolgsstandort“ macht sich die IHK Bodensee-Oberschwaben für die Industrie in der Region stark. Zu den vielen zahlreichen Industriebetrieben gehört auch die Kugler GmbH in Salem. www.erfolgsstandort.de

Bandbreite der extern vergebenen Leistungen reicht von Aufträgen im Hightech-Bereich, wie zum Beispiel der Fertigung bestimmter Baugruppen, bis zu üblichen Handwerkerleistungen für Gebäude oder Haustechnik.

Foto: Rolf Schultes/Drumlin Photos

Mit welchem Ihrer Produkte kommt man im Alltag am ehesten in Berührung? In der Regel werden unsere Produkte bei OEMs, also sogenannten Original Equipment Manufacturers, eingesetzt und sind somit nicht sofort als Produkte von Kugler erkennbar. Oft findet man sie bei High-End-Anwendungen, so beispielsweise im Bereich LED-Beleuchtung für Kraftfahrzeuge oder Spiegeloptiken für Luft- und Raumfahrtanwendungen. Außerdem stellen wir Mikrobearbeitungsmaschinen her, die spanend oder mit Lasertechnologie hochauflösende Folien für Flachbildfernseher fertigen.

Till Kugler, Geschäft sführer der Kugler GmbH in Salem, fühlt sich als Unternehmer stark mit der Bodenseeregion verbunden.

Ausland zusammen. Die hieraus resultierenden Entwicklungen waren oft Basis für neue Technologien. So hat Kugler schon vor über 25 Jahren die ersten Linearmotoren in eigenen Drehmaschinen eingesetzt. Dies ist heute Standard in der Industrie für hochmoderne Bearbeitungszentren. Wir begleiten unsere Kunden von der Idee bis zur Industriereife – auch wenn sie anfangs technisch kaum realisierbar erscheint. Wartung und Reparaturservice sowie Training beim Kunden sind ebenfalls selbstverständlich: Alle Maschinen werden ferntechnisch oder vor Ort von unseren hochqualifizierten Mitarbeitern betreut. Bietet die Region Ihnen dabei spezifische Vorteile?

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Selbstverständlich könnte unsere Firma auch an anderen Orten produzieren. Da wir aber als Familienunternehmen mit der Bodenseeregion schon immer verbunden waren, stellt sich diese Frage nicht. Außerdem konnten wir in den vergangenen Jahrzehnten ein sehr stabiles Netzwerk mit Zulieferern und Kooperationspartnern in der Region aufbauen. Für neue Mitarbeiter ist unser Standort Salem darüber hinaus sehr reizvoll. Welche Leistungen anderer Unternehmen in der Region nutzen Sie konkret? Für Fremdleistungen aller Art versuchen wir, nach Möglichkeit mit Firmen aus der Region zusammenzuarbeiten, auch im Bereich der Forschung und Entwicklung. Die

Welche weiteren Stärken des produzierenden Gewerbes sprechen noch für einen Arbeitsplatz in der Region? Gerade die zahlreichen inhabergeführten Familienunternehmen wie Kugler bieten ihren Mitarbeitern einen langfristigen, attraktiven Arbeitsplatz mit individuellen Gestaltungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bieten die vielen Hightech-Unternehmen ein extrem spannendes und vielseitiges Geschäftsfeld. Immer wieder sind neue Mitarbeiter überrascht, welche weltweit erfolgreichen Spitzentechnologien und -produkte aus unserer Region stammen. Zum Schluss noch eine andere Perspektive: Was leisten Sie außer der Bereitstellung von Arbeitsplätzen noch für die Region? Kugler engagiert sich für die Jugendarbeit in Sportvereinen sowie anderen sozialen Einrichtungen in und außerhalb von Salem. Wir profitieren von der Region, also geben wir gerne auch etwas zurück. Interview: Sönke Voss

O www.kugler-precision.com

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Region Bodensee-Oberschwaben

AUSZEICHNUNG

WBO-Award für Elisabeth Jeggle

Mit der Auszeichnung ehrte der WBO Jeggles Engagement für die privaten Omnibusunternehmer im Europäischen Parlament. Auf ihr Bestreben hin bekam im Jahr 2007 die Verordnung 1370 die sogenannte Mittelstandsklausel, ohne die der Mittelstand im Omnibusgewerbe „unter die Räder“ gekommen wäre. In regelmäßigen Gesprächen mit der Unternehmerschaft konnten mit Frau Jeggle wichtige Themen wie die Zwölf-TageRegelung, das Grünbuch Stadtverkehr, die Wegekostenrichtlinie, Fahrgastrechte oder auch gesonderte Lenk- und Ruhezeiten für Busfahrer intensiv diskutiert werden. Elisabeth Jeggle war seit 1999 Abgeordnete des Europäischen Parlaments, bis zu den Europawahlen 2014, zu denen sie nicht mehr antrat. WAB

Foto: WBO

Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) hat der ehemaligen CDU-Europaabgeordneten Elisabeth Jeggle den WBO-Award verliehen.

Zeigten sich erfreut über die Vergabe des WBO-Awards (von links): Bernd Grabherr, Geschäft sführer der Omnibus Grabherr GmbH, Waldburg, und Vollversammlungsmitglied der IHK Bodensee-Oberschwaben; die ehemalige Europa-Abgeordnete Elisabeth Jeggle und Wolfgang Heine, Geschäft sbereichsleiter Standortpolitik bei der IHK in Weingarten.

WE T TBE WERB

Kommunale Klimaschutzkonzepte prämiert 13 Klimaschutzmaßnahmen von Kreisen, Städten und Gemeinden werden vom Land Baden-Württemberg mit insgesamt rund 19 Millionen Euro gefördert. Unterstützung erhalten auch Uhldingen-Mühlhofen, Bad Waldsee und Friedrichshafen.

Beim Wettbewerb „Klimaschutz mit System“ zeichnete das baden-württembergische Umweltministerium Landkreise, Städte und Gemeinden aus, die systematisch Treibhausgasemissionen reduzieren, Energie effizient nutzen und in ihren Liegenschaften erneuerbare Energien einsetzen. Mit dem Programm unterstützt das Land die Kommunen dabei, ihre Projekte auch realisieren zu können. Finanziert wird das Programm mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), ergänzt mit Landesmitteln. Insgesamt stehen dafür in der Förderperiode 2014 bis 2020 rund 30 Millionen Euro zur Verfügung. Damit die besten Ideen in den Genuss einer Förderung kommen können, war dem Förderverfahren ein Wettbewerb vorangestellt. Rund 50 Kommunen haben hierbei insgesamt 70 Projektvorschläge unterbreitet. Hiervon hat eine Jury 13 konkrete Maßnahmen mit einem Fördervolumen von rund 19 Millionen Euro ausgewählt. 50

Die Gemeinde Uhldingen-Mühlhofen soll einen Zuschuss in Höhe von 212.500 Euro erhalten, um zusamen mit der HTU Härtetechnik GmbH, einem Unternehmen mit sehr hohem Energieverbrauch, ein Konzept umzusetzen, bei dem den Prozessgasen in der Härterei Energie durch Wärmetauscher entzogen und als Warmwasser gespeichert wird, mit dem via Fernwärmeleitung die Turn- und Schwimmhalle der Gemeinde versorgt werden soll. Für Bad Waldsee wurde ein Zuschuss in Höhe von rund 2 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Stadt beabsichtigt, Erdwärme für die Versorgung städtischer und privater Gebäude zu nutzen. In Friedrichshafen sollen zwei neue Nahwärmenetze mit 1,7 Millionen Euro bezuschusst werden, bei denen die Abwärme von Industrieanlagen zur Wärmeversorgung von Wohn- und Geschäftsquartieren genutzt werden soll. WAB Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

01 2015

E - M O B I L I T ÄT

Aus den Hochschulen

ZF qualifiziert Mitarbeiter

ENERGIEEFFIZIENZ

Unternehmen bilden Netzwerk Ende November fiel der Startschuss für das IHKEnergieimpuls-Netzwerk Bodensee-Oberschwaben mit insgesamt 14 Unternehmen aus der Region.

Die 14 Mitgliedsbetriebe des Netzwerks tauschen sich nun regelmäßig rund um das Thema Energieeffizienztechnologie und Energieeinsparung aus. „Die Idee trifft unsere Bedürfnisse“, so Michael Schneckenburger von der Avira Campus Management GmbH & Co. KG in Tettnang. „Wir können offen Erfahrungen austauschen, Effizienzmaßnahmen diskutieren und so voneinander lernen.“ Die IHK Bodensee-Oberschwaben erweitert mit dem Netzwerk ihre Serviceleistungen. „Das Angebot wurde in Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen entwickelt“, so Stefan Kesenheimer, IHK-Referent für Energie und Umwelt. „Wir möchten Unternehmen eine Plattform geben, durch einen guten und vertrauensvollen Austausch untereinander aktiv das Thema Energieeffizienz anzugehen.“ WAB

O Info: Stefan Kesenheimer, Tel. 0751 / 409-140, [email protected]

Die Zeppelin Universität Friedrichshafen hat im MasterHochschulranking 2014/15 des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) erneut eine Spitzenposition unter den deutschen Universitäten und Hochschulen erreicht. Im Bereich der Wirtschaft swissenschaften belegt sie gemeinsam mit der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz Platz 1 unter allen deutschen Universitäten. www.zu.de

IHK-Förderpreis verliehen Julian Dobczinski aus Ravensburg wurde für seine außergewöhnlichen Leistungen im Rahmen eines Auslandsaufenthalts in Thailand mit dem IHK-Förderpreis Student International ausgezeichnet. Der Absolvent des Studiengangs Technik-Management International an der Hochschule Ravensburg-Weingarten hatte zwei Semester am Sirindhorn International Institute of Technology absolviert und dort weit mehr bewegt als bei Auslandsaufenthalten üblich:

Während eines Ausflugs ins benachbarte Kambodscha wurde er nach einer Irrfahrt durch den Dschungel von einem Einheimischen gerettet. Als Dank initiierte er gemeinsam mit seiner thailändischen Gasthochschule ein Hilfsprojekt für seinen Retter und in-

stallierte mit Unterstützung von Kommilitonen eine photovoltaikgestützte Beleuchtung in dessen Hütte. www.hs-weingarten.de

Zeppelin Universität hat neue Präsidentin Die Hamburger Ökonomin Insa Sjurts ist einstimmig zur neu-

Foto: Zu

Um im Gesamtkonzern einen einheitlichen Qualitätsstandard im Kompetenzbereich Hochvolt-Systeme und Hochvoltkomponenten zu gewährleisten, wurden von der ZF Services Serviceinformation und Training und der IHK Bodensee-Oberschwaben in Passau zehn Mitarbeiter aus verschiedenen Standorten des ZF-Konzerns zu „Fachkundigen für elektrische Fahrantriebe mit Hochvolt-Systemen und Hochvoltkomponenten“ weitergebildet. Die Qualifizierung umfasst hundert Unterrichtseinheiten in Theorie und Praxis an ZF-eigenen Produkten und orientiert sich an den Vorgaben der BGI 8686. Damit greift das Qualifizierungskonzept nun über den Standort Friedrichshafen hinaus, für den von der IHK in der Vergangenheit bereits entsprechende Weiterbildungsmaßnahmen im Bereich Entwicklung und Forschung durchgeführt wurden. WAB

Spitze bei Wirtschaftswissenschaften

Foto: Derek Schuh

Durch die verstärkte Nutzung von E-Mobilität im Automotive-Bereich entstehen neue Anforderungen an die Kompetenz der Mitarbeiter. Die ZF Friedrichshafen AG entwickelte deshalb gemeinsam mit der IHK Bodensee-Oberschwaben eine Weiterbildung.

en Präsidentin der Zeppelin Universität Friedrichshafen (ZU) vom ZU-Senat gewählt und von der ZU-Stiftung berufen worden. Sjurts ist derzeit Professorin der Universität Hamburg, Akademische Direktorin und Geschäftsführerin der Hamburg Media School und war langjährige Vorsitzende der Kommission zur Ermittlung der Konzentration im Medienbereich. Sie wird ihr Amt an der ZU voraussichtlich im Frühjahr antreten. www.zu.de

Mehr Unternehmergeist in die Schulen Rund 160 angehende Lehrer verschafften sich an der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) im Rahmen einer Fortbildung zum Thema „Unternehmergeist in die Schulen“ einen Überblick über die Möglichkeiten der Gründungserziehung im schulischen Alltag. Die Kooperationsveranstaltung der PH mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie sowie dem RKW Kompetenzzentrum fand im Rahmen der bundesweiten Gründerwoche statt. www.ph-weingarten.de

Region Bodensee-Oberschwaben

Aus den Hochschulen

Foto: DHBW

Die Studenten des Projektteams „The Fleye“ vom Technikcampus Friedrichshafen der Dualen Hochschule Ravensburg (DHBW) haben Platz 2 beim LilienthalPreis 2014 gewonnen. Der Preis ging 2014 an den wissenschaftlichen Nachwuchs, der sich mit

Forschung und Entwicklung unbemannter Fluggeräte beschäftigt. Die DHBW-Studenten hatten auch in diesem Jahr ein Luftschiff konstruiert und gebaut und dieses Mal ein besonderes Augen-

merk auf die Automatisierung der Flugsteuerung gelegt. www.dhbw-ravensburg.de

Neuer Förderer fürs FIF Das Friedrichshafener Institut für Familienunternehmen (FIF) an der Zeppelin Universität hat mit der PERI GmbH einen neuen namhaften Förderer gewonnen. Der weltweit führende Hersteller und Anbieter von Schalungen und Gerüsten in Weißenhorn bei Ulm unterstützt für zunächst fünf Jahre die Arbeit in Forschung und Lehre am FIF. www.zu.de

win Beck an, der dem IBH-Kooperationsrat seit 2008 vorstand. Beck ist Rektor der PH St. Gallen und war seit 2002 im IBHVorstand aktiv. Mit Sebastian Wörwag übernimmt ebenfalls ein Kenner der IBH den Vorsitz: Seit seiner Wahl zum Rektor der FHS St. Gallen im Jahr 2002 ist er Mitglied des Kooperationsrats und seit 2012 Mitglied des Vorstands der IBH. Im Bild (von links): Die neuen Vorstandsmit-

IBH mit neuem Vorstand Die 30 Mitgliedshochschulen des Verbunds Internationale Bodensee-Hochschule (IBH) haben einen neuen Vorstand gewählt. Sebastian Wörwag tritt als Vorsitzender die Nachfolge von Er-

Foto: IBH

Auf Lilienthals Spuren

glieder Sebastian Wörwag, FHS St. Gallen, Oskar Müller, FH Vorarlberg, Silvia Mergenthal, Uni-

versität Konstanz; Carsten Manz, HTWG Konstanz, und Werner Knapp, PH Weingarten. www.bodenseehochschule.org

ZU-Professorin in Sachverständigenrat berufen Lucia Reisch, Gastprofessorin an  der Zeppelin Universität Friedrichshafen, ist in den neu eingerichteten unabhängigen Sachverständigenrat für Verbraucherfragen der Bundesregierung berufen worden und hat zugleich dessen Vorsitz übernommen. Das vom Bundesminister der Justiz und für Verbraucherschutz, Heiko Maas, eingesetzte neunköpfige Expertengremium wird künftig die Bundesregierung bei der Gestaltung der Verbraucherpolitik beraten. www.zu.de

KONGRESS

Von Anlagentechnik bis Stressvermeidung Beim IHK-Kongress für Arbeitssicherheit, Energie und Umwelt tauschten zahlreiche Unternehmen ihre Erfahrungen aus.

Mit dem Kongress für Arbeitssicherheit, Energie und Umwelt bietet die IHK Bodensee-Oberschwaben den regionalen Unternehmen zweimal jährlich eine Plattform für Austausch und Weiterbildung zu aktuellen Trends in diesen Themenfeldern. Ende November fand der Kongress beim Ravensburger Spieleverlag statt. Michael Bahlinger, Leiter Engineering des Unternehmens, stellte das moderne Arbeitssicherheitskonzept der Ravensburger AG vor.

Zahlreiche Praxisbeispiele Anhand zahlreicher Praxisbeispiele erfuhren die Teilnehmer, wie Arbeitsschutzmaßnahmen nicht nur umgesetzt, sondern auch nachhaltig im Betrieb verankert werden. Ralf Neuner vom Neu-Ulmer Institut für Gesundheitsmanagement zeigte Möglichkeiten auf, wie psychische Belastungsfak52

toren in das betriebliche Arbeitsschutzkonzept integriert werden können. Der anschließende Austausch machte deutlich, dass viele Unternehmen aus der Region diesem Thema eine hohe Bedeutung beimessen und proaktiv Konzepte zur Stressvermeidung am Arbeitsplatz umsetzen. Weitere Themenschwerpunkte waren der Umgang mit Gefahrstoffen (Klaus Roßbach, safety engineering, Kressbronn), Lüftungsanlagen (Georg Thierer, Scherr+Klimke AG, Ulm) sowie aktuelle Änderungen im Erneuerbare-Energien-Gesetz (Stefan Kesenheimer, IHK Bodensee-Oberschwaben). Interessierte Unternehmen können sich auch in Zukunft als Gastgeber oder Teilnehmer am IHK-Kongress für Arbeitssicherheit, Energie und Umwelt beteiligen. WAB

O Info: www.weingarten.ihk.de, Dokument-Nr. 82791 Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Region Bodensee-Oberschwaben

Aus den Hochschulen

S P AT E N S T I C H B 3 1 I N F R I E D R I C H S H A F E N

Aufatmen am Bodensee Der Baubeginn in Friedrichshafen gibt Anlass zur Hoffnung, dass die B 31 dem Zustand einen großen Schritt näher kommt, wie er schon seit Jahrzehnten versprochen wurde.

„Die B 31 ist eine der am stärksten befahrenen Bundesstraßen im Regierungsbezirk Tübingen“, so Verkehrsminister Winfried Hermann beim Spatenstich für die Straßenbauarbeiten der B 31 zwischen Immenstaad und Friedrichshafen/Waggershausen Ende November. „Deshalb wollen wir uns auf den Ausbau dieser Hauptverkehrsachse im Bodenseeraum konzentrieren, um schnellstmöglich für alle Verkehrsteilnehmer eine leistungsfähige, verkehrssichere Bundesstraßenverbindung zwischen Stockach und Friedrichshafen zu schaffen.“ So sollen auch in absehbarer Zeit die Planungen für den Abschnitt Überlingen bis Immenstaad mit dem Nadelöhr Hagnau beginnen. Mit dem Bau des rund 7 Kilometer langen, zweibahnigen Abschnitts wird der zweite Teil der Umfahrung der B 31 von Immenstaad nach Friedrichshafen hergestellt. Die Neubaustrecke führt über Immenstaad/Grenzhof, Fischbach, Spaltenstein und Schnetzenhausen und schließt in Friedrichshafen/Waggershausen an die bestehende B 31 an. Neben einem 700 Meter langen Lärmschutztunnel bei Waggershausen, der Querung der Bahnlinie zwischen Markdorf und Friedrichshafen gehören zwölf Brückenbauwerke und eine Grundwasserwanne zu der Maßnahme. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen rund 110 Millionen Euro. Für den auf Wunsch der Stadt Friedrichshafen von 600 auf 700 Meter verlängerten Lärmschutztunnel beteiligt sich die Stadt mit einem Anteil an den Baukosten in Höhe von rund 12 Millionen Euro. Die Fertigstellung des Bauprojekts ist bis Ende 2020 geplant. Wolfgang Heine Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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DAAD-Preis verliehen Ankita Agrawal (Foto) stammt aus der nordindischen Millionenstadt Jaipur und studiert im dritten Semester des Masterstudiengangs Informatik an der Hochschule RavensburgWeingarten. Sie erhielt nun den mit 1.000 Euro dotierten DAAD-Preis 2014 für hervorragende Leistungen ausländischer Studierender. „Ankita Agrawal ist eine ideale Kandidatin für den DAAD-Preis“, erklärte Christine Lauer, Leiterin

des International Office der Hochschule. Die junge Inderin habe ausgezeichnete Noten, sei eine hochgeschätzte Mitarbeiterin des Instituts für Künstliche Intelligenz und

eine starke, sehr reife Persönlichkeit. www.hs-weingarten.de

PH-Ehrensenatorin Dorothee Hess-Maier 14 Jahre nach ihrer Berufung in den ersten Hochschulrat der Pädagogischen Hochschule Weingarten (PH) wurde die Ravensburger Verlegerin Dorothee Hess-Maier (Foto) nun mit der Würde einer Ehrensenatorin ausgezeichnet. Mit ihrem

Foto: privat

Politprominenz aus Berlin, Stuttgart, Tübingen und aus der Region begehen den langersehnten Spatenstich in Friedrichshafen. Kleines Bild: IHK-Präsident Heinrich Grieshaber mit Staatssekretärin Dorothee Bär.

Die Hochschule Albstadt-Sigmaringen und die IHK Reutlingen haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. In den Bereichen Fachkräfteentwicklung, Innovation, Existenzgründung und Vermarktung wollen Hochschule und IHK die bereits gute Zusammenarbeit weiter ausbauen. So soll zum Beispiel der Wissenstransfer von der Hochschule in die Firmen der Region weiter forciert werden, vor allem mit Blick auf technische Textilien und neue Materialien. Zudem soll die Hochschule noch mehr Gelegenheit erhalten, sich in den Gremien und Ausschüssen der IHK zu präsentieren und sich dort zu vernetzen. www.hs-albsig.de

Foto: Felix Kästle

Fotos: Derek Schuh

Kooperationsvertrag unterzeichnet

positiv unternehmerischen Denken habe Dorothee HessMaier der PH ganz wesentliche Impulse gegeben, die bis heute nachwirkten, betonte der Hochschulratsvorsitzende Hermann Reichold. www.ph-weingarten.de

Top-Adresse für Gründer Die Zeppelin Universität Friedrichshafen (ZU) zählt zu den Universitäten und Hochschulen in Deutschland, in denen Gründer am besten gefördert werden. Das ist das Ergebnis der Studie „Gründungsradar 2013 “ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft und des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie. Dabei kam die ZU in der Kategorie der Hochschulen mit bis zu 5.000 Studierenden in die Top 12 und belegte den elften Platz unter 71 bewerteten Hochschulen deutschlandweit. Insgesamt wurden an der ZU in ihrer erst elfjährigen Geschichte bereits mehr als 120 Unternehmen gegründet. www.zu.de

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Region Bodensee-Oberschwaben

ELEK T RONIK SCHULE T E T T NANG

Kaderschmiede feiert 50. Geburtstag Mit einem großen Festakt und zahlreichen prominenten Gästen feierte die Elektronikschule Tettnang Ende November im Dornier-Museum Friedrichshafen ihr 50-jähriges Bestehen.

Foto: Elektronikschule Tettnang

gemeinsame Rahmenrichtlinien, die die Ausbildungsordnungen aller Elektronikberufe maßgeblich prägten.

Schülerpräsentation einer Abschlussarbeit im Rahmen des Tags der offenen Tür im Jahr 2002.

Vorreiter in der dualen Ausbildung 1961 war die Gewerbliche Schule Tettnang die erste Schule in der Bundesrepublik, an der eine duale Ausbildung im neu geschaffenen Beruf „Elektromechaniker, Fachrichtung Elektronik“ möglich war. Die Einrichtung einer 54

Fachschule für Elektronik, also einer Technikerschule, in Tettnang war dann 1964 die Initialzündung für die stürmische Entwicklung der Schule zu einer einzigartigen Ausbildungsstätte für elektrotechnische und elektronische Berufe.

Heute ist die Elektronikschule Tettnang, wie sie seit 1967 heißt, landes- und bundesweit eine Pilotschule im Bereich der Elektronikausbildung, zu der eine Berufs- und Berufsfachschule, eine Fachschule für Technik, ein Berufskolleg und eine Technische Oberschule gehören. 60 Lehrkräfte unterrichten rund tausend Schüler und arbeiten dabei eng mit den Unternehmen und den Wirtschaftskammern der Region zusammen. So wird zum Beispiel in Zusammenarbeit zwischen der Elektronikschule und der IHK Bodensee-Oberschwaben sehr erfolgreich die soge-

Nah an der Praxis Gemäß dem Leitmotiv der Schule „Laborieren – Erkennen – Verstehen“ hat an der Elektronikschule Tettnang der Laboranteil von jeher einen ganz wesentlichen Anteil am Gesamtunterricht, und Teamarbeit sowie die Erziehung zu Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein spielen eine wichtige Rolle. Mit Erfolg: Zahlreiche Absolventen der letzten Jahrzehnte sind heute in verantwortungsvollen Positionen tätig oder selbst erfolgreiche Unternehmer. Gudrun Hölz O www.elektronikschule.de

Pionier Paul Eduard Klein Zu verdanken war diese Entwicklung ganz maßgeblich dem Elektronikfachmann Paul Eduard Klein, der damals mit seiner Firma PEK nach Tettnang gekommen war. Er war es auch, der die jährlich stattfindenden und bundesweit beachteten „Tettnanger Tage auf dem Gebiet der Elektronik“ ins Leben rief, bei denen Bildungsfachleute aus Wirtschaft und Politik über neue Wege und Ziele in der Aus- und Weiterbildung im Elektronikbereich diskutierten. Ergebnis solcher Diskussionen waren unter anderem

Foto: Elektronikschule Tettnang

Offiziell besteht die Elektronikschule Tettnang seit 1964, ihre Wurzeln reichen aber viel tiefer: Bereits 1910 wurde die Gewerbliche Schule Tettnang gegründet, damals allerdings noch ohne berufliche Gliederung. Dies blieb auch während der Zeit des Gewerbeschulverbands Tettnang so, der von 1932 bis 1949 existierte. Erst später kam es nach einem umfangreichen Schülertausch mit der Gewerblichen Schule Friedrichshafen zu einer Verdichtung der elektronischen Ausbildungsberufe in Tettnang.

Pilotschule im Elektronikbereich

nannte Lernortkooperation praktiziert, also der intensive und inhaltliche Austausch zwischen den betrieblichen Ausbildern und den Lehrkräften der Schule.

Technikerausbildung im Bereich Robotertechnik heute: Programmieren von KUKARobotern. Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Region Bodensee-Oberschwaben

Zum Abschluss des Jubiläums „100 Jahre Dornier und 5 Jahre Dornier Museum“ trafen sich im Dezember 70 internationale Gäste bedeutender Luft- und Raumfahrtmuseen aus aller Welt zum ersten Internationalen Symposium dieses Fachkreises, das den Bereich der Flugzeugrestaurierung thematisierte. Ein Festakt zum 100. Geburtstag von Claudius Dornier junior bildete den Abschluss des Jubiläumsjahrs. www.dorniermuseum.de

Virtuelle Fabrik mit neuem Vorsitzenden

Foto: VFBW

Wilfried Reichle, Geschäft sführer des Owinger Dreh- und Frästeileherstellers ST-R CNC-Technik

(rechts), hat den Vorsitz der Virtuellen Fabrik Baden-Württemberg von Edmund Dehnel (links) übernommen. Der Unternehmensberater aus Ravensburg hatte diesen die vergangenen zehn Jahre inne. Der technische Betriebswirt Reichle wird dem Netzwerk von derzeit neun kleinen und mittelständischen Unternehmen nun für die kommenden zwei Jahre vorstehen. www.virtuelle-fabrik-bw.com

Haus der kleinen Forscher In Betreuungseinrichtungen, die das Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ erhalten, werden Kinder beim Experimentieren und Verstehen naturwissenschaftlicher Phänomene besonders gefördert. Von der IHK BodenseeOberschwaben neu zertifiziert wurden nun der Katholische Kindergarten St. Georg in Bermatingen, der Katholische Kindergarten St. Karl in Fronreu-

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

te, der Kindergarten St. Gallus in Tettnang sowie die Horte an den Ravensburger Grundschulen Kuppelnau und Weißenau. Im Bild: Hauptgeschäftsführer Peter Jany und Céline Scholz von der IHK (hinten links) mit den Vertreterinnen der zertifizierten Einrichtungen. www.weingarten.ihk.de, Dokument-Nr. 72349

Die Humpis in Genua Ein neues Buch berichtet über die Entstehung der regionalen Fernhandelsbeziehungen im Mittelalter. Die italienische Metropole Genua zog im Mittelalter auch deutsche Kaufleute und Handelsgesellschaften an. Die bekannteste war die nach ihrem

Gründer benannte, in Ravensburg und Konstanz beheimatete Humpisgesellschaft. Die deutschen Kaufleute erhielten Privilegien und wählten in Genua eigene Konsuln. Es wurde ein Fondaco der Deutschen eingerichtet, und mehrere Handelsgesellschaften verfügten über

Foto: W. Kohlhammer

Symposium der Luft- und Raumfahrtmuseen

Foto: Derek Schuh

In Kürze

eigene Niederlassungen in der Stadt. So wurde ein Exportmarkt für oberschwäbische Leinwand und andere Produkte erschlossen und zugleich das Tor für Importe geöffnet. Marco Veronesi: Oberdeutsche Kaufleute in Genua, 1350-1490. Verlag W. Kohlhammer, 2014, 347 Seiten, 32 Euro

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Region Ulm

Mit dem Start des bundesweit ersten Mobilen MBA läutete die SRH Fernhochschule Riedlingen 2011 ein neues Zeitalter für das berufsbegleitende Studieren ein. Multimediale EPublikationen lösten das gedruckte Studienmaterial ab, sodass die Studierenden seither papierlos und unabhängig von Ort und Zeit lernen können. In den vergangenen drei Jahren hat die Hochschule dieses Modell auf weitere Studiengänge adaptiert. Unter der Leitung von Wolfram Behm startet die Hochschule nun ein Leuchtturmprojekt im Bereich E-Learning mit dem Titel

Dezember offiziell in Betrieb genommen. Der drei Millionen Euro teure Großrechner wurde hälftig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und dem Land Baden-Württemberg finanziert. Mit einer Rechengeschwindigkeit von gut 273 Teraflops gehört er – mit Platz 275 – zu den schnellsten 500 Supercomputern weltweit. www.uni-ulm.de

Neue Kanzlerin

Foto: HS Ulm

Nach 27 Jahren an der Hochschule Ulm und 46 Jahren im öffentlichen Dienst wurde Herbert Jarosch als Kanzler der Hochschule Ulm in den Ruhestand verabschiedet. Gleichzeitig wurde die neue Kanzle-

rin der Hochschule, Iris Teicher (Jahrgang 1966), in ihr Amt eingeführt. Zuletzt war sie Verwaltungsdirektorin an der Dualen Hochschule BadenWürttemberg in Lörrach. www.hochschule-ulm.de

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Foto: SRH/Simanowski

E-Learning-Projekt

Er ist mehr als sieben Tonnen schwer und umfasst elf schwarzglänzende Schränke: der neue Hochleistungsrechner der Universität Ulm. „JUSTUS“ – benannt nach dem berühmten deutschen Chemiker Justus von Liebig (1803 – 1873) – wurde im

Foto: Elvira Eberhardt/kiz

Neuer Supercomputer

„Hochschule 2018“. Ziel ist es, den Studienerfolg aus der Distanz individuell zu begleiten. www.fh-riedlingen.de

Studiengang Energiewirtschaft Der Studiengang Energiewirtschaft der Hochschule Biberach ist von der Akkreditierungsagentur FIBAA mit dem Qualitätssiegel des deutschen Akkreditierungsrates und des FIBAA-Qualitätssiegels ausgezeichnet worden. Damit erhalten die Absolventen des noch jungen Studienangebotes einen qualitätsgesicherten und anerkannten Abschluss „Bachelor of Arts“. Die ersten Absolventen erhalten bereits ein Zeugnis mit entsprechendem Gütesiegel. www.hochschulebiberach.de

Foto: auremar /Fotolia.com

Aus den Hochschulen

Unternehmerinnen berichten in der IHK Ulm von ihren Erfahrungen.

V E R A N S T A LT U N G

Frauen fragen – Unternehmerinnen antworten Talkrunde zu Beruf und Karriere, am Dienstag, 27. Januar, 17 Uhr, Haus der Wirtschaft, IHK Ulm. Die weiblichen Mitglieder der Vollversammlung der IHK Ulm sind erfolgreiche Unternehmerinnen. Sie berichten in der Talkrunde „Frauen fragen, Unternehmerinnen antworten“ zu Beruf und Karriere am 27. Januar um 17 Uhr im Haus der Wirtschaft über ihre persönlichen Karriereerfahrungen und Herausforderungen im beruflichen wie privaten Umfeld.

Karrierechancen Eingeleitet wird die Veranstaltung mit dem Impulsvortrag „Frauen in modernen Unternehmen“ von Kira Marrs vom Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e. V. in München. Sie stellt die aktuellen Ergebnisse eines Forschungsprojekts von Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft zu Karrierechancen von Frauen vor.

Mit dabei in der Talkrunde sind: Beate Brendel (Geschäftsführerin Fricker GmbH), Kornelia Eisele (Inhaberin Buchhaltungsservice Eisele), Gabriele Finkbeiner (Prokuristin Finkbeiner GmbH & Co. KG), Ulrike Freund (Geschäftsführerin Brauerei Gold Ochsen GmbH), Annette Krauch (Geschäftsführerin Wolfgang Kaipf GmbH) sowie Katrin Wenzler (Geschäftsführerin Marvecs GmbH) und Petra Wieseler (Inhaberin Autohaus Kreisser). Eine Anmeldung zur Veranstaltung ist erwünscht. WAB

O Info: Christiane Stümke, Kontaktstelle Frau und Beruf, IHK Ulm, Tel. 0731 / 173-224, [email protected] www.ulm.ihk24.de Dokument-Nr. 17772214

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

F A S Z I N AT I O N T E C H N I K

3000. Teilnehmerin im IHK-Projekt „Haus der kleinen Forscher“ begrüßt Seit 2008 unterstützt die IHK Ulm in Kooperation mit der Stiftung „Haus der kleinen Forscher“ Pädagoginnen und Pädagogen darin, das gemeinsame Erforschen naturwissenschaftlicher Phänomene in die Bildungsarbeit mit den Kindern fest zu integrieren.

Foto: Martina Dach

keit zu geben, sich von technischen oder naturwissenschaftlichen Themen begeistern zu lassen. Eine Bewerbung für die Auszeichnung zum „Haus der kleinen Forscher“ ist für teilnehmende Einrichtungen möglich. Rund 70 Kindergärten der IHK-Region Ulm dürfen sich bereits so nennen. WAB

Otto Sälzle, Hauptgeschäft sführer der IHK Ulm, begrüßt Edeltraud Schick, pädagogische Fachkraft im Gemeindekindergarten St. Michael in Achstetten, als 3000. Teilnehmerin.

„Meine Neugier ist geweckt und die Freude, mit den Kindern Neues zu entdecken, ist groß“, sagt Edeltraud Schick, die 3000. Teilnehmerin am Projekt „Faszination Naturwissenschaften und Technik“. Die Erzieherin wurde im Haus der Wirtschaft durch IHK-Hauptgeschäftsführer Otto Sälzle begrüßt. Derzeit finden im IHK-Projekt „Haus der kleinen Forscher“ folgende Workshops für Erzieher und Erzieherinnen statt: „Wasser“, „Luft“, „Forschen mit Sprudelgas“; „Licht, Farben, Sehen“, „Strom und Energie“; „Mathematik entdecken“; „Forschen mit Magneten“ und „Klänge und Geräusche“. Kinder stehen Phänomenen des Alltags und der Natur offen und neugierig gegenüber. Die praxisnahen Fortbildungen unterstützen Pädagoginnen und Pädagogen dabei, den Entdeckungs- und Forschungsprozess der Kinder zu begleiten. Als Beitrag zur langfristigen Fachkräftesicherung hat die IHK Ulm das Ziel, Kindern und Jugendlichen im Laufe ihrer Entwicklung immer wieder die MöglichDie Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

O Info: Simone Bergande, Faszination Technik, IHK Ulm, Tel.: 0731 / 173-109, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17447

In Kürze Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher“ Im Rahmen des 5. Fachtags zur naturwissenschaftlichen Frühbildung wurden drei Kindertagesstätten als „Haus der kleinen Forscher“ ausgezeichnet: die Städtische Tageseinrichtung für Kinder in Ulm, der Städtische Kindergarten Dreikäsehochhäusle in Ehingen und die AWO-Kindertagesstätte Wuselvilla in Ulm. Die Weiterbildung richtete sich an pädagogische Fachkräfte in Kitas und Grundschulen. Otto Sälzle, Hauptgeschäft sführer der IHK Ulm, dankte den Erzieherinnen für ihr Engagement und betonte, wie wichtig ihre Arbeit für die spätere Weichenstellung und für die Wettbewerbsfähigkeit der Region ist. www.haus-der-kleinen-forscher.de

Region Ulm

AUSSENWIR T SCHAF T

IHK-Unternehmerreise in die Türkei

Das Land am Bosporus ist für Mittelständler inzwischen zu einem bedeutenden Absatzmarkt geworden. Die Türkei macht seit einiger Zeit durch beeindruckende Wachstumsraten auf sich aufmerksam und gewinnt als wichtiger Handelsplatz stetig an Bedeutung. Grund genug für uns einen Wirtschaftsforum Türkei anzubieten. Rund 80 Unternehmer aus Baden-Württemberg nutzen das Forum, um sich ein pra xisorientierten Einblick in den türkischen Markt zu verschaffen. Experten informierten über Geschäftsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen eines Engagements in der Türkei.

Strategischer Standort für Exporte Nils Schmid, Minister für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg, berichtete in der Dialogrunde über seine Türkei-Erfahrungen aus den Wirtschaftsdelegationsreisen. Für viele Unternehmen sei die Türkei nicht nur wegen des großen Binnenmarktes mit rund 77 Millionen Einwohnern interessant, sondern auch als günstig gelegener Standort für Exporte nach Nahost, Asien und Afrika. Im Zuge der fortschreitenden Modernisierung gewinne das Land zudem als Bezugsquelle an Bedeutung, so Schmid.

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Foto: bildwerk89.de/lorenz bee

Baden-Württembergs Minister für Finanzen und Wirtschaft, Nils Schmid, wies beim Wirtschaftsforum in der IHK Ulm auf die wachsende Bedeutung der Türkei für Handel und Investitionen hin. Vom 16. bis 21. März 2015 findet nun eine branchenübergreifende Wirtschaft sdelegationsreise statt. Alle Firmen aus dem Südwesten sind eingeladen.

Von links: Bens Ezhuthanavayalil (Geschäft sführer Hansgrohe Armatür, Schiltach), Ahmet Bayraktar (Handelsattaché Türkisches Generalkonsulat, Stuttgart), Peter Kulitz (BWIHK-Präsident), Nils Schmid (Minister für Finanzen und Wirtschaft BW), Otto Sälzle (Hauptgeschäft sführer IHK Ulm), Jan Nöther (Geschäft sführer Deutsch-Türkische Industrie- und Handelskammer, Istanbul).

Kontakt- und Kooperationsbörsen Um Ihrem Unternehmen den Einstieg in das Geschäft mit der Türkei zu erleichtern, organisieren die baden-württembergischen IHKs in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Türkischen Industrie- und Handelskammer in Istanbul, eine branchenübergreifende Unternehmerreise mit Kontakt- und Kooperationsbörsen in Izmir und Bursa vom 16. bis 21. März 2015. Ziele der Unternehmerreise unter Leitung des Präsidenten des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), Peter Kulitz, sind vor allem die Anbahnung von Geschäftskontakten, die Information zur Markt- und Branchenlage so-

wie der Erfahrungsaustausch mit Multiplikatoren vor Ort. Zu diesem Zweck werden in Izmir und Bursa Kontakt- und Kooperationsbörsen stattfinden, bei denen anhand ihres individuellen Firmenprofils potenzielle türkische Geschäftspartner ermittelt werden.

Industriemesse Ferner stehen Firmenbesuche in verschiedenen Industriezonen sowie Informationsgespräche mit Vertretern von türkischen Unternehmerverbänden und Wirtschaftsorganisationen auf dem Programm. Der Besuch der türkischen Industriemesse WIN (World of Industry) in Istanbul rundet das Programm ab. Die Win ist die

führende Industriemesse im eurasischen Raum und ein Magnet für nationale und internationale Aussteller. Die Industrie- und Handelskammern von Baden-Württemberg fördern diese Reise im Rahmen ihrer Auslandsprojekte und laden alle badenwürttembergischen Firmen zur Teilnahme ein. WAB

O Info: Halil Kükürt, Türkei-Kompetenzzentrum, IHK Ulm, Tel. 0731 / 173-269, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 110798

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Region Ulm

Z WISCHENBIL ANZ ZUR GROSSEN KOALITION

Regional Forum Wirtschaft Bundestagsabgeordnete aus der Region stellen sich am 21. Januar im Ulmer Stadthaus den Fragen der Unternehmer.

Seit gut einem Jahr regiert die Große Koalition in Berlin. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen und zu reflektieren, wie eigentlich die regionale Wirtschaft über die Arbeit der Bundesregierung denkt. Das Regional Forum Wirtschaft bietet hierfür am 21. Januar bei einer Diskussionsrunde im Stadthaus Ulm Gelegenheit. Unter dem Motto „Neues Jahr – neues Glück?“ ziehen Betriebe eine erste Zwischenbilanz zur Großen Koalition und formulieren ihre Erwartungen. Die folgenden regionalen Bundestagsabgeordneten der Regierungsparteien CDU/ CSU und SPD stellen sich den Fragen der Wirtschaft: Katrin Albsteiger (CSU), KarlHeinz Brunner (SPD), Hilde Mattheis (SPD), Georg Nüßlein (CSU) und Walde-

mar Westermayer (CDU). Beginn ist um 18 Uhr. Das Regional Forum Wirtschaft ist eine seit über 25 Jahren grenzüberschreitende Gemeinschaftsinitiative der Ulmer und Neu-Ulmer Kammern und Verbände. WAB

O Info: Paraskevi Avanidou, IHK Ulm, Tel. 0731 / 173-151, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772291

V E R A N S T A LT U N G

Filmnetzwerktreffen Bei einer Informationsveranstaltung am 29. Januar geht es um die freiwillige Versicherung in der Berufsgenossenschaft. Das Netzwerktreffen der Filmschaffenden schließt sich an. Berufsgenossenschaften sind die Träger der gesetzlichen Berufsunfallversicherung. Freiberufler und Unternehmer müssen zwar ihre Mitarbeiter bei der Berufsgenossenschaft versichern, sich selbst jedoch meistens nicht. Für Selbstständige gibt es die Möglichkeit, sich freiwillig zu versichern – als Absicherung bei Berufsunfällen, Wegeunfällen und Folgen von Berufskrankheiten. Gerd Stuber von der BGETEM, die für die meisten Filmschaffenden zuständig ist, wird am 29. Januar um 19 Uhr eine kurze Übersicht zum Versicherungsschutz, zur Beitragsberechnung und zur Versiche-

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

rungsleistung geben und individuelle Fragen beantworten. Ab 20 Uhr ist Zeit zum Netzwerken. Filmschaffende aus allen Bereichen, selbstständig, angestellt oder in Ausbildung, sind herzlich willkommen. Ort: Henry‘s Coffee World, Hirschstraße 5, 89073 Ulm. Die Veranstaltung ist kostenfrei. Es ist keine Anmeldung erforderWAB lich.

O Info: Pamela Schmidt, Film Commission Region Ulm, IHK Ulm, Tel.: 0731 / 173-172, [email protected], www.film.regionulm.de,

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Region Ulm

FACHKR ÄF TEMANGEL

IHK Ulm fördert MINT-Themen an Schulen Gerade in gewerblich-technischen und in MINT-Berufen bieten sich hervorragende Karriere- und Verdienstmöglichkeiten. Trotzdem entscheiden sich noch zu wenige junge Menschen für diese Ausbildungsgänge. Die IHK Ulm wirkt dem zum Beispiel durch eine Weiterbildung für Chemielehrer entgegen. Faszination Technik

Foto: Armin Buhl

Die Effektivität des Chemieunterrichts hängt entscheidend vom Einsatz chemischer Experimente ab. Ein attraktiver Chemieunterricht bietet spannende, aufschlussreiche und an Sicherheitsvorschriften ausgerichtete Versuche. Wie es gelingt, mit kostengünstigen Materialien zu arbeiten, wurde in der Fortbildung „Chemie im kleinen Maßstab – Low-cost-Experimente“ vorgestellt. Lehrkräfte konnten selbst testen, wie sie durch wirkungsvolle Experimente und ohne hohen Kostenaufwand ihren Unterricht interessanter gestalten können. Neben der „Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten“ standen innovative Petrischalen-

Spannende Experimente fasziniert die Schüler des Humboldt-Gymnasiums.

Bereits vor sechs Jahren hat die IHK Ulm die Initiative „Faszination Naturwissenschaften und Technik“ gegründet. Sie hat das Ziel, Kinder und Jugendliche frühzeitig und nachhaltig für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Die IHK Ulm unterstützt in diesem Zusammenhang Lehrer durch maßgeschneiderte fachliche und fachdidaktische Fortbildungen in ihrer UnterrichtstätigWAB keit.

O Info: Simone Bergande, experimente zur Verfügung. Als „Experiment des Monats“ begeisterte die Oxidation und Reduktion von Kupfer. Durchgeführt wurde die Fortbil-

dung von Alf Probst und Peter Schäfer, beide Lehrkräfte für Chemie am Humboldt-Gymnasium in Ulm.

Faszination Technik, IHK Ulm, Tel. 0731 / 173-109, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17447

In Kürze Mehr Busse im Ulmer Nahverkehr Das Fahrtenangebot dort erhöhen, wo Engpässe arg drücken. So lassen sich die Verbesserungen zusammenfassen, von denen SWU-Nahverkehrskunden zum Fahrplanwechsel profitieren. Seit 14. Dezember erhöht die SWU Verkehr auf den stark gefragten und bisweilen überlasteten Verbindungen in den Spitzenzeiten das Fahrangebot. Davon profitieren vor allem Fahrgäste, die zur Wissenschaft sstadt und zum Kuhberg

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wollen. Aktuelle Informationen gibt es im Internet. www.swu.de

Berührungslos ins Parkhaus fahren In allen sieben Ulmer Innenstadt-Parkhäusern gewährt die SWU SchwabenCard nun berührungslos Ein-und Ausfahrt. Die Umrüstung auf entsprechende Terminals ist abgeschlossen, meldet die städtische Parkbetriebsgesellschaft. Karte nur noch ans Kontaktfeld halten,

und die Schranke öffnet sich. Die Parkgebühr wird wie bisher automatisch abgebucht. Die moderne Technik funktioniert allerdings nur mit der neuen Kartenausführung der SchwabenCard. www.swu.de

Ulm punktet im Städte-Ranking Ulm schneidet mit Platz zehn im Städteranking der „Wirtschaft swoche“ gut ab. Die Münsterstadt hat sich damit um einen Platz auf unter den 69 größten

kreisfreien Städten verbessert. Beim Dynamikranking, das die Entwicklung der vergangenen fünf Jahre abbildet, marschiert Ulm sogar um neun Plätze nach oben und steht nun auf Rang 17. Ulm ist absolute Spitze beim Gewerbesteuerhebesatz. Nur bei der Aufklärungsquote von Straft aten und beim Abgleich von Gewerbean- und -abmeldungen gibt es Abstriche. www.wirtschaft swoche.de www.innovationsregion-ulm. de/fakten/rankings.html

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Region Ulm

JUBIL ÄUM

125 Jahre Münsterturm Ulm ist stolz auf sein Münster. Im Jahr 1890 ist sein Turm mit 161,53 Metern Höhe vollendet worden. Er ist damit der höchste Kirchturm der Welt. Zahlreiche Veranstaltungen prägen das Jubiläumsjahr.

Foto: Christoph Seeberger

Die Stadt Ulm und die Münstergemeinde feiern den 125. Jahrestag der Fertigstellung des Münsterturms. Er ist mit 161,53 Metern der höchste Kirchturm der Welt. Die Münsterkirche ist zudem die größte evangelische Kirche in Deutschland. Unter dem Motto „Ulmer Weitblick“ erweisen die Ulmer Bürger ihrem Wahrzeichen in diesem Jahr mit internationalen und lokalen Projekten sowie einer großen Zahl facettenreicher Veranstaltungen die Ehre.

„Ulm Ultimate Cathedral“ Mit Eröffnung der Ausstellung „Leben mit Kunst – Teil 2“ erstrahlt auch eine spektakuläre Lichtarbeit für das Münsterturmjubiläum im Schaufenster der Kunsthalle Weishaupt. Der international erfolgreiche französische Konzeptkünstler François Morellet zeichnet mit 52 feingliedrigen, vertikal verlaufenden Neonröhren die Kontur des Ulmer Münsterturms nach. Diese Auftragsarbeit ist

Lichtinstallation „Ulm Ultimate Cathedral“ von Francois Morellet in der Kunsthalle Weishaupt.

das größte bislang realisierte Werk des Künstlers. Ein 44-seitiges Programmheft stellt die weiteren internationalen Kunstprojekte vor, die das Turmjubiläum begleiten: vom „Münsterscanning“, einer Lichtchoreographie des in

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Stuttgart lebenden Künstlers Joachim Fleischer, über „Solar Equation“ im Münster von Rafael Lozano-Hemmer aus Montreal bis zum „Ulmer Oratorium“, einer monumentalen Auftragskomposition zum Turmjubiläum 2015.

Ausführliche Informationen zum Münsterturm und zu den Veranstaltungen gibt es im Internet auf der JubiläWAB umswebsite. O www.ulm125.de

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Region Ulm

Q U A L I F I K AT I O N E N

Bessere Bildungschancen für künftige Fachkräfte

„Wir alle dienen der Aufgabe, Bildungschancen für junge Menschen mitzugestalten. Mittels einer Brücke zwischen den Bildungssystemen nutzen wir ein weiteres wichtiges Potenzial für dringend benötigte Fachkräfte“, sagte Otto Sälzle, Hauptgeschäftsführer der IHK Ulm, zur Begrüßung der Partner in dem bundesweiten Pilotprojekt mit dem langen Namen „Förderung von Durchlässigkeit zur Fachkräftegewinnung – Entwicklung von bildungsbereichsübergreifenden Maßnahmen auf Stufe 5 des Deutschen Qualifikationsrahmens“.

Lösungen Otto Sälzle wies auch auf die Ergebnisse des BiBB-Expertenmonitors 2014 hin, in dem die befragten Berufsbildungsexperten die Notwendigkeit der Durchlässigkeit zwischen den Bildungssystemen bestätigen. Das gilt vor allem für Großbetriebe, Betriebe aus Industrie und Handel sowie kaufmännisch-verwaltende Berufe oder Berufe in der Informations- und Kommunikationstechnologie. Voraussetzung für tragfähige Lösungen ist nach Meinung der Experten jedoch, dass Betriebe und Studienaussteiger besser zusammenfinden. Es sollten daher künftig Modelle im Vordergrund stehen, die die Vermittlung von Kontakten zum Ziel haben.

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Foto: Martina Dach

Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) veranstaltete im Haus der Wirtschaft eine Konferenz für ein bundesweites Pilotprojekt. Es geht um eine Brücke zwischen akademischer und beruflicher Bildung. Die Projektpartner, Hochschule Ulm und IHK Ulm, erhoffen sich davon, das Fachkräftepotenzial besser auszuschöpfen. Konkret geht es um die Vermittlung von Kontakten zwischen Betrieben und Studienaussteigern.

Die Fachleute trafen sich vor Weihnachten in der IHK Ulm zum Workshop.

Reputationsgewinn Als eine „Allianz der Akademischen Welt mit der Ausund Weiterbildung“ bezeichnete Friedrich Hubert Esser, Präsident des Bundesinstituts für berufliche Bildung (BiBB), die Zielrichtung eines bundesweiten Pilotprojektes: Eine Brücke zwischen den Bildungswelten soll geschaffen werden, die sowohl „Studienaussteigern“ wie auch Absolventen der beruflichen Bildung mehr Chancen und Optionen einräumt. Friedrich Esser erläuterte die besondere Bedeutung des zusätzlichen Potenzials für Fachkräfte, insbesondere bei der heutigen Digitalisierung der Wirtschaft, die mit dem Begriff Industrie 4.0 bereits Programm ist. „Für beide Welten ist dies ein Reputationsgewinn,“ sagte Esser zu Beginn der Fachkonferenz, zu der zwei Pilotprojektgruppen

ihre ersten Ergebnisse vorstellten.

Studierende begleiten Achim Bubenzer, Rektor der Hochschule Ulm, begrüßte die Zusammenarbeit und betont den positiven Umgang mit Studierenden, denen bereits

an der Hochschule durch ein Begleitungskonzept alle Möglichkeiten aufgezeigt werden sollten. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Projektträger ist das Bundesinstitut für Berufsbildung, zwei Teilprojekte arbeiten an konkreten Übergängen zwischen den klassischen Bildungswegen. Im Vordergrund stehen ITSpezialistenprofile, welche die IHK Ulm als Lehrgänge anbietet, sowie das Profil des KfzServicetechnikers im Handwerk. IHK Ulm und die Hochschule Ulm sind Partner in diesem bundesweiten Pilotprojekt zur Förderung von Durchlässigkeit zwischen der beruflichen und der akademischen WAB Bildung.

Expertenmonitor Berufliche Bildung „Studienabbrecher für die duale Berufsausbildung gewinnen“ Mit dem Expertenmonitor Berufliche Bildung erhebt das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) systematisch das fachliche Urteil von Experten zu aktuellen Fragestellungen und Problemen und bringt sie in die bildungspolitischen Diskussionen ein. Bundesinstitut für Berufsbildung (Hg.): Studienabbrecher für die duale Berufsausbildung gewinnen. Ergebnisse aus dem BIBBExpertenmonitor Berufliche Bildung 2014, Online-Veröffentlichumg vom 26. November 2014. https://expertenmonitor.bibb.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Region Ulm

IHK ULM IM INTERNE T

N E U E S B E R AT U N G S A N G E B O T

Neue Social-Media-Angebote

Schülerfirma & Co.

Mit neuen Facebook-Seiten und einem Googleplus-Kanal bietet die IHK Ulm jetzt mehr Service.

Die IHK Ulm berät jetzt auch Jugendliche bei der Gründung von Schülerfirmen.

Neben dem YouTube-Kanal, auf dem die RegioImpuls-Beiträge nach Ausstrahlung bei RegioTV veröffentlicht werden, ist die IHK Ulm jetzt auch mit einer Facebook-Seite (QR-Code rechts) und auf Google plus online. Für die Nutzung von Google plus ist eine Anmeldung erforderlich. Die Kontaktstelle Frau und Beruf bei der IHK Ulm ist ebenfalls neu mit einer FaceWAB book-Seite vertreten.

Ganz egal ob eine neue Firma gegründet werden soll oder ob es schon laufende Projekte gibt: Das Startercenter der IHK Ulm gibt Tipps und Anregungen für Schüler- und Juniorenfirmen. Das Beratungsangebot richtet sich an Schüler, Auszubildende und Lehrer. Auch ganze Schulklassen werden zum Unternehmerführerschein begleitet. Auf Wunsch werden auch individuell abgestimmte Workshops zu The-

O www.facebook.com/IHKUlm www.youtube.com/IHKUlm plus.google. com/112948551519734131471/

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

men wie Businessplan, Buchführung, Finanzierung und Marketing angeboten. Ausführliche Informationen gibt es im Internet auf IHK24. WAB

O Info: Startercenter IHK Ulm, Tel.: 0731 / 173-250, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 129647

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Region Ulm

E XIS TENZGRÜNDUNG

Wettbewerb bietet Chance für Jungunternehmer Im Rahmen des Gründertags der IHK Ulm findet am 27. Februar der „Elevator Pitch BW – Regional Cup Ulm“ statt. Bewerbungsschluss ist der 20. Februar. Die Zuhörer in drei Minuten neugierig machen und von der Geschäftsidee überzeugen – darum geht es bei einem Elevator Pitch. Am 27. Februar findet der „Elevator Pitch BW – Regional Cup Ulm“ im Rahmen des Gründertages 2015 der IHK Ulm statt. Er ist Teil einer erfolgreichen landesweiten Wettbewerbsreihe, die vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft als Teil seiner Gründungsoffensive zum zweiten Mal gestartet wurde. Gründer aus BadenWürttemberg können wieder Geldpreise gewinnen.

Preisgelder Zehn Jungunternehmer haben beim Regional Cup Ulm die Chance, mit einer prägnanten Kurzpräsentation ihrer Geschäftsidee – dem sogenannten Elevator Pitch – eine Jury und das Publikum zu überzeugen. Der Sieger erhält ein Preisgeld von 500 Euro und qualifiziert sich für das Landesfinale im Sommer, bei dem es bis zu 3.000 Euro zu gewinnen gibt. Die zweitplatzierte Geschäftsidee gewinnt 200 Euro und die drittplatzierte 100 Euro. Die Teilnehmer erhalten die Gelegenheit, ihre Geschäftsidee vor einem größeren Publikum zu präsentieren und so eventuell die Aufmerksamkeit von Geschäftspartnern und Investoren zu wecken. Außerdem dürfen die Zuschauer durch Abstimmung 64

einen Publikumsfavoriten wählen.

Teilnahmebedingungen Interessierte Gründer können sich bis zum 20. Februar unter www.elevatorpitch-bw.de bewerben. Das Unternehmen darf nicht älter als drei Jahre sein und muss den Standort in Baden-Württemberg haben. Die Auswahl der Bewerbungen erfolgt durch ein OnlineVoting. Die zehn Bewerber mit den meisten Stimmen dürfen am 27. Februar um 14:45 Uhr antreten.

Partner Als lokale Partner sind der Gründerverbund Ulm (Universität, Hochschule und IHK Ulm), die Handwerkskammer Ulm und die TFU, das Gründer- und Technologiezentrum der Region Ulm/Neu-Ulm mit dabei. Neben dem Elevator Pitch bietet der Gründertag 2015 für Gründer und Jungunternehmer wieder praxisnahe Informationen zu vielen wichtigen Aspekten einer WAB Selbstständigkeit.

O Info: StarterCenter IHK Ulm, Tel. 0731/173-250, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 130474 und 16246

Die IHK Ulm gratuliert zum Jubiläum 10 Jahre

O Tanja Thiele, Schelklingen (www.tt-concept.de) O Manuela Mack, Ulm (www.nailistic.de) O Sascha Baur, Franz Stiefenhofer, Katharina Gauder, Stephan

O O O O O

Winkler, Norbert Grimm und Tanja Baur GbR, Tannheim (www.musicdream-live.de) realis GmbH, Ulm (www.immoservice-realis.de) Gertrud Schneider, Schwendi-Orsenhausen (www.office-management-schneider.de) Daniel Dau, Ulm Ingenieurbau Häussler Planungsgesellschaft mbH für das Bauwesen, Illerkirchberg (www.haeussler-ing.de) Birgit Rettich, Bad Schussenried

25 Jahre

O Marcel Peterseim, Laichingen Machtolsheim O Erika Barbara Göpel-Saur, Langenau O Geiger + Schüle Bau GmbH, Ulm (www.gsbau.eu) 50 Jahre

O häwa GmbH, Wain (www.haewa.de) 75 Jahre

O Gustav Ziegler GmbH, Dürmentingen (www.ziegler-transporte.de)

100 Jahre

O Jacob Reichhart e.K. Reichhardt Schokoladen Stammhaus Inh. Angelika Beuter, Ulm

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee 01 2015

Trends & Hintergründe

S T A R T- U P S

Deutschland braucht mehr Gründer Gründerinnen und Gründer bringen frischen Wind in unsere soziale Marktwirtschaft, schaffen Arbeitsplätze und sichern den Erfolg unseres starken Mittelstands. Jedes Jahr starten in Deutschland über 300.000 Menschen eine Existenzgründung, über 4,2 Millionen sind selbstständig tätig. Das sind zwar beeindruckende Zahlen, die Mut und Engagement belegen. Im internationalen Vergleich besteht aber noch Luft nach oben.

Sigmar Gabriel*

Wir brauchen in Deutschland mehr Gründer, die Innovationen umsetzen und Arbeitsplätze schaffen. Daher müssen wir die Gründungsdynamik in Deutschland beleben. Der Schritt in die Selbstständigkeit muss attraktiv gestaltet und flankiert werden, damit bei wei-

ter steigendem Fachkräftebedarf und der demografischen Entwicklung die Gründungsbereitschaft steigt. Und wir wollen auch die Potenziale von Frauen stärker mobilisieren. Noch ist es Fakt, dass lediglich jedes dritte Unternehmen von einer Frau gegründet wird. Nur je-

des zehnte wachstumsorientierte Startup wird von einer Geschäftsführerin geleitet. Dabei mangelt es Frauen keineswegs an guten Ideen oder Know-how, aber vielleicht manchmal an Mut und Unterstützung. Mit der Initiative „Frauen unternehmen“ unter meiner

IHK-Angebote zur Unternehmensgründung, Existenzfestigung und Nachfolge Existenzgründer schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern führen oft auch innovative Produkte und Dienstleistungen ein und beschleunigen damit den Strukturwandel. Die Wirtschaft benötigt Existenzgründer aber auch zur Fortführung bestehender Unternehmen im Zuge des Generationswechsels. Mit ihren breitgefächerten Unterstützungsmaßnahmen wollen die IHKs angehenden Unternehmern helfen, die Herausforderung Selbstständigkeit zu meistern und den Weg zu einer gründlichen Vorbereitung aufzeigen.

mehrere Monate erstreckt. Die Gründungswerkstatt – ein Projekt der IHKs und der KfW-Bankengruppe – bietet hierfür eine optimale und nachhaltige Hilfestellung. Herzstück des Internetportals ist ein Modul, mit dem Gründer schrittweise ihren Businessplan entwickeln können. Unterstützt werden sie dabei durch erfahrene Tutoren ihrer IHK. www.gruendungswerkstatt-bodenseeoberschwaben.de www.gruendungswerkstatt-ulm.de

Realisierungsphase Vorbereitungsphase Zur fundierten Vorbereitung einer Unternehmensgründung bieten die IHKs nicht nur ein umfassendes Angebot an kostenlosen Informationsbroschüren und Merkblättern, sondern auch Informationsveranstaltungen, Sprechtage und Tagesseminare an.

Bei der anschließenden Umsetzung der Unternehmensgründung bieten die IHKs praktische Hilfestellung im Rahmen von individuellen Einzelberatungen sowie bei den Finanzierungssprechtagen mit L-Bank und Bürgschaft sbank/MBG.

Festigungsphase Gründungswerkstatt Eine Existenzgründung ist ein intensiver und komplexer Prozess, der sich häufig über

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Auch zu Fragen der Unternehmenssicherung bieten die IHKs individuelle Beratung und betriebsbezogene Seminare an.

Betriebsübernahmen Für Existenzgründer ist die Übernahme eines Unternehmens ein attraktiver Weg in die Selbstständigkeit. Die IHKs unterstützen auch hier, zum Beispiel mit Vortragsveranstaltungen, Workshops, Seminaren oder individuellen Einzelgesprächen.

Unternehmensbörse nexxt-change Zum IHK-Service gehört auch die Unterstützung bei der Suche, Anbahnung und Vermittlung von Kontakten. Hilfestellung bietet dabei die bundesweite Internet-Unternehmensbörse nexxt-change. Aus mehr als 10.000 Inseraten können nachfragende Gründer und anbietende Senior-Unternehmer passende Profile auswählen. www.nexxt-change.org

IHK-Ansprechpartner vor Ort

O IHK Bodensee-Oberschwaben, Jürgen Kuhn, Tel. 0751 / 409-226, [email protected] O IHK Ulm, Artur Nägele, Tel. 0731 / 173-148, [email protected]

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Trends & Hintergründe

Aktuelle Wettbewerbe

Foto: Romolo Tavani/Fotolia.com

Technologiewettbewerb IKT Elektromobilität III

Existenzgründer brauchen mehr privates Kapital.

Teilnehmer: private und öffentliche Unternehmen sowie Hochschulen oder Forschungseinrichtungen Was: wirtschaftlich lohnende Anwendungen der Elektromobilität im Nutzfahrzeugsegment, Projekte in Forschung und Entwicklung; Verbundvorhaben Preise: Zuwendungen in Gesamthöhe von 30 Millionen Euro (2015 bis 2018) Bewerbung bis: 27. Februar 2015, 12 Uhr Veranstalter: Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Infos: www.bmwi.de/DE/Service/ ausschreibungen,did=670476.html

Mittelstandspreis für soziale Verantwortung

Generationenwechsel im Mittelstand erleichtern

hen, wenn der Chef ausscheidet. Jährlich stehen in Deutschland rund 27.000 Unternehmen zur Übergabe an. Da bieten sich große unternehmerische Chancen für Gründer, die in ein bewährtes Geschäftskonzept mit qualifizierten Mitarbeitern und Kundenstamm einsteigen wollen. Mit der Unternehmensnachfolgebörse nexxtchange.org, die wir aktuell weiterentwickeln, erleichtern wir den Generationswechsel im Mittelstand, damit Übergeber und Nachfolger schneller zueinander fi nden. Inzwischen sind über die Internetbörse weit mehr als 11.000 Unternehmensübergaben erfolgreich vermittelt. Viele von ihnen hätten ohne die Onlinebörse keinen geeigneten Nachfolger gefunden. Daher sollte jeder Eigentümer sich rechtzeitig die Frage stellen, was aus seinem Unternehmen werden soll, wenn er aus dem Unternehmen ausscheidet. Vom erfolgreichen Generationswechsel sind jährlich rund zwei Millionen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betroffen. Diese Arbeitsplätze gilt es auch in Zukunft zu sichern. Unsere soziale Marktwirtschaft lebt von kreativen und innovativen Gründern. Sie geben Wachstumsimpulse, damit der deutsche Mittelstand so stark, vielfältig und wettbewerbsfähig bleibt.

Und wir müssen künftig stärker die Unternehmensnachfolge in den Blick nehmen. Unternehmerisches Know-how und Arbeitsplätze dürfen nicht verloren ge-

* Sigmar Gabriel ist Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Schirmherrschaft bauen wir ein bundesweites Netzwerk von „Vorbild-Unternehmerinnen“ auf. Sie sollen anderen Frauen und Mädchen Mut zu beruflicher Selbstständigkeit machen.

Start-ups brauchen mehr privates Kapital In der Initiative „Neue Gründerzeit“ bündeln wir die verschiedenen Maßnahmen und Unterstützungsleistungen für Gründer, damit sie sichtbarer werden und die Transparenz erhöht wird. Wir tun viel für Gründer, aber unsere Start-ups brauchen mehr privates Kapital. Junge, innovative Gründungen brauchen international wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für Wagniskapital und CrowdInvestments. Mit unserer bereits auf den Weg gebrachten Steuerfreistellung des Invest-Zuschusses für Wagniskapital erhöhen wir beispielsweise die Attraktivität des Programms, damit mehr Business Angels in junge innovative Unternehmen investieren. Hier werden wir weiter ansetzen, um das Investitionsklima weiter zu verbessern.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Teilnehmer: baden-württembergische Unternehmen mit maximal 500 Vollbeschäftigten Was: Firmen, die einen Wohlfahrtsverband, einen Verein, Initiative oder Einrichtung unterstützen und gemeinsam ein gemeinnütziges Projekt realisiert haben Preise: „Lea“-Trophäe Bewerbung bis: 31. März 2015 Veranstalter: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg, Diakonie Baden-Württemberg, Caritas Baden-Württemberg Infos: www.csr-bw.de

Industriepreis Teilnehmer: Unternehmen, die durch einen mittelständischen, familiären und unternehmergeführten Charakter geprägt sind Was: fortschrittliche und innovative Industrielösungen; der ökonomische, gesellschaftliche, ökologische oder technologische Nutzen der Lösung Preise: Präsentation einer interessierten Öffentlichkeit, Steigerung des Bekanntheitsgrades Bewerbung bis: 28. Februar 2015 Veranstalter: Huber Verlag für Neue Medien GmbH, Karlsruhe Infos: www.industriepreis.de

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Trends & Hintergründe

CHANCENGLEICHHEIT

Sichtbare Fortschritte Frauen in Führungspositionen, Entgeltgleichheit, Vereinbarkeit von Familie und Beruf: All diese Themen werden derzeit prominent diskutiert. Unternehmen, die die Chancengleichheit in ihrem Betrieb aktiv verbessern wollen, können dabei auf diverse Tools zurückgreifen.

Auf der politischen Agenda rangieren Gleichstellungsthemen ganz oben: Ein Dauerbrenner ist die Debatte um mehr Frauen in Führungspositionen. Aber auch die Ankündigung der Bundesfamilienministerin, demnächst einen Entwurf für ein Entgeltgleichheitsgesetz vorzulegen, sorgt für Spannung. Laut Koalitionsvertrag soll das Gesetz beispielsweise Firmen mit mehr als 500 Beschäftigten verpflichten, Auskunft über die Entgeltgleichheit zu geben.

Lohnlücken Hintergrund für diese Initiative sind die nach wie vor bestehenden Lohnunterschiede zwischen Frauen und Männern: Das Statistische Bundesamt hat berechnet, dass Frauen in Deutschland im Jahr 2010 unter Berücksichtigung von Ausbil-

dung, Betriebszugehörigkeit, Berufserfahrung und anderen Kriterien im Durchschnitt 7 Prozent weniger verdient haben als Männer. Hierbei handelt es sich um die sogenannte bereinigte Lohnlücke. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln ist noch einen Schritt weiter gegangen und hat ermittelt, wie es bei Frauen mit Kindern aussieht, wenn deren Erwerbspausen nur kurz sind. Demnach betrug die bereinigte Lohnlücke 2011 knapp 2 Prozent. Während die Politik an Gesetzesinitiativen rund um die Chancengleichheit feilt, ist das Thema in vielen Unternehmen bereits fest verankert (siehe Interview Seite 69). So ist etwa der Anteil der Frauen, die eine Führungsposition innehaben, über alle Betriebsgrößenklassen hinweg gestiegen (Grafik).

Angebote Unternehmen, die aktiv die Chancengleichheit in ihrem Betrieb verbessern möchten, können auf eine Reihe von Tools zurückgreifen. Darunter sind viele zum Teil kostenlose Angebote: • Logib-D, das Tool des Bundesfamilienministeriums, das auch vom IW Köln koordiniert wird, untersucht die Lohngleichheit in Betrieben in Deutschland und kann über die Webseite logib-d.de gestartet werden. Nach der Eingabe personenbezogener Daten liefert Logib-D einen detaillierten Bericht zur Entgeltlücke zwischen Frauen und Männern und analysiert auch die Ursachen für Gehaltsunterschiede. • Im Rahmen des EU-Kommissions-Projekts „Chancengleichheit rechnet sich“ wird ein Schnelltest in englischer Spra-

Mehr Chefinnen So viel Prozent der Führungspositionen in Unternehmen der Privatwirtschaft wurden von Frauen ausgeübt

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Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Trends & Hintergründe

che angeboten, bei dem Unternehmen auf Basis einer kurzen Befragung Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, wo und wie sie Maßnahmen zur Chancengleichheit entwickeln können. • Der Dynamic Gender Index des Bundesverbands der Personalmanager ist ein Berechnungsinstrument, das Firmen bei der Umsetzung von Selbstverpflichtungen hinsichtlich des Frauenanteils in Führungspositionen unterstützt. Das Unternehmen gibt dafür über die

Webseite bpm.de seine Daten zur IstSituation und die Zielgrößen ein. Anschließend erhält es einen Zeitplan, wie der Frauenanteil jährlich angepasst werden muss, damit am Ende des gewählten Betrachtungszeitraums die angestrebte Quote erreicht wird. • Unternehmen, die sich für mehr Chancengleichheit einsetzen, können ihre Personalpolitik auszeichnen lassen: mit dem Prädikat „Total E-Quality (total-equality.de), das von Bundeskanzlerin

Angela Merkel und dem Bundesfamilienministerium unterstützt wird. Geprüft werden insgesamt sieben Handlungsfelder, darunter die Personalentwicklung, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Stellenbesetzung. Bewerbungsschluss für die nächste Prädikatsverleihung im Oktober 2015 ist der 31. Mai 2015.

Quelle: iwd-Aktuell, Nr. 43 vom 23. Oktober 2014

A L NO AG, PF UL L ENDORF

Prüfung von Lohnunterschieden zahlt sich für die Firma aus Die ALNO AG, Deutschlands zweitgrößter Küchenhersteller mit rund 2.300 Mitarbeitern, hat mithilfe des Programms Logib-D („Lohngleichheit im Betrieb – Deutschland“) die Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen im Konzern untersucht. Warum sich das auch für ein wirtschaftlich angeschlagenes Unternehmen lohnt, erklärt Stefan Seide, Personalleiter der ALNO AG.

angehen, die damit zusammenhängen: Wie gehen wir beispielsweise mit der demografischen Entwicklung um? Oder mit Themen wie Frauen in Führungspositionen, Teilzeit und Führung oder der Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Und, hatten Sie recht mit Ihrer Vermutung, dass es bei ALNO keine Lohnlücke gibt? Ja, jedenfalls ist unsere Lücke relativ klein: Die unbereinigte Lohnlücke liegt bei 9,4 Prozent, die bereinigte Lohnlücke – die Ausbildung, Betriebszugehörigkeit, Berufserfahrungen und Hierarchien berücksichtigt – bei 1,1 Prozent.

Die ALNO AG hat in diesem Jahr wieder Marktanteile gewonnen, aber wirtschaftlich schwierige Zeiten hinter sich. Gefällt den Aktionären Ihr Engagement für Geschlechtergerechtigkeit und Familienfreundlichkeit oder wollen sie lieber, dass radikal gespart wird, damit der Aktienkurs steigt? Natürlich steht die wirtschaftliche Stabilisierung unseres Unternehmens im Vordergrund. Trotzdem müssen wir an die Zukunft denken und uns mit Themen wie der Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder Frauen in Fach- und Führungspositionen auseinandersetzen. Das können wir nicht negieren.

Dann war die ganze Arbeit also umsonst? Keineswegs. Wenn wir zeigen, dass uns eine faire Entlohnung wichtig ist, können wir auch andere sensible Themen

Was hat sich bereits konkret verändert bei Ihnen im Haus? Aufgrund unserer wirtschaftlichen Situation kann ich nicht aus dem Vollen schöpfen, aber wir haben das Thema Fa-

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Foto: ALNO

Herr Seide, warum haben Sie die Lohnlücke in Ihrem Unternehmen berechnen lassen? Hatten Sie das Gefühl, dass Frauen bei Ihnen schlechter bezahlt werden als Männer? Nein, wir sind ein tarifgebundenes Unternehmen, sodass unsere Löhne eigentlich gar nicht groß differieren können zwischen den Geschlechtern. Aber für uns war Logib-D ein willkommenes Instrument, uns auch anderen wichtigen Themen wie Diversity oder dem demografischen Wandel zu nähern.

Für Stefan Seide, Personalleiter der ALNO AG, gehört faire Entlohnung bei der Gleichstellung von Frauen und Männern dazu.

milie und Beruf nun fest in unserer Personalstrategie verankert. Um im „War for Talents“ wettbewerbsfähig zu bleiben und qualifizierte Mitarbeiter zu halten, haben wir uns zwei Visionen beziehungsweise Ziele gesetzt: Zum einen gilt bei der ALNO AG die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zum anderen gelten Kinder bei uns als Teil des Lebens und nicht als Handicap im Beruf.

Quelle: iwd-Aktuell, Nr. 43 vom 23. Oktober 2014

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Trends & Hintergründe

Recht in Kürze

Foto: arahan/Fotolia.com

Mindestlohn ab 1. Januar 2015 Ab Januar 2015 gilt bundesweit ein gesetzlicher Mindestlohn für alle Arbeitnehmer, die bisher nicht vom Arbeitnehmerentsendegesetz (AEntG) oder dem Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) betroffen sind. Mehr dazu: www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 129826

Umsatzsteuer aus Sicht des Sponsors

Wettbewerbswidrige Werbung Bei der Werbung dürfen Unternehmen gesetzliche Verbraucherrechte nicht so darstellen, als handele es sich um freiwillige Leistungen und deshalb um Besonderheiten ihres Angebotes. Dies hat der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 19. März 2014 entschieden. Mehr dazu: www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 130769

Bedenken gegen die Ausübung der Tätigkeit heraus, darf der Arbeitnehmer seiner Arbeit nicht mehr nachgehen und der Arbeitgeber muss prüfen, ob er den Arbeitnehmer noch weiter beschäftigen kann. Mehr dazu: www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 131421

Arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchung Eine arbeitsmedizinische Eignungsuntersuchung ist eine gutachterliche ärztliche Untersuchung im Auftrag des Arbeitgebers und dient dazu, die gesundheitliche Eignung des Arbeitnehmers im Hinblick auf seine berufliche Tätigkeit nachzuweisen. Stellen sich bei der ärztlichen Untersuchung gesundheitliche

Das Bundesfinanzministerium stellt klar, dass es sich nicht um umsatzsteuerpflichtigen Leistungsaustausch handelt, wenn der Zuwendungsempfänger lediglich auf Plakaten, Katalogen oder der Internetseite auf die Unterstützung durch den Sponsor mit dessen Name  oder Logo hinweist. Gleiches gilt, wenn der Sponsor seine Unterstützung ohne besondere Hervorhebung erwähnt. Mehr dazu: www.weingarten.ihk.de, Dokument-Nr. 77133

BÖRSEN

IHK-Datenbanken im Internet: www.weingarten.ihk.de www.ulm.ihk24.de Unternehmensportal Nexxt-Change

SISFIT

Nexxt-Change ist die deutsche Internetplattform für alle, die ein Unternehmen gründen, übernehmen oder übergeben wollen.

Sie suchen freie Gewerbeflächen in ganz Baden-Württemberg? Vielleicht wollen Sie nicht neu bauen, sondern eine Gewerbeimmobilie anmieten oder kaufen? Im Standort- und Firmeninformationssystem der IHKs werden Sie fündig. Wenn Sie Adressen von zukünftigen Geschäftspartnern suchen und die Adressen kaufen wollen, dann haben Sie hier eine täglich wachsende, topaktuelle Datenbank.

Kooperationsbörse Hier finden Sie Partner für Unternehmenskooperationen in ganz Deutschland.

Ausbildungsplatzbörse Welches Unternehmen bietet Ausbildungsplätze an? Die IHK-Lehrstellenbörse hilft Ihnen bei der Suche.

Recyclingbörse Wenn Sie verwertbare Abfälle und Produktionsrückstände anbieten oder nachfragen möchten, sind Sie hier richtig.

UMFIS Im Umweltfirmen-Informationssystem der deutschen IHKs können sich Unternehmen und Institutionen präsentieren, die Produkte oder Dienstleistungen für den Umweltschutz anbieten.

Diese und weitere Datenbanken und Börsen rund um das Thema Wirtschaft finden Sie unter www.weingarten.ihk.de und www.ulm.ihk24.de. Auf der Startseite leitet Sie der Button „Börsen und Datenbanken“ automatisch weiter. Recherche und Eintragung in Datenbanken und Börsen sind kostenfrei.

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Neues aus Berlin und Brüssel

BERLIN

Wirtschaft fordert Abschiebestopp für Azubis Beim diesjährigen Integrationsgipfel stand die Verbesserung der Ausbildungssituation von Jugendlichen mit Migrationshintergrund im Mittelpunkt. Bundeskanzlerin Merkel hatte Vertreter aus Politik, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Migrantenverbänden ins Kanzleramt geladen. DIHK-Präsident Eric Schweitzer betonte: „Für die deutsche Wirtschaft sind die Menschen mit Migrationshintergrund eine große Chance. Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, gerade die Jugendlichen in die Ausbildung zu integrieren.“ Zugleich mahnte er verlässliche Rahmenbindungen für Flüchtlinge und Betriebe an. Es müsse sichergestellt werden, dass geduldete Ausländer, die eine Ausbildungsstelle in Deutschland gefunden haben, diese Ausbildung auch abschließen können. Außerdem sollten Asylverfahren wesentlich beschleunigt werden. Bis über einen Asylantrag entschieden wird, vergingen im Schnitt sieben Monate. „Das ist eine belastende Zeit der Unsicherheit für die Flüchtlinge, aber auch für potenzielle Ausbildungsbetriebe“, so Schweitzer. Auch sollten allen Asylsuchenden von Anfang an Sprachkurse zur Verfügung stehen.

BERLIN

Von TTIP profitiert vor allem der Mittelstand Kurzinterview mit DIHK-Präsident Eric Schweitzer

Worum geht es beim Freihandelsabkommen der EU mit den USA? Ziel von TTIP ist es, Handel und Investitionen zwischen den USA und der EU zu erleichtern. Zölle sollen abgebaut und Zertifizierungen anerkannt werden, wenn sie gleiche Sicherheit garantieren. Davon profitiert vor allem der Mittelstand, der die derzeitigen Doppelzertifizierungen für seine Produkte kaum bezahlen kann. Durch die niedrigeren Kosten können auch die Preise vieler Produkte sinken. Der so angekurbelte Handel schafft Wachstum und Arbeitsplätze. Es gibt doch zahlreiche bilaterale Abkommen. Brauchen wir TTIP überhaupt? Ein Abkommen zwischen zwei so großen Partnern wäre ein Impuls für weitere Liberalisierungsrunden. Andere Staaten könnten sich an den für TTIP gefundenen Lösungen orientieren. Damit würde der Handel weltweit vereinfacht.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Inhalt und Verhandlungen zu TTIP werden teilweise heftig kritisiert. Warum? Bedenken zum TTIP müssen ernst genommen werden, zum Beispiel mit Blick auf Sicherheitsstandards. Da schwingen Ängste mit, denen wir mit fundierten Informationen begegnen müssen. Die Bedeutung des Abkommens ist zu groß, um es zu zerreden.

wenn die EZB Geldpolitik und Bankenaufsicht gleichzeitig betreibt. Der DIHK rät dazu, die Aufsicht auf eine eigenständige Behörde zu übertragen.

BRÜSSEL

Die politische Diskussion über ein Unternehmensstrafrecht führt in erster Linie zu einer Kriminalisierung von Unternehmen, kritisiert der DIHK. Zudem besteht kein wirklicher Regelungsbedarf für ein solches Strafrecht. Im bisherigen Recht existieren bereits ausreichend scharfe und abschreckende Sanktionen mit hohen Bußgeldern. Einer langjährigen Forderung des DIHK entspricht dagegen, dass künftig mehr Anreize für Compliance-Maßnahmen gesetzt werden sollen, zum Beispiel indem sie bußgeldmindernd wirken. Es ist allerdings wichtig, dass Branche, Unternehmensgröße und unternehmensspezifische Risiken für die Frage der Angemessenheit von Compliance-Maßnahmen berücksichtigt werden. Einheitliche und starre Standards würden der Unternehmensvielfalt nicht gerecht.

Einheitliche europäische Bankenaufsicht gestartet Seit Anfang November hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Bankenaufsicht im Euroraum übernommen. Sie überwacht 120 systemrelevante Banken, darunter 21 deutsche. Aus Sicht des DIHK ist die europäische Bankenaufsicht ein notwendiger Schritt zur Vollendung des Binnenmarkts. Ab 2016 wird es einheitliche Regeln zur Bankenabwicklung geben. Der Einrichtung einer entsprechenden Behörde und eines Abwicklungsfonds in der Eurozone steht der DIHK allerdings kritisch gegenüber, weil dies indirekt zu einer Vergemeinschaftung der Schulden führen könnte. Zudem befürchtet der DIHK Interessenskonflikte,

BERLIN

Gegen Kriminalisierung der Unternehmen – für Compliance

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IHK Service Bodensee-Oberschwaben

B E R AT U N G E N

Finanzierungssprechtage Bei der IHK in Weingarten steht am 22. Januar und am 19. Februar jeweils ein Experte der Landeskreditbank BadenWürttemberg (L-Bank) und der Bürgschaftsbank Baden-Württemberg für Fragen zur finanziellen Gewerbeförderung zur Verfügung. In kostenlosen Beratungsgesprächen können sich Existenzgründer und Unternehmer bei den Spezialisten über öffentliche Finanzierungshilfen, Bürgschaften und Beteiligungen informieren.

O Info: Margarete Strauss, Tel. 0751 / 409169, [email protected]

RKW-Sprechtage Bei der IHK in Weingarten steht am 29. Januar und am 26. Februar jeweils ein Experte des RKW – Rationalisierungsund Innovationszentrums der deutschen Wirtschaft für Fragen zur Existenzgründung, Unternehmensnachfolge und Unternehmensführung zur Verfügung.

O Info: Marina Glor, Tel. 0751 / 409-154, [email protected]

V E R A N S T A LT U N G E N

Mitarbeiterkapitalbeteiligung

Erfinder- und Patentberatung Die IHK Bodensee-Oberschwaben bietet an jedem dritten Donnerstag im Monat von 16 bis 18 Uhr eine kostenfreie Erfinderund Patentberatung an. Die Kanzleien Daub Patent- und Rechtsanwaltskanzlei, Überlingen; Engelhardt & Engelhardt Patentanwälte, Friedrichshafen; Heyerhoff & Geiger Patentanwälte, Überlingen; Nowlan & Stadler Patentanwälte, Friedrichshafen, und Patentanwälte Otten, Roth, Dobler & Partner, Ravensburg-Berg, führen die Beratungen abwechselnd durch. Die nächsten Termine: 22. Januar (Schloss Rauenstein in Überlingen), 19. Februar (IHK in Weingarten) und 19. März (Schloss Rauenstein in Überlingen). Eine schriftliche Anmeldung ist bis zum Dienstag vor dem jeweiligen Termin erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Schon mehr als 4.000 Unternehmen in Deutschland haben eine Beteiligung ihrer Mitarbeiter am Firmenkapital eingeführt und ziehen große Vorteile aus diesem Modell: Sie stärken ihre Finanzkraft, schaffen eine positive Leistungskultur und haben im Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte einen Vorteil – denn mehr finanzielle Beteiligung bindet die Arbeitnehmer enger ans Unternehmen und sorgt für eine stärkere Identifikation mit dem Arbeitgeber. Um besonders kleine und mittlere Unternehmen über Mitarbeiterkapitalbeteiligung zu informieren, haben die Landesregierung und die Mittelständische Beteiligungsgesellschaft Baden-Württemberg spezielle Beratungsprogramme aufgelegt, die am 3. Februar von 18 bis 20 Uhr bei der IHK in Weingarten in einer kostenfreien Veranstaltung vorgestellt werden. Anmeldeschluss ist am 1. Februar.

O Info und Anmeldung: O Info: Jürgen Kuhn, Tel. 0751 / 409-226,

Isolde Kink, Tel. 0751 / 409-139, [email protected]

[email protected], www.wein garten.ihk.de, Dokument-Nr. 16572567

Foto: Contrastwerkstatt/Fotolia.com

Fotovoltaik auf Gewerbedächern

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Die IHK Bodensee-Oberschwaben und die Handwerkskammer Ulm informieren am 5. Februar von 13:30 bis 16:30 Uhr bei der IHK in Weingarten über den Betrieb von PV-Anlagen auf Gewerbedächern und gehen dabei unter anderem folgenden Fragen nach: Was ist bei der Finanzierung zu beachten? Wie ist der aktuelle Regulierungsrahmen geregelt? Und wie können Vertragsbeziehungen zwischen Anlagenbetreibern, Flächeneigentümern, Investoren und Stromabnehmern gestaltet werden? Die für Mitgliedsbetriebe von IHK oder Handwerkskammer kostenfreie Veranstaltung richtet sich insbesondere an Geschäftsführer, technische Leiter und Energiebeauftragte, das Elektrohandwerk sowie an Energieberater und Vertreiber von Fotovoltaikanlagen.

O Info: Stefan Kesenheimer, 0751 / 409140, [email protected] Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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IHK Service Bodensee-Oberschwaben

Vorbereitungskurs Geprüfter Industriemeister Metall Die Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister, Fachrichtung Metall, ist beliebt, stellt aber auch erhebliche Anforderungen in den Bereichen Mathematik und Technische Kommunikation. Deshalb bietet die IHK Bodensee-Oberschwaben ab 2. März hierzu spezifische Vorbereitungskurse an.

O Info: Claudia Tiso, Tel. 0751 / 409-165, [email protected]

Geprüfte Fachkaufleute für Einkauf und Logistik Logistik ist in den meisten Unternehmen ein erfolgsentscheidender Faktor, und damit sind auch die Anforderungen an die Fachkräfte gestiegen. Die Absolventen der Weiterbildung Fachkaufleute für Einkauf sind dabei zentrale Kompetenzträger bei der Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit: Sie planen, steuern und disponieren, führen das Einkaufsmarketing durch, gestalten Lieferantenbeziehungen, führen Verhandlungen und schließen Verträge ab. Sie entwickeln logistische Konzepte, realisieren Controlling und Qualitätsmanagement und tragen so zum Unternehmenserfolg bei. Am 12. März startet ein neuer Lehrgang.

O Info: Marion Pollini, Tel. 0751 / 409-363, [email protected]

Veranstaltungen und Weiterbildung IHK Bodensee-Oberschwaben 6. Februar Info Anmeldung Ort/Zeit

12. Februar Info Anmeldung Ort/Zeit

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E-Business-Informationstag E-Business-Lotse Oberschwaben-Ulm, Tel. 0751 / 501-4917, [email protected] www.ebusiness-lotse-oberschwaben-ulm.de Hochschule Ravensburg-Weingarten in Weingarten, 9 bis 16 Uhr, kostenfrei E-Business-Workshop: Auswertung von Geschäftsdaten mit Excel E-Business-Lotse Oberschwaben-Ulm, Tel. 0751 / 501-4917, [email protected] www.ebusiness-lotse-oberschwaben-ulm.de IHK in Weingarten, 17 bis 19 Uhr, kostenfrei

Berufsbegleitende Prüfungslehrgänge

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Geprüfte/r Technische/r Fachwirt/in Ab 19. Februar, 875 UE inkl. E-Learning, Kosten: 4.350 Euro zzgl. Lernmittel und Prüfungsgebühr, Info: Claudia Tiso, Tel. 0751 / 409-165, [email protected], www.weingarten.ihk.de, Dokument-Nr. 77501 Geprüfte/r Industriemeister/in, Fachrichtung Metall Ab 4. September, 1.150 UE, Kosten: 5.450 Euro zzgl. Lernmittel und Prüfungsgebühr, Info: Claudia Tiso, Tel. 0751 / 409-165, [email protected], www.weingarten.ihk.de, Dokument-Nr. 78368

Seminare und Zertifikatslehrgänge

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Vorträge und Präsentationen mit Methoden der Gedächtnis-Weltmeister 20. Januar, 8 UE, Kosten: 220 Euro inkl. Lernmittel, Info: Kerstin Kühne, Tel. 0751 / 409-145, [email protected] Wichtige Gesetzesänderungen in der Umsatzsteuer 20. Januar, 5 UE, Kosten: 155 Euro inkl. Lernmittel, Info: Elke Gögele, Tel. 0751 / 409-194, [email protected] Lean Grundlagen 30. Januar, 8 UE, Kosten: 220 Euro inkl. Lernmittel, Info: Simone Winzer, Tel. 0751 / 409-127, [email protected]

Geprüfter Wirtschaftsfachwirt in Vollzeit Die Weiterbildung zum geprüften Wirtschaftsfachwirt erfreut sich seit Jahren einer großen Nachfrage. Deshalb bietet die IHK Bodensee-Oberschwaben zusätzlich zu den berufsbegleitenden Lehrgängen ab dem 16. März wieder eine achtmonatige Vollzeitweiterbildung an. Für alle, die sich im Vorfeld über Inhalte und Rahmenbedingungen informieren möchten, findet am 12. Januar um 18 Uhr bei der IHK in Weingarten eine kostenfreie Informationsveranstaltung statt.

Aktuelle Änderungen im Zoll- und Außenwirtschaft srecht zum Jahreswechsel 2014/15 29. Januar, 4 UE, Kosten: 85 Euro inkl. Lernmittel, Info: Christa Pfaff, Tel. 0751 / 409-179, [email protected] Preiserhöhungen im Kundengespräch durchsetzen – aber wie? 5. Februar, 8 UE, Kosten: 220 Euro inkl. Lernmittel, Info: Christa Pfaff, Tel. 0751 / 409-179, [email protected] Mein erster Mitarbeiter 5. Februar, 8 UE, Kosten: 220 Euro inkl. Lernmittel, Info: Kerstin Kühne, Tel. 0751 / 409-145, [email protected]

IHK@hoc-Online-Akademie

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Informationen zu den Online-Trainings finden Sie unter www.ihkadhoc.de Info: Jürgen Schatz, Tel. 0751 / 409-153, [email protected]

O Info: Marion Pollini, Tel. 0751 / 409-363, [email protected] Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

* Das ist eine Auswahl der Angebote. Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.weingarten.ihk.de

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IHK Service Ulm

V E R A N S T A LT U N G E N

In der Veranstaltung werden die aktuellen Entwicklungen und Änderungen im Bereich der Umsatzsteuer behandelt. Die Neuregelungen für die elektronischen Dienstleistungen an Endverbraucher gelten ab 1. Januar 2015. Insbesondere die  Nutzung des Mini-One-Stop-Shops (MOSS) wird erläutert. Beim Reverse Charge Verfahren gab es 2014 viele Änderungen. Die zum Teil bestehenden Nichtbeanstandungsregelungen laufen Ende 2014 aus. Diese betreffen Metalle, Tablets und Bauleistungen. Die Neuregelungen werden durch Fallbeispiele aus der Praxis ergänzt und ausführlich besprochen. Bitte teilen Sie bei Ihrer Anmeldung mit, ob Sie an Teil 1 und/oder Teil 2 teilnehmen möchten. Termin: 20. Januar 2015, IHK Ulm, 14 bis 16:30 Uhr.

O Info: Monika Heine, Tel. 0731 / 173-150, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772216

Richtiger Umgang mit Lebensmitteln In einem Seminar am 2. Februar 2015 wird von erfahrenen Lebensmittelkontrolleuren in der IHK Ulm der richtige Umgang bei der Herstellung, dem Verkauf oder der Verteilung von leicht verderblichen Lebensmitteln vermittelt. Allen Personen, die leicht verderbliche Lebensmittel herstellen, behandeln oder in den Verkehr bringen, sind in der Lebensmittelhygieneverordnung (LMHV) Hygieneschulungen vorgeschrieben. Von dieser Verordnung sind die Mitarbeiter von Lebensmittel herstellenden Industrie- und Handwerksbetrieben, von Gastronomiebetrieben, Imbissständen und Cateringeinrichtungen genauso betroffen wie auch das Personal des Lebenmittelhandels.

O Info: Jutta Peschel, Tel. 0731 / 173-250, [email protected], www.ulm.ihk24.de Dokument-Nr. 119779

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Foto: jackfrog/Fotolia.com

Aktuelle Änderungen in der Umsatzsteuer

Vom Azubi zum Energie-Scout Die IHK Ulm bietet eine neue Qualifizierung für Auszubildende an: Als „EnergieScouts“ lernen diese, in ihren Ausbildungsbetrieben Energieeinsparpotenziale zu erkennen, zu dokumentieren und Verbesserungen anzuregen. Die Informationsveranstaltung bietet interessierten Ausbilderinnen und Ausbildern die Möglichkeit, sich eingehend über das Projekt zu informieren. Termin: 26. Januar 2015, 15 bis 16:30 Uhr in der IHK Ulm. Zielgruppe für diese kostenlose Veranstaltung sind Ausbilder.

rechtlich verboten und welche noch erlaubt sind. Dabei gehen sie auch darauf  ein, inwieweit ein Informationsaustausch rechtlich zulässig ist und welche Besonderheiten beim Internetvertrieb bestehen. Hierbei sind die jüngsten Gesetzesänderungen und die Rechtsprechung im Bereich Kartellrecht einbezogen. Zudem werden die Referenten anhand von Fallbeispielen die möglichen Handlungsoptionen auch für Nichtjuristen verständlich aufzeigen.

O Info: Christina Lutz, Tel. 0731 / 173-187, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17771679

O Info: Julia Kling, Tel. 0731 / 173-189, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772537

Kartellrecht im Vertrieb Die Vertriebsabteilungen stehen mit ihren Aktivitäten vermehrt im Fokus der  Kartellbehörden. Vertriebsmitarbeiter sollten daher über die aktuellen rechtlichen Entwicklungen informiert sein, um ihren Handlungsspielraum richtig einschätzen zu können. Die Rechtsanwälte Stefan Meßmer und Jochen Bernhard informieren darüber, welche Vertriebsmaßnahmen kartell-

B E R AT U N G E N

RKW-Sprechtage Bei der IHK Ulm steht auf Anfrage ein Experte des RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft zu Fragen der Existenzgründung, Unternehmensnachfolge und Unternehmensführung zur Verfügung.

O Info: Kerstin Schlimm, Tel. 0731 / 173-155, [email protected]

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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IHK Service Ulm

Veranstaltungen und Weiterbildung

Tagesseminare

IHK Ulm 19. Januar 2015

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Info Anmeldung Ort/Zeit

Informationsveranstaltung Zusatzqualifikation Kaufmann/-frau international (AHK) Silvia Geppert, Tel. 0731 / 173-280, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772284 IHK Ulm, 15 Uhr, kostenfrei

20. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Aktuelle Änderungen in der Umsatzsteuer zum Jahreswechsel Monika Heine, Tel. 0731 / 173-150, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772216 IHK Ulm, 14 bis 16:30 Uhr, kostenfrei

21. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Regional Forum Wirtschaft: Neues Jahr - Neues Glück? Paraskevi Avanidou, Tel. 0731 / 173-151, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772291 Stadthaus Ulm, Münsterplatz 50, 89073 Ulm, 18 Uhr, kostenfrei

21. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Auftaktveranstaltung „EnergieEffizienz-Tisch Finanz-Plus“ Christina Kauffmann, Tel. 0731 / 173-138, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772849 IHK Ulm, 16 bis 19 Uhr, kostenfrei

26. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Vom Azubi zum Energie-Scout Julia Kling, Tel. 0731 / 173-189, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772537 IHK Ulm, 15 bis 16:30, kostenfrei

27. Januar 2015

Frauen fragen – Unternehmerinnen antworten: Talkrunde zu Beruf und Karriere Christiane Stümke, Tel. 0731 / 173-, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772214 IHK Ulm, ab 17 Uhr, kostenfrei

Info Anmeldung Ort/Zeit

Unternehmensrecht und Recht des Kaufmanns Am 17. und 31. Januar 2015, jeweils 8:30 bis 16:00 Uhr, Kosten: 120 Euro zzgl. Lernmittel, Info: Kevin Emmerz, Tel 0731 / 173-228, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17738742 MS Powerpoint: Grundlagen Am 19. Januar 2015, 8:30 bis 16:15 Uhr, Kosten: 240 Euro zzgl. Arbeitsunterlagen, Info: Barbara Spiegel, Tel. 0731 / 173-180, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17745829 Virtualisierung: Grundlagen mit VMWare Am 23. Januar 2015, 8 bis 16:30 Uhr, Kosten: 275 Euro, Info: Bernd Kutter, Tel. 0731 / 173-263, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17759715 Texten 2.0 – Wie Sie für das Web richtig schreiben Am 27. Januar 2015, 9 bis 16:30 Uhr, Kosten: 195 Euro, Info: Jessica Böhm, Tel. 0731 / 173-108, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772676 Sicherer Umgang mit leicht verderblichen Lebensmitteln Am 2. Februar 2015, 9 bis 14 Uhr, StarterCenter IHK Ulm, Kosten: 90 Euro ohne MWSt., Info: StarterCenter, Tel. 0731 / 173-250, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17762148

28. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Zoll-Update 2015 Monika Heine, Tel. 0731 / 173-150, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17756990 Kreissparkasse Biberach, Hauptgeschäft sstelle, Zeppelinring 27-29, 88400 Biberach, 90 Euro

29. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Kartellrecht im Vertrieb Christina Lutz, Tel. 0731 / 173-187, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17771679 IHK Ulm, 14:30 bis 18 Uhr, 90 Euro

29. Januar 2015 Info Anmeldung Ort/Zeit

Sprechtag Unternehmensfinanzierung und -nachfolge Sarah Sommer, Tel. 0731 / 173-116, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772223 Rathaus Ehingen, Marktplatz 1, 89584 Ehingen, Gesprächstermine zwischen 9 und 17 Uhr, kostenfrei

Exporttechnik I: Grundseminar Am 2. Februar 2014, 8:30 bis 16 Uhr, Kosten: 260 Euro zzgl. 20 Euro für Arbeitsunterlagen, Info: Monika Riepl, Tel. 0731 / 173-115, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17745608

10. Februar 2015

CE-Konformitätsbewertung und technische Dokumentation im Maschinen- und Anlagenbau Kerstin Schlimm, Tel. 0731 / 173-155, [email protected] www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17772445 IHK Ulm, 9 bis 17 Uhr, 195 Euro

Die Bilanz Am 6. Februar 2015, 8:30 bis 16 Uhr, Kosten: 260 Euro, Info: Monika Riepl, Tel. 0731 / 173-115, [email protected], www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 17742572

Info Anmeldung Ort/Zeit

* Das ist eine Auswahl der Angebote. Weitere Veranstaltungen finden Sie unter www.ulm.ihk24.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Kultur & Freizeit

Alles Maskerade! Die Ausstellung ist Teil eines zweiteiligen Ausstellungsprojekts, das die Mewo Kunsthalle in Memmingen gemeinsam mit dem Museum Villa Rot in Burgrieden durchführt. Beide Häuser nähern sich dem Phänomen der Maskerade, den kulturellen Hintergründen und den Strukturen von Karneval- und Fastnachtstraditionen als Ausdruck einer autorisierten Anarchie auf unterschiedliche Weise.

auch tiefster Wünsche sein, sich für die Öffentlichkeit eine andere Identität zuzulegen. Darüber hinaus basieren Fasnacht, Fasching und Karneval als Vorbo-

Foto: Villa Rot/Klaus Pichler

Das Bedeutungsspektrum von Maskeraden reicht vom reinen Spiel bis zur existentiellen Handlung. Dabei kann es Ausdruck einer spielerischen Geste, aber

ten der religiös begründeten Fastenzeit auf heidnischem Brauchtum. Sei es in Europa oder Afrika, der Karibik oder Südamerika – Karneval- und Fasnachtstraditionen setzen für einige Tage gesellschaftliche Hierarchien außer Kraft. Besonders in restriktiven Gesellschaften lebt das Bedürfnis nach Narrenfreiheit. Insbesondere Künstler haben das komplexe Spiel von Sein und Schein immer wieder in unterschiedlichen Formen thematisiert. Zu sehen sind Werke von Phyllis Galembo, Kristof Georgen, Fergus Greer, Imme van der Haak, Axel Hoedt, Thomas Hörl, Klaus Pichler (Foto), Yinka Shonibare, Jacqui Stockdale, Jean Tinguely, Urban Camouflage und Miguel Walch.

O Museum Villa Rot in Burgrieden-Rot, bis 22. Februar 2015, Mi. bis Sa. 14 bis 17 Uhr, So. 11 bis 17 Uhr, Tel. 07392 / 8335, www.villa-rot.de

BUCHT IPP

Rupert Leser gilt als das „Auge Oberschwabens“, sein Ruf als „knitzer Schwabe“ ist ebenso legendär wie sein Werk breit gefächert. Über fünf Jahrzehnte hat er das Bild seiner Heimatregion zwischen Alb und Bodensee mitgeprägt. Der Fundus seines Werks ist so reichhaltig, dass der nunmehr fünfte Auswahlband wie auch schon seine Vorgänger eine Vielzahl an Überraschungen und visuellen Erlebnissen bereithält. Leser ist ein Meister aller Klassen – und immer dem Besonderen im Alltäglichen auf der Spur.

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Fotos: SVG

Das Besondere im Alltag

O Rupert Leser: Augenblicke, Süddeutsche Verlagsgesellschaft, 144 Seiten, 28 Euro

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Kultur & Freizeit

Bilder: Alexander DettmarKäthe Kollwitz

Ines Martinez Mit großer Lust und beeindruckender Stimme taucht Sängerin und Kabarettistin Ines Martinez in die Couplets von Georg Kreisler ein, virtuos am Klavier begleitet von Martin Giebel.

O Hoftheater Baienfurt, Fr., 16. Januar, 20:15 Uhr, Tel. 0751 / 56111010, www.hoftheater.org

Götz Alsmann und SWR Big Band

Foto: Götz Alsmann

Götz Alsmann und die SWR Big Band garantieren vergnügliche Unterhaltung und mitreißende Jazzmusik – die Begegnung zwischen dem Entertainer und den Musikern war wie Liebe auf den ersten Blick: Alle Beteiligten haben sichtund hörbar Spaß miteinander. Begleitet wird der Jazz-Echo-Preisträger Götz Alsmann dabei vom bekannten Schauspieler und Liedermacher Klaus Hoffmann. Dieser Konzertabend ist herrlich gegen den Zeitgeist gebürstet, und man darf gespannt sein, welche musikalischen Schätze dieses Mal aus den Untiefen des Deutschen Schlagergutes gehoben werden.

Käthe Kollwitz zählt zu den großen deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Wohl keinem Künstler ist es wie ihr gelungen, das Elend der Armen und Unterdrückten so intensiv wiederzugeben. Ihre Werke treffen auf Arbeiten von Alexander Dettmar, der zu den bedeutenden Freilichtmalern der Gegenwart zählt. Mit ihrer Kargheit und Zurückgezogenheit bereiten seine Gemälde gleichsam die Bühne für die Menschenbilder von Käthe Kollwitz.

O Galerie im Fruchtkasten Ochsenhausen, bis 25. Januar, Di. bis Fr. 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr, Sa. und So. 10 bis 17 Uhr, Tel. 07352 / 4313, www.ochsenhausen.de

Foto: Theater Die Baustelle

Foto: Ines Martinez

Begegnung

All you need is cheese Mit der 50er-Jahre-Revue gibt es großartige Unterhaltung mit dem Theater Die Baustelle aus Köln. Die Zuschauer dürfen sich nicht nur auf viele schöne Originalhits freuen, sondern auch auf lizenzlose Restaurantbesitzerinnen, singende Kellnerinnen, Pettycoats, Rollschuhe, den schönen fremden Mann und selbstverständlich auch auf einen Käseigel.

O Stadthalle Biberach, 18. Januar, 18 Uhr, Tel. 07351 / 189911, www.kulturkalender-biberach.de

O Kurhaus am Park Isny, 7. Februar, 19:30 Uhr, Tel. 07562 / 97563-0, www.isny.de

Im Berlin der 1930er-Jahre wird in den Kneipen Swing und Jazz gespielt, und der junge Coco, Sohn einer jüdischen Mutter, gerät in die Szene der verbotenen „SwingKids“. Plötzlich findet er sich in Theresienstadt wieder, wo er Mitglied der „GhettoSwingers“ wird, dann in Auschwitz und Dachau. Er spielt um sein Leben und landet mit viel Glück bei Kriegsende wieder in Berlin, wo er erneut zu musizieren beginnt.

O Stadthalle Bad Saulgau, 24. Januar, 19:30 Uhr, Tel.07581 / 2009-15, www.bad-saulgau.de

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Foto: Hamburger Kammerspiele

Der Ghetto Swinger

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Vorschau Februar 2015

Impressum Informations- und Mitteilungsorgan der Industrie- und Handelskammern Ulm und Bodensee-Oberschwaben mit „HandelsregisterVeröffentlichungen“ Verantwortlich für den Inhalt i. S. v. § 8 Landespressegesetz: Hauptgeschäft sführer Otto Sälzle, IHK Ulm. Für die Rubriken Bodensee-Oberschwaben: Hauptgeschäft sführer Dr. Peter Jany, IHK Bodensee-Oberschwaben

Foto: Maksim Šmeljov/Fotolia.com

VERL AG Süddeutsche Verlagsgesellschaft Verantwortlich: Thomas Hönemann Nicolaus-Otto-Straße 14, 89079 Ulm Tel. 0731 / 9457-203, Fax 0731 / 9457-224

Gesundheit im Unternehmen Immer mehr Unternehmen unterstützen die Gesundheitsvorsorge ihrer Mitarbeiter – weit über die Vorgaben des gesetzlichen Arbeitsschutzes hinaus. In der Februar-Ausgabe kommen Fachleute und eine Selbsthilfegruppe zu Wort. Außerdem berichten Firmen über ihr betriebliches Gesundheitsmanagement und neue Ansätze.

O Gesunde Mitarbeiter – gesunde Betriebe: Motivierte Mitarbeiter sind ein entscheidender Erfolgsfaktor bei steigenden Anforderungen

O Psychische Belastungen am Arbeitsplatz: Entwicklung, Auswirkungen, Gründe, Erfahrungen

O Gute Beispiele: Ideen und Konzepte aus der Region WEIT ERE T HEMEN

Warum wir TTIP brauchen Seit Mitte 2013 verhandeln die USA und die EU ein Abkommen zur transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP). In der öffentlichen Diskussion um TTIP tauchen viele Bedenken und Missverständnisse auf. Doch um welche Inhalte geht es im geplanten Abkommen?

Studie IT-Sicherheit: Ausgaben wachsen schneller Die deutsche Wirtschaft sieht sich zunehmend bedroht von Wirtschaftsspionage und Cyberkriminalität. Dementsprechend werden sich die Ausgaben für IT-Sicherheit und Datenschutz in 2015 weiter erhöhen. Das ist ein Ergebnis der aktuellen Studie der Nationalen Initiative für Informationsund Internet-Sicherheit e. V. (NIFIS).

O Verlagsspecial: Wirtschaft sraum Mittelbereich Biberach 106

REDAK TION Ansprechpartner für Unternehmen der IHK Ulm: Stefan Drößler, Olgastr. 95–101, 89073 Ulm, Tel. 0731 / 173-274, Fax 0731 / 173-5274 [email protected], www.ulm.ihk24.de Ansprechpartnerin für Unternehmen der IHK Bodensee-Oberschwaben: Gudrun Hölz, Lindenstr. 2, 88250 Weingarten Tel. 0751 / 409-106, Fax 0751 / 409-55106 [email protected], www.weingarten.ihk.de FOTOS UND TE X TE Fotos und Texte, die der Redaktion zur Veröffentlichung in der Druckausgabe zugeschickt werden, erscheinen auch in der OnlineAusgabe im Internet (www.weingarten.ihk.de, Dokument-Nr. 78534, www.ulm.ihk24.de, Dokument-Nr. 102277). Nachdruck oder Internetveröffentlichung von Beiträgen und Fotos – auch auszugsweise – nur mit Zustimmung der Redaktion. ADRESSÄNDERUNGEN, MEHRE XEMPL ARE USW. Ansprechpartnerin für Unternehmen der IHK Ulm: Gertrud Hille, Olgastr. 95–101, 89073 Ulm Tel. 0731 / 173-123, Fax 0731 / 173-5123 [email protected] Ansprechpartnerin für Unternehmen der IHK Bodensee-Oberschwaben: Elke Vonbach, Postfach 40 64, 88219 Weingarten Tel. 0751 / 409-105, Fax 0751 / 409-55105 [email protected] ANZEIGENVERWALTUNG Prüfer Medienmarketing Endriß & Rosenberger GmbH Jägerweg 1, 76532 Baden-Baden Tel. 07221 / 21190, Fax 07221 / 211915 [email protected] Anzeigenleitung: Barbara Rosenberger, Tel. 07221 / 211911 Anzeigenservice: Melanie Nöll, Prüfer Medienmarketing, Tel. 07221 / 211914, [email protected] Redaktionsmaterial bitte direkt an Ihre IHK senden. ERSCHEINUNGSWEISE jährlich 11-mal (am Monatsanfang) Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Auffassung der IHK wieder. Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK. Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 35 vom Januar 2015. Bezugspreis im Übrigen: Jahresabonnement 27,85 € + MwSt., Einzelheft 2,56 €. Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier TITELBILD everythingpossible/Fotolia.com

Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

Vollversammlung der IHK Bodensee-Oberschwaben beschließt Wirtschaftssatzung sowie Plan GuV 2015 Der Beitragsumlagehebesatz der IHK Bodensee-Oberschwaben bleibt auch 2015 unverändert. Der Neubau des Weiterbildungszentrums prägt die Finanzplanungen bis 2016. Die Betriebserträge werden um rund 1,5 Prozent niedriger, die Betriebsausgaben um rund 10,7 Prozent höher veranschlagt als 2014. Dies ist auf verschiedene Sonderfaktoren zurückzuführen. Bei den Entgelten ist zwar weiterhin eine hohe Nachfrage nach Weiterbildungsseminaren und Lehrgängen zu verzeichnen. Wegen den Baumaßnahmen wird aber aus Raumnot und/oder lärmbedingt mit Ausfällen gerechnet. Bei den Betriebsaufwendungen sind verschiedene Instandhaltungsmaßnahmen (zum Beispiel Flachdachsanierung und im Zuge mit dem Anbau Umbauten

im Gebäudebestand) enthalten, die 2015 zu einmaligen Aufwendungen von über einer Million Euro führen. Mit Rücklageentnahmen und dem geplantem Bilanzgewinnvortrag 2014 wird ein Etatausgleich 2015 erreicht. Für den IHK-Anbau „Überbetriebliches Weiterbildungszentrum“ wurden weitere Mittel in Höhe von 6 Millionen Euro in den Finanzplan sowie Verpflichtungsermächtigungen in Höhe von bis zu 2 Millionen Euro eingestellt. Dadurch können Aufwendungen wie Grunderwerb, Planungskosten, Neubau von Parkplätzen und insbesondere der Rohbau finanziert sowie weitere Baulose im Jahr 2015 vergeben werden, deren Ausführung und Begleichung teilweise erst 2016 anstehen. Das Bauprojekt wird durch Bundes- und Lan-

desmittel mit einer Quote von über 60 Prozent bezuschusst. 2015 wurden Zuschussmittel in Höhe von 3,9 Millionen Euro eingeplant. Die Bezugsfertigkeit – und damit die Beseitigung der aktuellen Raumnot – ist nach dem aktualisierten Bauzeitplan für Frühjahr/ Sommer 2016 vorgesehen, aber stark witterungsabhängig. Umbaumaßnahmen am bestehenden Gebäudekomplex, insbesondere die Verlegung des Haupteingangs und des Service-Centers, sind für eine funktionale Neuausrichtung der Gesamtablauforganisation notwendig. Die IHK hat in den letzten Jahren sukzessiv eine Baurücklage ansammeln können, so dass eine Kreditfinanzierung vermutlich nicht erforderlich wird.

Wirtschaftssatzung der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben für das Geschäftsjahr 2015 Die Vollversammlung der IHK Bodensee-Oberschwaben hat am 10. Dezember 2014 gemäß den §§ 3 und 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956 (BGBI. I, Seite 920), zuletzt geändert

durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften vom 25. Juli 2013 (BGBl. I, Seite 2749), der Beitragsordnung vom 15. März 2006 sowie des Finanzstatuts der IHK Bodensee-Oberschwaben fol-

gende Wirtschaftssatzung für das Geschäftsjahr 2015 (1. Januar 2015 bis 31. Dezember 2015) beschlossen:

I. Wirtschaftsplan Der Wirtschaftsplan wird:

1. im Plan-GuV mit der Summe der Erträge i.H.v. mit der Summe der Aufwendungen i.H.v. mit dem geplanten Gewinnvortrag i.H.v. mit dem Saldo der Rücklagenveränderung i.H.v.

Euro 10.807.500 12.334.500 480.000 1.047.000

2. im Finanzplan mit der Summe der Investitionseinzahlungen i.H.v. mit der Summe der Investitionsauszahlungen i.H.v. mit der Summe der Einzahlungen i.H.v. mit der Summe der Auszahlungen i.H.v. mit der Summe der Verpflichtungsermächtigungen i.H.v.

Euro 520.000 7.555.000 4.420.000 8.285.000 2.000.000

festgestellt.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

01 2015

I

Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

II. Beitrag 1. Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen und Personengesellschaften und eingetragene Vereine, wenn nach Art oder Umfang ein in kaufmännischer Weise eingerichteter Geschäftsbetrieb nicht erforderlich ist, deren Gewerbeertrag, hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb 5.200 Euro nicht übersteigt, sind vom Beitrag freigestellt. Nicht im Handelsregister eingetragene natürliche Personen, die in den letzten fünf Wirtschaftsjahren vor der Betriebsgründung weder Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft, Gewerbebetrieb oder selbstständiger Arbeit erzielt haben noch an einer Kapitalgesellschaft mittelbar oder unmittelbar zu mehr als einem Zehntel beteiligt waren, sind für das Geschäftsjahr der IHK, in dem die Betriebseröffnung erfolgt, und für das darauffolgende Jahr von Grundbeitrag und Umlage, im dritten und vierten Jahr von der Umlage befreit, wenn ihr Gewerbeertrag hilfsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb 25.000 Euro nicht übersteigt. 2. Als Grundbeiträge sind zu erheben von a) Natürlichen Personen und Personengesellschaften, die nicht im Handels- oder Genossenschaftsregister eingetragen sind und deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb nicht erfordert 55 Euro b) den Inhabern einer Apotheke (§ 13 Abs. 1 Beitragsordnung) und IHKZugehörigen i. S. v. § 13 Abs. 2 der Beitragsordnung 55 Euro c) IHK-zugehörigen Einzelfi rmen und Personengesellschaften, die im Handelsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb nach Art und Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, mit 0–50 Arbeitnehmern 165 Euro

II

d) IHK-zugehörigen Kapitalgesellschaften und Genossenschaften mit 0–50 Arbeitnehmern 200 Euro e) IHK-Zugehörigen, die im Handelsregister oder Genossenschaftsregister eingetragen sind oder deren Gewerbebetrieb einen nach Art und Umfang in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert, mit Euro 51– 100 Arbeitnehmern 330 101– 200 Arbeitnehmern 660 201– 500 Arbeitnehmern 1.400 501– 1.000 Arbeitnehmern 2.800 1.001–5.000 Arbeitnehmern 5.700 über 5.000 Arbeitnehmern 11.500 Als Arbeitnehmer gelten nur die beim jeweiligen IHK-Zugehörigen im IHK-Bezirk beschäftigten Personen des Jahres 2014. Die Zahl der Arbeitnehmer wird nach § 10 Abs. 3 der Beitragsordnung in Verbindung mit § 267 Abs. 5 HGB ermittelt. 3. Abgesehen von der Freistellung nach Ziffer II.1. erfolgt die Veranlagung zum pauschalen Grundbeitrag unabhängig davon, ob ein Gewerbeertragbeziehungsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb oder ein Verlust erzielt wird. 4. Für Kapitalgesellschaften, die nach Ziffer II.2. zum Grundbeitrag veranlagt werden und deren gewerbliche Tätigkeit sich in der Komplementärfunktion in einer ebenfalls der Industrie- und Handelskammer zugehörigen Personenhandelsgesellschaft erschöpft (persönlich haftende Gesellschafter im Sinne von § 161 Abs. 1 HGB), wird auf Antrag der Grundbeitrag von 200 Euro um 50 Prozent ermäßigt auf 100 Euro. 5. Als Umlage sind zu erheben 0,22 Prozent (Hebesatz) des Gewerbeertrages, hilfsweise Gewinns aus Gewerbebetrieb (§ 4 Beitragsordnung). Bei natürlichen Personen und Personengesellschaften ist die Bemessungsgrundlage einmal um einen

Freibetrag von 15.340 Euro für das Unternehmen zu kürzen. 6. Bemessungsgrundlage für Grundbeitrag und Umlage ist das Jahr 2012. 7. Sofern ein Gewerbeertrag beziehungsweise Gewinn aus Gewerbebetrieb des Bemessungsjahres nicht bekannt ist, kann der IHK-Zugehörige aufgrund des der IHK zum Zeitpunkt des Erlasses des Beitragsbescheides vorliegenden Gewerbeertrages beziehungsweise Gewinns aus Gewerbebetrieb des jüngsten Kalenderjahres oder – soweit ein solcher nicht vorliegt – aufgrund einer Schätzung in entsprechender Anwendung des § 162 AO zur Umlage vorläufig veranlagt werden. Dies gilt entsprechend für die Bemessungsgrundlage Zahl der Arbeitnehmer, soweit diese für die Veranlagung zum Grundbeitrag erheblich ist.

III. Kredite 1. Investitionskredite – sind nicht vorgesehen. 2. Kassenkredite – sind nicht vorgesehen. Die vorstehende Wirtschaftssatzung wird hiermit ausgefertigt und in der IHK-Zeitschrift „Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee“, Ausgabe Januar 2015, veröffentlicht. Weingarten, 10. Dezember 2014 Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben Heinrich Grieshaber Präsident Prof. Dr.-Ing. Peter Jany Hauptgeschäftsführer Hinweis: Wirtschaftsplan und Wirtschaftssatzung 2015 liegen vom 12. Januar bis einschließlich 11. Februar 2015 im Gebäude der IHK BodenseeOberschwaben in 88250 Weingarten, Lindenstraße 2, Zimmer 224, während der üblichen Dienstzeiten für Mitglieder zur Einsicht aus.

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01 2015

Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

Plan Gewinn- und Verlustrechnung 2015 Bezeichnung

Erträge aus IHK-Beiträgen

Plan 2015

Plan 2014

Euro

Euro

6.758.000

6.665.000

Erträge aus Gebühren

1.392.000

1.378.900

Erträge aus Entgelten

2.188.000

2.186.700

338.000

604.400

10.676.000

10.835.000

Materialaufwand

2.528.000

2.465.300

Personalaufwand

5.405.000

5.159.200

340.000

330.000

Sonstige betriebliche Aufwendungen

3.646.000

2.811.400

Betriebsaufwand

11.919.000

10.765.900

Betriebsergebnis

-1.243.000

69.100

-272.500

-491.800

-1.515.500

-422.700

0

0

11.500

11.300

-1.527.000

-434.000

480.000

320.000

1.097.000

312.000

0

0

1.097.000

312.000

Einstellungen in Rücklagen

50.000

198.000

- in die Ausgleichsrücklage

0

0

50.000

198.000

0

0

Sonstige betriebliche Erträge Betriebserträge

Abschreibungen

Finanzergebnis Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit Außerordentliches Ergebnis Sonstige Steuern Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag Gewinn-/Verlustvortrag aus dem Vorjahr Entnahmen aus Rücklagen - aus der Ausgleichsrücklage - aus anderen Rücklagen

- in andere Rücklagen Bilanzgewinn/Bilanzverlust

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III

Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

Finanzplan 2015 (Kapitalflussrechnung) Plan 2015 in Euro Nr.

Verpflichtungsermächtigungen

9.

= Plan-Cashflow aus laufender Geschäft stätigkeit

-730.000

10.

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens

20.000

11.

- Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen

-6.325.000

a) Grundstücke und Gebäude – einzelne Maßnahmen – Verpflichtungsermächtigungen Anbau – Pauschal veranschlagt Teilsumme

-6.000.000 2.000.000

0 -50.000 -6.050.000

b) Technische Anlagen – einzelne Maßnahmen

0

– Verpflichtungsermächtigung

0

– Pauschal veranschlagt

0

Teilsumme

0

c) Betriebs- und Geschäft sausstattung – einzelne Maßnahmen (ohne Fahrzeuge) – Verpflichtungsermächtigung – Fahrzeuge

-130.000

Teilsumme

-275.000

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens

13.

- Auszahlungen für Investitionen des immateriellen Anlagevermögen -100.000 -130.000

+ Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögen

500.000 0 500.000

- Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen – Zugang von Beteiligungen – Zugang von Finanzanlagen

IV

-230.000

– Pauschal veranschlagt

– Abgang von sonstigen Finanzanlagen

16.

0

– einzelne Maßnahmen

– Abgang von Beteiligungen 15.

0 -50.000

– Pauschal veranschlagt 12.

14.

-95.000

-1.000.000 0 -1.000.000

= Plan-Cashflow aus der Investitionstätigkeit

-7.035.000

17.

b) Einzahlungen aus erhaltenen Investitionszuschüssen (Bund/Land)

3.900.000

3.900.000

19.

= Plan-Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit

3.900.000

20.

Zahlungswirksame Veränderung des Finanzmittelbestandes (Summe der Zeilen 9, 16 +19)

-3.865.000

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Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung behinderter Menschen nach § 66 Berufsbildungsgesetz (BBiG) zum Fachpraktiker für Technisches Produktdesign/ zur Fachpraktikerin für Technisches Produktdesign – Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion Die Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 18. November 2014 als zuständige Stelle nach § 66 Abs. 1 BBiG in Verbindung mit § 79 Abs. 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I S.931), zuletzt geändert durch Art. 24 G zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt vom 20. Dezember 2011 (BGBl. I S. 2854), nachstehende Ausbildungsregelung für die Ausbildung von behinderten Menschen „zum Fachpraktiker für Technisches Produktdesign/zur Fachpraktikerin für Technisches Produktdesign – Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion“.

§ 1 Ausbildungsberuf Die Berufsausbildung zum Fachpraktiker für Technisches Produktdesign/zur Fachpraktikerin für Technisches Produktdesign – Fachrichtung Maschinenund Anlagenkonstruktion erfolgt nach dieser Ausbildungsregelung. Der Bezugsberuf ist Technische Produktdesignerin/Technischer Produktdesigner Maschinen und Anlagenkonstruktion.

§ 2 Personenkreis Diese Ausbildungsregelung regelt die Berufsausbildung gemäß § 66 BBiG für Personen im Sinne des § 2 SGB IX.

§ 3 Dauer der Berufsausbildung Die Ausbildung dauert 42 Monate.

§ 4 Ausbildungsstätten Die Ausbildung findet in ausbildungsrechtlich anerkannten Ausbildungsbetrieben und Ausbildungseinrichtungen statt.

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01 2015

§ 5 Eignung der Ausbildungsstätte (1) Behinderte Menschen dürfen nach dieser Ausbildungsregelung nur in dafür geeigneten anerkannten Betrieben und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet werden. (2) Neben den in § 27 BBiG festgelegten Anforderungen muss die Ausbildungsstätte hinsichtlich der Räume, Ausstattung und Einrichtung den besonderen Erfordernissen der Ausbildung von behinderten Menschen gerecht werden. (3) Es müssen ausreichend Ausbilderinnen/Ausbilder zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Ausbilderinnen/Ausbilder muss in einem angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden stehen. Dabei ist ein Ausbilderschlüssel von in der Regel höchstens eins zu acht anzuwenden.

§ 6 Eignung der Ausbilderinnen/ Ausbilder (1) Ausbilderinnen/Ausbilder die im Rahmen einer Ausbildung nach §  66 BBiG erstmals tätig werden, müssen neben der persönlichen, berufsspezifisch fachlichen und berufspädagogischen Eignung (AEVO und andere) eine mehrjährige Erfahrung in der Ausbildung sowie zusätzliche behindertenspezifische Qualifikationen nachweisen. (2) Anforderungsprofil Ausbilderinnen/Ausbilder müssen eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation nachweisen und dabei folgende Kompetenzfelder abdecken: • Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis • Psychologie • Pädagogik, Didaktik • Rehabilitationskunde

• interdisziplinäre Projektarbeit • Arbeitskunde/Arbeitspädagogik • Recht • Medizin Um die besonderen Anforderungen des § 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifizierungsumfang von 320 Stunden sichergestellt werden. (3) Von dem Erfordernis des Nachweises einer rehabilitationspädagogischen Zusatzqualifikation soll bei Betrieben abgesehen werden, wenn die Qualität der Ausbildung auf andere Weise sichergestellt ist. Die Qualität ist in der Regel sichergestellt, wenn eine Unterstützung durch eine geeignete Ausbildungseinrichtung erfolgt. (4) Ausbilderinnen/Ausbilder, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG/§ 42m HwO bereits tätig sind, haben innerhalb eines Zeitraums von höchstens fünf Jahren die notwendigen Qualifikationen gemäß Absatz 2 nachzuweisen. Die Anforderungen an Ausbilderinnen/Ausbilder gemäß Absatz 2 gelten als erfüllt, wenn die behindertenspezifischen Zusatzqualifikationen auf andere Weise glaubhaft gemacht werden können.

§ 7 Struktur der Berufsausbildung (1) Findet die Ausbildung in einer Ausbildungseinrichtung statt, sollen mindestens zwölf Wochen außerhalb dieser Einrichtung in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb/ mehreren anerkannten Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden. (2) Soweit Inhalte der Ausbildung nach dieser Ausbildungsregelung, mit Inhalten der Berufsausbildung zum/ zur Technischen Produktdesigner/

V

Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

Technischen Produktdesignerin – Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion übereinstimmen, für die nach der geltenden Ausbildungsordnung oder aufgrund einer Regelung der IHK Bodensee-Oberschwaben eine überbetriebliche Berufsausbildung vorgesehen ist, soll die Vermittlung der entsprechenden Ausbildungsinhalte ebenfalls überbetrieblich erfolgen. (3) Von der Dauer der betrieblichen Ausbildung nach Absatz 1 kann nur in besonders begründeten Einzelfällen abgewichen werden, wenn die jeweilige Behinderung oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern; eine Verkürzung der Dauer durch die Teilnahme an einer überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahme erfolgt nicht.

§ 8 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild (1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit die jeweilige Behinderung der Auszubildenden oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern. (2) Die Berufsausbildung zum Fachpraktiker für Technisches Produktdesign/zur Fachpraktikerin für Technisches Produktdesign – Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):

4. 5.

Unterscheiden von Fertigungsverfahren und Montagetechniken, Ausführen von Berechnungen;

Abschnitt B Weitere berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten: 1.

Beurteilen von Werk- und Hilfsstoffen, 2. Produktentwicklung: 2.1 Produktentstehungsprozess, 2.2 Planen und Konzipieren von Bauteilen und Baugruppen, 2.3 Entwerfen, Ausarbeiten und Berechnen von Bauteilen und Baugruppen, 3. Auswählen von Fertigungs- und Fügeverfahren sowie Montagetechniken, 4. Ausführen von Simulationen.

Abschnitt C Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten in der Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion: 1. Ändern und Prüfen von Werkstoffeigenschaften, 2. Erstellen von Konstruktionen, 3. Fertigungstechnik, 4. Füge- und Montagetechnik, 5. Steuerungs- und Elektrotechnik.

Abschnitt D Gemeinsame integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten:

1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarif-

Abschnitt A Gemeinsame berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten: 1. 2. 3.

VI

Erstellen und Anwenden technischer Dokumente, Rechnergestützt Konstruieren, Unterscheiden von Werkstoffen,

2. 3. 4. 5. 6. 7.

recht, Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, Umweltschutz, Anwenden von Informations- und Kommunikationstechniken, Arbeitsplanung und -organisation, Durchführen von qualitätssichernden Maßnahmen,

8.

Kundenorientierung.

§ 9 Zielsetzung und Durchführung der Berufsausbildung Die in dieser Ausbildungsregelung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Abs. 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren (berufliche Handlungskompetenz) einschließt. (1) Diese Befähigung ist auch in der Prüfung nach §§ 10 bis 11 nachzuweisen. (2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen individuellen Ausbildungsplan zu erstellen. Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen und abzuzeichnen. (3) Die/der Auszubildende kann nach Maßgabe von Art oder Schwere/Art und Schwere ihrer/seiner Behinderung von der Pflicht zur Führung eines schriftlichen Ausbildungsnachweises entbunden werden.

§ 10 Teil I der gestreckten Abschlussprüfung (1) Die Abschlussprüfung besteht aus den beiden zeitlich auseinanderfallenden Teilen 1 und 2. Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist.

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

(2)

(3)

(4)

(5)

(6)

Die Ausbildungsregelung ist zugrunde zu legen. Dabei sollen Qualifikationen, die bereits Gegenstand von Teil 1 waren, in Teil 2 nur soweit einbezogen werden, als es für die Festlegung der Berufsbefähigung erforderlich ist. Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses wird Teil 1 mit 20 Prozent und Teil 2 mit 80 Prozent gewichtet. Wechseln Auszubildende nach Ablegung der Prüfung Teil 1 in die Ausbildung im anerkannten Ausbildungsberuf, wird das erzielte Ergebnis des Teil 1 mit 30 Prozent und Teil 2 mit 70 Prozent gewichtet, entsprechend der Verordnung zum Technischen Produktdesigner/ zur Technischen Produktdesignerin – Fachrichtung Maschinen- und Anlagenkonstruktion. Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden. Teil 1 der Abschlussprüfung findet in dem Prüfungsbereich Technische Dokumente statt. Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage 2 für das erste bis dritte Ausbildungsjahr aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. Für den Prüfungsbereich Technische Dokumente bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er a) Arbeitsschritte planen, dokumentieren und in den Produktentstehungsprozess einordnen, b) Freihandskizzen erstellen, c) strukturierte 3D-Datensätze nach geometrischen sowie nach fertigungs- und werkstofftechnischen Besonderheiten erstellen und ändern, d) Berechnungen durchführen und e) technische Dokumente erstellen und dabei insbesondere

Die Wirtschaft zwischen Alb und Bodensee

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Zeichnungen in Ansichten und Schnitten ableiten sowie Bemaßungen, Toleranzen, Passungen und Oberflächenbeschaffenheit beurteilen und eintragen kann. 2. Der Prüfling soll dazu ein Prüfungsprodukt erstellen und darauf bezogene Aufgaben schriftlich lösen. 3. Die Prüfungszeit beträgt insgesamt sieben Stunden; davon für die Erstellung des Prüfungsproduktes fünfeinhalb Stunden und für die schriftlich zu lösenden Aufgaben 90 Minuten.

§ 11 Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung (1) Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung soll vor dem Ablauf der Ausbildungsdauer stattfinden. (2) Der Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in den Anlagen 1 und 2 aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. (3) Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen: 1. Arbeitsauftrag 2. Entwicklung und Konstruktion 3. Wirtschafts- und Sozialkunde (4) Für den Prüfungsbereich Arbeitsauftrag bestehen folgende Vorgaben: Der Prüfling soll nachweisen, dass er a) Arbeitsaufträge bearbeiten und Informationen beschaffen kann, b) Lösungsvarianten erstellen und bewerten kann, c) funktions-, fertigungs- und prüfungsgerecht konstruieren, d) einfache Berechnungen durchführen sowie notwendige technische Dokumente ableiten und e) Dokumentationen und Präsentationen erstellen kann.

Durchführung der Prüfung (a) Der Prüfling soll einen betrieblichen Auftrag durchführen, mit

praxisbezogenen Unterlagen dokumentieren, seinen Arbeitsauftrag, die Durchführung und die Arbeitsergebnisse präsentieren und dazu ein auftragsbezogenes Fachgespräch führen; das Fachgespräch wird in Bezug auf den 3D-Datensatz, die Dokumentationen und die praxisbezogenen Unterlagen geführt; dem Prüfungsausschuss ist vor der Durchführung des betrieblichen Auftrags die Aufgabenstellung einschließlich eines geplanten Bearbeitungszeitraums zur Genehmigung vorzulegen. b) die Prüfungszeit für die Durchführung des betrieblichen Auftrags einschließlich Dokumentation beträgt insgesamt 70 Stunden, für die Präsentation höchstens zehn Minuten und für das auftragsbezogene Fachgespräch höchstens 20 Minuten. Der Ausbildungsbetrieb teilt dem Prüfling und der zuständigen Stelle mit der Anmeldung zur Prüfung den betrieblichen Auftrag mit. (5) Für den Prüfungsbereich Entwicklung und Konstruktion bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er a) mit Informations- und Kommunikationssystemen umgehen, b) Angaben in technischen Dokumenten erläutern, c) Funktionen erkennen und erläutern, d) Fertigungs- und Fügeverfahren sowie Montagetechniken beurteilen, e) Werkstoffeigenschaften beurteilen, f) Toleranzen, Passungen und Oberflächenangaben anwenden kann, g) einfache funktionale Zusammenhänge in der Steuerungsund Elektrotechnik berücksichtigen, h) Maschinen- und Verbindungselemente verwenden, i) einfache technische Berechnungen durchführen,

VII

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j) qualitätssichernde Maßnahmen durchführen kann. 2. Der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich bearbeiten. 3. Die Prüfungszeit beträgt 150 Minuten. (6) Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt verstehen kann. 2. Der Prüfling soll praxisbezogene Aufgaben schriftlich lösen. 3. Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.

§ 12 Gewichtungsregelung Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten: 1. Prüfungsbereich Technische Dokumente 20 Prozent 2. Prüfungsbereich Arbeitsauftrag 40 Prozent 3. Prüfungsbereich Entwicklung und Konstruktion 30 Prozent 4. Prüfungsbereich Wirtschaftsund Sozialkunde 10 Prozent

§ 13 Bestehensregelung (gestreckte Abschlussprüfung) (1) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen 1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit mindestens „ausreichend“,

2. im Ergebnis von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“, 3. im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag mit mindestens „ausreichend“, 4. in mindestens einem der übrigen Prüfungsbereiche von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ und 5. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenügend“ bewertet worden sind. (2) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der in Teil 2 der Abschlussprüfung mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.

§ 14 Übergang Ein Übergang von einer Berufsausbildung nach dieser Ausbildungsregelung in eine entsprechende Ausbildung nach § 4 BBiG/§ 25 HwO ist von der/dem Auszubildenden und der/dem Ausbildenden kontinuierlich zu prüfen.

§ 15 Prüfungsverfahren Für die Zulassung zur Abschlussprüfung und die Abnahme der Abschlussprüfung sind die §§ 37 bis 46 des Berufsbildungsgesetzes sowie die Prüfungsordnung der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen in der jeweils geltenden Fassung entsprechend anzuwenden.

§ 16 Abkürzung und Verlängerung der Ausbildungszeit Soweit die Dauer der Ausbildung abweichend von dieser Ausbildungsregelung verkürzt oder verlängert werden soll, ist § 8 Abs. 1 und 2 BBiG entsprechend anzuwenden.

§ 17 Inkraft treten Diese Ausbildungsregelung tritt am 1. Februar 2015 in Kraft.

Ausgefertigt: Weingarten, 3. Dezember 2014 Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben

Heinrich Grieshaber Präsident Prof. Dr.-Ing. Peter Jany Hauptgeschäftsführer

Ausbildungsregelung über die Berufsausbildung behinderter Menschen nach § 66 Berufsbildungsgesetz (BBiG) zum Fachpraktiker für Zerspanungsmechanik/ zur Fachpraktikerin für Zerspanungsmechanik Die IHK Bodensee-Oberschwaben erlässt aufgrund des Beschlusses des Berufsbildungsausschusses vom 18. November 2014 als zuständige Stelle nach § 66 Abs. 1 BBiG in Verbindung mit § 79

VIII

Abs. 4 BBiG vom 23. März 2005 (BGBl. I Seite 931), zuletzt geändert durch Art. 24 G zur Verbesserung der Eingliederungschancen am Arbeitsmarkt vom 20. Dezember 2011 (BGBl. I Seite 2854),

nachstehende Ausbildungsregelung für die Berufsausbildung von behinderten Menschen „zum Fachpraktiker für Zerspanungsmechanik/zur Fachpraktikerin für Zerspanungsmechanik“.

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Amtliche Bekanntmachungen IHK Bodensee-Oberschwaben

§ 1 Ausbildungsberuf Die Berufsausbildung zum Fachpraktiker für Zerspanungsmechanik/zur Fachpraktikerin für Zerspanungsmechanik erfolgt nach dieser Ausbildungsregelung. Der Bezugsberuf ist Zerspanungsmechaniker/Zerspanungsmechanikerin.

§ 2 Personenkreis Diese Ausbildungsregelung regelt die Berufsausbildung gemäß § 66 BBiG für Personen im Sinne des § 2 SGB IX.

§ 3 Dauer der Berufsausbildung Die Ausbildung dauert 42 Monate.

§ 4 Ausbildungsstätten Die Ausbildung findet in ausbildungsrechtlich geeigneten Ausbildungsbetrieben und Ausbildungseinrichtungen statt.

§ 5 Eignung der Ausbildungsstätte (1) Behinderte Menschen dürfen nach dieser Ausbildungsregelung nur in dafür geeigneten Betrieben und Ausbildungseinrichtungen ausgebildet werden. (2) Neben den in § 27 BBiG festgelegten Anforderungen muss die Ausbildungsstätte hinsichtlich der Räume, Ausstattung und Einrichtung den besonderen Erfordernissen der Ausbildung von behinderten Menschen gerecht werden. (3) Es müssen ausreichend Ausbilder/ Ausbilderinnen zur Verfügung stehen. Die Anzahl der Ausbilder/Ausbilderinnen muss in einem angemessenen Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden stehen. Dabei ist ein Ausbilderschlüssel von in der Regel höchstens eins zu acht anzuwenden.

§ 6 Eignung der Ausbilder/ Ausbilderinnen

Um die besonderen Anforderungen des § 66 BBiG zu erfüllen, soll ein Qualifizierungsumfang von 320 Stunden sichergestellt werden. (3) Von dem Erfordernis des Nachweises einer rehabilitationspädagogischen Zusatzqualifikation soll bei Betrieben abgesehen werden, wenn die Qualität der Ausbildung auf andere Weise sichergestellt ist. Die Qualität ist in der Regel sichergestellt, wenn eine Unterstützung durch eine geeignete Ausbildungseinrichtung erfolgt. (4) Ausbilder/Ausbilderinnen, die im Rahmen einer Ausbildung nach § 66 BBiG bereits tätig sind, haben innerhalb eines Zeitraumes von höchstens fünf Jahren die notwendigen Qualifikationen gemäß Absatz 2 nachzuweisen. Die Anforderungen an Ausbilder/Ausbilderinnen gemäß Absatz 2 gelten als erfüllt, wenn die behindertenspezifischen Zusatzqualifikationen auf andere Weise glaubhaft gemacht werden können.

§ 7 Struktur der Berufsausbildung

(1) Ausbilder/Ausbilderinnen, die im Rahmen einer Ausbildung nach §  66 BBiG erstmals tätig werden, müssen neben der persönlichen, berufsspezifisch fachlichen sowie der berufspädagogischen Eignung (AEVO und andere) eine mehrjährige Erfahrung in der Ausbildung

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sowie zusätzliche behindertenspezifische Qualifikationen nachweisen. (2) Anforderungsprofil Ausbilder/Ausbilderinnen müssen eine rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation nachweisen und dabei folgende Kompetenzfelder abdecken: • Reflexion der betrieblichen Ausbildungspraxis, • Psychologie, • Pädagogik, Didaktik, • Rehabilitationskunde, • Interdisziplinäre Projektarbeit, • Arbeitskunde/Arbeitspädagogik, • Recht, • Medizin.

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(1) Findet die Ausbildung in einer Ausbildungseinrichtung statt, sollen mindestens zwölf Wochen außerhalb dieser Einrichtung in einem geeigneten Ausbildungsbetrieb/ mehreren geeigneten Ausbildungsbetrieben durchgeführt werden.

(2) Von der Dauer der betrieblichen Ausbildung nach Absatz 1 kann nur in besonders begründeten Einzelfällen abgewichen werden, wenn die jeweilige Behinderung oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern. Eine Verkürzung der Dauer durch die Teilnahme an einer überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahme erfolgt nicht.

§ 8 Ausbildungsrahmenplan, Ausbildungsberufsbild (1) Gegenstand der Berufsausbildung sind mindestens die im Ausbildungsrahmenplan (Anlage) aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit). Eine von dem Ausbildungsrahmenplan abweichende Organisation der Ausbildung ist insbesondere zulässig, soweit die jeweilige Behinderung der Auszubildenden oder betriebspraktische Besonderheiten die Abweichung erfordern. (2) Die Berufsausbildung zum Fachpraktiker für Zerspanungsmechanik/zur Fachpraktikerin für Zerspanungsmechanik gliedert sich wie folgt (Ausbildungsberufsbild):

Abschnitt A Berufsprofilgebende Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten: 1. Planen und Organisieren der Arbeit, Bewerten der Arbeitsergebnisse; 2. Unterscheiden, Zuordnen und Handhaben von Werk-, Betriebsund Hilfsstoffen; 3. Herstellen von Bauteilen und Baugruppen; 4. Warten von Betriebsmitteln; 5. Steuerungstechnik; 6. Anschlagen, Sichern und Transportieren; 7. Kundenorientierung; 8. Planen des Fertigungsprozesses; 9. Arbeiten mit Programmen an numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen; 10. Einrichten von Werkzeugmaschinen; 11. Herstellen von Werkstücken;

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12.Überwachen von Fertigungsabläufen; 13.Geschäftsprozesse und Qualitätssicherungssysteme in der betrieblichen Ausbildung.

Abschnitt B Integrative Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten: 1. Berufsbildung, Arbeits- und Tarifrecht; 2. Aufbau und Organisation des Ausbildungsbetriebes; 3. Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit; 4. Umweltschutz; 5. Betriebliche und technische Kommunikation. Die Qualifikationen nach Absatz 2 sind mindestens in einem der folgenden Einsatzgebiete anzuwenden und zu vertiefen: 1. Drehmaschinensysteme 2. Fräsmaschinensysteme Das Einsatzgebiet wird von den Betrieben und Bildungseinrichtungen festgelegt. Andere Einsatzgebiete sind zulässig, wenn in ihnen die Qualifikationen vermittelt werden können.

§ 9 Zielsetzung und Durchführung der Berufsausbildung (1) Die in dieser Ausbildungsregelung genannten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) sollen so vermittelt werden, dass die Auszubildenden zur Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit im Sinne von § 1 Absatz 3 des Berufsbildungsgesetzes befähigt werden, die selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren (berufliche Handlungskompetenz) einschließt. Diese Befähigung ist auch in den Prüfungen nach den §§ 10 und 11 der gestreckten Abschlussprüfung nachzuweisen. (2) Die Ausbildenden haben unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes für die Auszubildenden einen individuellen Ausbildungsplan zu erstellen.

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(3) Die Auszubildenden haben einen schriftlichen Ausbildungsnachweis zu führen. Ihnen ist Gelegenheit zu geben, den schriftlichen Ausbildungsnachweis während der Ausbildungszeit zu führen. Die Ausbildenden haben den schriftlichen Ausbildungsnachweis regelmäßig durchzusehen und abzuzeichnen. Der/die Auszubildende kann nach Maßgabe von Art oder Schwere/Art und Schwere seiner/ihrer Behinderung von der Pflicht zur Führung eines schriftlichen Ausbildungsnachweises entbunden werden.

§ 10 Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung (1) Die Abschlussprüfung besteht aus den beiden zeitlich auseinanderfallenden Teilen 1 und 2. Durch die Abschlussprüfung ist festzustellen, ob der Prüfling die berufliche Handlungsfähigkeit erworben hat. In der Abschlussprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist. Die Ausbildungsregelung ist zugrunde zu legen. Dabei sollen Qualifikationen, die bereits Gegenstand von Teil 1 waren, in Teil 2 nur soweit einbezogen werden, als es für die Festlegung der Berufsbefähigung erforderlich ist. (2) Bei der Ermittlung des Gesamtergebnisses wird Teil 1 mit 30 Prozent, Teil 2 mit 70 Prozent gewichtet. (3) Zur Ermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit ist Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung durchzuführen. Sie soll vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres stattfinden. (4) Der Teil 1 der gestreckten Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für die ersten 18 Ausbildungsmonate in

Abschnitt A unter laufender Nummer: 1 a-f, 2 a-c, 3 a-e, 4 a-b, 10 a-c, 11 a-c Abschnitt B unter laufender Nummer: 5 a-b aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. (5) Für die komplexe Arbeitsaufgabe bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er a) technische Unterlagen auswerten, technische Parameter bestimmen, Arbeitsabläufe planen und abstimmen, Material und Werkzeug auswählen, b) Fertigungsverfahren auswählen, Bauteile durch manuelle und maschinelle Verfahren fertigen, Unfallverhütungsvorschriften anwenden und Umweltschutzbestimmungen beachten, c) die Sicherheit von Betriebsmitteln beurteilen, d) Prüfverfahren und Prüfmittel auswählen und anwenden, Einsatzfähigkeit von Prüfmitteln feststellen, e) Arbeitsergebnisse dokumentieren und bewerten kann. Diese Anforderungen sollen durch Bearbeiten eines kombinierten Fertigungsauftrages aus den Bereichen Dreh- und Frästechnik nachgewiesen werden. 2. Der Prüfling soll eine komplexe Arbeitsaufgabe durchführen, die situative Gesprächsphasen und schriftliche Aufgabenstellungen beinhaltet. 3. Die Prüfungszeit beträgt höchstens acht Stunden, wobei die situativen Gesprächsphasen insgesamt höchstens zehn Minuten umfassen sollen. 4. Die Aufgabenstellungen sollen einen zeitlichen Umfang von

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höchstens 90 Minuten haben, die Ergebnisse sind aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auszuwählen.

§ 11 Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung (1) Zur Ermittlung der beruflichen Handlungsfähigkeit ist Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung durchzuführen. (2) Teil 2 der gestreckten Abschlussprüfung erstreckt sich auf die in der Anlage für den 19.-42. Ausbildungsmonat in Abschnitt A unter laufender Nummer: 1 g-i, 4 c, 5 a, 6 a-b, 7 a, 8 a-d, 9 a-c, 10 d-f, 11 d-e, 12 a-d, 13 a-g Abschnitt B unter laufender Nummer: 5 c-e aufgeführten Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten sowie auf den im Berufsschulunterricht entsprechend dem Rahmenlehrplan zu vermittelnden Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich ist. (3) Teil 2 der Abschlussprüfung besteht aus den Prüfungsbereichen: 1. Arbeitsauftrag, 2. Auftragsplanung, 3. Fertigungstechnik und 4. Wirtschafts- und Sozialkunde. (4) Für den Prüfungsbereich Arbeitsauftrag bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag zeigen, dass er a) Informationen für die Auftragsabwicklung beschaffen, auswerten und nutzen, sicherheitsrelevante Vorgaben beachten; b) Arbeitsabläufe nach fertigungstechnischen Kriterien festlegen, einen Arbeitsplan erstellen; c) Aufträge, insbesondere unter Berücksichtigung von Arbeitssicherheit, Umweltschutz und Terminvorgaben, durchführen;

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d) Arbeitsergebnisse und -durchführung bewerten und dokumentieren kann. 2. Der Prüfling soll zum Nachweis der Anforderungen im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag Fertigungsprozesse an Werkzeugmaschinen durchführen und überwachen; dabei ist das Einsatzgebiet zu berücksichtigen. 3. Die Prüfungszeit beträgt 12 Stunden; innerhalb dieser Zeit soll das Fachgespräch in höchstens 15 Minuten durchgeführt werden. 4. Im Prüfungsbereich Arbeitsauftrag sind die Arbeitsaufgabe mit 85 Prozent und das Fachgespräch mit 15 Prozent zu gewichten. (5) Für den Prüfungsbereich Auftragsplanung bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er a) technische Unterlagen lesen und ergänzen, b) die Durchführung eines Fertigungsauftrages planen, Abläufe festlegen c) das Einrichten des Arbeitsplatzes unter Berücksichtigung von Arbeitssicherheit und Umweltschutz planen sowie technische Regelwerke, Richtlinien und Prüfvorschriften anwenden kann. 2. Der Prüfling soll im Prüfungsbereich Auftragsplanung Aufgaben schriftlich unter Zuhilfenahme praxisüblicher Unterlagen bearbeiten und die Ergebnisse aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auswählen. 3. Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten. (6) Für den Prüfungsbereich Fertigungstechnik bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er a) einen Auftrag bearbeiten, b) Werkzeugmaschinen zuordnen und deren Wartung berücksichtigen,

c) Fertigungsverfahren und Fertigungsparameter, Prüfmethoden und Prüfmittel festlegen, d) die Qualität der Arbeitsergebnisse dokumentieren kann. 2. Der Prüfling soll im Prüfungsbereich Fertigungstechnik Aufgaben schriftlich unter Zuhilfenahme praxisüblicher Unterlagen bearbeiten und die Ergebnisse aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auswählen; 3. Die Prüfungszeit beträgt 90 Minuten. (7) Für den Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde bestehen folgende Vorgaben: 1. Der Prüfling soll nachweisen, dass er allgemeine wirtschaftliche und gesellschaftliche Zusammenhänge der Berufs- und Arbeitswelt darstellen und beurteilen kann. 2. Der Prüfling soll Aufgaben schriftlich bearbeiten und die Ergebnisse aus vorgegebenen Lösungsvorschlägen auswählen. 3. Die Prüfungszeit beträgt 60 Minuten.

§ 12 Gewichtungsregelung Die Prüfungsbereiche sind wie folgt zu gewichten: 1. Prüfungsbereich komplexe Arbeitsaufgabe 30 Prozent, 2. Prüfungsbereich Arbeitsauftrag 40 Prozent, 3. Prüfungsbereich Auftragsplanung 10 Prozent, 4. Prüfungsbereich Fertigungstechnik 10 Prozent, 5. Prüfungsbereich Wirtschafts- und Sozialkunde 10 Prozent.

§ 13 Bestehensregelung (1) Die Abschlussprüfung ist bestanden, wenn die Leistungen 1. im Gesamtergebnis von Teil 1 und Teil 2 mit mindestens „ausreichend“, 2. im Ergebnis von Teil 2 der Abschlussprüfung mit mindestens „ausreichend“,

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3. in mindestens drei der Prüfungsbereiche von Teil 2 mit mindestens „ausreichend“ und 4. in keinem Prüfungsbereich von Teil 2 mit „ungenügend“ bewertet worden sind. (2) Auf Antrag des Prüflings ist die Prüfung in einem der mit schlechter als „ausreichend“ bewerteten Prüfungsbereiche, in denen Prüfungsleistungen mit eigener Anforderung und Gewichtung schriftlich zu erbringen sind, durch eine mündliche Prüfung von etwa 15 Minuten zu ergänzen, wenn dies für das Bestehen der Prüfung den Ausschlag geben kann. Bei der Ermittlung des Ergebnisses für diesen Prüfungsbereich sind das bisherige Ergebnis und das Ergebnis der mündlichen Ergänzungsprüfung im Verhältnis von 2:1 zu gewichten.

§ 14 Übergang Ein Übergang von einer Berufsausbildung nach dieser Ausbildungsregelung in eine entsprechende Ausbildung nach § 4 BBiG ist von dem/der Auszubildenden und dem/der Ausbildenden kontinuierlich zu prüfen.

§ 15 Prüfungsverfahren Für die Zulassung zur Abschlussprüfung und das Prüfungsverfahren gilt die Prüfungsordnung für die Durchführung von Abschluss- und Umschulungsprüfungen der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben entsprechend.

§ 16 Abkürzung und Verlängerung der Ausbildungszeit Soweit die Dauer der Ausbildung abweichend von dieser Ausbildungsregelung verlängert werden soll, ist § 8 Absatz 2 BBiG entsprechend anzuwenden.

§ 17 Inkraft treten, Außerkraft treten Diese Ausbildungsregelung tritt am 1. Februar 2015 in Kraft. Gleichzeitig treten die Ausbildungsregelungen für behinderte Menschen gemäß § 66 BBiG zum/zur Werkzeugmaschinenspaner/in Drehen und zum/zur Werkzeugmaschinenspaner/-in Fräsen vom 7. Oktober 1981 außer Kraft.

Ausgefertigt: Weingarten, 3. Dezember 2014

Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben Heinrich Grieshaber Präsident Prof. Dr.-Ing. Peter Jany Hauptgeschäftsführer

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