Dieser Bewerbungsberater wurde im Rahmen des Forschungsprojektes ZAK-Online erstellt.

December 30, 2019 | Author: Markus Eberhardt | Category: N/A
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BEWERBUNGSBERATER

Dieser Bewerbungsberater wurde im Rahmen des Forschungsprojektes ZAK-Online erstellt. ZAK-Online hat das Ziel die Zugangsmöglichkeiten für arbeitsmarktbenachteiligte Menschen mit Behinderung in den Arbeitsmarkt zu verbessern. Das Projekt wird gefördert durch das Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung. Die Verlinkungen in diesem Bewerbungsberater sind jeweils zum aufgeführten Ausgabedatum der vorliegenden Version überprüft, dennoch können sie durch Um- oder Einstellung durch die Betreiber der verlinkten Seiten immer auch fehlerhaft sein, oder zwischenzeitlich inhaltlich geändert sein. Das Berufsförderungswerk Michaelshoven ist nicht für die Inhalte fremder Internet-Seiten verantwortlich, die über einen Link erreicht werden. Zur Darstellung benötigen Sie den kostenfreien Adobe Reader, der zur Installation für die Betriebssysteme WIN XP/2000/ME/NT/98SE und MacOS 10.2.2-10.3 auf der CD-ROM in der Version 6.0.1 enthalten ist. Anregungen, Tipps und Hinweise richten Sie bitte an:

Vermittlungsservice Sürther Straße 171 50999 Köln Tel. 0221/3597-375 Fax 0221/3597-374 [email protected]

Ausgabe 2004/03 „ Version 1.0

Sürther Straße 171 y 50999 Köln y Postfach 50 13 63 y 50973 Köln Telefon 0221/35 97-0 y Fax 0221/35 97-280 [email protected] y www.diakonie-michaelshoven.de

Rehabilitationsziel Wiedereingliederung Ziel Ihrer beruflichen Rehabilitation ist die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Arbeit meint dabei nicht nur die wirtschaftliche Sicherung Lebensunterhaltes, sondern auch gesellschaftliche Anerkennung Integration, Selbstständigkeit und Selbstentfaltung.

des und

Im bfw Michaelshoven schaffen Sie sich die Grundlage für Ihre neue berufliche Existenz. Erfolgreich abgeschlossen haben Sie Ihre berufliche Rehabilitation, wenn Sie wieder einen Arbeitsplatz gefunden haben. Mit der Ausbildung im bfw Michaelshoven haben Sie in Ihrem neuen Beruf gute Startchancen. Sie vermittelt Ihnen das Handwerkszeug, sich an Ihrem Arbeitsplatz zu behaupten. Dazu gehören vor allem die Fähigkeiten, Aufgabenstellungen selbstständig zu lösen, sich Neuem aufgeschlossen und konstruktiv zu stellen und sich aktiv Wissen und Können anzueignen. Wichtige Voraussetzung für die Platzierung auf dem Arbeitsmarkt ist Ihre individuelle Bewerbungsstrategie. Dabei soll Ihnen dieser Bewerbungsratgeber helfen. Hier können Sie sich über alle Bereiche Ihrer Bewerbungsaktivitäten informieren. Er soll Ihnen ein nützlicher Ratgeber bei der Vorbereitung und Durchführung Ihrer Stellensuche sein. Denn der wichtigste Akteur bei der Vermittlung sind Sie selbst. Gestalten Sie Ihre berufliche Eingliederung aktiv mit!

Prof. Dr.-Ing. H.-P. Riedel Der Bewerbungsberater richtet sich an Männer und Frauen. Lediglich zur vereinfachten Schreib- und Leseweise wird im folgenden Text zur Nennung von weiblichen und männlichen Personen nur eine Form verwendet.

Berufsförderungswerk Michaelshoven Bewerbungsberater 2004

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Sie können per Mausklick auf die Seitenzahl direkt an die gewünschte Stelle im Bewerbungsberater springen.

Inhaltsverzeichnis

WAS VOR DER BEWERBUNG WICHTIG IST.......................................................... 4 INFORMATIONSBESCHAFFUNG ÜBER DEN ARBEITSMARKT ..................................................... 4 INDIVIDUELLE FAKTOREN ......................................................................................... 5 Das persönliche Stärken-/Schwächenprofil ........................................................ 5 Fachqualifikationen ........................................................................................ 6 Schlüsselqualifikationen.................................................................................. 6 Selbsteinschätzung ........................................................................................ 7 Fremdeinschätzung ...................................................................................... 10 AUSEINANDERSETZUNG MIT DEM REHA-GRUND ............................................................. 13 BEDEUTUNG UND NUTZEN DES IFIP FÜR DIE STELLENSUCHE.............................................. 14 WAS ERWARTEN ARBEITGEBER?............................................................................... 15 WO FINDE ICH EINEN JOB?..................................................................................... 16 Tageszeitungen/Fachzeitschriften/lokale Wochenblätter..................................... 16 Vermittlungsservice ..................................................................................... 17 Initiativbewerbungen ................................................................................... 18 Private Arbeitsvermittlung............................................................................. 19 Eigenes Stellengesuch .................................................................................. 19 Internet ..................................................................................................... 19 Agentur für Arbeit........................................................................................ 20 Weitere Jobbörsen ....................................................................................... 20 Internetauftritte von Unternehmen................................................................. 21 Persönliche Empfehlungen ............................................................................ 21 Andere Möglichkeiten ................................................................................... 22 ADRESSENSAMMLUNG/CHECKLISTE ........................................................................... 22 WIE LESE ICH EINE STELLENANZEIGE? ....................................................................... 23 Muss- und Wunschanforderungen .................................................................. 24 Gegenüberstellung von Anforderungsprofil und Stärken- und Schwächenprofil ...... 24 DAS PRAKTIKUM .............................................................................................. 25 ZUR VORBEREITUNG ............................................................................................ 26 EIN PRAKTIKUMSPLATZ IST GEFUNDEN........................................................................ 27 REFLEXION ....................................................................................................... 29 DIE BEWERBUNG .............................................................................................. 30 DIE TELEFONISCHE BEWERBUNG .............................................................................. 30 INITIATIVBEWERBUNGEN ....................................................................................... 32 ONLINEBEWERBUNGEN.......................................................................................... 32 WAS FÜR DIE ERSTELLUNG DER BEWERBUNGSUNTERLAGEN WICHTIG IST ................................ 33 Das Bewerbungsfoto .................................................................................... 33 Inhalte der Bewerbungsmappe ...................................................................... 34 Das Anschreiben – harte Arbeit...................................................................... 35 Was ist beim Schreiben des Lebenslaufes zu beachten?..................................... 36 Zeugnisse................................................................................................... 37 1. BEISPIEL LEBENSLAUF ...................................................................................... 38 1. BEISPIEL - ANSCHREIBEN FÜR EIN PRAKTIKUM .......................................................... 39 2. BEISPIEL LEBENSLAUF ...................................................................................... 41 2. BEISPIEL - ANSCHREIBEN AUF EINE STELLENANZEIGE .................................................. 44 DAS VORSTELLUNGSGESPRÄCH ................................................................................ 45 OUTFIT - KLEIDERORDNUNG ................................................................................... 47 ASSESSMENT-CENTER (AC) – EINSTELLUNGSTESTS ....................................................... 47 PERSONALFRAGEBÖGEN ........................................................................................ 48 GEHALTSVORSTELLUNGEN ...................................................................................... 48 ABSAGEN ......................................................................................................... 49

Berufsförderungswerk Michaelshoven Bewerbungsberater 2004

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ARBEITSVERTRAG ............................................................................................... 50 GEHALTSRECHNER............................................................................................... 50 BEWERBUNGSKOSTEN........................................................................................... 51 VORSTELLUNGSKOSTEN ......................................................................................... 51 PROBEZEIT ....................................................................................................... 51 INTEGRATIONSMAßNAHMEN IM BFW ............................................................... 53 BETRIEBLICHE INTEGRATIONSFÖRDERUNG (BIF) ........................................................... 53 INTEGRATIONSVORBEREITUNGSTRAINING (IVT) ............................................................ 53 WICHTIGE INFORMATIONEN ............................................................................ 55 SELBSTSTÄNDIGKEIT ............................................................................................ 55 Das Überbrückungsgeld ................................................................................ 55 Der Existenzgründungszuschuss („Ich-AG“) ..................................................... 56 Qual der Wahl ............................................................................................. 57 ZEITARBEIT ...................................................................................................... 57 KOOPERATION DES BFW MIT ADECCO ....................................................................... 58 BEFRISTETE ARBEITSVERHÄLTNISSE .......................................................................... 58 TEILZEIT.......................................................................................................... 59 400-EURO-JOBS ................................................................................................ 59 TELEARBEIT ...................................................................................................... 60 ARBEITEN IM AUSLAND ......................................................................................... 61 MIGRANTEN ...................................................................................................... 62 WEITERBILDUNG/FORTBILDUNG ............................................................................... 62 INTEGRATIONSAMT .............................................................................................. 63 INTEGRATIONSFACHDIENST .................................................................................... 63 BESONDERER KÜNDIGUNGSSCHUTZ FÜR SCHWERBEHINDERTE ............................................ 65 FINANZIELLE FÖRDERUNGSMÖGLICHKEITEN .................................................................. 66 ARBEITLOSMELDUNG ............................................................................................ 66 FALLS NACH DER UMSCHULUNG NOCH KEIN PASSENDER ARBEITSPLATZ GEFUNDEN IST................. 68

Berufsförderungswerk Michaelshoven Bewerbungsberater 2004

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WAS VOR DER BEWERBUNG WICHTIG IST

Informationsbeschaffung über den Arbeitsmarkt Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es seit vielen Jahren in fast allen Bereichen deutlich mehr Arbeit Suchende als Arbeitsstellen. Es wird daher für Sie als Bewerber immer aufwendiger, sich aus der Masse der Bewerbungen herauszuheben und einen passenden Arbeitsplatz zu finden. Um die Chancen auf einen Arbeitsplatz zu erhöhen ist es für Sie wichtig, die Stellensuche auf einen möglichst großen Radius auszudehnen, also hohe Mobilität zu zeigen und sich frühzeitig über mögliche Quereinstiege oder alternative Einsatzbereiche zu informieren. Neben der geeigneten, für Sie persönlich passenden Bewerbungsstrategie, hat auch die Anzahl der versandten Bewerbungen Einfluss auf den Erfolg Ihrer Stellensuche. Regionale Wirtschafts- und Arbeitsmarktinformationen sollten Sie in der Tagespresse, Funk und Fernsehen regelmäßig verfolgen. So kann z. B. die Ankündigung der Neueröffnung einer Handelsfiliale für Sie eine Chance sein, sich frühzeitig bei der Zentrale um einen Arbeitsplatz zu bewerben. Weitere Informationen bietet das Berufenet mit berufsspezifischen Statistiken über Beschäftigte auf dem Arbeitsmarkt und der StellenInformations-Service (SIS) der Agentur für Arbeit. SIS ist eine Datenbank der der Agentur für Arbeit (http://www.arbeitsagentur.de/) gemeldeten offenen Stellen und gleichzeitig der größte zusammenhängende Stellenmarkt Deutschlands (... obwohl der Arbeitsagentur weniger als die Hälfte der offenen Stellen gemeldet werden). Im Berufenet finden Sie auch Hinweise auf alternative Einsatzbereiche und Anregungen, wo Sie sich ebenfalls bewerben können, z. B. sind schon Technische Zeichner von Küchenstudios und Innenarchitekten gesucht und eingestellt worden.

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Einen guten Einstieg bietet auch das Internet-Portal meinestadt.de in dem die Stellenangebote des SIS unter dem Link Stellenmarkt mit eigenen Filtern komfortabel bundesweit, nach Berufen, Tätigkeiten sowie ortsbezogen durchsucht werden können. Hier werden auch für jede Stadt unter Æ „Daten & Fakten“ Æ „Arbeiten und Geldverdienen“ ausführliche Arbeitsmakt-Daten und Trends zu Beschäftigungsentwicklung, Einkommen und Arbeitslosigkeit bereit gestellt. Allgemeine Informationen zur Wirtschaft stellt die Industrie- und Handelskammer Bonn/Rhein-Sieg (IHK) online bereit unter IHK Æ Standortpolitik Æ Wirtschaftsdaten. Mit dem Wandel der Bundesanstalt für Arbeit hin zur „Bundesagentur für Jobvermittlung“ gewinnt das Internet als umfangreiches und größtes Informationsmedium auch für die Arbeitsagenturen an Bedeutung. Künftig läuft die Personalvermittlung dort komplett in einer „Virtuellen Arbeitsagentur“ in enger Zusammenarbeit mit den fünf größten OnlineStellenmärkten (jobpilot, JobScout24, Jobware, Monster und StepStone).

Individuelle Faktoren DAS PERSÖNLICHE STÄRKEN-/SCHWÄCHENPROFIL Eine erfolgreiche Bewerbung setzt voraus, dass Sie sich über folgende Punkte im Klaren sind:

ƒ ƒ ƒ

Was kann ich? (Fachqualifikationen)

ƒ

Was ist möglich? (Nach realistischer Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und des Arbeitsmarktes)

Was für ein Mensch bin ich? (Schlüsselqualifikationen) Was will ich? (Beruflicher (Neu)-Einstieg; Wo will ich in 2 Jahren stehen?)

Um dies zu ermitteln ist vor der Bewerbung eine Bestandsaufnahme Ihrer fachlichen und persönlichen Stärken und Schwächen erforderlich.

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FACHQUALIFIKATIONEN Zunächst erstellen Sie eine Übersicht aller fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse, die Sie sich in Erstausbildung, Umschulung und bisheriger Berufspraxis erworben haben. Bewerten Sie diese entsprechend Ihrer Ausprägung und vergeben Sie sich ehrliche Noten von „sehr gut“ bis „mangelhaft". Überlegen Sie sich bei welchen Tätigkeiten Sie Ihre fachlichen Stärken optimal einsetzen können und richten Sie Ihre Stellensuche danach aus. Sofern Sie bei der Beurteilung Schwachstellen oder Nachholbedarf erkennen, überlegen Sie sich, ob Sie diese Kenntnisse für die von Ihnen angestrebte Tätigkeit benötigen und wie Sie diese dann verbessern können. SCHLÜSSELQUALIFIKATIONEN Unternehmen wählen ihre Mitarbeiter nicht nur nach den Fachkenntnissen aus, sondern berücksichtigen auch die persönlichen Stärken eines Bewerbers. Der Bewerber muss von seiner Persönlichkeit her für die Tätigkeit geeignet sein und muss in das Mitarbeiterteam passen. Daher ist es auch erforderlich, dass Sie sich über Ihre Schlüsselqualifikationen Klarheit verschaffen. Auch hier ist eine Bestandsaufnahme mit Beurteilung sinnvoll. Häufig unterscheidet sich die eigene Wahrnehmung, wie Sie auf andere Menschen wirken (Selbsteinschätzung) davon, wie andere Menschen Sie erleben. Beurteilen Sie sich daher nicht nur selbst, sondern bitten Sie Freunde, Bekannte oder Lehrgangskollegen, Ihre Schlüsselqualifikationen zu beurteilen (Fremdeinschätzung). Kommt es bei einem Punkt zu großen Unterschieden zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung, so fragen Sie bei Ihrem Gegenüber genau nach, woran er bei dieser Einschätzung gedacht hat. Hören Sie gut zu und überlegen Sie in Ruhe, was an dieser Einschätzung dran sein könnte. Es geht hier nicht um Rechthaberei oder das Finden absoluter Wahrheiten sondern um Einschätzungen, wie Freunde und Bekannte sie sehen und erleben.

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Keener hät sich selvs jemaat Bei der Einschätzung der unterschiedlichen Schlüsselqualifikationen geht es darum, besondere Stärken zu ermitteln und bestimmten Tätigkeiten zuzuordnen (z. B. hohe Ergebnisse bei Kommunikationsfähigkeit und Kontaktfähigkeit sind eine gute Grundlage für Arbeitsbereiche mit Kundenverkehr). Eine Grundlage für eine Selbst-/Fremdeinschätzung können die nachfolgenden Fragebögen sein. Auf der Skalierung von 1 bis 10 werden die Ausprägungen der Persönlichkeitsmerkmale eingeschätzt, so z. B. für die erste Fragestellung: schätzen Sie sich als sehr selbstbewusst ein, dann stufen Sie sich im Bereich 8, 9 oder 10 ein. Die „typischen Aussagen“ bei den jeweiligen Persönlichkeitsmerkmalen dienen der allgemeinen Erklärung, damit auch jeder dasselbe meint, wenn z. B. von Selbstbewusstsein gesprochen wird. SELBSTEINSCHÄTZUNG Persönlichkeitsmerkmale

Typische Aussage

Ausprägung Schwach ausgesprägt

Arbeitsplatzbezogene Persönlichkeitsmerkmale Selbstbewusstsein Ich weiß, was ich kann und was ich will. Eigeninitiative

Stark ausgeprägt

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich setze mir eigene Ziele und verwirkliche sie auch ohne Anstöße.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich habe den Ehrgeiz, auch harten Anforderungen gerecht zu werden.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich komme mit ganz unterschiedlichen Menschen zurecht.

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Lernbereitschaft

Ich lerne gerne Neues dazu.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Selbständigkeit

Ich bin in der Lage, ohne fremde Hilfe meine Arbeiten zu verrichten.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich begreife sehr schnell, wenn mir jemand etwas erklärt.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Es fällt mir leicht, fremde Menschen kennenzulernen.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich lasse mir auch mal was sagen, wenn ich was falsch gemacht habe.

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Leistungsbereitschaft

Anpassungsvermögen

Auffassungsvermögen

Kontaktfähigkeit

Kritikbereitschaft

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Zuverlässigkeit

8

Ich bin ein Mensch, auf den man sich verlassen kann.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Pünktlichkeit

Ich halte meine Termine pünktlich ein.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Belastbarkeit

Mit Schwierigkeiten und Problemen werde ich gut fertig und unter hohem Zeitdruck behalte ich die Übersicht.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich kann gut mit anderen zusammenarbeiten und bin kompromissbereit.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich kann so lange an einer Arbeit sitzen, bis ich das gewünschte Ergebnis habe.

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Auch wenn ich eigentlich keine Lust habe, kann ich mich zum Arbeiten zwingen.

1

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Was ich mir vorgenommen habe, versuche ich konsequent zu erreichen.

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

Auch bei komplexen Aufgaben kann ich Zeitbedarf und Mitteleinsatz optimal planen.

1

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Kommunikationsfähigkeit Das, was ich anderen mitzuteilen habe, wird auch so verstanden, wie ich es gemeint habe.

1

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1

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1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich bin auch ohne konkrete Arbeitsvorgaben in der Lage die Zeit sinnvoll zu nutzen.

1

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Ich bin in der Lage in Konfliktsituationen die Übersicht zu behalten und mich angemessen zu verhalten und z.B. Hilfe in Anspruch zu nehmen.

1

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Teamfähigkeit

Ausdauer

Selbstdisziplin

Zielstrebigkeit

Organisationsfähigkeit

Auftreten

Ich habe ein sicheres Auftreten und gute Umgangsformen.

Äußeres Erscheinungsbild Ich achte auf angemessene Kleidung und Erscheinung. Strukturiertheit

Konfliktfähigkeit

Berufsförderungswerk Michaelshoven Bewerbungsberater 2004

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Spezielle Persönlichkeitsmerkmale: Aufgeschlossenheit

Ich höre gern Menschen zu, die eine ganz andere Auffassung haben als ich.

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ich kann mich gewöhnlich schnell und sicher entscheiden.

1

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Ich habe in Diskussionen oft treffsichere Argumente, die andere überzeugen.

1

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Kreativität

Ich habe immer neue Ideen.

1

2 3 4 5 6 7 8 9 10

Hilfsbereitschaft

Wenn jemand Hilfe braucht, helfe ich gern.

1

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Ich glaube, dass ich in allen Situationen zurechtkomme.

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Ich gehe gern ein Risiko ein.

1

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Entscheidungsfähigkeit

Überzeugungskraft

Selbstsicherheit

Risikobereitschaft

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FREMDEINSCHÄTZUNG Persönlichkeitsmerkmale

Typische Aussage

Ausprägung Schwach ausgesprägt

Arbeitsplatzbezogene Persönlichkeitsmerkmale Selbstbewusstsein Er/Sie weiß, was er/sie kann und will. Eigeninitiative

Stark ausgeprägt

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Er/Sie setzt sich eigene Ziele und verwirklicht sie auch ohne Anstöße.

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Er/sie hat den Ehrgeiz, auch harten Anforderungen gerecht zu werden.

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Er/Sie kommt mit ganz unterschiedlichen Menschen zurecht.

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Lernbereitschaft

Er/Sie lernt gerne Neues dazu.

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Selbständigkeit

Er/Sie ist in der Lage, ohne fremde Hilfe seine/ihre Arbeiten zu verrichten.

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Er/Sie begreift sehr schnell, wenn ihm/ihr jemand etwas erklärt.

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Es fällt ihm/ihr leicht, fremde Menschen Kennen zu lernen.

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Er/Sie lässt sich auch mal was sagen, wenn er/sie was falsch gemacht hat.

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Er/Sie ist ein Mensch, auf den man sich verlassen kann.

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Leistungsbereitschaft

Anpassungsvermögen

Auffassungsvermögen

Kontaktfähigkeit

Kritikbereitschaft

Zuverlässigkeit

Pünktlichkeit

Er/Sie hält seine/ihre Termine pünktlich ein.

Belastbarkeit

Mit Schwierigkeiten und Problemen wird er/sie gut fertig und unter hohem Zeitdruck behält er/sie die Übersicht.

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Er/Sie kann gut mit anderen zusammenarbeiten und ist kompromissbereit.

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Teamfähigkeit

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Ausdauer

Selbstdisziplin

Zielstrebigkeit

Organisationsfähigkeit

Kommunikationsfähigkeit

Auftreten

Er/Sie kann so lange an einer Arbeit sitzen, bis er/sie das gewünschte Ergebnis hat.

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Auch wenn er/sie eigentlich keine Lust hat, kann er/sie sich zum Arbeiten zwingen.

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Was er/sie sich vorgenommen hat, versucht er/sie konsequent zu erreichen.

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Auch bei komplexen Aufgaben kann er/sie Zeitbedarf und Mitteleinsatz optimal planen.

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Das, was er/sie anderen mitzuteilen hat, wird auch so verstanden, wie er/sie es gemeint hat.

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Er/Sie hat ein sicheres Auftreten und gute Umgangsformen.

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Er/Sie ist auch ohne konkrete Arbeitsvorgaben in der Lage die Zeit sinnvoll zu nutzen.

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Er/Sie ist in der Lage in Konfliktsituationen die Übersicht zu behalten und sich angemessen zu verhalten und z.B. Hilfe in Anspruch zu nehmen.

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Er/Sie kann sich gewöhnlich schnell und sicher entscheiden.

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Er/Sie hat in Diskussionen oft treffsichere Argumente, die andere überzeugen.

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Äußeres Erscheinungsbild Er/Sie achtet auf angemessene Kleidung und Erscheinung. Strukturiertheit

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Spezielle Persönlichkeitsmerkmale: Aufgeschlossenheit

Entscheidungsfähigkeit

Überzeugungskraft

Er/Sie hört gern Menschen zu, die eine ganz andere Auffassung haben als er/sie.

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Kreativität

Er/Sie hat immer neue Ideen.

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Hilfsbereitschaft

Wenn jemand Hilfe braucht, hilft er/sie gern.

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Er/Sie glaubt, dass er/sie in allen Situationen zurechtkommt.

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Er/Sie geht gern ein Risiko ein.

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Selbstsicherheit

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Auseinandersetzung mit dem Reha-Grund Es sind in der Regel gesundheitliche Gründe, die Sie daran hindern, Ihre bisherige Tätigkeit weiter auszuüben. Schon bei der Wahl des neu zu erlernenden Berufes stand dieses Thema im Mittelpunkt und auch bei Ihren Bewerbungsbemühungen muss das Thema „Gesundheit“ immer im Vordergrund stehen. Aus Sicht des Arbeitgebers stellt sich – ob direkt angesprochen oder verdeckt thematisiert – die Frage, ob Sie als möglicher neuer Mitarbeiter nicht wieder gesundheitliche Probleme, häufigere Fehlzeiten oder Leistungseinschränkungen haben werden. Deshalb ist es wichtig, sich mit diesem Thema frühzeitig auseinander zu setzen. Bereiten Sie sich darauf vor, Ihren Arbeitgeber zielgerichtet über Ihre gesundheitliche Situation informieren zu können. Dabei interessiert nicht etwa Ihre komplette Krankengeschichte, sondern die Auswirkung Ihres Rehagrundes auf die Arbeitssituation. In der Regel sind Sie im neu erlernten Beruf uneingeschränkt einsatzfähig. Die meisten gesundheitlichen Einschränkungen aus der alten Tätigkeit spielen im neuen Arbeitsumfeld keine Rolle. Gemeinsam mit Ihrem Reha-Team sollten Sie klären, welche Rahmenbedingungen bei weiterhin bestehenden gesundheitlichen Einschränkungen erforderlich sind. Ebenso die Fragestellung, wie offen Sie über Ihre Erkrankung berichten und mit welchen Worten Sie diese dem Arbeitgeber gebenüber anbringen. Der Arbeitgeber muss erkennen können, dass Sie für die zu besetzende Stelle „gesund“ sind und eventuelle Einschränkungen (z. B. das Heben von Lasten über X Kilogramm) klar benennen können. Liegt eine psychische Erkrankung vor, sollten Sie unbedingt gemeinsam mit dem Reha-Team die Vorgehensweise im Vorstellungsgespräch erarbeiten. Wichtig ist, dass Sie für sich vor dem Vorstellungsgespräch geklärt haben, was und wieviel Sie über Ihre Behinderung sagen werden, welche Dinge Sie unbedingt geklärt/angesprochen haben möchten und in welchen Teilen Sie nur auf Nachfrage des Arbeitgebers reagieren werden. Die Formulierungen in vielen Stellenanzeigen können erste Hinweise geben, ob sich die beschriebene Tätigkeit mit Ihrer gesundheitlichen Situation vereinbaren lässt. Erarbeiten Sie sich in der Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch unbedingt Fragen, um diese Punkte Ihrerseits anzusprechen und abzuklären. Damit klären Sie bereits im Vorfeld, z. B. im Falle einer Rückenproblematik, ob die körperlichen Anforderungen des Arbeitsbereiches auf Dauer von Ihnen zu leisten sind. Nutzen Sie im Rahmen des Bewerbungstrainings die Möglichkeit, Ihre individuelle Strategie bei einer Simulation des Vorstellungsgespräches zu überprüfen.

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3 Wichtig 3 3

ist, dass Sie für den Arbeitgeber in erster Linie erkennbar gesund und einsatzfähig für die zu besetzende Stelle sind, also Ihre Stärken und Fähigkeiten im Vordergrund stehen. Lange krankheitsbedingte Ausfallzeiten sollten bei Nachfrage des Arbeitgebers so benannt werden können, dass diese Phase offensichtlich abgeschlossen ist. Bei Bedenken, ob Sie einzelne Arbeitsplatzanforderungen aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen auch erfüllen können, sollten Sie dieses im Vorstellungsgespräch unbedingt abklären. Z. B.: Wie häufig sind X Kilo Lasten zu tragen? Gibt es Wechselschicht im Zweischichtoder im Dreischicht-System?

Bedeutung und Nutzen des IFIP für die Stellensuche Der individuelle Förder- und Integrationsplan (IFIP), den das Reha-Team mit Ihnen gemeinsam im Laufe Ihrer Umschulung erstellt, beinhaltet auch Angaben zu Ihrer gesundheitlichen Situation (positives/negatives Leistungsbild) und Ihren Fach- und Schlüsselqualifikationen. Auch diese Angaben sollten Sie für Ihre Bewerbungsaktivitäten nutzen. Zudem werden Fördermöglichkeiten mit dem Reha-Team besprochen und schriftlich im IFIP festgehalten, um so den Reha-Prozess und die Integration zu planen und individuell zu gestalten. Am Ende der Umschulung werden in einem Integrationskonzept Ihre individuelle Vermittlungsstrategie und alle Maßnahmen, die für Ihre Integration förderlich sein können, aufgezeigt.

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Was erwarten Arbeitgeber?

H in d ern isse b e i d e r E in stellu n g vo n A rb e itslo se n

F e h le n d e A rb e itsm o tiv a tio n

8 0 ,0 %

F e h le n d e Q u a lifika tio n

7 9 ,9 %

F e h le n d e A rb e itse rfa h ru n g

5 6 ,1 %

G e su n d h e itlic h e B e e in trä c h tig u n g e n

4 6 ,7 %

A n sp rü c h e b zg l. A rb e itsze it/A rb e itsb e d in g u n g e n

4 0 ,0 %

La n g ze ita rb e itslo sig ke it

3 2 ,6 %

F e h le n d e S p ra c h ke n n tn isse

3 1 ,9 %

H o h e s A lte r

3 1 ,4 %

M in d e stlo h n h ö h e / ta riflic h e E in g ru p p ie ru n g

1 8 ,5 %

0%

100% Q uelle: n ach N ord h orn -S tu die 2 00 1 , B efragu n g v on A rb eitgeb ern

Im Bewerbungsverfahren Arbeitgeber werden meist nach der Veröffentlichung von Stellenangeboten mit Bewerbungen förmlich überflutet. Wichtig für Sie als Stellensuchender ist daher eine schnelle Reaktion auf das Stellenangebot. Der (künftige) Arbeitgeber erwartet von Ihnen als Bewerber

ƒ ƒ ƒ ƒ

Ihr „Interesse“ am Kontakt, ein Anschreiben mit Darstellung Ihres „Nutzens“ für das Unternehmen, vollständige Darstellung Ihres Lebenslaufs und Unterlagen in tadellosem Zustand.

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Für die Bewerberauswahl und im Arbeitsverhältnis Im Auswahlverfahren achten Arbeitgeber vor allem auf folgende Punkte, die Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen herausstellen können:

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Berufsabschlüsse und Qualifikationen,

ƒ

gute Deutschkenntnisse, evtl. Fremdsprachenkenntnisse.

Berufserfahrung und Praxiserfahrung über Praktika, lösungsorientierte methodische Fähigkeiten, die Fähigkeit, Ergebnisse darstellen zu können, PC- und Softwareanwenderkenntnisse, Zuverlässigkeit, Teamfähigkeit und Kommunikationsfähigkeit, Engagement und Motivation, für das Unternehmen erfolgreich zu arbeiten,

In einem Bewerbungsgespräch sollten Sie auf Fragen zu den einzelnen Punkten vorbereitet sein. Ihr Engagement und Ihre Motivation, für das Unternehmen erfolgreich zu arbeiten, leiten Arbeitgeber gerne daraus ab, wie intensiv Sie sich über das Unternehmen vor Ihrer Bewerbung informiert haben: kennen Sie die Internetseite, kennen Sie die Produkte, kennen Sie die Wettbewerber? Aber auch Engagement in Ihrer Freizeit, wie z. B. ehrenamtlicher Schriftführer im Gartenbauverein oder Jugendwart im Fußballverein, signalisiert einem Arbeitgeber Verantwortungsbewusstsein, Einsatzbereitschaft, Vielseitigkeit und Ihre Motivation auch „über den Tellerrand“ zu schauen. „tue Gutes und rede darüber“

Wo finde ich einen Job? Für die Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz stehen Ihnen vielfältige Möglichkeiten zur Verfügung. Je mehr dieser Möglichkeiten Sie nutzen, desto größer ist Ihre Chance, bald einen Arbeitsplatz zu finden.

TAGESZEITUNGEN/FACHZEITSCHRIFTEN/LOKALE WOCHENBLÄTTER Neben den regionalen Tageszeitungen, die jedes Wochenende einen eigenen Stellenteil bieten, gibt es kostenlose lokale Wochenzeitungen, die ebenfalls Stellenangebote beinhalten. Für bestimmte Berufe lohnt sich

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auch der Blick in Fachzeitschriften. branchenspezifische Stellenangebote.

17

Dort

finden

sich

oft

Stellenmarkt der Zeitungen Wichtige Informations-Quellen sind die regionalen Tageszeitungen mit ihren redaktionellen Beiträgen zu politischen und wirtschaftlichen Themen sowie den Stellenanzeigen - zeitgemäß auch Online zu recherchieren. Der Stellenmarkt der Zeitungen zeigt bereits in seinem Umfang und der Größe der Anzeigen wie es um die Konjunktur und um die einzelnen Unternehmen bestellt ist:

ƒ ƒ ƒ ƒ

Kölner Stadtanzeiger Î Anzeigen Î Anzeigen-Center Î Stellen Bonner General-Anzeiger Î Annoncen Î Anzeigen-Markt Î Stellen Rheinische Post Î Märkte Î Stellenmarkt/Jobs Aachener Zeitung Î Anzeigen Î Anzeigenmarkt Î Stellen Angebote

Wöchentlich wertet der Vermittlungsservice des bfw Michaelshoven die Tageszeitungen „Kölner Stadt-Anzeiger“, „General-Anzeiger“, „Rheinische Post“ und „Aachener Zeitung“ aus. Sie können die aktuelle Zeitungsauswertung an Ihrem Qualifizierungsort, am Schwarzen Brett des Vermittlungsservice oder in der Infothek des Vermittlungsservice einsehen. Surfen Sie auch in den Internetseiten der überregionalen Wochenmagazine, zum Beispiel „Spiegel“ und „Focus“, die neben den reinen Stellenangeboten eine Fülle an weiteren Informationen bereit stellen:

ƒ ƒ

SPIEGEL Î Stellenangebote Î Jobbörse (in Kooperation mit jobpilot.de) FOCUS Î JOBS Beruf & Karriere Î JOB-CENTER (in Kooperation mit jobscout24.de)

VERMITTLUNGSSERVICE Der Vermittlungsservice des bfw Michaelshoven unterstützt Sie beim Neustart ins Berufsleben. So bietet Ihnen der Vermittlungsservice eine Reihe von Serviceleistungen wie z. B.:

ƒ ƒ ƒ ƒ

Personaldienstleistungen (‚passgenaue Vermittlung‘) für Arbeitgeber und Rehabilitanden, Stellen- und Praktikumsbörse, Akquisition von Arbeitsplätzen, Initiierung von Bewerbungs- und Vermittlungsaktionen,

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Informations- und Motivationsveranstaltungen,

ƒ

Beratungsangebote.

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Aufbau und Pflege eines regionalen und bundesweiten Vermittlungsnetzwerkes,

Auch für Ihren potenziellen Arbeitgeber steht der Vermittlungsservice auch nach der Umschulung als Ansprechpartner für alle Fragen, die sich auf Ihren künftigen Arbeitsplatz beziehen, zur Verfügung. Der Vermittlungsservice befindet sich zwischen Empfang (Haupteingang) und Sekretariat des QualifizierungsCenters. Ihre Ansprechpartner im Vermittlungsservice sind: Johannes Achten Tel.: 0221/3597-375 mobil: 0173/9059 707 Daniela Wurm Tel.: 0221/3597-337 mobil: 0173/9059 651 Günter Nahlik Tel.: 0221/3597-192 mobil: 0173/9059 645 Wolfgang Schmidt Tel.: 0221/35 97-341 mobil: 0173/9059 646 E-Mail:[email protected] Fax: 0221/35 97-374

INITIATIVBEWERBUNGEN Sie können sich auch unaufgefordert und ohne zu wissen, ob dort eine Stelle zu besetzen ist, bei Firmen bewerben. Vorteil ist, dass Sie nicht in einer Vielzahl von Mitbewerbern untergehen. Um unnötige Kosten und Aufwand zu sparen, sollten Sie vor einer schriftlichen Bewerbung telefonisch bei der Firma anfragen, ob ein Interesse an einer Bewerbung besteht. Die nötigen Firmenadressen finden Sie in Branchenbüchern, z. B. „Gelbe Seiten“, auf Firmen-CD-Roms, im „Hoppenstedt“, einem Handbuch der deutschen mittelständischen Betriebe und Großunternehmen. Auch der Besuch von Industriegebieten kann sich lohnen, um sich einen Überblick über die dort ansässigen Unternehmen zu verschaffen.

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PRIVATE ARBEITSVERMITTLUNG Sie können sich auch an einen oder mehrere private Arbeitsvermittler wenden. Diese werden vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen tätig, die kein eigenes Personalbüro haben und treffen für diese eine Bewerbervorauswahl. Für Sie als Bewerber ist die Dienstleistung der privaten Arbeitsvermittler kostenlos. Die Kosten trägt der Arbeitgeber. Adressen von privaten Arbeitsvermittlern in Ihrer Nähe erfahren Sie beim Bundesverband Personalvermittlung e. V. (BPV) in Bonn oder unter http://www.bpv-info.de. Dort erhalten Sie auch Informationen über die Möglichkeit der Inanspruchnahme von Vermittlungsgutscheinen, die Ihnen von der Agentur für Arbeit ausgestellt werden. EIGENES STELLENGESUCH Viele kleinere und mittlere Unternehmen sparen sich die Kosten eines eigenen Inserates in einer Zeitung und wählen sich die Bewerber für einen freien Arbeitsplatz stattdessen unter den Stellengesuchen in regionalen, bzw. überregionalen Tageszeitungen oder in Fachzeitschriften aus. Es kann sich daher lohnen ein eigenes Stellengesuch aufzugeben. Dieses sollte in wenigen Worten über folgende Punkte Auskunft geben:

ƒ ƒ

Wer sind Sie? (Berufsbezeichnung, Alter)

ƒ ƒ

Was wollen Sie? (angestrebte Position, Einsatzort, Eintrittstermin)

Was können Sie anbieten? (Ausbildung, Kenntnisse, Fähigkeiten, Erfahrungen, persönliche Stärken) Vermeiden Sie Fragen, unklare Formulierungen und reißerische, nichts sagende Formulierungen wie „Top-Kraft“, „Multi-Talent“.

Meldet sich ein Arbeitgeber auf das Stellengesuch, dann sollten Sie zügig reagieren und telefonisch Kontakt mit diesem aufnehmen oder - wenn gewünscht - Ihre Bewerbungsunterlagen übersenden. Sofern das Angebot nicht Ihren Vorstellungen entspricht erteilen Sie dem Arbeitgeber eine höfliche Absage. INTERNET Das Internet gewinnt auch bei der Stellensuche zunehmend an Bedeutung. Stellen finden Sie im Internet in speziellen Jobbörsen und auf Firmenhomepages. Kostenlosen Zugang zum Internet finden Sie im bfw Michaelshoven an Ihrem Qualifizierungsort, im Kommunikationszentrum und im Vermittlungsservice. Auch die Agentur für Arbeit bietet die Möglichkeit der kostenlosen Internetrecherche.

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Stellensuche im Internet Es gibt allgemeine Jobbörsen, die alle Branchen abdecken, und branchenspezifische Jobbörsen. Unter den allgemeinen Jobbörsen ist der Stellen-Informations-Service der Agentur für Arbeit www.arbeitsamt.de die größte (ab 14. Januar 2004 http://www.arbeitsagentur.de/). Einige Firmen besitzen eine eigene Homepage. Neben der Möglichkeit sich dort über das jeweilige Unternehmen zu informieren, enthält diese oft auch aktuelle Stellenangebote, auf die man sich entweder direkt per E-Mail-Formular oder mittels schriftlicher Unterlagen bewerben kann. Im Internet finden Sie auch nützliche Tipps für Ihre Bewerbung. Oft bieten Internet-Jobbörsen Informationen zu den Themen Stellensuche, Bewerbungsunterlagen und Arbeitsmarkt an. Bei allen Bewerbungsmustern sollten Sie allerdings das bloße Abschreiben von Formulierungen vermeiden.

3 Eine Bewerbung ist nur dann wirklich überzeugend, wenn sie individuell gestaltet ist und authentisch wirkt.

AGENTUR FÜR ARBEIT Wenn Sie sich Arbeit suchend oder arbeitslos melden, informieren Arbeitsberater und Arbeitsvermittler der Arbeitsagentur Sie über offene Stellen und beraten Sie hinsichtlich Arbeitsmarktsituation und Beschäftigungsaussichten. Außerdem bietet die Arbeitsagentur mit dem Stellen-Informations-Service unter http://www.arbeitsagentur.de/ Deutschlands größte InternetJobbörse an. WEITERE JOBBÖRSEN Das Internet bietet eine Vielzahl von Jobbörsen, die Stellenangebote aus bestimmten Regionen oder für bestimmte Berufsgruppen bereitstellen. Die Qualität der Suchfunktionen und die Menge der Stellenangebote sind sehr unterschiedlich, doch lohnt es sich auch diese Jobbörsen für die Stellenakquisition zu nutzen. http://www.deutscherstellenmarkt.de http://www.jobpilot.de http://www.jobsuche.de http://www.meinestadt.de/deutschland/jobs

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Auch Suchmaschinen können bei Stellensuche und Bewerbung hilfreich sein, z. B. wenn Sie weitere Jobbörsen suchen oder die Homepage eines bestimmten Unternehmens finden wollen. http://www.google.de http://www.yahoo.de http://www.lycos.com INTERNETAUFTRITTE VON UNTERNEHMEN Immer mehr Unternehmen nutzen ihre Internet-Präsenz zur Veröffentlichung von Stellenanzeigen und zur Personalgewinnung, teilweise mit speziellen Bewerbungsformularen für die Online-Bewerbung. Der Verband der deutschen Internetwirtschaft schätzt, dass mittelfristig rund 50 % aller qualifizierten Arbeitsplätze über das Internet besetzt werden. Als Beispiel für solch spezielle Bewerbungs-Formulare: 3soft Î Online-Bewerbung Einige große Unternehmen bevorzugen allerdings mittlerweile eine Bewerbung über ein auf ihrer Homepage befindliches Kontaktformular, z. B. degussa (http://www.degussa.de) oder Bertelsmann (http://www.myfuture.bertelsmann.de). Die Recherche nach Unternehmen und der Besuch deren Homepages gewinnt somit zunehmend auch für Ihre Arbeitsmarktanalyse an Bedeutung. ... und nichts ist peinlicher, als im Vorstellungsgespräch sagen zu müssen: „nein, ihre Homepage kenne ich nicht“! Die Internet-Seite eines Unternehmens lässt sich über den Firmennamen finden, den man als Suchbegriff in eine Suchmaschine eingeben kann. Hilfreich ist auch die Suchmaschine http://www.firmenfinden.de.

PERSÖNLICHE EMPFEHLUNGEN In Köln auch unter dem Begriff „Kölscher Klüngel“ bekannt! Nutzen Sie für die Stellensuche unbedingt auch Ihre persönlichen Kontakte. Sprechen Sie darüber, dass Sie eine Stelle suchen! Hilfreich können Freunde, Verwandte, ehemalige Vorgesetzte und Kollegen sein. Nützliche Kontakte lassen sich auch über Vereins-, Verbands- und Parteimitgliedschaften knüpfen.

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ANDERE MÖGLICHKEITEN Weitere Möglichkeiten offene Stellen zu finden, bzw. Kontakte zu Arbeitgebern herzustellen sind:

ƒ ƒ ƒ

Besuch von Fach- und Jobmessen, Firmenbesuchstage, Aushänge am „Schwarzen Brett“ in Betrieben.

Adressensammlung/Checkliste Damit Sie nicht den Überblick über Ihre Bewerbungsaktivitäten verlieren, sollten Sie diese dokumentieren. Legen Sie einen Ordner an, in dem Sie sämtliche Bewerbungsanschreiben mit dem dazu gehörigen Stellenangebot und der anschließenden Korrespondenz mit dem Arbeitgeber sammeln! Außerdem sollten Sie eine Liste führen, in die Sie folgende Angaben eintragen:

ƒ ƒ ƒ ƒ

Firma (Name, Adresse, Telefon, Homepage, E-Mail, Ansprechpartner), Informationsquelle (Stellenangebot in...am..., Firmenhomepage, usw.), Vorgehen (Telefonat am..., schriftliche Bewerbung am...), Bemerkungen/ Vereinbarungen (Rückruf am..., Einladung zum Vorstellungsgespräch am..., Zusage, Absage, usw.).

Ordner und Liste sowie Ihren Lebenslauf sollten Sie zu Hause neben das Telefon legen, damit Sie bei Anruf eines interessierten Arbeitgebers vorbereitet sind und sofort nachvollziehen können, um welche Bewerbung es sich handelt.

3 Bewahren

Sie die Unterlagen über Ihre Bewerbungsaktivitäten (auch Anschreiben, Antworten der Betriebe, Absagen) auf, denn diese können auch als Dokumentation Ihrer Eigenbemühungen gegenüber der Arbeitsagentur dienen.

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Hier ein Beispiel für eine Dokumentation der Stellenakquisition: Firma

Vorgang ( z.B. Bewerbung, Telefonat, Vorstellungsgespräch)

Datum

Bemerkungen (Zusage, Absage, Gründe, Sonstiges ...)

Name Adresse Ansprechpartner Telefon Stelle als Stellenangebot vom Name Adresse Ansprechpartner Telefon Stelle als Stellenangebot vom Name Adresse Ansprechpartner Telefon Stelle als Stellenangebot vom Name Adresse Ansprechpartner Telefon Stelle als Stellenangebot vom

Wie lese ich eine Stellenanzeige? Vor einer Bewerbung sollten Sie sich das Stellenangebot genau durchlesen. Dabei können Sie über folgende Punkte Auskunft erhalten:

ƒ ƒ ƒ ƒ

Unternehmen (z. B. Branche, Größe, Niederlassungen),

ƒ

gesuchte fachübergreifende Qualifikationen (z.B. Sprachkenntnisse, PCKenntnisse, Führerschein),

ƒ ƒ ƒ ƒ

zu besetzende Position/Berufsbezeichnung, Arbeitsort, gesuchte fachliche Qualifikationen (z. B. Ausbildung, Fachkenntnisse, Zusatzqualifikationen),

gesuchte Schlüsselqualifikationen (z. B. Teamfähigkeit, Flexibilität), was die Firma Betriebsklima),

anzubieten

hat

(z.

B.

Gehalt,

Arbeitszeiten,

Eintrittstermin, Adresse und Bewerbungsverfahren (z. B. schriftliche oder telefonische Bewerbung, Ansprechpartner, gewünschte Unterlagen, Bewerbungsfrist, Homepage).

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Mit diesen Informationen können Sie entscheiden, ob Sie ein geeigneter Bewerber sind und Sie erfahren, welche Vorgehensweise das Unternehmen im Bewerbungsverfahren wünscht. Reagieren Sie dann zügig auf eine interessante Stellenanzeige.

MUSS- UND WUNSCHANFORDERUNGEN Um zu ermitteln, ob Sie für die Stelle geeignet sind und ob eine Bewerbung Aussicht auf Erfolg hat, müssen Sie sehr genau prüfen, ob Sie die gewünschten Fähigkeiten, Kenntnisse und Eigenschaften erfüllen oder ob eine Bewerbung auch sinnvoll ist, wenn Sie bestimmte Anforderungen nicht erfüllen. Mussanforderungen Diese Anforderungen müssen in Ihrer Person vorliegen, damit eine Bewerbung Aussicht auf Erfolg hat. Können Sie eine dieser Anforderungen nicht erfüllen, dann müssen Sie sehr überzeugend begründen, weshalb Sie sich dennoch für geeignet halten. Mussanforderungen erkennt man an folgenden Formulierungen:

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

„Sie verfügen über...“, „Sie müssen...“, „Wir erwarten...“, „...ist unbedingte Voraussetzung“, „...setzen wir voraus“.

Wunschanforderungen Hinter folgenden Formulierungen stehen Anforderungen, die Sie nicht zwangsläufig erfüllen müssen, um sich auf die Stelle zu bewerben:

ƒ ƒ ƒ ƒ

„Sie sollten...“, „Idealerweise haben Sie...“, „Erwünscht sind...“, „...sind von Vorteil“.

GEGENÜBERSTELLUNG VON ANFORDERUNGSPROFIL UND STÄRKEN- UND SCHWÄCHENPROFIL Vergleichen Sie die in der Stellenausschreibung genannten Anforderungen mit Ihrem Stärken- und Schwächenprofil. Nur bei überwiegender Übereinstimmung ist eine Bewerbung auch sinnvoll. Lassen Sie sich nicht von Formulierungen wie „perfekte Kenntnisse im MS-Office-Paket“ abschrecken. Handelt es sich um einen Büroarbeitsplatz, so werden Sie

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bestimmt nicht alle Programme perfekt, also bis ins Detail beherrschen müssen, sondern es werden gute bis sehr gute Anwenderkenntnisse vorausgesetzt, die eine schnelle Einarbeitung in noch unbekannte Details ermöglichen. Manche Stellenausschreibungen lesen sich auch eher wie eine Wunschliste der Betriebe. Bedenken Sie, auch andere Bewerber können und beherrschen nicht alles!

DAS PRAKTIKUM

Zu allen Qualifizierungsund Integrationsangeboten des bfw Michaelshoven gehört mindestens ein betriebliches Praktikum. In jedem Fall verstärken Sie die Praxisnähe Ihrer Ausbildung und bieten zusätzliche Chancen für die Stellensuche. Praktika können Gegenstand der Abschlussprüfung sein. Bereiten Sie das Praktikum gezielt vor und klären Sie für sich die Möglichkeiten und Chancen, die mit einem Praktikum verbunden sein können. Um für die verschiedenen Aufgaben während der Vorbereitung genügend Zeit zu haben und weil der passende Betrieb erst einmal gefunden sein will, muss der Start der Praktikumssuche frühzeitig erfolgen. Das Bewerbungstraining im bfw Michaelshoven stellt sicher, dass Sie sich selbstständig eine passende Praktikumsstelle suchen können. Da die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz fast alle Aspekte der Suche nach einer Arbeitsstelle umfasst, sollten Sie die Akquisition nach einem Praktikumsplatz auch als Testlauf für die spätere Stellensuche sehen.

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Natürlich begleitet das Reha-Team Sie während Praktikums (Vorbereitung, Kontakt während Praktikumsbesuch und Reflexion).

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aller des

Phasen des Praktikums,

Die Erfahrung und das Erleben der betrieblichen Arbeitsrealität kann darüber hinaus wichtige Hinweise für Sie in der Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten des Berufsbildes und zur Orientierung im neuen Beruf leisten.

Zur Vorbereitung Um die Akquisition einer Praktikumsstelle zielgerichtet vorzunehmen sollten Sie vorab folgende Fragen für sich klären:

ƒ ƒ ƒ

In welcher Region soll der Praktikumsbetrieb liegen?

ƒ

In welchem Bereich kann ich meine Stärken Schlüsselqualifikationen) am besten einbringen?

ƒ ƒ ƒ ƒ

Welche fachlichen Inhalte sollen im Praktikum vertieft/erlernt werden? Können inhaltliche Verbindungen zum Erstberuf/Berufserfahrungen hergestellt werden? (fachliche

und

Habe ich in diesem Betrieb gute Möglichkeiten für eine Prüfungsarbeit? Welche Betriebe sind modern/innovativ, so dass ich in meinem Bereich nach dem Praktikum auf dem „neuesten Stand“ bin? Gibt es Einstellungsmöglichkeiten nach der Umschulung? Sind behinderungsbedingte Arbeitsplatzanpassungen notwendig?

Im weiteren Verlauf der Vorbereitung entwickeln Sie Ihre persönlichen, individuellen Ziele, entwerfen eine geeignete Bewerbungsstrategie und setzen diese selbstständig um. Durch ein gezieltes Bewerbungstraining soll sichergestellt werden, dass Sie einen geeigneten Praktikumsplatz unter Berücksichtigung Ihrer besonderen Interessen, Eignungen und Erfahrungen finden. Zur Vorbereitung auf die betriebliche Situation gehört auch, dass Sie sich auf die Rolle als Praktikant im Betrieb einstellen und sich mit möglichen Fragen, Erwartungen und Vorbehalten des Betriebes bezogen auf Ihre Person auseinander setzen, z. B. der Fragestellung: „Warum machen Sie denn eine Umschulung?“ Damit der Betrieb über die inhaltlichen und organisatorischen Anforderungen des Praktikums informiert ist, sollte auf jeden Fall der Informationsaustausch im Rahmen eines Vorstellungsgespräches erfolgen. So erhalten Sie einen persönlichen Einblick in den Betrieb und gewinnen

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einen Eindruck darüber, ob „die Chemie stimmt“. Gleichzeitig bietet das Vorstellungsgespräch die Gelegenheit, Wünsche, Interessen und Vorstellungen aufeinander abzustimmen und den Ablauf des Praktikums zu besprechen. Außerdem können Sie dadurch die Situation von Bewerbungsgesprächen für die spätere Arbeitsplatzsuche trainieren. Haben Sie Sorge, keinen Praktikumsplatz zu finden? Die Suche nach einem geeigneten Praktikumsplatz ist nicht einfach und oft leider auch mit Enttäuschungen und vielen Absagen verbunden. In diesem Falle sollten Sie Ihre Bewerbungsstrategie gemeinsam mit anderen Teilnehmern und dem Reha-Team überarbeiten. Seien Sie selbstbewusst! Sie haben viel anzubieten, denn Sie durchlaufen zur Zeit eine aktuelle Ausbildung, für deren Ausübung es keine gesundheitlichen Einschränkungen gibt und bringen die Berufs- und/oder Lebenserfahrung eines Erwachsenen und häufig viele praktische Arbeitserfahrung aus einem Vorberuf mit. Das ist für Betriebe sehr wertvoll. Die Betriebe profitieren durch Arbeitsentlastung von qualifizierten Praktikanten und haben Gelegenheit, potenzielle Mitarbeiter ohne Verpflichtungen kennen zu lernen (unverbindliche Probezeit). Aufgrund der bei Erwachsenen vorauszusetzenden Lebenserfahrung und der in der Arbeitswelt gemachten Erfahrungen versprechen sich viele Betriebe eine kurze Einarbeitungszeit.

3 Sollte

sich bei der Praktikumssuche Frust einstellen, nicht im stillen Kämmerlein vergraben, sondern frühzeitig das Gespräch mit dem Reha-Team suchen und die Bewerbungsstrategie auf Schwachstellen überprüfen! „Et hät noch immer jot jejange“

Ein Praktikumsplatz ist gefunden Sobald Sie sich mit einem Betrieb über eine gemeinsame Zusammenarbeit einig geworden sind, wird dies durch eine Rahmenvereinbarung des Bfw Michaelshoven schriftlich festgelegt, in der die wichtigsten Regelungen festgehalten sind. Das Praktikum, genauer Praktikant und Praktikumsbetrieb, werden durch das Reha-Team des bfw Michaelshoven unterstützt. Die Mitarbeiter des bfw Michaelshoven stehen während des Praktikums bei Fragen, Unklarheiten oder Problemen als Ansprechpartner zur Verfügung.

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Möglichst konkrete Absprachen (evtl. auch in Schriftform) zwischen den Vertragsparteien über die Praktikumsinhalte und den Praktikumsverlauf sollen vor negativen Überraschungen schützen. Nachträgliche Korrekturen an den gemeinsam vereinbarten oder stillschweigend vorausgesetzten Grundlagen sind während des laufenden Praktikums nur sehr schwer realisierbar. Selbst die radikalste Maßnahme, der Wechsel der Praktikumsstelle, ist oft nicht umsetzbar, da in der Regel ein neuer betrieblicher Partner kurzfristig nicht auf Anforderung verfügbar ist. Gründliche Vorarbeit ist daher zur Vermeidung ungewünschter Praktikumsverläufe sehr wichtig. Die Praktikumszeit Es bietet sich Gelegenheit, den Praktikumsgeber von Ihrer guten Qualifikation und hohen Motivation zu überzeugen. Dabei überprüfen Sie Ihren eigenen Leistungsstand anhand realer Situationen des beruflichen Alltags sowie einer Beurteilung durch einen potenziellen Arbeitgeber. Diese Informationen können zu einer besseren Selbsteinschätzung bezüglich Ihrer Stärken und Schwächen führen. Das beinhaltet natürlich auch die Möglichkeit der Erkenntnis von Kompetenzgrenzen oder Defiziten, die nach dem Praktikum bearbeitet werden müssen. Auch sollten Sie Ihren Praktikumsgeber nach der ersten Einarbeitungsphase um ein Feedback bitten, ob Ihre Arbeitsleistung den Erwartungen entspricht. In einer frühen Phase sind noch Korrekturen sowohl von Ihnen als auch vom Praktikumsgeber möglich. Signalisieren Sie Interesse und Lernbereitschaft! Niemand erwartet von Ihnen, dass Sie sofort alles perfekt können. Eine positive Rückmeldung stärkt das Selbstvertrauen und die Selbstsicherheit! Sollte es aus Ihrer Sicht zu unerwarteten Problemen während des Praktikums kommen, z. B. wenn Sie in einem nicht abgesprochenen/nicht ausbildungsrelevanten Arbeitsbereich eingesetzt werden, scheuen Sie sich nicht, Ihren Praktikumsgeber anzusprechen. Sollte dies keinen Erfolg haben, steht Ihnen das Reha-Team als Ansprechpartner gerne zur Verfügung.

3 Vergessen

Sie jedoch nicht das nötige „Augenmaß“ einzusetzen: Nur weil Sie als Bauzeichner die Schränke im Architekturbüro mit aufräumen sollen ist nicht gleich das Praktikumsziel verfehlt!

Aus betrieblicher Sicht werden Praktika teilweise gezielt als ein Weg zum Kennen lernen und zur Auswahl von potenziellen Mitarbeitern genutzt, auf die bei Bedarf von sich aus zugegangen wird (Übernahme- oder Klebeeffekt). Gelegentlich erhalten auch noch ehemalige Praktikanten Zugang zu internen Stellenausschreibungen. Außerdem lassen sich bisweilen durch Aufbau persönlicher Kontakte (Kollegen, Firmen- und

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Geschäftsbeziehungen) Informationswege über zu besetzende Stellen aufbauen. Großen Wert sollten Sie auf ein aussagekräftiges Zeugnis über die Praktikumsphase legen. Der Nachweis von erster Praxiserfahrung erhöht Ihre Chancen auf einen erfolgreichen beruflichen Wiedereinstieg.

Reflexion So wie planmäßige Vorbereitung und bewusste Zielfestlegung Voraussetzung für ein gelungenes Praktikum sind, bildet die sich dem Praktikum anschließende Reflexion und Auswertung einen unverzichtbaren Bestandteil der Praktikumsphase. Die Auswertung muss aus Sicht der drei beteiligten Partner (Praktikant, Betrieb, bfw Michaelshoven) und auch aus der jeweiligen Zielperspektive vorgenommen werden. Dabei beginnt die Auswertung sinnvoller Weise bereits gegen Ende des Praktikums durch ein abschließendes Gespräch mit dem zuständigen Ansprechpartner im Betrieb, wobei auch eine Praktikumsbeurteilung (Zeugnis) besprochen werden kann. Darüber hinaus muss auch hier der Blick in die Zukunft gehen und die Situation nach Abschluss der Ausbildung beleuchtet werden (Übernahmemöglichkeiten, Beschäftigungsperspektiven, Empfehlungen).

3 In

der Regel haben Sie bei diesen Feedbackgesprächen kompetente Ansprechpartner mit Branchen- und Arbeitsmarktkenntnissen im gesuchten Arbeitsbereich vor sich. Nutzen Sie diese Informationsquelle!

Im Praktikumsverlauf aufgetretene Probleme oder nicht erfüllte Erwartungen sollten besprochen werden, um für ein eventuelles zweites Praktikum oder die Phase der Bewerbung um einen Arbeitsplatz Handlungsalternativen vorbereitet zu haben.

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DIE BEWERBUNG

Die telefonische Bewerbung Durch ein Telefonat kann ein sehr schneller Kontakt zu einem potenziellen Praktikumsbetrieb oder Arbeitgeber hergestellt werden. Wichtige Informationen über zu besetzende Stellen und Qualifikationen können ausgetauscht werden. Ein Telefonat mit einem Betrieb kann der erste Schritt zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch und einem Arbeitsplatz sein und muss dementsprechend sorgfältig vorbereitet werden. Was ist zu beachten?

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Adressensammlung/Checkliste mit den ausgewählten Betrieben bereit legen, Vorbereitung des Einstiegssatzes und der Kernaussagen, evtl. schriftlich, günstige Rahmenbedingungen schaffen: ruhiger Raum, günstiger Zeitpunkt, also z. B. nicht zur Mittagszeit, Papier/Stift und Lebenslauf bereit legen, Stellenanzeige, wenn vorhanden, bereit legen,

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ƒ ƒ ƒ ƒ

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mit einer positiven Grundstimmung telefonieren, man nennt das auch „mit der Stimme lächeln“, den richtigen Gesprächspartner erfragen, unbedingt den Namen des Ansprechpartners notieren, notieren Sie direkt nach dem Telefonat das Ergebnis auf Ihrer Checkliste, denn sonst verlieren Sie beim Abtelefonieren von langen Listen schnell den Überblick.

Ihre Bewerbungsmappe sollte bis auf letzte Änderungen des Anschreibens bereits fertig erstellt sein, denn bittet ein Unternehmen um umgehende Zusendung der Unterlagen, werden die Unterlagen auch am nächsten Tag erwartet. Vorteile

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Durch den ersten telefonischen Kontakt haben Sie in der Regel auch einen persönlichen Ansprechpartner für das Anschreiben. Das Telefonat ist wie eine erste „Arbeitsprobe“ zu sehen und so können Sie bereits hier einen positiven Ersteindruck hinterlassen. Es ist eine Kostenersparnis durch Vermeidung aussichtsloser Bewerbungen. Telefonieren führt zu schnellen Ergebnissen, also Zeitersparnis. Je nach Gesprächsverlauf und Betriebsart können Sie auch anbieten, die Bewerbungsunterlagen persönlich direkt vorbeizubringen. Damit zeigen Sie hohes Engagement und haben auch gleich einen kurzen Einblick in den Betrieb. Telefonieren ist eine sinnvolle Nachfassaktion, wenn es nach ca. 10 Tagen noch immer keine Reaktion auf den Eingang ihrer schriftlichen Bewerbungsunterlagen gegeben hat. So können Sie offene Bewerbungssituationen schneller klären.

Beginnen Sie jedes Telefonat mit einer positiven Grundhaltung! Leider sind die Reaktionen der Telefonpartner nicht immer erfreulich. Lassen Sie sich von Absagen oder unfreundlichen Gesprächspartnern nicht anstecken Das ist natürlich einfacher gesagt als getan, darum an dieser Stelle eine Information zu erfolgreicher Akquisition: Bittet bei 10 Telefonaten nur ein Betrieb um Einsendung Ihrer Bewerbungsunterlagen, dann haben Sie erfolgreich telefoniert! Telefonieren fällt nicht jedem leicht, es ist jedoch mit ein wenig Übung für jeden erlernbar. Durch ein gezieltes Telefontraining kann man die nötige Sicherheit erlangen, selbstbewusst und ergebnisorientiert in eigener Sache zu telefonieren.

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Initiativbewerbungen Von einer Initiativbewerbung spricht man, wenn es keine ausgeschriebene Stelle gibt und man sich direkt schriftlich oder telefonisch beim Unternehmen bewirbt. Sie sollten im Anschreiben unbedingt benennen, für welche Tätigkeitsschwerpunkte Sie sich bewerben und in welchen Bereichen Sie sich eine Arbeit vorstellen können. Die Vorteile sind:

ƒ ƒ

Sie machen direkt auf Ihr hohes Engagement zur Arbeit aufmerksam.

ƒ

Für die Praktikumssuche ist die telefonische Initiativbewerbung ein wichtiges Instrument, denn Praktikumsstellen sind zu den im Rahmen der Ausbildung im bfw Michaelshoven gesuchten Zeitpunkten nicht ausgeschrieben.

Falls es eine zu besetzende Stelle gibt, die derzeit noch nicht ausgeschrieben ist, so haben Sie eine gute Chance, als einer der ersten ins Auswahlverfahren zu kommen.

Onlinebewerbungen Eine Onlinebewerbung sollten Sie nur an Unternehmen versenden, die

ƒ

in ihrer Anzeige auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht haben oder

ƒ ƒ

das auf ihrer Homepage befürworten oder nach vorheriger telefonischer Klärung.

Anforderungen an eine Online-Bewerbung

ƒ ƒ ƒ ƒ

Eine Onlinebewerbung muss inhaltlich genauso sorgfältig vorbereitet und gestaltet werden wie eine „Papierbewerbung“. Sorgfältiges Korrekturlesen auf Rechtschreibfehler und Orthografie vor dem Versand. Bei Versand Ihrer Unterlagen als Anhang, nutzen Sie gebräuchliche Dateiformate. Sollten Sie über eine Homepage mit entsprechenden Informationen verfügen, so können Sie auf diese verweisen, sie ersetzt jedoch nicht die eigentliche Bewerbung!

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ƒ

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Wenn Sie auf der Homepage des Unternehmens ein Bewerbungsformular vorfinden, so sollten Sie dieses auch benutzen.

Was für die wichtig ist

Erstellung

der

Bewerbungsunterlagen

Die Erstellung von aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen ist ein zeitaufwendiges und oft mühsames Unterfangen, doch sind sie Voraussetzung für eine Einstellung oder einen interessanten Praktikumsplatz. Die Anforderungen und Erwartungen, die von den Unternehmen an Bewerber gestellt werden, haben sich in den letzten Jahren verändert und werden sich auch in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Es ist daher für jeden Bewerber wichtig, sich mit dem aktuellen Stand der Bewerbungsanforderungen auseinander zu setzen. Besonderheiten von einigen Bereichen (z. B. Medienbranche) müssen berücksichtigt werden. Demgegenüber gibt es eine Vielzahl von Standards, die sich durchgesetzt haben und für eine Vielzahl von Berufen gelten. Dazu zählen:

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Ihre Bewerbungsunterlagen sollen übersichtlich gestaltet sein und ein schnelles Erfassen Ihrer Qualifikationen und Kompetenzen ermöglichen. Alle Angaben müssen der Wahrheit entsprechen. Ihre Bewerbungsunterlagen müssen vollständig sein. Ihre Kompetenzen und Stärken müssen im Vordergrund stehen. Sie müssen sich mit Ihrer Bewerbungsmappe „wohl fühlen“ und zu jeder Angabe und Formulierung stehen können. Die individuelle Gestaltung der Unterlagen mit all den Möglichkeiten der EDV ist dann gelungen, wenn Sie sich vom Standard abgehoben haben, ohne jedoch als Exot negativ aufzufallen. Es gibt also nicht die perfekten Bewerbungsunterlagen, sondern jeder Bewerber hat die Möglichkeit, entsprechend seinem Werdegang und der branchenüblichen Erwartungshaltung der Arbeitgeber die Unterlagen zu gestalten.

DAS BEWERBUNGSFOTO Das Bewerbungsfoto ist ein wichtiger Bestandteil der Bewerbungsmappe und Sie sollten darum großen Wert darauf legen, dass Sie „gut rüberkommen“.

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Welche Anforderungen werden an das Foto gestellt?

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Größe: größer als ein Passbild, ca. 4 x 6 cm.

ƒ

Es sollte sich um ein aktuelles Foto handeln.

Professionelle Aufnahme vom Fotografen. Kleidung: Geschäftskleidung entsprechend der zu besetzenden Stelle. Farbe oder schwarz/weiß ist eher eine Geschmacksfrage. Ausdruck: Ihr Foto soll Sympathie auslösen, es geht nicht um Schönheit!

Das Bewerbungsfoto (mit Namen und Anschrift auf der Rückseite, dann kann es leichter zugeordnet werden, falls es doch einmal abfällt) wird auf den Lebenslauf oben rechts oder auf das Deckblatt geklebt. Eingescannte Fotos sollten Sie nur dann verwenden, wenn die Qualität der eines Fotos entspricht.

3 Berücksichtigen

Sie, dass es mitunter mehrere Tage dauern wird, bis Sie die Fotos vom Fotografen abholen können. Vereinbaren Sie also rechtzeitig einen Fototermin!

Der Vermittlungsservice des bfw Michaelshoven organisiert regelmäßig (2 x im Jahr) Fototermine mit einem Fotografen. Die Termine werden Ihnen schriftlich vom Vermittlungsservice mitgeteilt und nach erfolgter Anmeldung können Sie Ihre Bewerbungsfotos schnell und bequem „schießen lassen“.

INHALTE DER BEWERBUNGSMAPPE

ƒ ƒ ƒ

Tabellarischer Lebenslauf mit Bewerbungsfoto evtl. Inhaltsverzeichnis der beiliegenden Dokumente Zeugnisse (in Kopie!)

Es gibt eine große Auswahl an Mappen, die sich preislich stark voneinander unterscheiden, wobei eine sehr teure Mappe Ihre Einstellungschancen nicht unbedingt erhöht.

ƒ ƒ ƒ

Wählen Sie eine dezente Farbe, Entfernen Sie das Preisschild, Mappen, die bereits Gebrauchsspuren aufweisen, sollten nicht verwendet werden,

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ƒ

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Verpacken Sie die Zeugniskopien nicht in Klarsichthüllen.

Besorgen Sie sich einen Bestand an Bewerbungsmappen im unteren bis mittleren Preissegment. Leider können Sie die Mappen häufig nur einmal versenden, da durch die Beförderung Knicke und Gebrauchsspuren auftreten.

3 Unbedingt mit ausreichend Porto versenden! DAS ANSCHREIBEN – HARTE ARBEIT Das Anschreiben ermöglicht Ihnen, Interesse an Ihren Bewerbungsunterlagen und Ihrer Person zu wecken. Es muss daher individuell für jeden Arbeitgeber formuliert und auf die Besonderheiten der Stelle oder des Unternehmens abgestimmt sein. 08/15-Anschreiben mit Standard-Floskeln haben nur sehr geringe Chancen. Das Anschreiben

ƒ ƒ ƒ ƒ

wird lose als erstes Blatt in oder auf die Bewerbungsmappe gelegt und nicht mit abgeheftet, sollte 1-seitig, höchstens 2-seitig sein, richten Sie wenn möglich direkt an einen Ansprechpartner, muss fehlerfrei entsprechend den neuen Rechtschreibregeln sein.

3 Die

Rechtschreibprüfung in WORD ist dabei nur eine Hilfe, keine Garantie für einen fehlerfreien Brief.

ƒ ƒ

Achten Sie auf prägnanten, übersichtlichen Satzbau.

ƒ

Stellen Sie Ihr Interesse an der zu besetzenden Stelle und Ihre Qualifikationen in den Vordergrund.

ƒ ƒ ƒ

Berücksichtigen Sie unbedingt das Anforderungsprofil einer ausgeschriebenen Stelle.

Untermauern Sie Ihre Schlüsselqualifikationen mit Beispielen aus Ihrer Berufspraxis, z. B. „Flexibilität und Sorgfalt waren eine wichtige Voraussetzung bei meiner 10-jährigen Tätigkeit als Krankenschwester“. Lassen Sie eine positve Einstellung zur Arbeit erkennbar werden. Es sollte deutlich werden, warum Sie genau bei diesem Betrieb/auf dieser Position arbeiten möchten.

Ein ansprechendes Anschreiben zu formulieren ist für jeden Bewerber aufwendig und zeitintensiv. Lassen Sie das Anschreiben gegenlesen! So erfahren Sie, wie Ihre Formulierungen auf Andere wirken und Sie erhalten Anregungen und Veränderungsvorschläge.

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WAS IST BEIM SCHREIBEN DES LEBENSLAUFES ZU BEACHTEN? Ihr zukünftiger Arbeitgeber möchte sich einen Überblick über Ihren beruflichen Werdegang machen und dies in kurzer, übersichtlicher Form. Nutzen Sie dabei alle Möglichkeiten, Ihre Qualifikationen und Erfahrungen wahrheitsgemäß herauszustellen. Was ist zu beachten?

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Alle Angaben müssen der Wahrheit entsprechen. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Sie alles (z. B. Krankheitsphasen) im Detail benennen müssen. Der Lebenslauf muss fehlerfrei entsprechend den neuen Rechtschreibregeln sein. Der Lebenslauf wird chronologisch vorwärts oder chronologisch rückwärts verfasst. Sie haben die Möglichkeit, sich zwischen dem Lebenslauf mit Deckblatt (Beispiel 1) und dem ohne Deckblatt (Beispiel 2) zu entscheiden. Falls Sie besondere persönliche Eigenschaften oder Einstellungen bennenen möchten, gibt es die Möglichkeit der „3. Seite“ im Lebenslauf.

Der Umgang mit Lücken und Krankheitsphasen im Lebenslauf und im Vorstellungsgespräch ist ein sehr wichtiger Punkt, den es vorab intensiv zu bearbeiten gilt. In den Beispielen können daher nur allgemeine Anregungen gegeben werden, die sinnvoll und hilfreich sein können. In Ihrem individuellen Fall ist vielleicht eine andere Formulierung treffender. Ihr Reha-Team wird Sie gerne im Rahmen des Bewerbungstrainings unterstützen.

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ZEUGNISSE Man unterscheidet:

ƒ ƒ ƒ ƒ

Schulzeugnisse, Praktikumszeugnisse, qualifizierte Zeugnisse, einfache Zeugnisse und Bescheinigungen.

Für den zukünftigen Arbeitgeber sind Zeugnisse als Nachweise Ihrer Arbeitsleistungen wichtig. Sie sollten daher möglichst alle Arbeitszeugnisse in Kopie in die Bewerbungsmappe legen. Fehlende Zeugnisse können häufig auch nachträglich noch angefordert werden.

3 Besonders

wichtig ist das Zeugnis aus dem Praktikum während der Umschulung. Es ist der erste Nachweis über praktische Berufserfahrung in Ihrem Umschulungsberuf und Sie sollten daher auch am Ende des Praktikums darauf achten, dass Sie ein qualifiziertes Zeugnis erhalten. Sind Sie mit dem erhaltenen Zeugnis unzufrieden, z. B. weil ein wesentlicher Tätigkeitsbereich fehlt, so sollten Sie das Gespräch mit dem Praktikumsbetrieb suchen und eine Nachbesserung vorschlagen.

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1. Beispiel Lebenslauf (ohne Deckblatt chronologisch rückwärts)

Lebenslauf André Schabaz In den langen Wegen 12 53179 Barbach

Foto!

Tel. 02341 32456 Handy 0173 7654037 Mail [email protected] geb. 07.03.1961 in Casablanca, Marokko ledig, Marokkaner

Beruflicher und schulischer Werdegang seit 03/2001

Ausbildung zum Bauzeichner - Hochbau Berufsförderungswerk Michaelshoven, Köln • A-CAD Bau1 • Projekt Modellbau

1999 – 2001

medizinische Reha nach Motorradunfall 2

1993 – 1999

Mitarbeit auf verschiedenen Baustellen, u. a. bei der Holz-Bau AG, Köln für das Projekt Cinedom 3

1992 – 1993

Deutschkurse an der VHS, Köln

1991

Übersiedlung nach Deutschland

1983 – 1990

Studium der Architektur Université Hassan II, Casablanca ohne Abschluss 4

1981 – 1982

Wehrdienst, Corps III, Marrakesch

1967 – 1980

Grundschule, Gymnasium in Casablanca Abschluss: Abitur

Sprachen

Französisch Muttersprache Arabisch in Wort und Schrift

VHS-Kurse

Deutsch für Ausländer Grundkurse MS Word 97, MS Excel 97 5

10. Juni 2003

1. Schwerpunkte während der Ausbildung sollten hervorgehoben werden. 2. Andere Möglichkeit: Genesungszeit nach einem Unfall 3. Bei mehrjährigen Tätigkeiten ohne Zeugnisse oder Nachweise ist es sinnvoll, den Zeitraum zusammenzufassen und evtl. besondere Arbeitgeber zu benennen. 4. Studiengänge sind mit entsprechendem Abschluss zu versehen. Falls das Studium nicht beendet wurde, so ist dies auch zu benennen. 5. EDV-Kurse sollten nur benannt werden, wenn sie noch eine aktuelle Qualifikation darstellen.

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1. Beispiel - Anschreiben für ein Praktikum André Schabaz In den langen Wegen 12 53179 Barbach Tel. 02341 32456 Handy 0173 3654037 Mail [email protected]

Ausführungsplanungsbüro Mirkosch & Partner Herrn Mirkosch 1 Am Wehrhahn 8 50517 Köln

1. Wenn möglich immer einen Adressaten direkt benennen. 2. Verknüpfen Sie wenn möglich Fachkenntnisse und Schlüsselqualifikationen aus Ihrer Berufserfahrung mit den Anforderungen Ihres neuen Ausbildungsberufes. 3. Räumen Sie evtl. Unsicherheiten beim Betrieb im Vorfeld aus.

10. Juni 2003 Bewerbung für ein Praktikum als Bauzeichner - Hochbau Sehr geehrter Herr Mirkosch, vielen Dank für das informative Telefonat. Wie vereinbart übersende ich meine Bewerbungsunterlagen für ein 3-monatiges Praktikum in Ihrem Architekturbüro. Schwerpunkte meiner Ausbildung sind das Zeichnen von hochbauspezifischen Zeichnungen, z. B. Grundrisse, Schnitte, Ansichten, Industriebauteilen etc. in verschiedenen Maßstäben mit A-CAD Bau und per Hand. Meine Kenntnisse aus dem Studium der Architektur sind mir bei der Umsetzung der Aufgabenstellungen immer sehr hilfreich. Das flexible Einstellen auf immer wieder neue Arbeitsanforderungen und das zielorientierte Arbeiten im Team waren wichtige Grundlagen für meine Arbeit auf unterschiedlichen Baustellen. 2 Als mobiler Rollstuhlfahrer mit eigenem PKW sehe ich in der Ausbildung zum Bauzeichner Hochbau eine gute Basis, meine bisherigen Erfahrungen in die Praxis umzusetzen. 3 Für den Zeitraum vom XXXXXXXX suche ich eine Praktikumsstelle, um meine praktischen Kenntnisse in der Werkplanung und Detailplanung einzubringen und zu erweitern. Für Ihren Betrieb entstehen keine Kosten. Einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch sehe ich ich mit Freude entgegen und gerne würde ich Ihnen bei dieser Gelegenheit einige Arbeitsproben mitbringen. Mit freundlichen Grüßen Anlage Bewerbungsmappe

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Stellenanzeige, auf die sich die angehende Bürokauffrau Johanna Selbig im Beispiel 2 bewirbt:

TRANSBIT GmbH Weiterbildung und Beratung Die Transbit Transfergesellschaft für Weiterbildung und Beratung mbH sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine/n Organisationsassistentin/-assistenten Ihr Einsatzgebiet in der Seminarverwaltung umfasst die telefonische Kundenbetreuung, die organisatorische Abwicklung und Verwaltung der Seminare. Dazu gehören neben der Pflege der Teilnehmerdaten die Korrespondenz, Postverarbeitung und das Bestellwesen. Sie haben vorzugsweise eine kaufmännische Ausbildung und Erfahrung in der Kundenbetreuung und im Kundenservice. Gute Kenntnisse in der EDV (Word, Excel, Power Point, Access) sind Voraussetzung. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Bitte richten Sie diese an TRANSBIT GmbH Dr. Christine Mondela Parkallee 8, 50123 Köln

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2. Beispiel Lebenslauf (chronologisch vorwärts mit Deckblatt)

Bewerbungsunterlagen für die TRANSBIT GmbH, Köln

Foto!!!

Farbfoto oder schwarz/weiß Bild vom Fotografen

Johanna Selbig Kranzallee 12 50999 Köln Tel. 0228 123456 geb. 12.12.1960 in Köln verheiratet, 1 Kind

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Johanna Selbig - Kranzallee 12 - 50999 Köln - Tel. 0228 123456 1

Lebenslauf Schule 2 08/67 – 07/77

Grundschule, Emil-Nolde-Hauptschule, Köln Hauptschulabschluss: 10. Klasse

Ausbildungen und beruflicher Werdegang 08/77 – 07/793 Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau Verbrauchercenter Frechen, Köln ohne Abschluss 08/79 – 07/80

verschiedene Tätigkeiten als Kassiererin und Buffetkraft, u. a. im Hotel Merkur 4, Bonn

08/80 – 07/83

Ausbildung zur Friseurin Hairshop Mode, Bonn mit IHK-Abschluss

08/83 – 03/85

Familienphase

04/85 – 09/91

Mitarbeiterin in der Werkskantine Scholemer Fabriken, Dormagen • Mitarbeit Speisenvorbereitung 5 • Kassiererin • Warenannahme

10/91 – 07/93

Arbeit suchend

08/93 – 03/96

Lagerarbeiterin Sonnemann & Co., Bonn • Zusammenstellung der Frachten • Beladung der Lieferwagen • Überwachung der Bestandsmengen

04/96 – 02/01

Arbeit suchend und berufliche Neuorientierung 6

1. Angaben zu Ihrer Person auf der 2. Seite sind sehr wichtig, falls das Deckblatt vom Lebenslauf getrennt wird. 2. Bei länger zurückliegenden Schulzeiten ist es nicht nötig, z. B. die Grundschule einzeln aufzuführen. Der Schulabschluss muss jedoch aus dem Lebenslauf klar ersichtlich sein. 3. Sie können zwischen der Angabe „Monat/Jahr“ oder nur Jahreszahlen wählen. Je lückenloser der Lebenslauf um so eher sollten Sie „Monat/Jahr“ angeben. 4. Da es „nur“ ein Arbeitszeugnis vom Hotel Merkur gibt, wird es hier benannt. 5. Aufzählungszeichen Ihrer Wahl erleichtern die Übersichtlichkeit bei der inhaltlichen Darstellung Ihrer Tätigkeiten. 6. Andere Möglichkeiten: Berufliche Neuorientierung nach Bandscheiben-OP, med. Reha und Vorbereitung auf eine kaufmännische Ausbildung.

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Johanna Selbig - Kranzallee 12 - 50999 Köln - Tel. 0228 123456

seit 03/01

Ausbildung zur Bürokauffrau 1 Berufsförderungswerk Michaelshoven, Köln Praktikum 09/02 bis 12/02 2 Overstolz GmbH, Köln • Überprüfung von Eingangsrechnungen und Lieferscheinen • Aktualisierung der Kundendaten mit Access 97 1. Besonders wichtige

Weitere Kenntnisse: EDV

Word 97 und Excel 97 gute Kenntnisse Power Point 97 sehr gute Kenntnisse Access 97 Grundkenntnisse 3

Sprachen

Englisch Grundkenntnisse

Führerschein

Klasse 3

18. März 2003 4

2. 3.

4.

5 5.

Punkte/Ausbildungen sollten Sie (fett) hervorheben. Das Praktikum ist mit Tätigkeitsschwerpunkten anzugeben. Bei den EDVKenntnissen unbedingt angeben, wie gut Sie ein Programm beherrschen (Grundkenntnisse, gut, sehr gut). Unbedingt das aktuelle Datum, am besten identisch mit dem Datum des Anschreibens, einsetzen. Handschriftliche Unterschrift nicht vergessen!

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2. Beispiel - Anschreiben auf eine Stellenanzeige Johanna Selbig - Kranzallee 12 - 50999 Köln - Tel. 0228 123456

TRANSBIT GmbH Frau Dr. Christine Mondela Parkallee 8 50123 Köln

1. Der Einstiegssatz soll Interesse an der zu besetzenden Stelle erkennen lassen und zum Weiterlesen anregen. 2. Versuchen Sie auf die in der Stellenanzeige genannten Aufgaben, hier „Bestellwesen“, möglichst mit praktischen Erfahrungen aus dem Praktikum oder dem Vorberuf konkret einzugehen.

18. März 2003 Bewerbung als Organisationsassistentin Ihre Anzeige vom XX.XX.XX Sehr geehrte Frau Dr. Mondela, Ihr Stellenangebot im Kölner-Stadtanzeiger habe ich mit großem Interesse gelesen und gerne möchte ich mich als Organisationsassistentin bei Ihnen bewerben. 1 Im Juli 2003 werde ich meine Prüfung zur Bürokauffrau vor der IHK Köln ablegen. Während eines Praktikums bei der Overstolz GmbH habe ich in der Einkaufsabteilung im Bereich der Bestellabwicklung gearbeitet.2 Zu meinen Aufgaben zählte die inhaltliche und rechnerische Überprüfung der Bestellvorgänge. Der Umgang mit Zahlen und das genaue Arbeiten sind mir aus meiner langjährigen Tätigkeit als Kassiererin vertraut und so konnte ich nach kurzer Einarbeitungszeit selbständig alle anfallenden Aufgaben erledigen. Bei der telefonischen Klärung von Bestellrückläufen konnte ich meine guten kommunikativen Fähigkeiten einbringen. Das flexible Organisieren sowie der Kontakt zu Kunden gehören zu meinen Stärken und so sehe ich in der von Ihnen ausgeschriebenen Position ein gute Möglichkeit, diese auf der Basis meiner kaufmännischen Ausbildung einzusetzen. Meine guten EDV-Kenntnisse ermöglichen mir ein sehr schnelles und selbständiges Einarbeiten in neue Aufgaben. Auf eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freue ich mich sehr. Mit freundlichen Grüßen Anlage Bewerbungsmappe

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Das Vorstellungsgespräch Mit der Einladung zu einem Vorstellungsgespräch haben Sie die erste Hürde der Vorauswahl genommen. Grundsätzlich hat ein Unternehmen auf der Grundlage der vorgelegten Bewerbungsunterlagen Interesse an Ihrer Mitarbeit und man möchte Sie im Bewerbungsgespräch persönlich kennen lernen. Auf jedes Vorstellungsgespräch sollten Sie sich gründlich vorbereiten. Dazu zählt:

ƒ ƒ ƒ ƒ

Informationen über das Unternehmen einholen,

ƒ ƒ ƒ

warum man diesen Umschulungsberuf gewählt hat,

ƒ ƒ ƒ ƒ

Wegbeschreibung, sicher in der Wiedergabe des eigenen Lebenslaufes sein, auf die Frage vorbereitet sein, warum man genau in diesem Unternehmen arbeiten will, erklären können, was ein Berufsförderungswerk ist, bereits in der Vorbereitung auf eine „aktive Sprache“ achten, also nicht „wurde ich umgeschult“ sondern „ich habe während meiner Ausbildung“, Erklärungen auf Lücken/Brüche/Reha-Grund vorbereiten, eigene Stärken und Schwächen angemessen benennen können, Fragen an das Unternehmen vorbereiten, realistische Gehaltsvorstellungen benennen können.

Durch eine geübte Darstellung des eigenen Lebenslaufes werden sich viele Fragen des Arbeitgebers erübrigen und Sie haben die Möglichkeit, den „roten Faden“ in Ihrem Leben plausibel darzustellen. Auch hier gilt die Regel, dass alles was Sie sagen der Wahrheit entsprechen muss. Für den Arbeitgeber ist es wichtig, dass er Ihre Motivation und den „roten Faden“ in Ihrer Lebensplanung erkennen kann. Dies bedeutet jedoch nicht, dass z. B. krankheitsbedingte Ausfallzeiten oder Arbeitslosigkeit ein K.O.-Kriterium sind. Wichtig ist, wie Sie krankheitsbedingte Ausfallzeiten oder Arbeitslosigkeit darstellen. Jeder Bewerber ist bei Vorstellungsgesprächen nervös und es ist eine angespannte, unnatürliche Situation. Durch eine gute Vorbereitung und das Simulieren von Bewerbungsgesprächen können Sie Ihre Techniken verbessern und so auch mehr Sicherheit für sich selbst erlangen. Es geht im Bewerbungsgespräch nicht darum zu „schauspielern“. Sie müssen Ihre eigenen Kompetenzen und Erfahrungen positiv darstellen können und auf

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Fragen zu kritischen Punkten wie Arbeitslosigkeit oder Erkrankungen gut vorbereitet zu sein. Es gibt Fragen, die von Arbeitgebern nur unter bestimmten Voraussetzungen gestellt werden dürfen. Hier eine Auflistung zu einigen dieser Themen: Familie

ƒ ƒ

Unzulässig ist die Frage nach Heiratsabsichten, intimen Beziehungen, zulässig, wenn es sich um allgemeine Fragen in Bezug auf die Zukunftsplanung handelt.

Vorstrafen/Lohnpfändungen

ƒ ƒ

Unzulässig, wenn kein Bezug zur Tätigkeit, zulässig, wenn es sich z. B. um einen Kassierer (Unterschlagung) oder einen Kraftfahrer (Verkehrsdelikt) handelt.

Religions- oder Parteizugehörigkeit

ƒ

Nur zulässig, wenn es sich um eine kirchliche oder parteiliche Organisation handelt.

Gewerkschaftszugehörigkeit

ƒ

Nur zulässig, wenn es sich um einen Arbeitgeberverband handelt.

Schwangerschaft

ƒ

Nur zulässig, wenn es sich um einen für Schwangere gefährlichen Beruf handelt.

Gesundheitszustand

ƒ ƒ

Unzulässig sind allgemein derzeitige Krankheiten,

gehaltene

Fragen

über

frühere

oder

zulässig ist die Frage, wenn die Krankheit Bedeutung für die Arbeitstätigkeit und Leistungsfähigkeit hat, d. h. mit hohen Fehlzeiten zu rechnen ist.

3 Die

Frage nach einer Schwerbehinderung ist zulässig und muss wahrheitsgemäß beantwortet werden.

Sollte eines dieser Themengebiete angesprochen werden so bleibt zu überlegen, welches die geschickteste Form der Beantwortung ist. Bei unzulässigen Fragestellungen empfiehlt es sich, nicht etwa einen plumpen Verweis auf die Rechtslage zu geben, sondern die Frage freundlich und allgemein gehalten zu beantworten.

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Outfit - Kleiderordnung „Kleider machen Leute“ Diese Weisheit hat auch heute noch Bedeutung und bei einem Vorstellungsgespräch sollten Sie großen Wert auf ein sauberes und gepflegtes Äußeres legen. Je nach Branche und Tätigkeit gibt es unterschiedliche Anforderungen und Erwartungen, auf die sich der Bewerber einstellen sollte. Das Outfit in der Bewerbungssituation muss durchaus nicht dem entsprechen, was später täglich getragen wird. So wird z. B. in vielen kaufmännischen Bereichen im Bewerbungsgespräch bei einem männlichen Bewerber eine Krawatte erwartet. Später in der alltäglichen Arbeit ist dies vielleicht eher die Ausnahme. Allerdings sollte die Garderobe auch zu Ihnen passen und Sie sollten sich darin wohlfühlen.

3 Die 3

Auswahl der Garderobe sollten Sie bereits vor dem Tag des Vorstellungsgespräches getroffen haben! Zu einem gelungenen Outfit zählt auch die Frisur!

Assessment-Center (AC) – Einstellungstests Ein AC besteht meistens aus einer Reihe von fallähnlich aufgebauten, an den Anforderungen des künftigen Aufgabengebietes der Bewerber orientierten Problemlösungsund Entscheidungsaufgaben. Das kann z. B. sein: die Vorbereitung auf eine Präsentation, Diskussion und Entscheidung eines strittigen Themas, Prioritätensetzung bei unterschiedlichen Aufgaben oder Zielen. Diese Aufgaben werden sowohl als Einzel- wie auch als Gruppenarbeit gestellt. Bei der Lösung und Präsentation der Ergebnisse werden die Bewerber in der Regel von mehreren Testern beobachtet und bewertet. Es ist ein sehr aufwendiges und kostenintensives Verfahren, das sich über 1 bis 3 Tage erstrecken kann. Aus diesem Grund wird es mehrheitlich von großen Unternehmen bei der Besetzung von leitenden Positionen eingesetzt.

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Schlusspunkte eines AC sind immer Auswertung, Vergleich und Bewertung aller Beobachtungen und Eindrücke mit dem Ziel, aus der Vielzahl der Bewerber den „richtigen“ herauszufinden. Es gibt eine Vielzahl von „Trainingsbüchern“ zu den Themen AssessmentCenter und Einstellungstests im Handel und im Internet, so dass Sie sich auf eine solche Situation gezielt vorbereiten können, jedoch sind derartige Einstellungsverfahren nicht die Regel.

Personalfragebögen Der Fragebogen enthält in der Regel Fragen zu Ihrer Person, Ihrem schulischen und beruflichen Werdegang, nach besonderen, beruflich relevanten Kenntnissen und Erfahrungen, Fort- und Weiterbildungen, nach Ihrem derzeitigen Arbeitgeber und Ihren dortigen beruflichen Tätigkeiten/Aufgaben. Hin und wieder werden darüber hinaus auch Fragen nach den wirtschaftlichen Verhältnissen (z. B. Schulden) und nach möglichen Vorstrafen des Bewerbers gestellt. Seien Sie nicht überrascht, wenn Sie feststellen, daß die Beantwortung aller oder der meisten Fragen sich schon aus Ihren eingereichten Bewerbungsunterlagen ergibt!

3 Füllen Sie den Fragebogen wahrheitsgemäß aus, selbst wenn Sie vieles nun schon zum zweiten Mal schreiben.

Gehaltsvorstellungen Wird bereits in der Stellenanzeige nach Gehaltsvorstellungen gefragt, sollten Sie diese entweder konkret in Ihrem Anschreiben benennen oder aber z. B. mit dem Satz „Über das Gehalt würde ich gerne persönlich mit Ihnen sprechen“ klar machen, dass Sie diesen Hinweis nicht etwa überlesen haben. Spätestens zum Vorstellungsgespräch müssen Sie auf diese Frage vorbereitet sein. Grundsätzlich sollten Sie beim Thema "Gehaltsvorstellungen" demnach immer beachten:

ƒ

Geben Sie Ihre Gehaltserwartungen möglichst konkret an, bezogen auf das Brutto-Jahreseinkommen.

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ƒ

ƒ ƒ ƒ

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Informieren Sie sich über Ihren persönlichen "Marktwert", auch über die in der von Ihnen angestrebten Branche, Region sowie die für Ihre Berufs-/Tätigkeitsgruppe üblichen Gehälter. Die Industrie- und Handelskammern bzw. Handwerkskammern sind ein kompetenter Ratgeber. Im „neu erlernten Beruf“ gelten Sie als Berufsanfänger und müssen dies bei der Gehaltseinstufung berücksichtigen. Bedenken Sie, es geht um einen beruflichen Einstieg in einen neuen Bereich! Etwas einfacher und übersichtlicher stellt sich das Thema für Sie dar, wenn Sie sich auf eine Stelle im öffentlichen Dienst (oder diesem angepasste Organisationen) bewerben. Es ist durchaus möglich eine Spanne „von-bis“ anzugeben, jedoch sollte die Spanne nicht zu groß sein.

Absagen Mit Absagen muss leider jeder Bewerber rechnen, mancher kann sogar eine ganze Sammlung davon vorzeigen. Bei der Vielzahl von Bewerbungen die häufig auf eine einzige Stelle eingehen ist jedes Unternehmen gezwungen, vielen Bewerbern eine Absage zu schreiben. Wichtig für das weitere Vorgehen bei der Jobsuche ist, die Absage nicht als persönliches Versagen zu bewerten, sondern den Blick weiter nach vorn auf neue Bewerbungsaktivitäten zu richten. Eine positive Ausstrahlung ist für alle Vorstellungsgespräche sehr wichtig, denn niemand wird aus Mitleid eingestellt. Gleichzeitig lohnt es sich, nochmals zu überlegen, ob es Möglichkeiten gibt:

ƒ ƒ ƒ ƒ

die Bewerbungsunterlagen zu verbessern, sich auf ein Vorstellungsgespräch besser vorzubereiten, die Suchregion/Branchen auszudehnen, sich die Einschätzung Dritter über die eigene Suchstrategie einzuholen.

Für den Fall, dass es nicht gelingen sollte, direkt im Anschluss an die Umschulung einen Arbeitsplatz zu finden, sollten Sie unbedingt weiterhin Kontakt zur Agentur für Arbeit, dem Vermittlungsservice und dem RehaTeam halten, um so immer wieder in Austausch treten zu können.

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Es kann sich jedoch auch die Situation ergeben, dass Sie zwei mögliche Arbeitsstellen haben, also einer Absagen müssen. Dies sollten Sie natürlich erst tun, wenn der Vertrag mit Ihrer Wunscharbeitsstelle steht. Dann sollten Sie am besten telefonisch absagen: Danken Sie für das Angebot und das Ihnen damit entgegengebrachte Vertrauen. Eine Begründung ist nicht erforderlich und auch das Unternehmen, bei dem Sie beginnen werden, muss nicht genannt werden. Vielleicht ist das Unternehmen zu einem späteren Zeitpunkt für Sie ja noch einmal interessant, dann kann es nicht schaden, wenn Sie auch bei der Absage einen guten Eindruck hinterlassen haben.

Arbeitsvertrag Hat man sich für Ihre Mitarbeit entschieden und Ihnen eine Einstellungszusage gemacht, erhalten Sie in der Regel einen Arbeitsvertrag mit der Bitte, ihn zu unterschreiben und in den nächsten Tagen zurückzuschicken. Vorher sollten Sie den Arbeitsvertrag - wie eigentlich jeden anderen Vertrag auch - auf jeden Fall genau lesen. Mindestens zu folgenden Punkten sollte es konkrete Regelungen geben:

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Vertragspartner (Name und Anschrift von Unternehmen und Mitarbeiter), Zeitpunkt der Beschäftigungsaufnahme (Eintrittstermin) und Probezeit, Tätigkeitsbezeichnung, Aufgabengebiet, Gehalt, Arbeitszeit, Urlaub, Kündigungsfristen.

Gehaltsrechner Einen sehr guten Brutto-/Netto-Gehaltsrechner stellt die Wochenzeitschrift Focus im Internet bereit, den Sie unter Gehaltsrechner finden. Für die korrekte Berechnung müssen Sie den Beitragssatz Ihrer Krankenkasse eingeben. Eine vergleichende Übersicht bietet Ihnen www.krankenkassentarife.de

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Bewerbungskosten Sie erhalten vom Bfw Michaelshoven einmalig eine Kostenpauschale in Höhe von 25,60 € ausgezahlt. Über den Zeitpunkt und das Verfahren informiert Sie Ihr Reha-Berater.

Vorstellungskosten Lädt ein Unternehmen einen Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch ein, so sind die dadurch entstehenden Aufwendungen für Fahrt, Übernachtung und Verpflegung dem Bewerber zu erstatten. Es ist ratsam, die Kostenfrage vor dem Bewerbungsgespräch zu klären, denn die Arbeitgeber müssen z. B. nicht für jede Form der Anreise (Flug oder PKW) aufkommen. Wer sich unaufgefordert vorstellt hat diesen Anspruch natürlich nicht. Sofern der Arbeitgeber für diese Kosten nicht aufkommt, sollten Sie vor dem Bewerbungsgespräch einen Antrag auf Kostenerstattung bei der zuständigen Arbeitsagentur stellen. Gerade bei relativ geringen Kosten, wie z. B. einer Fahrkarte im Personennahverkehr, ist es eher unüblich, diese Zahlung vom Arbeitgeber zu verlangen und Sie sollten vor dem Entstehen der Kosten mit dem Reha-Träger Kontakt aufnehmen.

Probezeit Herzlichen Glückwunsch! Sie haben sich erfolgreich um einen Arbeitsplatz beworben und etliche Bewerber aus dem Feld geschlagen. Die Probezeit beginnt am ersten Arbeitstag und dauert im Allgemeinen drei bis sechs Monate. Während dieser Zeit können sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer problemlos mit einer meist 14-tägigen Kündigungsfrist voneinander trennen. Folgende Punkte sollten für Sie in der Probezeit besonders wichtig sein:

ƒ ƒ ƒ

Versuchen Sie, möglichst schnell einen Überblick über den neuen Arbeitsplatz zu bekommen, damit Sie Ihre Fachkompetenz unter Beweis stellen können. Niemand erwartet, dass Sie alles sofort können. Zeigen Sie Interesse und vermitteln Sie, den Anforderungen gerecht werden zu können. Bemühen Sie sich um ein gutes Verhältnis zu den neuen Kollegen und Vorgesetzten. Verhalten Sie sich dabei sachlich und höflich und wahren

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ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

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Sie eine gewisse Distanz – so sympathisch Ihnen die Kollegen auch erscheinen mögen. Signalisieren Sie zu jedem Zeitpunkt Lernbereitschaft. Machen Sie sich bei umfangreichen Erklärungen unbedingt Notizen. Niemand kann alles sofort behalten und so müssen Sie einige Fragen nicht doppelt stellen. Anfangs werden Ihnen mit Sicherheit kleine Fehler unterlaufen. Stehen Sie dazu, lernen Sie daraus und stellen Sie sicher, dass diese in Zukunft nicht mehr auftreten. Fragen Sie viel nach, denn nur so können Sie Unklarheiten ausräumen und Anfangsfehler vermeiden. Geben Sie sich von Anfang an aufgeschlossen und teamfähig. Dazu gehört nicht zuletzt auch der obligatorische Kantinengang mit den Kollegen. Wer schon beim morgendlichen Smalltalk nichts beizutragen hat wird kaum Chancen haben, in einem Team auch anzukommen. Orientieren Sie sich bei Ihrer Kleidung an den Kollegen oder innerbetrieblichen Vorgaben.

Kompetenz, Toleranz, Umgänglichkeit und Zuverlässigkeit sind in den ersten Monaten am neuen Arbeitsplatz unumgänglich. Eine positive Einstellung verstärkt diese Eigenschaften noch zusätzlich und erleichtert den persönlichen Einstieg. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist zudem die Kritikfähigkeit. Nehmen Sie konstruktive Kritik an Ihrer Arbeit gerade zu Anfang nicht persönlich. Jedes Aufzeigen von inhaltlichen Lücken kann Sie nur weiter bringen und bedeutet somit eine gute Chance, das nächste Mal eine sehr gute Leistung zu liefern. Falls der Arbeitgeber nicht von sich aus auf Sie zukommt, sollten Sie nach der Hälfte der Probezeit einen Gesprächstermin mit Ihrem Vorgesetzen für ein Feedbackgespräch ausmachen. Diese Rückmeldung gibt Ihnen die Möglichkeit, eine Einschätzung über Ihre Arbeitsleistung zu erfahren und bei einer positiven Beurteilung wissen Sie, dass Sie „auf einem guten Weg sind“. Kritik an Ihrer Arbeitsleistung oder dem Sozialverhalten sollten Sie sehr ernst nehmen und überlegen, wie Sie die benannten Punkte ändern oder verbessern können.

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INTEGRATIONSMAßNAHMEN IM BFW Seit 1999 bietet das bfw Michaelshoven auch Integrationsmaßnahmen für arbeitslose ehemalige Rehabilitanden an, bei denen der berufliche Einstieg noch nicht erfolgreich verlaufen ist. Die Anmeldung für Betriebliche Integrationsförderung (BIF) und Integrationsvorbereitungstraining (IVT) erfolgt über die Agentur für Arbeit bzw. Ihren zuständigen Reha-Träger an das bfw Michaelshoven.

Betriebliche Integrationsförderung (BIF) Die Betriebliche Integrationsförderung unterstützt arbeitslose Rehabilitanden bei ihrem Ziel, einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt zu erhalten. Es handelt sich um eine 9-monatige Maßnahme, die sich aus einer bis zu 3-monatigen internen Phase im bfw Michaelshoven und einer 6-monatigen externen Phase an einem Trainingsarbeitsplatz zusammensetzt. Während der internen Phase befassen Sie sich schwerpunktmäßig mit der Akquisition eines Trainingsarbeitsplatzes. Hierbei erarbeiten Sie in einem Bewerbungstraining eine individuelle Bewerbungsstrategie, erstellen aktuelle Bewerbungsunterlagen, üben Vorstellungsgespräche und haben die Möglichkeit Ihre EDV-Kenntnisse aufzufrischen und Ihre beruflichen Qualifikationen in einem Praktikum zu erproben und zu erweitern. In der externen Phase befinden Sie sich an einem Trainingsarbeitsplatz, der nach Ablauf der 6-monatigen Trainingsphase (Training-on-the-job) mit der Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis münden soll. Während dieser Zeit werden Sie von den Mitarbeitern des Projektes regelmäßig an Ihrem Arbeitsplatz besucht, um in Gesprächen mit dem Arbeitgeber zu erfahren, ob die Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis gesichert ist. Sollte sich hierbei herausstellen, dass z. B. noch fachliche Defizite bestehen, so kann gemeinsam mit dem Arbeitgeber überlegt werden, ob eine Nachqualifizierung im bfw Michaelshoven notwendig ist. Während des Training-on-the–jobs finden alle 14 Tage Auswertungsgespräche im bfw Michaelshoven statt.

Integrationsvorbereitungstraining (IVT) Das Integrationsvorbereitungstraining unterstützt Menschen mit psychischer Vorerkrankung oder nach überwundener psychischer Krise

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dabei, eine berufliche Orientierung und Perspektive zu entwickeln. Im Rahmen der 3-monatigen Maßnahme werden Sie sich u. a. mit Themen wie Motivation, Stressbewältigung, Gesundheitsförderung und Krankheitsvermeidung, der Vermittlung von EDV-Grundkenntnissen und Bewerbungstraining auseinander setzen. Im Rahmen eines 4-wöchigen Praktikums haben Sie die Möglichkeit, Ihre Leistungsfähigkeit in einem Betrieb zu überprüfen. Stellt sich nach Ablauf des Integrationsvorbereitungstrainings heraus, dass eine Vermittlung auf dem ersten Arbeitsmarkt realistisch ist, so besteht die Möglichkeit der Übernahme in die Betriebliche Integrationsförderung (BIF). Für weitere Fragen steht Ihnen das Reha-Team auch gerne telefonisch zur Verfügung. Sie erreichen es unter 0221/3597-171 (Herr Auth) im bfw Michaelshoven.

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WICHTIGE INFORMATIONEN Selbstständigkeit Die Aufnahme einer selbstständigen Tätigkeit wird derzeit über zwei Modelle staatlich gefördert. Seit längerer Zeit schon über das „Überbrückungsgeld“ (§ 57 SGB III) und seit Januar 2003 über den „Existenzgründungszuschuss“ (§ 421 I SGB III) zur „Ich-AG“. Beide Fördermodelle haben die gleiche Zielsetzung, aber unterschiedliche Fördervoraussetzungen. Das Überbrückungsgeld dient der Absicherung des Lebensunterhalts in den ersten sechs Monaten der Selbstständigkeit wohingegen der Existenzgründungszuschuss der sozialen Sicherung während einer bis zu dreijährigen Startphase dient.

DAS ÜBERBRÜCKUNGSGELD Das Überbrückungsgeld wird für die Dauer von sechs Monaten in der Höhe des vorweg bezogenen Arbeitslosengeldes oder der Arbeitslosenhilfe gezahlt. Ist vorab kein Arbeitslosengeld oder keine Arbeitslosenhilfe bezogen worden, wird für das Überbrückungsgeld eine fiktive Höhe des Arbeitslosengeldes oder der Arbeitslosenhilfe bestimmt. Das Überbrückungsgeld erhöht sich danach noch um Pauschalbeiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung (Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung), ist steuerfrei, unterliegt jedoch dem Progressionsvorbehalt. Eine weitere Voraussetzung für die Erfüllung eines Anspruchs auf Überbrückungsgeld ist die Stellungnahme einer fachkundigen Stelle, die die Tragfähigkeit der zukünftigen Existenzgründung bescheinigt. Als fachkundige Stellen werden durch die Arbeitsagentur insbesondere die Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, berufsständischen Kammern, Fachverbände, Kreditinstitute und Steuerberater anerkannt. Die fachkundige Stelle hat nach Vorlage von:

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

Kurzbeschreibung des Existenzgründungsvorhabens, Lebenslauf (einschl. Befähigungsnachweis), Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplan, Umsatz und Rentabilitätsvorschau, Angaben des Existenzgründungswilligen zur Selbstständigkeit,

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in einer Stellungnahme die persönlichen, fachlichen und materiellen Voraussetzungen für die geplante Existenzgründung zu bescheinigen. Die Stellungnahme erfolgt auf einem Formularvordruck der bei der Antragstellung für Überbrückungsgeld ausgehändigt wird. Überbrückungsgelder werden von der Arbeitsagentur entsprechend der Haushaltslage bewilligt, ein Rechtsanspruch kann aus § 57 SGB III nicht hergeleitet werden.

DER EXISTENZGRÜNDUNGSZUSCHUSS („ICH-AG“) Für den Existenzgründungszuschuss besteht hingegen bei Erfüllung der Voraussetzungen ein Rechtsanspruch gemäß § 421 I SGB III. Als wesentliche Merkmale gelten:

ƒ ƒ

maximal 25.000 € Jahreseinkommen,

ƒ ƒ

keine Nachweispflicht unternehmerischer Grundkenntnisse,

ƒ

keine Mitarbeiter (außer Familienangehörige).

Nachweis der Selbstständigkeit über schriftliche Mitteilung an das Finanzamt oder Vorlage eines Gewerbescheins,

vereinfachte Buchführungspflichten (Einnahmen-ÜberschussRechnung),

Auch wenn keine Nachweisprüfung über die Tragfähigkeit der Geschäftsidee erfolgt, empfiehlt es sich eine Geschäftsidee möglichst konkret und realistisch zu entwickeln. Dafür erhält der Existenzgründer im ersten Jahr monatlich 600 € und jeweils auf Folgeanträge im zweiten Jahr monatlich 360 € und im dritten Jahr 240 €, in der Summe also insgesamt maximal 14.400 €. Wird im Laufe eines bereits bewilligten Jahres die Einkommensobergrenze überschritten, so stellt die Arbeitsagentur lediglich die Zahlungen für das Folgejahr ein, bewilligte Beträge werden nicht zurückgefordert. Die Ich-AG bedingt eine Versicherungspflicht in der gesetzlichen Rentenversicherung und ermöglicht die freiwillige Mitgliedschaft im System der gesetzlichen Krankenkasse und Pflegeversicherung sowie der gesetzlichen Unfallversicherung. Für die Bemessung der Beiträge in den drei Jahren der Förderung werden Regel-Bezugsgrößen in Ansatz gebracht, aus denen sich für Westdeutschland beispielhaft folgende monatlichen (Mindest-)Beiträge ergeben: Rentenbeitrag über 230 €, Krankenversicherung ca. 170 €, Pflegeversicherung ca. 20 €. Zusammen über 400 € (!), die aus dem Existenzgründungszuschuss zu finanzieren sind, der verbleibende Restbetrag kann dann schwerlich alleine der Existenzsicherung dienen.

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QUAL DER WAHL Gründungswillige haben somit die Qual der Wahl, ob das Überbrückungsgeld oder der Existenzgründungszuschuss die für sie günstigere Förderung ist. Wer eine gute Geschäftsidee hat, die nach einer Anlaufzeit von ein paar Monaten tragfähige Umsätze aufzeigt, der ist mit dem Überbrückungsgeld vermutlich besser beraten. Können diese Umsätze absehbar nur mit weiteren Mitarbeitern (nicht Familienangehörige) realisiert werden, kommt nur das Überbrückungsgeld in Betracht. Ebenfalls dem Überbrückungsgeld den Vorzug geben sollten jene, die ein vergleichsweise hohes Leistungsentgelt beziehen, dies betrifft jedoch nur einen kleinen Teil der Arbeitslosen. Ist absehbar, dass man mit einer Ich-AG drei Jahre lang ein Einkommen von unter 25.000 € erzielen wird, ist die Ich-AG fast immer die bessere Wahl. Hier machen sich die deutlich niedrigeren Kosten für die Sozialversicherung bemerkbar. Das gleiche gilt, wenn der aktuelle oder fiktive Leistungsbezug nicht allzu hoch ausfällt. http://www.bmwi.bund.de

Zeitarbeit Zeitarbeitsfirmen überlassen ihre Mitarbeiter entgeltlich an Unternehmen, die kurzfristig für eine befristete Zeit Arbeitnehmer suchen. Gründe hierfür können z. B. Vertretungen für einen Krankheitsfall, Schwangerschaftsvertretungen oder Personalengpässe bei Auftragsspitzen sein. Als Zeitarbeitnehmer schließen Sie einen Arbeitsvertrag mit dem Zeitarbeitsunternehmen ab. Dabei handelt es sich um einen regulären tarifgebundenen Arbeitsvertrag, der in der Regel unbefristet ist und alle üblichen sozialen Leistungen wie Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Pflegeund Unfallversicherung bietet. Selbstverständlich sind auch bezahlter Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und der gesetzliche Kündigungsschutz. Der Unterschied zu sonstigen Arbeitsverhältnissen besteht darin, dass Sie Ihre Arbeitsleistung nicht in den Räumlichkeiten der Zeitarbeitsfirma erbringen, sondern beim jeweiligen Kundenunternehmen. Die Zeitarbeit bietet Ihnen zum einen die Möglichkeit einen Einblick in verschiedene Unternehmen und Aufgabenbereiche zu erhalten. Da viele

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Arbeitgeber die Zeitarbeit nicht nur zur Überbrückung von Personalengpässen nutzen, sondern auf diesem Wege auch neue Mitarbeiter erproben wollen, besteht für Sie zum anderen die Chance einer Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis bei einem Kundenunternehmen. Bitte beachten Sie, dass jedes Zeitarbeitunternehmen eine behördliche Erlaubnis zur gewerbsmäßigen Arbeitnehmerüberlassung benötigt. Die entsprechende Urkunde hängt oftmals in den Geschäftsräumen aus oder kann auf Verlangen eingesehen werden. Außerdem sind Zeitarbeitsfirmen dazu verpflichtet, jedem Mitarbeiter, mit dem Sie einen Arbeitsvertrag abschließen, ein Merkblatt der Bundesagentur für Arbeit auszuhändigen, in dem über die gesetzlichen Grundlagen der Zeitarbeit informiert wird. Weitere Informationen zur Zeitarbeit erhalten Sie beim Bundesverband Zeitarbeit (BZA) in Bonn. Dort gibt es auch eine Liste der Zeitarbeitsfirmen in Ihrer Nähe. http://www.bza.de. Außerdem organisiert der Vermittlungsservice des bfw Michaelshoven regelmäßig Informationsveranstaltungen zum Thema Zeitarbeit.

Kooperation des bfw mit ADECCO Damit die Chancen der Zeitarbeit bei der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt direkt genutzt werden können, kooperiert das bfw Michaelshoven mit der Firma ADECCO. ADECCO ist ein Personaldienstleister mit den Tätigkeitsschwerpunkten Zeitarbeit und private Arbeitsvermittlung. Im Rahmen dieser Kooperation führt die Firma ADECCO Veranstaltungen zum Thema Zeitarbeit im bfw Michaelshoven durch. Außerdem können sich Teilnehmer des bfw Michaelshoven jederzeit in einer ADECCO-Niederlassung über Zeitarbeit informieren. Langfristig soll ADECCO an festen Terminen ein Präsenzbüro in den Räumlichkeiten des bfw-Vermittlungsservice besetzen, um dort Informations- und Bewerbungsgespräche mit interessierten Teilnehmern zu führen. Weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.adecco.de.

Befristete Arbeitsverhältnisse Auch wenn Ihr Ziel die Aufnahme einer unbefristeten VollzeitBeschäftigung ist, empfiehlt sich die Bewerbung auf Teilzeit-Stellen und befristete Arbeitsverhältnisse, weil diese Beschäftigungsformen in zunehmendem Maße von Arbeitgebern genutzt werden und sie daher einen nicht unerheblichen Anteil der Stellenangebote ausmachen. Eine

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Stellensuche unter Ausklammerung von Teilzeit und Befristung verringert daher Ihre Chancen zügig einen Arbeitsplatz zu finden. Ein Arbeitsvertrag kann bei Vorliegen eines sachlichen Grundes befristet werden. Typische Sachgründe sind Vertretung und vorübergehend erhöhter Arbeitsanfall im Betrieb. Ohne einen Sachgrund können Arbeitsverträge bis zu einer Höchstdauer von zwei Jahren befristet werden, wobei innerhalb dieser Zeit eine dreimalige Verlängerung des Arbeitsvertrages möglich ist. Oft besteht die Gelegenheit nach der befristeten Beschäftigung bei demselben Arbeitgeber eine Festanstellung zu erhalten. Andernfalls haben Sie während dieser Zeit Berufserfahrungen gesammelt, die Ihren Wert auf dem Arbeitsmarkt und damit Ihre Chancen, zeitnah eine Anschlussbeschäftigung zu finden, deutlich erhöhen. Wie wichtig für Arbeitgeber bei einer Einstellung die Berufserfahrung ist können Sie der Grafik auf Seite 15 entnehmen. Die rechtlichen Grundlagen für Teilzeit und Befristung finden Sie in dem Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge.

Teilzeit In Betrieben mit in der Regel mehr als 15 Beschäftigten haben Arbeitnehmer einen Anspruch auf Verringerung ihrer Arbeitszeit, sofern nicht dringende betriebliche Gründe entgegenstehen. Dieser Anspruch wird in zunehmenden Maße nicht nur von Eltern nach der Elternzeit (früher: Erziehungszeit) genutzt, sondern auch von anderen Arbeitnehmern. Da der Arbeitsanfall im Betrieb natürlich gleich bleibt, muss nach einer Arbeitszeitverringerung eines Mitarbeiters oft eine neue Stelle geschaffen werden. Dabei handelt es sich dann in der Regel auch um eine Teilzeitstelle.

3 Übrigens

bedeutet halbe Arbeitszeit nicht gleich halber Lohn, denn Teilzeitbeschäftigte werden steuerlich begünstigt.

400-Euro-Jobs Eine geringfügig entlohnte Beschäftigung liegt vor, wenn das Arbeitsentgelt aus dieser Beschäftigung regelmäßig im Monat 400 € nicht übersteigt. Eine Zeitgrenze (bisher: weniger als 15 Stunden in der Woche) gibt es nicht mehr.

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Bei der Zusammenrechnung mehrerer geringfügig entlohnter Beschäftigungen bleiben diese versicherungsfrei, sofern die Arbeitsentgelte aus diesen Beschäftigungen insgesamt 400 € nicht überschreiten. Bei der Zusammenrechnung von geringfügig entlohnten Beschäftigungen mit einer versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung bleibt die erste geringfügige Beschäftigung versicherungsfrei. Jede weitere geringfügige entlohnte Beschäftigung wird durch die Zusammenrechnung mit der versicherungspflichtigen Hauptbeschäftigung versicherungspflichtig. Diese Regelung findet jedoch nur in der Kranken-, Pflegeund Rentenversicherung Anwendung. In der Arbeitslosenversicherung werden Hauptbeschäftigungen nicht mit geringfügig entlohnten Beschäftigungen zusammengerechnet. Die geringfügig entlohnten Beschäftigungen bleiben in der Arbeitslosenversicherung versicherungsfrei, es sei denn, die Arbeitsentgelte aus diesen Beschäftigungen überschreiten insgesamt 400 €. Für Einkommen zwischen 400,01 € und 800,00 € gibt es ab 01.04.2003 eine Gleitzone. Wird der gesuchte Arbeitsplatz nicht umgehend gefunden, kann ein 400Euro-Job eine gute Möglichkeit sein, in einem Bereich Berufserfahrungen zu sammeln und so die eigenen Bewerbungsunterlagen zu verbessern. Diese Neuregelung der geringfügigen Beschäftigung ist auch für viele Betriebe interessant, so dass ein 400-Euro-Job auch der Einstieg zu einer Vollzeitstelle sein kann, denn bei einer Stellenausschreibung haben Sie oftmals bessere Chancen auf eine Einstellung als ein „Fremder“.

Telearbeit Durch die heutigen Informations- und Kommunikationstechniken gewinnt Telearbeit zunehmend an Bedeutung. Telearbeit ermöglicht die Auslagerung bestimmter Tätigkeiten aus dem Betrieb. Insbesondere Tätigkeiten mit hohem Anteil an Büroarbeit (Schreibkräfte, Sachbearbeiter, Redakteure, Programmierer, Designer usw.) können dadurch dezentral als Telearbeit erledigt werden. Zur Ausstattung eines Telearbeitsplatzes gehören u. a.:

ƒ ƒ

ein PC (Hardware), der je nach Erfordernis ausgestattet ist, der Zugang zu einem Telekommunikationsnetz (besonders geeignet für den Datentransfer ist das ISDN-Netz oder die ADSL-Übertragungstechnik),

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die entsprechende Software (Textverarbeitung, Tabellenkalkulation, Graphik usw.).

Die erwarteten Vorteile von Telearbeit sind für den Betrieb Flexibilitätsgewinne sowie die Einsparung von Kosten für Gebäude und Büroausstattung. Der Mitarbeiter spart den Weg zum Arbeitsplatz, kann seine Arbeitszeit flexibler einteilen und dadurch Familie und Beruf besser in Einklang bringen. Es gibt bei der Telearbeit verschiedene Beschäftigungsformen, z. B. eine Verbindung von Telearbeit mit einer Präsenzpflicht im Betrieb (von z. B. zwei Arbeitstagen pro Woche). Dies ermöglicht die persönliche Abstimmung der Arbeiten im Betrieb und beugt zugleich einer sozialen Isolation vor. Quelle: „Fachlexikon Behinderung und Beruf“ der Bundesarbeitsgemeinschaft der Integrationsämter und Hauptfürsorgestellen http://www.integrationsaemter.de/webcom/show_lexikon.php?wc_c=558 &wc_lkm=718 Wer sich umfassender über Telearbeit und die damit verbundenen Chancen/Risiken informieren möchte, findet bei ONFORTE (Online Forum Telearbeit) umfangreiches Material. http://www.onforte.de/

Arbeiten im Ausland Stellenangebote aus dem Ausland und verschiedene Informationen zur Arbeit im Ausland finden Sie im Stellen-Informations-Service (SIS) der Bundesagentur für Arbeit im Internet unter dem Button Internationales. Dort können Sie sich auch Ländermerkblätter herunterladen, die über Tätigkeiten in den einzelnen Ländern der Europäischen Union (EU) informieren.http://www.arbeitsagentur.de/ Weitere Informationen über das Arbeiten im Ausland, insbesondere in der EU, finden Sie hier: BMA Bundesministerium für Arbeit: Übersichtsseite Europa, Internationale Sozialversicherung, EU-Erweiterung, Arbeitsschutz und Arbeitsrecht Broschüre Leben und Arbeiten in Europa http://www.bma.de/ ESTIA Links zu Bildung, Beruf und Arbeit in verschiedenen europäischen Ländern http://www.estia.educ.goteborg.se/

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EURES Öffentliche Arbeitsverwaltungen in Europa: Links zu den nationalen Arbeitsverwaltungen und EURES-Stellensuche http://www.eures-jobs.com/jobs/de/jobs.jsp Europäische Lebenslauf-Muster http://www.cedefop.eu.int/transparency

Migranten Ansprechpartner für Migranten ist in erster Linie die örtliche Bundesagentur. Als weiteres Angebot für Migranten hat die Bundesagentur für Arbeit in bestimmten Schwerpunktagenturen eine sog. Mobilitätsberatung für Migranten eingerichtet. Die dortigen Arbeitsberater sind Anlaufstelle für eine Erstberatung und informieren über Hilfen (z. B. über Deutschkurse, finanzielle Förderungsmöglichkeiten, Anerkennung von Zeugnissen usw.) bei der Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Schwerpunktagenturen sind die Arbeitsagentur Hamburg, Berlin Nord, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Ansprechpartner in der Agentur für Arbeit in Köln: Agentur für Arbeit Köln Frau Margit Braun Luxemburger Straße 121 50939 Köln Tel.: 0221 9429-1913 Geschäftsstelle Mülheim Frau Claudia Heinen Genovevastraße 26 51065 Köln-Mülheim Tel.: 0221 96940-661

Weiterbildung/Fortbildung Die berufliche Fort- und Weiterbildung gewinnt immer stärker an Gewicht. Lebenslanges Lernen ist heute in einer sich immer schneller verändernden Berufswelt ein wichtiger Faktor zur Sicherung des Arbeitsplatzes. Die IHK Köln bietet für Weiterbildungsinteressierte eine trägerneutrale und kostenlose Weiterbildungsberatung in allen Fragen der beruflichen Fortund Weiterbildung an. Darüber stellt die IHK Köln eine Weiterbildungsdatenbank (Weiterbildungs-Informations-System = WIS)

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zur kostenlosen Verfügung, die über die Internetpäsenz der IHK Köln abrufbar ist. Die Datenbank bietet umfassende Informationen zu aktuellen Seminaren und Lehrgängen beruflicher Weiterbildung. Eine weitere Möglichkeit Informationen über Bildungsangebote abzurufen, ist die Datenbank KURS der Bundesagentur für Arbeit. Mit fast 600.000 Veranstaltungen von ca. 20.000 Einrichtungen ist sie die größte ihrer Art. http://www.arbeitsagentur.de/ ,www.ihk-koeln.de, www.wis.ihk.de.

Integrationsamt Das Integrationsamt ist zuständig für schwerbehinderte Menschen im Arbeitsleben und hat das Ziel, die Beschäftigungsituation für schwerbehinderte Menschen nachhaltig zu verbessern. Das Integrationsamt hat u. a. folgende Aufgaben:

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Erhebung und Verwendung der Ausgleichsabgabe. Arbeitgeber mit mehr als 20 Beschäftigten sind verpflichtet, auf 6 % der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen. Solange der Arbeitgeber die vorgeschriebene Zahl schwerbehinderter Menschen nicht beschäftigt, muss er für jeden unbesetzten Pflichtarbeitsplatz eine Ausgleichsabgabe zahlen. Diese Gelder werden dann ausschließlich für die berufliche Behindertenhilfe verwendet.

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Durchführung des besonderen Kündigungsschutzes. Wenn ein Arbeitgeber einem schwerbehinderten Menschen kündigen will, so muss das Integrationsamt der Kündigung vorher zustimmen.

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Begleitende Hilfen im Arbeits- und Berufsleben. Die begleitende Hilfe umfasst neben der Beratung über die behinderungsgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen, die finanzielle Förderung von Arbeitgebern, die behinderte Menschen beschäftigen und von behinderten Menschen, die im Arbeitsleben stehen.

Integrationsfachdienst Die Integrationsfachdienste sind ein gemeinsames Dienstleistungsangebot des Integrationsamtes und der Arbeitsagenturen. Das Arbeitsfeld des Integrationsfachdienstes umfasst folgende Aufgaben:

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Vorbereitung Beratung bei der Feststellung der Schwerbehinderung sowie beim

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Wiedereinstieg in den Beruf nach längerer Krankheit oder nach einer Rehabilitationsmaßnahme.

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Begleitung Der Integrationsfachdienst berät Schwerbehinderte u. a. bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz mit Kollegen oder Vorgesetzten, bei innerbetrieblicher Umsetzung, Abmahnung oder bevorstehender Kündigung sowie bei der Vermittlung von Gebärdensprachdolmetschern.

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Vermittlung Der Integrationsfachdienst unterstützt Schwerbehinderte bei der Suche nach einem geeigneten Arbeitsplatz, bei der Erstellung von aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen, bei der Praktikums- und Stellensuche sowie bei der Arbeitsaufnahme und Einarbeitung.

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Arbeitgeber und Personalverantwortliche berät der Integrationsfachdienst u. a. im Umgang mit behinderten Menschen und bei der Bereitstellung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen, bei der Abstimmung von Arbeitsplatzanforderungen mit den Fähigkeiten des Bewerbers, bei der Vermittlung von Gebärdendolmetschern, bei der Lösung von Konflikten sowie über die Leistungen des Integrationsamtes, der örtlichen Fürsorgestellen und der Arbeitsämter.

Anschriften und Ansprechpartner der Integrationsämter und Integrationsfachdienste erhalten Sie bei Ihrer zuständigen Arbeitsagentur oder bei den Landschaftsverbänden. Für den Bereich Köln wenden Sie sich bitte an: Landschaftsverband Rheinland -IntegrationsamtKennedy-Ufer 2 50679 Köln Tel.: 0221 809-0 www.lvr.de IFD Integrationsfachdienst Lupusstraße22 50670 Köln Tel.: 0221 2943-0 www.ifd-koeln.de Der Vermittlungsservice Informationsveranstaltungen mit Michaelshoven.

organisiert regelmäßig Integrationsfachdiensten im bfw

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Besonderer Kündigungsschutz für Schwerbehinderte Die Kündigung eines schwerbehinderten Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber kann nur erfolgen, wenn das Integrationsamt vorher der Kündigung zugestimmt hat. Eine ohne vorherige Zustimmung des Integrationsamtes ausgesprochene Kündigung ist unwirksam. Wer gilt als Schwerbehindert? Wer das Recht des besonderen Kündigungsschutzes beanspruchen will, muss eine Schwerbehinderteneigenschaft nachweisen können. Schwerbehinderte Menschen im Sinne des SGB IX sind Menschen bei denen ein Grad der Behinderung (GdB) von wenigstens 50 vorliegt und die ihren Wohnsitz oder ihren Arbeitsplatz in Deutschland haben. Als Nachweis der Eigenschaft als schwerbehinderter Mensch dient ein vom Versorgungsamt ausgestellter Behindertenausweis. Behinderte Menschen, bei denen ein GdB von mindestens 50 nicht vorliegt, können unter bestimmten Voraussetzungen die Gleichstellung mit einem Schwerbehinderten bei der zuständigen Arbeitsagentur beantragen. Der Gleichstellung wird durch die Arbeitsagentur allerdings nur dann entsprochen, wenn der Arbeitnehmer einen GdB von mindestens 30 hat und infolge seiner Behinderung ohne die Gleichstellung keinen Arbeitsplatz findet oder seinen alten Arbeitsplatz nicht behalten kann. Wann kann einem Schwerbehinderten gekündigt werden? Betriebsbedingte Kündigungen treffen den Behinderten in derselben Weise wie den Nichtbehinderten. Allerdings prüft das Integrationsamt bei betriebsbedingten Kündigungen, ob nicht die Möglichkeit besteht, den betroffenen schwerbehinderten Arbeitnehmer auf einem anderen Arbeitsplatz innerhalb des Unternehmens zu beschäftigen. Eine verhaltensbedingte Kündigung führt dann zum Erfolg, wenn das Fehlverhalten nicht behinderungsbedingt ist (z. B. Unfreundlichkeit gegenüber Kunden, Arbeitsverweigerung, Bummeln). Kündigungen, die in der Behinderung begründet sind, sind nur dann zulässig, wenn die durch die Behinderung bedingte geringere Leistungsfähigkeit für den Arbeitgeber weder zumutbar noch durch Hilfsmittel oder finanzielle Ausgleichszahlungen ausgleichbar ist. Kündigungen innerhalb der Probezeit betreffen den Behinderten in derselben Weise wie Nichtbehinderte.

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Finanzielle Förderungsmöglichkeiten Unter bestimmten Voraussetzungen können die jeweiligen Reha-Träger (Agentur für Arbeit, Rentenversicherungsträger, Berufsgenossenschaften oder der Landschaftsverband) die Aufnahme von Beschäftigungsverhältnissen finanziell fördern. In der Regel handelt es sich dabei um finanzielle Leistungen, die der Reha-Träger an den Arbeitgeber zahlt. So können z. B. Arbeitgeber, die Arbeitslose einstellen, die eine besondere Einarbeitung benötigen, oder Langzeitarbeitslose einstellen, Eingliederungszuschüsse, d. h. Zuschüsse zu den Lohnkosten, erhalten. Der Umfang der Förderung richtet sich dabei nach den Erfordernissen des Arbeitsplatzes und dem Einarbeitungsbedarf des Arbeitnehmers. Besteht für einen Arbeitgeber, der einen behinderten Arbeitnehmer einstellen will, die Notwendigkeit, eine besondere Arbeitsplatzausstattung anschaffen zu müssen, so können grundsätzlich auch diese Kosten bezuschusst werden.

3 Zuschüsse

werden in der Regel nur bewilligt, wenn der Antrag vor Abschluss des Arbeitsvertrages gestellt wird.

Detaillierte Auskünfte über die einzelnen finanziellen Fördermöglichkeiten und die Verfahrensweise bei der Beantragung erhalten Sie von Ihrem Reha-Berater, im Vermittlungsservice, bei der zuständigen Arbeitsagentur und vom Integrationsamt. http://www.lvr.de/FachDez/Soziales/Service/

Arbeitlosmeldung Es gibt viele Ursachen, die dazu führen können, dass Sie Ihren Arbeitsplatz wieder verlieren können: Strukturwandel, technische Entwicklung, wirtschaftliche Krisen. Ganz egal, aus welchen Gründen Sie arbeitslos oder von Arbeitslosigkeit bedroht werden, der erste Gang sollte immer zur Arbeitsagentur führen. Mit dem letzten Prüfungstag endet Ihre Umschulung im bfw Michaelshoven. Seit Juli 2003 müssen sich alle Rehabilitanden spätestens drei Monate vor dem zu erwartenden Ende der Umschulung Arbeit suchend melden, es sei denn, es liegt bereits ein Arbeitsvertrag vor.

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Nähere Informationen zu den formalen Abläufen am Ende der Umschulung erhalten Sie rechtzeitig von Ihrem Reha-Berater. Bei Ihrem Erstbesuch Unterlagen mitbringen:

ƒ ƒ ƒ ƒ ƒ

in

der

Arbeitsagentur

sollten

Sie

folgende

Personalausweis (Reisepass nur mit aktueller Wohnortbescheinigung des Einwohnermeldeamtes), Sozialversicherungsausweis, Lohnsteuerkarte, Nachweis über frühere Geldzahlungen eines Arbeitsamtes und Arbeitsbescheinigungen Ihrer früheren Arbeitgeber.

Über die Voraussetzungen für den Bezug von Arbeitslosengeld und die voraussichtliche Höhe des Anspruches sollten Sie mit Ihrem Rehaberater sprechen.

3 Nur

nach persönlicher Arbeitslosmeldung bei der Agentur für Arbeit können Sie Ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld wahrnehmen!

Informationen zum Thema Arbeitslosigkeit erhalten Sie bei Ihrer zuständigen Arbeitsagentur, die verschiedene Informationsbroschüren veröffentlicht hat. Wichtige Informationen enthalten u. a. die folgenden Merkblätter der Bundesagentur für Arbeit; Merkblatt 1 für Arbeitslose, Merkblatt 1a: Teilarbeitslosengeld, Merkblatt 1b: Arbeitslosenhilfe, Merkblatt 3: Vermittlungsdienste und Leistungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, was? wie viel? wer? Finanzielle Hilfen des Arbeitsamtes auf einem Blick. Die genannten Merkblätter stellen nur einen kleinen Teil des Angebotes der Arbeitsagentur an Informationsmöglichkeiten dar. Sie sind auch über die Internetpräsenz der Bundesanstalt für Arbeit erhältlich: http://www.arbeitsagentur.de/ Weitere nützliche Tipps und Hinweise bieten Ihnen auch die folgenden Internet-Adressen für Arbeitslose: www.arbeitslosen-forum.de (Chat-Portal für Arbeitslose mit Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem Thema Arbeitslosigkeit) www.arbeitslosen-telefonhilfe.de (Beratungsstelle für Arbeitslose)

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Falls nach der Umschulung noch kein passender Arbeitsplatz gefunden ist Auch nach Abschluss der Umschulung steht Ihnen das Reha-Team im Rahmen der Nachbetreuung als Ansprechpartner zur Verfügung. Machen Sie auch gegenüber der Agentur für Arbeit deutlich, dass Sie an einer schnellen Vermittlung interessiert sind und überlegen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Vermittler alternative Einstiegsmöglichkeiten. Für die Erstellung der Bewerbungsunterlagen und die Internetrecherche können Sie die Technik des Vermittlungsservices nutzen. Der Vermittlungsservice bleibt auch nach Abschluss der Ausbildung für Sie aktiv und ist bemüht, geeignete Stellen zu akquirieren. Nutzen können Sie auch den Versand von Stellenangeboten per e-mail. Aber auch ganz individuelle Wege mit dem Reha-Team und dem Vermittlungsservice speziell für Ihre Situation sind denkbar, z. B. bei Bedarf die Begleitung zu einem Vorstellungsgespräch. Das bfw Michaelshoven hat eine Kooperation mit anderen Berufsförderungswerken im Bundesgebiet und über dieses Vermittlungsnetzwerk können auch Vermittlungsunterstützungen in entferntere Regionen eingeleitet werden. Wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Stellensuche ist, dass Sie aktiv bleiben und sich nicht durch Absagen in eine passive Rolle drängen lassen. Das ist bei der derzeitigen Arbeitsmarktlage oft nicht einfach. Doch gerade in dieser Situation ist es wichtig, die Kontakte zu anderen nicht etwa einzuschränken und sich zurückzuziehen, sondern über seine Erfahrungen und Aktivitäten zu sprechen.

3 Nutzen Sie die Möglichkeiten und die Vermittlungsangebote des bfw Michaelshoven auch nach Abschluss Ihrer Ausbildung!

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