einfach präzise gat 2014 Ein Gaszähler viele Vorteile

June 22, 2017 | Author: Jasmin Baumann | Category: N/A
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DIV Deutscher Industrieverlag GmbH www.gwf-gas-erdgas.de

einfach präzise

Ein Gaszähler – viele Vorteile Der Ultraschallgaszähler USM GT400 von RMG by Honeywell bietet hohe Präzision und Zuverlässigkeit im eichpflichtigen Verkehr selbst unter schwierigsten Einsatzbedingungen. Mit neuer intuitiver Bedien- und Diagnosesoftware RMGViewUSM als Zusatztool. Die bewährte 6-Pfad-Technologie misst neben Gasvolumenstrom auch Asymmetrien und Drall. Die weiterentwickelten Sensoren im robusten Exd Titangehäuse sind leicht über Steckverbindungen vor Ort austauschbar. Die hohe Signalleistung macht den USM GT400 nahezu unempfindlich gegen Schallemissionen von Reglern. Darüber hinaus reduziert die von RMG patentierte live Feinabstimmung über Echo-Messung eventuelle Messunsicherheiten in der Signalerfassung. Der Zähler ist nach DVGW und OIML geprüft und MID zugelassen. Bewährte Technologie. Ausgezeichnete Leistung.

Wenn Sie mehr über Lösungen für die Gasindustrie erfahren möchten, besuchen Sie uns im Internet www.rmg.com und www.honeywellprocess.com oder am 30.9. und 1.10. auf der gat in Karlsruhe, dm-Arena, Stand D9. © 2014 Honeywell International Inc. All rights reserved.

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30.09.– 01.10.2014

DIV Deutscher Industrieverlag GmbH www.gwf-gas-erdgas.de

SEKTEMPFANG gwf Get-together auf der gat 30.09.2014 ab 17 Uhr

Am Vorabend der gat lädt der DIV Deutscher Industrieverlag Autoren, Leser und Freunde des gwf Gas | Erdgas erneut zu einem zwanglosen „Get-together“ ein. Im Mittelpunkt stehen wieder die neuesten Verlagsprodukte, Branchennews und der lockere Austausch mit den Fachkollegen. Wir freuen uns auf Sie am Stand E 5.1. Bitte melden Sie sich unverbindlich an: Frau Lenz Tel. 089 203 53 66 23 E-Mail: [email protected]

KOMPETENZ FÜR DAS GASFACH 546

September 2014



gwf-Gas Erdgas

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Erdgas im Energiesystem der Zukunft Herzlich willkommen auf der gat 2014! Mit der Energiewende hat Deutschland einen Weg beschritten, der weltweit beispiellos ist: Es geht um nicht weniger als die zügige Transformation eines komplexen Energiesystems in einem hochentwickelten Industrieland im Herzen Europas. Hierbei kommt insbesondere Gas eine Schlüsselrolle zur Integration erneuerbarer Energien zu – es ist sicher, flexibel einsetzbar, hocheffi zient und hat geringe CO2Emissionen. Durch die neuen technologischen Herausforderungen der Energiewende werden zudem für Gasinfrastrukturen zusätzliche Nutzungsmöglichkeiten hinzukommen– etwa die Speicherung und der Transport großer Energiemengen aus Regionen mit Überschussproduktion regenerativen Stroms. In diesem Prozess nehmen DVGW und BDEW gemeinsam ihre Verantwortung als die starke Stimme der Gaswirtschaft wahr. Im offenen Dialog mit Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit geht es dabei um die zentrale Frage, wie wir das deutsche Energiesystem in Zukunft klimafreundlich, sicher und wirtschaftlich gestalten können. Als starke Dialogplattform wird die gat 2014 daher aktuelle Themen und Trends rund um die Potenziale von Erdgas im Energiesystem der Zukunft meinungsstark diskutieren. Neben der Energieeffizienz, die im Spektrum einer effizienten Wärme- und Energieversorgung von Gebäuden bis hin zur Optimierung von Industriegasanlagen erörtert wird, steht in diesem Jahr Power-to-Gas im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Zunehmend wird

diese Technologie nicht mehr allein als Option zur langfristigen Speicherung überschüssigen Öko-Stroms wahrgenommen, sondern auch ihre Bedeutung als Energietransportsystem gewürdigt. Der Forschungsstand von Power-toGas wird deshalb ebenso gat-Thema sein, wie das technische und ökonomische Potenzial der Lastverschiebung in konvergenten Energienetzen als auch die Entwicklung von Geschäftsmodellen für Investoren. Darüber hinaus stehen die technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen im Zuge der L-H-Gas-Umstellung sowie die Versorgungssicherheit mit Fokus auf dem Leitfaden „Krisenvorsorge Gas“ und der Entwicklung von Knappheitssignalen ganz oben auf der Tagungsagenda. Mit spannenden Diskussionen über diese und weitere aktuelle Fragestellungen und Trends ist die gat 2014 vom 30. September bis 1. Oktober in Karlsruhe ein starkes Dialogforum an der Schnittstelle von Netz, Vertrieb, Speicher und Gasanwendungstechnik. Profitieren Sie dabei auch von der Möglichkeit, branchenübergreifend Veranstaltungen der wat 2014 zu besuchen. Der größte wasserfachliche Kongress Deutschlands findet vom 29. bis 30. September 2014 ebenfalls in Karlsruhe statt (www.wat-dvgw.de). Wir laden Sie herzlich ein, mit uns gemeinsam über die technologischen und wirtschaftlichen Herausforderungen und Potenziale von Erdgas zu diskutieren. Kommen Sie am 30. September und 1. Oktober 2014 zur gat 2014 nach Karlsruhe!

Dietmar Bückemeyer Präsident des DVGW

Johannes Kempmann Präsident des BDEW

September 2014 gwf-Gas Erdgas

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Gasfachliche Aussprachetagung

INFORMATION & KOMMUNIKATION GASFACHLICHE AUSSPRACHETAGUNG

30.9. bis 1.10.2014, Karlsruhe Ÿ Ÿ Wärmemarkt als Schlüssel der Energiewende

Dienstag, 30. September 2014 9.00–12.00 Uhr | ERÖFFNUNG Halle 3

Wirklichkeit N.N.

Ÿ Ÿ Entwicklung im Gasfach und der Vereinsarbeit

Ÿ Ÿ Erfahrungsberichte moderner Erdgassystem­

lösungen – wieviel Klimaschutz kann sich Deutschland leisten? Ulrich Paschke, GASAG CONTRACTING GmbH, Berlin

Dietmar Bückemeyer, Präsident des DVGW, Bonn Dr. Gerald Linke, Hauptgeschäftsführer des DVGW, Bonn

Ÿ Ÿ Intelligentes Gebäudemanagement – verbesserte Regelstrategien durch Berücksichtigung von Belegungsprofilen, Wetterdaten und Speicher­ management Celil Genç, Kieback & Peter GmbH & Co. KG, Berlin

GRUSSWORTE

Ÿ Ÿ Herausforderungen im Gasfach und

energiewirtschaftliche Rahmenbedingungen Michael Riechel, Vizepräsident DVGW, Bonn Johannes Kempmann, Präsident des BDEW, Berlin GRUSSWORT DER INTERNATIONAL GAS UNION (IGU) Daniel Paccoud, Chairman des National Organising Comitee WGC 2015, Neuilly-sur-Seine KEYNOTE-ANSPRACHEN

15.45–17.15 Uhr | L-H-Gas-Marktraumumstellung und Konferenzraum 4/5 Geräteanpassung Moderation: Stephan Dietzmann, Erdgas Münster GmbH, Münster Ÿ Ÿ Status Quo der L-Gas-Förderung, Versorgung Niederlande und Deutschland, Konsequenzen der KoV & NEP Dr. Michael Kleemiß, Gasunie Deutschland Transport, Hannover

Ÿ Ÿ Marktraumumstellung von L- auf H-Gas -

Ÿ Ÿ Klimawandel und Energiewende – Herausforde-

Praxisbericht eines Verteilnetzbetreibers Jens Ruschenbaum, Stadtwerke Achim AG, Achim; Dr. Maik Dapper, DVGW e.V., Bonn

rung für Mensch und Politik

Prof. Karl Rose, Karl-Franzens-Universität Graz, Graz

Ÿ Ÿ Gastechnologien für die Energiewende

Ÿ Ÿ Unterstützung der Gasgeräteumstellung durch

Dr. Hans-Otto Jeske, MAN Diesel & Turbo SE, Oberhausen VERLEIHUNG DER DVGW-STUDIENPREISE GAS UND EHRUNGEN Dr. Thomas Hüwener, Vizepräsident Gas des DVGW, Bonn

elektronisches DVGW-Handbuch (GasgeräteInformationssystem) Dr. Detlef Bohmann, Königs Wusterhausen

15.45–17.15 Uhr | Konvergente Energienetze Konferenzr. 10/11 Moderation: Heinrich Busch, Stadtwerke Essen, Essen

Ÿ Ÿ Derzeitige Netzsituation im EWE-Gebiet

Enno Wieben, EWE Netze GmbH, Oldenburg

12.00–13.30 Uhr | Besuch der begleitenden Fachausstellung dm-Arena mit Möglichkeit zum Mittagessen

to-Gas – Ergebnisse und Ausblick des Projekts aus der DVGW- Innovationsoffensive Prof. Dr. Markus Zdrallek, Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik, Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal

PODIUMSDISKUSSION

PARALLELE DISKUSSIONSFOREN 15.45–17.15 Uhr | Effiziente Wärme- und Energieversorgung Konferenzsaal in Gebäuden Moderation: Dr. Bernhard Klocke, GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen

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gwf-Gas Erdgas

+++ Effiziente Wärme- und Energieversorgung in Gebäuden, Industrie und Gewerbe +++ Bedarfsgerechte Integration der erneuerbaren Energien +++ Power to Gas: Technologische, ökonomische und politische Herausforderungen +++ Konvergente Energienetze +++ Gaskraftwerke im Energiesystem +++ Kraft-Wärme-Kopplung +++ Neue Potenziale in der Gasmobilität +++ Netzentwicklungsplan NEP und Technische Sicherheit von Gashochdruckleitungen +++ Gewährleistung der Versorgungssicherheit +++

gat: Die Technologie- und Dialogplattform Gas im Energiesystem

Kooperationspartner

Ÿ Ÿ Praxiserfahrungen – Power-to-Gas-Anlage der

Ÿ Ÿ Perspektive aus Sicht der Politik Ÿ Ÿ Energieträger Erdgas: Das Produkt und seine

15.00–15.45 Uhr | Pause und Fachmessenbesuch dm-Arena

gat 2014 – Erdgas im Energiesystem der Zukunft gat 2014 – vom 30. September bis 1. Oktober in Karlsruhe

Ÿ Ÿ Smart Grids unter Berücksichtigung von Power-

13.30–15.00 Uhr | Energieeffizienz: Herausforderung und Halle 3 Potenzial für den Energieträger Erdgas

Marktentwicklung Ÿ Ÿ Effizienz mit Gastechnologien – Potenziale der einzelnen Sektoren

www.gat-dvgw.de

Ÿ Ÿ Die energetische Modernisierung: Vision und

BEGRÜSSUNG



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Stefan Lochmüller, N-ERGIE Aktiengesellschaft, Nürnberg

Thüga-Gruppe Dr. Günter Walther, Thüga AG, München

Besuchen Sie auch die wat 2014 sowie Deutschlands größte Messe für das Gas- und Wasserfach!

17.15–18.30 Uhr | Pause und Fachmessenbesuch dm-Arena 17.00–18.30 Uhr | 7. DVGW-HOCHSCHULTAG Pressecenter Einlass ab 19.00 Uhr | Pressecenter

DVGW-Abendveranstaltung Impulsvorträge mit anschließendem Diskussionsforum und Get together

gat 2014 Mit freundlicher Unterstützung

wat 2014 Gas-/Wasser-Fachmesse

29.9.

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www.gas-for-energy.com

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9.00–10.30 Uhr | PARALLELE DISKUSSIONSFOREN Konferenzsaal Power-to-Gas: Technologische, ökonomische und politische Herausforderungen  Moderation: Dr. Gerald Linke, DVGW Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V., Bonn Ÿ Ÿ Erkenntnisse aus den DVGW-Forschungs­ projekten im Themengebiet Power-to-Gas Dr. Frank Graf, DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT – Karlsruher Institut für Technologie, Karlsruhe Ÿ Ÿ Power-to-Gas im Energiesystem – Erfahrungen nach einem Jahr Pilotbetrieb Dr. Andrei Zschocke, E.ON Innovation, Essen Ÿ Ÿ Power-to-Gas als Geschäftsmodell – Welcher Ansatz lohnt sich für Investor und Volkswirtschaft? Dr. Robert Tichler, Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz GmbH, Linz 9.00–10.30 Uhr | Europäisierung des Messwesens und neue Konferenzraum 4/5 Anforderungen an den Datenabruf Moderation: Ernst Kaiser, RWE Metering GmbH, Recklinghausen Ÿ Ÿ Neuregelung des gesetzlichen Messwesens  Dirk Hentschke, Staatsbetrieb für Mess- und Eichwesen, Dresden Ÿ Ÿ Wirtschaftlicher Datenabruf und exakte Gasdatenbereitstellung Nicola Mintert, RWE Metering GmbH, Recklinghausen Ÿ Ÿ Stand der Einführung von intelligenten Messsystemen Martin Hoh, Itron GmbH, Karlsruhe 9.00–10.30 Uhr | Gewährleistung der Versorgungssicherheit Konferenzraum 6/7 Moderation: Wolfgang Heinrichs, Open Grid Europe GmbH, Essen Ÿ Ÿ Deutsche und europäische Gasversorgung Jens Nuhn, WINGAS GmbH & Co. KG, Kassel Ÿ Ÿ Sicherungsmechanismen der Gasversorgung Albert Kobbe, GRTgaz Deutschland GmbH, Berlin Ÿ Ÿ Langfristiges Monitoring der strukturellen Versorgungssicherheit Gas Dr. Oliver Elbling, Wagner, Elbling & Company Management Advisors, Wien PARALLELE DISKUSSIONSFOREN 11.00–12.30 Uhr | Beitrag der Netzbetreiber zur KostenreduzieKonferenzsaal rung im Rahmen der Energiewende Moderation: Alexander Land, Open Grid Europe GmbH, Essen In diesem Forum sind drei Impulsvorträge zum Einstieg in die Diskussion mit dem Plenum vorgesehen von Oliver Thelen, Thyssengas GmbH, Dortmund Dr. Christoph Riechmann, Frontier Economics, London Benjamin Peschka, Netrion GmbH, Mannheim 11.00–12.30 Uhr | Harmonisierung der Gasbeschaffenheiten Konferenzraum 4/5 Moderation: Dr. Frank Heimlich, Thyssengas GmbH, Dortmund Ÿ Ÿ Ein Gas für ganz Europa? Oder alle Gas in einem Rahmen? Ruben Vermeeren, Europäische Kommission (DG for Energy), Brüssel

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gwf-Gas Erdgas

gastechnische Anwendung Christoph Schreckenberg, Vaillant GmbH, Remscheid

Ÿ Ÿ Adaptive Verbrennung –

Herausforderung für die Sensorik Dr. Martin Bergemann, Siemens AG, Rastatt

Ÿ Ÿ Einfluss von dauerhaft wechselnden WobbeIndizes von H-Gasen auf häusliche und industrielle Gasanwendungstechnologien – weiteres Vorgehen Prof. Dr. Hartmut Krause, DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, Leipzig

11.00–12.30 Uhr | Erdgas als Kraftstoff für PKW Konferenzraum 6/7 und Nutzfahrzeuge Moderation: Dr. Olaf Rumberg, E.ON Gas Mobil & Erdgas mobil, Essen

Ÿ Ÿ Erdgasfahrzeuge: Vom Imageträger zum Problemlöser & Initiative Erdgasmobilität: Ziele und Erfolge Stefan Siegemund, Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Berlin

Ÿ Ÿ Perspektive Erdgas-PKW – Erdgas-Strategie eines deutschen Fahrzeugherstellers Dr. Stefan Schmerbeck, Volkswagen AG, Wolfsburg

Ÿ Ÿ Perspektive Erdgas-Bus, Herausforderungen des

Marktes & Bedeutung von LNG im Nutzfahrzeugsegment N.N.

Ÿ Ÿ Entwicklung der Erdgastankstellen-Infrastruktur

in Deutschland & Bedeutung der EU-Richtlinie „Clean Power for Transport“ für die internationale Erdgastankstellen-Infrastruktur bis 2020 René Kirchner, GAZPROM Germania GmbH, Berlin

12.00–13.30 Uhr | Besuch der begleitenden Fachausstellung dm-Arena mit Möglichkeit zum Mittagessen 13.30–15.00 Uhr | PARALLELE DISKUSSIONSFOREN Konferenzsaal Kooperationsvereinbarung VII (KoV) Moderation: Dr. Friedrich v. Burchard, CMS Hasche Sigle, Köln

Ÿ Ÿ Ausblick auf KoV VIII (neues Verfahren MMMA, Interne Bestellung, etc.) Markus Krampe, Creos Deutschland GmbH, Saarbrücken

Ÿ Ÿ Statusbericht des BDEW zum SLP-Verfahren Gas

Dr. Florian Straub, Thüga Aktiengesellschaft, München

Ÿ Ÿ Bilanzierungsregime Gas und Auswirkungen auf

Netzbetreiber Torsten Frank, Net Connect Germany GmbH & Co. KG, Ratingen

13.30–15.00 Uhr | Bedarfsgerechte Integration Erneuerbarer Konferenzraum 4/5 Energien  Moderation: Markus Last, Thüga Aktiengesellschaft, München

Ÿ Ÿ Zukünftige Entwicklung und Potenziale von Biogas Uwe Bauer, E.ON Bioerdgas GmbH, Essen

Ÿ Ÿ Konvergenz Strom- und Gasnetz – Volkswirt-

schaftliche Einordnung der Power-to-Gas-Technologie in die Energieversorgung Prof. Dr. Hartmut Krause und/oder Gert Müller-Syring, DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, Leipzig

Ÿ Ÿ Kostenvorteile durch Kraft-Wärme-Kopplung im

Gebäudebestand zum Ausgleich schwankender Stromerzeugung Dr. Patrick Hansen, Forschungszentrum Jülich GmbH, Jülich

A close up view of the international gas business

13.30–15.00 Uhr | Energieeffizienz in Industrie und Gewerbe  Konferenzraum 8/9 Moderation: Dr. Anne Giese, Gas- und Wärme-Institut e.V., Essen Ÿ Ÿ Energiemanagement als wirtschaftliche Energiedienstleistung    Dr. Heinrich Tschochohei, EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg Ÿ Ÿ Contractinglösungen mit Mini- und Mikro-KWK Michel Nicolai, Trianel GmbH, Aachen Ÿ Ÿ Praxisbericht zur Optimierung von Industriegasanlagen Dr. Joachim G. Wünning, WS Wärmeprozesstechnik GmbH, Renningen Ÿ Ÿ Finanzierungslösung für energieeffiziente Maßnahmen in der Industrie Dr. Jörg Mandel, Institut für Energieeffizienz in der Produktion, Universität Stuttgart, Stuttgart

This magazine for smart gas technologies, infrastructure and utilisation features technical reports on the European natural gas industry as well as results of research programmes and innovative technologies. Find out more about markets, enterprises, associations and products of device manufacturers. Each edition is completed by interviews with major company leaders and interesting portraits of key players in the European business.

READ MORE ABOUT

13.30–15.00 Uhr | Kraft-Wärme-Kopplung: Von der Mikro-BHKW Konferenzraum 6/7 bis zum Gaskraftwerk  Moderation: Dr. Bernhard Klocke, GELSENWASSER AG, Gelsenkirchen Ÿ Ÿ Hürden beim Betrieb von Mikro-BHKW und Ansätze zur Lösung  Jürgen Stefan Kukuk, ASUE Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch e.V., Berlin Ÿ Ÿ Blockheizkraftwerke und Sorptionskältemaschinen – eine intelligente und effiziente Kombination Uwe Eckstein, InvenSor GmbH, Hamburg Ÿ Ÿ 100 KWK-Anlagen in Bottrop Dr. Rolf Albus, Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Essen10.30 –11.00 Uhr | 15.00–15.30 Uhr | Pause und Fachmessenbesuch dm-Arena 15.30–17.00 Uhr | PODIUMSDISKUSSION 2 Konferenzsaal Versorgungssituation Europas Ÿ Ÿ Bedeutung einer sicheren Versorgung mit Erdgas Ÿ Ÿ Gewährleistung der Versorgungssicherheit Ÿ Ÿ Stärkung der Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa

Gas applications

Grid infrastructure

Measurement

Gas quality issues

Pipeline construction

Regulation

Biogas injection

Corrosion protection

Smart metering

gas for energy is published by DIV Deutscher Industrieverlag GmbH, Arnulfstr. 124, 80636 München, Germany

Mittwoch, 1. Oktober 2014

Ÿ Ÿ Auswirkungen eines „freien“ Gasmarktes auf die

September 2014 KNOWLEDGE FOR THE gwf-Gas Erdgas 551 FUTURE

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– Impulsgeber für Gas als Schlüssel­ressource der Energiewende

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ie 53. Gasfachliche Aussprachetagung (gat), die vom 30. September bis 1. Oktober 2014 in Karlsruhe stattfindet, steht ganz im Zeichen der Energiewende. Das diesjährige gat-Leitthema „Erdgas im Energiesystem der Zukunft“ wird im offenen Dialog mit Vertretern der breiten Fachöffentlichkeit aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft diskutiert. Ein Schwerpunkt des Kongressprogrammes ist das Potenzial des Gases als klimafreundlicher, sicherer und wirtschaftlicher Energieträger im deutschen Energiesystem. Der Energieträger Gas kann im Rahmen dieses energiepolitischen Zieldreiecks eine Schlüsselrolle bei der Umgestaltung der Energieversorgung in Deutschland übernehmen. Denn Gas und die bestehende Gasinfrastruktur haben aufgrund ihrer Flexibilität überzeugende Potenziale zur Integration der erneuerbaren Energien in einem regenerativ ausgerichteten Energiesystem. Voraussetzung für das Gelingen der Energiewende ist, dass ein systemischer und spartenübergreifender Ansatz verfolgt wird. Die Vortragsforen der gat 2014 setzen genau hier an und vernetzen zudem die technischen, wirtschaftlichen und politischen Aspekte. Somit wird auf der gat 2014 ein umfassender Dialog zum Potenzial von Gas in der zukünftigen Energieversorgung in seiner Gesamtheit geführt. Zum Thema „Power to Gas“ erwarten die gat-Teilnehmer technolo-

gische, ökonomische und politische Informationen: Welche innovativen Ansätze gibt es, das Verfahren im Markt zum Einsatz zu bringen? Welche Markteinführungsanreize sind für den Durchbruch dieser Technologie denkbar? Für die Zielgruppe Wohnungsbau geht die gat 2014 zum Beispiel der Frage nach, welche intelligenten Energieeinsparkonzepte in Gebäuden denkbar sind und welche Hürden und Lösungsansätze es für den Ausbau der Kraft-WärmeKoppelung (KWK) gibt. Der politische Handlungsbedarf für den KWKAusbau wird dabei Thema sein, genauso wie die effiziente und intelligente Kombination von Technologien sowie praktische Erfahrungen mit der KWK im Feldversuch. Gasgeräte-Hersteller und beteiligte Marktpartner werden sich für Fragen der Normung von Gasbeschaffenheiten und die Auswirkungen der zukünftigen einheitlichen europäischen Gasbeschaffenheit interessieren. Die gat befasst sich deshalb ausführlich mit der L-HGas-Marktraumumstellung und deren erforderlichen Geräteanpassung sowie der Harmonisierung der Gasbeschaffenheiten. Neben dem Status quo der L-Gas-Verfügbarkeit und -Versorgung werden Maßnahmen und Lösungen für die Gasgeräteumstellung präsentiert. Ein weiteres Highlight der gat 2014 wird die Keynote von Prof. Dr. Karl Rose sein, der als Mitglied des Weltenergierates einen Blick auf den

globalen Energiemarkt und die Konsequenzen für einzelne Industriezweige werfen wird. Bei der inhaltlichen Ausgestaltung des gat-Fachprogramms kooperiert der DVGW mit dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), der Arbeitsgemeinschaft für sparsamen und umweltfreundlichen Energieverbrauch (ASUE), der Vereinigung der Fernleitungsnetzbetreiber Gas (FNB) sowie Zukunft ERDGAS, die auch das Thema Erdgas-Mobilität in die gat einbringt. Damit wird die gesamte Bandbreite rund um das Produkt Gas auf der gat 2014 abgebildet. Die gat ist der größte deutsche gasfachliche Kongress der Branche. Gleichzeitig ist sie die größte Gasfachmesse Deutschlands. Unter dem Motto „Erdgas im Energiesystem der Zukunft“ können sich die Besucher auf der gat 2014 ein umfassendes Bild davon machen, wie Gas und das Gasversorgungssystem eine Schlüsselrolle bei der zukünftigen Energieversorgung in Deutschland spielen können: als idealer Partner der erneuerbaren Energien, als Speichermedium und als leistungsstarker Energieträger im Wärmemarkt, in der Stromerzeugung und in der Mobilität.



KWK-Modul „G-Box 20“

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ährend der gat fokussiert sich 2G auf das Leistungsspektrum von 20 kW elektrischer Leistung und präsentiert das KWK-Modul „G-Box 20“ . Die G-Box 20 trägt entscheidend zur Senkung von Energiekosten und zum Umweltschutz bei. Die kompakte Anlage besitzt lange Wartungsintervalle, eine geräuscharme Betriebsweise und eine hohe Wirtschaftlichkeit. Das Modul kann mit Erdgas der Gruppen H und L, alternativ Biomethan und Flüssiggas betrieben werden. Durch serienmäßige Brennwertnutzung erreicht die G-Box 20 einen Gesamtwirkungsgrad von 105 % und ist dabei äußerst leise: in einem Meter Entfernung wird ein Schalldruckpegel von 52 dB (A) nicht überschritten. Zukünftig sind Strompreiserhöhungen somit kein Problem mehr, ganz im Gegenteil die Wirtschaftlichkeit der Anlage erhöht sich mit steigenden Strompreisen. Auch die Umwelt wird mit der Installation von der G-Box 20 geschont, denn im Vergleich zu konventioneller Stromproduktion werden CO2 –Emissionen um bis zu 60 % reduziert. Typische Einsatzgebiete der GBox 20 sind:

• • Wohnanlagen • • Seniorenzentren und Krankenhäuser • • Landwirtschaftliche Betriebe • • Einkaufszentren • • Schwimmbäder • • Hotels • • Gewerbebetriebe • • Schulen Die 2G Energy AG gehört zu den international führenden Herstellern von Blockheizkraftwerken (BHKW) zur dezentralen Erzeugung und Versorgung mit Strom und Wärme mittels KraftWärme-Kopplung. Das Produktportfolio von 2G umfasst Anlagen mit einer elektrischen Leistung zwischen 20 kW und 4.000 kW für den Betrieb mit Erdgas, Biogas oder Biomethan. Bislang hat 2G in mehr als 25 Ländern tausende BHKW erfolgreich installiert. Das Unternehmen baut seine Technologieführerschaft durch kontinuierliche Forschungs- und Entwicklungsarbeit in der Gasmotorentechnologie für Erdgas-, Biogas- und SynthesegasAnwendungen (z.B. Wasserstoff) konsequent aus. Neben der Konstruktion und Herstellung von BHKW-Anlagen bietet das Unternehmen aus Westfalen ganzheitliche Lösungen von der

Planung und Installation bis zu Service- und Wartungsleistungen an. Im Rahmen der Energiewende gewinnen Blockheizkraftwerke in intelligent vernetzten Energiesystemen - sogenannte virtuelle Kraftwerke - aufgrund ihrer Dezentralität, Regelbarkeit und planbaren Verfügbarkeit stark zunehmende Bedeutung. Kontakt: 2G Energy AG, Stefan Liesner, Tel. (02568) 9347-2135, E-Mail: [email protected], www.2-g.de dm-Arena, Stand C2.

Kontakt und Anmeldung: DVGW-Hauptgeschäftsführung, Wiebke Smerda, Tel. (0228) 9188-734, E-Mail: [email protected]

gat 2014

Odoriermittel & Schwefel in Biogas sicher bestimmen mit ODOR on-line 552

September 2014



Gesamtschwefelbestimmung inkl. Odoriermittel nach neuer G 262

gwf-Gas Erdgas

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Bauherrenpakete für Gebäude ohne Keller

Zukunftssichere Rohrleitungssysteme

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ie Versorgungsbranche ist sich mittlerweile weitgehend einig, KG-Rohre werden immer häufiger nicht mehr als fachgerechte Lösung zur Einführung von Hausanschlussleitungen bei Gebäuden ohne Keller akzeptiert. DVGW-zugelassene Mehrspartenhauseinführungssysteme setzen sich aus technischen und rechtlichen Aspekten immer mehr durch. Einen wichtigen Beitrag zur Standardisierung dieser Hauseinführungssysteme leistet die Bauherrenbroschüre des Fachverbandes FHRK (Fachverband Hauseinführungen für Rohre und Kabel e.V.). Die Broschüre kann von Versorgungsunternehmen zur neutralen Beratung von Architekten, Bauträgern und Bauherren verwendet werden und wird vom Verband kostenlos zur Verfügung gestellt.

allen Baubeteiligten sehr gut angenommen wird. Wurde die erste Hürde erfolgreich genommen, ist der zweite Schritt die Verfügbarkeit der Mehrspartenhauseinführung sicherzustellen. Dies war in der Vergangenheit in flächenversorgten Gebieten oft die größere Herausforderung. Niemand hatte etwas gegen die Mehrspartenhauseinführung, aber sehr häufig wollte keiner die Beschaffung übernehmen! Hier greift das neue Konzept der Bauherrenpakete. Das Unternehmen Hauff-Technik hat alle notwendigen Komponenten für einen Mehrspartenhausanschluss in einem Paket zusammengeführt. Damit der Einbau fachgerecht vorgenommen werden kann, wurde eine neue und einfach zu verstehende Montageanleitung konzipiert. In dieser werden alle Einbauschritte mit Praxisbildern einfach und verständlich erklärt. Die Bauherrenpakete werden in der jeweiligen Region vom Fachhandel in das Sortiment aufgenommen und können auf Empfehlung der Versorgungsunternehmen dort direkt bezogen werden. Standardisierte Mehrspartenhauseinführungen sind für alle Baubeteiligten ein großer Vorteil. Versorgungsunternehmen können

uf der gat/wat präsentiert egeplast zukunftssichere Rohrsysteme. Das 3L Sicherheitsrohrsystem für den Boden- und Gewässerschutz kann permanent elektronisch leckage­ überwacht werden. Meldungen erfolgen direkt auf die Leitstelle oder

aufs Smartphone. Das SLA® Barrier Pipe ist ein diffusionsdichtes Rohrsystem für den Trinkwasserschutz. Aufgrund seiner metallischen Permeationsbarriere kann es in kontaminierten Böden verlegt werden. Beim SLM® DCT kann nach Black-

Bauherrenpaket von Hauff-Technik.

einfach und sicher die geforderte gas- und wasserdichte Abdichtung vornehmen. Zeit- und kostenaufwändiges Improvisieren auf der Baustelle gehört der Vergangenheit an. Für den Architekten und Bauträger ist ein zentraler und einheitlicher Einführungspunkt für alle Versorgungsleitungen ein großer Planungsvorteil. In Versorgungsgebieten, in denen diese Vorgehensweise etabliert wurde, werden von den Bauunternehmen keine Abwasserrohre sondern DVGW-zugelassene MehrspartenSysteme einbetoniert.

Verlegung eines HexelOne® Gas-Hochdruckrohres mit Ringbunden.



Box-Verlegung sofort eine Integritätsprüfung durchgeführt werden. Auch die genaue Ortung der Leitung ist durch die integrierten Leiterbänder möglich. Das HexelOne® Hochdruckrohrsystem nur aus PE ist für einen Druck von 30 bar für Wasserund 16 bar für Gasrohrleitungen einsetzbar und bietet alle bekannten Verlegevorteile von PE-Rohren. Als HexelOne® SLM mit Schutzmantel ist es für die grabenlose Verlegung geeignet, es ist auch mit Permeationsbarriere oder als leckageüberwachtes System erhältlich. Kontakt: egeplast international GmbH, Tel. (02575) 9710-0, E-Mail: [email protected], www.egeplast.de dm-Arena, Stand C8.2.

Kontakt: Hauff-Technik GmbH & Co. KG, Horst Scheuring, Tel. (07322) 1333-0, E-Mail: [email protected], www.hauff-technik.de dm-Arena, Stand F5

Bauherrenbroschüre FHRK.

Um eine Standardisierung der Mehrspartendurchführung in der Flächenversorgung zu erreichen, ist der erste und wichtigste Schritt, eine einheitliche Beratung aller beteiligten Versorgungsunternehmen gegenüber den Architekten, Bauträgern und Bauherren sicherzustellen. Die Praxis zeigt, dass dies mit der FHRK-Broschüre spartenübergreifend sehr gut funktioniert und von

Einheitliche Beratung in der Flächenversorgung unter Einbindung des Fachhandels als Logistikpartner.

AERIUS. Die intelligente Form der Gasmessung statisch I druckunabhängig I temperaturkorrigiert I integrierte Kommunikation AERIUS. Präzision, bei jeder Temperatur, in jeder Höhenlage. Batterielebensdauer bis zu 20 Jahre. Weitere Informationen unter: www.diehl.com/metering

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Besuchen Sie uns auf der gat & wat 2014 in Karslruhe 30.09. - 01.10.2014 I Halle: dm-arena Stand D 4.1

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Mehrspatendüker im Microtunnelling Verfahren: angewandtes Datenmonitoring und Kontrollsystem

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ei der Verlegung von Gas-, Strom- oder Fernwärmeleitungen ist häufig die Querung von Gewässern oder sensiblen Bereichen wie Straßen, Gleisanlagen oder Landschaftsschutzgebieten erforderlich. Eine offene Verlegung der Leitungen ist in diesen Fällen meist gar nicht oder nur unter großen Einschränkungen möglich und es kommen geschlossene Verfahren zum Einsatz. Ist die Querung mit mehreren Leitungsspaten erforderlich, ist häufig die Bündelung der Leitungen in einem Mehrspatendüker unter Anwendung des Microtunnelling Verfahrens die wirtschaftlichste Lösung. Bild 1 zeigt ein Beispiel für den begehbaren Querschnitt eines Mehrspatendükers. Microtunnelling Vortriebe mit ­aktiver Ortsbruststützung zur Unterquerung von Gewässern und sensi­ blen Bereichen erfordern eine zuverlässige Vortriebsüberwachung. Im Folgenden wird das Datenmonitoring und Kontrollsystem am Beispiel eines Microtunnelling Vortriebs in Wien vorgestellt.

Durchführung der Vortriebsüberwachung

auch per Fernzugriff über das Internet das Monitoring durchzuführen.

Monitoring System

Vortriebsüberwachung

Für den Microtunnelling Vortrieb „Asperner Sammelkanal in Wien 22“ kam die von Babendererde Engineers entwickelte Software „Tunnelling Process Control“, TPC, zum Einsatz. Der Kanal wurde mit einer AVN 1600 D mit Spülförderung aufgefahren. In enger Abstimmung mit der Firma Brochier Spezialtiefbau wurde die ursprünglich für Großvortriebe entwickelte Software an die Anforderungen und Besonderheiten von Rohrvortrieben angepasst. Die Datenaufzeichnung erfolgte in einem 10 Sekunden Takt, so dass auch Daten während der Stillstände dargestellt und gespeichert wurden. Das Monitoring System erlaubt den an dem Bau beteiligten Personen einen permanenten Zugriff auf die Vortriebsdaten und eine komfortable Aufbereitung und Auswertung sowohl in Echtzeit als auch von historischen Daten. Dabei war es möglich sowohl lokal auf der Baustelle als

Durch unterschiedliche und vielseitige Anwendungsmöglichkeiten konnte es der Bauleitung ermöglicht werden, permanent, also auch während der Zeit im Büro, den Vortrieb und den Fortschritt zu kontrollieren. Durch das standardisierte und automatisierte Erstellen von Rohrprotokollen, Schicht- und Tagesberichten konnte die Arbeit der Bauleitung zudem erleichtert werden. Zur schnellen Übersicht über den Vortriebsstand stellt das Monitoring System die aktuelle Lage der Rohrvortriebsmaschine im Lageplan dar (Bild 2). Der Zeitpunkt der Unterfahrung von Straßen, Brücken und Gleisen oder anderen sensiblen Infrastrukturen wie dem Mühlbach konnte so unkompliziert vermittelt werden. Für die Überwachung der ausreichenden Ortsbruststützung konnten die üblichen Sensoren nur bedingt herangezogen werden. Durch die Möglichkeit, in dem Monitoring System unterschiedliche Sensoren mit mathematischen Operatoren zu verknüpfen, konnten die Zusammenhänge von Anpresskraft, Schneidraddrehung, Hauptpressenkräfte und Dehnerkräfte in neuen „virtuellen“ Sensoren zusammengefasst werden. Die „virtuellen“ Sensoren wurden im Monitoring System mit Grenz- und Alarmwerten versehen. Bei länger andauernden Unter- bzw. Überschreiten der Werte konnte die Bauleitung per SMS und Email informiert werden. Neben der individuellen Stützdruckkontrolle wurden weiterhin virtuelle Sensoren programmiert, die ein Drehen des Schneidrades im Stillstand überwachen und anzeigen, durch das ein ungewollter Mehrausbruch und exzessive Setzungen verhindert wurden.

Bild 1. Querschnitt eines Mehrspatendükers.

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Bild 2. TPC – Startbildschirm.

Watch – Dog Die wichtigen und zu überprüfenden Sensoren, auch die „virtuellen“, wurden zusätzlich mit der „Watch Dog“-Funktion ausgerüstet. Diese Funktion besteht aus einer Ampel, die den jeweils aktuellen Wert gegen einen zu definierenden Grenzwert abprüft. Ist der Wert innerhalb normaler Parameter, leuchtet die Ampel grün, nähert sich der Wert dem Grenzwert, wird diese Ampel gelb und wird der Grenzwert überschritten, dann erscheint die Ampel in Rot. Durch diese Funktion wird die Überwachung, auch mehrerer Vortriebe gleichzeitig deutlich erleichtert.

Unterschiedliche Nutzerhierachien Das Monitoring System bietet jedem Nutzer die Möglichkeit, sich einzelne, individuelle Bildschirme zu gestalten, die je nach Benutzer

unterschiedliche Sachverhalte darstellen. Hier können Fortschrittsmeldungen mit Echtzeitwerten kombiniert dargestellt, die Position der Vortriebsmaschine kann einfach im Lageplan abgelesen und die Datenauswertung kann individuell auf jedes Projekt abgestimmt werden. Zudem können unterschiedliche Berechtigungsstufen für Bauherren und Baufirmen nutzerbasiert abgestimmt und implementiert werden.

Zusammenfassung Die erhöhten Anforderungen an den Vortrieb und die Umsetzung auf der Baustelle konnten durch das Datenmonitoring und Kontrollsystem überwacht werden, so dass der Vortrieb ohne nennenswerte Setzungen und ohne Mehrausbrüche erfolgreich beendet werden konnte. Durch die enge Zusammenarbeit

zwischen Baufirma und Ingenieurbüro ist es gelungen, viele Programm­ anwendungen zu implementieren, welche die Bau- und Projektleitung in Ihrer Arbeit unterstützen. Dem Bauherren bietet das Datenmonitoring und Kontrollsystem die Möglichkeit, auf eine unabhängige Datenbasis der gesamten Vortriebsarbeiten zuzugreifen. Autoren: Dipl.-Ing. Kathrin Glab, Dipl.-Ing. Christian Hahn, Babendererde Engineers GmbH Kontakt: Babendererde Engineers GmbH, Tel. (0451)- 300 939 – 0, www.babeng.com, tpc.tunnelsoft.com, www.facesupport.org Stand dm-Arena / F6.

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Messtechnik geht online mit der Cloud-Lösung Esders LIVE

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Modulare Odorieranlage von LEWA. Je nach Anwendung gibt es stationäre und Wechselbehälter in Größen von 25 bis zu 1.000 l, für Großanlagen sogar bis zu 10.000. © LEWA GmbH

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Kontinuierliche und vollautomatische Über­ wachung und Regelung von Odoriersystemen us Sicherheitsgründen verlangt der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) normalerweise eine Kontrolle der Odorieranlagen innerhalb von vier Wochen. Die Lewa GmbH hat nun eine neue Steuerung entwickelt, durch die Soll- und Ist-Wert der Gasmenge beziehungsweise des Odormittels kontinuierlich verglichen werden, so dass diese Überprüfungen entfallen oder zumindest in größeren Abständen erfolgen können. Die Konzentration des Odormittels kann in digitalen Schritten eingestellt werden, so dass die aufwändige Regelung der Konzentration über die Hubverstellung überflüssig wird. Die Sicherheit bleibt dabei in vollem Umfang gewährleistet und ist gleichbleibend hoch. Die neue Steuerung OCU (Odor Control Unit) wird zusammen mit den Lewa Odoriersystemen für Erd-, Bio- und Flüssiggas

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auf der GAT vorgestellt und ist ab Oktober lieferbar. Die Steuerung besteht aus einem oder zwei Netz- und Leistungsteilen SPU, einer Steuereinheit OCU, die zur Ansteuerung von ein oder zwei Magnet- oder motorisch betriebenen Pumpen dient, und – je nach Anforderung – zusätzlichen Erweiterungsbaugruppen. Die CPU ist modular aus 19‘‘-Steckkarten aufgebaut und kann entsprechend der Gegebenheiten vor Ort im 19‘‘-Baugruppenträger mit eingebautem Motherboard oder im CC 7000 Wandgehäuse aus Kunststoff nach Schutzart IP66 – ebenfalls mit eingebautem Motherboard – geliefert werden. Die Ankopplung der Erweiterungsbaugruppen, etwa für zusätzlich benötigte Ein- und Ausgänge oder Sonderfunktionen, zum Beispiel die Füll-Logik betreffend, erfolgt per plug&play über die Digitalausgänge zur SPU oder über einen BUS. Alle Einstellungen werden dialoggeführt über neun Tasten vorgenommen, wobei verschiedene Sprachen wählbar sind. Durch die präzise Einstellung in digitalen Schritten von 0,1 µl//Nm³ beziehungsweise mg/Nm³ sowie die automatische Überwachung und Nachregelung wird das Odormittel optimal genutzt. Der Füllstand wird nicht mehr wie früher über eine Sonde mit Auswertelektronik gemessen, sondern anhand der Parametrierung beim Befüllen des Tanks berechnet. Bei Abweichungen erfolgt eine vollautomatische Korrektur im geschlossenen Regelkreis. Die Toleranzgrenze liegt bei ±1 Prozent. Werte darüber oder darunter werden als Störung über eine rote LED und in Klarschrift im hintergrundbeleuchteten Display angezeigt. 200 Fehlermeldungen können außerdem mit Datum und Uhrzeit gespeichert werden. Bei defektem Gaszähler oder für Ser-

vicezwecke kann in die Betriebsart „Intern“ gewechselt und so eine gewünschte Gasmenge simuliert werden. Wichtige Betriebsdaten stehen nicht nur zur Registrierung zur Verfügung, sondern können, beispielsweise via Lewa Netportal, auch an die Leitzentrale des Betreibers übertragen werden. Durch die einfache Handhabung und das Wegfallen der aufwändigen manuellen Einstellung der Konzentration über die Hubverstellung sinken der Zeitaufwand und die laufenden Kosten für den Betreiber. Neben der Steuerung selbst gibt es ein weiteres Novum, mit dem sich Lewa auf der GAT präsentiert: Das Pumpengehäuse und der Durchflussmesser der Odorieranlage, auf der die Steuerung für die Messe verbaut ist, sind aus Plexiglas, so dass die beweglichen Innenteile des Systems besser zu sehen sind. Normalerweise werden alle fluidberührten Teile aus korrosionsbeständigem Edelstahl gefertigt. Die Auslegung der Anlage erfolgt nach geltenden nationalen und internationalen Regelwerken. Ganz bewusst setzt Lewa dabei auf bewährte Standard-Komponenten, die entsprechend der Kundenanforderungen kombiniert und erweitert werden können. Die Odoriersysteme sind für viele Gase und Gasgemische von Erdgas über Flüssiggas, Biogas und technische Gase bis hin zu Sauerstoff oder Stickstoff einsetzbar. Je nach Anwendungsfall werden magnetbetriebene, pneumatisch oder elektrisch betriebene Pumpen verwendet, wobei der Förderstrom maximal 40 l/h beträgt und der Förderdruck bei bis zu 300 bar liegt. Kontakt: Lewa GmbH, Walther Richter, www.lewa.de dm-Arena, Stand C 7.3.

ie Esders GmbH präsentiert erstmals die Cloud-Lösung Esders LIVE. Durch automatisierte Speicherung und Auswertung auf einem zentralen Server macht Esders LIVE Messdaten nahezu in Echtzeit verfügbar. Bei Druckprüfungen und Leckmengenmessungen beschleunigt dies den gesamten Workflow von der Abnahme bis hin zur Rechnungsstellung. Gleichzeitig eliminiert der automatisierte Datenfluss Fehlerquellen, die bei der Messung, Protokollierung, Übermittlung und Auswertung der Daten auftreten können. Vielerorts werden Ergebnisse von Messungen an Rohrleitungen im Messgerät gespeichert und am Ende einer Arbeitswoche im Büro ausgelesen oder per USB-Stick übertragen. Hier fällt ein hoher Arbeits- und Verwaltungsaufwand an, um die Ergebnisse einzeln auszuwerten und die Protokolle zu erstellen. Mit dem Auslesen der Messtechnik sowie dem direkten Versand von der Baustelle mittels Esders Blue­ tooth Modul EBTM hat die Esders GmbH diesen Weg bereits deutlich abgekürzt. Mit der Cloud-Lösung geht das Unternehmen nun einen Schritt weiter. Esders LIVE macht die Messdaten simultan für alle Beteiligten verfügbar: auf der Baustelle, für jeden internetfähigen Rechner

im Büro und über mobile AndroidEndgeräte. LIVE verbindet Esders-Messtechnik mit der Esders LIVE-App und entweder einem Gerät mit integriertem Bluetooth oder dem Esders Bluetooth Modul EBTM. Die Installation lokaler Software entfällt, da über jedes beliebige Endgerät mit browserbasiertem Webzugriff auf die Daten in Esders LIVE zugegriffen werden kann. Der Nutzer sendet die Messdaten über das EBTM und ein Android-Gerät an den Server. Ebenfalls über ein Android-Endgerät können die Messdaten ausgelesen und eine benutzerdefinierte Dokumentation vom Server abgerufen werden. Der fertige Prüfbericht wird als PDF-Datei direkt auf dem Endgerät angezeigt. Dieser genügt in der Regel für die Abnahme auf der Baustelle, sodass ein Ausdruck vor Ort nicht erforderlich ist. Parallel hierzu sind die Messdaten im Büro verfügbar. Automatische Updates sorgen dafür, dass alle Nutzer stets auf die aktuelle Version von Esders LIVE zugreifen. Gleichzeitig geht Esders LIVE mit hohen Sicherheitsstandards einher: Die Messdaten werden verschlüsselt übertragen und ausschließlich in deutschen vom TÜV-zertifizierten Rechenzentren verarbeitet und gespeichert. Firmengründer und Geschäftsführer Bernd Esders referiert am 01. Ok­tober 2014 um 12 Uhr in einem Vortrag im Ausstellerforum zum Thema „Messtechnik geht online. Kontakt: Esders GmbH, Tel. (05961) 95 65 0, E-Mail: [email protected], www.esders.de dm-Arena an Stand D3.

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Sonderanwendungen GfK und Polyurethane im Rohrleitungsbau

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it der Nutzung von Eisenwerkstoffen durch den Menschen wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden, die durch Korrosion hervorgerufen werden können, zwingend erforderlich. Der passive Korrosionsschutz umfasst alle Maßnahmen, welche eine gegen korrosive Medien abschirmende Wirkung erzielen. Dies erreicht man u.a. durch einen geeigneten Überzug oder Beschichtung des Werkstoffes sowie konstruktive Maßnahmen. Für den erdverlegten Rohrleitungsbau existiert in Abhängigkeit des jeweiligen Anwendungsbereiches eine Vielzahl von Regelwerken. Auf Grund extremer thermischer und mechanischer Anforderungen sind spezielle Umhüllungssysteme aus Polyurethan PUR und Glasfaserverstärktem Kunststoff GfK notwendig. Mit der Nutzung von Eisenwerkstoffen durch den Menschen wurden Maßnahmen zur Vermeidung von Schäden, die durch Korrosion hervorgerufen werden können, zwingend erforderlich. Bereits erste Beobachtungen aus der Zeit der Antike decken sich sehr gut mit den heutigen Definitionen der Begriffe Korrosion (Korrosion, latein. Corrodere, und Korrosionsschutz) [1]. Von großer Bedeutung für den Einsatz erdverlegter Rohrleitungen aus Stahl ist die Eigenschaft, dass Eisen an feuchter Luft und in Wasser, das Sauerstoff oder Kohlenstoffdioxid enthält, leicht unter Bildung von Eisenoxidhydrat (wasserhaltige Eisenoxide) oxidiert wird und letztlich zum Versagen der Leitung führt. Nach Schätzungen der Weltkorrosionsorganisation WCO belaufen sich die Kosten, die durch Korrosion entstehen, weltweit auf 3,3 Bio. US$ jährlich [2]. In den meisten Industrieländern liegen die Kosten durch Korrosion bei etwa 3 % des BIP und er-

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reichen in einigen Fällen bis zu 5 %. Berücksichtigt man weiterhin, dass durch den Einsatz von vorhandener Technologie zur Korrosionsminderung bis zu 990 Mrd. US$ jährlich eingespart werden könnten, ist unstrittig, dass die Umhüllung einer Rohrleitung eine wesentliche Voraussetzung für den technisch zuverlässigen und wirtschaftlichen Korrosionsschutz darstellt. Unter technischen wie auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten findet vorzugsweise eine Kombination aus aktivem und passivem Korrosionsschutz Anwendung. Ein hinreichender Korrosionsschutz wäre zwar alleine durch den Einsatz des kathodischen Korrosionsschutzes denkbar, jedoch aus Kostensicht nicht realisierbar. Durch die Verwendung einer Korrosionsschutzumhüllung wird eine sehr niedrige Stromaufnahme bei optimierter Schutzstromverteilung erreicht. Korrosionsschutzumhüllungen werden grundsätzlich in Werksumhüllungen, die im Rohr- oder Beschichtungswerk aufgebracht werden, und Baustellenumhüllungen oder Nachumhüllungen, die auf der Baustelle appliziert werden, unterteilt. Für diese Unterscheidung ursächlich ist jedoch nicht alleine der Ort der Applikation, sondern damit einhergehend die unterschiedlichen Verarbeitungsbedingungen, die wiederum meistens einen unterschiedlichen Aufbau der jeweiligen Umhüllung zur Folge haben. In der Regel bedeutet dies eine geringere Widerstandsfähigkeit der Nachumhüllung gegenüber mechanischen oder thermischen Einflüssen. Heutzutage werden in Deutschland in Abhängigkeit der geforderten thermischen und mechanischen Anforderungen wie der geometrischen Form der Bauteile vornehmlich ausschließlich die folgenden Werksumhüllungen eingesetzt:

• • 3 Lagen Polyethylen (hpts. HD•• ••

PE) nach DIN EN ISO 21809-1 und DIN 30670 3 Lagen Polypropylen nach DIN EN ISO 21809-1 und DIN 30678 Polyurethan nach DIN EN 10290 (Rohre und Formteile) bzw. DIN 30677-2 (Armaturen)

Den drei genannten Werksumhüllungen gegenüber steht eine höhere Vielzahl von Nachumhüllungssystemen. Dies ist unter anderem dadurch bedingt, dass Nachumhüllungssysteme vorhanden sein müssen, mit deren Hilfe Sanierungsmaßnahmen an allen im Laufe der letzten 100 Jahre eingesetzten Umhüllungen erfolgreich durchgeführt werden können. Eine Unterteilung der Nachumhüllungssysteme erfolgt üblicherweise nach dem Verarbeitungsverfahren in kaltverarbeitbare und warmverarbeitbare Systeme sowie die mittels Spritzverfahren aufgebrachten Nachumhüllungen aus Polyurethan oder Epoxidharzen. Die Anforderungen an die technischen Materialeigenschaften werden im Falle der kaltverarbeitbaren und warmverarbeitbaren Systeme in den Normen DIN 30672 und DIN EN 12068 beschrieben. Die normativen Anforderungen an PUR für Baustellen- bzw. Nachumhüllungen unterscheiden sich bis dato nicht von denen an Werksumhüllungen, i.e. DIN EN 10290 (Rohre und Formteile) bzw. DIN 30677-2 (Armaturen). In der Vergangenheit wurden Nach­umhüllungssysteme als Schwach­ punkte des gesamten Korrosionsschutzsystems angesehen. Diese Ansicht konnte durch das Kompetenzzentrum für Korrosionsschutz der E. ON Ruhrgas für die seit nunmehr mehr als 30 Jahren erfolgreich eingesetzten Kunststoffbandsysteme widerlegt werden [3]. Eine Auswertung der Molchdaten von etwa 2.000 km gemolchten Leitungen ergab keine

Hinweise auf eine im Vergleich zu den Werksumhüllungen höhere Korrosionsgefährdung der mittels Kunststoffbandsystemen nachumhüllten Schweißnahtbereiche. Die beiden Umhüllungen Polyurethan und glasfaserverstärkter Kunststoff GfK bestehen aus duroplastischen Werkstoffen, die im ausgehärteten Zustand ein dreidimensional vernetztes Molekülgitter bilden, im Gegensatz zu den thermoplastischen polyolefinischen, den bituminösen oder fetthaltigen Materialien. Hieraus resultiert eine erhöhte Beständigkeit gegenüber mechanischen und thermischen Belastungen. Diese Eigenschaften wie die unterschiedlichen Applikationsverfahren bestimmen die Hauptanwendungsbereiche dieser Systeme als Werksumhüllungen gleichermaßen als Nachumhüllungen. Die Vorteile der GfK-Systeme liegen in der extrem hohen mechanischen Festigkeit hinsichtlich ihres Schlag-, Eindruck- und Abriebwiderstandes sowie ihrer hervorragenden guten Chemikalien- und Lichtbeständigkeit. Gegenüber einer FZM-Umhüllung weisen GfK-Beschichtungen ein geringeres Gewicht sowie eine

geringere Gleitreibung auf. Im Vergleich zum Polyurethan ist besonders die wesentlich höhere mechanische Festigkeit hervorzuheben. Als nachteilig gegenüber PUR-Systemen ist zu nennen, dass sich der Einsatz von GfK-Systemen im Rohrleitungsbau im Wesentlichen auf gerade Rohrstücke und Schweißnähte beschränkt. Das zweikomponentige-Reaktivharzsystem Polyurethan wird üblicherweise im hot-airless-Spritzverfahren auf das zu schützende Bauteil aufgebracht. Die im Verarbeitungszustand flüssigen Einzelkomponenten härten erst auf dem Bauteil zur fertigen Beschichtung aus. Aus diesem Grund eignen sich Polyurethanbeschichtungen insbesondere für die Umhüllung komplex geformter Bauteile wie Armaturen und Formteile. Werden diese Bauteile zudem thermischen Belastungen größer 30 °C oder 50 °C ausgesetzt, sind Umhüllungen auf Polyurethanbasis auf Grund ihrer hohen thermischen Beständigkeit (bis 80 °C) nahezu konkurrenzlos und werden daher bevorzugt beispielsweise auf Verdichterstationen eingesetzt. Auf Grund der bedingt durch die Applikationstechnik hohen Anforde-

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rungen an Geräte und Personal ist insbesondere unter den häufig widrigen Bedingungen auf Baustellen ein hohes Maß an Zuverlässigkeit und Kompetenz des Beschichters aber auch intensiver Kontrollen seitens des Auftraggebers für eine erfolgreiche Applikation unabdingbar. Literatur [1]

DIN EN ISO 8044, Korrosion von Metallen und Legierungen – Grundbegriffe und Definitionen

[2]

Pressinformation vom 21.04.2011 der DECHEMA e.V. zum Weltkorrosionstag am 26.04.2011

[3]

M. Ahlers, M. Brecht, H.G. Schöneich, 3 R International, Special Edition 2/2007, 49  53 Long term experience with corrosion protection performance of field joint coatings

[4]

G. Ehrenstein, S. Pongratz, Beständigkeit von Kunststoffen, Carl Hanser Verlag, München 2007

Autor: Dr. Thomas Löffler, Kebulin-Gesellschaft Kettler GmbH & Co. KG, Herten-Westerholt Tel. (0209) 9615161, E-Mail: [email protected], www.kebu.de dm-Arena, Gemeinschaftsstand B4.

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Lösung für Einspeisemanagement im Gasbereich

Universal Anbohr- und Absperrsystem TITAN 8plus

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eutschland hat mit 17 Fernleitungsnetzbetreibern (FNB) und knapp 700 regionalen Verteilernetzbetreibern (VNB) die komplexeste Struktur für Gas in Europa. Im Gasmarkt wurde durch das Unbundling von Handel, Transport, Verteilung und Speicherung auch die gesamtheitliche Verantwortung für die Versorgungssicherheit verteilt. Die Gasmangellage durch den kalten Winter im Februar 2012 hat allen Beteiligten die Notwendigkeit einer koordinierten Vorgehensweise vor Augen geführt, um derartige Situationen zu beherrschen. Es entstand in der Konsequenz ein Handlungsleitfaden „Krisenvorsorge Gas“, der die Handlungsoptionen und Kommunikation zwischen den Beteiligten konkretisiert. Um eine zuverlässige Gasversorgung zu gewährleisten, kann der FNB bei einer Gefährdung oder Störung der Sicherheit benachbarte FNBs oder unterlagerte Netzbetreiber dazu anweisen, verschiedene Maßnahmen auszuführen. Die Maßnahmentypen

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gemäß § 16 EnWG sind dabei ähnlich wie im Strombereich: Der grundsätzliche Ablauf, um eine Maßnahme durchzuführen, gestaltet sich dabei immer gleich: Ankündigung inkl. Benachrichtigung, Durchführung, Abschluss und Dokumentation. Diese Prozesse kosten viel Zeit und entsprechen aktuell häufig noch nicht der geforderten Vorgehensweise des Handlungsleitfadens (z.  B. diskriminierungsfreie Auswahl, Dokumentation). Mit ACOS EEM kann die IDS GmbH Netzbetreibern künftig eine Lösung an die Hand geben, die sie bei der korrekten Umsetzung der Maßnahmen nicht nur unterstützt, sondern die Prozesse automatisiert und dadurch erleichtert. ACOS EEM unterstützt z. B. bei der automatischen, diskriminierungsfreien Auswahl von Anlagen, um Einsenkungsmaßnahmen unter Berücksichtigung des aktuellen Netzzustandes und der vorgegebenen Rangfolge durchzuführen.

Im Gegensatz zum Strom ist eine Abschaltung von Letztverbrauchern aus der Ferne in der Regel nicht möglich. Daher gibt ACOS EEM in diesem Fall nur Abschaltanweisungen. Die Verifikation erfolgt dann über rückgemeldete Messwerte von Übergabepunkten oder gemessenen Letztverbrauchern vom Netzleitsystem. Auch eine Echtzeitregistrierung, Dokumentation und Archivierung der durchgeführten Maßnahmen und viele weitere Funktionen gemäß EnWG sind mit ACOS EEM möglich. Dadurch können Netzbetreiber die im EnWG geforderten Maßnahmen übersichtlich und teilweise automatisiert umsetzen. Kontakt: IDS GmbH, Eva-Maria Erler, Tel. (072 43) 2 18 – 202, E-Mail [email protected], www.ids.de dm-Arena, Stand F4.

enn es um das Absperren von Rohrleitungen unter Druck geht, werden selbst routinierte Spezialisten vorsichtig und nehmen das Thema Sicherheit sehr ernst. Bis zu einem Betriebsdruck von 1 bar haben sich vor allem in der Gasverteilung Absperrblasen, die über Blasensetzgeräte eingeführt werden als eine zuverlässige Lösung erwiesen. Bei höheren Drücken wird die Sache allerdings sehr aufwändig. Lösungen mit Hochdruckblasen sind nicht nur mit einem hohen Zeit- und Kostenaufwand verbunden, sie erfordern meist auch ein starkes Reduzieren des anstehenden Leitungsdruckes. Vor allem aber besteht dabei ein erhebliches Restrisiko, denn die herkömmliche Blasensetztechnik stößt in diesem Druckbereich deutlich an ihre Grenzen. Bei Städtler+Beck beschäftigt man sich schon seit Jahren mit der Rohrabsperrtechnik. Die neueste Entwicklung trägt die Bezeichnung TITAN 8plus. Dieses Universal Anbohr- und Absperr-System kann

nicht nur satten 8 bar Leitungsdruck standhalten. Es steht auch für eine völlig neue Technologie, die endlich auch ein schnelles und zuverlässiges Absperren von Rohrleitungen mit mehr als 1 bar Betriebsdruck erlaubt. Städtler+Beck setzt mit dem TITAN 8plus nicht auf herkömmliche Blasen, sondern auf einen extrem robusten Gummistopfen. Er wird unter Druck zentrisch in das angebohrte Rohr gepresst, wo er für eine extrem sichere Abdichtung sorgt. Diese Absperrtechnik ist nicht nur schneller und einfacher als die herkömmliche Blasensetztechnik. Sie bietet auch kompromisslose Sicherheit selbst bei hohen Betriebsdrücken. Ganz einfach, weil ein massiver Gummipfropfen nicht platzen kann und noch dazu weitaus robuster ist als jede Gummiblase. Passend zu den unterschiedlichsten Anwendungen sind die Gummipfropfen in einer Vielzahl von Ausführungen und Gummiqualitäten lieferbar.



TITAN 8plus von Städtler+Beck.

Kontakt: Städtler+Beck GmbH, Prüf- und Absperrtechnik, Tel. (06232) 3189-0, E-Mail: [email protected], www.subgas.de dm-Arena, Stand E5.

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Mobile GDR-Anlagen und Erdgastankstellen

Ultraschallgaszähler USM GT400

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it mehr als 20 transportablen Gas-Druckregelanlagen ist CeH4 technologies überall da zur Stelle, wo der Versorgungsbetrieb trotz Arbeiten am Gasnetz weitergehen soll. Die Notfall- und Übergangssysteme sind entweder in 3 bis 9 m langen Containern untergebracht oder auf Autoanhängern montiert und waren bereits europaweit im Einsatz. Die Anlagen im Mietpark des Celler Anlagenbauers und Serviceanbieters erzielen zwischen 100 und 65.000 m³ pro Stunde. Ergänzt wird das Portfolio durch transportable

Dank mobiler GDR-Anlagen kommt das Gas auch bei Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten beim Kunden an. © CeH4 technologies GmbH

Odor-Anlagen und mobile Heizungsanlagen zum Vorwärmen des Gases. Diese bietet das Unternehmen bewusst als separate Einheiten an. Denn so können Versorger auch auf eine entsprechende Lösung zurückgreifen, falls die Temperierung bei stationären GDR-Anlagen ausfällt. Die Ingenieure aus Niedersachsen zeigen darüber hinaus ihr innovatives Erdgastankstellenkonzept. Auch hier steht die Beweglichkeit im Mittelpunkt: Die Auffüllstation macht nicht nur Fahrzeuge mit entsprechenden Antrieben wieder mobil, sondern ist auch selbst leicht zu transportieren: Die komplette Tankanlage sowie die optionalen Bezahlund Beleuchtungssysteme sind allesamt in einem containergroßen Betongebäude untergebracht. Dank der platzsparenden Konstruktionsweise passt die komplette Tankstelle auf zwei Lkw. An ihrem Bestimmungsort angekommen, lässt sie sich innerhalb von zwei Tagen in Betrieb nehmen. Lediglich das Fundament, eine 250-kW Stromquelle und ein Gasanschluss von mindestens 750 m³/h sollten hier vorhanden sein. Für die Errichtung wird nur ein Montagekran benötigt.

Ein weiteres Highlight der neuartigen Erdgas-Tankstelle: Die Befüllung der Fahrzeuge erfolgt vorrangig über einen Kompressor. Auf dem Weg in den Tank passiert das Gas zwar ein Flaschenbündel über das verschiedene Druckstufen realisiert werden. Dieses muss aber nicht wie bei anderen Systemen nach einer bestimmten Anzahl an Tankvorgängen wieder volllaufen. Folglich können beliebig viele Kunden ihren Tank nacheinander füllen, ohne dass es zu Wartezeiten kommt. Die Celler Konstrukteure konnten die durchschnittliche Zeit, die Erdgasmobilisten an einer Auffüllstation investieren müssen von vier auf rund zwei Minuten senken. Durch die kombinierte Befüllung über Flaschen und den Verdichter lassen sich so pro Tag rund 180 Tankvorgänge in Serie durchführen.

Kontakt: CeH4 Technologies GmbH, Uwe Hohl, Tel. (05141) 933 48 41, E-Mail: [email protected], www.ceh4.de dm-Arena, Stand C5.

uf der gat 2014 präsentiert RMG by Honeywell erstmals in Europa den Ultraschallgaszähler USM GT400. Vom 30. September bis zum 1. Oktober steht er im Fokus zusammen mit weiteren Produkten und Lösungen der Mess- und Regeltechnik von RMG by Honeywell. Von der Gasmengen- und Gasqualitätsmessung über die Datenanalyse und das Datenmanagement bis hin zur Stationsautomatisierung und Odorisierung zeigt das Unternehmen die Ausarbeitung und Umsetzung seiner messtechnischen Konzepte. Dabei stehen Genauigkeit, Datenverfügbarkeit, Datenseparation, Datensicherheit und –management immer im Vordergrund. Der Ultraschallgaszähler USM GT400 bietet Präzision und Zuverlässigkeit im eichpflichtigen Verkehr selbst unter schwierigsten Einsatz-

bedingungen. Für das Nachfolgemodell des USZ 08 wurde mit der RMGViewUSM eine komplett neue Parametrier- und Diagnosesoftware entwickelt. Diese ermöglicht dem Anwender diverse individuelle Einstellungen und ist mit ihrer intuitiven Benutzeroberfläche sehr einfach zu bedienen. Gasvolumenstrom, Asymmetrien und Drall werden vom USM GT400 mit der bewährten 6-Pfad-Technologie gemessen. Die weiterentwickelten Sensoren im robusten Exd Titangehäuse sind leicht über Steckverbindungen vor Ort austauschbar. Die hohe Signalleistung macht den USM GT400 nahezu unempfindlich gegen Schallemissionen von Reglern. Die von RMG patentierte live Feinabstimmung über Echo-Messung reduziert eventuelle Messunsicherheiten in der Signalerfassung.



Der Zähler ist nach DVGW und OIML geprüft und MID zugelassen. Kontakt: RMG Regel + Messtechnik GmbH, Tel. (0561) 5007- 0, E-Mail: [email protected], www.rmg.com dm-Arena, Stand D9.

Abgedichtet. Anpassungsfähig. Ausblassicher.

Gaszähler in verschiedenen Variationen

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eben den klassischen Balgengaszählern bietet die APATOR Metrix S.A. verschiedene Smart Meter Lösungen. Zum einen das wirtschaftlich günstige, nachrüstbare Funkübertragungsmodul UniSmart, als zweites den HybridSmart Meter mit Rollenzählwerk, integriertem Absolutencoder und umfangreichen, an die Bedürfnisse der Anwender anpassbaren Funktionen und schließlich als neueste Entwicklung den Smart Gas Meter mit elekt-

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ronischem Zählwerk. Alle intelligenten Zähler verfügen über umfangreiche Speichermöglichkeiten und können mit integriertem Absperrventil, mechanischer oder elektronischer Temperaturkompensation und verschiedenen kabelgebundenen oder kabellosen Fernübertragungsvarianten ausgestattet werden. UniSmart ist geeignet für die AMR-Systeme und stellt eine wirtschaftliche Alternative für Kunden, die nicht alle Funktionen eines intel-

ligenten Gaszählers benötigen. Das UniSmart basiert auf der OMS-Spezifikation und erfüllt die ständig wachsenden Anforderungen der Anwender in der EU. Die neue VICTOR REINZ Flachdichtung AFM 34 CO ME gehört zu den ausblassichersten Dichtungen mit EdelstahlInneneinfassung für Flanschverbindungen. Das Konzept bietet maximale Gasdichtheit auch bei geringen Flächen-

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pressungen. Aufgrund einer innovativen Beschichtung (CO) in Kombination mit einer metallischen Einfassung (ME) und einem neuartigen Bördelverfahren erfüllt die Dichtung AFM 34 CO ME selbst höchste gesetzliche Vorgaben.

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Viele Wirbel in der Gasmessung

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er Prowirl 200 ist die nächste Generation von Endress+Hauser Wirbelzählern für die Durchflussmessung in Flüssigkeit, Gas und Dampf. Der kontinuierlichen Weiterentwicklung an diesem Messprinzip ist es zu verdanken, dass im Prowirl 200 wieder mehrere neue Funktionen integriert werden können. Außerdem standen bei der Entwicklung eine einfachere Handhabung bei Montage und Bedienung, mehr Sicherheit und Effizienz im Anlagenbetrieb sowie daraus resultierende Kosteneinsparungen im Vordergrund. Die Technologie der Wirbelzähler zählt zu den fünf modernen elektrischen Durchflussmessverfahren die heute in vielen industriellen Prozessund Hilfskreisläufen zum Einsatz kommen. Beruhend auf wissenschaftlichen Beschreibungen des universalgelehrten Leonardo da Vinci im 15. Jahrhundert, wurde in den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts der physikalische Effekt der Wirbelbildung für eine technische Nutzung genauer erforscht. So stellte sich heraus, dass sich in geschlossenen Rohrleitungen bei unterschiedlichen Medien abhängig von der Fließgeschwindigkeit an einem Störkörper Wirbel bilden. Durch die Form des Störkörpers, heute auch als Staukörper bezeichnet, konnte ein gleichmäßiger Abstand zwischen den Wirbeln über einen weiten Durchflussbereich erreicht werden. Dieser Effekt wird nach seinem Entdecker als die Karman‘sche Wirbelstraße bezeichnet. Mit dem Zählen der Wirbel kann somit die Durchflussmenge bei Flüssigkeiten, Gas und Dampf gemessen werden. Einzig eine zu überschreitende Mindestdurchflussmenge ist nötig, damit sich die Wirbel am Staukörper bilden können.

prinzip für die Gasmessung eingeführt. Seither erfährt die Produktlinie eine kontinuierliche technische Weiterentwicklung und auch einen Ausbau der Anwendungsmöglichkeiten. Hierin stellt die Entwicklung des patentierten kapazitiven Wirbelsensors im Prowirl sicherlich die entscheidendste Rolle. Der kapazitive Wirbelsensor ist vollständig aus Metall herzustellen und hat den großen Vorteil keine Alterung oder Drift durch Temperatur- und Druckeinflüsse aufzuweisen. Somit hat der Prowirl im Vergleich zu anderen Wirbelzählern keine zusätzliche Messunsicherheit von typischen 0,1%/Jahr als Langzeitstabilität. Durch die weitere Erfahrung aus mehr als 600 rekalibrierten Prowirl kann die Aussage bestätigt werden, dass bei Prowirl in nicht-abbrassiven und nicht-korrosiven Anwendungen die Langzeitstabilität im Zeitraum von zehn Jahren innerhalb der spezifizierten Messgenauigkeit liegt. Somit ist Prowirl das ideale Durchflussmessgerät für alle Hilfskreisläufe. Gerade dort sind lange Betriebszeiten ohne Prozessunterbrechung bei einer gleichzeitig hohen Verlässlichkeit und Verfügbarkeit der Durchflussmessung gefordert. Der kapazitive Wirbelsensor ist durch seine ausbalancierte Konstruktion zudem besonders unempfindlich gegenüber Vibrationen, Druck- bzw. Dampfschläge und Temperaturschocks bis zu 150K/Sekunde. Er erlaubt eine große Abdeckung von Anwendungsmöglichkeiten bei Gas oder kryogene Flüssigkeiten im Bereich -200°C bis +400°C und Drücke bis 250 bar. Aus diesem Grund wird das Messaufnehmer- und Wirbel­ sensorkonzept auch beim neuen Prowirl 200 beibehalten. Vielmehr sollen neue Möglichkeiten seitens der Elektronik die Gerätenutzung erweitern.

Robuste und langzeitstabile Sensorik

Sicherer und multivariabler Messumformer

Der Wirbelzähler wurde vor 30 Jahren bei Endress+Hauser als erstes Mess­

Der neue Messumformer des Prowirl 200 basiert auf der gemeinsamen

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gwf-Gas Erdgas

Kabel- und Sondenortungsgerät VM-540 5 aktive Frequenzen zur Sondenortung 2 passive Frequenzen zur Kabel- und Leitungsortung Bild 2. Prowirl F 200 in getrennter Ausführung für leichten Zugang zum Messumformer bei schwierigen Einbaubedingungen.

Bild 1. Prowirl O 200 als Lösung für hohe Drücke. Auch mit Edelstahlgehäuse für den Einsatz bei rauen Umgebungsbedingungen.

Zweileiter-Plattform von Durchfluss und Füllstand bei Endress+Hauser. Daraus ergeben sich einige Synergien für den Prowirl. Neben der Umsetzung aktueller Sicherheitsanforderungen beispielsweise beim ExSchutz oder AD2000, ist der Prowirl 200 der erste Wirbelzähler der nach DIN EN/IEC 61508 entwickelt wurde. Daher kann er von Anfang an in sicherheitstechnische Anwendungen nach SIL-2/3 eingesetzt werden. Bei einem Geräte-Update entfällt eine zusätzliche Typenprüfung. Die Entwicklung nach EN/IEC 61508 beinhaltet einen Prüfprozess, der mögliche systematische Fehler im Entwicklungsprozess verhindern soll. Davon profitieren letztendlich alle Nutzer des neuen Prowirl 200. Eine verlässliche Aussage zum Zustand der Messung ist für den sicheren Betrieb ebenso wichtig. So konnte die Abdeckung der im Prowirl integrierten Gerätediagnose nochmals erhöht werden. Waren bisher 90  % der Gerätefunktion überwacht, wurde diese beim Pro-

Tiefenmessung auf Knopfdruck

wirl 200 auf 97 % gesteigert. Vom Wirbelsensor bis zum Stromausgang laufen permanente Prüfungen ab und melden eine Abweichung vom Soll-Bereich. Mit der integrierten Hilfestellung durch Abhilfemaßnahmen direkt am Gerätedisplay, können mögliche Ursachen am Prozess oder am Messgerät schnell erkannt und abgestellt werden. Dank dem Zweileiter-Konzept sind beim Prowirl 200 auch mehr Auswahlmöglichkeiten für die Messwertausgabe als bisher verfügbar. Eine vollständige Abdeckung von analogen Standardausgängen, mit beispielsweise zwei Stromausgängen, bis hin zu Profibus PA und FoundationTM fieldbus ist vorhanden. Als absolute Neuheit bietet der Prowirl 200 jetzt einen optionalen „passiven“ Stromeingang. Damit kann das 4-20mA Messsignal von einem Drucktransmitter über den Prowirl geführt und für eine druckkompensierte Durchflussmessung verwendet werden. Das „passiv“ bedeutet dabei, dass der Prowirl als ein ebenfalls passives Zweileiter-Messgerät nicht die Speisung eines Drucktransmitters übernehmen kann. Beide benötigen eine externe Spannungsquelle zur Energieversorgung. Dadurch ist der Druckmesswert ebenfalls einfach an einem nachgeschalteten Leitsystem verfügbar. Zusätzlich ist der Messstellenaufbau sehr kompakt und ein weiterer Durchflussrechner ist im Schaltschrank nicht erforderlich.

Masse und Energie richtig Messen Bei Gasen ist in der Praxis der Normvolumen-, Masseoder Energiemesswert von Bedeutung. Die meisten verwendeten Messverfahren geben jedoch das Betriebsvolumen aus, welches durch die Dichteabhängigkeit keine direkte Vergleichbarkeit zwischen mehreren Durchflussmessungen erlaubt. Daher ist eine Umrechnung in die Vergleichsgröße Masse- und Normvolumen nötig. Die

SebaKMT Dr.-Herbert-Iann-Str. 6 96148 Baunach T +49 (0) 95 44 - 6 80 F +49 (0) 95 44 - 22 73 [email protected] September 2014 www.sebakmt.com gwf-Gas Erdgas

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Umrechnung erfolgt mittels Druckund Temperaturmesswert für die Dichte entweder in einem Durchflussrechner oder in einem Modul des Leitsystem. Hierbei sind immer auch die Eigenschaften des zu messenden Gases notwendig. Mit einer vereinfachten Berechnungsweise durch den Anwender werden immer wieder die getätigten Ausgaben für ein hochwertiges Messsystem zunichte gemacht. Hier bietet der Prowirl 200 optionale Funktionen an, die eine leichte Bedienung bei gleichzeitig hoher Messgenauigkeit im Durchflussmessgerät beinhaltet. Bei Prowirl 200 gibt es beim Wirbelsensor die Option „Massefluss“, die einen im Wirbelsensor integrierten Temperaturfühler und eine Durchflussrechnerfunktionalität im Messumformer beinhaltet. Gekoppelt mit dem zuvor erwähnten Stromeingang für einen Druckmesswert kann der Prowirl 200 intern die Umrechnung auf Masse und Normvolumen durchführen und die Messwert an Anzeige und Ausgängen ausgeben. Bei der Umrechnung wird nach dem realen Gasgesetz gerechnet und damit alle spezifischen Eigenschaften eines Gases berücksichtigt. Damit die Einstellung der Geräteparameter einfach ist, liefert der Prowirl 200 eine Datenbank mit Luft und 20 weiteren Industriegasen wie beispielsweise Sauerstoff, Methan, Stickstoff, usw. mit. Der Anwender

Bild 3. Einsatz in flüssigem Stickstoff bei -196°C.

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kann aus dieser Liste eines entweder als reines Gas verwenden oder es kann ein Gasgemisch mit bis zu acht Bestandteilen nach deren prozentualen Zusammensetzung parametriert werden. Dies erlaubt eine höchstmögliche Messperformance für Masse, Normvolumen und Energie bei gleichzeitig minimiertem Aufwand bei der Inbetriebnahme. Obwohl der Prowirl nicht eichfähig ist, kann er in zuvor genannter Konfiguration auch bei innerbetrieblichen Durchflussmessungen von Erdgas verwendet werden. Damit eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse mit einer Messung des Gaslieferanten gegeben ist, bietet das Erdgaspaket alle international gängigen Berechnungsstandards (NX-19, AGA-8, SGERG,…) an. Vorteil des Prowirl 200 ist dabei, dass er gegenüber typischen mechanischen Gaszählern keine bewegten Teile besitzt und damit auch keinen Verschleiß. So gewährleistet der Prowirl einen langen und zuverlässigen Messbetrieb.

Einfache Montage und Bedienung im Betrieb In der Praxis gibt es immer wieder Diskussionen über zu wenig Platz um spezifizierte Einlaufstrecken bei Wirbelzählern einzuhalten. Dabei wird beim Einsatz sogar eine schlechtere Messgenauigkeit in Kauf genommen. Bestenfalls war durch den Einsatz eines Strömungsgleichrichters die Einlaufstrecke zu verkürzen. Dies bringt dann einen etwa doppelt so großen Druckverlust mit sich. Für diesen Fall ist jetzt standardmäßig im Prowirl F 200 die Funktion einer Einlaufstrecken-Korrektur vorhanden. Damit können bei ein- und mehrdimensionalen Rohrbögen die Einlaufstrecken auf 10x Nennweite ohne einen Strömungsgleichrichter verkürzt werden. In der Gerätebedienung wird in einem Parameter einfach die Form der Rohrleitungsführung ein-

gestellt und die Elektronik kompensiert den Einfluss auf das Strömungsprofil des Mediums. Um nicht auf genaueste Isometrie Angaben – wie Längen im Millimetern, Winkelangaben der Rohrbögen, usw. - angewiesen zu sein, wird mit einer zusätzlichen Messunsicherheit von 0,5% v.M. gerechnet. Damit sind klare Aussagen zur Gesamtgenauigkeit unter den gegebenen Bedingungen möglich. Gleichzeitig reduziert es den Aufwand und die Komplexität bei Planung und Inbetriebnahme. Ein weiterer Entwicklungsfokus liegt auf einer vereinfachten Gerätebedienung. Diese ist über alle neue Gerätevarianten und unterschiedlichen physikalischen Messprinzipien von Endress+Hauser einheitlich aufgebaut. Die Menüstruktur und Parameterkennzeichnung soll bei der Inbetriebnahme, dem Betrieb oder einer Störung dem Anwender die Handhabung wesentlich vereinfachen. Durch implementieren von 17 Sprachen, einen Schnelleinstieg zu den Setup- oder Diagnoseparametern und dem Anzeigen von Hilfetexten sowie Abhilfemaßnahmen bei Störmeldungen, wird die Gerätebedienung schneller und sicherer. Der Prowirl 200 ist das neue zuverlässige Multitalent für die Durchflussmessung in Flüssigkeit, Gas und Dampf. Er steht für eine einfache Handhabung über den ganzen Lebenszyklus sowie für mehr Sicherheit und Effizienz im Anlagenbetrieb.



Gasdruckregler RB 4000 SM

U

nter dem Motto „Kostenoptimierung durch Produktauswahl“ steht bei Itron der Gasdruckregler RB 4000 SM sowie der Cyble SC Electronic Encoder im Fokus. Der RB 4000 SM ist ein 5 bar Regler, der durch seine Sicherheitsmembrane keine Atmungsleitungen und Ausbläser benötigt und dennoch die Schutzmaßnahmen nach den technischen Regeln für Betriebssicherheit erfüllt. Der Cyble SC als weiteres Mitglied der Cyble Produktfamilie überträgt absolute Zählerstände an angeschlossene elektronische Geräte, insbesondere Mengenumwerter. Er lässt sich jederzeit auf Itron-C&I Zählern mit Universalzählerkopf nachrüsten. Alle Itron Gas- und Wasserzähler lassen sich jederzeit und kostengünstig zu intelligenten Zählern

aufrüsten. Über die Cyble Schnittstelle können einfach und sicher Cyble-Kommunikationsmodule installiert werden. Die Zähler sind somit in unterschiedlichste Kommunikationssysteme integrierbar. Einen Überblick des Produkt- und ServicePortfolios aus den Bereichen Gaszähler, Gasregeltechnik sowie Wasserzähler, Datenerfassung, Analysesoftware, Smart Payment Management und Anlagentechnik gibt Itron am Stand in Karlsruhe. Kontakt: Itron, Martin Kaiser, Tel. (0721) 5981-288,  [email protected], www.itron.com dm-Arena, Stand D9.1.

Cyble SC Electronic Encoder.

Kontakt: Endress+Hauser Messtechnik GmbH+Co. KG, Sabine Benecke, Tel. (07621) 975-410, E-Mail: [email protected], www.de.endress.com dm-Arena, Stand E5.2. Autor: Kai Weltin, Produktmanager Durchfluss, Weil am Rhein

[email protected]

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GasPlus-Lab - Die Zukunft der Gasheizung erforschen

D

ie Stadtwerke Karlsruhe erforschen zusammen mit dem DVGW und dem KIT die Wirtschaftlichkeit und Effizienz von neuen Gas-Heizungstechniken und eröffnethe in diesem im Herbst 2012 gemeinsam ein Labor für moderne Erdgastechnik, das „GasPlus-Lab“. Es dient gleichzeitig als Forschungslabor sowie als Informations-, Schulungs- und Demonstrationszentrum. Die drei Partner erforschen hier moderne Kraft-Wärme-Koppeltechnik mit dem Brennstoff Erdgas sowie Gaswärmepumpen im praxisnahen Umfeld, entwickeln ihre Anwendung weiter und machen die Forschungsergebnisse der Fachwelt sowie einem breiten Publikum zugänglich. Umgesetzt wurde das GasPlusLab im Rahmen der DVGW-Innovationsoffensive „Gastechnologie“. Dabei untersucht der DVGW gemeinsam mit Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft, welche Gastechnologien die Energiewende

unterstützen und das zukünftige Energiesystem sicherer, effizienter und umweltschonender machen können.

Strom erzeugende Heizungen Ziel des GasPlus-Lab ist es, in Tests zu prüfen, unter welchen Bedingungen kleinere Anlagen, auch Strom erzeugende Heizungen genannt, in Ein- oder Mehrfamilienhäusern wirtschaftlich eingesetzt werden können. So könnte Erdgas innerhalb der Energiewende in Kombination mit der effizienten Technik der Kraft-Wärme-Kopplung eine wichtige Funktion bei der Strom- und Wärmeversorgung von Wohngebäuden übernehmen. Strom erzeugende Heizungen erfüllen auch die Energieeinsparverordnung und die Anforderungen der Wärmegesetze des Bundes und des Landes BadenWürttemberg. Sie eignen sich sowohl für den Neubau als auch für die Modernisierung von Gebäuden.

Doppelte Förderung

Im GasPlus-Lab können sich die Karlsruher über moderne Erdgas-Heizungstechnik mit Wärmepumpen und Blockheizkraftwerken informieren.

Bislang existieren in Karlsruhe schon rund 140 Blockheizkraftwerke, die gleichzeitig Strom und Wärme für größere Wohnblöcke oder Gewerbebetriebe erzeugen. Rund 50 BHKWs betreiben die Stadtwerke Karlsruhe als Contracting-Anlagen. Dabei sorgt das Energieunternehmen für die Planung, Finanzierung, Installation und den Betrieb des Blockheizkraftwerkes. Der Kunde muss sich um diese Dinge nicht mehr kümmern. Er bezahlt dafür ei-

nen Wärmepreis, der sich aus einem Grund- und Arbeitspreis zusammensetzt. Die Anschaffung eines erdgasbetriebenen Mini- oder Mikro-Blockheizkraftwerkes mit einer elektrischen Leistung von bis zu 20 kW unterstützen die Stadtwerke Karlsruhe im Rahmen eines Förderprogramms mit einem Investitionszuschuss in Höhe von 2000 € je Anlage und mit einer garantierten Vergütung für jede erzeugte kW Strom in Höhe von 5,41 Cent in den ersten zehn Betriebsjahren.

Schulungs- und Informationszentrum Das GasPlus-Lab dient nicht nur als Forschungslabor, sondern auch als Weiterbildungs- und Demonstrationszentrum für Handwerker, Energieberater, Studierende und die interessierte Öffentlichkeit. Vorgeführt wird die Kraft-Wärme-Kopplung an Anlagen mit Gas- und Stirlingmotoren oder an Brennstoffzellen. Die von den Demonstrations- und Versuchsgeräten im Labor erzeugte Energie wird übrigens sinnvoll genutzt: in der Betriebsstätte Ost der Stadtwerke Karlsruhe und in einer auf dem Gelände stehenden Versuchshalle des KIT sorgen sie für Wärme und Strom. Kontakt: Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Dr. Karl Roth, Tel. (0721) 599-1055, E-Mail: [email protected], www.stadtwerke-karlsruhe.de dm-Arena, Stand D2.



Kompletter Produktbereich für Erdgasund Gasanwendungen

V

on der Tankstelle bis ins Fahrzeug führt die HPS Solutions GmbH die gängigen CNG Fluidkomponenten im Programm. Das Produktportfolio umfasst u.  a. Ventile, Fittings, Regler, Filter und Schläuche von Vakuum- bis Hochdruckanwendungen. Lieferant Parker Hannifin ist Mitglied der ENGVA (European Natural Gas Vehicle Association). In enger Zusammenarbeit mit KFZ-Herstellern, Gaselieferanten, Mineralölkonzernen und Tankstellenausrüstern wurde ein spezielles Programm entwickelt. Alle Standardkomponenten sind ab Lager kurzfristig verfügbar. Die Produkte sind je nach Anwendung gemäß den nationalen und internationalen Standards, wie ECE R110, ISO  15500 und DVGW, geprüft. Als Systemintegrator und Dienstleister werden auch Baugruppen und individu­ elle Sonderanfertigungen ange-

fertigt. Das Unternehmen ist DIN ISO 9001:2008 zertifiziert. Im Rahmen eines Montage- und Sicherheitsseminars (SAW) werden Schulungen in der Handhabung der Produkte durchgeführt.

Kontakt: HPS Solutions GmbH, Tel. (089) 74 49 26-0, E-Mail: [email protected], www.hps-solutions.de dm-Arena, Stand B8.

Metreg Technologies GmbH

Besuchen Sie uns auf der GAT/ WAT in Karlsruhe am 30.09. bis 01.10.2014 DM-Arena / Stand F 3.2

living gas. www.metreg-technologies.de

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Prozessindustrie im liberalisierten Gasmarkt Fortschrittliche Gas-Messtechnik sichert Prozesse und Maschinen Die Liberalisierung des Erdgasmarktes in Deutschland und Europa bringt deutliche Veränderungen für private und gewerbliche Verbraucher. Neben einer größeren Versorgungssicherheit und längerfristigen Vorteilen aus zunehmendem Wettbewerb wird eine wachsende Instabilität der Gasbeschaffenheit im Gasnetz bei Gasversorgern und in speziellen Bereichen der Prozessindustrie Schwierigkeiten bereiten. Hier kann ein verstärkter Einsatz moderner Gasmesstechnik helfen, Beeinträchtigungen von Produkten, Prozessen und Maschinen zu vermeiden. Erdgas und erdgasähnliche Gase wie Biomethan (angereichertes Biogas, auch mit Bio-Erdgas bezeichnet), Grubengas und andere spielen heute in der Energieversorgung von Haushalten, Gewerbe und Industrie eine zunehmend große Rolle. Das bringt ökonomische und ökologische Vorteile: Erdgas und die regenerativen Gase sind zukunftssicher, denn weltweit sind große Vorkommen bekannt und werden neue erschlossen, z. B. durch das Fracking. Gase sind leicht zu transportieren (Pipelines, Erdgasnetze, LNG-Tanker, LNG-Terminals) und Erdgas weist zudem die günstigste Umweltbilanz aller fossilen Brennstoffe auf. Zusätzlich bilden die bestehenden Gasnetzte, allein in Deutschland mit mehr als 450 000 km Länge, attraktive Infrastrukturen, über welche Haushalte, Gewerbe und Industrie mit Gas versorgt werden können. Für die Einspeisung in das deutsche Gasnetz gibt das Blatt G 260 des Regelwerks des DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfachs) die Grenzen der Gasbeschaffenheit durch den dafür als Kenngröße dienenden Wobbe-Index vor. Angesichts der bisher weitgehend konstanten Einspeisung von L(Low)-

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Gas aus deutschen und niederländischen Quellen und H(High)-Gas aus Norwegen und Russland wurden im deutschen Netz diese Grenzen bis heute nie erreicht oder gar überschritten. Dieser stabile Zustand wird sich als Folge der Gasmarkt-Liberalisierung zukünftig zu Lasten besonderer industrieller Verbraucher ändern.

Folgenreiche GasmarktLiberalisierung Angesichts seiner volkswirtschaftlichen Bedeutung ist der Erdgasmarkt ein Thema deutscher und europäischer Politik geworden. Dabei wird das Ziel verfolgt, durch eine Liberalisierung in Richtung von mehr Bezugsquellen in mehr Ländern und Maßnahmen wie Trennung von einspeisenden und transportierenden Unternehmen die Versorgungssicherheit für diesen Energieträger zu erhöhen und gleichzeitig den freien Wettbewerb für ein zumindest stabiles Preisniveau zu nutzen. Diesen positiven Aspekten stehen jedoch auch Schwierigkeiten gegenüber: Die steigende Zahl von Bezugsquellen für Gase unterschiedlicher Herkunft, die Zunahme von LNG-Anteilen und schließlich

die Einspeisung von Bio-Erdgas und möglicherweise von Wasserstoff aus PtG (Power-to-Gas)-Anlagen wird in den Netzen zu bisher unbekannten räumlichen und zeitlichen Schwankungen der Gasbeschaffenheit und damit des Brennwertes führen. Das aber kann einigen Bereichen der Prozessindustrie wie Glas und Keramik, aber auch Metall und Chemie mit ihren teilweise sehr temperatursensiblen Produktionsverfahren Schwierigkeiten bereiten. Weiterhin entsteht prinzipiell bei allen Verbrauchern eine Abrechnungsunsicherheit z. B. bei Stadtwerken gegenüber ihren Lieferanten, da die Gaszusammensetzung innerhalb eines vereinbarten Liefervolumens und damit die gelieferte und zu bezahlende Energie schwanken kann.

Thermoprozesse und Gasturbinen betroffen Im Bereich der Glas-, Keramik- oder Metallindustrie sowie in Teilen der chemischen Industrie können die Produktqualität, aber auch Effizienz und Schadstoffemission der jeweiligen Prozesse durch Schwankungen der Gasbeschaffenheit des zugeführten Brenngases negativ beeinflusst werden. Verstärkt wird dieser

Effekt noch durch den Umstand, dass viele Anlagen hinsichtlich wichtiger Parameter bereits optimiert wurden und daher auf thermische Änderungen besonders sensibel reagieren. In manchen Prozessen ist sogar Form und Größe der Flamme ein wichtiger Parameter, dessen Änderung negative Auswirkung auf die Produktqualität hat. Viele Unternehmen haben diesen Zusammenhang mittlerweile erkannt und für Abhilfe durch Installation einer geeigneten Gas-Messtechnik in ihre Steuersysteme gesorgt. Es muss jedoch davon ausgegangen werden, dass andere Betriebe sich dieser Auswirkung auf ihre Prozesse und Produkte noch nicht voll bewusst sind. Kürzlich wurde dieses Thema im Rahmen eines DVGW-Forschungsvorhabens „Untersuchungen der Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsänderungen auf industrielle und gewerbliche Anwendungen“ einschließlich Lösungsansätzen ausführlich untersucht. Eine ähnliche Situation findet sich im Bereich der Strom- und Wärmegewinnung durch Gasmotoren und Gasturbinen. Diese werden in der Regel vom Hersteller bereits für den Betrieb mit einer bestimmten Gasqualität optimiert und reagieren daher auf Änderungen der Gaszusammensetzung durch sinkenden Wirkungsgrad und steigende Schadstoffemission, fallweise auch durch Vibrationen, Klopfen oder gar Flammenrückschläge, was zu Lebensdauerverkürzung oder gar Zerstörung der Anlage führen kann.

Abhilfe durch Gas-Messtechnik

Bild 1. Das Gasanalysesystem INCA misst die Zusammensetzung von Erdgas – wie hier in einer Biogasanlage in Indonesien. Foto: Torsten Haug

Der liberalisierte Gasmarkt bringt also für bestimmte Bereiche der Prozessindustrie Herausforderungen mit sich, die gelöst werden müssen. Eine Möglichkeit besteht in der Weiterentwicklung von Gasbrennern und Gasmotoren in Richtung größerer Verträglichkeit bezüglich Schwankungen der Brenngaseigenschaften. Ein anderer, zunehmend genutzter Lösungsweg



Bild 2. Kalorimeter der Baureihe CWD kommen z. B. bei der Glasherstellung zum Einsatz. Dort überwachen sie den Energiegehalt des Brenngases und sichern damit die Prozess­ steuerung.

ist jedoch die Einbindung von geeigneter Gasmesstechnik als Feldgerät in die Steuer- und Regelsysteme der Prozessanlagen. Damit können Änderungen des Brenngases rechtzeitig erkannt und Maßnahmen zur Schadensverhinderung eingeleitet werden. Über viel Jahrzehnte waren Verbrennungskalorimeter in der GasMesstechnik allein bestimmend. Diese Geräte – zum Beispiel das CWD2005 von Union Instruments ermöglichen die direkte Ermittlung des Wobbe-Index ohne Analyse der Gaszusammensetzung und ohne weitere Berechnungsschritte. Das zu messende Gas wird verbrannt und die dabei entstehende Reaktionswärme durch Mischung mit einem Wärmeträger (z. B. Luft) an diesen abgegeben. Die Temperaturerhöhung des Wärmeträgers ist dann proportional zum Wobbe-Index des Gases. Gleichzeitig wird die relative Dichte des Gases gemessen und aus beiden Werten Heizwert bzw. Brennwert errechnet. Bei Erweiterung mit einem Gasvolumen-Zähler und einem Energie-Umwerter bestimmen diese Geräte die über einen bestimmten Zeitabschnitt ge-

Bild 3. Eichamtliche Messung des Energiegehaltes mittels innovativer Technik.

lieferte Energiemenge. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist das EMS von Union Instruments. Verbrennungskalo September 2014 gwf-Gas Erdgas

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Brenngase Kennwert

Holland L-Gas

Russland H-Gas

Nordsee H-Gas

Dänemark H-Gas

NigeriaLNG

Ägypten LNG

Bio-Erdgas (Biomethan)

Brennwert [kWh/m3]

10,3

11,2

11,6

12,1

12,2

11,3

10,6

Relative Dichte

0,646

0,574

0,629

0,630

0,624

0,569

0,587

Wobbe-Index

12,8

14,8

14,7

15,3

15,5

15,0

13,9

86

92

79

73

71

92

103

Methanzahl

Zulässige Bandbreite Wobbe-Index für H-Gas gemäß G 260: 13,9 bis 15,7 Quelle: Gasqualitäten im veränderten Energiemarkt, DIV 2014

rimeter sind einfach zu handhaben, erfordern eine nur mäßige Investition und arbeiten kontinuierlich, was sie zur Einbindung in Leitsysteme besonders geeignet macht. Mittlerweile stehen weitere Analysenmethoden zur Verfügung. Dazu gehört die Gaschromatographie, bei welcher das Messgas mittels Trennsäulen in seine Einzelkomponenten getrennt wird. Aus der Konzentration dieser Komponenten können die gesuchten Kennzahlen berechnet werden. Diese diskontinuierliche Analysenmethode stellt hinsichtlich Handhabung sowie Anschaffungs- und Betriebskosten der Geräte höhere Ansprüche als Verbrennungskalorimeter. Auch müssen die Geräte bezüglich Auswahl von Trennsäule, Trägergas und Detektor auf die jeweilige Gassorte appliziert werden. Eine weitere, besonders fortschrittliche Analysenmethode schließlich verwendet selektive Sensoren, oft in Miniaturtechnik, um die Konzentration bestimmter Gaskomponenten kontinuierlich und automatisch zu bestimmen. Zu dieser Geräteklasse gehören die Gasanalysatoren aus der Geräteserie INCA von Union Instruments. Betreiber von prozesstechnischen Anlagen sind also in der vorteilhaften Position, bei der GasMesstechnik je nach Aufgabenstellung und verfügbarem Budget zwischen Alternativen wählen zu können. Alle genannten Verfahren haben ihre spezifischen Leistungsprofile und alle sind geeignet, in Steuerungssysteme der Prozessin-

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gwf-Gas Erdgas

Gasbeschaffenheit und Wobbe-Index Brenngase sind grundsätzlich durch ihre chemische Zusammensetzung sowie Druck und Temperatur bestimmt, wobei die Zusammensetzung bei Erdgas vom Fördergebiet bzw. von nachfolgenden Aufbereitungsverfahren oder bei Biogas, Hochofengas oder Grubengas vom Entstehungsprozess abhängig ist. Aus der chemischen Zusammensetzung werden Kennzahlen wie Brennwert, Heizwert, Luftbedarf oder Methanzahl (Kennzahl für Zündverhalten/Klopffestigkeit eines Motors bei der Verbrennung von Gasgemischen) abgeleitet. Die wichtige Kenngröße Gasbeschaffenheit wird aus praktischen Gründen nicht direkt aus der Gaszusammensetzung abgeleitet, sondern mittels geeigneter Kennwerte beschrieben. In Europa ist das der Wobbe-Index, der sich als Verhältnis von Brennwert zur Quadratwurzel der relativen Dichte des Gases darstellt. Gelegentlich wird auch von oberem und unterem Wobbe-Index gesprochen, je nachdem ob zur Berechnung der Brennwert oder der Heizwert des Gases genutzt wird. Die funktionelle Bedeutung des Wobbe-Index liegt in der Austauschbarkeit von Gasen an Verbrennungseinrichtungen: Gase mit gleichem Wobbe-Index können - bei gleichem Düsendruck - ohne Anpassungsmaßnahmen am jeweiligen Brenner ausgetauscht werden.

dustrie integriert zu werden. Sie sind damit ein Mittel, im Anlagenbetrieb Änderungen der Gasbeschaffenheit rechtzeitig zu erkennen und damit Prozesse und Maschinen zu schützen.

Messtechnik für alle Einsatzbereiche Union Instruments gehört mit seinen modular aufgebauten Geräteserien CWD, EMS und INCA zu den führenden Anbietern von Geräten bzw. Systemen zur Analyse von Erdgas, Biogas, Biomethan sowie der Prozessgase der Eisen- und Stahlbranche. Die kontinuierlich messenden Verbrennungskalorimeter CWD2005

bestehen aus einem Grundgerät, welches durch Zusätze und/oder spezielle Zulassungen auf bestimmte Einsatzgebiete ausgerichtet werden kann. So stehen Varianten für eichamtliche Messungen (CWD2005 CT) oder zum Betrieb in Ex-Bereichen (CWD2005 DP) ebenso zur Verfügung wie eine Ausführung mit spezieller Zertifizierung zum Einsatz auf Öl-Bohrinseln (CWD2005 DPC). Besondere Eigenschaften dieser Geräte sind die Zeit- oder ereignisgesteuerte automatische Kalibrierung, eine hochpräzise akustische Dichtemessung, eine Niederdruck-Gasdosierung sowie eine große Auswahl an Kommunikationsschnittstellen

einschließlich Modbus, Profibus und Profinet. Weltweit sind mehrere Tausend CWD-Geräte bzw. historische Vorgänger-Typen in Betrieb. Die modular aufgebauten Gasanalysatoren INCA kommen besonders im Erdgas- und Biogasmarkt zum Einsatz. Die hochintegrierte Sensorik nutzt das NDIR-Verfahren sowie elektrochemische bzw. paramagnetische Zellen zum Nachweis der Komponenten CH4, CO, CO2, C2+, H2S, O2 und H2. Drei Betriebsarten ermöglichen Messstellenumschaltung, einen Schonbetrieb für beweglicher Teile (Pumpen) und den Betrieb mit einem patentierten Mechanismus für eine verlängerte Nutzungszeit der elektrochemischen Zellen. Je nach Ausstattung ist der Einsatz in oder außerhalb explosionsgefährdeter Zonen und für trockenes oder feuchtes Messgas möglich. Für die Kommunikation der

Daten stehen vielfältige Schnittstellen einschließlich Modbus, Profibus und Profinet zur Verfügung. INCAGeräte werden vor Auslieferung nach dem besonders genauen Mehrpunktprinzip kalibriert; die Kalibrierkurven werden direkt auf dem Sensormodul abgespeichert. INCA-Geräte finden sich in hoher Zahl in Biogas-, Biomethan und Grubengas-Anlagen sowie in Installationen an Gasturbinen. Das Messsystem EMS2005 dient zur direkten Bestimmung einer über einen bestimmten Zeitraum transportierten Energiemenge. Es besteht aus einem Verbrennungskalorimeter aus der CWD-Baureihe in Kombination mit einem Gas-Volumenzähler und einem Mengenumwerter. Aus den Messwerten von Kalorimeter (Wobbe-Index) und Volumenzähler errechnet der Mengenumwerter die unter den aktuellen Zustandsgrößen transportierte



Energiemenge und stellt das Ergebnis über Standard-Schnittstellen zur Verfügung. Das EMS2005 ist für eichamtliche Messungen zugelassen und findet seinen Einsatz beispielsweise bei Stadtwerken, die dadurch die tatsächlich bezogene und zu bezahlende Energiemenge ermitteln können. Entwicklung und Erstinstallationen dieser neuen Technik wurden und werden von Eichamt und PTB begleitet.

Autor : Peter Kienke, Geschäftsführer, Union Instruments, Karlsruhe Kontakt: UNION Instruments GmbH, Tel. (0721) 680381 0, E-Mail: [email protected], www.union-instruments.com dm-Arena , Stand E1.

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Gasdruckerhöhungseinrichtungen nach DVGW Arbeitsblatt G620

anerkannten Sachverständigen zu prüfen. Das Prüfergebnis ist zu dokumentieren.

Brenner in industriellen Thermoprozessanlagen, oder auch in Blockheizkraftwerken benötigen einen minimalen Versorgungsdruck. Steht am Brenner nicht genügend Gasdruck zur Verfügung, z. B. durch hohe Druckverluste im Leitungssystem, kann der Einsatz einer Gasdruckerhöhungseinrichtung notwendig werden. Besonders bei Biogasanlagen, in denen der Gasdruck verfahrensbedingt sehr niedrig ist, bietet sich der Einsatz an, wenn direkt ein Verbraucher z. B. ein BHKW betrieben wird. Der Einsatz eines Frequenzumrichters ermöglicht hierbei einen wirtschaftlichen Betrieb und einen großen Regelbereich. Durch eine kompakte Bauweise und die anschlussfertige Lieferung erhält man ein schnell einsatzbereites System, welches auf die individuellen Einsatzbedingungen des Betreibers perfekt abgestimmt ist. Die Elster GmbH setzt hier seit Jahren auf Verdichter der Firma Mapro.

Aufbau

Richtlinien und Normen Der Aufbau und die Installation von Gasdruckerhöhungseinrichtungen (im weiteren Text auch als GDEE abgekürzt) mit einem Betriebsdruck von bis zu 1 bar und einer Arbeitsleitung von max. 50 kW erfolgt nach dem DVGW-Arbeitsblatt G620. Bei höheren Drücken greift das Arbeitsblatt G497. Des Weiteren müssen alle einschlägigen Richtlinien und Normen berücksichtigt werden. Hier sind besonders die Maschinenrichtlinie 98/37/EG und die Betriebssicherheitsverordnung BetrSichV zu nennen. Hinsichtlich der Zumutbarkeit von Lärmbelästigung in der Nachbarschaft gelten die Immissionswerte der TA Lärm bzw. die VDIRichtlinie 2058 Blatt 2 und Blatt 3. Generell dürfen GDEE nur mit Genehmigung des zuständigen Gasversorgungsunternehmen angeschlossen, betrieben und verändert werden. Sie müssen so beschaffen sein und betrieben werden, dass von ihnen keine Störungen anderer Abnehmer oder der öffentlichen Versorgungseinrichtungen (z.  B. durch Ansprechen von Sicherheitseinrichtungen, die zur Unterbrechung der Gasversorgung führen) auftreten können. Bei der Planung muss generell zwischen Anlagen mit einem Betriebsüberdruck bis 100 mbar und einem Betriebsüberdruck von mehr als 100 mbar (bis 1 bar) unterschieden werden:

Betriebsüberdruck bis 100 mbar Erhöhungseinrichtungen mit einem Betriebsüberdruck ≤ 100 mbar, wel-

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gwf-Gas Erdgas

che im DVGW Arbeitsblatt G620 unter Punkt 2.1.1 beschrieben sind, können in geschlossenen Räumen, im Freien oder in Gruben aufgestellt werden. Als Aufstellungsräume sind auch Werkhallen, Heizräume und ähnliche Räume zulässig, in denen z. B. Heiz-, Glüh-, Schmelz-, Durchlauföfen etc. betrieben werden. Der Aufstellungsraum muss eine ausreichende Lüftung haben. Dieses ist z. B. dann gewährleistet, wenn die freie Fläche der unverschließbaren Beund Entlüftungsöffnungen mindestens 0,3 % der Grundfläche beträgt. Die für den Antrieb der Gasverdichter eingesetzten Elektromotoren müssen den DIN VDE-Bestimmungen, insbesondere der DIN EN 60034 entsprechen. Für die eingesetzten Schaltgeräte ist die DIN EN 60439 zu beachten.

Betriebsüberdruck von mehr als 100 mbar (und bis 1 bar) Gasdruckerhöhungseinrichtungen mit einem Betriebsüberdruck über 100 mbar werden im DVGW Arbeitsblatt G620 unter Punkt 2.1.2 beschrieben. Wenn die Aufstellung dieser Gasverdichter nicht im Freien oder in ausreichend belüfteten Werkhallen möglich ist, gelten hier zusätzlich folgenden Bestimmungen: Die Explosionsschutzrichtlinie 94/9 EG und das entsprechendem Konformitätsbewertungsverfahren ist anzuwenden. Die Aufstellung muss in separaten, eingeschossigen Gebäuden erfolgen, wobei feste Decken unzulässig sind und eine leichte Bedachung vorzusehen ist.

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• • Erfolgt der Einbau in bestehen-

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de Gebäude oder durch einen Anbau an bestehende Gebäude, so sind offene Verbindungen (z. B. Türen, Durchbrüche) mit diesen Gebäuden unzulässig. Der Aufstellungsraum darf nur unmittelbar vom Freien aus zugänglich sein. Türen dürfen nicht nach innen aufschlagen und müssen in geöffnetem Zustand feststellbar sein. Weiterhin müssen Wege ins Freie stets nutzbar sein. Belüftungsöffnungen sind an der tiefsten Stelle, Entlüftungsöffnungen in Deckenhöhe anzubringen. Die freie Fläche der unverschließbaren Be- und Entlüftungsöffnung muss jeweils mindestens 0,3 % der Grundfläche betragen. In der Regel ist eine Querbelüftung erforderlich.

Die Beurteilung, ob ein Bereich im Freien oder im geschlossenen Raum als explosionsgefährdet im Sinne der Richtlinien zu betrachten ist, obliegt dem Betreiber und der zuständigen Aufsichtsbehörde, z. B. der Arbeitsschutzbehörde. In diesem Fall ist vom Betreiber der GDEE ein Explosionsschutzdokument zu erstellen. Ergänzend zum Text der Richtlinie sei hierzu auf die von der europäischen Kommission veröffentlichten „Leitlinien zur Anwendung der Richtlinie 94/9/EG... hingewiesen. Elektrische Einrichtungen in explosionsgefährdeten Räumen sind jährlich auf ihren ordnungsgemäßen Zustand durch einen von der Berufsgenossenschaft

Bei der fachgemäßen Planung von GDEE können zwei wichtige Punkte erreicht werden: Die laufenden Betriebskosten werden reduziert und die Umwelt kann entlastet werden. Da der Verdichter für den höchsten Förderstrom ausgelegt wird, ist die Gasmenge bedarfsgerecht zu regeln. In der Vergangenheit, in der Energiekosten und Energieverbrauch eine untergeordnete Rolle spielten, wurde die Mengenregelung durch eine einfache Rückführung der überschüssigen Stoffmenge in den Kreislauf erreicht. Man spricht hierbei von der s. g. Umlaufregelung. Der Verdichter läuft hierbei immer mit voller Leistung. Mit dem Einsatz eines drehzahlgeregelten Verdichters ist dagegen eine bedarfsgerechte Mengenregelung durch Anpassung der Motordrehzahl möglich. Diese technisch optimale Lösung entspricht dem heutigen Stand der Technik und soll in der weiteren Ausführung daher im Vordergrund stehen.

Mechanische Ausrüstung Das DVGW-Arbeitsblatt regelt u. a. die mechanische Ausführung von GDEE. Danach muss der Aufbau einer Gasregelstrecke den folgenden Mindestanforderungen entsprechen (Bild 1). Sicherheitseinrichtung, die selbsttätig ein Überschreiten des zulässigen Betriebsüberdrucks verhindert (z. B. Umlaufregler) Absperrarmaturen, ein- und ausgangsseitig zur Abgrenzung der Anlage. Sicherheitseinrichtung zum Abschalten der Anlage, wenn der vom Gasversorgungsunternehmen festgelegte Mindestdruck unterschritten wird (z. B. Druckwächter). In der Ansaugleitung muss eine Einrichtung eingebaut sein, die ein schlagartiges Entspannen

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Bild 1.

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des verdichteten Gasvolumens in Richtung des einspeisenden Netzes verhindert (z. B. eine Gasrücktrittssicherung) Zu Kontrollzwecken sind auf der Saug- und Druckseite Druckanzeigegeräte einzubauen.

Durch den Einsatz drehzahlgeregelter Verdichter aus dem Hause Mapro hat sich dieser Aufbau nicht grundsätzlich verändert. Der Einsatz von mechanischen Sicherheitseinrichtungen kann jedoch neu interpretiert werden. Auch der zusätzliche Einbau eines druckseitig (also Ausgangsseitig) angeordneten Gas-Druckreglers hat sich in der Praxis bewährt.

Gas-Druckregler Bei einem drehzahlgeregelten Verdichter wird die geförderte Gasmenge durch Drehzahländerung der jeweiligen Abnahmemenge der angeschlossenen Verbraucher angepasst. Systembedingt ergibt sich bei dieser Art der Regelung eine gewisse Trägheit. Bei einem plötzlichen Lastwechsel z. B. durch Zuschalten eines weiteren Verbrauchers kommt es kurzzeitig zu einem Druckabfall. Da der Systemdruck der Gasdruckerhöhungsanlage jedoch über dem geforderten Ausgangsdruck liegt, kann der ausgangsseitig angebrachte Druckregler diese Schwankungen ausregeln. Für den Verbraucher steht somit über den gesamten Leistungsbereich ein konstanter Gasdruck zur Verfügung.

Umlaufregler Wird im umgekehrten Fall durch Abschalten von einem oder mehreren Verbrauchern die Abnahmemenge

verringert, kommt es zu einer Druckspitze. Bis die elektronische Regelung durch Drehzahländerung reagiert hat, wird dieser kurze Druckstoß über das Umlaufregelgerät auf einen maximal zulässigen Wert begrenzt). Auch in diesen Fall werden die angeschlossenen Verbraucher mit einem konstanten Gasdruck versorgt.

Gasrücktrittsicherung Grundsätzlich ist zu beachten, dass der Gasdruck im Ausgang der GDEE und somit auch im nachfolgenden Leitungsnetz über dem Eingangsdruck liegt. Beim Abschalten der Anlage muss verhindert werden, dass sich dieses komprimierte Gas schlagartig in Richtung des einspeisenden Netzes entspannen kann. Hierfür kommen in der Regel Rückschlagklappen oder Gasrücktrittsicherungen zum Einsatz.

Seitenkanalverdichter Ein wesentliches Bauteil der GDEE ist der Verdichter. Hier bietet sich der Einsatz von Seitenkanalverdichtern an (Bild 2). Sie decken einen weiten Leistungs- und Druckbereich ab. Durch eine Reihe von Verwirbelungen und der Nutzung von Zentrifugalkräften wird der Druck des angesaugten Gases durch einen Seitenkanalverdichter stetig und pulsationsfrei erhöht. Weil die rotierenden Schaufeln das Gehäuse nicht berühren, gibt es keine Reibung, weshalb auch keine Schmierung notwendig ist. Der Verdichtungsvorgang erfolgt also ohne Verunreinigung des Gases. Weitere Vorteile eines Seitenkanalverdich September 2014 gwf-Gas Erdgas

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Bild 2.

ters sind der geringe Schaldruckpegel, der vibrationsfreie Betrieb und nicht zuletzt der geringe Wartungsaufwand. Der Hersteller muss die „technische Dichtheit“ des Aggregats gewährleisten und entsprechend bescheinigen. Dieses wird unter anderem erreicht durch eine doppelte Wellenabdichtung und weitere konstruktive Maßnahmen. Die Geräte müssen natürlich nach Richtlinie 98/37 (Maschinenrichtlinie) zertifiziert sein und der Richtlinie 94/9/EG (ATEX 95) entsprechen.

Steuerung Die Steuerung der Firma Elster ist das zentrale Bauteil einer GDEE. Sie regelt den Betrieb der Anlage und schaltet dieses im Störungsfall ab. Die eigentliche Gas-Volumenregelung übernimmt ein Frequenzumrichter (FU). Der im FU integrierte PI(D)-Regler erhält seinen GasdruckIstwert von einem in der Rohrleitung installierten Druck-Messumformer. Durch die Anpassung der elektrischen Leistung an den momentan benötigten Gas-Volumenstrom wird der Regelbereich erhöht. Als wesentlicher Vorteil ist hier die mögliche Energieeinsparung zu nennen, die durch die Drehzahlregelung erreicht wird. Die Visualisierung, wie auch die intuitive Bedienung erfolgt im Wesentlichen über das vollgrafikfähige, hinterleuchtete Multifunktionsdis-

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gwf-Gas Erdgas

play mit seinen Funktionstasten. Alle Bedienvorgänge und auch der Anlagenstatus werden in grafischer und textlicher Form in entsprechenden Menüs angezeigt. Der Anwender erhält Informationen über Sollund Ist-Druck, die aktuelle Motorfrequenz sowie die Betriebsstunden des Aggregates. Die Steuerung übernimmt die Überwachung und Auswertung der für den sicheren Betrieb relevanten Signale (Gasdruck, Gastemperatur, etc.). Erkennt die Steuerung einen Fehler, wie etwa Gasmangel, eine unzulässig hohe Gastemperatur oder einen Sensorfehler, schaltet die Anlage selbsttätig ab. Im Display wird dann die entsprechende Störmeldung im Klartext angezeigt. Durch eine entsprechende Konzeption der Steuerung erreicht man ein hohes Maß an Betriebssicherheit. Stillstandzeiten werden durch die Klartextanzeige von Störungen und die daraus resultierende schnelle Störungsbeseitigung auf ein Minimum reduziert.

Inbetriebnahme, Betrieb und Instandhaltung Die Inbetriebnahme, der Betrieb und die Außerbetriebsetzung einer GDEE sind nach der vom Hersteller beigefügten Betriebsanleitung durchzuführen. In dieser sind weitere, für die Instandhaltung der Anlage wichtige Hinweise zu finden. Ferner ist die Bedienung der Anlage sowie das Verhalten bei Störungen bzw. die Fehlerbeseitigung im Störungsfall beschrieben. Wartungen sind in der Regel nach Angaben des Herstellers durchzuführen.Insbesondere die Wellendichtungen am Verdichter unterliegen dem Verschleiß und sind, je nach Hersteller nach max. 16.000 Betriebsstunden oder nach zwei Jahren zu wechseln. Die Wartung der Anlagen darf nur vom Hersteller selbst oder durch Sachkundige erfolgen. Alle Wartungen müssen schriftlich dokumentiert werden.

Fazit Gasdruckerhöhungseinrichtungen kommen immer dann zum Einsatz, wenn der am Verbraucher zur Verfügung stehende Gasdruck nicht ausreicht. Eine individuelle Planung und der Einsatz eines für die Frequenzregelung geeigneten Verdichters der Firma Mapro ermöglichen hierbei einen großen Regelbereich. Je nach Verdichtertyp sind Regelbereiche im Gesamtsystem von 1:20 möglich. Die Planung und die Installation erfolgen nach dem DVGW-Arbeitsblatt G620 unter Berücksichtigung weiterer einschlägiger Richtlinien und Normen. Durch den Einsatz optimal ausgewählter Komponenten, wie Gasverdichter, Umlaufregler und Ausgangsdruckregler in Verbindung mit einer intuitiv zu bedienenden Steuerung erhält man ein System, das den Anforderungen und Erwartungen des Betreibers hinsichtlich Verfügbarkeit und Effizienz voll entspricht. Wenn die Wahrscheinlichkeit des Ausfalls von Kondensat gegeben ist (z. B. bei Biogas), lassen sich die Gebläse auch mit einem Kondenatablasshahn aus Edelstahl ausrüsten. Bei der Installation von Gebläsen ist stets darauf zu achten, dass kein Kondensat in das Gebläse fließen kann. Eine lange Lebensdauer ist dann gewährleistet. Da Erdgas trocken ist, spielt die Installation hierbei eine untergeordnete Rolle.

Die Nordschwarzwaldleitung – Versorgungssicherheit für den Südwesten

I

n Deutschland stehen alle Zeichen auf Energiewende. Damit der Umstieg auf eine Versorgung aus regenerativen Energien gelingen kann, muss die Energieinfrastruktur ausgebaut werden. Erdgas als effizienter Energieträger spielt dabei eine Schlüsselrolle für eine nachhaltige Energieversorgung. Die vorhandene, gut ausgebaute Erdgasinfrastruktur für Erzeugung, Transport, Verteilung und Speicherung ist schon jetzt für die Energiewende nutzbar. Zukünftig werden Strom und Gasnetze immer enger zusammenwachsen. So macht eine zunehmende Stromerzeugung aus Gaskraftwerken einen zusätzlichen Ausbau des Erdgastransportnetzes notwendig. Auch Stromüberschüsse aus Erneuerbaren Energien können durch eine Umwandlung in Erdgas zukünftig sinnvoll genutzt werden. Der regenerativ erzeugte und in Erdgas umgewandelte Strom kann so über lange Zeiträume und in großen Mengen im Erdgas-Fernleitungsnetz gespeichert werden. Die Kernaufgabe der terranets bw als Fernleitungsnetzbetreiber im Südwesten ist die Gewährleistung der sicheren Versorgung Baden-

Württembergs mit Erdgas sowie die verbesserte Anbindung an das euro­päische Erdgasnetz. Zur Erhöhung der Erdgastransportkapazi­ täten in Baden-Württemberg baut die terranets bw eine neue Erdgasfernleitung von Au am Rhein über Ettlingen nach Leonberg. In Au am Rhein wird die Nordschwarzwaldleitung direkt an die bestehende Erdgasfernleitung Trans-Europa-Naturgas-Pipeline (TENP) angeschlossen. Die TENP, die Erdgas von den Niederlanden bis in die Schweiz und Italien transportiert, ist eine der wesentlichen Leitungen für die sichere Erdgasversorgung in Europa. Für den ersten Abschnitt der Erdgashochdruckleitung mit einer Länge von rund 15 km von Au am Rhein nach Ettlingen hat das zuständige Regierungspräsidium bereits Mitte des Jahres 2012 die Genehmigung erteilt. Damit hat die Planfeststellungsbehörde die öffentlich-recht­ lichen Voraussetzungen für den Bau und den Betrieb der Leitung geschaffen. Mit dem Bau des ersten Abschnitts wurde im Mai 2014 begonnen und dieser soll bis Ende 2014 abgeschlossen sein. Der zweite Abschnitt der Leitung soll dann mit ei-

ner Länge von ca. 56 Kilometer von Ettlingen über Pforzheim in den Großraum Stuttgart nach Leonberg führen. Die Beantragung zur Planfeststellung des zweiten Abschnitts erfolgte im Frühjahr 2013. Für die Prüfung und Planung der gesamten Leitung arbeitet die terranets bw eng mit den Behörden, Kommunen und Verbänden zusammen – und das bereits im Vorfeld des Planfeststellungsverfahrens. In diesem Prozess werden u. a. auch konstruktive Vorschläge geprüft und offene Fragen geklärt. Während des Planfeststellungsverfahrens werden außerdem die Antragungsunter­ lagen öffentlich in den Gemeinden ausgelegt, so dass die Unterlagen einsehbar sind und Stellung zu dem Projekt bezogen werden kann.

11 - Punkte- Programm: Qualitätsmerkmale partnerschaftlicher Leitungsbau. Sorgfältige Planung 01

Sorgfältige Planung und Bauüberwachung

02

Offener und konstruktiver Dialog mit Städten und Gemeinden, Behörden und Verbänden

Minimierung der Eingriffe 03

möglichst geradlinige Trassenführung

04

weitgehende Trassenbündelung

05

möglichst keine Verlegung in bebauten oder zur Bebauung vorgesehenen Gebieten

06

Vermeidung / schonende Durchquerung von Schutz- und Waldgebieten

07

Baudurchführung im Einklang mit Vorschriften durch qualifizierte Fachunternehmen

08

Sorgfalt im Umgang mit dem Boden und Belangen der Landwirtschaft

09

angemessener Ausgleich für Schäden und Beeinträchtigungen

Autoren: Herrn Jens Kümper, Elster GmbH, Tel. (0541) 1214-310 E-Mail: [email protected] www.elster.com Harald Koenen, MAPRO Deutschland GmbH, Tel. (040) 72919584, E-Mail: [email protected], www.atex-geblaese.de



Sicherheit durch hohe Qualitätsstandards bei Errichtung und Betrieb 10

Bauüberwachung durch unabhängige, behördlich anerkannte Sachverständige

11

Betrieb der Leitung mit eigenem, hoch qualifiziertem Personal

dm-Arena, Treffpunkt BIOGAS, Stand / C3.

September 2014 gwf-Gas Erdgas

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Von der Planung über den Bau bis zum Betrieb der Leitung: allen Maßnahmen, die durch die terranets bw oder die von ihr beauftragten Dienstleister durchgeführt werden, liegen sorgfältiges und verantwortungsbewusstes Handeln zugrunde. So folgt die terranets bw den elf Punkten aus dem eigens entwickelten Leitfaden „Qualitätsmerkmale partnerschaftlicher Leitungsbau“, um im Rahmen der Projektrealisierung Eingriffe in die Natur zu minimieren und einen möglichst breiten Konsens mit allen Beteiligten zu erreichen: Während des ersten, rund 15 km langen Bauabschnitts der Nordschwarzwaldleitung von Au am Rhein bis nach Ettlingen stehen die bauausführenden Firmen vor großen technischen Herausforderungen. Die Region Karlsruhe und das Rheintal sind von vielen Infrastruktureinrichtungen durchzogen. Neben Stromübertragungstrassen sind insbesondere Verkehrsinfrastrukturen wie Bahntrassen sowie Bundesund Landesstraßen beim Bau der Ferngasleitung zu berücksichtigen. So werden im Rahmen des Leitungsbaus verschiedene Sonderbauwerke durchgeführt: dies sind insgesamt neun Gewerke, bei denen ein Pressbohrverfahren zur Unterquerung von Straßen und Bahnlinien eingesetzt wird. Zusätzlich werden zwei Gewässer mit Lei-

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Daten und Fakten zur Nordschwarzwaldleitung Technische Daten Nennweite

600 mm (DN 600)

Auslegungsdruck

80 bar

Länge

~ 71 km

Schutzstreifen

10 m

Arbeitsstreifen

25 m

Investitionsvolumen

~ 80 Mio. €

Zeitplan Planungsstart

Januar 2008

Raumordnerische Beurteilung

liegt seit 2010 vor

Planfeststellungsverfahren 1. Abschnitt (Au am Rhein – Ettlingen)

Planfeststellungsbeschluss liegt seit Juli 2012 vor

2. Abschnitt (Ettlingen – Leonberg)

Planfeststellungsverfahren läuft seit April 2013; Beschluss erwartet: 3. Quartal 2014

Leitungsbau Bau 1. Abschnitt (ca. 15 km)

Mai – Dezember 2014

Bau 2. Abschnitt (ca. 56 km)

Januar – Dezember 2015 (geplant)

tungsdükern sowie ein stark befahrener Verkehrsknotenpunkt mit einem rund 300m langen Microtunnel (Tunnelvortriebsverfahren) unterquert. Aufgrund der Nähe zum Rhein insbesondere am Anschlusspunkt zur trans-europäischen TENP-Lei-

tung in Au - gilt es den Grundwasserhaushalt durch Einsatz aufwändiger technischer Maßnahmen vor, während und nach den Arbeiten auf der Leitungstrasse schonend zu regulieren. Das Ergebnis wird den technischen und wirtschaftlichen Aufwand für den Bau der Nordschwarzwaldleitung rechtfertigen. Denn nach Fertigstellung und Inbetriebnahme der neuen Ferngasleitung wird durch eine rund 10%-ige Steigerung der technischen Transportkapazität im Leitungsnetz der terranets bw die Versorgungssicherheit für Erdgas in Baden-Württemberg signifikant erhöht. Kontakt: terranets bw GmbH, Tel. (0711) 7812 3145, E-Mail: [email protected], www.terranets-bw.de dm-Arena, Stand D9.1

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September 2014



gwf-Gas Erdgas



IT für Transmission System Operators

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er EU-Gasmarkt ist in ständiger Veränderung. Neue Geschäftsmodelle und neue Marktstrukturen sind entstanden und werden sich, je nach Klima-, Krisen-, Umwelt- und Energiepolitik weiterhin verändern. In Österreich hat die Legislatur bereits 2013 das bisherige Transportpfad-Modell abgeschafft und ein Entry-Exit-Modell gemäß den Richtlinien des dritten EU-BinnenmarktPakets eingeführt. Der Umsetzungszeitraum für rechtliche Änderungen ist kurz und die Notwendigkeit, darauf vorbereitet zu sein, daher entsprechend hoch. Wer als Netzbetreiber im Gasmarkt neue Kunden gewinnen will, muss genug Flexibilität für Paradigmenwechsel in seine Systeme einbauen und seinen Endkunden moderne, ausfallssichere 24x7 Services für eine kurzfristige Vermarktung anbieten. Ebenso wenig, wie es einen „Standard-TSO“ gibt kann es eine vorgefertigte „Standard-Lösung“ geben. Im Zuge einer Projektumsetzung erarbeiten die OnTec MitarbeiterInnen gemeinsam mit dem Kunden eine Anforderungsanalyse und entwerfen IT-Lösungen, die speziell an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst sind. Dabei kann auf eine Vielzahl an erprobten Komponenten zurückgegriffen werden, die in anderen Projekten bereits erfolgreich eingesetzt wurden. Trotzdem bleibt so viel an Flexibilität vorhanden, dass nicht das Softwareprodukt, sondern immer die Kundenanforderungen im Vordergrund stehen. Das OnTec Gas Management System deckt die Kernaufgaben von TSOs ab und ist am österreichischen Markt bereits erfolgreich im Einsatz. Es umfasst eine Vielzahl an Komponenten, die ständig erweitert werden: ENTSOG Network Codes compliant (CAM, CMP, Balancing) Vertragsmanagement Vermarktung von Tages-, Monats-, Quartals- und Jahresprodukten

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• • Bündelprodukte • • Kapazitätsprodukte • • Anbindung an PRISMA • • First-come-first-servedvermarktung • • Primär- und Sekundär­ vermarktung • • Kapazitätsrückgabe (Surrender) • • Short- und Long-Term Use-it-or-loose-it (UOLI) • • Automatisierte Einkürzungs­ mechanismen • • Reporting Funktionalitäten •• •• •• •• •• •• ••

(Transparency, Abrechnung, Mengen) Marktkommunikation (Edig@s) Kopplung mit Leitsystemen Schnittstelle zu SAP Schnittstelle zu weiteren Datenquellen (Messwerte) Within-day Vermarktung Vollautomatisches Abrechnungssystem Single-Site Nomination

Beispiel Gas Connect Mit dem Betrieb von 2.000 km Erdgashochdruckleitungen in Österreich und einer vermarkteten und abgewickelten Transportkapazität von rund 103 Mrd. m3 im Jahr 2012 ist Gas Connect Austria der österreichische Erdgas-Transport-Partner für Europa. Das Unternehmen leistet einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Erdgas-Versorgung für Österreich, Deutschland, Frank-

reich, Italien, Slowenien, Kroatien und Ungarn. Mit 1. Januar 2013 war das bestehende Gasmanagement System an die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen anzupassen und das bis dahin geltende Punkt-zu-Punkt (Transportpfad) Modell abzulösen. Zu realisieren war ein vom Transportpfad unabhängiges Entry-ExitModell. Herausfordernd war die kurze Umsetzungszeit. Einige Einzelapplikationen des Gasmanagement Systems, wie das OCB© (Online Capacity Booking), das Nominierungsmanagement und die Gas-Messdaten-Abrechnung wurden auf Basis des bestehenden Systems entwickelt. Andere Teile des alten Systems, wie das Zeitreihenmanagement System und das durch den Anwender frei konfigurierbare Produktmanagement im OCB© wurden wiederverwendet und in die neue Anwendung integriert. Zur technologischen Umsetzung kamen das bewährte hauseigene Java Framework in Kombination mit Oracle PL/SQL zum Einsatz. Kontakt: OnTec Software Solutions AG, Tel. +43 (0) 1 20 55 20 – 560, E-Mail: [email protected], www.ontec.at dm-Arena, IT goes ENERGY, Stand B2. September 2014 gwf-Gas Erdgas

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Dokumentation versorgungstechnischer Anlagen für Gas, Wasser, Strom, Wärme

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ie B.I.K. Anlagentechnik GmbH bietet als Engineering-Partner der Energie- und Versorgungswirtschaft die Planung und Komplettdokumentation versorgungstechnischer Anlagen aus einer Hand. Die Anlagen und Netze zur Energie- und Wasserversorgung stellen einen hohen Unternehmenswert dar. Alle Maßnahmen zum sicheren Betrieb und zur Werterhaltung der Netze und Anlagen unterliegen der Verantwortung der Eigentümer. Dies gilt in besonderem Maße für Anlagen und Netze, die der Gasversorgung dienen. Die umfassende und rechtssichere Anlagendokumentation sind die Basis für den wirtschaftlichen und sicheren Anlagenerhalt der Energie- und Wasserversorger.

Gesetze, Verordnungen, technische Regelwerke Der Betrieb der Netze und Anlagen unterliegt Gesetzen, Verordnungen und den technischen Regelwerken des DVGW, die hinsichtlich der Gewährleistung für die Verfügbarkeit und Betriebssicherheit von zentraler Bedeutung sind. Das Energiewirtschaftsrecht fordert von den Unternehmen für den Betrieb von Gasversorgungsanlagen die Erfüllung personeller, wirtschaftlicher und technischer Maßnahmen, um

BIK Engineering 3D 2. © Alle Bilder: BIK Anlagentechnik.

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gwf-Gas Erdgas

eine sichere, möglichst preisgünstige und umweltverträgliche Energieversorgung zu gewährleisten. Die technischen Führungskräfte der Energieversorgungsunternehmen haben die Aufgabe, eine rechtssichere Aufbau- und Ablauforganisation, ein qualifiziertes Vorgehen bei Planung, Bau, Betrieb und Instandhaltung von Gasversorgungsanlagen, auch unter Beachtung der Sicherheits- und Umweltvorschriften, zu gewährleisten. Die Einhaltung der Anforderungen wird vom DVGW in einem Audit überprüft.

Planung, Bau, Wartung Für die Planung, den Bau und die Instandhaltung von Anlagen der Gasversorgung (Gasdruckregelund Messanlagen, Verdichteranlagen, Erdgastankstellen) sind die Anforderungen in mehreren Regelwerken definiert. Diese Regelwerke stellen hinsichtlich der Dokumentation und Instandhaltung hohe Anforderungen an die Betreiber solcher Anlagen. Die Dokumentation muss während der gesamten Betriebszeit der Anlage vom Betreiber auf dem aktuellen Stand gehalten werden und jederzeit den verantwortlichen Mitarbeitern zur Verfügung stehen. Dies gilt auch für die Überprüfung durch die Energiewirtschaftsministerien für Anlagen, die mit einem Betriebsdruck von > 16 bar betrieben werden. Im DVGW Regelwerk G 495 (Gasanlagen – Instandhaltung) sind die erforderlichen Maßnahmen und Unterlagen aufgeführt, die für die Dokumentation der Anlagen und der ausgeführten Instandhaltungstätigkeiten gefordert werden. Hier heißt es: „Die Ergebnisse der Instandhaltungsmaßnahmen und die Betriebsdaten sind in Abhängigkeit der Instandhaltungsstrategie auswertbar zu dokumentieren.“

„Änderungen an Gasanlagen oder ihrer Bauelemente und Baugruppen sind in geeigneter Form zu dokumentieren, z. B. Konstruktionszeichnungen, Anlagenschema, Stücklisten, Abnahmebzw. Prüfprotokolle. Die Dokumentation, welche den aktuellen Stand der Gasanlage wiedergibt, ist während der gesamten Betriebszeit bereitzuhalten.“

Aus der Praxis In der Praxis kommt es jedoch immer wieder vor, dass die Dokumentation solcher Anlagen nicht den aktuellen Stand wiedergibt. Bei älteren Anlagen fehlt die Dokumentation teilweise komplett oder vorgenommene Änderungen sind nicht dokumentiert worden. Prüfzeugnisse von geänderten Bauteilen sind einfach ohne Bezug zur Gesamtanlage in der Akte (dem Ordner) abgeheftet. Dies hat meist zur Folge, dass die „Lebensakte“ von Gasanlagen zu einer unübersichtlichen Anhäufung von Dokumenten verkommt und keinen schnellen und zielgenauen Zugriff auf Anlagenkomponenten zulässt. Auch unter dem Aspekt, dass nur lückenlos überprüfte und dokumentierte Anlagen dem Betreiber ein Höchstmaß an Versorgungsund Rechtssicherheit geben, sollte die Anlagendokumentation immer auf dem neuesten Stand sein.

Dokumentation versorgungstechnischer Anlagen aus einer Hand Die B.I.K. Anlagentechnik GmbH hat sich als Engineering-Partner der Energiewirtschaft dieser Thematik gestellt und sich auf die Dokumentation versorgungstechnischer Anlagen spezialisiert. Die Komplettdienstleistung der B.I.K. Anlagentechnik GmbH beinhaltet: Aufnahme sämtlicher Anlagen- und Bauteildaten von Fachleuten (Sachkundigen) vor Ort in der Station;

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• • Überprüfung der elementaren •• •• ••

Vorschriften der technischen Regelwerke und der Berufsgenossenschaft; Übergabe der Ergebnisse als Stationsbericht mit Bebilderung Prüfung der vorhandenen Unterlagen auf Vollständigkeit und sachliche Richtigkeit Erstellung der Bestandsdokumentation in digitaler gerichtssicher Form als: 1. R&I Fließbild 2. Bauteillisten/Stücklisten 3. konstruktive Zeichnungen als „As-Built-Darstellung“ in 3D-Technologie 4. Digitalisierung der vorhandenen Stationsdokumente (Prüfzeugnisse etc.) 5. Erstellung der Explosionsschutzdokumente.

Anlagenaufnahme (IST-Aufnahme) und Stationsbericht Bei der Aufnahme durch das eigene, sachkundige Fachpersonal wird die gesamte Anlage sowohl grafisch als auch mit sämtlichen Anlagen-, Bauteil- und Gebäudedaten aufgenommen und erfasst. Im Zuge der Anlagenaufnahme erfolgt durch B.I.K. eine Beurteilung des Anlagen- und Gebäudezustandes mit Überprüfung auf Einhaltung elementarer Vorschriften der Vorschriften der Berufsgenossenschaft und der technischen Regelwerke. Die Ergebnisse werden in einem Stationsbericht dokumentiert.

R&I Fließbild und Sachdatendokumentation Mit dem in der K3V Energiewirtschaft integrierten CAD-Tool (Autocad kompatibel) werden interaktive R&I Fließbilder erzeugt und mit den Sachdaten der jeweiligen Bauteile referenziert. In K3V werden die Dialogmasken der jeweiligen Bauteile mit den vor Ort aufgenommenen Daten gefüllt. Fehlende Informationen werden, soweit dies möglich ist, aus dem vorhanden Aktenbestand entnommen und in das System eingepflegt. Vor der Dateneingabe



Das Ergebnis der ineinandergreifenden Anlagendokumentation in K3V. Anlagendetails, Bauteilspezifikationen und Einbauort innerhalb der komplexen Anlagentechnik sind auf einen Klick und einen Blick sofort zu finden, zu betrachten und zuzuordnen.

wird mit dem Auftraggeber das Kennzeichnungssystem geklärt.

Dokumentationsprüfung Im Zuge der Dokumentationserstellung werden die vorhandenen Unterlagen (Stationsordner) auf Vollständigkeit, sachliche Richtigkeit, anstehende Prüfungen etc. überprüft. Fehlende Dokumente werden dem Auftraggeber als Mängelliste übergeben. In Absprache mit dem Auftraggeber werden Lieferanten zur Zustellung der fehlenden Dokumente aufgefordert.

Listengenerator Mit dem im System K3V Energiewirtschaft integrierten CyristalReport können beliebige Listen aus allen verfügbaren Datenfeldern generiert und über das System ausgegeben werden. Zudem ist der Export der erzeugten Listen in alle gängigen Datenformate wie Word, Richtext, Excel, PDF, HTML etc. möglich.

Dokumentationsordner Im Zuge der Anlagendokumentation werden repräsentative und übersichtlich strukturierte Dokumentationsordner mit einheitlichem Registersystem erstellt. Die Dokumentationsordner enthalten alle erstellten Unterlagen sowie sämtliche gesichteten und geprüften Dokumente und sonstige der Station zugehörigen relevanten Unterlagen.

Digitaler Stationsordner Die digitale Verfügbarkeit des „Stationsordners“ ist im Hinblick auf die sichere Archivierung und den schnellen Zugriff auf die Dokumente ein absolutes Muss moderner Datenhaltung. Die von B.I.K. kontrollierten und sortierten Inhalte des Stationsordners werden gescannt und als PDF-Dateien in K3V integriert. Die gesamte Dokumentenverwaltung kann direkt über das im System K3V Energiewirtschaft integrierte DMS (Dokumentenmanagementsystem) erfolgen. Der zeitliche Aufwand für das Auffinden von Dokumenten wird so auf ein Minimum reduziert. Betreiber von Anlagen, die nicht über das Voll-System K3V verfügen erhalten zum zielführenden Arbeiten kostenlos den K3V Viewer.

Explosionsschutzbereiche Auch zur Überprüfung der Soll-/IstGrößen von Ex-Bereichen für vertikale und horizontale Gasfreisetzungen erstellt die B.I.K. Anlagentechnik GmbH detaillierte Dokumentationen, die zur Überprüfung der notwendigen Abmessungen unerlässlich sind. Kontakt: B.I.K. Anlagentechnik GmbH, Büro für Ingenieur- & Konstruktionswesen, Tel. (0261) 963897-0, E-Mail: [email protected], www.bik-anlagentechnik.de dm-Arena, Stand D8. September 2014 gwf-Gas Erdgas

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Innovation und Forschung im Gasfach



DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT)

Die DBI-Gruppe präsentiert sich auf Gemeinschaftsstand

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ie DBI-Gruppe (DBI), mit der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH (DBI GUT) sowie ihrem Tochterunternehmen der DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg (DBI - GTI), arbeitet und forscht mit ca. 70 Mitarbeitern zu aktuellen Themen auf dem breitgefächerten Gebiet der Gasversorgung. In enger Zusammenarbeit der einzelnen DBI Geschäftsbereiche werden grundlagenorientierte Fragestellungen untersucht sowie Impulse für die nachhaltigen Nutzungsmöglichkeiten gesetzt. Dabei übernimmt die DBI die Rolle des Vermittlers zwischen Universitäten, Forschungseinrichtungen und der Gaswirtschaft. So befasst sich das Fachgebiet Gasförderung und -speicherung insbesondere mit der Analyse von Gasfeldern und Gasspeicherstrukturen. Die Power- to-Gas Technologie gilt im Hinblick auf die H2-Untergrundspeicherung als eines der Zukunftsthemen und wird fachgebietsübergreifend auch von dem Bereich der Gasnetze/ Gasanlagen intensiv bearbeitet. Neben diesem Arbeitsfeld bildet die Erstellung einer dezentralen sowie nachhaltigen Energieversorgung, welche in verschiedenen Projekten wie z.  B. „Konvergenz Strom- und Gasnetze“ untersucht

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gwf-Gas Erdgas

wird, einen unerlässlichen Schritt hin zur Energiewende. Im Geschäftsfeld Gasanwendung stehen sowohl die Entwicklung von effizienten Systemen für verschiedene Gasarten als auch deren Optimierung für den Einsatz bei schwankenden Gasqualitäten im Vordergrund. Aktuell finden Untersuchungen bezüglich Grenzen der Schwankungsbereiche des Wobbe-Index in Europa statt. Die drei Arbeitsgruppen Thermoprozesstechnik, Gasverfahrenstechnik sowie Biogastechnologie tragen mit unterstützenden Engineeringleistungen und der Begleitung innovativer Technologien ebenso einen wesentlichen Teil zur Entwicklung des Unternehmens bei. In dem Fachgebiet Gaschemie/Gasaufbereitung werden unter anderem Gase detailliert analysiert sowie Fragen zur Aufbereitung und Trennung von Gasen beantwortet. Forschungstätigkeiten zur Entwicklung neuer Sensoren für Gaskomponenten sowie eine Erarbeitung neuartiger Gasreinigungsund Gastrennverfahren bilden derzeitige Schwerpunkte dieses Bereiches. Im DVGW-Prüflaboratorium Energie werden Gasgeräte, Armaturen sowie Geräte für feste Brennstoffe geprüft, überwacht und zertifiziert. Die Prüfstelle führt darüber

hinaus auch individuelle Son­ der­ prüfungen für Versuchsanlagen oder Gerätemuster für Feldtests durch. Das Freiberger DVGW-Trainingszentrum Erdgas beteiligt sich mit seinen speziellen Schulungsprogrammen zur Sicherheit im Umgang mit Gas oder den DBI-Fachforen zu aktuellen Themen der Gaswirtschaft an der Weiterbildung von Technikern und Ingenieuren. Es rundet damit das Konzept der Geschäftsbereiche der DBI adäquat ab. Auf dem diesjährigen Messestand werden insbesondere Themen aus der Energiewende und zur Neugestaltung der Gasversorgung Beachtung finden. So stehen neben dem Thema Power-to-Gas auch die Ergebnisse zur Untersuchung der Gasbeschaffenheit sowie erste Erkenntnisse bzgl. der Schwankungsbereiche des Wobbe-Index im Fokus. Kontakt: DBI Gas und Umwelttechnik GmbH, www.dbi-gut.de DBI - Gastechnologisches Institut gGmbH Freiberg, www.dbi-gti.de dm-Arena, Stand D6.

ie DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut ist eine gemeinsame Einrichtung des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). In den Bereichen Gastechnologie, Prüflaboratorium Gas und Wasserchemie und Wasserstechnologie arbeiten ca. 70 Mitarbeiter in enger Zusammenarbeit mit den Lehrstühlen des Engler-Bunte-Instituts an aktuellen gas- und wasserfachlichen Themen. Die DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des KIT und das Prüflaboratorium Gas sind europaweit anerkannt und haben die technischen Voraussetzungen und Einrichtungen für alle im Gasfach erforderlichen Prüfungen. Der Bereich Gastechnologie beschäftigt sich mit Fragen der sicheren und umweltbewussten Aufbereitung, Verteilung und Nutzung von gasförmigen Brenn- und Kraftstoffen. Einen Schwerpunkt stellt die Erzeugung, Aufbereitung und Einspeisung von Wasserstoff und Methan aus regenerativen Quellen dar. In den Themengebieten Powerto-Gas, Biogas und Biomassevergasung werden sowohl neuartige Verfahrenskonzepte entwickelt (z.  B. Druckfermentation, 3-Phasen-Methanisierung) als auch technische, ökonomische, ökologische und genehmigungsrechtliche Fragestel-

lungen untersucht. Weiterhin werden systemanalytische und netzspezifische Fragestellungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette untersucht. Das weltweit agierende DVGWPrüflaboratorium Gas prüft und überwacht Materialien, Bauteile und Geräte der Gasverteilung und -anwendung jeder Größe und Ausführung auch bei Markteinführungen und auditiert Firmen der Gasversorgung sowie Hersteller von gastechnischen Produkten. Das in Europa notwendige CE-Zeichen nach der Gasgeräte-Richtlinie bzw. einen Konformitätsnachweis für frei gehandelte Gasgeräte und Zubehörteile bietet das DVGW-Prüflaboratorium am Engler-Bunte Institut mit allen hierfür notwendigen Prüfungen und Arbeiten ebenso an wie Prüfungen nach der Wirkungsgrad-Richtlinie, Druckgeräterichtlinie Niederspannungs-Richtlinie, EMV-Richtlinie und Bauprodukt-Richtlinie. Das brennstoffchemische Laboratorium ist auf die Probenahme und Analyse von gasförmigen, flüssigen und festen Brennstoffen spezialisiert. Innovative Technologien wie Brennstoffzellen, Gaswärmepumpen und Kraft-Wärme-Kopplung können auf den Prüfständen energetisch betrachtet werden. Dazu gehören ebenso Untersuchungen der eingesetzten Materialien,

Komponenten und Energieträger in den Laboren der Brennstoffanalytik. Im Bereich Wasserchemie und Wassertechnologie orientieren sich die Arbeiten an den aktuellen Fragestellungen der Wasserwirtschaft. Die „Wasserqualität“ bestimmt die Nutzbarkeit des Wassers, insbesondere zur Trinkwassergewinnung. Im Bereich „Wassertechnologie“ stehen Arbeiten zum Einsatz von Membrantrennverfahren und die Untersuchung und Minimierung der Foulingprozesse im Vordergrund. Die Arbeiten der „biologischen Abwasserreinigung“ liegen derzeit in der Erforschung neuartiger Verfahren zur energieeffizienten Stickstoffelimination sowie der Prozessentwicklung von Biofilmverfahren. Durch den Einsatz mikroskopischer und spektroskopischer Verfahren zur Strukturaufklärung, Untersuchungen zum Stofftransport und Stoffumsatz und durch mehrdimensionale Simulation sollen Biofilmbildung und -entwicklung („Biologische Grenzflächen“) verstanden werden. Kontakt: DVGW-Forschungsstelle am Engler-Bunte-Institut des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), Tel. (0721) 96402-40, www.dvgw-ebi.de dm-Arena, Stand D6.

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Ortungs-, Messund Inspektionstechnik

GWI präsentiert sich auf dem Gemeinschaftsstand

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as Gas- und Wärme-Institut Essen e. V. (GWI) ist seit mehr als 75 Jahren ein anerkanntes und etabliertes Forschungsinstitut. Als Brancheninstitut werden in Kooperation mit dem DVGW, Universitäten, Hochschulen und Instituten praxisorientierte und anwendungsnahe Forschungsvorhaben durchgeführt. Das GWI gestaltet die Energiethemen der Zukunft mit dem Schwerpunkt der Technologien rund um die Gase der öffentlichen Gasversorgung, d. h. Erdgas aus den verschiedenen Bezugsquellen und zunehmend regenerativ erzeugte Gase (Biogas, SNG, Wasserstoff ). Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Versorgungsunternehmen bzw. Netzbetreiber, Hersteller von Produkten der Heizungstechnik, Industrieunternehmen und Verbände. Erdgas im Energiesystem der Zukunft – unter diesem Motto arbeitet das GWI gemeinsam mit seinen Mitgliedsunternehmen, Kunden und Partnern an der Zukunftsfähigkeit der Energiebranche in einem sich ra-

sant verändernden Umfeld. Mit den zentralen Bereichen Forschung & Entwicklung, Prüflabor sowie Beratung und Weiterbildung ist das GWI Motor für Innovationen und fokussiert die Forschungsschwerpunkte auf die Themen Gasbeschaffenheiten (aktuell z. B. Engineering für L-H Anpassungsmaßnahmen), Versorgungssicherheit und Gasanwendungstechnologien, die vom Maßstab der Haushaltsebene bis hin zum groß-industriellen Maßstab reichen. Durch die Entwicklungen der letzten Jahre sind besonders Forschungsthemen wie systemübergreifende Energieeffizienzbetrachtung als auch die Entwicklung hochflexibler Energietechnologien in den Fokus des Interesses gerückt. Rund um das branchenübergreifende Thema Energiewende werden aktuell Forschungsvorhaben zu „Kraft-Wärme-Kopplung“, „Speichertechnologien in der Erdgasinfrastruktur“ und „Konvergenz der Strom- und Gasnetze“ bearbeitet. Die Arbeitsschwerpunkte liegen u. a.



auf Fragestellungen zu Auswirkungen von Gasbeschaffenheitsschwankungen auf Industrieprozesse und Anwendungstechnologien, der Integration der erneuerbaren Energien in bestehende Energieversorgungsstrukturen sowie der KraftWärme-Kopplung in der häuslichen und gewerblichen Energieversorgung, wobei hier aufgrund der Komplexität interdisziplinäre Lösungsansätze verfolgt werden. Nicht mehr nur die eigentliche Gasverbrennung als „Prozessmotor“ steht im Vordergrund, sondern Gesamtsystembetrachtungen zur optimalen Einbindung aller Ressourcen bestimmen das Handeln unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten. Kontakt:  Gas- und Wärme-Institut Essen e.V., Tel. (0201) 3618-101, E-Mail: [email protected], www.gwi-essen.de dm-Arena, Stand D6.

ls Hersteller und Vertreiber von Ortungs-, Mess- und Inspektionstechnik bietet Radiodetection Interessenten die Möglichkeit, auf der Messe die neueste Technik und die bewährte Produktpalette von Radiodetection kennenzulernen. Die neue Reihe von Präzisionssuchsystemen basiert auf der High-Performance und der Ergonomie der RD7000+™ und RD8000™-Plattformen und bietet die Möglichkeit zur RF-Marker-Erkennung, welche auch als EMS oder Omnimarker bekannt sind. Mit einem automatischen Tiefenmesssystem, welches die Notwendigkeit für einen 2-Schritt-Prozess eliminiert, und die Kombination von Versorgungs- und Markerortungsmodus, machen diese neuen Markerempfänger schneller und genauer in den Auswertungen. Die Anbindung an Karten und GIS-Systemen ist einfach dank der integrierten GPS-Optionen und bequeme Bluetooth ® und USBKonnektivität. Die optionale interne GPS-Funktion der RD8000-Auswahl ermöglicht Profis die Lokalisierung von Positionsdaten und Messungen, ohne zusätzlich Ausrüstung bei Messungen nutzen zu müssen. Natürlich findet man auf dem Messestand auch bewährte Techniken wie z. B. die RD7000+ und RD8000-Serie – universelle Präzisionssuchsysteme für Kabel und Leitungen. Zusätzlich wird der neue RD1000+ (erddurchdringendes Radarsystem) erstmalig auf einer Messe als Ergänzung der Vermessungs-Dienstprogramme gezeigt. Das RD1000+ beinhaltet Radartechnik und zeigt ein Bild von unterirdischen Eigenschaften. Mit dem System kann der Anwender ein Rohr oder Kabel in seinem topographischen Kontext sehen und es ist ideal für Versorgungsunternehmen. Der Vorteil gegenüber einem herkömmlichen elektromagnetischen Empfänger ist, dass das System auch nicht leitenden Materialien wie Kunststoffrohre erkennen kann. Auch lang bewährte Techniken wie das Kabelsuchsystem C.A.T4/Genny4, das Metallsuchgerät RD316, die Inspektionskamera GatorCam4 sowie das Kombi-Laufzeitmessgerät RB1270A wird Radiodetection dabei auf der gat zeigen.

Kontakt: Radiodetection CE, Marion Giesbers, Tel. (028 51) 92 37-20, E-Mail: [email protected], www.radiodetection.de

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dm-Arena, Stand C10.1.

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