Erfahrungsbericht ueber mein Studienjahr 2013/14 at THE University of Texas

December 25, 2017 | Author: Justus Hartmann | Category: N/A
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Erfahrungsbericht ueber mein Studienjahr 2013/14 at THE University of Texas

OR “HOW I BECAME A LONGHORN”

Inga Kristina Trauthig Political and Social Studies/English [email protected]

Fuer mich stand schon zu Beginn meines Studiums fest, dass ich unbedingt einen Auslandsaufenthalt in den USA waehrend meines Bachelors machen wollte-allerdings dachte ich nie, das ich letztlich in Texas landen wuerde. In Anbetracht der –im Vergleich zu Deutschland- horrenden Studiengebuehren in den USA ist das Partnerschaftsprogramm der Universitatet Wuerzburg mit einigen US-amerikanischen Universitaeten eine sehr gute Gelegenheit in den USA zu studieren ohne einen Kredit aufnehmen zu muessen (in Texas zahlt man als International Student ca 20.000$ pro Semester!). Aus diesem Grund habe ich mir also das Partnerschaftsprogramm genauer angeguckt und mich anfangs vor allem fuer SUNY Albany interessiert. Allerdings habe ich mich weiter informiert ueber die Qualitaet der Unis, die Staedte in denen die Unis liegen und die Erfahrungen, die ehemalige Austauschstudierende gemacht haben uuuund –zumindest bei mir- lag UT Austin dann abgeschlagen auf Rang eins, weswegen ich meine Bewerbung ganz stark auf diese Uni konzentrierte- Womit wir bei meinem erstem Punkt waeren-die Bewerbung.

Die Bewerbung Die Bewerbung fuer das USA Partnerschaftsprogramm gehoert zu den aufwendigeren verglichen mit ERASMUS beispielsweise. Allerdings klingt die Auflistung der erforderlichen Bewerbungsunterlagen (http://www.international.uniwuerzburg.de/auslandsstudium/partnerschaftsprogramme/) anfangs einschuechternder als es eigentlich ist. Im Bezug auf die Empfehlungsschreiben habe ich beispielsweise gemerkt, dass die Professoren/innen durchaus bereit sind diese zu verfassen, wenn man sich etwas mit Ihnen unterhaelt, Ihnen von seinen Erwartungen an den Auslandsaufenthalt, oder einfach etwas mehr ueber sich selbst erzaehlt. Zum Motivationsschreiben kann ich zugeben, dass ich diese Briefe bis heute nicht besonders gerne verfasse, doch sie sind Teil vieler Bewerbungen und letztlich versuche ich immer authentisch (nicht versuchen jemand darzustellen, der man nicht ist), begeistert (Motivation ist wirklich wichtig) und zielstrebend rueber zu kommen (was erwartet ihr euch von dem Auslandsaufenthalt in akademischer als auch persoenlicher Hinsicht?). Einige Woche nach Einreichen der Bewerbungsunterlagen (ich erinnere mich, dass ich die Zusage relativ spaet bekam…davor trudelten schon Zusagen fuer England beispielsweise ein)

bekommt ihr dann hoffentlich eine Email vom IO, dass ihr der Uni in Austin vorgeschlagen worden seid und das ist eine relative sichere Nummer, da nur vereinzelt Bewerber/innen abgelehnt werden. Das heisst ich wuerde mich nun and die Vorbereitungen fuer die zwei Semester abroad machen.

Vorbereitungen nach der Zusage Ich habe zuallerst meine Flug gebucht und mich entschieden nur einen Hinflug zu buchen, da das preislich okay war und ich mir unsicher war, ob ich noch ein Praktikum in den USA machen will/nach den USA vielleicht nach Suedamerika reisen und von dort dann heim? Aergerlich ist natuerlich, dass die Zeit um nach Austin zu fliegen genau in die Hauptreisezeit faellt…Freunde haben mich im Maerz in Austin besucht und viel weniger fuer ihre Fluege gezahlt. Bevor ihr den Flug bucht wuerde ich mich auf der homepage der UT allerdings erkundigen wann die International Days sind-also Einfuehrungen etc fuer die International students, denn diese finden statt bevor das eigentliche Semester anfaengt! In Wuerzburg muss man sich ausserdem fuer die zwei Semester beurlauben lassen, also eigentlich muss man das nicht, aber wenn mn nicht will, dass einem die Semester als Studiensemester angerechnet werden sollte man das doch machen. Ein anderer organisatorischer Punkt war die Auslandskrankenversicherung. UT verlangt, dass man dem IO in Austin einen waiver (http://world.utexas.edu/isss/insurance/waivers) vorlegt, der bestaetigt, dass man ausreichend versichert ist. Sie akzeptieren auch allein diesen waiver und keinerlei andere Unterlagen von eurer Verischerung (egal ob auf English oder Deutsch). Als naechstes auf meiner imaginaeren Liste stand dann die Wohnungssuche, die mir zunächst Kopfzerbrechen bereitete, da man sich nicht direkt selbst vor Ort um eine Bleibe kümmern kann. Durch etwas Recherche liess sich schnell rausfinden, das West Campus wohl der beliebteste district fuer Studierende sei-was auch Sinn macht, da West Campus nur eine Strasse (Guadalupe Street) vom eigentlichen campus trennt. Prinzipiell hat man verschiedene Möglichkeiten, die verschiedene Vorteile bieten. Ich lebte in einem Coop-TAOS (http://collegehouses.org/). Dies ist eine Art selbstverwaltetes Studierendenwohnheim, in dem

jeder Student gewissermaßen ein Miteigentümer des jeweiligen Hauses ist, wodurch sich eine gewisse Handlungsfreiheit, wohl aber auch Pflichten für den Einzelnen in Form wöchentlicher Arbeit ergeben. Vorteile des Lebens in einem Coop sind neben dem verhältnismäßig guten Preis-Leistungs-Verhältnis (Essen ist mit allen anderen Nebenkosten inclusive) die räumliche Nähe zum Campus und die Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel. Neben den Coops kann man im Stadtteil West Campus in verschiedenen Appartmentkomplexen wohnen. Auch dort leben ausschließlich Studenten, jedoch zu bedeutend höheren Mietpreisen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich wirklich froh war einige Freunde zu habem, die in Apartments lebten, denn ich habe es sehr genossen Kochabende oder aehnliches hier zu veranstalten. Ich will nicht sagen, dass ich es bereue in einem coop gelebt zu haben (schliesslich hab ich dort gute Freunde gefunden und vergleichsweise wenig Miete bezahlt), allerdings haette ich nochmal die Entscheidung zu treffen wuerde ich mich fuer ein Apartment entscheiden (Das coop war ziemlich dreckig, die Leute konsumieren gerne Drogen). Sobald man West Campus verlässt, sinken die Mieten deutlich ab und man kann für einen überschaubaren täglichen Mehraufwand zu günstigeren Konditionen unterkommen, jedoch würde ich Leuten davon abraten nach Riverside zu ziehen, auch wenn diese Gegend mit billigen, möblierten Apartments lockt, aber sie ist sehr weit ab vom Schuss und gilt als ziemlich unsicher.

In Austin In Austin gibt e seine Menge (!) Studierendenorganisationen und besonders ansprechend fuer euch ist erstmal Planet Longhorn (http://planetlonghorn.net/) , die Internationals beispielsweise auch vom Flughafen abholt und in das neue Zuhause faehrt! Ansonsten wuerde ich empfehlen mich IN AUSTIN (nicht schon in Deutschland) um den Stundenplan zu kuemmern. Es hilft sehr die undergraduate adviser deines Fachbereichs aufzusuchen, denn erstens koennen diese dir alle Fragen beantworten und zweitens braucht man auch manchmal deren Einverstaendnis um in Kurse reinzukommen (upper division Kurse mit preconditions). Allgemein muss man-bevor man sich als Austauschstudierende/r für Kurse

einschreiben kann- die sogenannten registration bars aus dem Weg schaffen. Dafür muss man im IO in Austin an einem Immigration Briefing and Check-In teilnehmen, im University Health Services Center (UHS) seine Nachweise über notwendige Impfungen prüfen lassen. Wir Austauschstudierede an der UT sind als undergraduates eingeschrieben, die undergraduate classes sind aber in Grundkurse (lower division) und fortgeschrittene Kurse (upper division) eingeteilt. Man muss pro Semester Kurse im Umfang von mindestens 12 credit hours absolvieren. Die Kursanmeldung an der UT verläuft nach einem etwas eigenen System. Die Onlineeinschreibung für Kurse erfolgt für Austauschstudierede nach einer festgelegten Reihenfolge bzw. zu einer bestimmten Anmeldezeit-jede/r Studierende hat ein RIS (Registration information sheet-http://registrar.utexas.edu/students/registration/before/ris) , welches bei der Stundenplanerstellung massgeblich hilft. Nachdem ich meinen Stundenplan fertig hatte und das Semester anfing war ich zunaechst etwas ueberfordert, da die Kurse in der USA ganz anders aufgebaut sind wie in Deutschlandman muss viel mehr Hausaufgaben, woechentliche Assignements machen und hat eben nicht nur, oder hauptsaechlich das final exam am Ende vom Kurs. Ausserdem wird Anwesenheitsplicht ziemlich gross geschrieben. Wenn man sich allerdings an den neuen Rhythmus gewoehnt hat, machen die Kurse auch richtig Spass und ich kann sagen, ich habe wirklich einiges gelernt an der UT. Falls ihr mal in die Syllabi der Kurse in Austin reinspicken moechtet geht das ueber die UT homepagehttps://utdirect.utexas.edu/apps/student/coursedocs/nlogon/ Ein letzter Tipp fuer den Stundenplan sind die Kurse des Department of Physical Education. UT Austin ist einfach hervoragend ausgestattet in puncto sport und bietet zahlreiche Sportkurse fuer die Studierenden an-wer also noch Platz im Stundenplan hat sollte dies nutzen. Allerdings steht Gregory gym (inkusive mehrerer Pools) den Studierenden auch so jederzeit offen.

Handy, Geld etc. Gluecklicherweise ist Austin eine der wenigen Staedte in den USA, in denen man ein Auto nicht unbedingt benötigt, da mit Fahrrad und dem kostenlosen Bussystem das meiste problemlos zu erreichen ist. Für Ausflüge in der Umgebung kann man sich ein Auto mieten oder amerikanische

Freunde um Hilfe bitten, die meist ein Fahrzeug zur Verfügung haben. Ich habe ein kostenloses Konto bei der University Federal Credit Union (UFCU-die haben eine Filiale direct gegenueber vom campus) eröffnet und mein Handy mit einer Prepaid Karte von T-Mobile genutzt. Die Unikurse verlangen einige Bücher und auch course packages, die man sich zulegen muss und das geht schnell ins Geld-ich habe viele Buecher aus der Buecherei ausgeliehen, da ich sonst leicht mehrere hundert Dollar fuer Kursmaterial ausgegeben haette. Ausserdem gibt es die Moeglichkeit die Buecher zum Semesterende wiederverzukaufen oder zu leihen. Beste Anlaufstellen sind Bookholders (21st Street), der Coop-Store (Guadalupe Street) und Amazon.com (Amazon prime ist fuer Studierende fuer ein paar Monate umsonst).

Freizeit Austin gilt als die Live Music Capital of the World und ist bekannt für zahlreiche sehr gute Musikfestivals. Im Herbst strömen Zehntausende Musikfans zu Austin City Limits und im Frühjahr ist Austin für eine Woche fest in der Hand des South by Southwest Festivals-SXSW ist immer in der Springbreakwoche, was somit heisst, dass man sich entscheiden muss einen beach spring break in Cancun oder South Padre Island mitzuerleben, oder doch fuer eines der groessten Musikfestivals weltweit in Austin zu bleiben…. Austins Partymeile ist Sixth Street, welche downtown ist und mit zahlreichen Bussen easy zu erreichen. Es wird unterschieden zwischen dirty 6th, East und West 6th. Am besten man probiert die bars und clubs alle mal aus, um zu wissen wo man selbst am liebsten feiern geht. Insgesamt bietet 6th also eine breite Auswahl an Bars und Clubs. Es gibt sowohl Sportsbars, Bars mit Livemusik oder auch Bars mit Dancefloors auf mehreren Etagen. In Austin und allgemein in Texas gibt es viele tolle Ausflugsziele, wie beispielsweise Barton Springs (kuehles Wasser, welches eine TOLLE Erfrischung bietet, denn Texas ist heiss-richtig heiss!), Zilker Park oder den Green Belt neben den vielen anderen Parks und Grünflächen, die ausreichend Platz zum Chillen oder auch Volleyball spielen bieten. Ein besonderes Highlight ist,

dass man sich auf dem Lady Bird Lake mitten in der Stadt auch Kanus mieten kann und wenn man dort rumschippert hat man einfach einen Wahnsinnsblick auf dt Austin! In Austin selbst sollte man natuerlich dem State Capitol einen Besuch abstatten, welches hoeher ist als das in D.C.-denn everthing is bigger in Texas. Auf die zahlreichen food trucks in Austin ist man auch besonders stolz-also probieren! Das Alamo Drafthouse ist eine austintypische Kombination aus Restaurant und Kino, welche ausserdem sing-alongs, oder quote-alongs anbietet-ein Riesenspass! Und wer noch nicht die Fledermaeuse zum Sonnenuntergang auf der Congress Bridge beobachtet hat, dem fehlt definitive noch ein Punkt auf seiner Austin bucket list.

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