Fach hoch schu le Lippe und Höxter. IHC-Preis für Logistik-Studenten 4. und 5. Mai: Tage der offenen Tür in Lemgo und Detmold

December 19, 2016 | Author: Berthold Weiss | Category: N/A
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April 2007 - Nr. 1 - 17. Jg.

Nachrichten. Namen. Notizen.

IHC-Preis für Logistik-Studenten 4. und 5. Mai: Tage der offenen Tür in Lemgo und Detmold

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IHC-Preis für Logistik-Studenten

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Werkstoffprüflabor bekommt REM

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Erste Stipendiaten des Studienfonds OWL

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Rektor Prof. Fischer: Editorial

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Stipendienprogramme: Studieren weltweit

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Detmolder Studenten auf der Möbelmesse

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Prof. Dr. Horst Wißbrock: Zwischenbilanz

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Physik-Lernlabor erweitert Optik

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Kanzler Hoffstetter: Abschied nach 32 Jahren

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Tagungen

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Tage der offenen Tür in Lemgo und Detmold

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Wer engagiert sich im AStA?

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Bauingenieure: Theorie cum praxi!

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Besuch von nebenan: Schüler bei den Bingos

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Architekten: 3D-Prototyping mit neuem Drucker 30 Medienproduktion: DW-Intendant zu Gast

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KOM-Institut: Kompetenz für Fortgeschrittene

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Architekten: Von Detmold nach Dubai

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fh-print Herausgeber: Der Rektor der Fachhochschule Lippe und Höxter Redaktion, Layout, Satz: Pressestelle der FH Lippe und Höxter, Detlev Grewe-König (V.i.S.d.P.) Liebigstraße 87, 32657 Lemgo . Telefon: 05261 - 702 218/209. Fax: 05261 - 702 388. e-mail: [email protected] internet: www.fh-luh.de Druck und Anzeigenverwaltung: Druckerei Björn David, Lemgo, Lagesche Straße 10-12, Telefon: 05261 - 15 333. Fax: 05261 - 13 309. Auflage: 2.500 Namentlich gekennzeichnete Beiträge werden von den Autoren verantwortet und geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. Das Mitteilungsblatt der FH Lippe und Höxter für amtliche Verlautbarungen ist das „Verkündungsblatt“.

„die Welt zu Gast bei Freunden“, hieß es im vergangenen Jahr, als die Fußball-Weltmeisterschaft für Furore und gute Laune sorgte. Dann kam die HandballWeltmeisterschaft, und ein „Wintermärchen“ wurde wahr. Ein klein wenig eingefangen von diesem Märchen hat im Vorfeld Anja Gedeik, eine Studentin des Fachbereichs Medienproduktion, die gemeinsam mit Kommilitonen die Handballgrößen des TBV Lemgo zum Interview bat und eine wunderschöne Spurensuche des „TBV Deutschland“ in einem 30minütigen Film festgehalten hat (siehe Seite 40). „Zu Gast bei Freunden“ dürfte hoffentlich auch das sich häufende Motto von Studierenden unserer Hochschule sein, die absichtlich und zielgerichtet an Hochschulen im Ausland - Neuseeland, Mali, Norwegen beispielsweise - ihr Praxissemester verbringen oder ein Praktikum absolvieren. Stipendien der Hochschule oder des Fördervereins laden Grewe-König dazu nachdrücklich ein (siehe Seiten 4 bis 10 in diesem Heft). Dass sich ausländische Studierende an unserer Hochschule sehr wohl fühlen und dies gegenüber dem Rektorat auch freundlich zum Ausdruck bringen, nehmen wir gern zur Kenntnis (Seite 11). Denn bei Licht betrachtet sollten wir jederzeit „zu Gast bei Freunden“ sein und nicht nur dann, wenn Fußball gespielt wird. Eine angenehme Lektüre wünscht Ihnen Detlev Grewe-König Der Industrie- und Handelsclub Ostwestfalen-Lippe (IHC) vergibt alljährlich Stipendien für einen Auslandsaufenthalt. Aufgefordert zur Teilnahme sind Studierende in OWL. Die Bewerberzahl ist groß, die Auswahlkriterien der Jury sind hart. Umso erfreulicher, dass auch in diesem Jahr wieder Studierende der FH LuH in die Endausscheidung gelangten: beide angehende Logistiker aus Lemgo, beide stark interessiert an Auslandsaufenthalten.

IHC-Preisverleihung mit den Rektoren der großen OWL-Hochschulen, IHC-Repräsentanten und den Preisträgern Stephan Illigens und Yanick Kemayou.

Der eine, Stephan Illigens (Titelfoto rechts), wurde 1. Preisträger, der andere, Eduard Völker (l.), war immerhin in der Endausscheidung. Auch dies darf als außergewöhnlicher Erfolg gewertet werden. Mehr über die beiden und den IHC-Preis auf der folgenden Seite.

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Fachhochschule Lippe und Höxter

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Manila lockt Logistiker Logistik-Student Stephan Illigens gewinnt IHC-Preis und damit einen Auslandsaufenthalt Fachhochschule Lippe und Höxter

Bielefeld (fhl). Stephan Illigens, Student der Fachhochschule Lippe und Höxter, ist einer der diesjährigen IHC-Preisträger, die für ihre hervorragenden Leistungen im Grundstudium am 15. März im Kleinen Saal der Rudolf-Oetker-Halle in Bielefeld ausgezeichnet wurden. Illigens studiert in Lemgo Logistik.

1234567 1234567 Mit dem Preis will der 1234567 1234567 Industrie- und Handels1234567 1234567 club Ostwestfalen-Lip-

So war Eduard Völker nicht als Preisträger dabei, „aber ich bin auch nicht enttäuscht“. Ihn wird es trotzdem zu einem sechsmonatigen Praktikum in die USA ziehen, denn der Auslandsaufenthalt schon während des Studiums ist für den gelernten Industriekaufmann eine Selbstverständlichkeit. Allerdings muss jetzt ein neuer „Finanzierungsplan“ her.

pe (IHC) die berufliche Ausbildung auf internationaler Ebene fördern. Den Studenten soll ein mindestens einsemestriges Auslandsstudium oder eine mehrmonatige berufsspezifische Tätigkeit im Ausland ermöglicht werden. Der Preis ist mit jeweils 2.300 Euro dotiert. Weitere Preisträger in diesem Jahr: Yanick M. Kemayou (Uni Paderborn) und Raphael Vössing (Uni Bielefeld). Insgesamt acht Studierende der vier großen Hochschulen in OWL - Uni Paderbon, Uni und FH Bielefeld, FH Lippe und Höxter - waren in die Endausscheidung gekommen. Darunter auch Eduard Völker (24), ebenfalls Logistik-Student aus Lemgo. Alle Kandidaten hatten sich vor den Juroren präsentieren müssen und überzeugt: durch ihren Werdegang an der Hochschule - Illigens hat sein Vordiplom mit der Note 1,3 bestanden - und durch ihre Auslandspläne. Den Lemgoer Logistik-Student zieht es in die philippinische Hauptstadt Manila, wo er für einige Monate in einem international tätigen Logistikkonzern arbeiten wird. Seine besonderen Interessen: Luft- und Seefahrt.

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IHC-Präsident Dirk U. Hindrichs hatte auf die „enge Entscheidung“ hingewiesen, „alle acht Kandidaten sind außergewöhnlich qualifiziert, aber wir mussten einen Schnitt machen“.

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Zwei aus einem Studiengang: IHC-Preisträger Stepahn Illigens (r.) und Eduard Völker, beide Logistik-Studenten.

Industriekontakte in OWL intensivieren: FH-Rektor Prof. Tilmann Fischer (r.) auf der IHC-Preisverleihung im Gespräch mit Prof. Dr. Dieter Timmermann, Rektor der Uni Bielefeld, und Prof. Dr. Nikolaus Risch, Rektor der Uni Paderborn (2. v. l.).

Illigens (25), gebürtig aus Beckum, kam gleichfalls mit einer abgeschlossenen Ausbildung, er ist Speditionskaufmann, an die Fachhochschule Lippe und Höxter. Beide Studierenden schätzen „die praxisbezogene wissenschaftliche Ausbildung und die individuelle Betreuung und Förderung an unserem Fachbereich Produktion und Wirtschaft“. Beide teilen die Vorliebe für das im Allgemeinen nicht so favorisierte Fach „Mathematik“, wo sie als Tutoren ihren studentischen Mitstreitern unter die Arme greifen. Und beide sind zudem als Werkstudenten aktiv, um ihr Studium finanzieren zu können. Prof. Tilmann Fischer, Rektor der FH Lippe und Höxter, machte in seinem Grußwort anlässlich der Preisverleihung darauf aufmerksam, dass sich die OWL-Hochschulen ein noch engeres Zusammenrücken mit der Wirtschaft vor Ort wünschten. Fischer: „Die Innovationskraft der Unternehmen muss gestärkt werden, Forschung und Lehren müssen stärker transfer- und anwendungsorientiert ausgerichtet sein und die Neugier auf Technik und die Leidenschaft für Innovationen müssen permanent geweckt werden.“ 

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Reise in den Mikrokosmos Lemgo (fhl). Im Werkstoffprüflabor des Fachbereichs Maschinentechnik und Mechatronik wurde am 8. Februar ein computergesteuertes, digitales, mit variablen Drücken arbeitendes Raster-Elektronen-Mikroskop (REM) eingeweiht. Prof. Dr. Andreas Niegel, Leiter des Labors und zuständig für Werkstoffkunde und Werkstoffchemie, wird das Mikroskop in der Lehre und zu Forschungs- und Dienstleistungszwecken einsetzen. Unterstützt wird er hierbei von seiner Mitarbeiterin Dipl.-Ing. Heike Balzer.

123456 123456 Das REM ist mit neuester analy123456 123456 tischer Elektronenoptik ausgerü123456 123456 stet. Mit rund 250.000 Euro ist es das teuerste Einzelgerät, das die Fachhochschule Lippe und Höxter aus Eigenmitteln und Geldern von Spendern und Sponsoren je angeschafft hat. Niegels Dank für finanzielle Unterstützung ging insbesondere an die Stiftung Standortsicherung des Kreises Lippe, die Dr. August Oetker-Stiftung, die Firmen Schwering & Hasse Elektrodraht International (Lügde) und nicht zuletzt Phoenix Contact (Blomberg).

Was zunächst leicht-bezaubernd erscheint, soll letztlich ernsthaft-wissenschaftlich untersucht werden: etwa Bruchstrukturen von gerösteten Kaffeebohnen und Pfefferkörnern. Diesbezüglich stehen

mikrostrukturellen Details der Bruchoberfläche kann auf die Schadensursache geschlossen werden.“ Erinnert sei in diesem Zusammenhang an Eisenbahnunglükke, wo der Bruch eines Rades verheerende

Rund 50 Gäste aus Wirtschaft und Wissenschaft waren zur REM-Einweihung gekommen. Prorektorin Prof. Dr. Marianne Grupe machte auf die außergewöhnlich guten Kontakte der Hochschulmitglieder zur regionalen Wirtschaft aufmerksam: „Wir werden diese Kooperationen weiter ausbauen. Das hilft uns und der Industrie gleichermaßen.“ Niegel nahm seine Gäste mit auf eine kurze „Reise in den Mikrokosmos“ und verdeutlichte dabei die vielseitigen REM-Einsatzmöglichkeiten und die Leistungsfähigkeit seines neuen Gerätes im Hinblick auf das Auflösungsvermögen, die Schärfentiefe und die variablen Vergrößerungen. Da kam Erstaunliches zutage: Das RasterElektronen-Mikroskop hat eine 100.000fach höhere Auflösung als das menschliche Auge und „gibt somit Einblicke in die Wirklichkeit des ansonsten Unsichtbaren“. Werkstoff-Spezialist Niegel: „Wenn wir in den Mikrokosmos eindringen, überschreiten wir die Grenzen, die unseren Sinnen und nicht selten unserem Vorstellungsvermögen gesetzt sind.“ So tauchen winzig kleine Bakterien, Milben, Viren und Parasiten bedrohlich groß wie Monster vor dem menschlichen Auge auf, mutieren Details von Pilzen und Pflanzen zu phantastischen und zugleich wunderschönen Gebilden. Niegel fasziniert: „Materialien geben die ganze Schönheit ihres kristallographischen Wachstums preis.“

Heike Balzer, Mitarbeiterin im Werkstofflabor von Prof. Dr. Andreas Niegel (2. v. l.) gibt REMAnschauungsunterricht. Aufmerksame Zuschauer: Dr. Heinrike Heil, Geschäftsführerin der Stiftung Standortsicherung des Kreises Lippe, und Klaus Eisert, Chef von Phoenix Contakt. REM-Untersuchungen an mit den benachbarten Lebensmitteltechnologen der Fachhochschule. Das REM ist das wichtigste Werkzeug für, wie der Fachmann sagt, „fraktographische Untersuchungen und Analysen“. Die Fraktographie, ein Teilgebiet der Werkstoffkunde, ist die wissenschaftliche Schadensforschung von Brüchen. Niegel: „Eine Bruchfläche ist so etwas wie ein Datenträger. Aus

Folgen für die Reisenden, aber auch die Herstellerfirma des Rades hatte. REM-Spezialisten können zweifelsfrei „MaterialErmüdungsbrüche“ oder andere Ursachen diagnostizieren. Kaum eingeweiht, sind die ersten REMUntersuchungen in Niegels Labor schon in Auftrag gegeben. Denn neben den großen Spendern haben sich auch einige Sponsoren am REM beteiligt. Und die erwarten zügig erste Ergebnisse. Niegel zeigt sich hier aufgeschlossen, warnt aber zugleich: „Das Labor muss in Ruhe wachsen können, und das bezieht sich auch auf die Personalentwicklung.“ Prorektorin Grupe assistiert: „Unter Druck gelingt Forschung niemals wirklich gut.“



Übersichtlich: Der REM-Arbeitsplatz

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Fachhochschule Lippe und Höxter

Werkstoffprüfer der FH LuH erhalten neues Raster-Elektronen-Mikroskop

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BWL-Studierende profitieren Fachhochschule Lippe und Höxter

Studienfonds OWL verleiht erstmals Stipendien - Sparkasse Lemgo stiftet 54.000 Euro

Im 1. Semester und schon gefördert: (v. l.) Maren Westphal, Markus Peine, Liselotte Fischer und Till Passmann, allesamt im BWL-Studiengang eingeschrieben, profitieren von je 250 Euro monatlich, die die Sparkasse Lemgo gestiftet hat. Vier Lemgoer Studierende - Maren Westphal, Markus Peine, Liselotte Fischer und Till Passmann, wurden für ihre überdurchschnittlichen Leistungen, die sie vor Studienbeginn erbracht haben, mit einem Stipendium des Studienfonds OWL, gestiftet von der Sparkasse Lemgo, ausgezeichnet. Der Studienfonds OWL e.V., der von den fünf staatlichen Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe gegründet wurde, wirbt Spenden von Privatpersonen, Institutionen und der regionalen Wirtschaft ein, um diese in Form von Stipendien an Studierende auszuzahlen. Die Sparkasse Lemgo war eine der ersten Fördererinnen, die mit insgesamt 54.000 Euro über drei Jahre hinweg Studierende aus Lemgo, ausnahmslos BWL-Studierende, unterstützt.

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In einer kleinen Feierstunde beglückwünschte der Vorstand der Lemgoer Sparkasse die vier Stipendiaten. Für die Studierenden bedeutet das Stipendium von 250 Euro monatlich eine echte finanzielle Unterstützung, dank der sie sich nun noch besser auf ihr Studium konzentrieren können. Darauf legt Sparkassen-Vorstandsvorsitzender Horst Selbach besonderen Wert, weiß er nur zu gut aus eigener Erfahrung wie schwierig es ist, wenn man sich sein Studium selber finanzieren muss und gleichzeitig einen guten Abschluss erreichen möchte.

besichtigungen, Vorträge, Workshops, Unternehmer-Stipendiaten-Gespräche oder auch Ausflugsfahrten in die Umgebung von OWL angeboten. Ziel ist es, den jungen Menschen die Region und den Wirtschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe nahe zu bringen, um ihnen frühzeitig eine berufliche Perspektive bieten zu können. Hierbei engagiert sich auch die Sparkasse Lemgo, denn es sei wichtig, den Studierenden neben den an der Hochschule vermittelten theoretischen Kenntnissen auch die Praxis des Banken- und Finanzwesens näher zu bringen.

Neben dieser finanziellen Förderung gibt es für die Stipendiaten des Studienfonds OWL auch ein ideelles Förderprogramm. Den Stipendiaten werden Betriebs-

Derzeit läuft das Auswahlverfahren für die Vergabe der nächsten Stipendien. Mehr über den Studienfonds unter  www.studienfonds-owl.de

Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit dem ersten Januar sind die Hochschulen nun selbständige Körperschaften und keine Landeseinrichtungen mehr. Für die Studierenden ist diese Änderung zunächst weniger bemerkbar gewesen. Für die anderen Hochschulmitglieder schon, denn seit dem Inkrafttreten des Gesetzes steht das Hochschulpersonal nicht mehr im Landesdienst sondern ist Personal der Fachhochschule. Das gilt sowohl für den Tarifbereich, als auch für alle Beamten.

Foto: Pehle

Nicht alle haben die Überleitung in den neuen Rechtsstatus widerspruchslos hingenommen. Und unabhängig von der Frage, ob der Einzelne nun tatsächlich gegenüber dem früheren Zustand als Landesbediensteter benachteiligt ist, kann man allerdings gespannt sein auf den Ausgang der erwarteten Musterprozesse in NRW. Bei aller Sympathie für die Skeptiker, hofft man doch immer, dass ein Gesetzgebungsverfahren zu einem soliden und rechtlich verlässlichen Ergebnis führt – gleich ob man das Gesetz nun für gut oder weniger gut halten mag. Weitaus größere Konsequenzen als für die einzelnen Mitglieder unserer Hochschule, hat das neue Hochschulfreiheitsgesetz für das „Hochschulmanagement“. Denn vieles darf und muss die Hochschule jetzt in eigener Zuständigkeit Rektor Prof. Tilmann Fischer regeln, wofür es früher Erlasse des Ministeriums gab. Beispielsweise ist die Fachhochschule wie ein „richtiger Arbeitgeber“ dem Arbeitgeberverband NRW beigetreten, sie hat eigene Einigungsstellen eingerichtet, die bei Fragen der Personalvertretung angerufen werden können, sie muss ihre Personalausgaben eigenverantwortlich planen, sie stellt einen jährlichen Wirtschaftsplan auf, sie führt ihre eigenen Konten bei privatwirtschaftlichen Geldinstituten und schließt Versicherungen ab… Und es muss dem Ministerium unendlich viel über das berichtet werden, was im Zuge der Gesetzesänderung nun in der Zuständigkeit der Hochschule liegt. Geht man die neuen Aufgaben ernsthaft an, hat die Zentralverwaltung der Hochschule im eigentlichen Sinne zukünftig weniger zu verwalten, als zu planen und zu managen. Im Zusammenhang mit der neuen Aufgabenverteilung zwischen künftigem Präsidium und Hochschulrat, wird man deshalb auch die Aufgaben der Hochschulverwaltung neu definieren und ihre Struktur entsprechend anpassen. Mit der Arbeit an der neuen Grundordnung der Hochschule müssen wir jetzt die Weichen

für die neuen Strukturen stellen. Hochschulfreiheit hin oder her, in den vergangenen Wochen konnte man bemerken, dass die Hochschulen in OWL als Partner der Wirtschaftsförderung stärker wahrgenommen wurden als früher. Das galt insbesondere für ihre Rolle bei der Vorbereitung des Strategischen Rahmenplans EFRE, der nach Beschluss des Regionalrats Anfang Februar im Wirtschaftsministerium als Entwicklungskonzept der Region niedergelegt wurde. Schließlich hat die Landesregierung seit ihrem Amtsantritt vor, NRW zum „Innovationsland Nummer eins“ in der Republik zu machen. Bei diesem Ziel wird sie von der Region OWL – „immer ganz oben in NRW dabei“ – unterstützt. Da passt es doch hervorragend, dass das Wissenschaftsministerium auch gleichzeitig Innovationsministerium ist, und dass somit die Hochschulen als Partner für innovative Projekte der Wirtschaft immer mit im Boot sein müssen. Oder ist es doch ein Ergebnis der neuen Selbständigkeit? Als Rektor bin ich kürzlich gefragt worden, wodurch sich exzellente Professorinnen und Professoren an Fachhochschulen auszeichnen, und ob wir mal an eine Art Ranking gedacht hätten. Ich habe darauf geantwortet, dass ich nicht viel von einem Ranking in diesem Bereich halte. Wir haben uns als Hochschule ja auch entschlossen, keinen Gebrauch von der Möglichkeit zu machen, Preise für „beste Lehre“ aus den Studienbeiträgen auszuloben. Die im Grundgesetz verankerte Freiheit der Lehre überlässt jedem die Möglichkeit und die Verantwortung für eine individuelle Gestaltung seiner Lehrveranstaltungen. Wie will man hier aussagekräftige Vergleiche ziehen? Schließlich kommt es darauf an, dass unsere Studentinnen und Studenten hervorragend und praxisnah ausgebildet werden. Dazu brauchen wir Professorinnen und Professoren mit einer hohen wissenschaftlichen Qualifikation, mit Praxiserfahrung aus einer verantwortungsvollen Berufstätigkeit (außerhalb einer Hochschule), mit Interesse an der Forschung in ihrem Fachgebiet, und natürlich, und vielleicht vor allem, mit einer großen Motivation, ihr Wissen an junge Menschen weiterzugeben. Man muss ganz einfach auch Spaß an der Lehre haben, wenn man Professorin oder Professor werden möchte.

Ihr

Prof. Tilmann Fischer

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Fachhochschule Lippe und Höxter

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Studieren weltweit Detmold (fhl). Internationale Luft sollen sie schnuppern, die Studierenden der Fachhochschule Lippe und Höxter (FH LuH). Und es werden immer mehr, die das tun: das Rektorat und der Förderverein der Hochschule stellen in jüngster Zeit mit gut dotierten Stipendienprogrammen die besonders motivierten und begabten Studierenden vor die Qual der Wahl. Soll ich in Europa bleiben oder doch über den großen Teich nach Amerika? Jetzt wurden die ersten Stipendien für das Jahr 2007 vergeben.

Ins Ausland mit Unterstützung der Hochschule und des Fördervereins: (hintere Reihe, v. l.) Marcel Benteler, Ann-Christin Dirkwinkel. Britta Kleweken, Philipp Janssen, Prorektorin Prof.’in Dr. Uta Pottgiesser, Stefanie Heißenberg (Leiterin des Akademischen Auslandsamtes), Prof. Dr. Andreas Niegel (Geschäftsführer des Fördervereins), Annkatrin Döpke, ( vordere Reihe, v. l.) Nicole Rylka, Kirsten Sander, Nicola Rehmet, Anne Lambert, Nadine Kupferschmidt, Ulrike Pache und Jeanette Schmidt. „Go Europe“ heißt eines der vier Hochschul-Stipendienprogramme, das - wie der Name schon sagt - an europäische Hochschulen, einlädt. 10.000 Euro teilen sich fünf Studierende aus Detmold: Marcel Benteler, er studiert Wirtschaftsingenieurwesen, wird für ein Semester an die Technical Academy nach Kopenhagen gehen; Ann-Christin Dirkwinkel, Britta Kleweken und Philipp Janssen, alle in der Innenarchitektur eingeschrieben, sind ein Semester in Spanien mit den Zielen Madrid oder Valencia; Anika Börger, angehende Architektin, zieht es für ein Semester ins schweizerische Winterthur.

Im Rahmen von „Go Overseas“ werden sich drei Innenarchitektur-Studentinnen auf den Weg machen, jeweils mit 4.000 Euro großzügig vom Förderverein der FH LuH unterstützt. Ab August wird ein Semester lang in den USA studiert. An welche Hochschule es gehen soll, steht jetzt noch nicht fest. Prof. Dr. Andreas Niegel, Geschäftsführer des Fördervereins: „Mit ‘go overseas’ sprechen wir herausragend qualifizierte Studierende an. Wir beteiligen uns damit nachdrücklich an der Ausbildung eines leistungsfähigen akademischen Nachwuchses.“

Prof.’in Dr. Uta Pottgiesser, Prorektorin der FH für Forschung und internationale Beziehungen, freut sich über die rege Teilnahme an den Ausschreibungen: „Auslandsaufenthalte werden immer beliebter und sie werden als notwendig angesehen.“ Die Studierenden sollen zugleich als „Botschafter der eigenen Hochschule“ unterwegs sein. Weshalb neben „dem Können, der Initiative und dem Verantwortungsbewusstsein weit über dem Durchschnitt“, so der Ausschreibungstext, insbesondere „die eigene Belastbarkeit und die Sensibilität für andere Kulturen“ hoch im Kurs stehen. 

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Fachhochschule Lippe und Höxter

Großzügige Stipendienprogramme von Hochschule und Förderverein

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Neuseeland, Mali, Norwegen Fachhochschule Lippe und Höxter

Stipendien: Höxteraner Studierende suchen die Ferne Höxter (fhl). Dreimal Neuseeland, einmal Norwegen, einmal Mali: fünf Höxteraner Studierende machen sich in diesem Jahr auf ins Ausland, und das dank finanzieller Unterstützung durch Förderprogramme an der Fachhochschule Lippe und Höxter. Karoline Aust (2.200 Euro), Hannah Kersting (2.900 Euro) und Alexandra Scholz (2.400 Euro) profitieren vom Programm „Women Worldwide“, das vom Rektorat der Hochschule vor vier Jahren ins Leben gerufen wurde. Christoph Brakel (3.000 Euro) und Marcel

pern, sondern erfolgreich studieren“, so der Rektor. Christoph Brakel, Marcel Brokbartold und Hannah Kersting studieren im fünften Semester Technischen Umweltschutz und wollen sich in Norden Neuseelands um ein Gewässerökologie-Projekt und um Renaturierung kümmern. Alexandra Scholz, im 7. Semester, steigt demnächst in den Flieger nach Mali und wird dort ihre Diplomarbeit in der Landschaftsarchitektur in Angriff nehmen, wobei Aufforstungs-

- Auslandsaufenthalt Peter-Gläsel-Preis: 2.500 Euro für Leistungen im Grundstudium Der Peter-Gläsel-Preis wird an der Fachhochschule Lippe und Höxter verliehen für hervorragende Leistungen, die im Grundstudium erbracht wurden. Die Peter-Gläsel-Stiftung will mit dem Preis den internationalen Studierendenaustausch fördern. Das Preisgeld soll dazu dienen, eine mindestens dreimonatige berufsspezifische Tätigkeit (z. B. ein Praktikum) oder eine Studiensequenz im Ausland zu ermöglichen. Der Preis wird an einen oder zwei Studierende vergeben. Er ist mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Teilnehmen können Studierende folgender Fachbereiche:

Stipendienübergabe mit (v. l.) Prorektorin Prof.’in Dr. Marianne Grupe, Karoline Aust, Christoph Brakel, Hannah Kersting, Marcel Brokbartold, Alexandra Scholz und Rektor Prof. Tilmann Fischer. Brokbartold (3.000 Euro) sind Nutznießer des Programms „Go Global Praxis“, das der Förderverein der FH LuH alljährlich ausschreibt. Insgesamt geben Hochschule und Förderverein in diesem Jahr 40.000 Euro für Auslands-Stipendienprogramme aus. Rektor Prof. Tilmann Fischer unterstrich bei der Stipendienvergabe am 22. Januar im Großen Sitzungssaal der FH in Höxter: „Wir wollen unsere Studierenden mobil machen und auffordern, sich international umzuschauen.“ An die Stipendiatinnen und Stipendiaten gewandt, meinte er: „Seien Sie gute Botschafterinnen und Botschafter unserer Hochschule.“ Zugleich hob Fischer hervor, dass es der Hochschulleitung auch darum gehe, immer mehr ausländische Studierende an die eigene Hochschule zu holen. „Sie sollen bei uns nicht nur Hochschulluft schnup-

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maßnahmen und Kartierung im Mittelpunkt stehen. Karoline Aust studiert Angewandte Informatik und wird sich in Norwegen auf einer Abschussbasis für Wetterraketen mit 3-D-Simulationen beschäftigen. Fazit von Prorektorin Prof.’in Dr. Marianne Grupe: „Neuseeland hat in diesem Jahr Australien als beliebtestes Auslands-Ziel abgelöst.“ Praxissemester im Ausland und das Schreiben der Abschlussarbeit ebenda, haben am Standort Höxter Tradition. Dass die Aufenthalte seit einiger Zeit über die Stipendienprogramme finanziert werden können, ist zusätzliche „Motivation pur“.



Siehe auch Seite 11: „Leider kein Schweinefleisch“

 Elektrotechnik und Informationstechnik (alle Studiengänge),  Maschinentechnik und Mechatronik (alle Studiengänge),  Produktion und Wirtschaft (alle Studiengänge),  Technischer Umweltschutz (Studiengang Angewandte Informatik). Die Studierenden müssen sich selbst bewerben und wenden sich direkt an den Dekan ihres Fachbereichs. Sie müssen u. a. folgende Förderbedingungen erfüllen:  Durchschnittsnote der DiplomVorprüfung bzw. innerhalb der ersten drei Semester besser als 2,0  Fremdsprachenkenntnisse für den Auslandsaufenthalt  überzeugendes Persönlichkeitsprofil.

Bewerbungsschluss : Freitag, 11. Mai, 18.00 Uhr.

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„Leider kein Schweinefleisch“

Studenten aus China beschenken das Rektorat

„Go Global-Praxis“, das Stipendienprogramm des Fördervereins der FH LuH, machte den Höxteraner Studenten Marcel Brokbartold und Christoph Brakel Flügel. Sie zog’s zum Praxissemester nach Neuseeland an die Waikato University. Erste Eindrücke mailten sie unverzüglich ihrer Hochschule:

Lemgo (fhl). Eine Vase aus feinem Porzellan, von stattlicher Größe und kunstvoll gefertigt mit Motiven aus ihrer Heimat: ein Greifvogel im blühenden Baum, umgeben von zahllosen Schriftzeichen. Studierende aus China überreichten Ende Januar Prof. Tilmann Fischer, Rektor der Fachhochschule Lippe und Höxter, dieses offenkundig wertvolle Geschenk. „Wir wollen damit unsere große Zufriedenheit ausdrücken, an der Fachhochschule studieren zu können. Es gefällt uns allen hier sehr gut“, fasste Student Sijie Sun seine Stimmung und die seiner Kommilitonen zusammen.

„Hallo Ihr Lieben, hier ist alles toll! Der Flug war ganz OK, es gab leider kein Schweinefleisch auf dem Flug, und so haben wir drei verschiedene Gerichte mit Hühnchen bekommen, die aber alle gleich geschmeckt haben. Am Äquator hat es nicht einmal geruckelt und auch sonst war es auch eher wie ICE fahren, nur sanfter. Wir sind heute den ersten Tag an der Uni. Ich muss sagen, das ist ein ganz schön protziger Bau. Unsere FH kann da nicht mithalten. Die Schule hat eigene Autos, die man sich leihen kann und auf dem Campus sind mehrere Restaurants und eine Apotheke. Das ist aber noch nicht alles, hier sind auch zwei Banken und noch viel mehr, alles will nach und nach erkundet werden. Das, was in Lippe und Höxter anders läuft, ist wohl, dass es keine Werbung und somit keine Sponsoren gibt. Hier sehen die das alles ein wenig lockerer. Wir wurden schon für Inspektoren für Sicherheitstechnik gehalten, da wir heute durch Zufall auch noch ähnliche Hosen anhatten und eine Sicherheitsbelehrung erhalten haben, hierbei mussten wir selbst Sachen anschauen und notieren. Ganz witzig sind die Pausen. Die Arbeit fängt um neun Uhr an und um zehn ist schon die erste Pause für 30 Minuten, dann ist um zwölf

Die Studenten He Jang (vorne links) und Sijie Sun (vorne rechts) überreichten namens ihrer Kommilitonen die Vase an Rektor Prof. Tilmann Fischer (1. Reihe, 3. v. l.) und Prof. ‘in Dr. Uta Pottgiesser (links neben dem Rektor), Prorektorin u.a. für Internationale Beziehungen.

Am Ziel ihrer Auslands-Träume: Marcel Brokbartold (l.) und Christoph Brakel, beide studieren eigentlich in Höxter. schon für eine Stunde Mittag und um 15 Uhr gibt es dann noch mal eine Teepause, bis dann um 17 Uhr der Hammer fällt und man nur noch bei Bedarf weiter arbeiten muss. Das Wetter hier ist spitze, jeden Tag mindestens 27 Grad. Wir haben es auch schon genutzt und sind zum Strand gefahren. Der Strand ist nur ca. 40 km entfernt und ein Bus fährt bis dort hin. Landschaftlich ist es einfach herrlich hier. Am Strand haben wir uns erstmal ein paar kleinere Sonnenbrände abgeholt und das trotz Sonnencreme. Das Brot ist hier sehr eigenartig, aber zum Glück gibt es hier auch Toast, welches wie daheim schmeckt. Alles in allem, ist es das Beste was uns als Praxissemester passieren konnte. So viel fürs Erste Herzliche Grüße, Marcel und Christoph“ 

14 Studierende hatten sich beim Rektor eingefunden. Alle sind schon mehrere Jahre in Lippe, stehen kurz vor dem Studienabschluss oder haben ihn gerade erreicht. Eingeschrieben sind sie in Pharmatechnik, Architektur, Logistik, Elektrotechnik und Wirtschaft. Sie kommen aus allen Teilen Chinas. Nach Lippe verschlagen hat es sie oftmals erst im zweiten Schritt. Zunächst in München, Hamburg oder Leipzig gelandet, um ihre Deutschkenntnisse in Sprachkursen zu verbessern, ging es später an die Hochschule der eigenen Wahl. Und da ist die Mundpropaganda ein wertvoller Wegweiser: „Die Fachhochschule Lippe und Höxter ist so beliebt, weil man weiß, dass die Studierenden sehr gut vom Akademischen Auslandsamt betreut werden“, meint etwa Student He Jang, angehender Architekt. Die Infrastruktur der Hochschule wird gelobt, die „kleine Größe“, also Überschaubarkeit und individuelle Betreuung durch die Professoren. Deutschland wird, so die Einschätzung der Gast-Studenten, in China als Aushängeschild einer anspruchsvollen Hochschulausbildung, insbesondere Ingenieurausbildung, gehandelt. Dass sie alle zusammenwohnen, in Lemgo im Studentenwohnheim am Lüttfeld, in Detmold ebenfalls in einem Wohnheim, hat Vor- und Nachteile. Rektor Fischer bedankte sich namens der Hochschulleitung für das Gastgeschenk, eine Aktion, „die meines Wissens zum ersten Mal durchgeführt wurde“. Demnächst werden fünf junge Studierende aus Peking kommen, um im Rahmen einer offiziellen Hochschulpartnerschaft in Lemgo ihr Studium im Fach  Holztechnik aufzunehmen.

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„Es gefällt uns sehr gut“

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Detmolder Schule - Studenten für Studenten Fachhochschule Lippe und Höxter

Kölner Möbelmesse „Futurepoint“ mit neuem Fachbereichs-Corporate-Design „Zielgruppenorientierte Eigenwerbung“ wollten die Mitglieder des Fachbereichs Architektur und Innenarchitektur der FH LuH auf der Fachmesse „Futurepoint“ in Köln verwirklichen. Mit einem neuen Namen und einem dazu gehörigen neuen Corporate Design gingen sie an den Start. Motto: „Detmolder Schule - Studenten entwerfen für Studenten“. Messe-Experte Prof. EDGAR REINHARD, einer der Initiatoren des neuen Namens, schildert nachfolgend die CD-Entwicklung und erste Messe-Resonanzen.

1234567 1234567 Der Futurepoint ist eine Are1234567 1234567 na, in der sich die Schulen für 1234567 1234567 Architektur, Innenarchitektur,

Produktdesign und Visuelle Kommunikation aus Europa, USA und Asien zum Dialog und Vergleich stellt. Außer dem Dialog mit Studierenden, Dozenten und jungen Menschen, die sich für ein Studium interessieren, bietet diese Messebeteiligung auch eine Plattform für kommerzielle Beziehungen. So konnten wir im Laufe der Jahre viele wertvolle Kontakte mit der Industrie aufbauen, die anschließend zu gemeinsamen Projekten führten. Wir nehmen seit vielen Jahren regelmäßig an dieser Veranstaltung teil und konnten in dieser Zeit auch die Veränderungen mitverfolgen, die unsere Mitbewerber für eine zielgruppenorientierte Eigendarstellung betreiben: Neue Namen wie Peter Behrens School of Architecture oder KISD, ersetzen alte Namen ohne die interne Organisations-Struktur der Institutionen zu beeinflussen. Traditionelle, wie die Folkwangschule, verschwinden und sollen doch wieder in Erscheinung treten.

Messe Köln: Letzter Finish kurz vor der Eröffnung - Das hochglänzende High-Tech-Gerät vor dem Einsatz - Detmold wird wieder zum Begriff.

Wie auch in der Vergangenheit, nahmen wir auch dieses Jahr einen aktuellen Anlass zum Inhalt unseres Messestandes: Das Ergebnis des Wettbewerbs zum neuen Erscheinungsbild des Fachbereichs 1 der Fachhochschule Lippe und Höxter. Diese präsentierten wir unter dem Motto: Detmolder Schule - Studenten entwerfen für Studenten Hintergrund der Auseinandersetzung mit dem Thema war die Feststellung, dass die Hochschulen heute verstärkt im Wettbewerb um die besten Lehrenden und Studierenden stehen. Neben Fragen der Ausstattung, der Studieninhalte und Organi-

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„Patient“ in seiner alten, nicht mehr zielgruppen- orientierten Erscheinung liegt auf dem Vorbereitungstisch. Er wird in den abstrahierten Computer-Tomographen geschoben und erscheint anschließend in neuem „Kleid“ Der Messestand wurde konzipiert, geplant, produziert, transportiert, auf- und abgebaut von den Studentinnen und Studenten Biermann Andrea, Glück Petra Kaiser Anja, Möcking Marie, Nickl Thomas, Senf Andrea, Spannhacke Anne, Spitz Nina, Stremming Annika, Vortkamp Sabine hatten das Glück, den Austauschstudent Yang He in der Gruppe zu integrieren. Er hat in der Messe zu einen intensiven Kontakt zu den asiatischen Universitäten und Firmen beigetragen. Unsere Schreinerei unter der engagierten Leitung von Markus Opitz hat unsere Studierenden bis zum Aufbau des Messestandes in Köln betreut. Das Oberflächenmaterial wurde von der Firma Abet Laminati in Herford zur Verfügung gestellt.

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„Der ‘Patient’ wird in den abstrahierten Computer-Tomographen geschoben und erscheint anschließend in neuem ‘Kleid’.“ sation spielt dabei auch die Selbstdarstellung nach innen und außen eine zunehmende Rolle. Der über Deutschland hinaus bekannte und angesehene Detmolder Fachbereich 1 hat sich im Rahmen eines Designwettbewerbs einen neuen Namen und ein neues Erscheinungsbild gegeben. Design-Studierende aus den Hochschulen Bielefeld, Düsseldorf und Wuppertal beteiligten sich mit ihren Entwürfen. Eine Fachjury wählte den Entwurf des Wuppertaler Studenten David Conrad (Bergische Universität Wuppertal) aus, der von Prof. Hans-Günther Schmitz betreut wurde. Sein Entwurf sieht einen klaren grünen Schriftzug vor, der deutlich sichtbar über sämtliche Medien, von der Visitenkarte bis zum Plakat, vom Internet-Auftritt bis zur Beschilderung des Hochschulcampus „überdruckt“ wird. Der neue Name „Detmolder Schule für Architektur und Innenarchitektur – ein Fachbereich der Fachhochschule Lippe und Höxter“ unterstreicht das Profil des Hochschulstandorts. Entwickelt wurde er von den Studenten Sarah Keckeisen, Daniel Adolph und Karuna Prakosay (alle Fachhochschule Düsseldorf, Betreuer Prof. Ralf Weissmantel). Um diesen Inhalt dem Fachpublikum zu kommunizieren, wurde die Idee einer Schönheitsoperation entwickelt. Der

Lagesche Straße 10-12 32657 Lemgo Telefon 05261 - 15333 Telefax 05261 - 13309 [email protected]

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Ein Leben nach dem Rektorat Fachhochschule Lippe und Höxter

Prof. Dr. Horst Wißbrock, langjähriger Prorektor, jetzt mit voller Kraft an seinem Fachbereich Mitgestalten in verantwortlicher Funktion in der Hochschulleitung, und das über einen Zeitraum von weit mehr als einer Dekade: nur wenigen ist es vergönnt, eine solche hochschulpolitische Karriere einzugehen und ohne Blessuren zu überstehen. Prof. Dr. Horst Wißbrock, als Prorektor für Lehre, Studium, Studienreform und Qualitätssicherung zuständig, ist jetzt gegangen. Ohne Blessuren, ohne Groll. Aber ein wenig nachdenklich. Und mit neuen Ideen. fh-print sprach mit ihm.

1234567 1234567 1234567 Lemgo (fhl). „Es gibt ein Leben 1234567 1234567 nach dem Rektorat, und das muss 1234567 1234567 kein schlechtes sein.“ Prof. Dr.-

Studierende wie Lehrende dadurch noch verbindlicher an ihre gemeinsame Aufgabe gebunden. „Die Großwetterlage in der Bildungspolitik hat sich 40 Jahre nach dem prägenden Jahr 1968 grundlegend geändert.“

Ing. Horst Wißbrock (54) kommt der Satz über die Lippen mit einem angedeuteten Lächeln. „Besser, die Dinge selbst zu gestalten und nicht, wie das so manchem Politiker passiert, den richtigern Zeitpunkt verpassen“, sagt er. Und: „Die Demokratie lebt vom Wechsel. Das gilt auch für unsere Hochschule.“ Dreizehneinhalb Jahre war er als Prorektor für Studium und Lehre, für Studienreform und Qualitätssicherung verantwortlich. Jetzt heißt es: volles Lehrdeputat an seinem Fachbereich und Forschung auf seinem Spezialgebiet, der Laser- und Mikrotechnik. „Mikrosystemtechnik, Lasertechnik, Steuerungsund Regelungstechnik“ sind seine Lehrgebiete am Fachbereich umschrieben; „Technische Mechanik“ liest er dieses Semester in Vertretung einer Vakanz zusätzlich. Gerade zweieinhalb Jahre an der Hochschule, übernimmt Wißbrock am 1. März 1993 hochschulpolitische Verantwortung. Der Senat wählt ihn mit großer Mehrheit und damit einen jungen Hochschullehrer, der ein klares Bekenntnis abgegeben hat: Wertkonservative Grundeinstellung, Leistungsbereitschaft und -einforderung, Industrienähe und, wie sich später immer wieder herausstellen sollte, ein deutlicher Verfechter der Gruppen-Hochschule, der akademischen Selbstverwaltung, des Diskurses, der Diskussion und auch des Disputs. Aber es geht ihm dabei immer um die Sache: die Qualität der Ausbildung. „Ein Dumping- oder Discount-Diplom hilft keinem. Ich denke ungern an die Ära Brunn zurück, als es mehr um Masse denn um Klasse ging.“ Das war Mitte der 90er Jahre, als SPD-Wissenschaftsministerin Anke Brunn in einem nordrhein-westfälischen Sonderweg Qualität allein an einer so genannten „Studierbarkeit des Studiums“ festmachen wollte – „Vorstellungen, die inzwischen Makulatur oder schon Geschichte sind“, so Wißbrock.

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Prof. Dr. Horst Wißbrock, eloquent und gelassen, hat die Umstellung sämtlicher Studiengänge maßgeblich betreut. Er schätzt das Neue und war doch mit dem Alten sehr zufrieden: „Wir sind im Bachelor- wie auch im Masterbereich gut aufgestellt...Der Diplom-Ingenieur war eine Qualitätsmarke. Für den Bachelor mussten wir erstklassig Bewährtes aufgeben. Das bedaure ich nach wie vor.“ Zwei großräumige Entwicklungen haben die Hochschulpolitik in seiner Zeit als Prorektor wesentlich bestimmt. Da sei zum einen der gesamtgesellschaftliche „Paradigmenwechsel weg vom mehr links-liberalen hin zum eher konservativen Bildungsentwurf“. Gemeint ist damit unter anderem das grundsätzliche Akzeptieren von Bildungserhebungen wie PISA und das Aufarbeiten der bedenklichen PISA-Ergebnisse, vielfältige Veränderungen in den Schulen bis hin zur Einführung des Zentralabiturs. Wißbrock: „Diese Neuorientierung ist fast geräusch- und diskussionslos verlaufen.“ Vorläufiges Ende: die Einführung von Studiengebühren, die auch Studienbeiträge genannt werden - umstritten und für manchen schmerzhaft. Zugleich aber würden

Zum anderen und zweitens habe die Umstellung der Studiengänge auf Bachelorund Master-Abschlüsse, „diese Mammutstudienreform“ (Wißbrock), wesentliche Kräfte seine Amtszeit als Prorektor gebunden. Zunächst im Senat von Einzelstimmen eher als „Bremser“ und „Konservator“ des altehrwürdigen „Diplom-Ingenieurs“ seiner Meinung nach „missverstanden“, ist er der Wegbereiter dieser Neuorientierung, unterstützt in jüngerer Vergangenheit vom Evaluationsbeauftragten der FH, Bernd Schiebel. Wißbrock: „Die vor Jahren im Senat geäußerte Kritik, wir hätten zu spät mit der Umstellung begonnen, stimmt rückblikkend nicht. Wir sind im Bachelor- wie auch im Masterbereich gut aufgestellt.“ Dennoch bleiben bei ihm kleine (Grundsatz-)Zweifel an der Reform: „Der Diplom-Ingenieur war eine Qualitätsmarke. Für den Bachelor mussten wir erstklassig Bewährtes aufgeben. Das bedaure ich nach wie vor.“ Der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hält er vor, sich nicht entschieden genug um die Etablierung der Bachelor-Studiengänge an Fachhochschulen in der öffentlichen Wahrnehmung gekümmert zu haben: „Wir haben weiterhin unser eigenes Profil und sind näher dran an der beruflichen Praxis als die Universitäten, die jetzt auch alle auf die Bachelor-Studiengänge umgestellt haben und insofern unsere direkten Konkurrenten sind bei der Rekrutierung des Nachwuchses.“ Die Arbeit im Rektorat hat er „lange Zeit als sehr kooperativ empfunden“. Bis Mitte 2002 ist das unter oder besser mit Rektor Prof. Dr. Dietrich Lehmann so, dessen Arbeitsstil mit klar nach dem Ressortprinzip aufgeteilter Aufgabenwahrnehmung Wißbrock rückblickend zu schätzen weiß: 

„Voraussetzung erfolgreicher Arbeit im Rektorat ist meines Erachtens, dass jedes Mitglied seine eigene Arbeit innerhalb der Hochschule selbst vertritt.“ Dass „eine Hochschule vom Prinzip her grundsätzlich anders funktioniert als ein Kasernenhof“, fügt der Ex-Prorektor ein wenig süffisant an, und für manch einen seiner Kritiker, die ihn als ‘Hardliner’ im Diskussionsprozess erlebt haben, wohl auch überraschend. Mit Sorge habe er in den letzten Monaten zur Kenntnis genommen, was angesichts des Hochschulfreiheitsgesetzes und neuer Hochschulstrukturen „passiert ist und noch auf uns zukommt“. „Die lange Zeit gepflegte Debatten-Kultur im Senat ist uns abhanden gekommen. Im Senat, dem Parlament der

Dies gilt umso mehr für eine Hochschule mit drei Abteilungen, unterschiedlichen Kulturen und großer Vielfalt.“ Auch der auf die Hochschule zukommende Hochschulrat, ein politisch entscheidendes Organ, das sich mindestens zur Hälfte aus Externen zusammensetzen soll, wird von Wißbrock mit Sorge betrachtet: „Der Hochschulrat ist gut gemeint, in der Praxis jedoch hoch delikat.“ Wiederfinden könnten sich hier, „was nicht wünschenswert ist“, „gesellschaftlich relevante Gruppen“ nach Proporz, also könne der Proporz- und nicht der Qualitätsgedanke obsiegen. Oder irgendwelche Interessenvertreter, die weder mit Hochschule, noch mit Management unmittelbar zu tun haben oder hatten, bestimmten die Geschicke der Hochschule.

Die Leitsätze der FH LuH: :Wir bieten Qualität in Lehre, Forschung und Entwicklung. :Wir treiben ständig unseren Verbesserungsprozess voran. :Wir arbeiten zusammen auch für andere erkennbar. :Wir sind initiativ und leistungsorientiert. :Wir arbeiten kundenorientiert und wirtschaftlich. :Wir sind eine regionale Hochschule und haben eine überregionale Ausstrahlung. :Wir schaffen eine attraktive Arbeits-, Studienund Lebensatmosphäre.

Die Fachbereiche der Fachhochschule Lippe und Höxter Hochschulpolitiker Prof. Dr. Horst Wißbrock: „Der Hochschulrat ist gut gemeint, in der Praxis jedoch hoch delikat.“ Hochschule, wird zu viel monologisiert. Eine formelle Opposition gibt es nicht, ich habe sie bisweilen vermisst.“

Für einen in der akademischen Selbstverwaltung stets engagierten Hochschullehrer ein schwieriger Gedanke.

Die mit der neuen Hochschulverfassung einher gehende mögliche Machtfülle des Rektors oder Präsidenten betrachtet er mit äußerster Skepsis. Die Quintessenz seiner 13jährigen Arbeit in der Hochschulleitung: „Alle Menschen - ich selbst ganz sicherlich - haben gelegentlich Korrekturbedarf. Wenn fünf sich zusammenrütteln, ist das Ergebnis in der Regel ausgewogener und besser, als wenn einer oder eine allein entscheidet.

Dr. Horst Wißbrock verlässt die hochschulpolitische Bühne nachdenklich, eher in Sorge, jedenfalls nicht im Groll. Drei Legislaturperioden seien genug, der „Wechsel ist ein Element der Demokratie“. Lehre und Forschung rücken nun stärker in den Mittelpunkt. „Ich freue mich darauf“, sagt der Prorektor a. D., der dieses Kapitel seiner Hochschultätigkeit geschlossen hat.



FB 1: Architektur und Innenarchitektur FB 2: Medienproduktion FB 3: Bauingenieurwesen FB 4: Life Science Technologies FB 5: Elektrotechnik und Informationstechnik FB 6: Maschinentechnik und Mechatronik FB 7: Produktion und Wirtschaft FB 8: Technischer Umweltschutz FB 9: Landschaftsarchitektur und Umweltplanung

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‘Phylipp’ erweitert Optik Helmuth Hoffstetter geht in den Ruhestand

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5.000 Euro von der Stiftung der Sparkasse Lemgo Lemgo (fhl). An der Fachhochschule Lippe und Höxter kümmert man sich in Lemgo auch um schulische Ausbildung und damit um den Nachwuchs in Naturwissenschaft und Technik. Mit ihrem Labor „Phylipp“ lädt die Hochschule unter fachkundiger Anleitung der Physikerin Prof. Ph.D. Lucia Mühlhoff Schulklassen der Sekundarstufe I in Lemgo und Umgebung zu Lerneinheiten in die FH ein. Dieses Engagement wurde jetzt großzügig von der Stiftung der Sparkasse Lemgo unterstützt. 5.000 Euro gingen an das Lern-Labor. Damit soll insbesondere der Optik-Bereich ausgebaut werden. Das Schülerlabor „Phylipp“ (Physik in Lippe) wurde im März 2005 gegründet. In einer 18-monatigen, vom BMBF geförderten Pilotphase wurde eine Grundausstattung für

ma: "Lichtleiter". Zu einem Kurzbesuch hatte sich auch Stephan Eck von der fördernden Sparkasse Lemgo eingefunden. Grundsätzlich gilt für das "Phylipp"-Projekt, dass hier Themen aufgegriffen werden mit - hoffentlich - für die jungen Leute interessanten Fragestellungen des täglichen Lebens. Physikerin Mühlhoff: "Im Vordergrund steht der Bezug zu Alltagserfahrungen und zu praktischen Anwendungen." Eine solche anwendungsbezogene Lehre prägt auch und gerade das Studium an einer Fachhochschule. Durch eigenes Experimentieren wird das vermittelte Wissen sowohl bei den Studierenden wie auch den Schülerinnen und Schüler weiter vertieft und gefestigt. Mühlhoff: "Im Zusammenspiel damit

Lemgo (fhl). 32 Jahre verantwortlich in der Hochschulleitung, Ende Februar ging er in den Ruhestand: Volljurist Ass. jur. Helmuth Hoffstetter (65), Kanzler der Fachhochschule Lippe und Höxter. Im September 1975 hatte der gebürtige Rheinländer die Amtsgeschäfte übernommen und war damals einer der jüngsten Kanzler an einer deutschen Hochschule. Seine Auffassung vom Amt: „Unmittelbare und direkte Kooperation und Kommunikation der Verwaltung mit dem Wissenschaftsbetrieb.“ Sein Grundsatz: „Rechtsstreite sind möglichst zu vermeiden.“ Als Kanzler war er Mitglied des Rektorats der Hochschule und Dienstvorgesetzter der rund 135 nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem oblag ihm die Rechtsvertretung der Hochschule. Hoffstetter, Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, war vor seinem Engagement in Lippe im Ausland tätig, insbesondere in England und Brüssel. Der „Europäer aus Überzeugung“ (Hoffstetter) stellte in Lemgo sein Expertenwissen über die EU den Studierenden in außerfachlichen Lehrveranstaltungen als Dozent zur Verfügung. Zahlreiche Veröffentlichungen in einschlägigen Publikationen und im Selbstverlag erschienen, von juristischen Fachartikeln über den politischen Essay hin zu lyrischen Impressionen, dokumentieren seine schriftstellerische Seite. Als passionierter Musiker mit einer natürliche Nähe zu klassischen Werken tritt er zudem, eher im privaten Kreis denn öffentlich, mal mit seinem Kontrabass, mal mit seinem Cello auf.

Lichtleiter im "Phylipp"-Labor: Prof.'in Lucia Mühlhoff mit Stephan Eck von der Sparkasse Lemgo und den Schülerinnen Christina Koch und Kerstin Köhler (v. r.). Optik- und Elektronik-Lerneinheiten angeschafft und entsprechende Lerneinheiten entwickelt. Die "Phylipp"-Veranstaltungen sind begleitend "als sinnvolle Ergänzung zum Schulunterricht konzipiert", so Mühlhoff. Eine Lerneinheit dauert rund drei Zeitstunden. Mühlhoff: "Losgelöst vom engen Zeitrahmen einer Schulstunde, der nur bedingt Schülerexperimente erlaubt, wird sich mit einem Thema länger beschäftigt." Am 7. März taten dies 18 Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe der Lemgoer Bürgermeister-Gräfer-Realschule. Ihr The-

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werden soziale Kompetenzen wie die Fähigkeiten zum vernetzten Lernen, zur Eigeninitiative und zur Teamarbeit gefördert." Neben dem "Lichtleiter"-Thema werden zurzeit drei weitere angeboten: "Telegrafie", "Aufbau eines einfachen Mikroskops" und einer "Wechselblinkschaltung". Schulklassen in Lemgo und aus der näheren Umgebung sind eingeladen, sich zu diesem speziellen Physikunterricht anzumelden: www.phy.fh-luh.de/phylipp/



Um das Hochschulleben kümmerte sich Hoffstetter - abseits seiner offiziellen Amtsgeschäfte - als aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindungen Unitas/Lippe und Ripuaria/Bonn im CV. Seine politische Heimat ist die CDU, deren regionale Politik er unter anderem mit Gedanken über das „gemeinsame Europa“ bereicherte. Mit dem Namen Helmuth Hoffstetter ist an der FH Lippe und Höxter „die Einführung einer modernen Hochschulverwaltung verbunden, einer straffen und effektiven Organisationsstruktur“, so der Kanzler rückblikkend in einer Selbsteinschätzung. Hoffstetters Fazit: „Die Arbeit hat mir immer Spaß gemacht. Das operative Verwaltungsgeschäft hat immer bestens funktioniert.“ Und auch dies hat er erkannt: „Ein leitender Beamter macht sich nicht nur Freunde.“ (Siehe auch Bericht auf Seite 17).

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Der Kanzler verlässt die Kommandobrücke Fachhochschule Lippe und Höxter

32 Jahre Amtszeit - Als katholischer Rheinländer im reformierten Lippe In der ihm eigenen Diktion fasst Kanzler a. D. Helmuth Hoffstetter nachfolgend seine Zeit an der FH LuH - reduziert auf das Wesentliche - für den geneigten Leser resp. Leserin zusammen. Sine ira et studio. Wie wird man als katholischer Rheinländer im reformierten Lippe mit 33 Jahren Behördenleiter (A15/16) unter einem "starken" Gründungsrektor, der während meines Bewerbungsverfahrens vom neu gewählten Rektor Prof. Dr. Karl-Friedrich Sauer, Bielefeld, abgelöst wurde. Die Bewerberlage war "RP-lastig", das heißt A 15-Beamte wollten ohne Ortswechsel die A 16-Stelle. Denen stand aber der "Frust" der alten Bauräte, jetzt Professoren kraft Gesetzes, gegenüber allen und allem aus dem Hause RP entgegen. Ansonsten war unter Juristen die Fachhochschule gegenüber der Universität noch ziemlich unbekannt. Die Bewerberlage soll daher ziemlich dünn gewesen sein. Ohne mich zu sehr selbst zu spiegeln, aber als Schwerbehinderter seit Geburt habe ich das "Überleben" in positiver Grundeinstellung versucht anzugehen. So war ich als Anwaltssohn aus Jülich / Rheinland (eine "Hexenstadt" wie Lemgo) mit 27 Jahren Rechtsanwalt mit völkerrechtlichen Ambitionen (UN-Organisation in Genf, EU der Sechs in Brüssel, Englischem Barrister Gerichtsanwalt - in Colchester / Essex, Grossbritannien).

Volljurist und überzeugter Europäer: Helmuth Hoffstetter, Kanzler a. D. der FH Lippe und Höxter, der sich auch einen Namen gemacht hat als Musiker und Schriftsteller. mens Computer geläufig, unter damaligen Juristen eher seltene Kenntnisse; das gilt auch für konferenzfähige Kenntnisse in 2, arbeitsfähig in 3 weiteren Sprachen.

juristische Tagesarbeit - "ich lasse arbeiten" – viel Menschenführung – mit vielen Misserfolgen – und Erfolgsvorbereitungen aus dem "back-stage".

Für eine ingenieurwissenschaftliche Fachhochschule mit internationalen Ambitionen, zum Beispiel mit Nancy, eigentlich eine passgenaue Bewerbung.

So ist mit prallen Leben die Zeit dahin geeilt. 32 Jahre sind wie ein Tag!

Tatsächlich bin ich vom Senat auf Platz 1 der Liste gesetzt worden. Die Studenten waren mehrheitlich 1975 MSB Spartakus / Rote Fahne (Maoisten), aber sehr interessiert, dass ich im BVA/BMI unter anderem auch für den computergestützten Einzug der neuen Bafög-Darlehen tätig war.

Mit 29 Jahren bin ich in den Dienst des Bundesinnenministeriums getreten. Der damalige Innenminister Genscher hat meine Lebenszeitverbeamtung unterschrieben. Im Bundesverwaltungsamt im Geschäftsbereich des BMI in Köln habe ich lehrend und organisatorisch am Aufbau der heutigen Fachhochschule des Bundes für Öffentliche Verwaltung in Brühl bei Bonn mitgewirkt.

Die ehemaligen Bauräte sahen in mir "jungen Kerlchen" keine Gefahr. Aber für einige junge promovierte Fachhochschulprofessoren war ich auf "gleicher Augenhöhe". Mehrheit ist Mehrheit, auch über ein "drittes" Staatsexamen konnte das Ministerium (MR Dr. Wicher, Gruppenleiterin Frau de Roy) – damals ganz unpolitisch – die Ernennung durch den damaligen Wissenschaftsminister Johannes Rau nicht verhindern.

Hierfür habe ich berufsbegleitend bei Prof. Dr. Zielinski, RWTH Aachen, Erwachsenenpädagogik gehört. Seit Genf (UN) war mir IBM und im Innenministerium Sie-

Ich habe mal den Ausspruch übernommen: "Ich hatte die Gunst der Stunde und des Ortes, die Hobbys zum Beruf zu machen". Ein bisschen völkerrechtliche Lehre, wenig

Ob ich die vielen Notizen über diese Zeit schriftlich niederlege, ohne lebenden oder auch toten Zeitgenossen meine Sicht der Dinge vorzuhalten - ich weiß es noch nicht. Ich gehe weiter mit positiver Grundeinstellung und vielen Plänen in den neuen Lebensabschnitt im geliebten Rheinland. Und mit denen, mit denen ich verbunden bin, werde ich sicherlich ohne Lästigkeit in Kontakt bleiben. Der Verwaltung der Fachhochschule Lippe und Höxter wünsche ich weiterhin Selbstständigkeit (small is not only beautiful but also successful) und sichere und interessante Arbeitsplätze vor Ort.

 Autor Helmuth Hoffstetter war Kanzler der FH Lippe und Höxter.

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Tagungen: Fachhochschule Lippe und Höxter

1. Symposium Connectors: Erfahrungsaustausch konkurrierender Firmen Lemgo (fhl). "Ein Industriezweig mit schätzungsweise 1.000 bis 2.000 Ingenieuren in Deutschland und etwa 20.000 Ingenieuren weltweit verdient eine bessere Beachtung. Mit diesem Symposium wollen wir einen Versuch unternehmen, eine Plattform zum Erfahrungsaustausch für Ingenieure der Steckverbinderindustrie zu etablieren." Meint Prof. Dr.-Ing. Jian Song. Er ist Leiter des Labors für Feinsystemtechnik an der Fachhochschule Lippe und Höxter. Gemeinsam mit dem Verein Deutscher Ingenieure (vdi) veranstaltete er am 8. März das 1. Symposium Connectors an der FH. Rund 100 Fachleute kamen. In der Mehrzahl Firmenvertreter, die im beruflichen Alltag in Konkurrenz zueinander stehen, und dennoch, um der Sache willen, zum intensiven Gedankenaustausch zusammenrückten. Jian Song: "Eine Fachtagung ist immer ein Diskussionsforum, eine Leistungsschau und eine Benchmarkingstudie des Wissenstandes zugleich. Das Geben und Nehmen gleichen sich langfristig aus." Durch den Ausgleich des Basiswissens könnten die begrenzten Ressourcen für das Wesentliche in der Forschung und Entwicklung eingesetzt werden, so der gebürtige Chinese, der am Fachbereich Maschinentechnik und Mechatronik arbeitet. Seine Hoffnung: "Das Symposium kann mit dazu beitragen, eine deutliche Beschleunigung des technischen Fortschrittes auf dem Gebiet zu erreichen." Zwei der international bedeutenden Steckverbinder-Produzenten haben ihre Stammsitze in Lippe: Phoenix Contact in Blomberg, Weidmüller Interface in Detmold. Ein weiterer, die WAGO-Gruppe, kommt aus Minden. Vertreter unter anderem dieser drei Firmen waren wesentlich an den inhaltlichen Schwerpunktsetzungen der Tagung beteiligt. Insgesamt wurden zwanzig Fachbeiträge über aktuelle technische Erkenntnisse und neue Aspekte der Forschung und Entwicklung aus dem Bereich der elektrischen Steckverbindungen und der Kontaktphysik gehalten. Begleitend zum Symposium stellten Firmen im Foyer der FH Produkte und Konzepte vor. Steckverbinder gibt es in den unterschiedlichsten Produktvarianten. Im Alltag Zuhause begegnen sie uns im Küchenherd und im Computer, immer da, wo Stromkreise geschlossen oder verbun-

Erfolgreiche Auftaktveranstaltung mit einem vollen Programm: Prof. Dr.-Ing. Jian Song (3. v. r.) mit den Mitgliedern des Programmausschusses des 1. Connectors-Symposiums. den werden. Zuverlässige Verbinder werden aber auch zu abertausenden in hoch komplexen Produktionsanlagen, etwa der Automobilindustrie, gebraucht. Song: "Die Industrie stellt immer höhere elektrische und mechanische Anforderungen an zukunftsfähige Technologien." Neue und weitaus höhere Anforderungen bedeutet: hochwertigere Basismaterialien und Oberflächen, effiziente, präzise und komplizierte Fertigungstechnologien und Prüfmethoden. "Viele der dazu erforderlichen Grundlagen müssen neu erarbeitet werden", konstatiert Feinsystem-Experte Song. Das 1. Connector-Symposium hat Mut auf mehr gemacht. Song: "Wir brauchen die effektive Zusammenarbeit aller Beteiligten, nämlich Forscher, Entwickler, Konstrukteure, Testingenieure und auch Anwender." Die Tagung an der FH in Lemgo war ein Anfang. 

9. KOMPASS-Transferworkshop: Neue Wege des Qualitätsmanagements Mitte Dezember trafen sich über 50 Geschäftsführer, technische Leiter, Führungskräfte aus dem Qualitätswesen sowie Betriebsräte der Möbelbranche zum 9. Kompass-Transferworkshop in der Fachhochschule Lippe und Höxter in Lemgo. Im Fokus standen moderne Qualitätsmanagement-Systeme und -Werkzeuge. Nach erfolgreichem Abschluss des Branchen-Projektes KOMPASS führt das Labor für Möbelbau des Studiengangs Holztechnik an der Fachhochschule Lippe und Höxter seine Workshop-Serie unter gleichem Namen weiter. Das Transferangebot speziell für die mittelständischen Betriebe der Möbelbranche wird maßgeblich vom Landesministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie (MWME)

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im Rahmen der „Zukunftsinitiative Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen“ (ZiMit) bezuschusst. Die bereits 9. Ausgabe der Kompass-Transferworkshop-Reihe am 8. Dezember stand unter dem Motto: „Wenn der Kunde zurück kommt, nicht das Produkt – Neue Wege des Qualitätsmanagements". Betrachtet wurden moderne Qualitätsmanagementsysteme und deren Einsatzmöglichkeiten in der Möbelindustrie. Im Leitvortrag „Möbelindustrie: Neuen Management-Tools auf der Spur“ referierte Dipl.-Holzwirt Wilhelm Unnerstall (holz-concept/Jüterbog) über Management-Tools und den Wandel von Ma- 

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nagement-Systemen in den letzten Jahren. Die Chancen, die sich durch moderne Qualitätsmanagement-Werkzeuge ergeben, wurden durch „Best-Practice“-Beispiele aus der industriellen Praxis anschaulich dargestellt. So konnte zum Beispiel bei einem mittelständischen Zulieferer die Angebotspalette durch Anwendung des Benchmarkings konsequent optimiert werden. Dies führte mit Hilfe weiterer, parallel durchgeführter Maßnahmen bereits nach 18 Monaten zu einem Umsatzzuwachs von rund 40 Prozent. Um die Ursachen der aktuell steigenden Reklamationsquoten in der Möbelbranche aufzuzeigen, analysierte nachfolgend Wilfried Gatzke (öffentl. bestellter und vereid. Sachverständiger für industriell gefertigte Einbauküchen, Möbel und Polstermöbel/ Kollmoor) die Ist-Situation der Branche. Hohe Reklamationsquoten lägen vor allem in Montagefehlern und Transportschäden

siven Fehlern wie beispielsweise Schulungsmaßnahmen für die Mitarbeiter in Verkauf, Technik und Abwicklung, aber auch notwendige Schulungen auf Seiten des Handels. Am Workshopnachmittag war die Problematik von zufälligen und nicht zufälligen Fehlern in Fertigungsprozessen Thema von Prof. Dr. Adrian Riegel , dem Leiter des Labors für Holzbearbeitungsmaschinen und Fertigungstechnologien, Studiengang Holztechnik an der FH Lippe und Höxter. Neben der Möglichkeit der „heuristischen Prozessoptimierung“ zeigte er eindrucksvoll Ansätze der Prozessqualifikation und statistischer Prozessregelung auf. Mit ihnen werden Fehler bzw. Prozessschwankungen bereits im Fertigungsprozess methodisch beherrschbar.

ein selbstorganisierendes Informationssystem für die gesamte Branche zu schaffen, welches nötiges Fachwissen zur Verfügung stellt. Der Abschlussvortrag des Workshops stand im Zeichen der sogenannten „SixSigma-Philosophie“. Dr. R.C. Ulrich Wünsche (Six-Sigma Trainer und Coach/Detmold) referierte über ein Tool, das nach der ursprünglichen Entwicklung bei Motorola und General Electric zu einem umfassenden Ansatz weiterentwickelt wurde und bereits in zahlreiche Branchen Einzug gehalten hat. „Six-Sigma“ steht für eine datengetriebene Methode zur Qualitätsverbesserung. Sie vereinigt zahlreiche Werkzeuge wie beispielsweise Methoden zur Verringerung von Durchlaufzeiten sowie Methoden zur Erhöhung der Kundenzufriedenheit. Wünsche erklärte in seinem Vortrag „SixSigma: Ein Werkzeug für die heimische Möbelindustrie?" an verschiedenen Tools und praxisnahen Beispielen, wie Six-Sigma mit Hilfe von statistischen Ansätzen die Produktionsprozesse verbessern und ebenso das strukturierte Denken und Entscheiden befördern kann. In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden individuelle Problemstellungen und offene Fragen von allen Referenten und Workshopteilnehmern lebhaft erörtert. Unter dem etablierten Namen „KOMPASS" sind unter der fachlichen Leitung von Prof. Dipl.-Ing. Martin Stosch im kommenden Jahr drei weitere Workshops vom Labor für Möbelbau im Studiengang Holztechnik an der FH Lippe und Höxter geplant. Der nächste Workshop findet am 14.02.2007 zum Thema "Leichtbaukonstruktion", dem zentralen Forschungsschwerpunkt des Labors, statt.

KOMPASS-Referent Prof. Dr. Adrian Riegel: Qualitätssicherungskonzepte und Vorteile von Prozessfähigkeitsuntersuchungen und Optimierungsstrategien in der Möbelbranche. begründet, weitere wichtige Faktoren seien – neben einer geänderten Reklamationskultur des Kunden – Planungsfehler des Handels und Produktionsfehler der Hersteller. Gatzke erläutete aus Sicht der Industrie und des Handels die wesentlichen Aufgaben und Voraussetzungen für ein fortschrittliches Reklamationswesen mit dem Ziel einer Senkung der Reklamationsquoten. Im Vordergrund standen Präventivmaßnahmen zur Vermeidung von kosteninten-

Riegel ging auf Prozesskategorien und verschiedene Qualitätssicherungs-Konzepte ein und stellte die Vorteile von Prozessfähigkeits-Untersuchungen und Optimierungsstrategien vor. Dass solche Techniken in der Möbelbranche bislang kaum zur Anwendung kommen, führt Riegel einerseits auf Informationsdefizite zurück und andererseits auf die Tatsache, dass die Fertigungsprozesse selbst bisher zu wenig untersucht worden seien. Riegel machte daher den Vorschlag, an der Hochschule

Die Veranstaltungen stehen allen Branchenakteuren offen. Neue, fundierte Erkenntnisse aus Forschung und innerbetrieblicher Praxis erlauben den Teilnehmern der unterschiedlichsten Unternehmensbereichen den „Blick über den Tellerrand“ ihres Tagesgeschäftes. Als Ansprechpartner für interessierte Unternehmen steht der Kompass-Projektleiter Dipl.-Ing. Thorsten Ober ([email protected]) gern zur Verfügung. Text: T. Ober



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Fachhochschule Lippe und Höxter

Tagungen:

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Tagungen: Fachhochschule Lippe und Höxter

4. Kolloquium für Angewandte Automatisierungstechnik Am 15. und 16. Februar fand an der Fachhochschule Lippe und Höxter das 4. Fachwissenschaftliche Kolloquium für Angewandte Automatisierungstechnik in Lehre und Entwicklung (AALE) statt. Ausrichter dieses Kolloquiums war der Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik in Lemgo. Wie die bisherigen Veranstaltungen in Pforzheim, Mannheim und Düsseldorf stieß auch die AALE2007 auf ein großes Interesse bei den eingeladenen FH-Hochschul-

Der Eröffnungstag stand im Zeichen fachwissenschaftlicher Vorträge von Vertretern der Verbände und der gastgebenden Hochschule. Bei einem Laborrundgang konnten sich die AALE-Teilnehmer über die Labore Netzwerktechnik (netLAB), Regelungstechnik und Mechatronik und Diskrete Systeme des Fachbereichs Elektrotechnik und Informationstechnik sowie das Getränketechnikum des Fachbereichs Life Science Technologies informieren.

In den Vorträgen des Tages wurde unter anderem der drohende Mangel an Ingenieuren thematisiert und auf Initiativen hingewiesen, die diesem Problem entgegensteuern, etwa TecToYou des ZVEI. Auch die Weiterentwicklung des Fachkolloquiums AALE nahm einen wichtigen Platz ein. Neben anderen Punkten ist es erforderlich, die Zusammenarbeit mit Firmen und Verbänden zu verstetigen und fachspezifische Netzwerke zwischen den Hochschulen auszubauen. Um solche Aktivitäten besser zu unterstützen, ist ein Beirat gewählt worden. Sprecher des Beirats ist Prof. Dr.-Ing. Reinhard Langmann, Fachhochschule Düsseldorf. Nach dem interessanten Kolloquiumstag konnten die Teilnehmer bei einer Führung durch die beleuchtete Altstadt von Lemgo die Alte Hansestadt kennenlernen. Am zweiten Tag wurden die Teilnehmer der AALE bei Phoenix Contact in Blomberg begrüßt. Neben interessanten Fachvorträgen zu neuen Entwicklungen in der Automatisierungstechnik wurde auch hier eine Initiative zur Förderung des technischen Nachwuchses vorgestellt: der New Automation Award 2008 'xplore' . Danach konnten die Teilnehmer die Firma Phoenix Contact bei einer Betriebsführung näher kennenlernen.

Begrüßung der AALE-Teilnehmer am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik: Gastgeber Prof. Dr. Rolf Hausdörfer (l.) und Prof. Dr. Volker Lohweg (vorne), der unter anderem über Forschungsaktivitäten am Fachbereich berichtete. lehrern sowie Industrievertretern. Es konnten fast 70 Teilnehmer aus Fachhochschulen sowie Vertreter von Industrie und automatisierungstechnischen Fachverbänden (ZVEI, NAMUR, GMA) begrüßt werden. Die Firmen Festo Didactic, Koenig & Bauer, National Instruments, OWITA, Phoenix Contact und Siemens präsentierten ausgewählte Automatisierungsprodukte an Messeständen.

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Am Nachmittag fanden in parallelen Sessions Vorträge zu Forschungsergebnissen sowie zu Ausbildung und Lehre in der Automatisierungstechnik statt. In den Pausen und beim Abendessen wurden neue Kontakte geknüpft und es wurde über neue Einrichtungen an den Hochschulen informiert, wie zum Beispiel das Institut Industrial IT - inIT - in Lemgo.

Das nächste Kolloquium AALE2008 wird von der Hochschule Harz in Wernigerode ausgerichtet. Nach einem Aufruf von Prof. Dr.-Ing Hartmut Hensel für eine rege Teilnahme am Kolloquium im nächsten Jahr wurden die beiden Tage erfolgreich beendet. Die Beiträge aller Referenten des Kolloquiums sind als PDF-Dateien im Internet erhältlich (www.fh-luh.de/fb5, im Abschnitt 'Mitteilungen'). Kontakt: [email protected] Text: R. Hausdörfer



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Tagungen: Fachhochschule Lippe und Höxter

Baumpflegeseminar in Höxter: Theorie und Exkursionen Der Sturm Kyril fegte über Europa, mit verheerenden Folgen. Die Vegetationsbestände in den Städten und Gemeinden haben schwere Schäden davon getragen. Mit Kyril trat wieder ins Bewusstsein, wie sensibel und unberechenbar die Natur ist. Prof. Dr. Jörn Pabst, in Höxter zuständig für das Lehrgebiet ‘Landschaftsbau und Vegetati0nstechnik’ lag deshalb mit seinem Ende Januar durchgeführten ‘Baumpflegeseminar’ genau richtig: wie erkenne ich rechtzeitig Baumschäden, wie kann ich Bäume gezielt schützen und somit vor dem Entwurzeln oder Abbrechen bewahren. Nicht zuletzt ging es auch um die Frage der rechtlichen Verantwortung von Baumeigentümern, denen die Verkehrssicherheitspflicht ihrer Gehölze obliegt. Der gut besuchte und von exzellenten Referenten gestaltete Workshop fand in Kooperation mit dem Kreis Höxter statt. Folgeveranstaltungen sind geplant. Neben theoretischen Einführungen war genügend Zeit für Exkursionen, um exakte Baum-Diagnosen vorzunehmen. Papst: „Wir haben wie-

Baumpflegeseminar: Erkundungen vor Ort auf dem Campus in Höxter. der zu lernen, dass ein hohes Maß an Kenntnissen und Verständnis für die Prozesse in der Natur notwenig sind, um mit ihr im

Einklang leben zu können, sie darüber hinaus zu nutzen und nachhaltig zu fördern.



3. Platz für Jasperneites Forschungsarbeiten Einen Anstoß zu Spitzenleistungen will das österreichische Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) in seinem Impulsprogramm FIT-IT geben. Österreichischen IT-Forschern soll mit dem Programm Mut zu radikaler Innovation gemacht werden, und die Ergebnisse können sich, heißt es aus dem Ministerium, sehen lassen. Auch die Fachhochschule Lippe und Höxter ist forschend mit dabei: Prof. Dr. Jürgen Jasperneite vom Fachbereich Elektro- und Informationstechnik. Sein Projekt „Embedded Position Determination and Security in Wireless Fidelity Networks“ erhielt in dieser Prämierung den 3. Platz. Das Ziel dieses Projektes ist die Positionserkennung von üblichen IEEE 802.11a/b/g Cients (WLAN) zur Verbesserung der IT-Sicherheit in WLANNetzwerken. Typische Anwendungen sind lokalisierungsbasierte Zugriffsrechte in Büro- und Industrieanwendungen. Bei Industrieanwen-

dungen lässt sich die funktionale Sicherheit bei Benutzung drahtloser Bediengeräte nur durch die Einbeziehung des Aufenthaltsort des Bedieners garantieren, zum Beispiel sollte ein Kran nur von Positionen direkten Sichtkontaktes bedient werden können, und nicht im gesamten Funkversorgungsbereich. Das Institut Industrial IT (InIT) der Fachhochschule Lippe und Höxter übernimmt in diesem Forschungsprojekt unter Jasperneites Leitung verschiedene Arbeitspakete im Bereich der Systemspezifikation, Systemsimulation und Leistungsbewertungen. Seit 2002 wurden rund 70 Projekte mit einem Fördervolumen von über 40 Millionen Euro vom BMVIT unterstützt. Das Programm konnte von ursprünglich einer auf nunmehr fünf Programmlinien ausgebaut werden. Ziel ist es, die innovative Spitzenforschung im IKT-Bereich voran zu treiben und so die Technologieführerschaft Österreichs in viel ver-

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Jasperneite sprechenden Bereichen auszubauen. Um die im letzten Jahr erbrachten Leistungen zu würdigen, lud das BMVIT zur Prämierung der besten eingereichten Projektvorschläge des Jahres 2006 in die Wiener Börsensäle.



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"Öffnungszeiten" Lemgo: Freitag, 4. Mai, 09:00 bis 18:00 Uhr Samstag, 05. Mai, 10:00 bis 16:00 Uhr

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Fachhochschule Lippe und Höxter

Tage der offenen Tür in Lemgo In Detmold: Campus Emilie Fachbereich Architektur und Innenarchitektur Fachbereich Bauingenieurwesen: Freitag, 4. Mai 08:00 - 13:15 Uhr: Schnuppervorlesung für Schüler und Studenten:  Baukonstruktion,  Mathematik,  Baustatik,  Siedlungswasserwirtschaft,  Economics 14:00 - 14:15 Uhr: Begrüßung und Einführung zum „Tag der offenen Tür“ duch die Dekane Prof. Dr. Schneider und Prof. Dr. Schlötzer 14:15 - 15:45 Uhr: Fachvortrag 1: Antrittsvorlesung Prof. Hemmerling in Verbindung mit einem Vortrag von Prof. HG Merz 16:00 Uhr: Diplomübergabe Übergabe Ehrennadel und Jahrgangsbeste FB Bauingenieurwesen 17:15 - 18:45 Uhr: Fachvortrag 2: Antrittsvorlesung Prof. Nether in Verbindung mit einem Vortrag von Architekt Hadi Teherani

Ab 19:00 Uhr: Campusfest Samstag, 5. Mai 11:00 Uhr: Begrüßung, Vortrag: Berufsbild und Studieninhalte für Architektur, Innenarchi-tektur, Bauingenieurwesen und Wirtschaftsinge. Bau 11:00 Uhr: Eröffnung der Ausstellung 'Detmolder Köpfe' 12:00 Uhr: Alumnivorträge „Wie war das erste Jahr?“ - Ausstellung von Bewerbungsflyern  Verleihung Werkbundstipendium  Geführte Rundgänge - Besichtigungen 15:00 - 18:00 Uhr:  "Go out" - Studieren weltweit: Erfahrungsberichte, Vorträge, Podiumsdiskussion, Essen, Trinken, Musik 18:00 Uhr: Cocktail-Lounge / Chill-out-Area Veranstaltungen und Workshops - Eine Auswahl:  Beleuchtung Hermannsdenkmal, eon energy award  'Detmolder Köpfe': Skulpturen Prominenter, entstanden an den Lehrstühlen für Plastisches Gestalten  Messestand CI  „Zukunft der Mittelzentren“,  SG-Krummestraße/Altstadt Park  „Flexbox“ mit Studienberatung ( AStA, Fachschaft, Prüfungsamt, BIZ)  „alumnis around the world“  Paulinchen: Die Eltern-Kind-Gruppe stellt sich vor  Lehrmitteldemonstration- und verkauf AStA  Verkaufsstand Produkte Bethel  Café „Antarama“  Bauen mit der Maus, Filme für Kinder jeden Alters  Trockenbauprojekt  Ausstellung Autos  Ausstellung Sizilienprojekt  Baugrunduntersuchungen

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 Baustofftechnologie: Druckfestigkeitsprüfungen an Kleinstproben / Auflichtmikroskopie an Gesteinen  Vorführung einer Blower-Door-Anlage (Dichtigkeitsprüfung von Gebäuden)  Präsentation der Bibliothek mit EDV-Recherche  Vermessungskunde multimedial, Gerätepräsentation  „Laboratorium: Brückenbau“ und Präsentation  Präsentation Bauphysik / Baukonstuktion  Diskussionsrunde mit Studierenden des FB Bauingenieurwesen und der University of Florida  Präsentation Erd- und Straßenbau / Geotechnik  Mikroskopische Untersuchung von belebtem Schlamm  Selbsterkundung von geplanten baulichen Situationen an virtuellen Computermodellen  Virtueller Brückenbauwettbewerb mit dem Programm „Bridgebuilder“ und Allgemeines aus der Bauinformatik

In Lemgo Medienproduktion:  Medienkino  Surroundstudio - Präsentationen von Studienarbeiten  Präsentation von Studienarbeiten im Bereich Mediengestaltung  Motion-Capture-System - Systemvorführung

Live: Fernsehen & Radio Life Science Technologies:  Labor Mikrobiologie: Ausstellung (Mikroskopie)  Führungen durch die Laboratorien  Labor Fleischtechnologie: Produktion und Verkostung von „Campuswürmern“  Labor Getränketechnologie: Führungen mit Fruchtsaftverkostung  Back und Süßwarentechnologie: Film „Über die Natur eines Genusses Vom Kakaobaum zur Schokolade“ mit anschließender Verkostung von Schokoladenproben  Kaffeelabor: Kaffeeröstung und Verkostung am Samstag  Labor Biotechnologie: „Hefeprodukte und deren Herstellung: Labordemonstrationen zur Fermentation und Verarbeitung“  Labor Lebensmittelchemie: Analytik von Zusatzstoffen  Labor Rohstoffkunde Tier: Histologie  Labor Verfahrenstechnik: Sprühtrocknung von Erdbeerfruchtpulver  Vortrag: „Die Herstellung von Baumkuchen“  Vortrag: „Wirken Kosmetika? Kann man das nachweisen?“  Vortrag: „Der Variable Size Simplex-Algorithmus - eine heuristische Methode zur effizienten Gestaltung von Versuchsreihen bei unbekannter Reaktionsfunktion“  Vortrag: „Studiengänge im Fachbereich Life Science Technologies“

"Öffnungszeiten" Detmold: Freitag, 04. Mai, 08:00 bis 19:00 Uhr Samstag, 05. Mai, 11:00 bis 19:00 Uhr

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Elektrotechnik und Informationstechnik:

Maschinentechnik und Mechatronik:

 Beschleunigungssensoren und Magnetfeldsensoren  Netzgeführte Stromrichterschaltungen: praktischer Aufbau und Simulation  Praktikumsmodell „Drehzahlvariable Antriebe“  Handytuning-Java-Programmierung mobiler Endgeräte  CISCO-Netzwerktechnik: Netzwerk mit Routern, Switsches und Hubs  Netzwerktechnik, Glasfasertechnik  Programmierbare Logistik, Beispiele schneller Bildverarbeitung und Mustererkennung  Digitales Funksystem zum Ausprobieren, Diplomarbeiten  Antennen-Messungen  Praktikumsversuche Physik, „Experimenta“  Praktikumsversuche Messtechnik  Regelungstechnik und Mechatronik  Schaltungssimulation mit dem PC  Praktikumsversuch zum Anfassen-Bluetooth-Kommunikation  Programmieren und Automatisieren.

 Spannungsoptik: Darstellung von Spannungsverteilungen  Elektrodynamischer Schwingungserreger mit CD-Radio  Schwingungsuntersuchung an einem Fahrzeugsitz  Zugversuche an verschiedenen Werkstoffen  Raster-Elektronenmikroskop: ”Gesichter der Werkstoffe”  Modell-Demonstration eines automatisierten Förder- und Lagersystems  Messwerterfassungsanlage am Dieselmotor-Prüfstand und am Messfahrzeug Common-Rail-Anlage mit Exponaten  Vorführung MAN-Dieselmotor  Windkanal: Strömungsabriss am Tragflügel

Info-Bus: Ingenieurberufe

SKIM: Service: Kommunikation - Information - Medien:  Bibliotheksführungen  Recherchedemonstrationen  Internet-Café (Ebene 3)  Popcorn-Maschine  NOC-Führung, Netz-Topologie (Ebene 3)

Produktion und Wirtschaft: Info-Stände im Foyer / Geführte Rundgänge:  Rapid-Prototyping: Infos und Demos zur Erstellung von Prototypen nach dem RP-System  CAD-CAM-Technik: Von der Zeichnung zum fertigen Produkt – CNC-Technik vom Feinsten  Kunststofftechnik: Kunststoffprodukte erleichtern uns den Alltag – Herstellung von Bechern und Schüsseln  Betriebwirtschaftslehre: Produzieren zum richtigen Preis - Einblicke in die Welt der BWL  Logistische Systeme: Robotereinsatz in der Praxis  Mikrosystemtechnik: Vorsicht Laser: Laserstrukturierung Bearbeitungsverfahren modernster Technologie  Holztechnik: Zugeschaut und mitgebaut - Bearbeitungszentrum im Einsatz  Arbeitswissenschaft: Kugelschreibermontage unter ergonomischen Gesichtspunkten  Umformtechnik: Vorführung der Schmiedetechnologie und Fließpressen von Verzahnungen  Spanende Formgebung: Moderne Fertigungsverfahren im Einsatz - Erodieren  Qualitätsmanagement: Messtechnik und -verfahren in der Industrie: Oberflächenmessung  Produktionsinformatik: Dem Trend von morgen auf der Spur: RFID und Barcode

Infos-Kontakte:

 Medienproduktion  Life Science Technologies  Elektrotechnik & Informationstechnik  Maschinentechinik & Mechatronik  Produktion & Wirtschaft  Landschaftsarchitektur & Umweltplanung  Technischer Umweltschutz  Studien- und Berufsberatung durch Agentur für Arbeit, Detmold  Akademisches Auslandsamt: 10:00 Uhr - 13:00 Uhr: "Go out"- Studieren weltweit  Immatrikulationsamt: Einschreibungen und mehr  Allgemeiner Studierendenausschuss l re-engineering group e.V. (Studentische Unternehmensberatung)

Essen & Trinken: Das Studentenwerk Bielefeld serviert Leckeres zu günstigen Preisen: Kuchen, Getränke, warme Mahlzeiten, vom Grill und aus der Tiefkühlbox...

Veranstaltungen in Lemgo: Presse- und Informationsstelle - Carina Schreiber Telefon: 05261 . 702 209 / 218 Mail: carina.schreiber @fh-luh.de Veranstaltungen in Detmold: Jessica Brackmann Telefon: 05231 . 769 673 Mail: [email protected] Aktuell im Internet: www.fh-luh.de/aktuelles/veranstaltungen/

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Fachhochschule Lippe und Höxter

und Detmold - 4. & 5. Mai 2007

Entwurf: Nicole Hoppe

Wettbewerb:

Plakatentwürfe (v. l.) Felix Bünemann, Andrea Franzmann, Nicole Hoppe und Katrin Ochs.

Entwurf: Felix Bünemann

Plakate für die Musikhochschule „Barocke Macker und Zicken“ klingt nicht gerade freundlich oder einladend, eher ein wenig „durchgeknallt“, wie es Dr. Joachim Thalmann, Öffentlichkeitsreferent der Detmolder Hochschule für Musik, knackig während eines Pressegesprächs festhielt. Es galt hinzuweisen auf drei musikalischen Abende mit zwei Opern quasi unter einem Dach, wo es - wer hätte das gedacht - um nichts anderes als die Liebe geht. Eine Aufführung der Musikhochschule, tatkräftig unterstütz von angehenden Medienproduzenten der Fachhochschule Lippe und Höxter. Denn die hatten wunderbare Plakatentwürfe zu Papier gebracht, betreut von Diplom-Designerin Andrea Franzmann, die einen Lehrauftrag in Lemgo innehat.

Entwurf: Katrin Ochs

Fachhochschule Lippe und Höxter

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Außergewöhnlich gute Plakatentwürfe, obwohl allen Studierenden das Thema „Oper“ zunächst einmal gar nichts sagte. Doch die ihnen unbekannte Welt des Zusammengehens von Gesang und Schauspielkunst tat sich auf, als sie ihre Kommilitonen bei den Probearbeiten zuschauen durften, Fotos machten und die Bühnenluft zu schnuppern begannen. Heraus kam das, was nebenstehend zu begutachten ist: den 1. Platz besetzte Nicole Hoppe, den 2. Felix Bünemann und auf Platz 3 kam Katrin Ochs.



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Was macht der AStA, wer hat Lust mitzumachen? Vertreter der Studierendenschaft suchen Mitstreiter - „Nette, gesellige Gruppe“ Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) ist an der Fachhochschule Lippe und Höxter (FH LuH) das geschäftsführende und die Studierendenschaft nach Außen vertretende Organ. Der AStA wird vom Studierendenparlament (StuPa) gewählt und besteht aus dem Vorsitzenden Daniel Heiß und dem Stellvertreter, dem Hauptreferenten Michael Christoph Foyer sowie einer Reihe von Referenten und Referentinnen für verschiedene Aufgabengebiete.

Wahl und Aufgaben Der AStA wird für ein Jahr vom Studierendenparlament gewählt, das seinerseits alljährlich von der Studierendenschaft, also allen eingeschriebenen Studierenden, gewählt wird. Demnach ist es sehr wichtig, dass Ihr Euch für die nächsten Wahlen eine kandidierende Person Eures Vertrauens sucht, der ihr Eure Stimme geben möchtet. Die Aufgaben des AStA ergeben sich einerseits aus den gesetzlich geregelten Aufgaben der Studierendenschaft und andererseits aus der Satzung der Studierendenschaft der FH LuH. Das heißt, der AStA ist grundsätzlich für viele wichtige Aufgaben und Belange der Studierendenschaft zuständig. Der AStA-Service bietet den Studierenden an der FH LuH ein vielfältiges Angebot, wie zum Beispiel Informationen rund ums Studium, Rechts- und Sozialberatung, Wohnungssuche, verbilligte Kopiermöglichkeiten, Verkauf von Schreibmaterial im eigenen AStA-Shop und das Ausstellen von internationalen Studentenausweisen (ISIC). Neu ist im AStA-Shop, dass Ihr Eure Arbeiten per USB-Stick oder CD-ROM ausdrukken lassen könnt und für Euch die Möglichkeit besteht, im AStA Faxe zu versenden.

Wer engagiert sich im AStA? Um all diese Aufgaben wahrnehmen zu können, ist die Arbeit in mehrere Referate

aufgeteilt, in denen sich die einzelnen Referenten ehrenamtlich engagieren. Wir sind eine nette gesellige Gruppe, die sich aus allen Jahrgängen und Fachbereichen zu- Hauptreferent sammensetzt. Wir Michael Ch. Foyer arbeiten miteinander, kümmern uns gemeinsam um die verschiedenen Probleme und versuchen, die beste Lösung für jeden zu erreichen. Wir möchten in unserem Studium mehr leisten, als nur den Pflichtteil. Wir möchten etwas bewegen! Getreu nach unserem Motto: Von Studenten für Studenten! Wir bekommen durch unser Engagement auch einen tieferen Einblick in AStA-Chef, Lemgo die unterschiedli- Daniel Heiß chen Bereiche der Hochschule und des Studentenlebens, lernen Abläufe, Professoren und Verwaltungsangehörige näher kennen und können uns verstärkt für studentische Angelegenheiten einsetzen. Außer dem guten Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun, trainieren wir mit unserem ehrenamtlichen Engagement unsere Sozialkompetenz und sammeln Erfahrungen, die uns später im Berufsleben zugute kommen können. Interesse geweckt? Wir suchen ständig engagierte Studenten, die sich im AStA einbringen möchten und Spaß daran haben, anderen zu helfen und in der Gruppe zu arbeiten.

Termine Wer mehr über den AStA in Lemgo erfahren möchte, kann uns am Tag der offenen Tür der Fachhochschule Lippe und Höxter in

Lemgo am Freitag, den 4., und Samstag, den 5. Mai 2007 im AStA-Pavillon besuchen und sich einen eigenen Eindruck verschaffen. Das nächste große Event ist die alljährliche Sommerfeier des AStA in Lemgo auch traditionell „SoFe“ genannt. Dieses Fest wird gemeinsam mit den allen Fachschaften ausgeführt. Hierzu ist nicht nur die Studierendenschaft eingeladen, sondern auch alle externen Personen, die gerne mit uns feiern und Interesse an den einzelnen Fachbereichen zeigen möchten. Termin der „SoFe“: Freitag, 1. Juni. Mehr Informationen unter www.asta-lemgo.de



Studentische Unternehmensberatung Re-eng e.V. Re-eng ist die studentische Unternehmensberatung aus Lemgo, die seit Anfang 2001 motivierten Studierenden aus verschiedenen Fachbereichen die Möglichkeit bietet, sich Herausforderungen in der Praxis zu stellen. Das Leistungsangebot umfasst individuelle Lösungen für Problemstellungen in der Betriebswirtschaft, Logistik, Produktion und der IT & Medienbranche sowie berufsqualifizierende Weiterbildungsangebote für interessierte Studenten der Fachhochschule. Zu den Erfolgsfaktoren der Beratungstätigkeit zählen sowohl die enge Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und dem Kuratorium als auch die Interdisziplinarität der Mitglieder, die andere Perspektiven erleben und vermitteln können. www.re-eng.de

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Fachhochschule Lippe und Höxter

von M. Ch. Foyer, AStA-Hauptreferent

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Theoria cum praxi! Fachhochschule Lippe und Höxter

Der ebene Spannungszustand Praxisorientierte Theorie ist ein wesentlicher Grundsatz bei der Ausbildung an Fachhochschulen. Manchmal müssen die Studierenden ihre Professorinnen und Professoren jedoch daran erinnern. So war es auch in einer Mechanik-Vorlesung im 3. Semester bei den Bauingenieuren in Detmold, als es um den ebenen Spannungszustand und das Thema Hauptspannungen ging.

1234567 1234567 „Was können wir mit diesen 1234567 1234567 1234567 Formeln anfangen? Wozu soll 1234567 das denn gut sein?“, so frag-

ten die Studierenden und hatten schon fast abgeschaltet.

Auch das überzeugte noch nicht alle Studierenden. So haben sich die Studierenden und ihr Prof kurzerhand geeinigt, solche Risse selbst an einem Betonbalken herbei zu führen und hierfür einen Betonbalken herzustellen. Dieser 3,70 m lange, 40 cm hohe und 20 cm dick Balken sollte dann im Labor für Konstruktiven Ingenieurbau bis zum Bruch zu belastet werden, um die Auswirkungen von Hauptspannungen zu sehen; in diesem Fall die Schubrisse. Noch in der Vorlesung fragte Professor Falk, wer Bauzeichnerin, Betonbauer, Maurer oder Zimmermann sei und wer Spaß habe, bei der Vorbereitung und Durchführung dieses Versuches mitzuwirken. Unter der Überschrift „Experimentelle Mechanik“ wurden 5 Teams mit je 3 Studierenden gebildet. Das Schalungs-Team

Die Formeln zur Ermittlung von Hauptspannungen wollten einfach nicht in die Köpfe der Studierenden. „Hiermit kann die Ursache von Rissen in Betonbauteilen erklärt werden“, so entgegnete Professor Dr. Falk und skizzierte die Wirkungen von Hauptspannungen – Biege- und Schubrisse – auf einer Folie am Overheadprojektor.

Die Studierenden und ihr Prof suchten und fanden Lehrbücher zum Thema „Einschalen“ aus ihrer Berufsschulzeit. Die Schalung wurde gezeichnet, eine Materialliste erstellt und das Holz wurde bestellt. Nach Zuschnitt durch die Tischlerei der FH wurden elterliche Betriebe zeitweise außer Kraft gesetzt, weil mit ProfiWerkzeugen aus diesen Betrieben die Schalung schnell, genau und effektiv zusammengebaut wurde. Mit Grillwurst und Kaltgetränken von der Brauerei Strate wurde die erfolgreiche Fertigstellung der Schalung gefeiert.

Das Bewehrungs-Team Auf Basis der Berechnungsergebnisse mussten nun Bewehrungsskizze und Stahlliste angefertigt werden. Die Bewehrung wurde freundlicherweise von der Fa. Bremer (Paderborn) zu Verfügung gestellt. Ein Student holte die Einzelteile ab und in Windeseile wurde der Bewehrungskorb geflochten und in die vorbereitete Schalung gestellt. Dies war wieder ein Anlass, ein Kaltgetränk zu verzehren. Das Beton-Team „Drei Schaufeln Kies zu einer Schaufel Zement und ´n büschen Wasser, fertig ist der Beton!“ – so einfach geht das denn nun doch nicht. In akribischer Rechnung und Gegenrechung wurden die Gewichtsanteile an unterschiedlichen Sanden und Kiesen, Zement und Wasser ermittelt. Und dann kam der Tag des Betonierens. Die einzelnen Anteile wurden gewogen, es wurde Beton gemischt und schließlich in die Schalung gebracht. Es war ganz schön staubig im Betonlabor; nach getaner Arbeit half nur eins: Ein Detmolder Kaltgetränk.

Das Berechnungs-Team

Hauptspannungen und Risse

Die Studierenden mit zwei linken Händen wurden verdonnert, in einer kleinen statischen Berechnung die erforderliche Bewehrung auszurechnen. Dabei wurde auch der Kollege Prof. Dr. Möller eingebunden, der im Fach Massivbau die Grundlagen zur Bewehrungsermittlung behandelt.

 Schalung mit Profiwerkzeug

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Grobmotoriker und Weitsichtige hatten in diesem Team keine Chance. Es mussten Messstellen mit analogen Messuhren eingerichtet werden. Ziel war es, an unterschiedlichen Stellen in Abhängigkeit von der Höhe der Last die Verformungen in Millimeter und Zehntelmillimeter abzulesen und aufzuschreiben sowie in LastVerformungs-Kurven zusammenzufassen. Weiterhin wurden für jede Laststufe Rissfortschritt und Rissbreiten genau kontrolliert, markiert und protokolliert. Das Ganze wurde unter Leitung von Prof. Dr. Gunkler und Dipl.-Ing. Deis vor dem eigentlichen Experiment einmal zur Probe an einem kleinen Betonbalken geübt. Parallel zu den Vorbereitungsarbeiten wurde der Versuch mit einer speziellen Software simuliert. Insbesondere wurde die theoretische Last ermittelt, bei der das System auf Grund der Rissbildung versagt. Frau Dipl.-Ing. Dashkuu ermittelte eine Versagenslast von ca. 120 KN, das entspricht einer Gewichtslast von 12 Tonnen! Dann kam der Tag des Experiments. Die Schalung musste entfernt werden und das über 700 kg schwere Bauteil musste in die beengte Versuchseinrichtung an richtiger Stelle positioniert werden. Wegen der beengten Situation war Kreativität gefragt. Schließlich wurde der Balken auf einer Rollbahn bestehend aus Besenstielen vorgeschoben und mit Hilfe von Spanngurten und Pressen in Position gebracht. Wir konnten uns nun mit den alten Ägyptern identifizieren.

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Das Versuchs-Team

Pumpen – Messen - Ablesen

Risskartierung

Es war ganz schön zeitaufwändig aber auch spannend: Bei welcher Last würde wohl der große Riss entstehen und damit das System versagen? Und dann war es soweit. Bei ca. 125 KN gab es einen Knall und der Schubriss war da. Dies stellt eine gute Übereinstimmung zur theoretischen Bruchlast dar. Das musste selbstverständlich gefeiert werden. Womit wohl ?

sondere durch Herrn Dipl.-Ing. Deis stets begleitet: Herr Dipl.-Ing. Tenelsen hat alle Phasen im Film festgehalten.

Alle Arbeiten zur Vorbereitung und Durchführung des Versuches wurden durch die beteiligten Professoren Gunkler, Möller und Falk sowie insbe-

Zu Beginn des Sommersemesters wird es im Fachbereich Bauingenieurwesen für alle Studierenden und Mitglieder des Fachbereiches eine Veranstaltung geben, in deren Rahmen die Studierenden Kurzvorträge halten werden, der Film gezeigt wird und …ein bis zwei Kaltgetränke gereicht werden.

Positionierung des Balkens Das Versuchsteam ging in Position und die Last wurde mit Hilfe eines handgesteuerten Druckzylinders in Lastschritten von ca. 8 KN gesteigert. Nach jedem Schritt wurden Verformungen abgefragt und notiert, Risse markiert, Rissbreiten gemessen. „Es war ganz schön zeitaufwändig, aber auch spannend: Bei welcher Last würde wohl der große Riss entstehen und damit das System versagen?“

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Bildungsmesse in Warschau Vier Vertreter der FH LuH präsentierten Ende Februar ihre Hochschule auf der polnischen Bildungsmesse Perspektywy 2007 in Warschau. Kerstin Rosemann (Akademisches Auslandsamt), Jessica Brackmann (Fachbereich Architektur und Innenarchitektur), Christoph Bührig (Fachbereich Medienproduktion) und Prof. Dr. Stefan Witte (Fachbereich Elektro- und Informationstechnik) warben polnische Studierende insbesondere für die Masterstudiengänge. Zudem sollte die MesseTeilnahme Grundlage für eine Einschätzung sein, wie sinnvoll die Präsenz an entsprechenden internationalen Bildungsmessen für die FH LuH ist.

Nach erfolgreicher Belastung: die Studierenden und (links) Dipl.-Ing. Dashkuu, Prof. Dr. Falk, Prof. Dr. Gunkler sowie hinten rechts Dipl.-Ing. Deis. Es bleibt dabei, der Nürnberger Trichter führt auch an Fachhochschulen nicht zum Lernerfolg. Es ist besser, dass Lernende das Wissen selbst „einsaugen“; manchmal müssen die Studierenden ihre Professorinen und Professoren halt daran erinnern.

Theoria cum praxi: Ergebnis der Computerberechnung mit Spannungsverteilung und tatsächliches Rissbild. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Studierenden eine Menge gelernt haben, sich näher gekommen sind und die Professoren näher kennen gelernt haben. Die Strate-Brauerei Detmold konnte in den Monaten Dezember 06 und Januar 07 einen reißenden Absatz an Kaltgetränken verzeichnen. Andreas Falk

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Die Messe war, so Prof. Witte, am ersten Tag sehr gut besucht, aber primär von Schülern, die einen Studienoder Ausbildungsplatz suchen. Im ganzen internationalen Bereich sei der Andrang eher gering gewesen. Primär wurden die polnischen Einrichtungen aufgesucht. Der Eintritt zur Messe war kostenfrei und es wurden Schulklassen mit Bussen aus einem Umkreis von rund 100 Kilometern zur Veranstaltung gefahren. Mit 55.000 Besuchern sei es die größte Messe dieser Art in Polen, meinte eine Vertreterin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes. Witte weiter: „In den Gesprächen kam manchmal der Eindruck auf, dass zurzeit in Polen sehr die Hochschulen aus Großbritannien gefragt sind.“ Die meisten internationalen Teilnehmer seien, so die Einschätzung der FH-Vertreter, eher enttäuscht von der Messe, da alle ihre MA-Programme voranbringen wollten und die Schüler oft zu jung seien. Anderen Aussteller besuchen aber auch noch weitere internationale Bildungsmessen. Deren Fazit: Die Messeteilnahme ist effektiver als der direkte Besuch von Schulen. Von deutscher Seite waren fünf Aussteller an der Messe beteiligt. Es wurde hier angeregt zu überlegen, ob nicht eine spezielle Messe angeboten werden sollte, auf der deutsche Hochschulen interessierte Studierende für ein Studium in Deutschland ansprechen.

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Gute nachbarschaftliche Beziehungen 123456 123456 Detmold (fhl). Detmolder 123456 123456 Emilienstraße: hier die Bach123456 123456 schule, dort die Hochschule.

Ehemals gehörten die Gebäude zu ein und demselben Kasernenkomplex, heute sind sie getrennt durch einen Zaun. Auf der einen Seite sieht man junge Leute regelmäßig über den Campus schlendern. Der Parkplatz im Innenhof ist ständig mit Autos voll gestellt. Zwei blaue Fahnen flattern hier meist ruhig im Wind. Weiß ist der Schriftzug „Fachhochschule Lippe und Höxter“ zu erkennen. Nah und doch ein wenig fern. Das muss nicht sein, dachten sich die Bauingenieure der Fachhochschule, die eben hier in der Emilienstraße zu Hause sind, wo eine riesige Baustelle mittlerweile die klaren Konturen eines großzügig bebauten Campus-Geländes erkennen lässt. „Wir laden die 4. Jahrgangstufe ein zu einem unterhaltsamen Crashkurs unter dem Motto: Was macht eigentlich ein Bauinge-

nieur?“, so Prof. Dr.-Ing. Carsten Schlötzer, der Dekan des Fachbereichs. Gesagt, getan, Schulleiter Franz Blank war von der Idee spontan begeistert. Und dann saßen sie da, mit erwartungsfrohen Gesichtern, rund 70 an der Zahl, erstmals in einem großen Hörsaal. Vorne ein richtiger Professor, der seine Vorlesung mit der Frage eröffnete: „Was wollt ihr eigentlich werden?“ Arzt, Rennfahrer, Kameramann, Polizist und, siehe da, einer will Bauingenieur werden. Statiker Prof. Dr.-Ing. Andreas Falk: “Los geht’s, worauf müssen wir beim Häuserbauen achten?“ Zahlreich hoch schnellende Arme signalisieren rege Beteiligung und Kenntnisse der Schülerinnen und Schüler: vom Fundament bis zum Dachstuhl, von der Wasserversorgung und der Wasserentsorgung bis hin zur Stabilität des Gebäudes. Nichts wird vergessen in der ersten Vorlesung. Und mit dieser Versorgung an Bau-

Statiker Prof. Dr.-Ing. Andreas Falk bei der grundständigen Arbeit, assistiert von Jessica Sanitzek und Jeremy Spingat.

Fachhochschule Lippe und Höxter

Gelungener Infotag der Bauingenieure für die 4. Jahrgangsstufe der Bachschule

Die 4. Jahrgangsstufe der Bachschule im Hörsaal der Bauingenieure. Basiswissen dürfen sich die Kinder schon in Spezialgebiete und Kleingruppenarbeit wagen. Etwa „Wie wird Abwasser sauber?“, „Wie dicht ist ein Gebäude?“, „Wir bauen eine Brücke aus Papier und eine Burg aus Sand“, „Würfel aus Lehm“ oder auch „Rechnen wie die Römer“. Professoren und Mitarbeiter des Fachbereichs, knapp 20 an der Zahl, hatten sich den Vormittag für dieses „Nachbarschaftsprojekt“ frei gehalten, nachdem die Studierenden ihre letzten Klausuren im Wintersemester geschrieben hatten. Ein kurzweiliger, höchst interessanter Schultag mit begeisterten Schülerinnen und Schülern, die jetzt ein Stückchen mehr wissen über das, was hinter den Backsteinfassaden des Gebäudes jenseits des Zauns, einen Steinwurf entfernt von ihrer Schule, passiert. Einer Wiederholung dieser Infoveranstaltung steht eigentlich nichts im Wege, ließ Dekan Schlötzer durchblicken. Vielleicht hat ja demnächst mehr als einer Lust, den Beruf des Bauingenieurs, in welcher Branche auch immer, zu ergreifen.

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Haarfeine Kunststofffäden: 3D - Prototyping Fachhochschule Lippe und Höxter

Forschungsschwerpunkt „Material und Gebäudehülle“ mit hochmoderner Technik Im vergangenen Herbst wurde vom Rektorat der Forschungsschwerpunkt „Material und Gebäudehülle“ als Kooperation der Fachbereiche Architektur und Innenarchitektur und Bauingenieurwesen anerkannt. Der Verknüpfung des Forschungsschwerpunktes mit der Lehre der Architektur, des Bauingenieurwesens und der Innenarchitektur wird dabei besondere Bedeutung beigemessen. Im Vordergrund der Arbeit steht daher der gezielte und fachübergreifende Austausch zwischen den Disziplinen - der auch innerhalb des neuen weiterbildenden Studiengangs „International

CAD-gestütztes Konstruieren, Stahlbau, Brükkenbau. Als erste Anschaffung, die dem Forschungsschwerpunkt genehmigt worden ist, wurde der neue „3D-Drucker“ feierlich am 24. Januar in den Räumen des Plastischen Gestaltens im Bülowblock mit einer Präsentation und nachfolgender Demonstration in Betrieb genommen. Der „3D-Drucker“, der fachlich richtig eigentlich als FDM-Anlage betitelt werden müsste, kann als erster Auftakt zur Errichtung eines Prototypenlabores für den Forschungsschwerpunkt gesehen werden. Im Rahmen der Lehre und in drittmittelwirksamen Forschungsvorhaben sollen in diesem Prototypenlabor Experimentalkonstruktionen gebaut werden, die dann auch, wenn erforderlich auf Ihre Belastungsmöglichkeiten hin geprüft werden können. Der „3D-Drucker“, der jegliche Formen und Bauteile herstellen kann, die am Rechner erstellt worden sind, spritzt haarfeine Kunststofffäden aneinander und fügt somit Schicht für Schicht des Bauteils zu einem gesamten zusammen. Dieses als „fused deposition modeling“ (FDM ) bekannte Verfahren ist vergleichbar mit einer Heißklebepistole, die den Kunststoff aufschmilzt und dann in Schichten aufeinander legt. Der verwendete ABS-Kunststoff ist je nach Bauteilgröße bereits als Prototyp Mit ihm können jegliche Formen und Bauteile hergestellt werden: der 3D-Drucker.

Fassaden-Simulation Facade Master“ als wesentliches Kriterium für die innovative Weiterentwicklung der Gebäudehülle gesehen wird. Die Mitglieder des Forschungsschwerpunktes sind vom FB 1 Prof. Dr.-Ing. Uta Pottgiesser, (Sprecherin) Lehrgebiet Baukonstruktion und Baustoffe, Prof. Dr.Ing. Ulrich Knaack, Lehrgebiet Baukonstruktion und Entwerfen, Prof. Dipl.Ing. Jens-Uwe Schulz, Lehrgebiet Tragwerkslehre und Entwerfen, Prof. Dr.Ing. Susanne Schwickert, Lehrgebiet Bauphysik und Technischer Ausbau und vom FB3 Prof. Dr.-Ing. Martin Schwesig, Lehrgebiet

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Bauteile und... belastbar und ermöglicht somit die Erstellung von originalgroßen Funktionsmodellen, wie Beschlagsteilen von Fassaden, Möbelscharnieren oder verkleinerten Modellen wie

Funktionsmodelle. Brückenquerschnitten oder anderen konstruktiven Elementen. Die Modelle können somit als maßstäbliche Präsentationsmodelle oder originalgroße Bauteile eingesetzt werden. Die Studenten der Fachhochschule sollen den „3D-Drucker“ ebenfalls zur Unterstützung im Modellbau nutzen können, wobei diese Technologie den klassischen Modellbau nicht ablösen kann, sondern diesen unterstützen sollte. Erste Modelle sind bereits bei der Vorstellung der diesjährigen Diplome zu sehen gewesen, die im Rahmen des Vortrages bei der Eröffnung gezeigt wurden. Wer Interesse an dem neuen Gerät hat, kann sich beim Forschungsschwerpunkt Material und Gebäudehülle informieren. Bei Fragen zum Drucker kontaktieren Sie bitte Marcel Bilow unter [email protected] Text: M. Bilow



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„Wir denken zu wenig international“ Fachhochschule Lippe und Höxter

Intendant der Deutschen Welle hält Gastvorlesung am Fachbereich Medienproduktioon Lemgo (fhl). „Die deutschen Medienunternehmen denken zu wenig international“, sagt Erik Bettermann und beklagt zugleich, dass sich das Deutschlandbild im Ausland fast ausschließlich aus wirtschaftlichen Daten zusammensetze - VW und Mercedes als Leitmarken einer ganzen Nation. Da zudem die deutsche Sprache nun einmal de facto „keine Weltsprache ist“, die deutsche AlltagsKultur eher in Lederhose vor dem Sauerkraut-Schweinshaxen-Braten bei einer Maß Bier stattfindet, bleibt am Deutschlandbild international beständig zu basteln und zu reparieren. Das macht, mit finanziell eher bescheidenen Mitteln von jährlich 300 Millionen Euro, die Deutsche Welle. Ein Sender, daheim wenig wahrgenommen und eingeschaltet, Teil der ARD, mit eigenem Fernsehprogramm, gemacht wird es in Berlin, und einer Radio- und einer Internet-Sparte, die in Bonn ihre redaktionelle Heimat hat. In 29 Sprachen gehen die Beiträge über den Sender. 1.500 feste und noch einmal 1.500 freie Mitarbeiter zeichnen dafür verantwortlich. Bettermann ist ihr Chef. Gerade wiedergewählt, ist der 62-jährige gebürtige Kölner mittlerweile sechs Jahre als Intendant im Amt. Am 23. Januar stand der Besuch der Fachhochschule Lippe und Höxter auf seinem Programm. Ihm anzumerken war es deutlich: seine Vorlesung zum Thema „Medien in der Zeit der Globalisierung“ machte ihm mächtig Spaß. Prof.’in Kathrin Lemme vom Fachbereich Medienproduktion hatte ihn eingeladen. Weit über einhundert Studierende folgten ihm gedanklich rund um den Globus. Und er fühlte sich, wenn der Schein nicht trog, an eigene Kölner Studienzeiten erinnert, als er Philosophie, Pädagogik und Politik belegt hatte. „Ich gehörte“, rutscht es dem Medien-Profi Mitten in seinem Vortrag heraus, „der 68er-Generation an.“ Blick ins junge Auditorium: aus welchem Jahrhundert berichtet er? Exportweltmeister sind die Deutschen, Reiseweltmeister auch. Wenn es um einen Sitz in der UN-Sicherheitsrat geht, „schweigen unsere Nachbarn und wir stehen dumm da“. „Wir präsentieren uns global eher provinziell“, sagt Bettermann und ergänzt: „Ein gut gemeinter Patriotismus ist bei uns unterentwickelt.“ „Nichts ist globalisierter als die Medienlandschaft“, ist Bettermann überzeugt. Das schafft Zwänge, macht abhängig: die Nachricht wird zur Ware („Absatzmaximierung“). Natürlich verpackt in englischer Sprache, was sogar die Russen, die Chinesen und, wer hätte das gedacht, auch die Franzosen seit kurzem machen. Bettermann: „Der Kommunikationsfluss round the world is english.“ Also: mitmachen! „Ich plädiere nachdrücklich für die aktive Teilnahme am internationalen Mediengeschäft“, so Bettermann, wissend, dass „die Globalisierung zur Zementierung von Ungerechtigkeit führt“. Die Zahl der Kabelanschlüsse im Afrika südlich der Sahara ist gleich groß wie die in Berlin. Kofi Annan, UN-Generalsekretär, habe die westliche Welt aufgefordert, für „jede Hütte in Afrika einen

Folgte einer Einladung von Prof.’in Kathrin Lemme (r.) und kam gern nach Lemgo: Erik Bettermann, Intendant der Deutschen Welle. eigenen Internet-Anschluss zur Verfügung zu stellen“. Was einfach klingt, wird schwerlich realisiert. Machtmechanismen. Der gelernte Zeitungsmann appelliert umso entschiedener ans Journalisten-Ethos, auch und gerade angesichts von Kriegsberichterstattung: sich zurücknehmen, unabhängig bleiben, der Wahrheit verpflichtet und nicht zuerst der Schnelligkeit gehorchend. Sich nicht gemein machen mit dem Gegenstand der Berichterstattung. Für ihn ein unverzeihlicher Fehler: der so genannte „embedded journalism“, als im Irak-Krieg die Medienvertreter unter Aufsicht der Militärs über den Krieg berichteten. Im fernen Südamerika oder im Nahen Osten sitzen die Hörer und Zuschauer der Deutschen Welle. Wie viele das sind, was die Kundschaft - Auswanderer, Urlauber und Deutschlandinteressierte - vom Sender erwartet, so genau weiß man das nicht. Was man zweifelsfrei weiß ist, dass die Internetseite des Senders im Monat rund eine Millionen Mal aufgerufen wird. „Die Deutsche Welle soll entkrampfen“, hatte Bundespräsident Theodor Heuss 1953 dem Sender ins Stammbuch geschrieben. Ein Arbeitsauftrag, der heute in einer globalisierten Medienwelt ohne Ost-West-Konflikt sicherlich einfacher umzusetzen ist als zu Zeiten des Kalten Krieges. Das Tagesgeschäft ist die journalistische Kleinarbeit: „Wir sind ein Stückchen Volkshochschule und wir müssen unseren Hörern in Australien erklären, was Hartz IV ist, und zwar in einer Minute und 30 Sekunden.“ Erik Bettermann zum Schluss: „Ich will den Internationalismus promoten.“ Im Spannungsfeld knallharter Marktmechanismen und objektiver Berichterstattung. 

Der Förderverein der Fachhochschule Lippe und Höxter e.V.  Stärkung des studentischen Lebens, einschließlich der studentischen Selbstverwaltung  Förderung der Ausbildung an der Fachhochschule  Pflege der technischen und kulturellen Kontakte zwischen der Fachhochschule und der Öffentlichkeit

Kontakt: Prof. Dr. Andreas Niegel Tel. 0 52 61 - 70 22 76 Fax 0 52 61 - 70 22 22 www.foerderverein-fhluh.de

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Notizen aus dem Fachhochschule Lippe und Höxter

Institut für Kompetenzförderung in Lehr, Studium und Weiterbildung

Sozial- und Methodenkompetenz für Fortgeschrittene von KOM-Mitarbeiterin Claudia Mertens

15 der Prozessmanagement-Business-Teilnehmenden absolvierten die Prüfung und erhielten das Hochschulzertifikat. Es gratulierten KOM-Leiter Prof. Dr. Reinhard Doleschal (r.) und KOM-Mitarbeiterin Claudia Mertens (l.). „Das Leben ist kein Ponyhof“ – eine der Kernaussagen von Frau Dr. Schonert-Hirz, die Sie vielleicht aus den Gesundheitsbeiträgen in der Fernsehbeilage „Prisma“ kennen. Ein bisschen Stress schadet also nicht – wenn der Körper genug Gelegenheit bekommt, ihn auch wieder abzubauen: Die gelernte Sportmedizinerin gestaltete an der FH Lippe und Höxter das Training „Demographischer Wandel am Arbeitsplatz“ in dem von Claudia Mertens konzipierten Managementkurs „Prozessmanagement Business“ und führte in die Themen „Gesundheit im Alter“ und „Lebenslanges Lernen“ ein. Sind wir eigentlich darauf vorbereitet, dass bereits im Jahre 2050 die demographische Zange zufasst und ein Kampf um manpower einsetzt? Und sind wir wirklich fit für den internationalen Wettbewerb? Nicht viele der Teilnehmenden wussten vor dem Seminar „Chinakompetenz“, dass ein chinesisches „Ja“ noch lange kein deutsches „Ja“ bedeutet, dass weiße Blumen nur im Trauerfall angemessen sind und dass man Bildbände als Gastgeschenk besser meiden sollte, da diese als „Werbeprospekt“ der Heimatstadt missverstanden würden. Von besonderem Interesse war der Kurs für Andreas Sommer, der den zweiten Tag des „ChinakompetenzSeminars“ verpasste, weil er beruflich nach China reisen musste. Da konnte die Anwendung des Gelernten sofort im Ernstfall geprobt werden. Heute sind die 20 Teilnehmenden besser gerüstet für Herausforderungen: Sozial- und Methodenkompetenz für Fortgeschrittene - mit Themen wie „Schlagfertigkeitstraining“, „Stressmanagement“, „Wirtschaftsmediation“ (als Streitschlichtung

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nicht zu verwechseln mit „Meditation“) oder Menschenkenntnis. In einem halben Jahr haben sie berufsbegleitend 120 Stunden auf der Schulbank im Institut für Kompetenzförderung der FH Lippe und Höxter verbracht. Sie kommen aus ganz verschiedenen Betrieben und Branchen der Region OWL (z.B. Elektrooder Chemiebranche), sind in völlig unterschiedlichen Geschäftsbereichen tätig und völlig unterschiedlichen Alters: Die Jüngste des Kurses ist gerade 24 Jahre alt, Absolventin der FH Lippe und Höxter, die Älteste des Kurses 59 Jahre, Apothekerin. Aber sie haben sich so gut verstanden, dass es ein durch den Kurs initiiertes Aufbauprogramm geben soll zum Thema „Führen mit Herz“ – und private Treffen sowieso. Andreas Sommer, Absolvent aus Barntrup, hat eine echte Männerfreundschaft geschlossen: „Der Kurszusammenhalt war so super wie seit der Grundschule nicht mehr!“ Nun bekamen sie den Lohn für die geleistete Arbeit: 15 der Prozessmanagement Business Teilnehmenden absolvierten die Prüfung und erhielten das Hochschulzertifikat der FH – gemeinsam mit 14 Personen aus dem Basiskurs Prozessmanagement Basic. Professor Dr. Doleschal, Institutsleiter im KOM beglückwünschte sie – ebenso wie Rektor Professor Tilmann Fischer, der ein Grußwort an die frisch gebackenen Absolventen richtete. Professor Dr. Olesch, Mitglied der Geschäftsführung der Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg, stellte in seinem Gastvortrag eine Analogie zum Sport her: „Sie müssen begeistern – so wie ‚Klinsi’ bei der Fußball-WM, aber auch die Ethik darf nicht auf der Strecke bleiben“.

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Von Detmold nach Dubai 1. Workshop „Diplom - und was dann?“ - Karriereplanung der (Innen-)Architekten Erstmals bot der Fachbereich Architektur und Innenarchitektur der Fachhochschule Lippe und Höxter vom 23. bis 25. Februar einen Workshop an, der den Absolventen nach ihrem Studiumabschluss den Weg in die Berufswelt leichter machen soll. „Diplom - und was dann?“, lautete der Titel. Initiator Prof. Oliver Hall, der am Fachbereich das Lehrgebiet ‘Stadtplanung und städtebauliches Entwerfen’ vertritt, zum Konzept: „Als praxisorientierte Fachhochschule ist unsere Aufgabe mit dem DiplomAbschluss in der Tat noch nicht zu Ende. Vielmehr liegt es in unserer Verantwortung, Studenten auf eine sich rapide verändernde Berufswelt vorzubereiten und Absolventen bei den ersten Schritten in die Berufsausübung zu begleiten. Im Austausch zwischen Lehre und Praxis, in der Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der öffentlichen Hand können wir gemeinsam neue Möglichkeiten für den Berufsstand entwikkeln.“ Widerhall für seine Workshop-Idee bekam er vom Bürgermeister der Stadt Detmold, Rainer Heller, und vom Leiter der Agentur für Arbeit in Detmold, Dr. Harald Hiltl. Beide übernahmen die Schirmherr-

regionale Wirtschaft und überreichte symbolisch zwei Schirme an die Veranstalter. Nachwuchsarchitekten, die in jüngster Vergangenheit ihren Abschluss gemacht hatten, und Studierende im höheren Semester, nahmen am Workshop teil. Ihnen wurden zunächst die Rahmenbedingungen zum Berufsstart vermittelt. Eleonora Jonjic vom Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur sprach über „Nützliches zum Berufsstart“ und wie die Agentur Absolventen finanziell und inhaltlich unterstützen kann. Das für viele schwierige Thema „Gehalt, Versicherungen und Steuern“ brachte die Fachanwältin für Steuerrecht und Rechtsanwältin Susanne Christ den Seminarteilnehmern leicht verständlich näher. Ein wichtiger Bestandteil des Workshops war das öffentliche Werkstattgespräch am Freitagabend, zu dem zahlreiche Interessierte erschienen, unter anderen Vorstandsmitglieder der Berufsverbände der Architekten und Innenarchitekten. Hall sprach in seiner Einführung über sich wandelnde Berufsbilder und die sich daraus bietenden

anstellung zu hoffen. Unter dem Motto „Wie Planer Markt machen“ berichteten ehemalige und „frische“ Absolventen der Hochschule von ihrem Berufseinstieg: ganz unterschiedliche und spannende Wege wurden aufgezeigt. Die Absolventen hat es vom nahen Bad Driburg bis in die weite Ferne, nämlich nach Dubai, verschlagen. Sascha Walter, beispielsweise, macht sich gerade mit einem ehemaligen Kommilitonen in Bad Driburg mit dem ‘Planungsbüro Stellwerkstatt’ selbstständig. Corinna Kretschmar, Inhaberin des international tätigen Innenarchitekturbüros JOI-Design, hat eine Dependance in Nahost eröffnet. Es sind ganz unterschiedliche Karrieren entstanden, abhängig von den individuellen Neigungen. Dipl.-Ing. Edgar Haupt, Coach und Seminarleiter des Workshops „Angestellt oder selbstständig – Karriereplanung konkret“, munterte auf: „Mit dem Diplom geht es erst richtig los! Der Abschluss der Ausbildung markiert den Start in das Berufsleben. Zur souveränen Berufsausübung gehört heute jedoch mehr als ein qualifiziertes Fachstudium. Genauso wichtig sind Marketingtools und die fortlaufende Persönlichkeitsentwicklung: sich realistisch mit den Entwicklungen der Märkte auseinandersetzen, persönliche Leit- und Berufsbilder entwickeln, Talente in Kundennutzen transformieren, Eigenmotivation stärken, gezielte Maßnahmen definieren und tatkräftig losgehen.“ Marketingexperte Haupt schulte die Absolventen in zwei Gruppen am Samstag und Sonntag. Es wurden Leitbilder und Geschäftsideen diskutiert, persönliche Stärken analysiert und es wurde über Erfolgsbewusstsein und Eigenmotivation gesprochen. Ziel: die Berufseinsteiger sollen lernen, ihre Bewerbungen und ihren Marktauftritt strategisch zu gestalten und sich letztlich selber im positiven Sinn zu „verkaufen“.

"Workshop"-Atmosphäre beim Arbeiten im Atelier für Plastisches Gestalten: „Wandelnde Berufsbilder und die sich daraus bietenden Chance für Berufseinsteiger.“ schaft der Veranstaltung. Hall bedankte sich bei den Partnern für deren finanzielle Unterstützung, ohne die der Workshop nicht hätte durchgeführt werden können. Bürgermeister Heller unterstrich die Bedeutung der fruchtbaren Zusammenarbeit zwischen Fachhochschule und Stadt für die

Chance für Berufseinsteiger, die auch mit kleinen Initiativen und Ideen „erste Schritte zum Erfolg“ machen könnten. „Mit Mut losgehen, Eigeninitiative zeigen und sich mit anderen vernetzen“, so Hall, könne in der heutigen Situation Erfolg versprechender sein als auf eine scheinbar sichere Fest-

„Diplom - und was dann“ ist als Pilotprojekt gestartet. Durch die Bank weg haben alle Teilnehmer - Absolventen, Studenten und Interessierte - die Veranstaltung positiv aufgenommen und sich für eine regelmäßige Fortführung des Seminars an der Fachhochschule ausgesprochen. Die Workshop-Initiatoren haben dies gern gehört.



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Fachhochschule Lippe und Höxter

von Jessica Brackmann

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Berufung: Im Ruhestand: Fachbereich Architektur und Innenarchitektur: Dipl.-Ing. M.A. Marco Hemmerling übernimmt CAD-Professur

Prof. Marco Hemmerling

Marco Hemmerling ist auf die CAD-Professur am Fachbereich Architektur und Innenarchitektur berufen worden. Hemmerling, 1970 in Hachenburg geboren, absolvierte eine Ausbildung zum Bauzeichner und studierte anschließend Architektur an der Bauhaus-Universität in Weimar und an der Politecnico di Milano in Italien.

Nach dem Studium arbeitete er in unterschiedlichen internationalen Architekturbüros. In seiner sechsjährigen Tätigkeit als Architekt für das niederländische Büro UN Studio van Berkel und Bos war Hemmerling unter anderem mit der Projektleitung für den Neubau des Mercedes-Benz Museums in Stuttgart betraut. 2005 gründete er das Planungsbüro FORMORF in Köln, das sich neben der Bearbeitung innovativer Projekte in den Bereichen Architektur, Innenarchitektur und Design vor allem mit dem Einsatz digitaler Medien im Entwurfs-, Planungs- und Bauprozess beschäftigt.

Prof. Dr. Jörn Peter Podolsky (lachend) wird von vielen Weggefährten an der Hochschule verabschiedet, darunter auch und selbstverständlich sein Intimus Prof. Dr. Gerhard Manthey (r.) . Ein lachendes und ein weinendes Auge: Produktions-Logistiker Prof. Dr. Jörn Peter Podolsky ist im Ruhestand, der unruhige Mann der ersten Stunde an seinem Fachbereich, der jetzt „Produktion und Wirtschaft“ heißt. Er war (u. a.) Dekan, er saß im Senat, er war stets ein gesuchter Ansprechpartner für seine Studierenden, für die er immer Zeit hatte. Mit seinem Namen ist aktiver Technologietransfer verbunden. Und unvergessen: die Weihnachts-Chöre mit Dirigent und Sänger Podolsky und einer Bläserformation. Wer folgt ihm?

Neben der praktischen Tätigkeit als Architekt hat Marco Hemmerling im Rahmen des postgradualen Masters Architektur Media Management an der Fachhochschule Bochum eine wissenschaftliche Arbeit zum Thema Advanced Digital Architectural Design verfasst, in der die Rolle des Computers als Gestaltungsmedium in der Architektur kritisch analysiert wird und neue Wege für den Einsatz digitaler Medien aufgezeigt werden. Im Wintersemester 2006/2007 übernahm er einen Lehrauftrag für Digitale Entwurfs- und Darstellungsmethodik an der Fachhochschule Köln.

 Abschiedsvorlesung „Biotechnologie“ mit Prof. Dr. habil. Michael Schmidt (2. v. l.), neben ihm sein Kollege Prof. Dr. Herbert Binder. Biotechnologe Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt, 1985 von Berlin nach Lemgo gewechselt, kehrt wieder zurück und in den vorzeitigen Ruhestand. Fach-Kompetenz und Menschlichkeit waren und sind seine ‘Markenzeichen’. Seine Ehemaligen ließen ihn auf seiner Abschiedsvorlesung hoch leben. Auch seinen Mitarbeitern fiel es schwer, ihn gehen zu lassen. Ihm wurde ein Rucksack überreicht, mit Lippischen Leckereien. Abschiedsurkunde aus den Händen von Rektor Prof. Tilmann Fischer: Auch Planungstheoretiker Prof. Dr.-Ing. Andreas Kleinefenn (M.), ging in den Ruhestand, neben ihm seine Frau Dorothee. 

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Prof. Dr. rer. nat. Karl-Friedrich Saur, ehemaliger Rektor der Fachhochschule Lippe, verstarb nach langer Krankheit am 28. Dezember 2006. Er wurde 76 Jahre alt. Am 1. September 1966 kam er an die Staatliche Ingenieurschule für Maschinenwesen, eine der Vorgängereinrichtungen der FH, nach Lemgo. Knapp 30 Jahre lang sollte der promovierte Physiker die Entwicklung der Hochschule an maßgeblicher Stelle mitbestimmen. Von 1950 bis 1958 studierte Saur Physik und Mathematik an der Universität Mainz, ab 1951 als Stipendiat des Evangelischen Studienwerks. 1966 wurde er zum Doktor der Naturwissenschaften an der Universität Hamburg promoviert. Sein Dissertations-Thema: „Bestimmung von magnetischen Momenten angeregter Kernzustände nach Coulombanregung (Mo95, Sm152 und W186)“. 1966 wechselte er vom Physikalischen Staatsinstitut der Freien Hansestadt Hamburg an die FH. Als Baurat nahm er seine Tätigkeit auf, die in den Anfangsjahren neben fachlicher Kompetenz die Bereitschaft zu überdurchschnittlichem Tun einer sich entwickelnden Hochschule für Ingenieure abverlangte. Diese Bereitschaft war für ihn eine Selbstverständlichkeit. Seine lehrende Heimat wurde der Fachbereich Elektrotechnik. Sein hochschulpolitisches Handeln galt dem Ganzen: Anfang 1976 übernahm er das Amt des Rektors, das er bis Mitte 1980 inne haben sollte. In diese Zeit fielen so wichtige Weichenstellung wie etwa die Schließung des Hochschul-Standorts Lage und in der Folge die Aufwertung der Abteilung Detmold.

Karl-Friedrich Saur war ein Hochschulmann aus Überzeugung. Die theoretische und zugleich berufspraktische Ausbildung junger Menschen lag ihm ebenso am Herzen wie die gepflegte akademische Diskussion in den Hochschulgremien. Als langjähriger Vorsitzender des Hochschul-Konvents stand sein Name für akribisches Hinterfragen und das Aufzeigen des hochschulpolitisch Möglichen. Nebenbei - und nicht am Rande publizierte er in seinem Fachgebiet. Mit seinem Eintritt in den Ruhestand Ende Februar 1996 verließ ein „Mann der ersten Stun-

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Prof. Dr. rer. nat. Karl-Friedrich Saur



de“ seine Hochschule, die er, wie wenige andere, Zeit seines beruflichen Schaffens mit Ernsthaftigkeit, Geradlinigkeit und auch mit einer gehörigen Portion Humor geprägt hat.



Prof. Dr. rer. pol. Fritz Guht, von 1984 bis 1998 als Prorektor für Forschungsund Entwicklungsaufgaben in der Hochschulleitung tätig, verstarb Mitte Januar im Alter von 70 Jahren. Er hat maßgeblich an der Gestaltung der Fachhochschule Lippe und am Aufbau des Technologietransfers in der Region mitgewirkt. Guht, gebürtig aus Bad Pyrmont, kam 1973 als Gastdozent an die FH. Drei Jahre später übernahm er die Professur „Betriebswirtschaftslehre“ am Fachbereich Wirtschaft. An der Universität Innsbruck hatte er Volkswirtschaftslehre studiert. 1971 wurde er dort promoviert. Sein Dissertations-Thema: „Die Heilbäder zwischen Teutoburger Wald und Weser“. „Seine besonnene und zuverlässige Persönlichkeit, seine gleichermaßen humorvolle wie nachdenkliche Art machten ihn

Prof. Dr. rer. pol. Fritz Guht



zu einem geschätzten Kollegen im Rektorat wie im Fachbereich“, so der amtierende Rektor Prof. Tilmann Fischer, der lange Jahre mit seinem Kollegen Guht im damals von Rektor Prof. Dr. Dietrich Lehmann geführten Rektorat zusammenarbeitete. Wegen seiner fachlichen und persönlichen Kompetenz sei Fritz Guht sowohl bei den Kollegen als auch den Studierenden „stets hoch geachtete gewesen“, hielt Fischer fest.



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Dieter Meier: Hymne auf einen Mitarbeiter

Kleine

Dieter Meier ist seit 1.Dezember 2006 nach 33 Jahren Tätigkeit als Tischler im Labor für Modellentwicklung (Tischlerei) des Fachbereichs Architektur und Innenarchitektur im Vorruhestand. In dieser langen Dienstzeit war er stets Ansprechpartner für Professoren, Mitarbeiter und vor allem natürlich Studenten aller Fachbereiche und erfüllte deren Anfragen und Wünsche. Die von ihm auszuführenden Arbeiten waren oftmals Herausforderungen ganz besonderer Art, weil sie keine Standardlösungen waren.

Senats-Mitglieder Dem neuen Senat der FH LuH, der so wichtige Entscheidungen zu treffen hat wie die Verabschiedung der neuen Grundordnung, gehören folgende Mitglieder an: Vorsitzender: Rektor Wissenschaftlichen MitarbeiProf. Tilmann Fischer terinnen und Mitarbeiter: Dipl.-Ing. Claus Rudolf Deis Lehrende: Dipl.-Ing.'in Maria Huesmann Dipl.-Ing. Rainer Kammler Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Bäumer Dipl.-Ing. Rudolf Kuhlmann Prof. Dr. Joachim Dohmann Prof. Dr. Erhard Gunkler Weiteren Mitarbeiterinnen Prof. Dr. Ingo Kracht und Mitarbeiter: Prof. Dr. Jürgen Maas Alexander Ern Prof.’in Dr. Petra Rau Hermann Schrader Prof. Dr. Julius Roelcke Prof. Jens-Uwe Schulz Studierende: Prof. Dr. Volkmar Seyfang Stud.-Ing. Karsten Borges Stud.-Ing. Tobias Kaulfuß Prof. Dr. Manfred Sietz Stud.-Ing.’in Amika Müller Prof. Ernst Thevis Prof. Dr. Stefan Wolf Stud.-Ing.'in Beatrix Pomberg Stud.-Ing.’in Annika Waldhoff

1. Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der FH LuH

Abschiedsessen:Tischler Dieter Meier (r.) im Kreise seiner Kolleginnen und Kollegen. Für die Studierenden hatte er immer ein offenes Ohr und hier und da eine erschreckend offene Beurteilung über das, was möglich ist, und das, was überhaupt nicht geht. Vom kleinsten Modellbauhaus über unzählige Kisten und Kästen, aufwendig zu bauende Möbel bis hin zu ganzen Messeständen mit denen sich die Fachhochschule präsentierte, hatten seine Arbeiten ein Markenzeichen: Der hohe Grad an Perfektion und sauberer Ausführung begeisterte die Auftraggeber immer wieder. Auch wenn die zu bauenden Entwürfe nicht immer ausführungsreif waren und der Präsentationstermin zeitnah war, wurde der Fertigstellungstermin trotzdem eingehalten. Als Ausführender zog Dieter Meier nicht nur Studenten bei der Umsetzung ihrer Entwürfe und Ideen mit seinen manchmal erschreckend offenen Beurteilungen so manchen Zahn in der Werkstatt. Und trotzdem war der Umgang mit Dieter Meier stets geprägt von gegenseitiger Achtung und sympathischem Miteinander, weil er es auch immer wieder verstand, seine Gesprächspartner zum Schmunzeln zu bringen. Als Mann der ersten Stunde wünschen ihm die Kolleginnen und Kollegen seines Fachbereichs alles Gute für seinen beruflichen Ruhestand und noch viele schöne Stunden im Kreise seiner Lieben, besonders mit seinem Enkelkind Lukas, dem jüngsten Neuzugang der Familie. 

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Eugen Balzer (23) ist der 1. Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes an der Fachhochschule Lippe und Höxter. Balzer studiert Automatisierungstechnik am Fachbereich Elektro- und Informationstechnik. Vorgeschlagen für das Stipendium hatten ihn die Professoren Dr. Alexander Puhala uned Dr. Joachim Vester. Die Studienstiftung des deutschen Volkes ist mit rund 6.500 Stipendiaten das größte und älteste deutsche Begabtenförderungswerk. Sie ist politisch, konfessionell und weltanschaulich unabhängig. Jährlich werden fast 2.000 Stipendiaten neu in die Förderung aufgenommen. Durch ihr Förderprogramm will sie wissenschaftliche Vertiefung vermitteln, den fachübergreifenden Dialog, Weltoffenheit und internationale Erfahrungen fördern. Schirmherr der Stiftung ist Bundespräsident Horst Köhler.

Eugen Balzer Balzer hat schon im vergangenen Jahr auf sich aufmerksam gemacht, als der den Peter Gläsel-Preis 2006 für außergewöhnliche Leistungen im Grundstudium erhielt. Balzer ist gelernter Energieelektroniker. Seine Diplom-Vorprüfung bestand er mit der Note 1,0. Balzer ist im kooperativen Studiengang eingeschrieben. Er arbeitet in der Firma ferrocontrol.



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Orte und Mythen Ausstellungsräume zur Varusschlacht - Ein Entwurfsprojekt mit dem zweiten Semester Architektur der Fachhochschule Lippe und Höxter in Kooperation mit dem Lippischen Landesmuseum im Sommer 2006. Die Detmolder Wassermeile, die das Westfälische Freilichtmuseum, die Altstadt mit seinem Schloss und den Fluss Werre miteinander verbindet, bietet (noch) viel Gestaltungsspielraum, der für die Ausstellung „Imperium Konflikt Mythos – 2000 Jahre Varusschlacht“ im Sommer 2009 genutzt werden könnte. Der Weg am Wasser entlang begleitet den Wanderer vom Hermannsdenkmal zum Lippischen Landesmuseum und verbindet somit die beiden zentralen Detmolder Schauplätze der Ausstellung. Das Entwurfsprojekt „Orte und Mythen“ zeigt, wie Orte entlang der Wassermeile anlässlich des großen Ausstellungsvorhabens neu interpretiert werden könnten. Für die Studierenden bestand zunächst die Aufgabe darin, entsprechend der vorgegebenen Piktogramme, einen passenden Ort zu finden, dessen jeweiliger Charakter in einem ersten Schritt der Analyse kennen gelernt

DVD-Produktion zu den Hexenprozessen mit (r.) Carina Jürgensmeyer (Redaktion) und Polina Bazir (Ton).

Die Geschichte der Krevetsiek

Orte und Mythen: Studentisches Kreativpotenzial. werden sollte. Welche Raum bildenden Elemente gibt es? Wie tritt das Element Wasser in Erscheinung? Wie ist die Schwelle zwischen Wasser und Land beschaffen? Von wo wird der Ort wahrgenommen, und wie wird er erlebt? Gibt es Blickbeziehungen oder andere wichtige Bezüge? Welche Stimmung beherrscht den Ort? Im weiteren Projektverlauf sollten für ein temporäres Ausstellungsprojekt zum Thema „Mythos Varusschlacht“ Ideen einer Architektur entwickelt werden, die Raum bietet zur Ausstellung von Bildern bzw. kleineren oder größeren Objekten. Hierbei galt es neben der reinen Zweckerfüllung eines Ausstellungsraumes Mythos und der Ort seiner Inszenierung im Entwurfsprozess zu vereinen und Möglichkeiten einer formalen Umsetzung zu finden. Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von insgesamt 36 Entwürfen, bearbeitet von Architekturstudierenden der FH Lippe und Höxter. Zugleich gibt diese Werkschau einen Einblick in den neuen, seit Herbst 2006 gestarteten Bachelor-Studiengang Architektur, in dessen Verlauf die Studierenden im 2 Semester ihr erstes von insgesamt drei Entwurfsprojekten bearbeiten. 

Es ist die Geschichte einer Fau, die leiden musste. Sie wurde der Hexerei angeklagt, und sie wurde hingerichtet. Geschehen in Lemgo. Ihr Name: Margarete Krevetsiek. Wir schreiben das Jahr 1653. Ihr wird der Prozess gemacht, weil sie, so der Vorwurf, zaubern kann. Ihr Geschichte wir jetzt nachvollziehbar. Studierende der Medienproduktion an der FH LuH haben eine DVD herausgegeben, ein Drehbuch geschrieben, haben die Verhandlung in der Lemgoer Ratsstube „nachgestellt“. Studentin Carina Jürgensmeyer hat sich über Monate intensiv um den „Hexenprozess“ gekümmert, hat Nachkommen der Krevetsiek ausfindig gemacht. Eine Geschichte um Leid und Schuld wird ruhig erzählt, dem Zuschauer wird Gelegenheit gegeben, mitzuerleben. Historische Gebäude in Lemgo wurden fotografiert, werden gezeigt, wenn zeitgleich im Off die Handlung läuft: hier der Erzähler, da die Angeklagte. Mehr als ein Dutzend Medien-Studierende haben das Projekt umgesetzt, von der Redaktion über das DVD-Layout, den Ton, die Fotografie und die Requisite, ein Medienprojekt von großem Umfang. Inhaltlich schließt das Projekt den Themenkomplex, der vom Fachbereich Medienproduktion erstmals 2001 unter der Internet-Adresse www.hexenprozess.de zugänglich gemacht wurde. Hier hat es mittlerweile einen Neuauftritt gegeben. Empfehlenswert für geschichtlich interessierte Zeitgenossen, die sich mit einem dunklen Kapitel  Lemgoer Geschichte kritisch auseinandersetzen wollen.

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Kooperation mit der GJU Gäste am Fachbereich Architektur und Innenarchitektur Mitte Februar: Prof. Dr. Ronald Mönch, Vice President der German-Jordanien University (GJU) und sein Kollege Prof. Dr. Yasser Rajjal, Dekan des Fachbereichs Architektur der GJU, kamen zu einem Arbeitsbesuch nach Detmold, um mit Prof.’in Claudia Fries über die Lehrinhalte des Bachelor-Studiengangs Architektur an der GJU zu sprechen. Fries hat sich in Detmold intensiv um den Aufbau der neuen Bachelor und MasterStudiengänge gekümmert. Davon sollen jetzt die Jordanier profitieren. Ein Besuch der „Baustelle Campus Emilie“ stand mit auf dem Programm. Die Gäste waren angetan ob der Größe des Bauprojekts und der Konzeption des gesamten Campus.



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Den Weg weisend: Prof.’in Claudia Fries (l.) mit ihrem Besuch aus Jordanien auf der Campus-Baustelle.

„Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart hat die Zusage an die Studierenden erneuert, jedem Hinweis zu eventueller Zweckentfremdung von Einnahmen aus Studienbeiträgen in den nordrhein-westfälischen Hochschulen direkt nachzugehen:"WennwirHinweiseerhalten,dassEinnahmenausStudienbeiträgen nicht nach Recht und Gesetz eingesetzt werden, prüfen wir jeden Einzelfall im Rahmen unserer Rechtsaufsicht", sagte Pinkwart, der bereits Anfang Januar angekündigt hatte, "sehr genau darauf zu achten, dass die Studienbeiträge auch den Studierenden zugute kommen". Bislang seien solche Hinweise beim nordrhein-westfälischen Innovationsminister jedoch nicht eingegangen... Der Minister ergänzte, er werde nicht zulassen, "dass der hervorragende und verantwortungsvolle Umgang der NRWHochschulen mit den Studienbeiträgen von einigen wenigen Negativbeispielen diskreditiert wird"... Im kommenden Sommersemester werden in NRW 28 Hochschulen Studienbeiträge bis zu 500 Euro erheben. Den Hochschulen werden damit in 2007 zusätzlich zu den 3,7 Milliarden staatlichen Zuschüssen rund 300 Millionen Euro zur Verfügung stehen, die nach Studienbeitragsgesetz ausschließlich für die Verbesserung der Qualität der Lehre und der Studienbedingungen eingesetzt werden müssen...“ Pressemeldung aus dem Düsseldorfer Innovationsministerium vom 21. Februar 2007.

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Statt Jobben: Stipendien

Leonardo da Vinci

Studienbeiträge

Mut zum Stipendium: bis zu 525 Euro im Monat kann die Fördersumme betragen. Zusätzlich werden noch Ferienakademien, Seminare, Workshops und Praktika angeboten, die weit über das Fachliche hinausgehen und Kontakte zur Berufswelt ermöglichen. Die meisten Stipendien werden von den Begabtenförderungswerken vergeben. Die Konkurrenz um diese Stipendien ist in der Regel bundesweit recht groß. Zur genaueren Einschätzung der Chancen ist jedoch zu wissen, dass unter "Begabung" hier nicht unbedingt ein Notenschnitt von 1,0 verstanden wird, sondern neben sehr guten Noten jene Fähigkeiten, die in Führungs- und Entscheidungspositionen erforderlich sind, insbesondere gezeigtes soziales Engagement.

Studierende, die ein Praktikum/Praxissemester im europäischen Ausland absolvieren möchten, können sich um ein Leonardo da Vinci-Stipendium bewerben. Abschlussarbeiten können ebenfalls gefördert werden. Das EU-Stipendium umfasst einen Zuschuss zu den Aufenthalts-, Reise- und ggf. Sprachkurskosten. Für eine erfolgreiche Bewerbung müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein: das Praktikum/Praxissemester muss in einem Unternehmen stattfinden, die vorgesehene Tätigkeit muss den Anforderungen des Studiums entsprechen und die vollständigen Bewerbungsunterlagen sind mindestens zwei Monate vor Praktikumsbeginn einzureichen. Interessierte Studierende wenden sich für weitere Auskünfte bitte an das Akademische Auslandsamt der FH LuH.

Über die Verwendung der Studienbeiträge an der FH LuH entscheiden Vergabekommissionen, die je zur Hälfte mit Studierenden besetzt sind. Zudem wurde ein Prüfungsgremium eingerichtet, das unter anderem auch Vergabe-Beschwerden aus dem Kreis der Studierenden aufnimmt und bearbeitet.

Und wie kommt man ran? Mittels des jeweiligen Auswahlverfahrens, aber kaum ohne Eigeninitiative. Eigentlich fängt die Auswahl schon damit an, ob man bereit ist, die Förderungsangebote durchzustudieren, um die passenden herauszufiltern. Bei einigen Stiftungen bewirbt man sich unmittelbar selber, häufig sind Empfehlungen von Dozenten erforderlich, und häufig werden die Bewerber zu einem (meist erlebnisreichen) Auswahltermin eingeladen. Hilfe in Sachen Stipendien erhalten Studierende der FH LuH vom Vertrauensdozent der Studienstiftungen für begabte Studierende: Prof. Dr.-Ing. Dirk Noosten - Fachbereich Bauingenieurwesen, Detmold - Telefon: 05231 - 769 821 - Fax: 05231 - 769 819 Mail: dirk.noosten(at)fh-luh.de Internet: www.fh-luh.de/studium/stipendien.html



Knapp über 300.000 Euro wurden an Studienbeiträgen eingenommen. 30 Prozent dieser Gelder verteilt das Rektorat zentral. Die restlichen 70 Prozent werden von den Vergabekommissionen der neun Fachbereiche ausgegeben. Zentral wurde das Geld bislang in eine Verbesserung des Medienbestands der Bibliothek gesteckt, in die Vergabe zusätzlicher Lehraufträge und Tutorien und in die Beschaffung von Großformat plottern.

Investitionen in neue Computertechniken am Standort Höxter Die FH Lippe und Höxter investiert am Hochschulstandort Höxter im Rahmen eines HBFGProjektes 170.000 Euro in neue Computertechniken. Ein neuer Computerpool wurde eingeweiht. Prof. Dr. Wrenger, Leiter des Studienganges Angewandte Informatik und am Standort für die EDV verantwortlich, hatte zu diesem Anlass seinen Kollegen Andreas Öffl von der österreichischen Partnerhochschule FH Joanneum-Kapfenberg eingeladen. Trotz der vorlesungsfreien Zeit nehmen 40 Studierende der Angewandte Informatik die Möglichkeit zur Weiterbildung bei dem Dozenten wahr. Dieser zeigte sich von dem neuen PCPool beeindruckt. Trotz der Größe von 25 Bildschirmarbeitsplätzen bleibt das Arbeiten in dem

Raum angenehm. Prof. Dr. Wrenger: „Wir haben gezielt nach sehr leisen Rechnern gesucht. Unsere Erfahrung zeigt, daß damit die Arbeitsergebnisse deutlich besser sind.“ Der neue PC-Pool stellt jedoch nur einen kleinen Teil der Investitionen dar. Durch aktuelle Software aus den Bereichen CAD, Computergraphik, Softwareentwicklung und Umweltsimulation bleibt die Lehre in diesen Bereichen auch in den kommenden Jahren auf dem Stand der Technik und die bekannt gute Ausbildung der Höxteraner Studierenden kann fortgesetzt werden. Neben der Ausbildung der Studierenden lag ein Planungsschwerpunkt bei der Reduzierung des Betreuungsaufwandes

für die am Standort eingesetzte Computertechnik. Für die Betreuung der in den vergangenen Jahren stark zunehmenden Anzahl an Rechnern am Hochschulstandort steht kein zusätzliches Personal zur Verfügung. Ziel des Gesamtprojektes war daher eine Reduzierung des Betreuungsaufwandes. Dieses konnte beispielsweise durch die Einführung von sogenannten Terminalservern erreicht werden, bei denen die Arbeit von den PCs auf Server verlagert wird. Eine hohe Ausfallsicherheit der Server wird durch mehrere spezialisierte Rechner gewährleistet, die sich gegenseitig überwachen und bei Ausfall eines Servers die Arbeit des defekten Systems übernehmen. Daten werden nun in einem schnellen Speichernetz mit ei-

ner Kapazität von etwa einem Terabyte abgelegt. Auch bei den Daten kommt eine Ausfallsicherheit durch Mehrfachspeicherung zum Tragen. Die neue Technik soll die Basis für die EDV des Hochschulstandortes in den kommenden 5 bis 7 Jahren bilden. Die Einführung des neuen Systems ist erwartungsgemäß mit einem zusätzlichen Arbeitsaufwand verbunden. Prof. Dr. Wrenger dankte in diesem Zusammenhang seinen beiden Mitarbeitern Hans-Joachim Groß und Carsten Langohr und den Studierenden, ohne deren hohen Einsatz das Projekt nicht so schnell hätte erfolgreich umgesetzt werden können. 

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Fachhochschule Lippe und Höxter

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Überzeugende DVD-Produktion: TBV Deutschland - einer Mannschaft auf der Spur 2o Fragen hatte Anja Gedeik für jeden Spieler vorbereitet. Und zehn in petto, wenn es zu schnell geht mit den Antworten. Immerhin standen international aktive Handballprofis des TBV Lemgo als Interviewpartner bereit, Medienprofis: Christian „Blacky“ Schwarzer, Florian Kehrmann, Daniel Stephan, Markus Baur, Sebastian Preiß und Michael Hegemann. Alles feste Größen der Handballwelt. Und alle bereit, bei einem 30minütigen Film mitzumachen. Anja Gedeik ist Handball begeistert, seit Jahr und Tag. Sie pilgert in die Lipperlandhalle, um die Stars zu sehen und die Hallen-Atmosphäre zu atmen. Das tut gut. Und da sie ebenso leidenschaftlich an der benachbarten FH Medienproduktion studiert, lag nichts näher als dies: „Ich wollte einen Film machen als Dankeschön an die Spieler.“ Mehr noch: „Es sollte nicht so aussehen wie im Aktuellen Sportstudio des ZDF.“ Es entstand eine sehens- und damit empfehlenswerte SchwarzWeiß-Produktion im Vorfeld der dann für die deutsche Mannschaft so erfolgreichen Handball-Weltmeisterschaft. Titel: „TBV Deutschland - einer Mannschaft auf der Spur.“

Stunden hat es gedauert, zum Beispiel das Licht richtig zu setzen, um die Sportler beim Interview von ihrer Schokoladenseite zu zeigen. Da erkennt man die Arbeit der gelernten Fotografin, die nichts dem Zufall überlässt. Und auch die Interviewtechnik überzeugt: aus den Profis sprudelt’s nur so heraus, keine leeren Worthülsen, ernste Antworten, locker vorgetragen. Kommilitonen, die am Set mitmachten, hat sie auch gefunden und professorale Unterstützung. Filmemacher Prof. Heizo Schulze stand ihr mit Rat und Tat zur Seite, obwohl es für dieses Vorzeigeprojekt noch nicht einmal einen Schein - sprich Leistungsnachweis - gab. Alles Eigeninitiative, alles unentgeltlich. Zwischenzeitlich arbeiteten sieben angehende Medienproduzenten an manchen Tagen acht oder mehr Stunden lang. Bianca Büter etwa als Produktionsleiterin, Luis Rodrigues als Tontechniker und Fotograf, und eine ganze Reihe von „Feuerwehrleuten“, die einsprangen, als der Arbeitsrhythmus zum Schluss in Unordnung zu geraten drohte. Fazit der „Spurensuche“: Es hat sich allemal gelohnt, und nicht nur Handballfreunde sollte sich das Ergebnis vor Augen führen, im Internet unter www.sportdigital.tv

Unternehmerisches Know-how für "Manager von morgen" "Das Planspiel zeigt einfach, wie unternehmerische Entscheidungen zusammenhängen und wie die vielen Stellschrauben im Betrieb voneinander abhängig sind," zog Marc Landermann ein positives Fazit eines dreitägigen Unternehmensplanspiels der Fachhochschule Lippe und Höx-

ter und der GILDE-Wirtschaftsförderung im Detmolder Innovationszentrum. Als Mitglied im Siegerteam gewann Marc Landermann, der bei der Weidmüller Gruppe im Produktmanagement des OEM-Bereichs tätig ist, aber nicht nur Einblicke in die Komplexität der betrieblichen Ent-

Die Teilnehmer des Unternehmensplanspiels der GILDE-Wirtschaftsförderung und der FH Lippe und Höxter: Studierende der FH LuH, der FH Solothurn-Nordwestschweiz und Nachwuchskräfte aus lippischen Unternehmen.

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scheidungen: "Neben der ganzheitlichen Sichtweise hat uns das Planspiel auch jede Menge Spaß und Spannung gemacht." Bei dem Planspiel kämpften rund 40 Teilnehmer - die eine Hälfte Studierende, die andere Hälfte Nachwuchskräfte lippischer Unternehmen - in imaginären Betrieben um Umsätze und Marktanteile. Als Vorstände von sechs konkurrierenden Produktionsunternehmen konnten sie "am eigenen Leib" erleben, wie Entscheidungen den Erfolg des Betriebes bestimmen. Ein besonderes Highlight war dabei die "internationale" Besetzung der Vorstandsriegen. Denn zehn Schweizer Studenten von der Fachhochschule Solothurn-Nordwestschweiz waren eigens für das Planspiel nach Lippe gekommen.

In fünf Spielrunden konnten die Entscheidungen der Vorrunde überarbeitet und die eigene Marktposition verbessert werden, bis schließlich das Siegerteam mit Tanja Aporius (Sparkasse Detmold), Christoph Hellinge (FH Lippe), Sonja Kunz (FH Solothurn), Marc Landermann (Weidmüller), Andreas Neufeld (Gerdes Kunststofftechnik) und Willi Wiens (Jowat) feststand. Für Professor Lothar Paris (FH LuH) haben aber letztlich alle Teilnehmer gewonnen: "Bei dem Planspiel lernt man praxisnah eine Strategie zu entwickeln und das Unternehmen langfristig zu steuern." Gemeinsam mit Diplom-Ingenieur Ingo Helmrich von der FH Lippe und Höxter simulierte Paris per Computer die jeweiligen Markt-Entwicklungen. Dabei stand die Teamarbeit immer im Vordergrund. 

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Achim Reichels „Grüne Reise“ mit viel Ton ins Bild gerückt Fachhochschule Lippe und Höxter

Medienproduzenten mit Mammut-Projekt Lemgo (fhl). Mächtig dröhnt es monoton, doch dann stiehlt der Ton leise sich davon. Zwei große Boxen, nicht riesig, bringen schräge Melodien und Ton-Tupfer rüber: dunkel ist es und an den Seiten tiefgrün. 150 Studenten lauschen und staunen und klatschen begeistert zum Schluss. Wir sind im Großen Hörsaal der Fachhochschule in Lemgo. Kinozeit, könnte man annehmen, weil großformatig sich auf der Leinwand Unruhiges tut: ein junger Mann mit Namen Mike stolpert ungelenk so hat’s den Anschein - durchs bewegte Bild. Grüne Alleen säumen seinen Irrgang und seine -fahrt, bunte Farbkleckse springen unruhig umher, er liegt rauchend im Bett, von einer Fee hofiert, sinnierend, zögernd, (alp-) träumend allein, hastend im U-Bahn-Schacht. Mit geöffnetem Mund. Und alles scheint tief-grün-bedrückend um ihn herum. Eine große, eine düstere und doch mitreißende Produktion ist es. Eine Seminararbeit größten Umfangs, die angehende Medienproduzenten an der FH realisiert haben. Vom ersten Gedanken bis zum letzten Schnitt: 60 Studierende waren beteiligt, zwei Semester lang, „mit wachsender Begeisterung“, so ihr Professor Heizo Schulze, der alles angestiftet hat. Sein Arbeitsauftrag hieß: Die Interpretation zu Achim Reichels "Grüne Reise", eine Videoproduktion. Achim Reichel? Richtig, der Mann aus Hamburg, der ‘mal mit seinen Rattles als Vorgruppe die Stones und die Beatles begleitete, der später und zwischenzeitlich zur Hanseatischen Volksmusik konvertierte, dann wieder rockte und zwischendurch, Anfang der 70er, mit seiner „Grünen Reise“ ein wenig mithalf, die so genannte „Psychedelische Musik“ mit Salonfähig zu machen, wie Kraftwerk oder Tangerine Dream das dann auch taten. Eine Musik, die einem ans Gemüt fasst und - stundenlang genossen - den Weg zurück zur Wirklichkeit ein wenig versperrt. Trance und Meditation waren en vogue. Dieser „Platte“ (wie man damals noch sagte), neun Stücke oder „Tracks“ und 48 Minuten lang, sollten die Studierenden der Jetzt-Zeit visuelles Leben einhauchen. Patrick Bengsohn, einer der konzeptionell überaus engagierten Studierenden und zu Beginn der Produktion, wie alle Beteiligten, im dritten Semester: „Eine ganz schön komplexe Aufgabe, die wir zunächst gar nicht so richtig in den Griff bekommen konnten.“ In Frankfurt wurde eine Ausstellung besucht, wo ein wenig Zeitgeist „ausgehende 60er Jahre“ geschnuppert werden konnte. Dann ging es in die kleinste Detailarbeit. Schulze „Es gab alles, was bei einer ‘richtigen’ Filmproduktion auch vorhanden ist. Regie, Script, Maske, Kamera, Produktionsleitung und Ton, um nur einiges zu nennen“.

RADIO TRIQUENCY, das Campus-Radio der FH Lippe und Höxter auf den Frequenzen:

96,1 MHz für Lemgo 95,9 MHz für Detmold 99,4 MHz für Höxter

Requisite, zerteilt angeliefert und perfekt angeleuchtet. Auch die so genannte Pre-Produktion wurde komplett selbst durchgeführt, das Drehbuch von den Studenten erdacht und geschrieben. Skizzen und Modelle wurden angefertigt und Schauspieler gecastet. Im großen FH-Videostudio entstand ein kompletter Nachbau eines Hotelzimmers der 70er Jahre, inklusive Kulissenwände, Waschbekken und Bett. Entwurf: Patrick Bengsohn. Ein Auto wurde zerteilt angeliefert, um im kleinen FH-Videostudio als Requisite zu dienen. Schulze: „Moderne, komplexe Abläufe und Arbeitsweisen der Filmbranche wurden so anschaulich und quasi hautnah vermittelt.“ Die beiden Videostudios in der FH wurden zum Schauplatz ungezählter Tageseinsätze von bis zu 18 Stunden Aufnahme. Schulze lehrt seit dem vergangenen Herbst am Fachbereich Medienproduktion. Ursprünglich kommt er aus Berlin, war freier Filmemacher und Designer. Durch seine Kontakte zu Achim Reichel und zur Filmbranche ermöglicht er seinen Studierenden die Zusammenarbeit mit Profis aus der Filmszene. Syrinx Music & Media, eine Hamburger Firma, betreute das Video-Projekt „Grüne Reise“ von Seiten der Musikindustrie. Reichel entschied sich ganz bewusst für Studentinnen und Studenten weil er, so Schulze, „ein besonderes Verhältnis zu diesem Werk aus seinem Experimentierstadium hat“. Daher sollte die Umsetzung von jungen, noch nicht perfekten Leuten aus der Medienbranche als Pilotprojekt erfolgen. Keine Experten also, sondern Experimentierer. Reichel selber zog es auch an die FH nach Lemgo, wo er, Jahrgang 1944, den jungen Leuten „in einer ungewöhnlichen Vorlesung“ (Schulze) aus seinem Leben berichtete. Das hat wohl gesessen. Der Geist der 70er-Jahre-Popkultur ist jetzt - jedenfalls in Auszügen - sozusagen „filmisch zu inhalieren“. Wenn Mike sich in der Kulisse verliert, angetörnt von schrägen Riffs, dann steckt er voll in seiner grünen Zeitreise. Patrick Bengsohn, Mitte 20: „Ich hatte nicht geahnt, wie die damals so drauf waren.“ Der Blick ins Video lohnt.  Kontakt: Radio Triquency Fachhochschule Lippe und Höxter FB 2 // Medienproduktion Liebigstr. 87 - 32657 Lemgo Tel.: 0 52 61 / 70 25 25 Fax: 0 52 61 / 70 25 26 [email protected] www.triquency.de

Öffnugszeiten: Mittwochs 12.00 - 14.00 Uhr - Raum 150 // FB2

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Fachhochschule Lippe und Höxter

www.fh-luh.de/aktuelles/veranstaltungen.html Montag, 2. April: 3. Lebensmittelrechtstagung - FH in Lemgo Freitag, 4. Mai, und Samstag, 5. Mai: Tage der offenen Tür in Lemgo und Detmold

Fachhochschule Lippe und Höxter Liebigstraße 87, 32657 Lemgo Fon: 0 52 61 - 70 20 Fax: 0 52 61 - 70 22 22 Internet: www.fh-luh.de

Montag, 7. Mai, bis Montag, 28. Mai: Hochschulsommerkurs „Study Abroad in Building Construction“ Dienstag, 8. Mai: Wasserwirtschaftliches Kolloquium - FH in Detmold Montag, 21. Mai: "Museumsrunde" Mittwoch, 13. Juni: Verleihung des Dr. Oetker-Preises Donnerstag, 14. Juni, bis Samstag, 16. Juni: "60 Semester Landschaftsarchitektur in Höxter" Mittwoch, 27. Juni, bis Freitag, 29. Juni: 5. Symposium 'Schnellmethoden und Automatisierung in der Lebensmittel-Mikrobiologie'

Werberartikel Wer seine Verbundenheit mit der Fachhochschule Lippe und Höxter sichtbar zum Ausdruck bringen möchte, dem oder der sei geraten, sich an die Presse- und Informationsstelle der Hochschule zu wenden. Denn hier gibt es die beliebten Werbeartikel, die mit dem Logo drauf, und die sind gar nicht mal so teuer. Wie nebenstehend zu sehen, reicht die Palette von der Tasse über die Tasche hin zum T-Shirt und dem Kugelschreiber. Momentaner Renner dieses Arsenals notwendiger Dingen des Alltags: der USB-Stick mit Logo.

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Die Baustelle „Campus Emilie“ (Bild oben das Labor-Gebäude der Bauingenieure) nimmt Gestalt an. Mehr und mehr ist zu erkennen, wie das „Innenleben“ aussehen wird. Viele erwarten schon jetzt mit Spannung die Campus-Eröffnung, die für den kommenden Herbst avisiert ist. Wesentlich kleiner, aber dennoch fein und Beleg ungebremsten Optimismus: die Container-Siedlung, die auf dem Campus in Lemgo wächst und die neue, zusätzliche Heimat der Elektro- und Informationstechniker werden soll. Frei nach dem Motto: ‘Stillstand ist Rückschritt’.

Abteilung Lemgo: Fachbereiche . Medienproduktion . Life Science Technologies . Elektrotechnik und Informationstechnik . Maschinentechnik und Mechatronik . Produktion und Wirtschaft Abteilung Detmold . Fachbereich Architektur/Innenarchitektur Bielefelder Straße 66, 32756 Detmold Fon: 0 52 31 - 76 95 0 Fax: 0 52 31 - 76 96 81 . Fachbereich Bauingenieurwesen Emilienstraße 45, 32756 Detmold Fon: 0 52 31 - 76 95 0 Fax: 0 52 31 - 76 98 19 . Fachbereich Life Science Technologies .. Technologie der Kosmetika und Waschmittel .. Pharmatechnik Georg-Weerth-Straße 20, 32756 Detmold Fon: 0 52 31 - 45 80028 Fax: 0 52 31 - 45 80060 Abteilung Höxter . Fachbereich Technischer Umweltschutz . Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung An der Wilhelmshöhe 44, 37671 Höxter Fon: 0 52 71 - 68 70 Fax: 0 52 71 - 68 72 00

Auch in Zukunft kleben Sie mit uns erster Klasse.

e d n u k l i e h r u t Na

Praxis für

Mitglied im Bund Deutscher Heilpraktiker

Marion Benecke-Vester Heilpraktikerin und Dipl.-Sozialpädagogin Echternstr. 21 · 32657 Lemgo Telefon 0 52 61 - 77 76 16 www.heilpraxis-lemgo.de Termine nach tel. Vereinbarung

Mit herkömmlichen Mitteln wird heute in der industrieellen Fertigung kaum noch etwas verbunden. Immer häufiger werden dafür Klebstoffe eingesetzt. Wir haben oder entwickeln für jede Verbindung den richtigen Klebstoff. Und was wir versprechen, das hält. Seit über 85 Jahren - Kleben erster Klasse.

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Schwerpunkte • chronische Erkrankungen • Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen • Hauterkrankungen • Beratung u.a. bei Prüfungsängsten • Lerntechniken • und weitere

Behandlungsmethoden • Akupunktur • Magnetfeldtherapie • Massagen • Wirbelsäulentherapie nach Dorn/Breuß • Biochemie nach Dr. Schüssler • Beratung • und weitere

April 2007 - Nr. 1 - 17. Jg.

Nachrichten. Namen. Notizen.

IHC-Preis für Logistik-Studenten 4. und 5. Mai: Tage der offenen Tür in Lemgo und Detmold

Fachhochschule Lippe und Höxter University of Applied Sciences

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