Geschäftsbericht 2014

January 27, 2018 | Author: Ingeborg Kopp | Category: N/A
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Geschäftsbericht 2014

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INHALT Lagebericht für das Geschäftsjahr 2014:

1 Grundlagen der Sparkasse

2

1.1 Geschäftsmodell 1.2 Organisationsstruktur

2 Wirtschaftsbericht

3

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen 2.2 Geschäftsverlauf 2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2.4 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren

3 Nachtragsbericht

12

4 Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

13

4.1 Risikobericht 4.2 Chancenbericht 4.3 Prognosebericht

Jahresbilanz mit Gewinn- und Verlustrechnung

33

Anhang

37

Bestätigungsvermerk

47

-2-

1

Lagebericht

Grundlagen der Sparkasse

1.1 Geschäftsmodell Die Sparkasse Engen-Gottmadingen ist eine rechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in Engen und Gottmadingen. Als selbstständiges Wirtschaftsunternehmen bieten wir zusammen mit unseren Partnern aus der Sparkassen-Finanzgruppe sowohl für private und gewerbliche Kunden Finanzdienstleistungsprodukte an. Unsere Träger sind die Städte und Gemeinden Aach, Büsingen, Emmingen-Liptingen, Engen, Gailingen, Gottmadingen, Hilzingen, Immendingen, Mühlhausen-Ehingen und Tengen. Direkt vor Ort und dadurch kundennah treffen wir schnelle und an den Interessen unseres Geschäftsgebiets orientierte Entscheidungen, bei denen wir die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region berücksichtigen. Damit verbinden sich auch Kundennähe, Effizienz und Kompetenz. Auf Grundlage der Markt- und Wettbewerbserfordernisse ist es die besondere gesetzliche Aufgabe der Sparkasse im Geschäftsgebiet den Wettbewerb zu stärken und die angemessene und ausreichende Versorgung aller Bevölkerungskreise, der Wirtschaft und der öffentlichen Hand mit geld- und kreditwirtschaftlichen Leistungen auch in der Fläche sicherzustellen. Um diesem Auftrag gerecht zu werden unterhielten wir zum 31. Dezember 2014 neben unseren Hauptstellen in Engen und Gottmadingen acht weitere Geschäftsstellen in den übrigen Trägergemeinden. Unsere Sparkasse ist als Mitglied im Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW) über dessen Sparkassenstützungsfonds dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen. Dieser Haftungsverbund sichert den Bestand aller Sparkassen und damit in vollem Umfang auch die Einlagen der Kunden. Dieser Schutz gilt für Einlagen privater und gewerblicher Anleger und ohne betragsmäßige Begrenzung.

1.2 Organisationsstruktur Organe der Sparkasse sind der Verwaltungsrat, der Kreditausschuss und der Vorstand. Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse, erlässt Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht deren Tätigkeit. Er setzt sich aus insgesamt 18 Mitgliedern zusammen. Der Kreditausschuss besteht aus dem Vorsitzenden des Verwaltungsrats als Vorsitzendem und vier weiteren Mitgliedern des Verwaltungsrats. Er beschließt über die Zustimmung zur Gewährung von Krediten nach der Geschäftsanweisung und über die Zustimmung zur Gewährung von Organkrediten im Sinne von § 15 des Gesetzes über das Kreditwesen. Der Vorstand besteht aus zwei Mitgliedern und leitet die Sparkasse in eigener Verantwortung. Er vertritt die Sparkasse und führt ihre Geschäfte.

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2

Lagebericht

Wirtschaftsbericht

Gesamtaussage des Vorstands zum Geschäftsverlauf und zur Lage 2014 Unsere Sparkasse kann unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Lage auf ein zufrieden stellendes Geschäftsjahr 2014 zurückblicken. Während die Kundeneinlagen erneut eine erfreuliche Entwicklung nahmen, war die Entwicklung der Kundenkredite weniger zufrieden stellend. Mit einer Cost-Income-Ratio (CIR) von 66,7%1 und einer wirtschaftlichen Eigenkapitalrendite2 vor Steuern von 10,5% für das abgelaufene Geschäftsjahr 2014 haben wir die Ergebnisse des Vorjahres deutlich übertroffen. Insbesondere der Zinsüberschuss, der nach wie vor die wichtigste Ertragsquelle der Sparkasse darstellt, erreichte nach dem unbefriedigenden Vorjahresergebnis nun wieder ein deutlich verbessertes Niveau. Wie schon im Vorjahr konnten wir ein positives Ergebnis aus der Risikovorsorge im Kreditgeschäft ausweisen. Das Bewertungsergebnis der Wertpapiere und Beteiligungen belastete unser Ergebnis deutlich weniger als im Vorjahr. Der erzielte Jahresüberschuss entspricht dem erwarteten Ergebnis. Die wirtschaftliche Entwicklung der Sparkasse in Zahlen, die Veränderungen zum Vorjahr und ein Vergleich mit unseren Prognosen im Lagebericht 2014 werden detailliert in den Abschnitten „Geschäftsverlauf“ und „Vermögens-, Finanz- und Ertragslage“ dargestellt.

2.1 Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Volkswirtschaftliches Umfeld Das Jahr 2014 wurde von einer Reihe Entwicklungen geprägt, die einen signifikanten Einfluss auf das gesamtwirtschaftliche Umfeld und das Geschehen an den Finanzmärkten hatten und haben. Im Wesentlichen haben sich unsere seinerzeitigen Einschätzungen für 2014 bewahrheitet. In 2014 legte die Weltwirtschaft mit einem moderaten Wachstum zu. Dabei fiel das Ausmaß der Expansion in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich aus. Der Euroraum blieb weiterhin anfällig. Deutschland konnte für 2014 ein Wachstum der Wirtschaftsleistung von 1,6% vermelden. Getragen wurde das deutsche Wachstum vor allem von der Binnennachfrage. Aber auch der Außenbeitrag steuerte einen Wachstumsimpuls zu. Bei der Beschäftigung gab es 2014 mit jahresdurchschnittlich 42,7 Millionen Erwerbstätigen einen neuen Rekordstand. Die Arbeitslosenquote nahm um 0,2%-Punkte auf 6,7% ab. In der Region war sie mit 4,2% nur leicht über dem baden-württembergischen Durchschnitt von 4,0%. Der Preisauftrieb war 2014 sehr schwach. Die Verbraucherpreise stiegen in Deutschland im Jahresdurchschnitt um 0,9%. Die Europäische Zentralbank blieb auch 2014 mit einer sehr expansiven Geldpolitik im Krisenmodus und zementierte mit ihren tiefgreifenden Aktivitäten ein künstlich und anhaltend niedriges Zinsniveau.

1 Die CIR gibt das betriebswirtschaftliche Verhältnis von Verwaltungsaufwand zum Bruttoertrag an. Dieser setzt sich aus dem Zins- und Provisionsüberschuss, dem Nettoertrag des Handelsbestands sowie dem Saldo sonstiger ordentlicher Erträge und Aufwendungen zusammen. 2 Die wirtschaftliche Eigenkapitalrentabilität stellt das Verhältnis aus Jahresüberschuss vor Steuern und vor Dotierung der Reserven nach § 340g HGB zum Durchschnitt eigener Mittel inkl. Fonds für allgemeine Bankrisiken aus dem Vorjahr und dem laufenden Jahr dar.

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Lagebericht

Für Aktienanleger dürfte 2014 vor allem als schwankungsintensiv in Erinnerung bleiben, denn es mangelte nicht an börsenrelevanten Ereignissen. Themen wie der Ukraine-Konflikt, die Terrorgruppe Islamischer Staat, der Ölpreisverfall, der Rubel-Sturzflug oder die immer wieder aufflackernde europäische Schuldenkrise, überwiegend schwache Konjunkturdaten aus dem Euroraum oder das Auslaufen des Anleihen-Kaufprogramms durch die amerikanische Notenbank sorgten regelmäßig für Unsicherheit an den Märkten. Andererseits verbreiteten billiges Geld oder eine erstarkte US-Wirtschaft streckenweise Optimismus. Unter dem Strich legte der DAX in 2014 um +4,1% auf knapp 9.800 Punkte zu und beendete das Börsenjahr versöhnlich. Deutsche Kreditwirtschaft Die Risiken für die deutsche Kreditwirtschaft verharrten auf hohem Niveau. Ausschlaggebend hierfür war neben der demographischen Entwicklung vor allem der hohe Konkurrenzdruck. Daneben drücken das anhaltend niedrige Zinsniveau und die hohen regulatorischen Anforderungen auf die Ertragslage der Institute. Mit Wirkung zum 01.01.2014 sind die aufsichtsrechtlichen Anforderungen des Basel IIIRegelwerks in Kraft getreten (CRR - Capital Requirements Regulation/Verordnung (EU) Nr. 575/2013 und DRD IV - Capital Requirements Directive IV/EU-Richtlinie 2013/36/EU). Die Umsetzung der EU-Richtlinie erfolgte in Deutschland durch das CRD IV-Umsetzungsgesetz. In diesem Zusammenhang haben sich unter anderem die Anforderungen an die quantitative und qualitative Mindestkapital- und Liquiditätsausstattung von Kreditinstituten erhöht. Daneben gab es eine Reihe weiterer neuer gesetzlicher Anforderungen, die von der Kreditwirtschaft in 2014 umzusetzen waren. Entwicklungen in der Sparkassenorganisation Mit rund 600 Unternehmen, 349.500 Mitarbeitern und einem zusammengefassten Geschäftsvolumen von rund 2.880 Mrd. EUR (Stand 31.12.2013) ist die SparkassenFinanzgruppe eine der größten Kreditinstitutsgruppen der Welt und Marktführer in Deutschland. Den Kern der Sparkassen-Finanzgruppe bilden die regional und wirtschaftlich selbstständigen Sparkassen, deren Zahl sich auf über 400 Institute beläuft, davon 53 in Baden-Württemberg. Mit einem dichten Netz von mehr als 15.000 Geschäftsstellen stellen die Sparkassen in Deutschland eine flächendeckende kreditwirtschaftliche Versorgung sicher. Bei den Rating-Agenturen erhält die Sparkassen-Finanzgruppe seit Jahren gute Ratingeinstufungen. Sie sind ein Beweis für die wirtschaftliche Stärke und Leistungsfähigkeit insbesondere der Sparkassen. Regionale Wirtschaft Die Geschäfts- und Ertragslage der Unternehmen in der Region hat sich 2014 gut entwickelt. Dabei konnten die Betriebe in hohem Maße von einer robusten Binnennachfrage und gut ausgelasteten Kapazitäten profitieren. Die Investitionsbereitschaft wie auch die Beschäftigung bewegten sich auf einem hohen Niveau. Wettbewerbssituation im Geschäftsgebiet Im Geschäftsgebiet der Sparkasse ist die Situation innerhalb der Kreditwirtschaft von einem intensiven Konditions- und Verdrängungswettbewerb geprägt. Wesentliche Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergaben sich nicht. Als Mitbewerber mit eigenen Niederlassungen sind drei Volksbanken und die Postbank im Geschäftsgebiet aktiv. Die angrenzenden Bankplätze Singen und Tuttlingen zählen wir ebenfalls zu den Einflussfaktoren auf unser Einzugsgebiet. Daneben sind als Wettbewerber auch Direktbanken zu nennen. Die Sparkasse setzt in diesem Wettbewerb um die Gunst der Kunden auf persönliche und umfassende Beratung und eine hohe Servicequalität. Dabei haben Werte wie Nähe, Fairness, Zuverlässigkeit und enge Kundenbeziehungen eine große Bedeutung für uns.

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Lagebericht

2.2 Geschäftsverlauf Bilanzsumme und Geschäftsvolumen Bestand 2014 2013 Mio. EUR Mio. EUR Bilanzsumme Geschäftsvolumen 1)

2014 Mio. EUR

Veränderungen 2014 2013 %

%

930,5

907,9

+22,6

+2,5

-3,1

1.074,5

1.022,9

+51,6

+5,0

-3,4

1) Bilanzsumme zuzüglich Eventualverbindlichkeiten

Für das abgelaufene Geschäftsjahr weist die Sparkasse eine Bilanzsumme von 930,5 Mio. EUR aus, die um 22,6 Mio. EUR (2,5%) über dem Wert des Vorjahres liegt. Das Geschäftsvolumen ist um 51,6 Mio. EUR bzw. 5,0% auf 1.074,5 Mio. EUR angestiegen. Nachdem Bilanzsumme und Geschäftsvolumen in zwei aufeinander folgenden Jahren rückläufig waren, wurde unter sorgfältiger Abwägung von Ertragsgesichtspunkten bei weiterhin schwierigen Wiederanlagemöglichkeiten zu einem vertretbaren ChancenRisikoverhältnis sowohl im bilanziellen wie auch im außerbilanziellen Bereich ein moderates Wachstum generiert.

Aktivgeschäft Bestand

in % des Geschäftsvolumens 2014 2013

2014 2013 Mio. Mio. % EUR EUR Aktivgeschäft (inklusive Passiv-Posten 1 unter dem Strich) Kundenkreditvolumen 674,5 680,4 62,8 darunter 94,0 7,7 83,0 Eventualverbindlichkeiten Forderungen an Kreditinstitute darunter Eventualverbindlichkeiten Wertpapiervermögen

%

Veränderungen 2014 Mio. EUR

2014

2013

%

%

66,5

-5,9

-0,9

0,2

9,2

-11,0

-11,7

-7,6

153,9

79,5

14,3

7,8

74,5

93,7

0,4

61,0

21,0

5,7

2,1

40,0

190,5

0,0

219,4

237,5

20,4

23,2

-18,2

-7,7

-13,6

Kundenkreditvolumen Das Kundenkreditvolumen der Sparkasse war gegenüber dem Vorjahr um 5,9 Mio. EUR (-0,9%) rückläufig. Während die Eventualverbindlichkeiten um 11,0 Mio. EUR (11,7%) zurückgingen, wurden bei den bilanzwirksamen Kundenkrediten, teilweise durch Umschichtungen aus dem Botengeschäft in bilanzwirksames Geschäft, Zuwächse in Höhe von 5,1 Mio. EUR (0,9%) generiert. Die Gesamtentwicklung blieb deutlich hinter den Erwartungen zurück. Vor dem Hintergrund der im Vergleich zum Vorjahr stark angestiegenen offenen Darlehenszusagen entspricht die Entwicklung allerdings annähernd den Prognosen für das Kreditgeschäft 2014 mit gewerblichen und privaten Kunden. Die Konkurrenzsituation stellte sich in der anhaltenden Niedrigzinsphase sehr schwierig dar. Kunden der Sparkasse nutzten im Berichtsjahr erneut in hohem Maße ihre Tilgungsmöglichkeiten. Im Geschäft mit gewerblichen Kunden konnten die niedrigen Zinsen aufgrund verhaltener Investitionstätigkeit kein Wachstum bringen. Ersatzbeschaffungen und Modernisierungen wurden im gewerblichen wie auch im privaten Bereich aufgrund der extrem niedrigen Guthabenverzinsung vielfach mit vorhandenem Geldvermögen finanziert. Im Verbandsgebiet der baden-württembergischen Sparkassen zeigte sich im Kundenkreditgeschäft mehr Dynamik.

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Lagebericht

Forderungen an Kreditinstitute und Wertpapiervermögen Die Forderungen an Kreditinstitute stiegen gegenüber dem Vorjahr um 74,5 Mio. EUR bzw. 93,7% an. Dieser Anstieg resultiert aus dem Kauf von strukturierten Schuldscheinen. Die im Zusammenhang mit strukturierten Produkten zusätzlich übernommenen Adressenausfallrisiken für Kreditinstitute sind im Bestand an Eventualverbindlichkeiten enthalten. Das Wertpapiervermögen wurde gegenüber dem Vorjahr um 18,2 Mio. EUR bzw. 7,7% auf 219,4 Mio. EUR reduziert. Es setzt sich insbesondere aus festverzinslichen Wertpapieren erstklassiger Adressen zusammen. Der Rückgang ist deutlich höher als prognostiziert ausgefallen. Mangels attraktiver Anlageangebote wurde bei diversen Fälligkeiten bzw. Verkäufen keine Wiederanlage getätigt, sondern mit der gewonnenen Liquidität kurzfristige Verbindlichkeiten bei Kreditinstituten zurückgeführt bzw. in strukturierte Schuldscheine von Kreditinstituten investiert. Neuinvestitionen haben wir verstärkt in das Anlagevermögen vorgenommen. Beteiligungen Im Geschäftsjahr 2014 sank das Volumen der Beteiligungen um 0,4 Mio. EUR auf 8,8 Mio. EUR. Die Veränderung ergab sich, wie bereits in den Vorjahren, aus Bewertungsmaßnahmen. Wie im Vorjahresbericht erwähnt, konnten wir die Notwendigkeit weiterer Wertkorrekturen zwar nicht vorhersehen aber auch nicht ausschließen.

Passivgeschäft Bestand

Passivgeschäft Mittelaufkommen von Kunden darunter Spareinlagen Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Sonstige Passivposten (einschließlich Eventualverbindlichkeiten und Rückstellungen) Eigene Mittel darunter Sicherheitsrücklage darunter Fonds für allgemeine Bankrisiken Darunter gezeichnetes Kapital

2014 Mio. EUR

2013 Mio. EUR

595,1 222,5

in % des Geschäftsvolumens 2014 2013

Veränderungen 2014 Mio. EUR

2014

2013

%

%

%

%

575,8 226,9

55,4 20,7

56,3 22,2

19,3 -4,4

3,4 -1,9

2,3 5,0

242,7

241,2

22,6

23,6

1,5

0,6

-15,9

162,9

134,0

15,2

13,1

29,0

21,6

-3,6

73,7

72,0

6,9

7,0

1,7

2,4

1,7

37,1

35,9

3,5

3,5

1,2

3,4

3,5

36,6

33,0

3,4

3,2

3,6

10,9

0,0

0,0

3,1

0,0

0,3

-3,1

-100,0

0,0

Die Entwicklung des Mittelaufkommens von Kunden (einschließlich verbriefter Verbindlichkeiten) verlief im Vergleich zum Vorjahr erneut überdurchschnittlich. Die Steigerung lag auf Verbandsniveau. Entgegen einer erwarteten Stagnation konnten wir 2014 das Mittelaufkommen der Kunden um 19,3 Mio. EUR bzw. 3,4% auf 595,1 Mio. EUR deutlich steigern. Strukturell ist weiterhin, wie auch bei den anderen baden-württembergischen Sparkassen, der Trend zu kurzfristigen Geldanlagen erkennbar. Angesichts der niedrigen Zinsen parken die Sparer und Unternehmen ihre finanziellen Mittel weitgehend kurzfristig und sehr flexibel abrufbar.

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Lagebericht

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten Gegenüber dem Vorjahr weist diese Position mit 242,7 Mio. EUR einen im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig um 1,5 Mio. EUR bzw. 0,6% gestiegenen Wert aus, was den Erwartungen im Wesentlichen entspricht. Dienstleistungen Die prognostizierte Stabilisierung des Provisionsergebnisses auf hohem Niveau ist der Sparkasse im abgelaufenen Jahr gelungen. Der Provisionsüberschuss 2014 überstieg das Vorjahresergebnis um 227 TEUR (+3,4%) und lag damit auch über unserer Prognose. Das Dienstleistungsgeschäft der Sparkasse umfasst vor allem die Bereiche Giroverkehr, das Verbund-, Auslands- und Wertpapiergeschäft. Die Wertpapierumsätze nahmen gegenüber dem Vorjahr um 22,2% zu. Die Bruttoerträge aus dem Wertpapiergeschäft sind gegenüber dem Vorjahr um 6,2% gestiegen. Im Verbundgeschäft mit der Landesbausparkasse konnte die Sparkasse mit einem Abschlussvolumen von 38,0 Mio. EUR den Absatz im Bauspargeschäft gegenüber dem Vorjahr um 1,8% steigern und baut damit das sehr hohe Niveau weiter aus. Im Bereich der Lebensversicherungen vermittelte die Sparkasse Verträge mit einer Beitragssumme von 8,7 Mio. EUR. Dieser Wert bedeutet eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 30,0%. Trotz erfreulicher Steigerung um 19,1% verblieb der Jahresbeitrag für das Sachversicherungsgeschäft bei 0,1 Mio. EUR. Unser Immobilienvermittlungsgeschäft haben wir auf unseren Kooperationspartner LBS Immobilien verlagert. Der daraus erzielte Provisionsertrag lag um 22,8% über dem Vorjahresergebnis und hat somit auch vor dem Hintergrund des aktuell boomenden Immobilienmarktes, unsere Erwartungen erfüllt. Das Ergebnis aus den avalierten Fremdwährungskrediten erfuhr im Jahr 2014 einen dem Rückgang des Bestandsvolumens in etwa entsprechenden Rückgang um 12,7%. Derivate Wir verweisen hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden Geschäfte auf die Darstellung im Anhang. Die Geschäfte dienen ausschließlich der Reduzierung der Zinsänderungsrisiken und dienen nicht spekulativen Zwecken.

2.3 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2.3.1 Vermögenslage Die Vermögenslage unserer Sparkasse ist weiterhin gegenüber dem Verbandsdurchschnitt durch überdurchschnittliche Anteile bei dem Kundenkreditvolumen und den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten gekennzeichnet. Dem gegenüber ist unser Mittelaufkommen von Kunden unterdurchschnittlich ausgeprägt. Die Wertpapiereigenanlagen und Forderungen an Kreditinstitute sind ebenfalls unterdurchschnittlich ausgeprägt. Die Prognose für das Mittelaufkommen von Kunden konnte zum Jahresende gut erreicht bzw. überschritten werden. Das Kundenkreditvolumen blieb hinter dem Erwartungswert zurück. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten entsprechen der erwarteten konstanten Geschäftsentwicklung. Die Geldanlagen bei Kreditinstituten und die Wertpapieranlagen entwickelten sich dynamischer als erwartet. Unter Beachtung des strengen Niederstwertprinzips erfolgte die Bewertung des Wertpapiervermögens. Den bestehenden bilanziellen Risiken wurde durch Wertberichtigungen und Rückstellungen in ausreichendem Maße Rechnung getragen.

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Lagebericht

In den bilanzierten Aktivwerten, insbesondere dem Wertpapierbestand, sind stille Reserven enthalten. Außerdem haben wir gemäß § 340f HGB zur Sicherung gegen die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute zusätzlich Vorsorge getroffen. Der für allgemeine Bankrisiken gebildete Fonds nach § 340g HGB ist nach Zuführung von 3,6 Mio. EUR zum Ende des Geschäftsjahres auf 36,6 Mio. EUR angestiegen. Hinsichtlich der zum Jahresende bestehenden mittelbaren Pensionsverpflichtungen verweisen wir auf die Darstellung im Anhang. Die Eigenkapitalanforderungen wurden im Berichtsjahr jederzeit eingehalten. Zum Bilanzstichtag liegt die gemäß CRR ermittelte Gesamtkapitalquote als Relation der Eigenmittel zum Gesamtrisikobetrag, insbesondere bestehend aus Kreditrisiken, Marktpreisrisiken und operationellen Risiken bei 13,8% (Vorjahr 14,5%) und damit deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 8% und bildet damit eine solide Basis. Die Kernkapitalquote beträgt 12,6% und übersteigt damit ebenfalls den gesetzlich vorgeschriebenen Wert von 5,5% deutlich. Nach der durch den Verwaltungsrat noch zu beschließenden Zuführung aus dem Bilanzgewinn wird sich die Sicherheitsrücklage von 35,9 Mio. EUR auf 37,1 Mio. EUR erhöhen – dies entspricht einem Plus von 3,4% gegenüber dem Vorjahr. Die gute Kapitalbasis bildet die Grundlage für die zukünftige Geschäftsausweitung zur Erreichung der Geschäftsziele der Sparkasse. Die gestiegenen Anforderungen an das Eigenkapital nach Basel III können wir laut unseren Planrechnungen erfüllen. Die bankenaufsichtlichen Kennzahlen zur Eigenmittelausstattung zeigen die folgende Entwicklung: Bankenaufsichtsrechtliche Kennzahlen Eigenmittel Darunter Kernkapital1) Darunter Ergänzungskapital Risikoaktiva Gesamtkennziffer in % Kernkapitalquote in %

Bestand

Prognose

Prognose

31.12.14 TEUR

30.09.14 TEUR

30.06.14 TEUR

31.03.14 TEUR

31.12.13 TEUR

31.12.14 TEUR

31.12.15 TEUR

75.471

76.024

76.641

76.079

79.646

75.353

78.664

68.893

68.892

68.892

67.675

67.676

68.884

73.656

6.578

7.133

7.749

8.405

11.970

6.469

5.008

545.167

544.726

562.829

547.884

549.013

569.949

572.729

13,8

14,0

13,6

13,9

14,5

13,2

13,7

12,6

12,6

12,2

12,4

12,3

12,1

12,9

1) Das Kernkapital besteht ausschließlich aus „Hartem Kernkapital“

2.3.2 Finanzlage Das Liquiditätsmanagement der Sparkasse liegt in der Verantwortung der Abteilung Rechnungswesen und Controlling. Die Steuerung der täglichen Zahlungszu-/abflüsse, die Planung der erwarteten Zahlungsströme und die Steuerung des Zugangs zur Deutschen Bundesbank ist Aufgabe des Liquiditätsmanagements. Den Zugang zu den Refinanzierungsquellen im Geld- und Kapitalmarkt verantwortet der Händler. Die Steuerung liquiditätsrelevanter Aktiva und Passiva erfolgt innerhalb des strategischen Liquiditätsmanagements. Im Berichtszeitraum hatte die Sparkasse einen uneingeschränkten Zugang zum Geld- und Kapitalmarkt. Die Zahlungsfähigkeit der Sparkasse war im Geschäftsjahr aufgrund einer planvollen und ausgewogenen Liquiditätsvorsorge gegeben. Die Finanzmarktkrise hatte für die Liquidität unseres Hauses keine Konsequenzen. Zur Überwachung unserer

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Lagebericht

Zahlungsbereitschaft bedienen wir uns kurz- und mittelfristiger Finanzpläne, die – nach Monaten gestaffelt – die fälligen Geldanlagen und –aufnahmen sowie die statistisch aus der Vergangenheit entwickelten Prognosewerte des Kundengeschäfts enthalten. Zum Jahresende errechnete sich eine nach der Liquiditätsverordnung berechnete Liquiditätskennzahl (Untergrenze 1,0) von 1,83 (Vorjahr 2,17), so dass die Liquidität wie auch im gesamten Geschäftsjahr als ausreichend anzusehen ist. Die Anforderungen der LiqV wurden in 2014 jederzeit deutlich überschritten. Die Entwicklung der Kennzahl in 2014 zum jeweiligen Monatsende stellte sich wie folgt dar: Jan 2,06

Feb 1,99

März 1,99

April 2,00

Mai 2,10

Juni 2,08

Juli 2,01

Aug 2,14

Sept 2,02

Okt 1,94

Nov 1,91

Dez 1,83

Auch die nach der Liquiditätsverordnung für die weiteren Beobachtungszeiträume (Laufzeitbänder bis zu zwölf Monaten) zu berechnenden Beobachtungskennzahlen, deuten nicht auf zu erwartende Engpässe hin. Damit wurden die für 2014 prognostizierten Werte jederzeit erreicht. Das zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften notwendige Guthaben wurde in der erforderlichen Höhe bei der Deutschen Bundesbank unterhalten. Die eingeräumten Kredit- bzw. Dispositionslinien bei der Deutschen Bundesbank und der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) wurden nicht bzw. nur dispositionsbedingt in Anspruch genommen. Die Zahlungsbereitschaft ist aufgrund der zu erwartenden Liquiditätszuflüsse und Kreditvolumina auch künftig gewährleistet.

2.3.3 Ertragslage Überblick über die erzielten Kennzahlen auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung der Sparkasse:

Gewinn- und Verlustrechnung

Zinsüberschuss inkl. GuV Pos. 3

Ergebnis 2014 2013 Mio. Mio. EUR EUR

Veränderungen 2014 2014 2013 Mio. % % EUR

16,2

11,8

+4,4

+37,6

-31,5

6,9

6,7

+0,2

+3,4

+3,7

Verwaltungsaufwand

-15,4

-14,5

+0,9

+6,5

-3,9

Personalaufwand

-10,9

-10,2

-0,7

+6,6

-7,6

-4,5

-4,3

-0,3

+6,0

6,1

-0,1

-0,5

+0,4

-84,2

-12,9

7,7

3,5

+4,1

+117,2

-56,2

Bewertungsergebnis

-3,9

-0,1

-3,7

-3.270,3

-97,7

Steuer

-2,6

-2,2

-0,4

-18,5

18,0

1,2

1,2

0,0

+1,9

-4,6

10,5

4,8

66,7

68,8

Provisionsüberschuss

Sachaufwand Sonstige ordentliche Erträge und Aufwendungen Ergebnis vor Bewertung

Jahresüberschuss

Eigenkapitalrendite in % vor Steuern Cost-Income-Ratio in %

Bei der Darstellung beruhen die angegebenen Zahlenwerte teilweise auf kaufmännisch exakten Rundungen. Die ausgewiesenen Summen können daher von den bei Summierung der Einzelwerte sich ergebenden Ergebnisse geringfügig abweichen.

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Lagebericht

Der Zinsüberschuss ist gegenüber dem Vorjahr um 37,6% auf 16,2 Mio. EUR angestiegen und hat auch nach Bereinigung des das Vorjahresergebnis stark belastenden Sonderfaktors eine positive Entwicklung genommen. Das Zinsergebnis war im Vorjahr durch die erstmalige Bildung der Rückstellung für langfristige Einlageprodukte zu Lasten des aperiodischen Zinsaufwands vergleichsweise sehr niedrig. Der Zinsüberschuss ist weiterhin die bedeutenste Ertragsquelle unseres Geschäfts, der durch gesamtwirtschaftlich und unternehmensspezifische Faktoren im Geschäftsjahr 2014 erneut stark beeinflusst wurde. Im Kundengeschäft ist der Margendruck hervorzuheben. Wir hatten, bereinigt um den Sondereffekt, einen leicht ansteigenden Zinsüberschuss prognostiziert. Für den Anstieg trotz des lang anhaltenden, historisch niedrigen Zinsniveaus, das die Erträge aus der Anlage der Eigenmittel schmälert, war das Auslaufen aus heutiger Sicht vergleichsweise teuerer Refinanzierungsmittel mit ausschlaggebend. Die Steigerung vom Provisionsüberschuss um 3,4% auf 6,9 Mio. EUR resultiert im Wesentlichen aus der Zunahme im Wertpapiergeschäft mit Kunden und höheren Erträgen aus dem Giroverkehr. Darüber hinaus sind die Provisionserträge aufgrund des im Laufe des Jahres 2014 weiter ausgeweiteten Engagements in strukturierten Produkten angestiegen. Auch die Erträge aus dem Vermittlungsgeschäft an unsere Verbundpartner entwickelten sich erfreulich. Rückläufig waren dagegen die Erträge aus vermittelten Fremdwährungskrediten, da hier im Jahr 2014 überwiegend wegen Umwandlung in das Eigengeschäft deutliche Bestandsrückgänge zu verzeichnen waren. Die erwartete Stabilisierung des Provisionsergebnisses auf dem relativ hohen Vorjahresniveau des Provisionsergebnisses wurde gut erreicht. Der Verwaltungsaufwand stieg im Berichtsjahr 2014 gegenüber dem Vorjahr etwas stärker als erwartet an. Im Wesentlichen war dies durch eine Umlage zur Teilabdeckung des zwischenfinanzierten Zinsaufwands im Zusammenhang mit der LBBW-Beteiligung begründet, durch die der Sachaufwand höher als erwartet ausfiel. Der Personalaufwand des Jahres 2014 war stark durch höhere Aufwendungen für Altersversorgung (niedriges Zinsniveau bei der Abzinsung der Rückstellungsbeträge) und durch tarifliche Lohn- und Gehaltssteigerungen beeinflusst. Das Ergebnis vor Bewertung in Höhe von 7,7 Mio. EUR liegt um 4,1 Mio. EUR über dem Wert des Vorjahres, der durch einen Sonderfaktor beeinflusst war. Es entspricht weitgehend unseren Prognosen. Wie für das Jahr 2014 erwartet, enthält das Bewertungsergebnis grundsätzlich keine außergewöhnlichen Belastungen. Das Bewertungsergebnis unserer Wertpapieranlagen fiel im Jahr 2014 aufgrund des extrem niedrigen Zinsniveaus und des haussierenden Aktienmarktes positiv aus. Sämtliche Wertpapiere sind nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Die stabile konjunkturelle Lage und die risikobewusste Kreditvergabe der vergangenen Jahre haben dazu beigetragen, dass wir erneut ein positives Ergebnis bei der Bewertung unserer Kundenkredite verzeichnen konnten. Erneut mussten wir Abschreibungen auf Verbundbeteiligungen vornehmen. Das im Vergleich zum Vorjahr stark verschlechterte Bewertungsergebnis resultiert aus der Zuführung zu Vorsorgereserven. Nach Vornahme aller notwendigen Bewertungsmaßnahmen weisen wir ein im Vergleich zum Vorjahr um 12,6% auf 3,9 Mio. EUR verbessertes Ergebnis nach Bewertung aus. Für das Geschäftsjahr 2014 war ein um 0,4 Mio. EUR auf 2,6 Mio. EUR gestiegener Steueraufwand auszuweisen. Ausschlaggebend für den steigenden Steueraufwand bei gleichzeitig rückläufigen Erträgen ist das wachsende Auseinanderlaufen von Handels- und Steuerbilanz. Der ausgewiesene Jahresüberschuss belief sich wie auch im Vorjahr auf 1,2 Mio. EUR. Der ausgewiesene Jahresüberschuss reicht aus, den notwendigen Kernkapitalbedarf der Sparkasse, der für eine stetige Geschäftsentwicklung notwendig ist, zu sichern.

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Lagebericht

Die gemäß § 26a Absatz 1 Satz 4 KWG offen zu legende Kapitalmarktrendite, berechnet als Quotient aus Jahresüberschuss und Bilanzsumme, beträgt 0,1%. Zur weiteren Analyse der Ertragslage unseres Hauses setzen wir für interne Zwecke den sogenannten „Betriebsvergleich“ der Sparkassenorganisation ein, in dem eine detaillierte Aufspaltung und Analyse des Ergebnisses unserer Sparkasse in Relation zur Durchschnittsbilanzsumme erfolgt. In das danach errechnete Betriebsergebnis vor Bewertung gehen die ordentlichen Erträge aus Zins-, Dienstleistungs- und Handelsgeschäften ein. Nach Berücksichtigung des Bewertungsergebnisses resultiert das Betriebsergebnis nach Bewertung. Unter Berücksichtigung des neutralen Ergebnisses und der Steuern verbleibt der Jahresüberschuss. Das Betriebsergebnis vor Bewertung unserer Sparkasse ist im Vergleich zu baden-württembergischen Sparkassen ähnlicher Größenordnung leicht überdurchschnittlich. Das Betriebsergebnis nach Bewertung ist dagegen leicht unterdurchschnittlich.

2.4 Nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Mitarbeiter Die Sparkasse beschäftigte zum Jahresende 2014 stichtagsbezogen 192 Mitarbeiter mit Bezügen. Damit ist die Anzahl gegenüber dem Vorjahr leicht um 1,6% niedriger. Von den zum Jahresende beschäftigten Mitarbeitern waren 108 als Vollzeitbeschäftigte, 77 als Teilzeitbeschäftigte und sieben Auszubildende eingesetzt. Für die Sparkasse ist es im Wettbewerb um gute Arbeitskräfte entscheidend, als interessanter Arbeitgeber wahrgenommen zu werden und nachhaltig den Beschäftigten gute Leistungen anzubieten. Mit unserem hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten dokumentieren wir den Stellenwert, welchen wir der Vereinbarkeit von Familie und Beruf einräumen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter führen eigenverantwortlich ihre Zeitkonten und haben eine flexibel gestaltbare Arbeitszeitregelung. Die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit unserer Beschäftigten beträgt über 18 Jahre und zeigt damit die hohe Verbundenheit zur Sparkasse. Als Dienstleistungsunternehmen bekennen wir uns zum besonderen Wert unserer Beschäftigten. Gesunde, leistungsfähige und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Grundlage und entscheidende Voraussetzung für unseren geschäftlichen Erfolg. Sie prägen das Bild der Sparkasse im Wettbewerb. Entsprechend investiert die Sparkasse in die Ausbildung und Personalentwicklung ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zudem ist lebenslanges Lernen eine Voraussetzung, um auch künftig den geänderten Markterfordernissen gerecht zu werden. In internen Seminaren und Workshops und durch gezielte externe Weiterbildungsmaßnahmen – vor allem an der Sparkassenakademie Baden-Württemberg erweitern die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unabhängig von ihrem Alter und ihrer Funktion ständig ihre persönliche und fachliche Qualifikation. Darüber hinaus können leistungsorientierte Beschäftigte der Sparkasse an der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe in Bonn einen international anerkannten Hochschulabschluss (Bachelor und Master) erlangen. Kundenbeziehungen Für die Sparkasse Engen-Gottmadingen steht das Kundeninteresse im Vordergrund. Eine konsequente Kundenorientierung sowie ein frühzeitiges Erkennen von Kundenwünschen und deren lösungsorientiertes Umsetzen bilden die Basis unseres wirtschaftlichen Erfolgs auch in den kommenden Jahren. Wir legen bei unserer Beratung großen Wert auf eine individuelle Sicht der Kundenbedürfnisse. In regelmäßigen Abständen befragen wir unsere Kunden über ihre Zufriedenheit, um unsere Beratung und unseren Service weiter zu verbessern.

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Lagebericht

Mit dem Sparkassen-Finanzkonzept verfolgt die Sparkasse im Privatkundengeschäft eine nachhaltige Qualitätsstrategie, die auf eine ganzheitliche persönliche Beratung und umfassende, individuelle Problemlösungen setzt. Angeboten wird eine breite Produktpalette für alle Generationen und Lebensphasen. Die Sparkasse ist traditionell auch ein starker Partner des Mittelstandes. Die Nähe zu den Betrieben und Unternehmen bietet eine ideale Voraussetzung, um umfassende und individuelle Lösungsansätze für die Geschäftsund Firmenkunden zu erarbeiten. Nachhaltigkeit Aus der Verantwortung für die Region erwächst auch die Verpflichtung eine lebenswerte Zukunft mitzugestalten. Daher ist die Sparkasse nicht nur Ansprechpartner in allen Finanzfragen für energiebewusstes Bauen und Sanieren, sondern auch engagiert für Klimaschutz und technische Innovation. Die Geschäftsstellen Engen, Gottmadingen und Aach sind seit Jahren mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach ausgestattet. Darüber hinaus erzeugen zwei hocheffiziente Mini-Blockheizkraftwerke am Standort Engen sowohl Wärme als auch Strom. Mit dem Betrieb der neuen Elektro-Tankstellen für Elektroautos in Engen und Gottmadingen setzen wir ein weiteres klares Zeichen für Innovation und Klimaschutz. Als besonderen Service können Sparkassenkunden gratis an den ElektroTankstellen tanken, während sie ihre Bankgeschäfte erledigen. Mit ihrer Beteiligung an der Energieagentur des Kreises Konstanz unterstreicht die Sparkasse ebenfalls ihr Engagement beim Thema Umwelt. Die Energieagentur berät Privatpersonen, Unternehmen und Kommunen im Kreis Konstanz rund um Energiesparen und den Einsatz erneuerbarer Energien neutral und kompetent. Soziale Verantwortung Als örtlich verwurzeltes Geldinstitut sind wir mit den Menschen und der Wirtschaft der Region nicht nur in finanziellen Belangen eng verbunden. Seit vielen Jahren engagiert sich die Sparkasse Engen-Gottmadingen in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl und für soziale, sportliche und kulturelle Themen. So setzt sie sich stark für den Breitensport ein, unterstützt Vereine, Schulen und Kindergärten oder zahlreiche kulturelle Veranstaltungen. Soziale Verantwortung dort zu leben, wo die Sparkasse tätig ist, stellt seit jeher die Grundlage der Unternehmenskultur dar. Mit Spenden und durch Sponsoring trägt die Sparkasse im Rahmen ihrer Möglichkeiten zur Vielfalt und Lebensqualität in ihrem Geschäftsgebiet bei.

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Nachtragsbericht

Am 15. Januar 2015 gab die Schweizer Notenbank bekannt, dass sie die seit September 2011 verteidigte Wechselkursuntergrenze von 1,20 EUR/CHF aufgibt. Dies führte in der Folge zu einer massiven Aufwertung des CHF gegenüber dem EUR. Diese Entwicklung hat uns als grenznahe Sparkasse aufgrund unserer vergleichsweise hohen Volumina von Fremdwährungsdarlehen an Kunden besonders betroffen. Die Auswirkungen dieser Entwicklung werden voraussichtlich im Jahresabschluss 2015 zu einer gestiegenen Bilanzsumme führen. Daneben kann die Entwicklung zu steigenden Adressenausfallrisiken führen. Möglicherweise ist diesem Umstand durch eine höhere Risikovorsorge Rechnung zu tragen. Weitere Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Schluss des Geschäftsjahres zum 31. Dezember 2014 haben sich nicht ergeben.

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Lagebericht

Risiko-, Chancen- und Prognosebericht

4.1 Risikobericht 4.1.1 Risikomanagementsystem Risikobericht Da die bewusste Übernahme, aktive Steuerung und gezielte Transformation von Risiken unter Berücksichtigung eines risiko- und ertragsadäquaten Einsatzes des Eigenkapitals Kernfunktionen von Kreditinstituten sind, wurde als Bestandteil der Unternehmenssteuerung von der Geschäftsleitung der Sparkasse ein Risikomanagement installiert, das der Identifizierung, Beurteilung, Steuerung, Überwachung und Kommunikation der Risiken dient. Die risikorelevanten Steuerungsinformationen dienen als Grundlage für operative und strategische Geschäftsentscheidungen. Klare Aufgabenteilung und ein enges Zusammenspiel zwischen den beteiligten Geschäftsbereichen der Sparkasse ermöglichen eine effiziente Umsetzung der risikopolitischen Steuerungsimpulse. Um den Anforderungen der sich kontinuierlich verändernden Rahmenbedingungen zu begegnen, passen wir unsere Strategien, Konzepte, Verfahren, Instrumente und aufbau- und ablauforganisatorischen Regelungen stetig an. Die Sparkasse hält bezüglich ihrer gesetzten Strategien und implementierten Prozesse die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) ein. Auf der Grundlage einer Risikoinventur stufen wir als wesentliche Risiken für unser Haus die Adressenausfallrisiken, insbesondere im Beteiligungs-, Handels- und Kundenkreditgeschäft, die Marktpreisrisiken, hier vor allem das Zinsänderungsrisiko und die Kursrisiken im Wertpapiergeschäft (inklusive Spreadrisiken), die Liquiditätsrisiken sowie die operationellen Risiken ein. Risikomanagement der Sparkasse Der Verwaltungsrat bestimmt die Richtlinien für die Geschäfte der Sparkasse und erlässt Geschäftsanweisungen für den Kreditausschuss sowie den Vorstand und überwacht deren Tätigkeit. Über die Risikosituation der Sparkasse wird er durch den Vorstand mindestens vier Mal im Jahr im Rahmen seiner Sitzungen sowie anhand des Risikoberichts informiert. Der Vorstand legt neben der geschäftspolitischen Zielsetzung die wesentlichen strategischen und methodischen Ausrichtungen fest und bestimmt die Höhe des zur Risikoabdeckung zur Verfügung stehenden Risikodeckungspotenzials sowie dessen Verteilung auf die einzelnen Risikoarten. Die Aufgabe der Risikosteuerung wird dann dezentral durch die Managementeinheiten in den verschiedenen Geschäftsbereichen wahrgenommen. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken erfolgt in den Bereichen Kreditsekretariat, Sanierungsmanagement und Controlling. Bei Kreditentscheidungen bis zu 1,5 Mio. EUR Engagementvolumen und einem Blankoanteil von bis zu 0,6 Mio. EUR entscheidet der Gesamtvorstand einzelfallbezogen. Oberhalb dieser Grenzen ist eine Zustimmung des Kreditausschusses notwendig. Auf Basis der jeweiligen rating-, scoring- und betragsabhängigen Kreditkompetenzen gibt der Marktbereich in Form eines Erstvotums eine erste Risikoeinschätzung ab. Die Kreditabteilung (Marktfolgeeinheit im Sinne der MaRisk) nimmt im Rahmen des Zweitvotums die Kreditanalyse und -überwachung auf Einzelgeschäftsebene wahr. Der Geschäftsbereich Handel steuert eigenverantwortlich die Marktpreisrisiken mittels Entscheidungen zu den Grundzügen der Zinsstrategien und Aktiv-/Passivpositionen im Rahmen der Limitvorgaben des Vorstands. Darüber hinaus steuert er auch die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften und die Liquiditätsrisiken.

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Lagebericht

Controlling koordiniert den Prozess zur Ermittlung der operationellen Risiken, überprüft das eingesetzte Instrumentarium, analysiert bzw. überwacht die Entwicklung der Risiken auf Basis der Risikolandkarte, der eingetretenen Schäden und der Ergebnisse der Internen Revision und erstellt jährlich den OpRisk-Report. Um die Risiken aus neuen Produkten oder neuen Märkten korrekt einschätzen zu können, werden die Voraussetzungen für die Einführung von den beteiligten Abteilungen analysiert und diskutiert. Bei Handelsgeschäften wird vor dem laufenden Handel grundsätzlich eine Testphase unter Einbindung der betroffenen Organisationseinheiten durchgeführt. Erst bei erfolgreichem Test und Vorhandensein geeigneter Risikosteuerungsinstrumente beginnt nach Entscheidung des Vorstandes der laufende Handel. Vor einer geplanten Veränderung betrieblicher Prozesse und Strukturen werden die Auswirkungen auf die Kontrollverfahren und die Kontrollintensität im Rahmen des Projektmanagements erhoben und analysiert. Das Risikocontrolling, das aufbauorganisatorisch von den geschäftsverantwortlichen Bereichen getrennt ist, hat die Funktion, die Adressenausfall-, Marktpreis-, Liquiditätsrisiken und operationellen Risiken zu identifizieren, zu beurteilen, zu überwachen und darüber zu berichten. Dem Risikocontrolling obliegen die Methodenauswahl und die Überprüfung der Angemessenheit der eingesetzten Methoden und Verfahren. Zusätzlich verantwortet das Risikocontrolling die Umsetzung der aufsichtsrechtlichen und gesetzlichen Anforderungen, die Erstellung der Risikotragfähigkeitsberechnung und die laufende Überwachung der Einhaltung von Risikolimiten. Es unterstützt zudem den Vorstand in allen risikopolitischen Fragen und ist an der Erstellung und Umsetzung der Risikostrategie maßgeblich beteiligt. Diese für die Überwachung und Steuerung von Risiken zuständige Risikocontrolling-Funktion wird im Wesentlichen durch die Mitarbeiter der Organisationseinheiten Kreditabteilung, Unternehmensentwicklung und Steuerung sowie durch Rechnungswesen und Controlling wahrgenommen. Die Leitung der RisikocontrollingFunktion obliegt dem Leiter Rechnungswesen und Controlling, der dem Überwachungsvorstand unterstellt ist. Die Compliance-Funktion wurde mit dem Ziel eingerichtet, Risiken, die sich aus der Nichteinhaltung rechtlicher Regelungen und Vorgaben ergeben können, entgegenzuwirken. Die Interne Revision unterstützt als prozessunabhängige Stelle in ihrer Überwachungsfunktion den Vorstand und die anderen Führungsebenen der Sparkasse. Grundlage hierfür ist ein risikoorientierter Prüfungsplan, der vom Vorstand genehmigt wurde. Er bildet die Grundlage, auf der die Interne Revision grundsätzlich alle Betriebs- und Geschäftsabläufe prüft und bewertet. Darunter zählen auch die Prüfung des Risikomanagements sowie die Einhaltung interner und externer Regelungen. Der Fokus liegt hierbei auf den Prozessen und Methoden unter Beachtung der Grundsätze von Sicherheit, Ordnungsmäßigkeit sowie Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit. Dies trägt wesentlich zur Einhaltung definierter Prozesse bei und unterstützt die Weiterentwicklung und Verbesserung der Risikomanagementprozesse. Wesentliche Feststellungen mit Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- bzw. Ertragslage haben sich im Geschäftsjahr 2014 nicht ergeben. Vorschläge der Internen Revision bezüglich Verbesserungen werden terminiert umgesetzt.

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Lagebericht

Phasen des Risikomanagementprozesses Mit dem Ziel der Entwicklung eines einheitlichen und in sich geschlossenen Systems zur Analyse und Quantifizierung der bestehenden Adressenausfall-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken sowie operationellen Risiken unterscheiden wir vier Phasen im Risikomanagementprozess. Zuerst sollen im Rahmen der Risikoidentifikation bestehende und zukünftige wesentliche Risiken identifiziert werden, um davon ausgehend eine Klassifizierung durchführen zu können. Hierzu zählen beispielsweise die bei neuen Produkten oder komplexen Geschäften bestehenden Risiken und deren Integration in das bestehende System. Mit wesentlichen Risiken verbundene Risikokonzentrationen werden im Rahmen der Risikoidentifikation berücksichtigt. Ziel der Risikobeurteilung ist mit einer dem Risiko angemessenen Methode das Risiko zu bestimmen und zu bewerten. Dabei werden für die wesentlichen Risiken adäquate Risikomessungen für die Risikotragfähigkeit und Stresstests durchgeführt. Die Risikosteuerung stellt sich als Gesamtheit der Maßnahmen dar, die darauf abzielen, Risiken einzugehen, zu verringern, zu begrenzen, zu vermeiden oder zu übertragen. Die letzte Phase des Prozesses ist die Überwachung der vom Vorstand festgelegten Limite und das Reporting der Risikokennziffern sowie der Analyseergebnisse an den Vorstand, den Verwaltungsrat und die zuständigen Geschäftsbereiche durch das Risikocontrolling. Neben der turnusmäßigen Berichterstattung über die wesentlichen Risiken gemäß MaRisk erfolgt auch eine bedarfsgerechte Ad-hoc-Berichterstattung. Darüber hinaus werden auch die Methoden der vorherigen Prozessphasen und die Güte der verwendeten Daten bzw. Ergebnisse kontrolliert sowie validiert. Risikotragfähigkeit Im Rahmen der monatlich durchzuführenden Risikotragfähigkeitsberechnung stellt die Sparkasse ihr Risikodeckungspotenzial den eingegangenen Risiken gegenüber. Dabei stellen die installierten Verfahren zur Messung und Steuerung der Risiken sicher, dass die wesentlichen Risiken jederzeit durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt sind und damit die Risikotragfähigkeit gegeben ist. Die Sparkasse setzt ein auf periodischer Sichtweise basierendes Risikotragfähigkeitskonzept ein. Sie richtet sich dabei an einem Going-Concern-Ansatz aus, wonach sichergestellt ist, dass auch bei Verlust des zur Risikoabdeckung eingesetzten Risikodeckungspotenzials die Mindestkapitalanforderungen gem. CRR erfüllt werden können. Der Vorstand legt jeweils zum Ende eines laufenden Jahres für das folgende Geschäftsjahr fest, welcher Teilbetrag vom verbleibenden Risikodeckungspotenzial zur Abdeckung der wesentlichen anzurechnenden Risiken zur Verfügung stehen soll. Wesentliche Bestandteile des eingesetzten Risikodeckungspotenzials sind das geplante Betriebsergebnis vor Bewertung des laufenden Jahres, die Vorsorgereserven nach §§ 340 f und 340 g HGB abzüglich des geplanten Mindestgewinns (Jahresüberschuss). Anschließend werden die quantifizierbaren wesentlichen Risiken auf die aus dem zur Verfügung gestellten Risikodeckungspotenzial abgeleiteten Limite angerechnet.

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Lagebericht

Das zur Verfügung gestellte Risikodeckungspotenzial sowie die Auslastung stellen sich im Zeitablauf wie folgt dar: 31.01.2015 31.12.2014 31.12.2013 TEUR Zur Verfügung gestelltes Risikodeckungspotenzial Auslastung des zur Verfügung gestellten Risikodeckungspotenzials Auslastung in %

22.500

22.500

20.000

-19.079

-20.265

-15.157

84,8

90,1

75,8

Das eingerichtete Limitsystem stellt sich zum 31.01.2015 wie folgt dar: Limitsystem

Adressenrisiken davon Kreditrisiken im Kundengeschäft davon Kreditrisiken im Wertpapiergeschäft davon Beteiligungsrisiken

Marktpreisrisiken für Handelsgeschäfte Zinsänderungsrisiko (GuV-Planer) Operationelle Risiken Liquiditätsrisiko Verlustfreie Bewertung Zinsbuch Summe

TEUR Limit Auslastung 10.000 -9.137 7.000 -6.647 2.000 -1.606 1.000 -883 7.500 -6.072 2.250 -1.715 750 -700 2.000 -1.457 0 0 22.500 -19.079

Das Risikotragfähigkeitskonzept ist aufgrund der handelsrechtlichen Perspektive auf das Ende des laufenden Geschäftsjahres ausgerichtet. Um die Risikotragfähigkeit auch über diesen Stichtag hinaus sicherstellen zu können, stellt die Sparkasse auf eine rollierende Zwölf-Monats-Betrachtung ab. Mit Blick auf die steigenden quantitativen und qualitativen Eigenkapitalanforderungen aus Basel III haben wir einen zukunftsorientierten Kapitalplanungsprozess eingerichtet und Berechnungen zur Quantifizierung des voraussichtlichen Kapitalbedarfs bis zum Jahr 2019 angestellt. Dabei wurden diverse Annahmen über die künftige Ergebnisentwicklung sowie den künftigen Kapitalbedarf getroffen, wie z. B. rückläufige Betriebsergebnisse aufgrund einer anhaltenden Niedrigzinsphase, keine Abzugspflicht für mittelbare Beteiligungen sowie eine Gesamtkapitalquote nach CRR im Jahr 2019 von 13,0%. Danach reduziert sich das für die Risikotragfähigkeit nach MaRisk verbleibende freie periodische Risikodeckungspotenzial von 23,9 Mio. EUR im Jahr 2015 auf -2,3 Mio. EUR im Jahr 2019. Auf Basis des aktuellen Risikoszenarios wäre die Risikotragfähigkeit damit knapp nicht mehr darstellbar. Um dieser Entwicklung frühzeitig entgegenzuwirken, planen wir sofern notwendig weiteres Ergänzungskapital aufzunehmen.

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Lagebericht

Risikostrategie Beim Umgang mit unseren Geschäftsrisiken verfolgen wir auf Basis der Risikotragfähigkeit eine Risikostrategie, die durch folgende Merkmale gekennzeichnet ist: • Der Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Risiken und für die Umsetzung der Risikostrategie und baut dabei auf das risikobewusste Verhalten aller Mitarbeiter. • Die Risikostrategie berücksichtigt die in der Geschäftsstrategie niedergelegten Ziele und Planungen der wesentlichen Geschäftsaktivitäten und die Risiken wesentlicher Auslagerungen. Sie umfasst auch die Ziele der Risikosteuerung der wesentlichen Geschäftsaktivitäten sowie bestehende Risiko- und Ertragskonzentrationen. • Mit Hilfe installierter Risikolimite und effizienter Kontrollsysteme soll der Ertrag sichergestellt und das Vermögen der Sparkasse geschützt werden. Durch die Festlegung von Risikotoleranzen wurde bestimmt, zu welchen Bedingungen die Sparkasse bereit ist, Risiken einzugehen. • Es sollen nur Risiken mit einem für die Sparkasse günstigen Verhältnis von Risiko zu Ertrag eingegangen werden. Risiken mit ungünstiger Relation sollen vermieden, vermindert oder kompensiert werden. Die eingesetzten Kontrolleinheiten haben dies zu überwachen. • Bei neuen Geschäftsaktivitäten sind angemessene Analysen hinsichtlich organisatorischer Umsetzbarkeit, rechtlicher Konsequenzen und deren Risikogehalt durchzuführen. • Aufsichtsrechtliche und gesetzliche Normen müssen jederzeit erfüllt werden. • Grundsätzlich sind alle Betriebsabläufe durch die Innenrevision zu prüfen.

4.1.2 Adressenausfallrisiken Als Adressenausfallrisiken bezeichnet man die Gefahr eines teilweisen oder vollständigen Ausfalls vertraglich zugesagter Leistungen durch die Geschäftspartner. Kundenkreditgeschäft Da das Kreditgeschäft ein wesentliches Kerngeschäft der Sparkasse bildet, ist das Eingehen von Adressenausfallrisiken sowie die Kontrolle und Steuerung dieser Risiken eine Kernkompetenz der Sparkasse. In der Geschäfts- und Risikostrategie wird für alle wichtigen Geschäftssegmente die geschäftspolitische Grundausrichtung definiert. Die Steuerung der Adressenausfallrisiken des Kreditgeschäfts geschieht unter besonderer Berücksichtigung der Größenklassen- und Branchenstruktur, der Bonitäten, der gestellten Sicherheiten sowie des Risikos der Engagements. Der zum 31.12.2014 bestehende Gesamtbetrag der Forderungen, aufgeschlüsselt nach Forderungsklassen (dargestellt gemäß Artikel 114 ff CRR, vor Kreditrisikominderung zzgl. Wertberichtigungen und Rückstellungen und die derivativen Instrumente mit ihren Kreditäquivalenzbeträgen), stellt sich wie folgt dar: Gesamtbetrag der Forderungen nach Forderungsklassen Zentralregierungen Regionalregierungen und örtliche Gebietskörperschaften sonstige öffentliche Stellen Beteiligungen – Darlehen an SVBW/DSGV Unternehmen Mengengeschäft durch Immobilien besicherte Positionen Überfällige Positionen Gesamtbetrag der Forderungen

Forderungsbetrag TEUR 0 9.550 3.489 3.291 184.401 226.919 235.015 31.429 694.094

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Lagebericht

Es besteht folgende Verteilung der Forderungen auf geographische Hauptgebiete: Deutschland

Geographische Hauptgebiete

TEUR

Zentralregierungen Regionalregierungen und örtliche Gebietskörperschaften sonstige öffentliche Stellen Beteiligungen – Darlehen an SVBW/DSGV Unternehmen Mengengeschäft durch Immobilien besicherte Positionen Überfällige Positionen Gesamtbetrag der Forderungen 1)

9.550 3.489 3.291 178.135 221.065 229.628 30.759 675.917

EWR 1)

Sonstige

TEUR

TEUR

2.025 473 636 25 3.159

4.241 5.381 4.751 645 15.018

ohne Deutschland

Unser Kreditportfolio zeigt eine für Sparkassen unserer Größe typische Verteilung der Kundenkredite nach Kreditvolumenhöhe: Größenklassen im Kundenkreditgeschäft 50 TEUR 250 TEUR 500 TEUR 1.000 TEUR 5.000 TEUR

bis unter bis unter bis unter bis unter bis unter und darüber

Anteil in % 50 TEUR 250 TEUR 500 TEUR 1.000 TEUR 5.000 TEUR

7,9 33,2 19,8 10,9 19,0 9,2 100,0

Zur Reduzierung von Größenkonzentrationen bei drei Kundenkreditengagements hat die Sparkasse in 2012 mit einem Volumen von insgesamt 6 Mio. EUR an der Kredithandelstransaktion der S-Finanzgruppe teilgenommen. Die Sparkasse verfügt über Steuerungsinstrumente, um frühzeitig Adressenausfallrisiken bei Kreditengagements zu erkennen, zu steuern, zu bewerten und im Jahresabschluss durch Risikovorsorge abzuschirmen. Zentrale Bedeutung für die kreditnehmerbezogenen Adressenausfallrisiken hat die Bonitätsbeurteilung. Zur Beurteilung und Steuerung der Kreditrisiken wenden wir die Rating- und Scoringkonzepte der Sparkassenorganisation an. Bei den gewerblich tätigen Kunden basiert die quantitative Beurteilung auf einer systemgestützten Analyse der Jahresabschlüsse in Verbindung mit einem mathematisch statistischen Ratingmodell. Das Ergebnis wird ergänzt durch die Beurteilung von qualitativen Faktoren wie z.B. die Qualität und Aktualität der vorliegenden Unternehmenszahlen, die Unternehmensführung, die Marktstellung, das Produkt- und Leistungsangebot und die Branchenaussichten. Die Bonitätsbeurteilung erfolgt durch erfahrene Kundenbetreuer unter Einbeziehung der Informationen der Kreditanalysten. Soweit uns Informationen vorliegen, die auf eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse hinweisen, erfolgt eine außerordentliche Überprüfung.

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Lagebericht

Das Kundenkreditvolumen in Höhe von 832,7 Mio. EUR gliedert sich nach Rating-/ Scoringklassen wie folgt (klassisches Kundenkreditportfolio nach Limiten, d. h. ohne Wertpapiere, Derivate und Beteiligungen, aber einschließlich Schuldscheindarlehen): Kundenkreditvolumen nach Risikoklassifizierung Rating-/Scoringklasse 1 bis 9 Rating-/Scoringklasse 10 bis 18 Öffentliche Stellen Kreditengagements ohne gültige Risikoeinschätzung

Anteil in % 81,5 15,4 1,9 1,2 100,0

Auf Grundlage des klassifizierten Kundenkreditvolumens errechnet sich ein potentielles Ausfallvolumen von 3,4 Mio. EUR oder 1,3% des ungesicherten Kundenkreditvolumens. Für die Berechnung wurden die ungesicherten Anteile mit der jeweiligen Ausfallwahrscheinlichkeit entsprechend der DSGV-Masterskala multipliziert, wobei für die ungerateten Beträge die durchschnittliche Ausfallwahrscheinlichkeit aus den Ratingklassen 1 bis 16 zugrunde gelegt wurde. Bei der Gliederung nach Risikoklassen konnte die Sparkasse im Vergleich zum Vorjahresstichtag eine leichte Verbesserung erreichen. Diese Entwicklung ergab sich insbesondere aus den guten Ratingeinstufungen beim Neugeschäft. Entscheidend für die Bonitätseinstufung sind die Einkommens- und Vermögensverhältnisse und die daraus ermittelte Zahlungsfähigkeit. Darüber hinaus werden im Kundenkreditgeschäft neben der reinen Kundenbonitätsbeurteilung auch die Sicherheiten bei der Risikoklassifizierung berücksichtigt. Je nach Kundenbonität und Besicherung haben wir interne Kreditobergrenzen festgelegt. Problembehaftete bzw. ausfallgefährdete Engagements werden durch den Kundenbetreuer eng begleitet und erforderlichenfalls an die Spezialisten im Sanierungsmanagement übergeben. Die Entscheidung über die Bildung einer Risikovorsorge orientiert sich an der Wahrscheinlichkeit, mit der der Kreditnehmer seinen vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Basis hierfür ist die Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse und das Zahlungsverhalten des Kunden. Zusätzlich erfolgt eine Bewertung der Sicherheiten mit ihrem wahrscheinlichen Realisationswert, um einschätzen zu können, welche Zahlungen nach Eintritt von Leistungsstörungen noch erwartet werden. Es erfolgt eine regelmäßige Überprüfung der Angemessenheit und ggf. daraus resultierende Anpassungen. Bei nachhaltiger Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse des Kreditnehmers oder bei Kreditrückführung erfolgt eine Auflösung der Risikovorsorge. Ergänzend werden die Risiken aus dem Mengenkreditgeschäft über eine pauschale Mengen-Einzelwertberichtigung abgeschirmt. Für latente Ausfallrisiken bildet die Sparkasse Pauschalwertberichtigungen. Darüber hinaus bestehen Vorsorgen für allgemeine Bankrisiken nach § 340f HGB sowie Sonderposten für allgemeine Bankrisiken nach § 340g HGB. In den Arbeitsanweisungen sind die Berechnungsweisen sowie die Prozesse zur Genehmigung der Risikovorsorgen geregelt.

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Lagebericht

Die folgende Aufstellung zeigt die Veränderungen der Risikovorsorge im Kreditgeschäft im Geschäftsjahr 2014: Anfangsbestand der Periode TEUR EWB

Zuführung

Auflösung

Verbrauch

TEUR

TEUR

TEUR

Wechselkursbedingte und sonstige Veränderungen TEUR

Endbestand der Periode TEUR

15.171

1.645

-1.594

-2.029

-25

13.168

Rückstellungen

1.330

229

-493

-39

25

1.052

PWB

1.108

54

-

-

-

1.162

Der Erwartungswert für das Bewertungsergebnis im Kundenkreditgeschäft wird innerhalb der Planungsrechnung (Prognose) des laufenden Jahres auf Basis einer Expertenschätzung per Vorstandsbeschluss am Anfang des Geschäftsjahres festgelegt und per 30.06. und 30.09. überprüft. Im Rahmen der periodischen Risikotragfähigkeitsrechnung (rollierende 12-Monatsbetrachtung) wird der Erwartungs- und Risikowert für das Adressenausfallrisiko im Kundenkreditgeschäft auf Basis eines ratingbasierten Ansatzes (1-Jahresbetrachtung) berechnet. Hierzu dient folgendes Schema: • erwarteter Verlust: Blankobetrag x Ausfallwahrscheinlichkeit (jeweils differenziert nach Rating-/ Scoringklassen) • unerwarteter Verlust: Blankobetrag x veränderter Ausfallwahrscheinlichkeit (Verschiebung um 1 Rating-/Scoringklasse) abzüglich erwarteter Verlust • für ein mögliches Konzentrationsrisiko legt die Sparkasse einen pauschalen Aufschlag von 10% fest Der Erwartungs- und Risikowert wird in der Risikotragfähigkeitsberechnung berücksichtigt bzw. entsprechend limitiert. Um außergewöhnliche Ereignisse und Entwicklungen besonders zu betrachten finden darüber hinaus Stresstests statt. Im Rahmen von Stresstests wurden auf Basis verschiedener Veränderungen (Verschlechterung der Wirtschaftslage, Wertberichtigung bedeutender Engagements) Auswirkungen auf die zu bildende Risikovorsorge simuliert. Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stresstests zeigen, dass die Sparkasse die Ergebnisse verkraften kann. Die wesentlichen Adressrisiken und Risikokonzentrationen sind erkannt und entsprechende Maßnahmen wurden aufgesetzt. Im Kundenkreditportfolio weist die Sparkasse mit 127,8 Mio. EUR einen hohen Anteil an Kreditgewährungen in der Fremdwährung CHF aus. Es handelt sich dabei grundsätzlich um Immobilienfinanzierungen mit grundpfandrechtlicher Absicherung und einem Mix aus Euround Fremdwährungsdarlehen, wobei die Kapitaldienstfähigkeit mit angemessenen EuroZinssätzen überprüft wird. Andere Fremdwährungsfinanzierungen erfolgen nur bei entsprechender wirtschaftlicher Bonität. Hinzu kommt, dass dieses Strukturrisiko teilweise auch in der regionalen Lage begründet ist. Entlastend wirkt daher, dass viele Kreditnehmer Grenzgänger sind und ihr Arbeitseinkommen in CHF beziehen. Aufgrund dieser Risikokonzentration überwacht die Sparkasse die Entwicklung der Fremdwährungskredite intensiv. Die Risiken werden halbjährlich in einem gesonderten Fremdwährungsreport und die Volumina monatlich im Vorstandsreport aufgezeigt. Das Kreditportfolio unserer Sparkasse ist gekennzeichnet durch eine gute Diversifizierung sowohl nach Branchen, Größen- und Ratingklassen. Die Länderrisiken sind vor dem Hintergrund ihres Volumens als gering einzustufen. Risikokonzentrationen sehen wir nur im Bereich des ausgeliehenen Kundenkreditvolumens in der Fremdwährung CHF. Vor dem Hintergrund der sich aus den Bonitätsbeurteilungssystemen ergebenden Erkenntnisse stufen wir die Entwicklung unserer Risikolage aus dem Kreditgeschäft günstig ein.

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Lagebericht

Handelsgeschäfte Zur Begrenzung der Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bestehen Limite je Partner (Emittenten- und Kontrahentenlimite). Ergänzend besteht ein zusammenfassendes Limit für alle Handelsgeschäfte. Die Risiken werden durch die sorgfältige Auswahl unserer Vertragspartner nach den Regeln der Kreditwürdigkeitsprüfung begrenzt. Die Auslastung der Limite wird durch Controlling berechnet. Die Handelsgeschäfte umfassen zum Bilanzstichtag ein Volumen von 301,0 Mio. EUR. Wesentliche Positionen sind dabei die Schuldverschreibungen und Anleihen (251,0 Mio. EUR) und sonstige Investmentfonds (44,1 Mio. EUR). Dabei zeigt sich nachfolgende Ratingverteilung: Externes Rating AAA bis BBB BBB- bis BB+ S&P / Moodys / Fitch / Scope Ratingklassen 1-3 4-6 31.12.2013 (in %) 96,3 0,0 31.12.2014 (in %) 93,1 2,5

BB bis BB-

B+ bis C

D

ungeratet

7-9 2,1 2,0

10 - 15 0,0 1,3

16 - 18 0,0 0,0

1,6 1,2

Die direkt durch die Sparkasse gehaltenen Wertpapiere verfügen zu 93,1% über ein Rating von BBB und besser. Keine Ratings liegen für den Schuldschein ZF Friedrichshafen AG sowie für Anteile an Investmentfonds (LBBW Zyklus Strategie I und Deka EO STOXX SEL.DIVID.30) vor. Zum Bilanzstichtag besteht kein direktes Engagement in wirtschaftsschwachen Staaten. Wir berechnen das Adressenausfallrisikos für die Risikotragfähigkeit ratingbasiert. Ausgehend von den Ausfallwahrscheinlichkeiten, die den aktuellen Ratingeinstufungen zugrunde liegen, wird eine Verschlechterung der Ratings aller Handelspartner unterstellt. Im Rahmen von Stresstests wurden auf Basis verschiedener Veränderungen (Verschlechterung der Wirtschaftslage, Wertberichtigung bedeutender Engagements) Auswirkungen auf die zu bildende Risikovorsorge simuliert. Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stresstests zeigen, dass die Sparkasse die Ergebnisse gut verkraften kann. Stresstests wurden auf der Basis der folgenden Annahmen erstellt: Wir simulieren, dass die Privatbank mit dem größten beanspruchten Obligo ausfällt: • Ausfall ungedeckter Forderungen zu 100%, zzgl. Zinsen • Ausfall gedeckter Forderungen: nur die lfd. Zinsen. Wir simulieren, dass die zwei Corporates mit dem schlechtesten Rating mit ihrem Obligo ausfallen: • Ausfall ungedeckter Forderungen zu 100%, zzgl. Zinsen • Ausfall gedeckter Forderungen: nur die lfd. Zinsen Die Adressenausfallrisiken aus Handelsgeschäften bewegten sich im gesamten Geschäftsjahr 2014 innerhalb der im Rahmen der Risikotragfähigkeit festgelegten Grenzen. Zum Jahresende 2014 war das Risikolimit für diese Risiken in Höhe von 2,0 Mio. EUR (Vorjahr 0,8 Mio. EUR) mit 1,6 Mio. EUR zu 82,5% ausgelastet, sodass die Sparkasse von einer als günstig einzustufenden Risikosituation ausgeht. Die von der Sparkasse eingesetzten Instrumente versetzen uns in die Lage die Adressenausfallrisiken zu steuern. Beteiligungen Die Gefahr eines finanziellen Verlustes aufgrund von Wertminderungen des Beteiligungsportfolios wird als Beteiligungsrisiko bezeichnet. Neben dem Risiko eines potenziellen Wertverlustes besteht das Risiko der Un- oder Unterverzinslichkeit der Anlagen. Darüber hinaus besteht das Risiko steigender Umlagen beim Sparkassenverband Baden-Württemberg (SVBW).

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Lagebericht

Bei den Verbundbeteiligungen der Sparkasse handelt es sich im Wesentlichen um strategische Beteiligungen. Sie dienen insbesondere der Stärkung des Sparkassenfinanzverbundes und dem Ausbau der Vertriebskanäle für die Produkte der Verbundunternehmen. Die Verbundbeteiligungen sollen den Geschäftszweck der Sparkasse langfristig unterstützen. Teilweise werden die Beteiligungen auch indirekt über den SVBW gehalten. Daneben bestehen weitere Beteiligungen von untergeordneter Bedeutung. Das Beteiligungsportfolio beläuft sich insgesamt auf 8,8 Mio. EUR Buchwert und liegt damit 4,8% unter dem Vorjahreswert. In der Geschäfts- und Risikostrategie hat die Sparkasse die Ziele und Rahmenbedingungen für die Beteiligungen festgelegt. Die Beteiligungsrisiken werden angemessen in das Risikotragfähigkeitskonzept der Sparkasse einbezogen. Das Beteiligungscontrolling erfolgt für die Verbundbeteiligungen durch den SVBW und für die sonstigen Beteiligungen durch die Abteilung Unternehmensentwicklung und Steuerung. Das Beteiligungsrisiko wird über einen prozentualen Ansatz ermittelt und auf die Risikotragfähigkeit angerechnet. Die Methoden der Risikoermittlung werden regelmäßig überprüft und weiterentwickelt. Die Beteiligungsrisiken werden zusätzlich über Stressszenarien abgebildet. Neben der Risikoquantifizierung erfolgt zusätzlich eine qualitative Beurteilung der Unternehmensentwicklung, der strategischen Ausrichtung sowie der Marktstellung des jeweiligen Beteiligungsunternehmens. Die Steuerungs- und Überwachungssysteme gewährleisten, dass die Sparkasse ausreichend über die Situation bei den einzelnen Beteiligungsunternehmen unterrichtet ist. Die Sparkasse ist Mitglied des SVBW. Dieser ist zusammen mit dem Land BadenWürttemberg und der Stadt Stuttgart Träger der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Der SVBW hat sich zusammen mit den weiteren Trägern entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für die LBBW beteiligt und eine Rückgarantie aus einer Risikoimmunisierungsaktion für die LBBW übernommen. Als Mitglied sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall, dass die erwarteten Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden Aufwendungen nicht abdecken. Auch unter Berücksichtigung des Gesamtkreditengagements besteht insoweit eine Risikokonzentration bezüglich der Adresse LBBW. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme aus diesen Verpflichtungen über eine Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar. Das Risikoprofil verbesserte sich durch den fortgesetzten Abbau von Altlasten weiter. Besonders schnell kam die LBBW beim Kreditersatzgeschäft voran, das im Jahr 2008 noch 95 Mrd. EUR umfasst hatte. In 2014 konnten diese Bestände von 11 Mrd. EUR auf 2 Mrd. EUR reduziert werden. Einen wesentlichen Teil trug dazu der vollständige Verkauf des von den Trägern garantierten Verbriefungsportfolios mit einem Volumen von zuletzt noch 4,7 Mrd. EUR an internationale Investoren im August bei. Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns über den Deutschen Sparkassen- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Bereits im Jahresabschluss 2013 der Sparkasse wurde die Bildung einer Rückstellung für die Geschäftsjahre 2013 bis 2016 der Erwerbsgesellschaft (insgesamt 40 Monate) vorgenommen. Insgesamt betrachtet konzentriert sich das Beteiligungsrisiko der Sparkasse derzeit vor allem auf die großen Verbundbeteiligungen (LBBH, LBBW, Sparkassenversicherung, SVBW), die 90,0% unserer gesamten Beteiligungen ausmachen.

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Lagebericht

Berichtswesen Der Notwendigkeit eines angemessenen und zeitnahen Risikoinformationswesens tragen wir durch den Kreditrisikobericht Rechnung, der dem Vorstand, dem Kreditausschuss und dem Verwaltungsrat vierteljährlich vorgelegt wird. Der Kreditrisikobericht bildet mit den anderen eingesetzten Systemen die Basis unserer Kreditentscheidungsprozesse und ermöglicht es uns, das Risikoportfolio zu bewerten und zu steuern. Er beinhaltet im Wesentlichen folgende Darstellungen und Kommentierungen: • • • • • • • • •

Entwicklung der Risikovorsorge sowie Abschreibungen und Kündigungen im Kundenkreditgeschäft Ergebnisse der Risikofrüherkennung und Engagements in der Intensivbetreuung Portfoliozusammensetzung nach Bonitätsklassen, Branchen und Regionen Kreditsicherheitenstruktur Großkredite und Evidenzmeldung gem. § 14 KWG sowie sonstige Engagements von für die Risikobetrachtung wesentlicher Bedeutung Bedeutende Limitüberschreitungen Struktur des Neugeschäfts nach Bonitätsklassen wesentliche Kreditentscheidungen, soweit sie von unserer Geschäfts- und Risikostrategie abweichen Adressenrisiken bei Handelsgeschäften und Eigenanlagen

Darüber hinaus erhält der Vorstand Ad-hoc-Meldungen zu besonderen Einzelfällen (z. B. deutliche Erhöhung der Risikovorsorge, Bekanntwerden von Krisensituationen und Engagementübergaben an das Sanierungsmanagement).

4.1.3 Marktpreisrisiken Marktpreisrisiken sind mögliche Ertragseinbußen, die sich aus den Veränderungen der Marktpreise für Wertpapiere und Devisen, aus Schwankungen der Zinssätze und Kurse sowie aus den hieraus resultierenden Preisänderungen der Derivate ergeben. Marktpreisrisiken werden gesteuert mit dem Ziel, Ertragschancen wahrzunehmen, ohne die finanziellen Ressourcen unangemessen zu belasten. Marktpreisrisiken aus Handelsgeschäften des Handels- und Anlagebuchs Für die Handelsgeschäfte der Sparkasse werden die Marktpreisrisiken täglich auf Basis aktueller Marktpreise und möglicher Marktpreisveränderungen durch die Abteilung Controlling ermittelt und auf die aus dem Risikotragfähigkeitskonzept abgeleiteten Limite angerechnet. Die potenziellen negativen Marktpreisveränderungen aus Handelsgeschäften werden mittels Value-at-Risk-Konzept gemessen und überwacht. Zur Überwachung des Marktpreisrisikos wird im Risikocontrolling das Programmsystem SimCorp Dimension eingesetzt. Der Bestand der bilanzwirksamen Handelsgeschäfte hat sich gegenüber dem Vorjahr um 5,5% erhöht. Für die unterschiedlichen Portfolien der Sparkasse werden grundsätzlich einheitliche Parametereinstellungen (Konfidenzniveau, Haltedauer) verwendet. Dem Portfolio liegen die historische Simulation auf Basis einer Haltedauer von 250 Tagen, einem Konfidenzniveau von 99% und ein historischer Betrachtungszeitraum von 500 Tagen und 3.000 Tagen zu Grunde. Lediglich bei den vom Risikogehalt untergeordneten Fremdwährungsverrechnungskonten und möglichen Ertragsausfällen für Devisenkassageschäfte erfolgt ein pauschaler Risikoansatz. Durch ein regelmäßiges Backtesting wird die Qualität des Risikomodells überprüft und ggf. die Parameter angepasst. Schwerpunkt für die Ausrichtung der Sparkasse bei den Anlagen im Eigenbestand im Jahr 2015 ist die weitere Optimierung des Eigenbestandsportfolios in Bezug auf Erträge, Zinsänderungsrisiken und Diversifikation.

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Lagebericht

Im Rahmen der darstellbaren Investments soll die Allokation in weitere, aktuell unterrepräsentierte Assetklassen erfolgen (z.B. Aktien, Immobilien). Diese sollen wenn möglich über Fonds dargestellt werden und stellen eine Ergänzung des schwerpunktmäßig auf Anleihen ausgerichteten Portfolios dar. Konkret ist eine Investition in einen Immobilienspezialfonds in Planung. Oberste Priorität bleibt die Sicherheit des Portfolios, Risiken werden nur bei adäquatem Mehrertrag eingegangen. Am Kapitalmarkt kamen die Renditen zuletzt wieder zurück, die Kurse der gehaltenen Euro - Anleihen entwickelten sich dementsprechend stabil bis freundlich. Die Marktpreisrisiken bewegten sich in 2014 jederzeit innerhalb des Rahmens des vom Vorstand vorgegebenen Limitsystems. Zum Jahresende 2014 war das Risikolimit aus Handelsgeschäften in Höhe von 7,5 Mio. EUR (Vorjahr 7,5 Mio. EUR) mit 2,2 Mio. EUR zu 29,1% (bei 500 Tagen Beobachtungszeitraum) und mit 7,2 Mio. EUR zu 96,6% (bei 3.000 Tagen Beobachtungszeitraum) ausgelastet. Die Marktpreisrisiken werden vor allem durch die Kursrisiken aus verzinslichen Papieren beeinflusst. Weitere Marktpreisrisiken wie Aktienkursrisiken, Währungsrisiken, Rohstoffrisiken, sonstige Preisrisiken oder Optionsrisiken sind aufgrund der Positionierung für die Sparkasse von geringer Bedeutung. Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stresstests zeigen, dass die Sparkasse über ausreichende Risikopuffer verfügt. Stresstests wurden auf der Basis verschiedener Szenarien bezüglich der jeweiligen Anlageklasse erstellt. Das System und die Validität der Prognosewerte werden durch ein regelmäßiges Backtesting überprüft und ständig verfeinert. Über die Marktpreisrisiken wurde der Vorstand alle 2 Wochen durch das Risikocontrolling entsprechend der Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) informiert. Gesamtinstitutsbezogenes Zinsänderungsrisiko Die periodische Ermittlung des Zinsspannenrisikos des Gesamtinstituts wird regelmäßig mit Hilfe des Simulationstools GuV-Planer durchgeführt. Zum Jahresende 2014 beläuft sich das Zinsänderungsrisiko aus einem Aktivüberhang bei einer simulierten Zinserhöhung bei den Stützstellen 1 Monat 3,30%, 3 Jahre 2,49% und 10 Jahre 1,92% auf -1,62 Mio. EUR. Aufgrund des vorhandenen Geschäftsumfanges und des bestehenden Risikogehalts erfolgt eine monatliche Bewertung und Ermittlung des Zinsänderungsrisikos. Zur wertorientierten Quantifizierung und Steuerung unseres Zinsänderungsrisikos mittels des Risikomaßes Value-at-Risk setzt die Sparkasse das Programm S-Treasury ein. Dabei werden ein Konfidenzniveau von 95% und eine Haltedauer von 3 Monaten und ein Beobachtungszeitraum von 1988 bis 2013 zugrunde gelegt. Nachfolgende Übersicht zeigt die Entwicklung des Value-at-Risk im Vergleich zum Vorjahr:

Zinsänderungsrisiken in %

2014 VaR Minimum

VaR Maximum

VaR 31.12.2014

2013 VaR 31.12.2013

3,96

5,74

3,96

4,96

Darüber hinaus wird mit Hilfe dieses Instruments die Kennzahl RORAC (return on risk adjusted capital) monatlich ermittelt, bei der die Mehrperformance in Relation zum Risiko des Portfolios gesetzt wird. Die RORAC-Kennziffer betrug zum Jahresende 2014 4,0 (Vorjahr: 17,7).

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Lagebericht

In 2014 bewegten sich die Risiken im Rahmen des vom Vorstand vorgegebenen Zielkorridors. Das wertorientiert gemessene Zinsänderungsrisiko stufen wir - bezogen auf den Verbandsdurchschnitt - als unterdurchschnittlich ein. Der Zinsrisikokoeffizient gemäß § 25a Abs. 1 Satz 7 KWG in Verbindung mit dem BaFinRundschreiben 11/2011 (Ermittlung der Auswirkungen einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung um +/- 200 Basispunkte) belief sich zum 31. Dezember 2014 auf 19,2% (Verhältnis der Barwertänderung des Zinsbuchs zu den regulatorischen Eigenmitteln). Die für außergewöhnliche Marktentwicklungen durchgeführten Stresstests zeigen, dass die Sparkasse die Ergebnisse gut verkraften kann. Stresstests wurden auf der Basis verschiedener Veränderungen (Anstieg, Senkung, Verflachung, Drehung) der zugrundeliegenden Zinsstrukturkurve erstellt. Im Rahmen der Gesamtbanksteuerung wurden zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken neben bilanzwirksamen Instrumenten auch derivative Finanzinstrumente in Form von Zinsswaps (Nominalbetrag 35,0 Mio. EUR) eingesetzt. Die Risiken bewegen sich innerhalb des Rahmens der geschäftspolitischen Zielsetzungen. Risiken für die künftige Entwicklung sehen wir in der Entwicklung des Zinsüberschusses, dessen Transformationsbeitrag maßgeblich von der Zinsentwicklung an den Kapitalmärkten beeinflusst wird. Folgende Daten bzw. Unterlagen werden dem Vorstand als Risikoinformationen bezüglich "Zinsänderungsrisiken" durch das Risikocontrolling zur Verfügung gestellt: • • • • • • •

Entwicklung des Zinsspannenrisikos (monatlich) Entwicklung des barwertigen Zinsänderungsrisikos (monatlich) Risiko- und Ergebnisentwicklung (monatlich) Bedeutende Limitüberschreitungen (bei Bedarf) Änderungen der wesentlichen Annahmen oder Parameter (bei Bedarf) Stresstestergebnisse (vierteljährlich) Entwicklung des Zinsrisikokoeffizienten (monatlich)

4.1.4 Liquiditätsrisiken Das Risiko, Zahlungsverpflichtungen zum Zeitpunkt der Fälligkeit nicht nachkommen zu können (Termin- und Abrufrisiken; Liquiditätsrisiken im engeren Sinne) sowie die Gefahr, im Falle unzureichender Marktliquidität in einzelnen Produkten nicht oder nicht zu erwartenden Konditionen kontrahieren zu können (Marktliquiditätsrisiken), wird ebenfalls im Rahmen des Risikomanagements und -controllings gesteuert. Das Refinanzierungsrisiko repräsentiert die Gefahr, dass erforderliche Anschlussfinanzierungen nicht oder nur zu erhöhten Marktzinsen beschafft werden können. Dem Liquiditätsrisiko wird durch eine ausreichende Liquiditätsvorsorge und eine verantwortungsvolle Strukturierung der Aktiva und Passiva vorgebeugt. Als Grundlage für die Planung und Steuerung der Liquidität dient der Sparkasse der Liquiditätsstatus. Der aktuelle Liquiditätsstatus wird auf täglicher Basis durch den Bereich Rechnungswesen gemessen und dient der Disposition der täglichen Liquidität. Auf der Basis von Erfahrungswerten erfolgt eine monatliche Feinsteuerung unter Einbeziehung aller im weiteren 12-Monats-Verlauf eintretenden Fälligkeiten. Gegenstand der vom Bereich Rechnungswesen erstellten Liquiditätsübersicht ist eine stichtagsbezogene, portfolioübergreifende Darstellung von zukünftigen Zahlungsströmen,

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Lagebericht

auf deren Basis der Liquiditätsbedarf oder -überschuss je Fälligkeitsperiode ermittelt wird. An liquiditätsmäßig engen Märkten ist die Sparkasse nicht investiert. Es erfolgt eine laufende Überprüfung inwieweit die Sparkasse in der Lage ist, einen Liquiditätsbedarf decken zu können. Handlungsalternativen für einen sich abzeichnenden Liquiditätsengpass sowie für einen Notfallplan für einen tatsächlichen Liquiditätsengpass wurden definiert. Zur Messung und Limitierung der Liquiditätsreserve orientiert sich die Sparkasse an den Anforderungen des § 11 KWG in Verbindung mit der Liquiditätsverordnung und den MaRisk. Das Refinanzierungsrisiko wird auf Basis eines angenommenen Abzugs von Kundeneinlagen quantifiziert, der über den Kapitalmarkt zu gestiegenen Kosten refinanziert werden muss. Über die Liquiditätssituation erstatten die Abteilung Unternehmensentwicklung und Steuerung und der Bereich Controlling monatlich bzw. alle zwei Wochen auf Datenbasis aus dem Bereich Rechnungswesen Bericht. Die Sparkasse verfügt – wie es auch die Liquiditätskennzahl im Abschnitt Finanzlage zeigt - insgesamt über eine starke Liquiditätsposition. Ausschlaggebend hierfür ist unser Bestand an hochliquiden Wertpapieren, die Möglichkeit der kurzfristigen Geldaufnahme bei der Deutschen Bundesbank und weiterer Geschäftspartner innerhalb des Haftungsverbunds. Darüber hinaus werden bei der Deutschen Bundesbank zur Erfüllung der Mindestreservevorschriften entsprechende Guthaben unterhalten. Die für diese außergewöhnlichen Marktentwicklungen durchgeführten Stresstests zeigen, dass die Sparkasse die Ergebnisse verkraften kann. Stresstests wurden auf der Basis von außerplanmäßigen Verfügungen, Spreadausweitungen, Geldabflüssen täglich fälliger Einlagen, Ausfällen bedeutender Kreditnehmer, Abruf unwiderruflicher Kreditzusagen und Wegfall der Refinanzierungsmöglichkeit in Schweizer Franken erstellt. Risikoinformationen werden dem Vorstand zusätzlich zu den mindestens monatlich zur Verfügung gestellten Informationen über die Liquiditätskennziffer und den Informationen über die Mittelzu- und abflüsse, vierteljährlich im Rahmen der Ergebnisse aus Szenarioanalysen und Stresstests zur Verfügung gestellt.

4.1.5 Operationelle Risiken Unter operationellen Risiken versteht die Sparkasse die Gefahr von Schäden, die in Folge der Unangemessenheit oder des Versagens von internen Verfahren, Mitarbeitern, der internen Infrastruktur oder in Folge externer Einflüsse eintreten können. Für den adäquaten Umgang mit operationellen Risiken ist letztendlich der Vorstand verantwortlich, dem in diesem Zusammenhang die Aufgabe der Festlegung, der regelmäßigen Überprüfung und der Sicherstellung der Rahmenbedingungen im Umgang mit operationellen Risiken zufällt. Bei der Sparkasse werden operationelle Risiken jährlich identifiziert und dokumentiert. Zu den installierten Regelungen bzw. Verfahren zum Management der operationellen Risiken zählen insbesondere das interne Kontrollsystem, die schriftlich fixierte Ordnung für die Aufbauorganisation und die wesentlichen Arbeitsabläufe, der Einsatz von qualifiziertem Personal sowie die ständige Weiterentwicklung der Methoden und die Verbesserung der technischen Abläufe. Betriebsrisiken aus dem IT-Bereich, aus Organisations- und Bearbeitungsfehlern werden durch Vereinbarungen mit einem externen Rechenzentrum, Notfallkonzepte, zunehmende Automatisierung, ständige Kontrollen und durch qualifizierte Mitarbeiter gemindert; zum Teil durch Versicherungen gedeckt. Rechtliche Risiken werden durch sorgfältige Prüfung der vertraglichen Grundlagen und den Einsatz gebräuchlicher Standardverträge reduziert. Darüber hinaus setzt die Sparkasse die Instrumente "Risikolandkarte" und "Schadensfalldatenbank" ein. Die "fokussierte Risikolandkarte" dient neben der Identifikation operationeller Risiken der szenariobezogenen Analyse von risikorelevanten Verlustpotenzialen (ex ante Betrachtung). In der "Schadensfalldatenbank" werden tatsächlich eingetretene Schäden aus operationellen Risiken ab einem Betrag von 1,0 TEUR erfasst (ex post Betrachtung).

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Lagebericht

Der Umfang der operationellen Risiken wird als tragbar eingeschätzt. Das vorgegebene Risikolimit in Höhe von 750 TEUR war zum 31.12.2014 in der Risikosimulation mit 93,3% ausgelastet. Diese Risiken sind für die Sparkasse von untergeordneter Bedeutung. Die für außergewöhnliche Ereignisse durchgeführten Stresstests zeigen, dass die Sparkasse die Ergebnisse gut verkraften kann. Stresstests wurden auf der Basis der folgenden Annahmen erstellt: Die Risiken der aktuellen Risikolandkarte treten mit dem realistischen Maximalverlust (RMV) ein. Risikoinformationen werden dem Vorstand mittels des Berichts operationeller Risiken durch das Risikocontrolling jährlich in folgendem Umfang dargelegt: • • •

aufgetretene bedeutende Schadensfälle (Art, Ausmaß und Ursache) ermittelte Risiken getroffene Maßnahmen

4.1.6 Gesamtbild der Risikolage Zusammenfassende Risikobeurteilung Unser Haus verfügt über ein hinreichendes, dem Umfang der Geschäftstätigkeit angemessenes System zur Steuerung, Überwachung und Kontrolle der vorhandenen Risiken gemäß § 25a KWG. Durch das Risikomanagement und -controlling der Sparkasse können frühzeitig die Risiken identifiziert, Informationen an die zuständigen Entscheidungsträger weitergeleitet und Risiken gesteuert werden. Die Ermittlung der Risiken erfolgt in der periodischen Sichtweise über einen einheitlichen Risikobetrachtungshorizont von 1 Jahr. In 2014 bewegten sich die Risiken jederzeit innerhalb des vom Vorstand vorgegebenen Limitsystems. Die vergebenen (Risiko-) Limite waren am Bilanzstichtag insgesamt mit 90,1% ausgelastet. Die Risikotragfähigkeit war und ist derzeit gegeben. Auch die in der periodischen Sichtweise durchgeführte Risikotragfähigkeitsrechnung für das Folgejahr lässt auf keine Beeinträchtigungen in der Risikotragfähigkeit schließen. Die durchgeführten Stresstests zeigen, dass auch außergewöhnliche Ereignisse durch das vorhandene Risikodeckungspotenzial abgedeckt werden können. Aufgrund der steigenden Eigenkapitalanforderungen nach Basel III und auf Basis der von uns durchgeführten Kapitalplanung ist mittelfristig jedoch eine Einengung der Risikotragfähigkeit zu erwarten. Die Risikolage ist insgesamt als vergleichsweise günstig einzustufen. Bezüglich einzelner Adressen im Haftungsverbund sowie aus dem Geschäftsmodell der Sparkasse besteht eine Risikokonzentration. Darüber hinaus bestehen Risikokonzentrationen im Passivgeschäft bei kurzfristigen Kunden-verbindlichkeiten bezüglich Zinsänderungsrisiken und innerhalb des Provisionsgeschäfts bei den Giroerträgen. Bestandsgefährdende oder entwicklungsbeeinträchtigende Risiken sind nicht erkennbar. Risiken der künftigen Entwicklung bestehen aus unserer Sicht in erster Linie in einer unbefriedigenden Ertragslage der Sparkasse. Die Sparkasse sieht sich durch das bestehende Risikomanagement sowohl für das bestehende Geschäft als auch für die kommenden Herausforderungen gut gerüstet.

4.2 Chancenbericht Chancenmanagementsystem Das Chancenmanagementsystem unserer Sparkasse ist analog dem Risikomanagementsystem in den strategischen und operativen Planungsprozess integriert. Dies ermöglicht es, Trends und Veränderungen im Marktumfeld zu erkennen und zu analysieren und dient als Basis zur Bewertung von Chancen. Eine zentrale Rolle spielen hier unsere Marktforschung sowie unsere Mitarbeiter am Markt. Sie erhalten kontinuierlich Marktinformationen im direkten Austausch mit unseren Kunden und Partnern zu Produktanforderungen und eventuellen Trends. Diese Informationen

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Lagebericht

werden in geeigneter Form verdichtet und bewertet. Dies zielt auf die Verbesserung bestehender Produkte und Prozesse sowie auf die Entwicklung neuer Produkte und Vertriebsansätze für unsere strategischen Geschäftsfelder Privatkunden, Vermögenskunden und Firmenkunden. Auch Chancen aus Prozessoptimierungen werden analysiert. Dabei werden Chancen mit Geschäftspotenzial im Vorstand erörtert und je nach Erfolgsaussicht umgesetzt. Für die Gesamtabstimmung im strategischen Planungsprozess ist die Abteilung Unternehmensentwicklung und Steuerung verantwortlich. Die Berichterstattung an den Vorstand über die aus der Geschäfts- und Risikostrategie abgeleiteten Chancen baut auf den Ergebnissen der strategischen und operativen Planung auf. Im Rahmen der Kommunikation der Geschäftsstrategie werden unsere Mitarbeiter über die identifizierten Chancenpotenziale informiert. Auf Basis von Soll-Ist-Abweichungen wird die Zielerreichung grundsätzlich durch einen monatlichen Reporting-Prozess überwacht. Strategische Chancen • Wenn sich die konjunkturelle Erholung in Deutschland als stabil fortsetzt, gehen wir von einem Wachstum in unserem Kundengeschäft und einer positiven Wirkung auf die Risiko- und Ertragslage und damit auf zusätzliche Möglichkeiten, Kapital zu bilden, aus. • Durch die Stärkung unserer Eigenkapitalbasis in den vergangenen Jahren sehen wir uns für die quantitativ und qualitativ zunehmenden Kapitalanforderungen gut gerüstet. Damit sind wir in der Lage eine von uns geplante moderate Geschäftsausweitung auch in den kommenden Jahren zu erfüllen. • Ein schleichender Rückzug wesentlicher Wettbewerber aus der Fläche bietet der Sparkasse im regionalen Bankenmarkt die Chance, über ihre starke Flächenpräsenz und qualifizierte persönliche Beratung im gesamten Geschäftsgebiet neue Kunden zu gewinnen und bestehende Kundenverbindungen zu festigen. • Das anhaltend niedrige Zinsniveau gekoppelt mit festen Aktienmärkten werden wieder mehr Kunden dazu veranlassen, sich im Wertpapiergeschäft zu engagieren. Die Ausweitung des Wertpapiergeschäfts betreut die Sparkasse über ihre spezialisierten Berater vor Ort. Dabei verspricht auch der implementierte Wertpapierberatungsprozess weitere Impulse. • Voraussetzung für den Ausbau unserer Marktanteile bietet die gezielte Ausweitung und Anpassung unserer Produkt- und Dienstleistungspalette an den sich verändernden Kundenbedürfnissen in einem aktiven Vertrieb. Ein Ziel hierbei ist die Zufriedenheit unserer Kunden zu steigern, um sie stärker an die Sparkasse zu binden, sowie gezielt neue Kunden zu erreichen. Denn wir sehen in einem kontinuierlichen Kundenwachstum unter bewusstem Eingehen von Risiken eine wesentliche Grundlage für die Ausweitung unseres geschäftlichen Erfolgs. Mehr Kunden bedeuten regelmäßig mehr Geschäft und wirken ergebniserhöhend. Neben den erwarteten, verbesserten Ergebnisbeiträgen aus dem bilanzneutralen Wertpapiergeschäft wird vor allem aus dem weiteren Ausbau des Kredit-, Giro- und Versicherungsgeschäfts die Möglichkeit zu einer Verbreiterung der Ertragsbasis gesehen. • Chancen erwarten wir aus unseren Investitionen in zukunftsweisende Informationstechnologien. Hervorzuheben sind insbesondere die Fortentwicklung unserer bestehenden Steuerungsinstrumente oder im Bereich Internetnutzung Maßnahmen zur Gewährleistung der Sicherheit und Anwenderfreundlichkeit. Als Schlüsselthema erachten wir überdies durchgängige Geschäftsprozesse ohne Medienbrüche, die eine schlanke, fallabschließende Abwicklung unterstützen. Die durchgängige Integration medialer Vertriebskanäle auf der einen Seite und des stationären Vertriebs in den Geschäftsstellen und Kompetenz-Centern auf der anderen Seite erweitert die Chancen, dass wir unsere Kunden bedarfsgerecht beraten und zielgerichtet ansprechen können. • Eine verstärkte Ausrichtung unserer Prozesse und Strukturen an den Modellorganisationen des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes eröffnet Möglichkeiten, die Personal- und Sachkosten zu optimieren.

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Lagebericht

Bei verteilten Märkten insbesondere im Privatkundengeschäft sehen wir Chancen für unsere Marktdurchdringung durch ein ausgeprägtes Weiterempfehlungsgeschäft. Dieses ist insbesondere in beratungsintensiven Geschäftsfeldern wie der Baufinanzierung, Geldanlage, Altersvorsorge oder der Absicherung von Risiken von Bedeutung. Im Firmenkundengeschäft sehen wir Ertragschancen durch unsere Kundensegmentierung und durch die strategische Neuausrichtung unserer Betreuung gewerblicher Kunden. Nicht zuletzt sehen wir uns im Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter durch faire und attraktive Arbeitsbedingungen gut gerüstet.

Bereits heute ist die Sparkasse in ihrem Geschäftsgebiet mit einem breiten Angebot anerkannter Finanzprodukte mit einer hohen regionalen Marktabdeckung fest etabliert. Durch die Auslotung und Nutzung von Chancen sollte es uns möglich sein, unsere Ertragskraft stabilisieren und unsere starke Marktposition beibehalten zu können.

4.3 Prognosebericht Unsere Prognosen stellen nach unserer Auffassung den wahrscheinlichsten Verlauf der künftigen Entwicklung auf Basis der uns zum Zeitpunkt der Erstellung des Lageberichts zur Verfügung stehenden Informationen dar. Da Prognosen mit Unsicherheit behaftet sind, können die tatsächlichen Ergebnisse von den Erwartungen über die voraussichtliche Entwicklung abweichen. Eine verlässliche Prognose ist im Übrigen auch besonders schwierig, da eine Reihe von Unwägbarkeiten bestehen. Sie dürften mit größeren Schwankungen an den Finanzmärkten einhergehen und je nach Grad der Ausprägung von Veränderungen zugrunde liegender Annahmen auch auf die Wirtschaftsleistung durchschlagen. Darüber hinaus wird die Rentabilität der Bankenbranche nachhaltig durch die steigende Regulierung und den massiven Verdrängungswettbewerb belastet. Rahmenbedingungen für die Sparkasse In 2015 könnte die Weltwirtschaft ihr Expansionstempo etwas steigern, wenn keine neuen geopolitischen Schocks auftreten. Eine große Rolle dürfte die weitere Entwicklung des Ölpreises spielen. Ölimportierende Länder wie Deutschland gewinnen durch günstige Ölpreise eine Entlastung, Wettbewerbsfähigkeit und Kaufkraft, die im konjunkturell entscheidenden Moment wirksam werden können. Für Deutschland erscheint 2015 erneut ein Wachstum in der Größenordnung von rund 1,5% erreichbar. Der Preisauftrieb dürfte in Deutschland und erst recht im Euroraum wegen der dort in Teilen immer noch herrschenden Unterauslastung moderat bleiben. Die meisten Prognosen gehen im Jahresdurchschnitt von Steigerungen der Verbraucherpreise in Deutschland um knapp ein Prozent und im Euroraum um knapp ein halbes Prozent aus. Die Wirtschaft in unserer Region startete schwungvoll und zuversichtlich in das neue Jahr. Die Geschäfte laufen weiterhin auf einem sehr hohen Niveau. Der überwiegende Teil der Unternehmen erwartet eine gleichbleibend positive oder bessere Entwicklung und sieht einen fortgesetzten Aufwärtstrend. Die EZB hat im ersten Quartal 2015 ihre expansive Geldpolitik mit dem Ankauf von Staatsanleihen in erheblicher Größenordnung beschleunigt. Es ist davon ausgehen, dass mit den bestehenden Zinsbedingungen noch über einen längeren Zeitraum zu leben ist. Damit drohen unseres Erachtens auch immer weiter reichende Verzerrungen am Finanzmarkt und nicht zuletzt negative Rückwirkungen auf die Anreize zur Reformpolitik. In den USA könnte dagegen im Laufe des Jahres 2015 eine Wende im Zinszyklus eintreten, wenn sich die dortigen Wachstumstrends und Besserungen am Arbeitsmarkt weiter bestätigen. Im Euroraum ist eine solche Wende nicht zu erwarten. Eine sich ausweitende transatlantische Zinsdifferenz könnte insofern den Außenwert des Euro noch weiter unter Druck halten.

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Lagebericht

Die Sparkasse erwartet im Rahmen ihrer Planung für das Jahr 2015 keine gravierenden, nachhaltigen Veränderungen der Finanzmarktindikatoren. Die Zinssätze werden voraussichtlich auf historisch niedrigem Niveau bleiben. Wir rechnen für alle Laufzeiten in der Tendenz mit einer Seitwärtsbewegung. Der deutsche Aktienmarkt ist intakt und profitiert in besonderem Maße von der Liquiditätsschwemme durch die EZB, den günstigen Rohstoffpreisen oder dem schwachen Außenwert des Euro. Rückschläge insbesondere aufgrund (geo-)politischer Ereignisse müssen jedoch einkalkuliert werden. Die Finanzdienstleistungsbranche ist von einem sehr dynamischen Wettbewerbsumfeld geprägt. Hierzu zählen der sich weiter verstärkende Wettbewerb zwischen den Kreditinstituten, die steigenden Ansprüche unserer Kundschaft, der Verbraucherschutz und die Bankenaufsicht. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen nehmen seit der von internationalen Großbanken ausgelösten Finanzmarktkrise kontinuierlich und massiv zu. Die Erfüllung der Anforderungen bindet in hohem Maße Ressourcen und schränkt die unternehmerische Entscheidungsfreiheit weiter ein. Voraussichtliche Entwicklung der Sparkasse Wir begegnen diesen Einflüssen mit einer konsequent auf eine Vertriebsintensivierung ausgerichteten Geschäftsstrategie und daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Erhöhung der Kundenbindung sowie zur Ertragsstabilisierung. Als Sparkasse verfügen wir zudem über ein breites Angebot anerkannter Finanzprodukte mit einer hohen regionalen Marktabdeckung. Dank einer soliden Geschäftsbasis und eines risikoarmen Geschäftsmodells ist die Sparkasse in ihrer Einschätzung eines insgesamt positiven Konjunkturumfelds zuversichtlich gestimmt, sofern Eskalationsszenarien ausbleiben. Soweit aus heutiger Sicht bereits prognostizierbar, rechnen wir für das laufende und das kommende Jahr mit einer insgesamt konstanten, in Teilen leicht aufwärts gerichteten Geschäftsentwicklung. Im Kreditgeschäft erwarten wir bei den Unternehmenskunden aufgrund eines neu ausgerichteten Vertriebs ein moderates Kreditwachstum. Bei den Privathaushalten stehen die Immobilien- und Konsumfinanzierung im Vordergrund. Die Rahmenbedingungen für Finanzierungen sind unverändert günstig. Aufgrund des intensiven Preiswettbewerbs vor allem im Privatkundengeschäft und der hohen Tilgungsleistungen auf bestehenden Darlehen sehen wir in 2015 auf Basis der prognostizierten Jahresendbestände jedoch nur eine leichte Ausweitung unseres Ausleihvolumens. Für das darauf folgende Geschäftsjahr gehen wir bei unveränderten Rahmenbedingungen ebenfalls von einem leichten Kreditwachstum aus. Beim Mittelaufkommen von Kunden erwarten wir nach zuletzt überdurchschnittlichen Zuwächsen eine etwas nachlassende Dynamik. Der Schwerpunkt der Kundeneinlagen dürfte weiterhin eher bei den kürzeren Laufzeiten liegen. Wir sehen auf der einen Seite einen harten Wettbewerb um Kundengelder und bei einer Fortsetzung der Niedrigzinsphase tendenziell eher abnehmende Sparneigung privater Haushalte. Auf der anderen Seite dürfte sich die hohe Liquiditätsausstattung bei gewerblichen Kunden weiter fortsetzen. Die gute Beschäftigungslage sollte ebenfalls zum Mittelaufkommen von Kunden positiv beitragen. Nicht zuletzt spiegelt sich bei den Kundengeldern das Vertrauen in die Sicherheit der Sparkasse wider. Insgesamt planen wir auf Grundlage der prognostizierten Jahresendbestände ein leichtes Wachstum der Kundeneinlagen. Bei der Ertragslage der Sparkasse haben neben dem Mengengerüst die Struktur auf der Aktiv- und Passivseite sowie die Entwicklung des Zinsniveaus bzw. der Zinsstrukturkurve und der Kostenblöcke großen Einfluss. Für das Jahr 2015 erwarten wir, dass das Zinsniveau über weite Strecken des Jahres auf einem extrem niedrigen Stand verharren wird, so dass bei einem gleichzeitig intensiven Wettbewerb in der Kreditwirtschaft die Zinsspanne grundsätzlich unter Druck bleiben wird.

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Lagebericht

Wir gehen in unseren Prognosen aufgrund unseres Geschäftsmodells und unserer Marktposition dennoch von einem stabilen Zinsüberschuss in 2015 aus. Die Entwicklung an den Aktienmärkten oder Dividendenerträge spielen bei der Sparkasse aufgrund des geringen Investitionsgrads nur eine untergeordnete Rolle. Aus den Beteiligungen erwarten wir aus Gründen der Vorsicht weiterhin nur geringe Erträge. Weitere Abschreibungen erwarten wir in diesem Bereich nicht. Aus heutiger Sicht ist die Rückstellung für langfristige Einlageprodukte in 2015 nur unwesentlich aufzustocken. Die sukzessive Verwendung in den Jahren darauf führt schließlich zu einer Entlastung im Zinsaufwand. Beim Provisionsergebnis geht die Sparkasse davon aus, dass sie ihr hohes Niveau in den kommenden Jahren stabilisieren kann. Je länger die Niedrigzinsphase anhält und damit auf die Margen im Zinsgeschäft der Banken drückt, desto eher sehen wir einen nachlassenden Wettbewerbsdruck auf die Preise für Dienstleistungen. Chancen auf Ertragssteigerungen und damit auf eine Festigung und einen moderaten Ausbau unserer Marktposition sehen wir in der konsequenten Ausrichtung unseres Vertriebs an den Kundenbedürfnissen. Die Sparkasse rechnet in ihren Planungen mit einem leichten Anstieg des Verwaltungsaufwands. Durch ein nachhaltiges und stringentes Personal- und Sachkostenmanagement versucht die Sparkasse jedoch die Kostenentwicklung in einem vertretbaren Rahmen zu halten. Gleichwohl planen wir auch künftig Investitionen in zukunftsweisende Technologien und in die Kundenberatung als Voraussetzung für die Festigung des Erfolgs und der Marktanteile. Wir erwarten beim Bewertungsergebnis für 2015 aufgrund unserer Markteinschätzungen und konjunkturellen Erwartungen in der Summe grundsätzlich erneut keine außergewöhnlichen Belastungen. Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft sollte sich durch die in 2015 eingetretene CHF-Kursentwicklung nicht erkennbar verschlechtern. Die Prognose des Bewertungsergebnisses im Wertpapiergeschäft bleibt mit besonders großer Unsicherheit behaftet, da die künftige Entwicklung an den Geld- und Kapitalmärkten von einer Reihe exogener Faktoren abhängt, die schwer einzuschätzen sind. Aufgrund der erhöhten Anforderungen an die Qualität und Quantität der Eigenkapitalausstattung im Rahmen von Basel III richtet die Sparkasse ihren Fokus auch in den kommenden Jahren auf die Stärkung ihres Kernkapitals aus eigener Kraft. Sowohl die Anforderungen zur Liquidität als auch zu den Eigenmitteln werden die Sparkasse vor Herausforderungen stellen, die mit entsprechenden geschäftspolitischen Entscheidungen und Weichenstellungen zu bewerkstelligen sind. Für 2015 wie auch für das darauf folgende Jahr rechnen wir mit einem geringeren verfügbaren Gewinn, der weiterhin eine Aufstockung der Eigenmittel als Basis für die künftige Geschäftsentwicklung und eine umfassende Absicherung der bestehenden Risiken ermöglicht. Gesamtaussage Unsere Perspektiven für die Geschäftsjahre 2015 und 2016 beurteilen wir insgesamt als positiv, sofern sich die Rahmenbedingungen wie unterstellt entwickeln. Aus unserer guten Stellung als Sparkasse dürften wir von dem Vertrauen unserer Kunden in die Solidität der S-Finanzgruppe auch in Zukunft profitieren. Für das laufende und das folgende Geschäftsjahr rechnen wir bei weiterhin sehr niedrigen Zinsen und einer fortgesetzten Erholung der Konjunktur in Deutschland mit einer allgemein stabilen Kreditnachfrage und einer moderat wachsenden Geldvermögensbildung unserer Kunden. Wir erwarten eine stetige Geschäftsentwicklung mit einem Betriebsergebnis, das gegenüber dem Vorjahr geringer ausfallen wird, aber weiterhin zufriedenstellen kann. Gleiches gilt für das Betriebsergebnis nach Bewertung.

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Lagebericht

Die Sparkasse kann das für die Geschäfts- und Risikostrategie notwendige Kernkapital aus dem erwarteten künftigen Gewinn weiterhin selbst erwirtschaften. Aufgrund unserer vorausschauenden Finanzplanung gehen wir davon aus, dass auch im Prognosezeitraum die Zahlungsbereitschaft gewährleistet ist. Abweichende negative Entwicklungen im Bereich der Risiken sind über die vorhandene Risikotragfähigkeit abgedeckt.

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Jahresabschluss

S

zum 31. Dezember 2014

der Land

Sparkasse Engen-Gottmadingen Baden-Württemberg

Seite 34

Jahresbilanz zum 31. Dezember 2014

Aktivseite

EUR

EUR

1. Barreserve a) Kassenbestand b) Guthaben bei der Deutschen Bundesbank

7.977.009,97 5.932.019,10

2. Schuldtitel öffentlicher Stellen und Wechsel, die zur Refinanzierung bei der Deutschen Bundesbank zugelassen sind a) Schatzwechsel und unverzinsliche Schatzanweisungen sowie ähnliche Schuldtitel öffentlicher Stellen b) Wechsel

13.909.029,07

6.702 5.309 12.010

0,00

0 0 0

92.929.817,36 590.965.008,12

2.418 56.051 58.468 585.687

0,00 0,00

3. Forderungen an Kreditinstitute a) täglich fällig b) andere Forderungen 4. Forderungen an Kunden darunter: durch Grundpfandrechte gesichert Kommunalkredite 5. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere a) Geldmarktpapiere aa) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank ab) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank

31.12.2013 TEUR

EUR

1.874.571,30 91.055.246,06

308.994.641,75 EUR 14.154.266,07 EUR

( (

0,00

0

0,00 EUR

(

0 ) 0

(

0 ) 0

0,00

0,00 EUR 0,00

b) Anleihen und Schuldverschreibungen ba) von öffentlichen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank bb) von anderen Emittenten darunter: beleihbar bei der Deutschen Bundesbank c) eigene Schuldverschreibungen Nennbetrag

57.875.656,31

12. Sachanlagen 13. Sonstige Vermögensgegenstände 14. Rechnungsabgrenzungsposten

Summe der Aktiva

38.397

52.738.080,62 EUR

(

38.397 ) 158.371

(

147.604 ) 196.768 0 0 ) 196.768 40.781 0 8.322

117.395.766,15

109.003.262,24 EUR 175.271.422,46 0,00 0,00 EUR

6. Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere 6a. Handelsbestand 7. Beteiligungen darunter: an Kreditinstituten 154.856,33 EUR an Finanzdienstleistungsinstituten 271.404,39 EUR 8. Anteile an verbundenen Unternehmen darunter: an Kreditinstituten 0,00 EUR an Finanzdienstleistungsinstituten 0,00 EUR 9. Treuhandvermögen darunter: Treuhandkredite 615.959,50 EUR 10. Ausgleichsforderungen gegen die öffentliche Hand einschließlich Schuldverschreibungen aus deren Umtausch 11. Immaterielle Anlagewerte a) Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte b) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten c) Geschäfts- oder Firmenwert d) geleistete Anzahlungen

299.774 ) 14.590 )

( 175.271.422,46 44.097.550,65 0,00 7.872.498,96 (

155 )

(

271 ) 0

(

0 )

(

0 ) 748

(

748 )

0,00

615.959,50

0,00

0

0,00

0

2.328,05 0,00 0,00 2.328,05 3.388.401,19 1.443.317,93 24.102,41

7 0 0 7 3.661 1.449 38

930.519.435,70

907.939

Seite 35

Passivseite EUR 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten a) täglich fällig b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

EUR

31.12.2013 TEUR

EUR

57.831.116,75 184.844.107,35

46.202 194.965 241.167

242.675.224,10 2. Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen aa) mit vereinbarter Kündigungsfrist von drei Monaten ab) mit vereinbarter Kündigungsfrist von mehr als drei Monaten

206.905.281,83

212.203

15.610.780,93

14.669 226.871

222.516.062,76 b) andere Verbindlichkeiten ba) täglich fällig bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

309.830.676,78 41.339.980,49

277.319 46.530 323.849 550.720

351.170.657,27 573.686.720,03 3. Verbriefte Verbindlichkeiten a) begebene Schuldverschreibungen b) andere verbriefte Verbindlichkeiten darunter: Geldmarktpapiere eigene Akzepte und Solawechsel im Umlauf

6.005.035,33 0,00 0,00 EUR 0,00 EUR

(

0 )

(

0 ) 6.006 0 748

(

748 ) 1.133 222

6.005.035,33 0,00 615.959,50

3a. Handelsbestand 4. Treuhandverbindlichkeiten darunter: Treuhandkredite 615.959,50 EUR 5. Sonstige Verbindlichkeiten 6. Rechnungsabgrenzungsposten 7. Rückstellungen a) Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen b) Steuerrückstellungen c) andere Rückstellungen 8. Sonderposten mit Rücklageanteil 9. Nachrangige Verbindlichkeiten 10. Genussrechtskapital darunter: vor Ablauf von zwei Jahren fällig 11. Fonds für allgemeine Bankrisiken darunter: Sonderposten nach § 340e Abs. 4 HGB 12. Eigenkapital a) gezeichnetes Kapital b) Kapitalrücklage c) Gewinnrücklagen ca) Sicherheitsrücklage cb) andere Rücklagen

6.006 0

626.765,59 272.509,79 9.232.088,00 623.370,72 7.609.198,11

8.843 158 7.908 16.908 0 13.203 5.862

17.464.656,83 0,00 11.153.772,26 4.286.300,00 4.064.800,00 EUR

(

4.006 ) 33.002

(

2 )

36.601.659,41 1.659,41 EUR

d) Bilanzgewinn

0,00 0,00 35.898.407,40 0,00

2. Andere Verpflichtungen a) Rücknahmeverpflichtungen aus unechten Pensionsgeschäften b) Platzierungs- und Übernahmeverpflichtungen c) Unwiderrufliche Kreditzusagen

37.130.832,86

34.689 0 34.689 1.209 38.966

930.519.435,70

907.939

143.950.623,95

0 114.977 0 114.977

66.334.759,43

0 0 54.825 54.825

35.898.407,40 1.232.425,46

Summe der Passiva 1. Eventualverbindlichkeiten a) Eventualverbindlichkeiten aus weitergegebenen abgerechneten Wechseln b) Verbindlichkeiten aus Bürgschaften und Gewährleistungsverträgen c) Haftung aus der Bestellung von Sicherheiten für fremde Verbindlichkeiten

3.068 0

0,00 143.950.623,95 0,00

0,00 0,00 66.334.759,43

Seite 36 Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2014 1. Zinserträge aus a) Kredit- und Geldmarktgeschäften darunter: aus der Abzinsung von Rückstellungen b) festverzinslichen Wertpapieren und Schuldbuchforderungen 2. Zinsaufwendungen darunter: aus der Aufzinsung von Rückstellungen

EUR

EUR

1.1.-31.12.2013 TEUR

EUR

22.884.363,24

24.172

0,00 EUR

( 4.166.518,19

4.037 28.209 18.709

27.050.881,43 12.207.608,11 477.883,20 EUR

( 14.843.273,32

3. Laufende Erträge aus a) Aktien und anderen nicht festverzinslichen Wertpapieren b) Beteiligungen c) Anteilen an verbundenen Unternehmen

1.152.884,78 210.979,62 0,00

0,00

10. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen a) Personalaufwand aa) Löhne und Gehälter ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung darunter: für Altersversorgung

6.934.466,05 0,00 ( 1.263.342,93 0,00 24.404.946,70

7.880

2.922.445,55

2.305 ( 10.860.753,72 4.524.089,09 15.384.842,81

11. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen 12. Sonstige betriebliche Aufwendungen 13. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft 14. Erträge aus Zuschreibungen zu Forderungen und bestimmten Wertpapieren sowie aus der Auflösung von Rückstellungen im Kreditgeschäft

510.266,24 832.562,52

46.600,18

Aufwendungen aus Verlustübernahme Zuführungen zum Fonds für allgemeine Bankrisiken Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit Außerordentliche Erträge Außerordentliche Aufwendungen Außerordentliches Ergebnis Steuern vom Einkommen und vom Ertrag Sonstige Steuern, soweit nicht unter Posten 12 ausgewiesen

0,00

178.306,70

27. Entnahmen aus Gewinnrücklagen a) aus der Sicherheitsrücklage b) aus anderen Rücklagen

28. Einstellungen in Gewinnrücklagen a) in die Sicherheitsrücklage b) in andere Rücklagen 29. Bilanzgewinn

547 731

1.383 1.383

1.496

0,00

2.619.942,79 1.232.425,46 0,00 1.232.425,46

0 1.496 0 0 3.421 0 0 0 2.184 28 2.212 1.209 0 1.209

0,00 1.232.425,46

0 0 0 1.209

0,00 1.232.425,46

0 0 0 1.209

178.306,70 0,00 3.600.000,00 3.852.368,25 0,00 0,00 0,00 2.591.808,30 28.134,49

25. Jahresüberschuss 26. Gewinnvortrag/Verlustvortrag aus dem Vorjahr

897 ) 10.185 4.266 14.451

0

46.600,18 15. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Beteiligungen, Anteile an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelte Wertpapiere 16. Erträge aus Zuschreibungen zu Beteiligungen, Anteilen an verbundenen Unternehmen und wie Anlagevermögen behandelten Wertpapieren

0 ) 774 0 19.263

7.938.308,17

1.494.567,54 EUR

b) andere Verwaltungsaufwendungen

17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24.

0 6.973 265 6.707 0

7.228.699,34 294.233,29

7. Nettoertrag oder Nettoaufwand des Handelsbestands darunter: Zuführungen zum oder Entnahmen 0,00 EUR aus dem Fonds für allgemeine Bankrisiken 8. Sonstige betriebliche Erträge 9. Erträge aus der Auflösung von Sonderposten mit Rücklageanteil

506 ) 9.500 2.129 153 0 2.282

1.363.864,40 4. Erträge aus Gewinngemeinschaften, Gewinnabführungs- oder Teilgewinnabführungsverträgen 5. Provisionserträge 6. Provisionsaufwendungen

0 )

0,00 0,00

0,00 0,00

- 37 -

ANHANG A.

ALLGEMEINE ANGABEN

Der Jahresabschluss der Sparkasse Engen-Gottmadingen wurde nach den für Kreditinstitute geltenden Vorschriften des Handelsgesetzbuches (HGB) und der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute (RechKredV) aufgestellt. B.

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN

Forderungen und Wechsel Die Forderungen an Kunden und Kreditinstitute (einschl. Schuldscheindarlehen) sind zum Nennwert bilanziert. Bei der Auszahlung von Darlehen einbehaltene Disagien werden auf deren Laufzeit bzw. Festzinsbindungsdauer verteilt. Die Lieferansprüche aus Wertpapierdarlehen werden unter Berücksichtigung der Börsenwerte der verliehenen Wertpapiere nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Für kreditgeschäftliche Forderungen, deren Einbringlichkeit mit erkennbaren Risiken behaftet ist, wurden angemessene Einzelwertberichtigungen gebildet. Außerdem haben wir eine Pauschalwertberichtigung in Höhe des steuerlich zulässigen Betrages auf den latent gefährdeten Forderungsbestand gebildet. Für die besonderen Risiken des Geschäftszweigs der Kreditinstitute wurde zusätzlich Vorsorge getroffen. Wechsel sind zum Zeitwert ausgewiesen. Sie wurden zu effektiven Hereinnahmesätzen abgezinst. Wertpapiere Die Wertpapiere wurden auch im Anlagevermögen durchgängig nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Im Anlagevermögen gehaltene Immobilienfonds werden zu Rücknahmepreisen ohne Berücksichtigung der bei einer vorzeitigen Rückgabe anfallenden Rücknahmeabschläge bewertet. Beteiligungen Die Beteiligungen wurden nach dem strengen Niederstwertprinzip bewertet. Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagevermögen Die immateriellen Anlagewerte und das Sachanlagevermögen werden mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der voraussichtlichen Nutzungsdauer bilanziert. Aus Vereinfachungsgründen werden bei den Sachanlagen in Anlehnung an die steuerlichen Regelungen Vermögensgegenstände von geringem Wert (bis 150 EUR) sofort als Sachaufwand erfasst und geringwertige Vermögensgegenstände (bis 410 EUR) sofort abgeschrieben. Sonstige Vermögensgegenstände Die sonstigen Vermögensgegenstände wurden mit dem Niederstwert angesetzt.

- 38 Verbindlichkeiten Die Verbindlichkeiten werden mit dem Erfüllungsbetrag angesetzt. Der Unterschied zwischen Erfüllungs- und Ausgabebetrag wird unter den Rechnungsabgrenzungen ausgewiesen. Rückstellungen Rückstellungen wurden in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist; sie berücksichtigen alle erkennbaren Risiken und ungewissen Verpflichtungen. Die Pensionsrückstellungen wurden unter Anwendung versicherungsmathematischer Grundsätze mit dem Anwartschaftsbarwertverfahren unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G ermittelt. Für die Abzinsung wurde der durchschnittliche Marktzinssatz von 4,54% bei einer pauschal angenommenen Restlaufzeit von 15 Jahren verwendet. Die Erfolge aus der Änderung des Abzinsungssatzes seit dem letzten Abschlussstichtag werden im Personalaufwand ausgewiesen. Bei der Berechnung wurden jährliche Lohn- und Gehaltssteigerungen von 2,5% und ein Rententrend von jährlich 2,0% berücksichtigt. Daneben bestehen mittelbare Pensionsverpflichtungen in Höhe von 11,0 Mio. EUR, die sich aus der Zusatzversorgung der Beschäftigten der Sparkasse ergeben und nicht durch entsprechendes Vermögen der Versorgungskasse gedeckt sind. Die Berechnung dieses entsprechend Artikel 28 Abs. 2 EGHGB anzugebenden Betrags erfolgte nach einem dem Teilwertverfahren angelehnten Näherungsverfahren, welches versicherungsmathematische Grundsätze berücksichtigt. Die Ermittlung erfolgte auf Datenbasis des Vorjahresultimos unter Zugrundelegung der Richttafeln Heubeck 2005 G und einer pauschalen Berücksichtigung des auf die Sparkasse entfallenden Anteils am gesamten Kassenvermögen der Versorgungskasse. Gehalts- bzw. Rententrends wurden bei der Berechnung vereinfacht durch Kompensation mit dem bei der Abzinsung zu verwendenden durchschnittlichen Marktzinssatz einbezogen. Der so ermittelte und zugrunde gelegte Rechnungszins betrug 3,0%. Für am Bilanzstichtag bei bestimmten langfristigen Einlagenprodukten bereits wirtschaftlich verursachte steigende Aufwendungen in der Zukunft sind Rückstellungen gebildet. Die Berechnung erfolgte durch ein Näherungsverfahren auf Basis des konstanten Effektivzinssatzes und der am Bilanzstichtag vorhandenen Guthaben. Der Möglichkeit einer vorzeitigen Vertragsbeendigung durch den Kunden wurde mit einem geschätzten Fluktuationsabschlag in Höhe von 4,58% Rechnung getragen. Verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs (Zinsbuchs) Gemäß IDW RS BFA 3 wurde zum Bilanzstichtag auf Basis einer barwertigen Betrachtungsweise unter Berücksichtigung voraussichtlich noch anfallender Risiko- und Verwaltungskosten nachgewiesen, dass aus den zinsbezogenen Geschäften des Bankbuchs (Zinsbuchs) kein Verpflichtungsüberschuss besteht. Somit war diesbezüglich keine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften erforderlich. Strukturierte Produkte Die strukturierten Produkte (Credit Linked Schuldscheindarlehen und SKB IX) wurden unter Abspaltung der Nebenrechte bilanziert und ggf. bewertet. Die übernommenen Adressenausfallrisiken aus Credit Linked Schuldscheindarlehen und Credit Linked Notes wurden nach IDW ERS BFA 1 n.F. als Eventualverbindlichkeiten ausgewiesen. Für akute Ausfallrisiken wurde eine Rückstellung gebildet.

- 39 Derivate Die zur Steuerung von Zinsänderungsrisiken abgeschlossenen Zinsswapgeschäfte wurden in die verlustfreie Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs (Zinsbuchs) einbezogen und waren somit nicht gesondert zu bewerten. Währungsumrechnung Das Währungsrisiko wird über eine Währungsposition als Einheit gesteuert. In diese werden die einzelnen Fremdwährungsforderungen und -verbindlichkeiten sowie Kassageschäfte eingestellt. Eine besondere Deckung gemäß § 340h HGB wird in Höhe der sich hierbei betragsmäßig ausgleichenden Positionen je Währung angenommen. Daneben bestehen strategisch offene Positionen. Die Umrechnung der auf fremde Währung lautenden Bilanzposten und der am Bilanzstichtag nicht abgewickelten Kassageschäfte erfolgte generell mit dem Kassamittelkurs. Die Sortenbestände wurden zum aktuell feststellbaren Devisenkassamittelkurs (EuroFX-Fixing) bzw. zum von der Landesbank Baden-Württemberg mitgeteilten Freiverkehrsmittelkurs bewertet. Die Aufwendungen aus der Währungsumrechnung wurden in der Gewinn- und Verlustrechnung berücksichtigt. Die Erträge aus der Umrechnung besonders gedeckter Geschäfte wurden ebenfalls erfolgswirksam vereinnahmt. Die aus strategisch offenen Positionen mit Restlaufzeiten von mehr als einem Jahr resultierenden Erträge wurden nur insoweit vereinnahmt, als ein vorausgegangener Aufwand ausgeglichen wurde. Die Erfolge aus der Währungsumrechnung wurden in dem Posten der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen, dem die sonstigen Bewertungsergebnisse des zugrunde liegenden Geschäfts zuzuordnen sind. Der Ausweis der Aufwendungen und Erträge aus besonders gedeckten Positionen erfolgte saldiert im sonstigen betrieblichen Ergebnis. In dem GuV-Posten 8 sind Erträge aus der Währungsumrechnung in Höhe von 114 TEUR (Vorjahr 113 TEUR) und in GuV-Posten 12 sind Aufwendungen aus der Währungsrumrechnung in Höhe von 2 TEUR (Vorjahr 0 TEUR) enthalten. Behandlung Negativer Zinsen Im Rahmen der Mindestreservehaltung und der Bargeldversorgung hat die Sparkasse im abgelaufenen Geschäftsjahr negative Zinsen an die Europäische Zentralbank gezahlt. Diese Negativzinsen wurden mit den Zinserträgen die üblicherweise bei derartigen Geschäftsvorfällen anfallen verrechnet. Die Beträge sind von untergeordneter Bedeutung.

- 40 C.

ANGABEN UND ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ davon

Wertpapiere

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Summe

insgesamt Buchwert TEUR

börsennotiert Buchwert TEUR

nicht börsennotiert Buchwert TEUR

nicht mit dem Niederstwert bewertet Buchwert TEUR

175.271

166.260

9.011

0

44.098

25.491

18.607

0

219.369

191.751

27.618

0

Beteiligungen Der Sparkassenverband Baden-Württemberg hat sich zusammen mit den weiteren Trägern quotal entsprechend seinem Stammkapitalanteil im Geschäftsjahr 2009 an der Bereitstellung von zusätzlichem Eigenkapital für die Landesbank Baden-Württemberg beteiligt und eine Rückgarantie zusammen mit der Stadt Stuttgart gegenüber dem Land Baden-Württemberg aus einer Risikoimmunisierungsaktion für die Landesbank Baden-Württemberg übernommen. Als Mitglied dieses Verbandes sind wir verpflichtet, über Umlagen den nicht anderweitig gedeckten Verbandsaufwand entsprechend dem maßgeblichen Umlageschlüssel abzudecken. Dies gilt auch für den Fall, dass die zufließenden Erträge die aus den im Rahmen dieser Konstruktionen möglicherweise entstehenden Aufwendungen nicht abdecken. Ein akutes Risiko der Inanspruchnahme aus diesen Verpflichtungen über die Verbandsumlage ist derzeit nicht erkennbar. Als Mitglied des Sparkassenstützungsfonds des Sparkassenverbandes Baden-Württemberg und des überregionalen Sicherungssystems der Deutschen Sparkassenorganisation werden sämtliche Kundenansprüche in voller Höhe sichergestellt. Aus der Verpflichtung im eventuellen Stützungsfall eines angeschlossenen Instituts gegebenenfalls Nachschusszahlungen zu leisten, ist derzeit nicht mit einer konkreten Inanspruchnahme zu rechnen. Zum Erwerb der Landesbank Berlin Holding AG (LBBH) durch die S-Finanzgruppe haben wir uns über den Deutschen Sparkassen- und Giroverband ö. K. (DSGV) an der Erwerbsgesellschaft der S-Finanzgruppe mbH & Co. KG (Erwerbsgesellschaft) als Kommanditistin unterbeteiligt. In diesem Zusammenhang besteht ein Aufwendungsersatzanspruch des DSGV gegenüber den Unterbeteiligten für den Fall, dass die über die Erwerbsgesellschaft auszuschüttenden Dividenden der LBBH die laufenden Aufwendungen (im Wesentlichen aus der Fremdfinanzierung) nicht abdecken. Für die Geschäftsjahre bis einschließlich 2016 der Erwerbsgesellschaft besteht eine Rückstellung von 350 TEUR.

- 41 Treuhandgeschäfte Das Treuhandvermögen betrifft in voller Höhe Forderungen an Kunden. Die Treuhandverbindlichkeiten entfallen in voller Höhe auf Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Entwicklung des Anlagevermögens Finanzanlagen -ohne anteilige Zinsen-

Buchwert 31.12.2013 TEUR

Veränderungssaldo (§34 Abs. 3 RechKredV) TEUR

Buchwert 31.12.2014 TEUR

34.000

35.000

69.000

3.000

-2.000

1.000

41.554

41.774

83.328

38.326

2.482

40.808

8.322

-450

7.872

961

0

961

Forderungen an Kreditinstitute Forderungen an Kunden Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere Beteiligungen Sonstige Vermögensgegenstände

Immaterielle Anlagewerte und Sachanlagen

Immaterielle Anlagewerte TEUR

Anschaffungs-/Herstellungskosten 01.01.2014

209

17.270

Zugänge 2014

0

240

Abgänge 2014

0

256

Umbuchungen

0

0

Zuschreibungen

0

0

207

13.866

Buchwert 31.12.2014

2

3.388

Buchwert 31.12.2013

7

3.661

Abschreibungen 2014

4

506

Abschreibungen kumuliert

Sachanlagen TEUR

Die Sachanlagen entfallen mit 2.460 TEUR auf Grundstücke und Gebäude, die von der Sparkasse im Rahmen ihrer eigenen Tätigkeit genutzt werden und mit 657 TEUR auf die Betriebs- und Geschäftsausstattung.

- 42 Rechnungsabgrenzungsposten In den Rechnungsabgrenzungsposten sind enthalten • •

auf der Aktivseite: 3 TEUR (Vorjahr 4 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Erfüllungs- und niedrigerem Ausgabebetrag von Verbindlichkeiten; auf der Passivseite: 197 TEUR (Vorjahr 222 TEUR) Unterschiedsbetrag zwischen Nennbetrag und niedrigerem Auszahlungsbetrag von Forderungen.

Nachrangige Vermögensgegenstände In Aktiva 13 sind nachrangige Vermögensgegenstände in Höhe von 996 TEUR (Vorjahr 1.092 TEUR) enthalten. Vermögensgegenstände und Schulden in Fremdwährung Auf Fremdwährung lauten Vermögensgegenstände im Gesamtbetrag von 68.658 TEUR (Vorjahr 63.010 TEUR) und Schulden im Gesamtbetrag von 64.715 TEUR (Vorjahr 57.417 TEUR). Fristengliederung -ohne anteilige ZinsenForderungen bzw. Verbindlichkeiten mit einer Restlaufzeit von mehr als mehr als bis 3 3 Mona1 Jahr mehr als mit unbeMonate te bis bis 5 Jahre stimmter 1 Jahr 5 Jahre Laufzeit TEUR TEUR TEUR TEUR TEUR

im Folgejahr fällig TEUR

Aktivposten 3

Forderungen an Kreditinstitute b) andere Forderungen

4

Forderungen an Kunden

5

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

0

0

42.511

40.000

17.954

41.729

153.643

346.297

19.057

Passivposten 1

2

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten b) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist Verbindlichkeiten gegenüber Kunden a) Spareinlagen ab) mit vereinb. Kündigungsfrist von mehr als 3 Monaten b) andere Verbindlichkeiten bb) mit vereinbarter Laufzeit oder Kündigungsfrist

31.164

2.624

10.357

102.946

66.915

3.078

7.843

4.653

36

9.887

16.512

14.638

95

- 43 Beziehungen zu Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Die folgenden Bilanzposten enthalten Forderungen an bzw. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht: gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 31.12.2014 Vorjahr TEUR TEUR

Forderungen bzw. Verbindlichkeiten Aktivposten Forderungen an Kreditinstitute

7.450

7.363

Forderungen an Kunden

1.188

2.896

Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere

3.074

3.074

10.398

10.398

Passivposten Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

Forderungen an und Verbindlichkeiten gegenüber der eigenen Girozentrale Auf die eigene Girozentrale entfallen von den Forderungen an Kreditinstitute 30.063 TEUR und von den Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 178.002 TEUR. Nachrangige Verbindlichkeiten Für die in diesem Posten ausgewiesenen Verbindlichkeiten sind im Geschäftsjahr Aufwendungen von insgesamt 538 TEUR angefallen. Die Bedingungen der Nachrangigkeit sämtlicher nachrangigen Verbindlichkeiten entsprechen § 10 Abs. 5a KWG (in der am 31.12.2013 gültigen Fassung) bzw. Artikel 63 der Capital Requirements Regulation (CRR). Eine Umwandlungsmöglichkeit in Kapital oder eine andere Schuldform besteht nicht. Folgende Mittelaufnahmen übersteigen 10% des Gesamtbetrages der nachrangigen Verbindlichkeiten (ohne anteilige Zinsen): Betrag

Währung

Zinssatz

fällig am

Vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung

2.000

TEUR

3,600%

01.07.2015

nein

3.000

TEUR

5,270%

21.09.2017

nein

3.000

TEUR

4,220%

04.11.2021

nein

Die nachrangigen Verbindlichkeiten von insgesamt 3.053 TEUR (ohne anteilige Zinsen), die im Einzelfall 10% des Gesamtbetrags der nachrangigen Verbindlichkeiten nicht übersteigen, haben eine Durchschnittsverzinsung von 5,94% und eine restliche Laufzeit von wenigen Tagen bis zu zehn Jahren.

- 44 Stellung von Sicherheiten für eigene Verbindlichkeiten Die Sparkasse hat im Rahmen zentraler Kreditaktionen mit der Landwirtschaftlichen Rentenbank, der KfW Mittelstandsbank und der Landeskreditbank Baden-Württemberg -FörderbankForderungen mit einem Buchwert von 81.293 TEUR an die Landesbank Baden-Württemberg abgetreten. D.

Angaben und Erläuterungen zu Gewinn- und verlustrechnung

Periodenfremde Aufwendungen und Erträge Der GuV-Posten 1a enthält u.a. Zinsnachzahlungen für frühere Jahre in Höhe von 269 TEUR und Vorfälligkeitsentschädigungen in Höhe von 540 TEUR. Der GuV-Posten 8 enthält Erträge aus Auflösungen von Rückstellungen in Höhe von 467 TEUR. Zinsnachzahlungen für Vorjahre sind in Höhe von 159 TEUR in dem GuV-Posten 2 enthalten. Der GuV-Posten 10 enthält eine Zuführung zu Pensionsrückstellungen in Höhe von 572 TEUR. E.

SONSTIGE ANGABEN

Derivative Finanzinstrumente Die am Bilanzstichtag noch nicht abgewickelten Termingeschäfte gliedern sich wie folgt: Nominalbeträge in TEUR nach Restlaufzeiten Insgesamt bis 1 Jahr 1–5 Jahre > 5 Jahre Zinsbezogene Geschäfte OTC-Produkte Zinsswaps

0

10.000

25.000

35.000

Bei den zinsbezogenen Geschäften handelt es sich um Deckungsgeschäfte. Bei den Kontrahenten im Derivategeschäft per 31. Dezember 2014 handelt es sich ausschließlich um deutsche Kreditinstitute. Für die nicht zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Derivate ergeben sich folgende zusätzliche Angaben nach § 285 Nr. 19 HGB: Nominalbeträge in TEUR

Zeitwerte 1) in TEUR + ./.

Zinsbezogene Geschäfte OTC-Produkte Zinsswaps 2) 1) 2)

35.000

0

1.082

ohne anteilige Zinsen Diese in die Zinsbuchsteuerung einbezogenen Derivate wurden bei der verlustfreien Bewertung der zinsbezogenen Geschäfte des Bankbuchs (Zinsbuchs) berücksichtigt (vgl. Abschnitt „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden“) und waren insoweit nicht gesondert zu bewerten.

Bei OTC-gehandelten derivativen Finanzinstrumenten werden theoretisch ermittelte Werte als Zeitwerte angesetzt (Mark to Model Bewertung).

- 45 Bei der Mark to Model Bewertung wird bezüglich der derivativen Finanzinstrumente wie folgt verfahren: Zinsswaps werden in die Basisbestandteile Kuponanleihe und Floater zerlegt und unter Zugrundelegung entsprechender Zinsstrukturkurven getrennt bewertet. Der Barwert des Swaps ergibt sich dabei aus der Differenz der Barwerte der beiden Basisprodukte. Für übernommene Adressenausfallrisiken aus Credit Linked Notes -SKB IX- (nominal 5.933 TEUR) und Credit Linked Schuldscheindarlehen (nominal 64.000 TEUR) wurden Eventualverbindlichkeiten in Höhe von 69.713 TEUR ausgewiesen; hierbei wurden für akute Ausfallrisiken gebildete Rückstellungen in Höhe von 193 TEUR gekürzt. Latente Steuern Aufgrund abweichender Ansatz- und Bewertungsvorschriften zwischen Handels- und Steuerbilanz bestehen zum Bilanzstichtag Steuerlatenzen. Dabei ergeben sich bei der bilanzpostenbezogenen Betrachtung ausschließlich absehbare künftige Steuerentlastungen. Ein Ausweis passiver latenter Steuern war insoweit nicht erforderlich, auf den Ansatz aktiver latenter Steuern hat die Sparkasse entsprechend § 274 Abs. 1 HGB verzichtet. Der Ermittlung der latenten Steuern wurde ein Steuersatz von 27,498% (Körperschaft- und Gewerbesteuer zzgl. Solidaritätszuschlag) zugrunde gelegt. Aus Beteiligungen an Personengesellschaften resultierende, lediglich der Körperschaftsteuer und dem Solidaritätszuschlag unterliegende Differenzen wurden bei der Berechnung mit einem Steuersatz von 15,825% berücksichtigt. Abschlussprüferhonorare Für das Geschäftsjahr wurden von unserem Abschlussprüfer für folgende Leistungen Honorare berechnet: TEUR für die Abschlussprüfung

175

für andere Bestätigungen

23

für die Steuerberatung

4

Mitarbeiter/innen Im Jahresdurchschnitt wurden beschäftigt: Anzahl Vollzeitkräfte Teilzeit- und Ultimokräfte anteilig Auszubildende Insgesamt

102 42 7 151

- 46 Bezüge/Kreditgewährungen an Vorstand und Verwaltungsrat Für die früheren Mitglieder des Vorstandes bzw. deren Hinterbliebene wurden Versorgungsbezüge in Höhe von 489 TEUR bezahlt. Für diese Personengruppe bestehen Pensionsrückstellungen in Höhe von 6.859 TEUR. Die Mitglieder des Verwaltungsrats erhielten für ihre Tätigkeit im Berichtsjahr Gesamtbezüge in Höhe von 101 TEUR. Den Mitgliedern des Vorstands wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von 460 TEUR gewährt. An die Mitglieder des Verwaltungsrats wurden Kredite (einschließlich Haftungsverhältnisse) in Höhe von 11.983 TEUR ausgereicht. Organe Verwaltungsrat Vorsitzender 1. Stellvertreter 2. Stellvertreter Mitglieder

Johannes Moser Dr. Michael Klinger Markus Hugger Heinz Brennenstuhl Rupert Metzler Joachim Löffler Helmut Groß Hans-Peter Lehmann Thomas Conrady Herbert Greuter Karl Mayer Egon Martin Achim Grundmüller Helmut Hafner Dieter Hauck Thomas Mahler Peter Mewes Siegfried Weber

Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Bürgermeister Geschäftsführer einer Gebäudereinigungsfirma Kaufmännischer Leiter eines Kieswerks Steuerberater Geschäftsführer eines Baustoffhandels Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter Sparkassenangestellter

Vorstand Vorstandsvorsitzender Mitglied

Jürgen Stille Werner Schwacha

Eines unserer Vorstandsmitglieder ist Mitglied im Verwaltungsrat der LBS Landesbausparkasse Baden-Württemberg, Stuttgart/Karlsruhe. Engen/Gottmadingen, 16. April 2015 Der Vorstand der Sparkasse Engen-Gottmadingen

Stille

Schwacha

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