HEvEllEr Beiderseits der Havel Magazin für den Norden von Potsdam

May 26, 2017 | Author: Sofia Boer | Category: N/A
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1 HEvEllEr Beiderseits der Havel Magazin für den Norden von Potsdam 5. Jahrgang/Nummer 44 Mai 2013 Kostenlos zum Mi...

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HEvEllEr Beiderseits der Havel – Magazin für den Norden von Potsdam

5. Jahrgang/Nummer 44 • Mai 2013

Kostenlos zum Mitnehmen

Der Star in Paretz: Champion D’ Euro Fridolin from Sunnyplace aus der Cattery „Of Cat Philosophy“ von Oxana Bakaeva in Foto: homeportait Potsdam. Seite 5

Spannender Versuch am Tag der Offenen Ateliers in Groß Glienicke: Was ist Ihnen Kunst wert? Seite 21

Erste Station des Oberbürgermeisters bei seiner JubiläumsTour durch die Ortsteile: Neu Fahrland. Seite 12

Heveller · Seite 2

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Mai 2013

Ihre Anzeige im Heveller:

0331/2 00 97 08

Editorial

Mai 2013

Seite 3 · Heveller

Inhalt Liebe Leserinnen, liebe Leser, es gibt So’ne und Solche, Laute und Leise, welche, die aufgegeben, sich ergeben haben, und welche, die sich nicht abducken, sich immer wieder zu Wort melden und mit Langmut wiederholen, wovon sie überzeugt sind. Manfred Kleinert, der Obstbauer aus Neu Fahrland/Satzkorn/Marquardt ist so einer. Der ist mir nun wieder bei mehreren Gelegenheiten begegnet, und immer passt es: Potsdam muss wissen, was es mit seinem ländlichen Raum will, die Landeshauptstadt brauche ein Konzept für den ländlichen Raum. Er sei nicht dafür da, Ackerland zu Bauland zu machen. Ein grundsätzlicher Gedanke ist Letzteres: Wovon soll man leben, wenn man alles voll baut? Selbst wenn man feststellt (auch Kleinert), dass ein Bauer mit seiner Arbeit vor hundert Jahren fünf und jetzt 150 Menschen ernährt. Jeden Tag habe jeder Mensch mehrmals mit Landwirtschaft zu tun – von morgens beim Frühstück bis abends bei der Wurstschnitte. Und Potsdam hat einen ausgedehnten ländlichen Raum rundherum wie keine andere Landeshauptstadt. Sollte sie nicht mit

diesem Pfund wuchern? Die Schulklassen ins ländliche Praktikum, die regionalen Produkte in die Schulküchen – nein, es gelingt nicht einmal, das EU-Angebot zu organisieren, für die Schulkinder einen Apfel am Tag kostenlos anzubieten. Und das in der ApfelAnbauregion, die seit zehn Jahren zu Potsdam gehört.

und Jürgen Kania bei der Ausweitung des Entwicklungsgebietes Krampnitz auf ihr Land wehren, ist zwar effizient. Schließlich bringt in Quadratmeter Bauland einen vielfachen Erlös als einfacher Acker. Aber: Wo ein Haus steht, kann eben kein Baum stehen und keine Kartoffel wachsen.

Seite 4

Der „Rundflug“ des Oberbürgermeisters durch die nördlichen Ortsteile gibt ihm die Chance, den ländlichen Raum nicht als Anhängsel oder Baulandreserve zu pflegen, sondern den besonderen Charakter jedes Ortes zu sehen und zu würdigen.

Seiten 6 – 9

Und die Ortsteile sind eben auch noch alle verschieden. Während man in Fahrland für städtisch standartgemäße gläserne Bushaltestellen kämpft, hat man in Uetz genau die Holzhütten verlangt…

Das Besondere in jedem Dorf zu erkennen, dazu hat die Verwaltungsspitze bei der intensiveren Dagegen wird der (viefach er- Beschäftigung im Jubiläumsjahr freuliche?) Einwohnerzuwachs vor die Gelegenheit. Sie sollte gut hinallem mit einer Ausdehnung in hören und nicht so schnell vergessen. den ländlichen Raum aufgefangen – wohingegen das Zentrum von PotsRainer Dyk dam herausgeputzt wird und immer weniger für „normalen“ Wohnbedarf zur Verfügung steht. Aber Ackerland zu Bauland zu machen, wogegen sich Ernst Ruden

Alle HEvELLER-Ausgaben im Archiv: www.medienpunktpotsdam.de IMPRESSUM Der Heveller ist ein Magazin für den Norden von Potsdam. Herausgeber: „medienPUNKTpotsdam“ – Journalistenbüro; Hessestr. 5, 14469 Potsdam. Tel/Fax: 0331 / 200 92 60; 20 01 89 71. E-Mail: [email protected] Internet: www.medienpunktpotsdam.de Redaktion: Rainer Dyk (v.i.S.d.P.), Bernd Martin; H.Jo. Eggstein (Layout); Renate Frenz (Sekretariat 0331/2 00 97 08). Druck: P&P Printmanagement, 96170 Trabelsdorf.

Filme aus den Ortsteilen in den Ortsteilen

Seite 5 Internationale Katzenausstellung in Paretz

VORGARTENGESCHICHTEN aus Uetz-Paaren

Seiten 10 – 11 Marquardt

Seiten 12 – 15 Neu Fahrland Seiten 16 – 17 Fahrland

Seiten 18 – 29 Groß Glienicke

Seiten 30– 33 Ratgeber

Seiten 34 – 38 Veranstaltungen

Redaktions- und Anzeigenschluss für das Juni-Heft:

03. Juni 2013

Region

Heveller · Seite 4

Mai 2013

Kino in der Feuerwehr

Anzeige

Filme, die in den Ortsteilen gedreht wurden Mit Kinovorführungen an Filmschauplätzen laden das Filmmuseum Potsdam, die Landeshauptstadt Potsdam und die Potsdamer Ortsteile Jung und Alt dazu ein, die gewohnte Umgebung auf ungewöhnliche Weise zu erkunden. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Für einige ausgewiesene Termine ist aus Platzgründen eine Anmeldung erforderlich. Reservierungen und Infos unter: 0331-27181-13

Der Spargel ist da „Jeder Tag holt zwei Tage auf“, sagt Manfred Kleinert von der Obstscheune Marquardt/Satzkorn, „und am 31. 12. haben wir wieder vier Jahreszeiten gehabt – das ist Landwirtschaft. Jetzt hilft uns Petrus jeden Tag.“ Der eigene Spargel vom Spargelhof Nottebohm in Kartzow „ist voll da“, es gibt frische Tomaten

aus dem Oderbruch und die Frühjahrsblüher warten auf ihre heimischen Standorte in den Gärten. „Wir haben 40 Zulieferer, die uns rundum mit frischen regionalen Produkten versorgen und die täglich gekauft werden können. Auch Samstag/Sonntag ist die Obstscheune von 9 bis 18 Uhr geöffnet.

LANDGASTHOF

Zum alten Krug Gediegene deutsche Küche Veranstaltungsraum bis 100 Personen Biergarten Öffnungszeiten: tägl. 11.00 – 23.00 Uhr Montag Ruhetag Kontakt: Zum Alten Krug Inh. Michael Schulze 14456 Marquardt · Hauptstraße 2 Tel.: 033208/5 72 33 Mobil: 0162/177 61 75 [email protected]

Grube

25. Mai, Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Grube, 17 Uhr „Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd“ (Fallada), R: Konrad Petzold, DDR 1988, (ab 6 Jahre) Die fantasievolle Verfilmung des Grimm-Märchens wurde in Sachsen und Sachsen-Anhalt, in den Babelsberger Studios sowie im Golmer Luch bei Grube gedreht. 19 Uhr „Krauses Kneipe“ R: Andreas Dresen, D 1993, Dok., 30‘ Andreas Dresen im Gespräch mit Jutta und Dieter Krause (angefragt), Ausschank und Speisen vom Grill. Am Himmelfahrtstag 1993 porträtierte der junge Filmhochschulabsolvent Andreas Dresen das Gastwirtsehepaar Krause und die Gäste der Dorfkneipe in Grube, die seit mehr als 100 Jahren beliebtes Ziel nicht nur fur Potsdamer Ausflügler

war. Entstanden ist dabei ein amüsant-nachdenklicher Film uber einen Stammtisch im Wandel der Jahrzehnte, wenige Jahre nach der Wende. Inzwischen wurde „Krauses Kneipe“ leider geschlossen und steht zum Verkauf.

Fahrland 1. Juni, Kirche Fahrland, 18 Uhr „Der müde Tod“, R: Fritz Lang, D: Lil Dagover, Walter Janssen, Bernhard Goetzke, D 1921, 94’ Live-Begleitung an der Kirchenorgel: Susanne Schaak, Einführung Alexander Vogel (Autor „Filmstadt Potsdam“). Der Stummfilmklassiker erzählt in drei Episoden – die im Orient, im alten China und im Italien der Renaissance spielen – von einer jungen Frau, die ihren Geliebten aus den Händen von Gevatter Tod befreien will. „Der müde Tod“ wurde zum künstlerischen Durchbruch für Regisseur Fritz Lang und besonders die Hauptdarstellerin Lil Dagover.

Paretz

Mai 2013

Seite 5 · Heveller

Die Stars der rassigen Samtpfoten Fridolin aus Potsdam wurde der BEST OF ALL bei der internationalen Katzenausstellung in Paretz Ist er nicht herrlich, unser Titelstar? Es ist der Kater Fridolin – Verzeihung, richtig und mit vollem Namen: Champion D’ Euro Fridolin from Sunnyplace. Er ist ein Britisch Kurzhaar Kater und zu Hause bei Oxana Bakaeva in der Cattery „Of Cat Philosophy“ in der Kirschallee, die sich auf diese Rasse spezialisiert hat und Fridolin vor drei Jahren von der Züchterin Regine Deutz „From Sunnyplace“ aus Wuppertal erworben hat. „Die Britisch Kurzhaar Katze ist eine ideale Wohnungs- und Familien-Katze, sie ist sehr sozial, lieb und kommunikativ, aber nicht aufdringlich“, beschreibt Oxana Bakaeva die Gründe, warum sie sich für diese Rasse entschieden hatte. „Am allerwichtigsten ist uns, dass Fridolin seinen super lieben Charakter an seine Babys weitergibt und wir nur Gutes von den neuen Familien unserer Katzenbabys hören.“ Auf der Internationalen Katzenausstellung, die der Verein Crystal Palace aus Märkisch Luch bei Rathenow in der Paretzer Scheune veranstaltete, hatte Fridolin rund 250 Konkurrenten, denn der BEST OF BEST ist eine Bewertung der Preisrichter unter den Siegern ihrer Rassen, wie Türkisch Angora, Cornish Rex, Kartäuser, orientalisch Kurzhaar, Britisch Kurzhaar, Perser oder Norweger. Nach dem „Traditionellen Richten“, bei der jede Katze durch die internationalen Preisrichter bewertet wird, ging es am zweiten Tag zur „Kür“ zur Wahl der Schönsten ihrer Rasse und der Schönsten von allen. Uwe Leske vom Crystal Palace Verein hatte den Kontakt zur Stiftung Paretz gesucht, weil der Verein seine Ausstellungen bevorzugt an verschiedenen Orten in der engeren und weiteren Region veranstaltet. „Es war schön hier in Paretz“, sagt er am Ende der Ausstellung, „die Stiftung war sehr rege, und die Besucher waren sehr interessiert.“ 250 ansehnliche Katzen in 25 Rassen waren denn auch einen entspannenden Besuch in Paretz wert. Denn, wie Oxana Bakaeva auf ihrer Internetseite bkh-of-cat-philosophy.com von Daniel Defoe zitiert: „Wer mit einer Katze lebt, braucht das Alleinsein nicht zu fürchten.“

Oxana Bakaeva mit ihrem Europachampion Fridolin bei der Siegerehrung in Paretz.

Vorgartengeschichten aus Uetz-Paaren

Heveller · Seite 6

Mai 2013

Wir sind stolz, ein Dorf zu sein Gespräch mit dem Ortsvorsteher von Uetz-Paaren, Hans Becker Mit Ortsteilproblemen kann man in Uetz-Paaren umgehen. Schließlich ist die Doppelgemeinde schon 1961 entstanden – die Zusammenlegung der beiden Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) von Uetz und Paaren hatte die gemeinsame kommunale Verwaltung fast zwangsläufig zur Folge, obwohl beide Dörfer zwar nur rund einen Kilometer voneinander entfernt sind, aber keinen räumlichen Zusammenhang haben. Aber die LPG bestimmte eben das Leben im Dorf, baute Gemeinschaftseinrichtungen, kümmerte sich um Infrastruktur und Kultur. Nur die Kirchengemeinden gehören bis heute verschiedenen Sprengeln an. UetzPaaren war selbstständige Gemeinde im Amt Fahrland, Kreis PotsdamMittelmark, als die Gemeindegebietsreform auf sie zu kam. Hans Becker war damals im Gemeinderat und seit der Eingemeindung 2003 erst Ortsbürgermeister, dann Ortsvorsteher.

Chance gehabt zu sehen, was man mit der Eingemeindung erreichen kann und was man von Potsdam „kriegen“ kann. Wir hatten ja eigentlich nichts zu bieten, schlechte Straßen, kaputte Straßenbeleuchtung,

Herr Becker, erinnern Sie sich noch an die Stimmung in der Gemeinde, als UetzPaaren Ortsteil von Potsdam werden sollte?

problematische Abwasserentsorgung. Und so mussten wir zwar von vornherein mit dem Tag der Eingemeindung das gesamte Paket von Steuern und Satzungen aus Potsdam schlucken. Aber: Wir haben es so gewollt, es ist nicht die Schuld von Potsdam.

Da ging es heiß her. Wir wollten unsere Selbstständigkeit im Amt Fahrland erhalten, der Amtsdirektor orientierte in allen Gemeinden darauf: „gemeinsam für die Selbstständigkeit“. Entsprechend ging dann auch die Befragung aus – eine vorwiegend emotionale Entscheidung. Es wurde immer noch die Hoffnung geschürt, dass man sich wehren könne. „Wir haben das legitime Recht, für unsere Freiheit zu kämpfen“, hatte uns eine beauftragte Juristin beraten. Wenn wir das Vertragsangebot von Potsdam erstmal unterschreiben und hinterher klagen, würden wir unsere Position vor dem Landesverfassungsgericht schwächen. Und Ihre eigene Position? Mir war klar, dass es keine Alternative dazu gab, dass wir gesetzlich eingemeindet werden, wenn wir keinen Vertrag mit Potsdam abschließen. Ich konnte mich im Gemeinderat nicht durchsetzen. Dabei hätten wir die

was gemacht werden muss. Wie gesagt, wir hatten ja nichts, aber Potsdam zeigte sich auch uns Widerwilligen kooperativ, nahm seine Verantwortung wahr. Die Straßenbeleuchtung wurde in Ordnung gebracht, die

Hans Becker in seinem Garten hinterm Haus: Erinnerung an die elterliche Tulpenzucht.

Uetz-Paaren wurde zum 26.10.2003 per Gesetz eingemeindet, also auch ein Ortsbeirat gewählt. Vier Kandidaten traten an, drei wurden gewählt, darunter Sie. Sie wurden dann zum Ortsbürgermeister gewählt… Es war die Frage, wie der dritte Gewählte sich entscheidet: Ob für den ehemaligen Bürgermeister, der sich immer noch vehement gegen die Eingemeindung wehrte, oder für mein Konzept, jetzt das Beste aus der Situation zu machen.

Straßen erhielten neue Beläge, Bäume wurden gepflanzt, der Buswendeplatz in Uetz wurde gestaltet (wir wollten die „Holzbusbude“), und wir bekamen den Fuß-/Radweg zur Uetzer Siedlung – um den wir jahrelang gekämpft hatten, ihn aber nie hätten allein finanzieren können. Das hätten wir ohne Potsdam nie machen können. Das ging alles ohne Eingemeindungsvertrag? Das hat man mich nie merken lassen, es gab keine Rache nach dem Motto: Du wolltest nicht, jetzt wollen wir nicht. Da muss man nicht alles über den OB machen, mit den Mitarbeitern auf den mittleren Ebenen kann man einfacher und direkter arbeiten. Bei uns Bauern ist der Handschlag noch was Wert, und man muss nicht so viel „nach außen klappern“, sondern einfach tun. Hat man etwa großartig davon gehört, dass unser Uferproblem gelöst worden ist?

Und, gelang das? Was für ein Uferproblem? Da wir ja keinen Vertrag hatten, in dem wir unsere Erwartungen hätten vereinbaren können, haben wir Potsdam eine Prioritätenliste übergeben,

Die Wublitz ist ja durch den 1938 gebauten Autobahnring durchtrennt worden, auf der anderen Seite des

Autobahndammes endet die Wublitz, die ja freien Zugang zum Schlänitzsee und zur Havel und letztlich überallhin hat. Das Uferstück hatte seit Generationen unser Anglerverein als Vereinsgelände. Nun wollte die BImA das Gelände verkaufen und wir sahen die Gefahr der Privatisierung und damit des Verlustes des Vereinsgeländes. Wir haben mit Unterstützung mehrerer Fraktionen einen Prüfauftrag für den Erwerb durch die Stadt in die SVV eingebracht. Der ging dann auch durch, und inzwischen ist das Thema in aller Ruhe erledigt worden. Unsere Angler können aufatmen. Aber Uetz-Paaren hatte Zoff wegen der Abwasserentsorgung… Ist ja auch kein einfaches Problem. Wir konnten als Amtsgemeinde nach langem Kampf verhindern, nicht an die Kläranlage Fahrland angeschlossen zu werden. Mehr als fünf Kilometer Leitungen plus Pumpstationen wären nötig gewesen, und das wäre natürlich teuer für die Einwohner geworden. 15 Jahre Bestandsgarantie für die private Entsorgung hatten wir mit unserem Wasserverband ausgehandelt. Das lag Potsdam schwer im Magen. In einer Stadt will man natürlich zentral entsorgen. Als das neue Abwasserkonzept der Stadt erarbeitet wurde, hatten wir zuerst schlechte Karten. Aber die inzwischen gegründete ANW mit Klaus Rietz aus Bornim als Stadtverordneter hatte sich stark gemacht, nicht alles über einen Kamm zu scheren. Jedenfalls haben wir uns geeinigt: Wir können weiter für zehn Jahre dezentral entsorgen. Für die Sammelgruben mussten Dichtigkeitsprüfungen nachgewiesen werden, und

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Vorgartengeschichten aus Uetz-Paaren

wenn ein Stutzen am Grundstück den jederzeitigen unabhängigen Zugang zum Abpumpen gewährt, bezahlt der Uetz-Paarener genau solche Gebühren wie überall in Potsdam. Also rundum alles in Ordnung? In Paaren haben wir noch Probleme. Zwar ist die Ortsdurchfahrt gemacht worden, aber mit dem alten Gutshaus haben wir noch Sorgen. Keiner weiß so richtig mit dem Gebäude und dem großen Parkplatz davor etwas anzufangen, in zehn Jahren haben wir nur geschafft, einen Bauzaun um das Gutshaus zu stellen, damit keinem ein Ziegel auf den Kopf fällt. Der Potsdamer Ortseingang vom Norden sollte doch auch Potsdam-ge-

recht sein, finde ich. Darum halten wir das Gelände wenigstens sauber. Es müsste jedes Jahr etwas Sichtbares getan werden, damit die Vision nicht verloren geht. Ihr Fazit nach zehn Jahren Zwangs-Eingemeindung? Von der Struktur her werden wir nie Potsdam werden. Wir sind ein Dorf, darauf sind wir stolz, und das soll auch so bleiben. Da erwarten wir Verständnis, dass man mit solcher Kulturlandschaft anders umgehen muss als mit einem Stadtteil. Aber, das muss man auch sagen: die städtischen Behörden haben schon viel dazu gelernt – ein Lernprozess, den wir zusammen gerne weiter gehen.

Uetz feiert 700-jähriges Bestehen:

Zwischen Fischer- und Königsbühne

Uetz-Paaren Fläche: 13,4 km² Bevölkerungsdichte: 31 EW/km² 2010

2011

Ausgewählte Indikatoren Durchschnittsalter Arbeitslosenanteil Pkw-Anteil

41,5 5,3 45,2

42,1 5,7 46,5

Bevölkerungsstruktur Einwohner mit Hauptwohnung darunter Ausländer davon 0 bis unter 18 Jahre 18 bis unter 65 Jahre 65 Jahre und älter Einwohner mit Nebenwohnung

425 9 71 290 64 4

419 10 69 288 62 3

Haushalte insgesamt davon 1 Person 2 Personen 3 Personen 4 und mehr Personen darunter Haushalte mit Kindern dar. Alleinerziehende durchschnittliche Haushaltsgröße

170 31 59 49 31 49 5 2,5

174 38 64 43 29 44 8 2,4

26 7

30 8

222 16

201 17

118 36 31 21 30

120 36 31 21 32

165 50 55 24 36

167 49 55 24 39

-

-

278 198

280 201

Wirtschaft und Arbeitsmarkt gemeldete Gewerbe in der IHK Handwerkskammer sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort Arbeitslose

Genau wie das Nachbardorf Marquardt feiert auch Uetz in diesem Jahr das 700jährige Jubiläum seiner Ersterwähnung, denn beide Orte waren (mit weiteren havelländischen Dörfern, aber nicht mit Paaren) auf der selben Urkunde erwähnt, die als älteste bisher gefundene gilt. Am 29. Juni werden die Uetzer ihr Geburtstagsfest feiern. Ein Festkomitee hat bereits viel vorbereitet und die Uetzer in Bewegung gebracht. Hans Becker: „Uetz ist ein kleiner alter Ort mit Eigenleben, bei uns beteiligen sich fast alle.“ Einwohner spenden für die das Jubiläumsfest und bieten ihre Mitwirkung an, es werden Kuchen gebacken, die Kinder sind unterwegs für eine Fotoausstellung „Wie sehen Kinder Uetz“. Auf die Ergebnisse sind wir gespannt. Zwischen der Fischerbühne an der

Buswendeschleife und der Königsbühne am Fährhaus wird die Festmeile aufgebaut, auf der sich der Trubel ab 14 Uhr abspielen soll. Mit Fischer und König ist der inhaltlich Bogen gespannt, denn sowohl der Lebenserwerb der Fischer als auch die Lage am Königsweg gaben dem Ort in seiner frühen Vergangenheit ihre Prägung. Natürlich wird der Oberbürgermeister zum Jubiläumsfest zur Eröffnung auf der Fischerbühne erwartet. Hier finden hauptsächlich die Familien-, Kinder- und Jugendveranstaltungen sowie am Abend ein „Elton John Tribute“-Konzert, Feuershow und Tanz mit der Coverband statt. Auf der Königsbühne am Fährhaus soll es ruhiger zugehen, wenn der HofKoch sich mit seinem Liebchen trifft, bei der Fontane-Lesung des Uetz-Kapitels und Gesprächen mit Uetzer Einwohnern.

Seite 7 · Heveller

Wohnen Gebäude insgesamt davon vor 1949 1949 bis 1970 1971 bis 1990 ab 1991 Wohnungsbestand Wohnungen insgesamt davon vor 1949 1949 bis 1970 1971 bis 1990 ab 1991 Infrastruktur Kindertagesstätten Kapazität (Platzangebot) Grundschulen Spielplätze Allgemeinmediziner Apotheken Verkehr Kraftfahrzeugbestand Zugel. Kraftfahrzeuge darunter Pkw

Quelle: Landeshauptstadt Potsdam, Bereich Statistik und Wahlen

Heveller · Seite 8

Vorgartengeschichten aus Uetz-Paaren

Mai 2013

Frühlingserwachen in Uetz-Paaren Christian Kube und Janek Buchheim erkundenten das Doppeldorf links und rechts der B 273, die hier die L 204 ist Radwanderer, willst Du nach Uetz und Paaren, musst Du von Potsdam aus an der Bundesstraße fahren. Ein asphaltierter Fahrradweg lädt dazu ein, ebenso bombastisches Frühsommerwetter.

Kirche in Paaren

Kirche in Uetz

Radweg mit Hindernissen Kurz vor der Überquerung wird der Radweg plötzlich in Richtung Schlänitzsee geleitet, eine Eisenbahnbrücke ca. 200 Meter links der Straße hat daneben einen schmalen Streifen für Fahrradüberquerer. Bis man wieder auf dem richtigen Radweg ist, sind fünf bis zehn Minuten vergangen, je nach Verkehrslage auf der Bundesstraße 273, die man zweimal überqueren muss. Die Alternative ist, man quert die recht schmale Brücke en bici zusammen mit den LKWs, die in Richtung A 10 donnern. Fahrradfreundliche Stadt Potsdam, ick hör Dir trapsen. Am zweiten Kreisverkehr Richtung Autobahnauffahrt Potsdam Nord endet der Radweg plötzlich auf der rechten Seite, die motivierten Radler biegen geschwind auf die alte Bundesstraße ein und enden in der Sackgasse einer Baustelle, die dort ist, um die alte Brücke über die Bahngleise abzureißen. Der Radweg sei auf der anderen Seite. Nun gut, wir dürfen auf eigene Gefahr schiebend die Baustelle überqueren und die Unterquerung am Friedrichspark lässt uns wieder auf sicheren Radwegeboden kommen. Unter der A 10 hindurch und zwei weitere Kilometer auf asphaltiertem Radweg kommt man in Paaren an, welches zur Landeshauptstadt Potsdam gehört, wie das

gentlichen Ort. Den ersten Eindruck bestimmen alte, zum Teil wunderschön und aufwendig sanierte Bauernhöfe mit Stallungen aus der Gründerzeit auf der linken Seite. Weiter entlang der Straße hauptsächlich Einfamilienhäuser aus der DDR-Zeit, einige älter, einige Nachwendeexperimente. Über dem Ganzen ruht ein Hauch von Idylle, je weiter man in den Ort kommt, je weiter der Lärm der Bundesstraße zurückfällt. Die Straße ist sauber, auf einigen Höfen stapeln die Besitzer Baustoffe, dazwischen erstes Grün und blumige Farbtupfer. GeEin Hauch von Idylle gen Mittag sind einige Menschen in ihren Gärten zu sehen, die am Während Paaren entlang der Bun- Werkeln sind und uns freundlich desstraße nur wenige hundert Meter zunicken. lang zu sein scheint, windet sich Zwei Kirchengemeinden auf der rechten Seite von Potsdam aus kommend ein Weg in den eiDer Aushang der evangelischen Kirchgemeinde erklärt dem Beobachter, dass Pfarrer Greulich für Gemeinden Fahrland, Falkenrehde, Kartzow, Paaren und Satzkorn zuständig ist. Also im Havelland und in Potsdam. Scheinbar hat die Kirche die Gemeindereform nicht mitgemacht. Oder wartet sie die nächste Reform ab, um nicht alle paar Jahre alles umzuschmeissen? Folgt man der Straße ins Dorf, kann man kurz vor dem Wald rechts gehen und kommt vorbei an einem abgezäunten Gelände, Der Radweg zur Siedlung neben der Straße nach Ketzin. welches von außen wie eine Schutthalde aussieht. Rechts am Weg Ortseingangsschild dem geneigten Besucher vermittelt. Dominierend sind auf den ersten Blick Marcos Imbiss auf der linken, und Siggis Truckerimbiss auf der rechten Seite, wobei zur Mittagszeit letzterer von LKW´s verdeckt wird. Aus dem Havelland kommend auf dem Weg auf die Autobahnen Europas die letzte Möglichkeit, nen Pott Kaffee fürn Euro oder was Deftiges fürn schmalen Taler zu bekommen. Temporärer Abschied auch von der märkischen Mundart, die hier liebevoll hochgehalten wird.

kommen abenteuerliche Bauwagenkonstruktionen in Sicht – auf dem Gelände eines ehemaligen Stalles, wahrscheinlich der LPG. „Baustelle betreten verboten“ steht auf dem Schild am Eingang, aber außer einem Hund, der uns aufmerksam beobachtet, ist niemand zu sehen. Vorbei an dieser Residenz, die wir hier nicht erwartet hatten, führt der Weg vorbei an weiteren Einfamilienträumen und plötzlich stehen wir am Rande eines Ackers, so weit das Auge reicht. Eine schöne Sicht, denken wir uns, und: wenn dies einst als Bauland umgewidmet werden sollte – nicht allzu weit hergeholt dieser Gedanke in Anbetracht des Hungers nach Bau- und Wohnfläche in Potsdam – dann ist es vorbei mit der schönen Aussicht. Auch die innerdörfliche riesige, kaum bebaute Wiese ist ungewöhnlich in einem Potsdamer Ortsteil. Ist der Stadtverwaltung diese potentielle Fläche präsent? Was würden die Bewohner von Paaren zu einer Verdichtung ihres Ortsteils sagen? Und überhaupt: Was verbindet Paaren mit Potsdam außer dem Ortsschild und der Zuständigkeit der Verwaltung? Am Trafohäuschen steht jedenfalls noch „Station Paaren Dorf“.

Von Paaren nach Uetz Zurück auf die Räder, auf nach Uetz. Auf die Suche nach einem Schleichweg durchs sumpfige Ge-

Mai 2013 lände verzichten wir lieber und fahren die B 273 zurück Richtung Potsdam, um an der nächsten Ampelkreuzung nach rechts Richtung Uetz abzubiegen. Unser Tacho zeigt knappe 3 km Wegstrecke für die Fahrt ins Partnerdorf an. Wie war das nochmal? Uetz-Paaren ist ein Ortsteil von Potsdam. Und in Uetz wird auf einem Transparent prompt auf das 700-jährige Jubiläum von Uetz im Jahr 2013 hingewiesen. Wo bleibt Paaren? Was verbindet Uetz und Paaren außer dem gemeinsamen Ortsbeirat und dem Ortsvorsteher? Diese sich aufdrängenden Fragen beiseite schiebend, erkunden wir zuerst die Straße, die rechts in den Ort einbiegt. Einfamilienhäuser dominieren das Bild, kontrastiert durch einen beachtlichen Zweckbau auf der linken Seite aus sozialistischen Zeiten. Weiter hinten auf der rechten Seite eine dezente Blockbebauung aus der gleichen Epoche, postsozialistisch aufgehübscht und den Gardinen und Satellitenschüsseln nach zur urteilen durchgehend bewohnt. Am Ende des Weges der Reiterhof von Uetz. Dahinter am Wegesrand

Anglerverein ist sicher: Die Stadt kaufte das letzte Stück Wublitz-Ufer.

Vorgartengeschichten aus Uetz-Paaren

Seite 9 · Heveller

Parkplatz und Gutshaus an der L 204 – gibt es keine Perspektive?

träumt ein ausrangierter Traktor seinen letzten Traum, dahinter Felder, Koppeln, Havelland. Zurück zum Zentrum des Dorfes. Zentral gegenüber der Bushaltestelle steht das Gebäude der Kirchengemeinde Uetz-Paaren, für die gemeinsamen Gottesdienste wird jedoch auf Kemnitz, Phöben, AltTöplitz und Marquardt verwiesen – von Paaren kein Wort. Gegenüber ein für dörfliche Verhältnisse imposantes rotes Backsteingebäude. Die Schornsteine verraten: hier wurde bereits saniert. Der Vorgarten zeigt: hier leben Menschen. Von den sechs Briefkästen ist allerdings nur einer in Betrieb, der Rest zugeklebt. Neugier und Forscherdrang lassen uns das Schild: „Privatgrundstück – Betreten Verboten!“ übersehen. Auf der Hofseite am Backsteingebäude hängt ein vergilbtes Schild: „Projektgruppe Freizeit- und Sporthotel Potsdam Land“. Ein offensichtlich ambitionierter Traum scheint an dieser Stelle nicht in Erfüllung gegangen zu sein. Hinter dem Haus befinden sich riesige Scheunen, die stark sa-

nierungsbedürftig sind, dahinter Acker. Eine spontane Smartphone-Google-Recherche ergibt, dass hier in den frühen 90er Jahren ein riesiger Komplex mit Golf, Polo, Reiten etc. entstehen sollte, der bis nach Paretz reicht. Da hatte jemand das Potential dieses Ortes erkannt, denken wir uns. Möglicherweise war vor knapp zwanzig Jahren aber noch nicht die Zeit dafür. Aber was ist jetzt mit dem Gelände und den Gebäuden? Gibt es Planungen, oder bestehen die alten Visionen weiter? Fragen, auf die auch das Smartphone keine Antwort weiß. Fasziniert von diesem Areal führt uns unser Weg in Richtung Uetzer Kirche, welche eingerüstet ist, um saniert zu werden. Ein Zeichen für den Neunfang? Gegen das Kirchensterben? Weiter in Richtung Marquardt, in Richtung Autobahn. Kleine Höfe, sanierte DDR-Architektur und einige Nachwendebauten ziehen an uns vorbei, bis wir am Ende von Uetz sind, am alten Fährhaus an der Wublitz. Auch dieses wird historisch saniert und dürfte in Zukunft

ein weiteres touristisches Ziel in Potsdam werden, auch wenn die Autobahn fast direkt dort vorbeigeht. Was bleibt von den Eindrücken von Uetz – Paaren? Zwei Dörfer haben wir gesehen, zwei verschiedene Dörfer, die auf den ersten Blick wenig gemeinsam haben. Ebensowenig findet man Potsdam in Uetz oder Paaren, zumindest nicht auf der Straße. Und doch gehört das alles zur Landeshauptstadt, hat Potential in verschiedene Richtungen, wächst derzeit, wenngleich behutsam. Bevor jedoch durchs Fährhaus oder die neue Kirche oder durch einen neuen Versuch, ein Hotel zu etablieren, Touristen kommen und vom ländlichen Raum in Potsdam schwärmen, stellt sich die Frage: Wie viele von den Potsdamern, die nicht in Uetz, Paaren oder Marquardt wohnen, waren schon mal hier? Wie viele wissen, wo das liegt? Und: wie viele interessiert das überhaupt? Uns auf jeden Fall, und wir sind gespannt, wie es mit Uetz-Paaren weitergeht. Christian Kube/Janek Buchheim

Marquardt

Heveller · Seite 10

Mai 2013

Der mystische Reiz des Schlosses Tag der offenen Tür ermöglichte einen Blick hinter die charmanten Fassaden

Christian Schulze vom Alten Krug zeigte seine Hochzeitstafel.

Albena Radszun von Running Housewifes mit ihrer Tafel.

Der Blick durch die Fenster der Terrassentüren weckt das unbändige Begehr, das Schloss einmal von innen zu sehen. Aber nicht oft hat man die Chance, das Schloss Marquardt von innen zu sehen, denn das Schloss ist öffentlich nicht zugänglich – es sei denn, Sie wollen einen Film drehen, heiraten oder zu einem anderen Zweck den Saal mieten. Eine Hochzeitsfeier im neobarocken Saal, ein Traum, den sich immer öfter Paare aus Potsdam und von weiter her erfüllen. Oft richtet die Besatzung des „Alten Kruges“ Marquardt die Hochzeiten aus – nach Wunsch mit allem Komfort von der Kutsche über die Tafel und die Musik bis zur Bestuhlung der Terrasse. Mit der Potsdamer Catering-Agentur „Running Housewife“ haben sie das Privileg, hier zu arbeiten und stellten den Besuchern mögliche Arrangements für die Hochzeitsfestausstattung vor. „Der Saal und das Schloss sind der ideale Rahmen für eine Hochzeitsmesse, die wir hier etablieren wollen“, erzählt Christian Schmidt vom Krug. Mike Springer, der Kastellan des Schlosses im Auftrag der Eigentümer, der Penelope Immobilien in München, sieht diese Entwicklung positiv: „Aus steigenden Einnahmen der Vermietung können wir auch mehr sanieren.“ Denn schrittweise soll es weitergehen. Nachdem die aufwändige Schwammsanierung überstanden ist, wurde gerade eine neue Pellets-Heizungsanlage eingebaut, die erstmal nur das Erdgeschoss beheizt. Bei der Führung

nachten wird das ZDF den Märchenfilm „Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ zeigen, der gerade hier abgedreht worden ist, und dessen Kunstschnee noch auf den Balustraden der Terrasse liegt. Für Musikvideo-Produktionen eignet

durchs Schloss zeigt er auch den ehemaligen Kohlenkeller und die Küche gleich nebenan. An den Wände Villeroy&Boch-Fliesen. „Und das muss erhalten bleiben“, sagt er, „Denkmalschutz.“ Die Denkmalpflege begleitet jeden Sa-

sich das Schloss offensichtlich ebenfalls: Peter Maffay, Sarah Connor, Rammstein drehten hier schon. „Wir werden das Schloss in dieser Richtung weiter entwickeln“, sagt der Kastellan und begrüßt die nächsten Besucher zum Rundgang. rd

Mike Springer vor der Führung durch das Schloss.

nierungsschritt im Schloss – Springer stöhnt, aber ist auch dankbar für die gute Zusammenarbeit. Nach und nach soll das ganze Erdgeschoss so hergerichtet sein, dass nicht nur der Saal mit ein wenig Nebengelass für die Festvorbereitung stilecht nutzbar ist. Zur Zeit wird der Flügel mit Gartensaal, Herren- und Damenzimmer restauriert. Irgendwann soll auch das beeindruckende Entrée, das zahlreiche Filmemacher jubeln lässt, wieder gänzlich hergestellt und seiner Bestimmung gemäß genutzt werden. Denn die Kulisse des Schlosses und des Lennéschen Parks dient immer wieder Sarah Sander und Sebastian Netz habe ihre Hochzeit gebucht und für Filmaufnahmen. Zu Weih- besprechen die Einzelheiten.

Marquardt

Mai 2013

Gäste aus Berlin: Petra Roth und Gerhard Güthner.

Seite 11 · Heveller

Das Storchenpaar sorgt für Unterhaltung.

„Alternatives“ Blütenfest im lauschigen Lavendelhof Gemütliches Kaffeetrinken und Apfelküche bei lieblichem Storchengeklapper Sie waren froh, im Lavendelhof eine angenehme Pause einlegen zu können. Die Berliner Petra Roth und Gerhard Güthner sind wahre „Wandergesellen“, vom Potsdamer Hauptbahnhof nach Marquardt ging es nicht zum ersten Mal. Und nach einem Rundgang durchs Dorf kam ihnen das lauschige Plätzchen gerade recht. Genau das sollte es sein, erzählt Ramona Kleber, die auf dem Lavendelhof zum „alternativen“ Blütenfest eingeladen hat. „Unsere Obstbäume blühen auch“, sagt sie. Abseits vom Trubel in Werder

sollte man bei ihnen die Ruhe genießen können. Aber die gewöhnliche Ruhe wird auf dem Lavendelhof von Zeit zu Zeit auf besondere Weise „gestört“. Das Storchenpaar auf dem Strommast über dem Hof bittet mit Tänzen und Geklapper um Aufmerksamkeit. Und Holger Naumann kann den Besuchern erzählen, dass das Männchen nach 2010 und 2012 schon zum dritten Mal hier eingezogen ist. Er hat nämlich den Ring entdeckt. „2011 war ein anderes Pärchen hier, da hatte sie den Ring am Bein.“ Mit viel Ge-

Mit „Toi hola“, einem extra einstudierten polnischen Lied, begrüßte der Marquardter Chor „Choramos“ den polnischen Jazzgitarristen Tadeusz Pabisiak, der anläßlich der Feierlichkeiten zum 40jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft von Potsdam mit Opole in der Landeshauptstadt weilte. Mit zwei Beatles-Songs leiteten die Marquardter Sängerinnen und Sänger zum Vortrag des Gitarristen über.

duld und gutem Objektiv konnte er den Ring fotografieren. Die Vogelwarte Hiddensee hat anhand der Nummer inzwischen mitgeteilt, dass der Storch 2006 in Hohennauen beringt worden ist. Auf dem Lavendelhof genießt man derweil die behagliche Atmosphäre bei Kaffee und Kuchen, oder etwas Kräftigerem – vielleicht sollte man wirklich mal die „Apfelküche“ probieren: eine Scharfe Apfel-Chili-Suppe, dann eine Schweineroulade mit Apfelfüllung, dazu ein Apfelbier? Dieser Mittagstisch auch mit anderen Gerichten wird seit Saisonbeginn täglich (Dienstag bis Sonntag ab 11 Uhr) angeboten. Freitags gibt es außerdem Brot und Kuchen und die beliebte Pizza aus dem Holzbackofen. Am 18. Mai um 15 Uhr lädt Ramona Kleber zum „Kochen mit Wildkräutern“ ein. Als erstes geht es dabei in den Schlosspark, um die frischen Kräuter zu sammeln.

„Mal sehen, was wir finden“, sagt sie, „eine Gierschsuppe und Löwenzahn-Pesto werden aber auf alle Fälle dabei herauskommen.“

Aufruf an alle Bereits zum 4. Mal werden am 15. September dieses Jahres „Marquardter für Marquardt“ musizieren. Zum 700. Geburtstag unseres Dorfes komponiert die Marquardterin Shirley Schramm ein Musikstück, das an diesem Tag erklingen wird. In dieser Aufführung musizieren Sänger und Musiker gemeinsam zum Thema „Jahreszeiten in Marquardt“. Dafür werden noch Dichter, Sänger, Fotografen, Maler und Musiker jedes Alters gesucht. Wer gerne mitmachen möchte, kann Shirley Schramm unter der Telefonnummer 0179-1273840 anrufen. Alle, die schon dabei sind, freuen sich auf bisher unentdeckte Talente.

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Neu Fahrland

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Erste Station der Oberbürgermeister-Jubiläums-Tour durch die Ortsteile: Neu Fahrland

Landpartie mit Stolpersteinen

Ortsvorsteherin Dr. Carmen Klockow bei ihrer kritischen Rede.

Für den ersten seiner Besuche in den Ortsteilen hatte sich der Oberbürgermeister gleich den vielleicht härtesten Brocken ausgesucht: Neu Fahrland. Die Gemeinde hatte sich vor zehn Jahren freiwillig nach Potsdam eingliedern lassen, und das hieß: Es wurde ein Vertrag abgeschlossen, der u.a. Übergangszeiten für Steuern und Beiträge festlegte, die nächsten größeren Investitionen vereinbarte – und eben Erwartungen weckte, an denen die heutige Sicht auf die Eingemeindung gemessen wird.

Ortsvorsteherin Dr. Carmen Klockow nahm kein Blatt vor den Mund, als sie im Bürgertreff auf die zehnjährige Entwicklung blickte. Wirklich

Jubiläumsgeschenk: Der Scheck für einen Kopierer im Bürgertreff.

gleichberechtigt seien die Neu Fahrländer nur bei den finanziellen Forderungen. Ein gleiches Recht auf Infrastruktur führte sie an, vor allem

Rundgang zwischen parkenden Autos.

die älteren Einwohner vermissten eine Einkaufsmöglichkeit, es gebe keine weiterführende Schule – ein Schulkonzept für den Norden fehle. „Menschen, die hier wohnen, wohnen gern hier. Man sollte es ihnen nicht verleiden.“ Und sie führte Erfahrungen an, wie Bürger mit Vorschlägen, Fragen und Kritiken „im Dickicht der Zuständigkeiten“ im Rathaus hängen bleiben. Auch sie selbst habe die Erfahrung gemacht. Als sie die Funktion als Ortsvorsteherin übernommen hatte, wollte sie sich einen Überblick verschaffen und hatte um eine Auflistung der Immobilienverkäufe in Neu Fahrland seit der Eingemeindung gebeten. Denn die Erlöse aus den fünf Übergangsjahren sollten laut Eingliederungsvertrag im Ortsteil investiert werden. Seit Mai 2012 warte sie trotz mehrerer Nachfragen auf Antwort. Die Ortsvorsteherin schloss: „Wenn ich anlässlich des 10jährigen Geburtstags der Eingemeindung Wünsche äußern darf, dann diese: • Schaffung eines Bürgerbüros im Stadthaus in Potsdam, das für die Belange der Vororte zuständig ist und ein Hauptamtlicher, z.B. ein Beigeordneter, der die Belange der Vororte zu seiner Chefsache macht und uns ehrenamtlich Tätige darin unterstützt, die Interessen unseres Bezirks zielführend umzusetzen. • Verbesserung der Infrastruktur mit Schaffung eines Nahversorgungszentrums in Neu Fahrland und einer weiterführenden Schule mit gymnasialer Oberstufe im Norden Potsdams • Schaffung eines ausgewogenen

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Neu Fahrland

Straßenverkehrskonzeptes für den Norden mit Busanbindung nach Potsdam in kurzen Taktzeiten auch am Wochenende.“ Jann Jakobs war auf die wesentlichen Kritikpunkte vorbereitet und hatte die entsprechenden Fachleute aus der Verwaltung mitgebracht. Zu der konkreten Frage der Auflistung der Immobilienerlöse sicherte er die kurzfristige Antwort zu: „Da sind wir sauber, wir haben nichts zu veheimlichen.“ Er erinnerte an die 1,5 Millionen-Investition für das Gemeindezentrum mit Feuer- und Rettungswache, Bürgertreff und Sportplatz. Zu den konkreten aktuellen Problemen: Ein Nahversorgungszentrum ist für Neu Fahrland nicht zu erwarten. Ein Vollversorger interessiere sich erst ab Die Pfähle kommen auch noch weg. 5000 Einwohnern im Einzugsgebiet. Interessante Perspektiven könnte das Neu Fahrland bieten, wobei auch nen in der Nedlitzer Straße Baubeginn Entwicklungsgebiet Krampnitz für der Straßenverkehr und die ÖPNV- für eine Gesamtschule mit gymnasiAnbindung aler Oberstufe sein. neu bewertet Für die Schaffung eines Bürgerwerden müs- parkes auf der Insel müsse man das se. Jakobs Insolvenzverfahren des Eigentümers rechnet mit abwarten. 61.000 Euro seien im der Öffent- Haushalt eingestellt. lichkeitsbeteiDas Ärgernis, mit dem sich die ligung am Bewohner der Siedlung, an deren Verfahren im Ende sich die Heinrich-Heine-Klinik August. befindet, seit deren Ausbau herumIm näch- schlagen, wurde bei einem Rundgang sten Jahr wer- besichtigt: Patientenautos mit Kennde auf dem zeichen aus ganz Deutschland parken Mittagessen und Abschlussgespräch im restaurierten Gelände der den östlichen Teil der Siedlung zu. Eisenbahnwaggon von Remo Kirsch. Roten Kaser- Die Verkehrsexperten der Stadt, eigens

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hinzugezogen, erklärten, dass maximal 50% des Parkraumes für Anwohner reserviert werden könne. Nach der Fertigstellung der Baustelle am Ring zum 15. Juli soll die Situation neu bewertet werden. Von hier aus geht es auch zur Badestelle – ein traditioneller Zugang zum Krampnitzsee, der mittlerweile zu einem schmalen Handtuch geworden ist, weil private Eigentümer Zäune errichteten. Ein vom Ortsbeirat initiierter und von der Stadt verfügter Baustopp hat die vollständige Errichtung eines Zaunes zwar verhindert, aber „die Pfähle müssen auch noch weg“, sagt Jakobs. Fazit, das Jürgen Kania und Manfred Kleinert immer wieder verlangen: „Potsdam muss in einem Konzept die Frage beantworten: „Was ist der ländliche Raum für die Landeshauptstadt?“ rd

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Neu Fahrland

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Krampnitz-Verfahren unter Kritik Ortsbeirat, Einwohner und Landeigentümer fordern: Sprecht mit den Betroffenen Der Ortsbeirat Neu Fahrland hatte in seiner Stellungnahme bereits beschlossen, dass das Entwicklungsgebiet auf das eigentliche Kasernengelände beschränkt werden und ein grundlegendes Verkehrskonzept erarbeitet werden solle. Vor der Einbringung des Vorhabens in die SVV lud die Ortsvorsteherin Dr. Carmen Klockow nun noch einmal zum Frühschoppen in den Bürgertreff ein. Stadtverordnete verschiedener Parteien und CDU-Politiker der Landesebene kamen, POLOGeschäftsführer Michael Schröder als stiller Zuhörer – und Dutzende interessierte Bürger, so dass die Stühle nicht reichten. Ernst Ruden sen., der die Veranstaltung angestoßen hatte, um den Interessen der Landeigentümer Gehör zu verschaffen, verwies darauf, dass trotz aller öffentlichen Beteuerungen in den persönlichen Gesprächen mit der Stadt immer wieder von Enteignung gesprochen werde. Er sehe mit der Ausweitung des Bebauungsgebietes Verstöße gegen den Landschaftsschutz und forderte wegen der Umwandlung von Acker- in Bauland die Einholung einer Stellungnahme des Bauernverbandes. Ruden gehört ein großer Teil des Aasberges. Der Hang mit Seeblick soll unter dem Titel „Schöne Aussicht“ in das Entwicklungsgebiet einbezogen werden. Es gehe nicht an, dass die Stadt „mit dem Grund der Landwirte die Sanierung der Kaserne bezahlen“ will. Landeigentümer Helmut Przykopanski erzählte erregt, dass er in Ostpreußen bereits einmal enteignet worden sei, habe dann Bodenreformland bekommen. Er ließe sich nicht noch einmal enteignen. Lars Kutzer sagte: „Es ist eine Sauerei, wie mit uns umgegangen wird.“ Potsdam habe genügend Flächen und brauche die zwei Hektar nicht, „schon gar nicht, wenn die

Eigentümer nicht wollen“. Jürgen Kania konstatierte, die Stadt habe ein gestörtes Verhältnis zur Landwirtschaft. Gemäß der Landesplanung seien Landschaftsschutzgebiet und Außenbereichssatzung für die Anlieger immer „Verhinderungsbeschlüsse“ für Investitionen gewesen. „Aber wenn die Stadt bauen will, dann wird alles auf den Kopf gestellt.“Stadtverordneter Pete Heuer (SPD) versuchte zu beruhigen: An der Notwendigkeit der Entwicklungsmaßnahme zweifle niemand. Es sei eine vorbereitende Untersuchung, die Vorlage werde in den Ausschüssen diskutiert. Dabei sei auch zu klären, wie mit dem LSG und den landwirtschaftlichen Flächen umzugehen sei „und welche Vorstellungen die Eigentümer im Entwicklungsgebiet“ haben. Horst Heinzel, Fraktionsvorsitzender der CDU in der SVV, erklärte, dass die SVV-Entscheidung nicht alle befriedigen werde, aber „Enteignung wird es mit der CDU nicht geben“. Stadtverordneter Andreas Menzel (B 90/Grüne) übte generelle Kritik. Er habe Einsicht genommen und festgestellt, dass alle wesentlichen Stellungnahmen der Landesplanung und aus dem Naturschutzbereich zu dem Krampnitz-Vorhaben ablehnend seien.

Von über zehn Jahre angehäuftem Misstrauen sprach Manfred Kleinert: „Wir sind dagegen, weil man nicht mit uns spricht.“ Hier solle entwickelt werden ohne die Menschen, die hier wohnen. Er forderte einmal mehr ein Konzept der Landeshauptstadt für den ländlichen Raum. „Wir haben bisher keine Antwort außer, Ackerflächen zu Bauland zu machen.“ Mehrere Einwohner warnten vor den Verkehrsproblemen, die auf der bereits ausgelasteten B 2 durch

den Ort zu erwarten seien. Die Sorge ist ebenfalls groß über die Kontaminierung des Geländes und die Abkehr vom Landschaftsschutz. Dr. Carmen Klockow fasste zusammen und verlangte, endlich mit den Betroffenen zu sprechen. Ungerechtigkeit dürfe es nicht geben. Ernst Ruden bedankt sich herzlich bei der Ortsvorsteherin, die den Landeigentümern und allen anderen Einwohnern das Podium organisiert hat, ihre Sorgen und Kritiken ausrd zusprechen.

Ernst Ruden lud noch zum Besuch des Aasberges ein: Eine „Schöne Aussicht“ auf den Fahrlander See, deren Verkauf für die Finanzierung der Gesamtmaßnahme unumgänglich sei. Allerdings: Ruden will hier auf eigenem Grund eine Bergungshalle bauen – und Landwirtschaft ist privilegiert im Außenbereich.

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Neu Fahrland

Mai 2013

Gute Arbeit, die sich ’rumspricht Elektromeister Wolfram Piechotka führt seinen Betrieb seit 30 Jahren erfolgreich Wer heute noch mit den Abkürzungen ÖVW und LVO etwas anfangen kann, der muss sehr wahrscheinlich zu DDR-Zeiten mit der Planwirtschaft zu tun gehabt oder selbst ein privates Unternehmen geführt haben. Wolfram Piechotka erinnert sich noch gut an die Zeit, als er von der ÖVW die öffentlichen Aufträge für seinen Elektro-Meisterbetrieb bekam. ÖVW bezeichnet nämlich die Örtliche Versorgungswirtschaft und LVO die Lieferverordnung, für die man eine Nummer bekam, um Material kaufen zu können, das ansonsten Mangelware war. Seit 30 Jahren, genau seit den 1. April 1983, ist Wolfram Piechotka selbstständig. „Das war nicht so einfach damals“, erklärt er, „man konnte nicht ohne weiteres eine Privatfirma gründen, sondern nur einen schon existierenden Privatbetrieb übernehmen.“ Der Potsdamer hatte 1970 bis 72 in der TGA Elektriker gelernt, arbeitete dann in der Firma Ammon, wo er sich 1981 zum Meister qualifizierte. 1983 wurde ihm die Übernahme der Firma Reimund Paersch in der Straße der Jugend, heute wieder Kurfürstenstraße, angetragen – eine typische kleine Elektroinstallationsfirma mit Werkstattbetrieb und Reparaturservice. „Über Arbeit brauchte man sich keine Sorgen zu

machen“, erzählt er. Öffentliche Aufträge für Büro- und Gesellschaftsbauten, für die Wohnungsverwaltung bekam er von der ÖVW, und private Auftraggeber standen Schlange. Er erinnert sich an seinen ersten Firmenwagen, einen Wartburg-Camping, dann einen B 1000 auf Bezugsschein. „Naja“, sagt er, „Privatunternehmer in der DDR zu sein, war nicht nur schwierig, sondern hatte auch seine Vorteile…“ Allerdings, auf das Telefon musste der Unternehmer trotzdem eine Weile warten, obwohl er Bereitschaftsdienst hatte. „Wir haben

immer die 20-Pfennig-Stücke gesammelt“, erzählt Karin Piechotka, „damit wir alle zwei Stunden von der Telefonzelle im Rat der Stadt anrufen konnten, um zu fragen, ob was anliegt.“ Arbeit hatte es genug gegeben – „heute ist das anders, eher wellenförmig mal hoch mal runter, und man muss sich ständig kümmern“, sagt der Meister. Mit den Aufträgen für die Wohnungsverwaltung hatte er fast einen nahtlosen Übergang in die neue Zeit, Reparaturen lohn-

01.04.1983

ten sich bald nicht mehr, die Leute gaben ihr Geld erstmal anders aus, aber dann boomte das Geschäft bis 1998. Damals hatte er sogar sieben Mitarbeiter. Neubauten, Sanierungen, öffentliche Aufträge nach gewonnener Ausschreibung wurden parallel abgearbeitet, auch private Eigenheime, die immer öfter durch die Zusammenarbeit mit bestimmten Architekten vermittelt wurden. „Man muss sich heute ständig kümmern und gute Arbeit abliefern, die sich rumspricht“, sagt er. Dafür müssen er und seine vier Mitarbeiter immer auf dem neuesten Stand sein und sich mit den neuen Materialien und Systemen auskennen. Es soll so bleiben, dass der Name Piechotka einen guten Ruf hat und die Baustellen als Referenzen taugen: Im Südflügel des Marmorpalais hat seine Firma gearbeitet, in Weberhäusern in Babelsberg, in den Kirchen von Marquardt und jetzt in Uetz, die Brückenbeleuchtung der Neu Fahrländer Persiusbrücke hat er installiert, die Elektrik der Feuerwehr Bornim, im Einstein-Gymnasium und in der Musikschule… und Piechotka ist einer der Handwerksbetriebe, die die Häuser von Günther Jauch sanieren und betreuen. rd

30

01.04.2013

Für das in 30 Jahren entgegengebrachte Vertrauen möchte ich mich bei meiner verehrten Kundschaft und allen treuen Geschäftspartnern bedanken. Elektromeister Wolfram Piechotka Am Kirchberg 12 · 14476 Potsdam

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Fahrland

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Ein märchenhafter Projekttag Nachdem wir vor 14 Tagen unseren „Tag der Mathematik“ hatten, an dem sich alles um Zahlen drehte, führten wir heute (30.4.) unseren Projekttag Deutsch mit dem Thema „Märchen“ durch. Wir waren klassenübergreifend in viele verschiedene Gruppen eingeteilt worden, nachdem wir uns ein Thema ausgesucht hatten. Es waren so viele interessante Dinge, dass uns die Entscheidung nicht gerade leicht fiel. Das alles war im Angebot: Märchenspiele entwickeln, Leserolle basteln und Comics gestalten, Märchenrätsel lösen, eine MärchenRallye mit Dalli-Klick, Puzzle, Reimen und Bewegungsspielen durchführen. Eine Gruppe erfand selber Märchen und gestaltete Bilder dazu, es wurde ein Konzept für eine Talk-Show mit Märchenfiguren entwickelt, die Märchen „Dornröschen“, „Frau Holle“, „Die Bremer Stadtmusikanten“ und „Rotkäppchen“ wurden einstudiert. Eine andere Gruppe las Märchen, in denen geheiratet wurde, beantwortete dazu Fragen, entwarf Hochzeitskleidung, baute Burgen und buk für die Hochzeit Muffins. Auch ein musikalisches Märchen wurde unter die Lupe genommen und eine Gruppe sollte sich Märchen aussuchen und selbst einen Text für einen Märchen-Rap schreiben und gestalten. Die Ergebnisse unserer Projektarbeit wurden in der letzten Unterrichtsstunde präsentiert. AG „Junge Reporter“, Regenbogenschule Fahrland

„Marnie fliegt“… und wir fuhren an einem Dienstag im April zum letzten Mal in diesem Schuljahr ins Potsdamer Hans-OttoTheater. Im Rahmen unseres Theaterabonnements haben wir dort schon die Wirkungen des „Wunschpunsches“ bewundert, auf der „Schatzinsel“ Abenteuer erlebt und nun mit Marnie gebangt, die im Keller heimlich eine Rakete bastelt, da sie sich in ihrer Familie fremd fühlt und zum Mars fliegen will. Jeder Theaterbesuch war ein besonderes Erlebnis und so freuen wir uns schon auf die Angebote für das neue Schuljahr. Die Klassen 4a und 4b, Regenbogenschule Fahrland

Frühjahrsputz unterm Regenbogen Eltern, Lehrer und Erzieher machten ihre Schule frühlings-fit Der Förderverein der Regenbogenschule Fahrland und der Hort der Regenbogenschule riefen zum Frühjahrsputz auf – und ganz viele Eltern (ca. 90) mit ihren Kindern, alle LehrerInnen und Horterzieherinnen kamen! Wir hatten uns viel vorgenommen. Dem Unkraut wurde auf dem gesamten Gelände zu Leibe gerückt, Bodendecker, Hecken und Blumen wurden gepflanzt, die Pergola repariert, Hopse-Spiele auf die Steine gemalt und Grünabfälle entsorgt. Ein Tischler-Vati fertigte ein Modell für zukünftige Sitzgelegenheiten auf dem Schulhof an. Auf dem Spielplatz wurden Abgrenzungen gesetzt, der Zaun erneuert, und ein Kletteraufgang gebaut. Der Kunst-Raum wurde malermäßig in Stand gesetzt und auch gleich noch mit den nagelneuen Möbeln eingeräumt sowie neue Möbel von den Eltern vom Baumarkt abgeholt.

Nach sechs Stunden waren alle des Arbeitseinsatzes und allen fleiganz geschafft, aber stolz auf das ßigen Helfern. Unsere Kinder werErreichte. Für das leibliche Wohl den sicher am Montag staunen. war natürlich auch gesorgt worden. Würstchen, Bratwürste, Kuchen Christel Arnhold (Rektorin), und Getränke fanden reißenden Beate Schallau (Hortleiterin), Absatz. Regenbogenschule Fahrland Wir danken den Organisatoren

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Evangelischer Pfarrsprengel Fahrland

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Liebe Leser des Hevellers! Mit dieser Ausgabe möchten wir Sie über die Veranstaltungen der evangelischen Kirchengemeinden des Pfarrsprengels Fahrland informieren und von einigen Höhepunkten aus dem Leben der Kirchengemeinden berichten. Ihr Pfarrer Jens Greulich aus Fahrland Evangelische Kirchengemeinde Fahrland: Gottesdienste: Sonntag, den 28.04.2013 10:30 Uhr Vorstellungsgottesdienst der Konfirmanden mit Kindergottesdienst Sonntag, den 05.05.2013 10:00 Uhr Übertragung des Abschlussgottesdienstes vom Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hamburg (Gemeinderaum) Donnerstag, den 09.05.2013 10:00 Uhr Gottesdienst mit Taufe(n) (Himmelfahrt) anschließend Fahrradausflug des Männerkreises (Informationen dazu im Pfarramt) Pfingstsonntag, den 19.05.2013 10:00 Uhr Konfirmation und Goldene Konfirmation mit Kindergottesdienst und Abendmahl Sonntag, den 02.06.2013 10:30 Uhr Gottesdienst mit Kindergottesdienst Weitere Veranstaltungen der Kirchengemeinde: Dienstag, den 07.05.2013 14:30 Uhr Frauenkreis (ab 60 Jahre) im Gemeinderaum Mittwoch, den 08.05.2013 19:30 Uhr Frauenabendkreis (ab 25 Jahre) im Gemeinderaum Mittwoch, den 15.05.2013 09:00 Uhr Bibelfrühstück im Gemeinderaum Mittwoch, den 29.05.2013 09:00 Uhr Bibelfrühstück im Gemeinderaum Freitag, den 07.06.2013 19:00 Uhr Männerkreis im Gemeinderaum Dienstag, den 11.06.2013 14:30 Uhr Frauenkreis (ab 60 Jahre) im Gemeinderaum Mittwoch, den 12.06.2013 09:00 Uhr Bibelfrühstück im Gemeinderaum 19:30 Uhr Frauenabendkreis (ab 25 Jahre) im Gemeinderaum Mittwoch, den 26.06.2013 09:00 Uhr Bibelfrühstück im Gemeinderaum

Jeden Montag (außer Ferien) 17:00 Uhr Treffen der Hauptkonfirmanden aus Fahrland, Neu Fahrland, Satzkorn und Kartzow 18:00 Uhr Treffen der Jungen Gemeinde im Pfarrhaus Jeden 2. Montag im Monat 18:00 Uhr Tanzen im Kreis im Gemeinderaum Jeden 1., 3. und 4. Montag im Monat 18:00 Uhr Präventive Gymnastik im Gemeinderaum Jeden Dienstag (außer Ferien) 15:00 Uhr Kinderkirche für Kinder (1. bis 6. Klasse) aus Fahrland, Neu Fahrland, Kartzow und Satzkorn im Gemeinderaum 17:00 Uhr Treffen der Konfirmanden aus Fahrland, Neu Fahrland, Satzkorn und Kartzow Jeden Mittwoch 14:30 Uhr und 16:00 Uhr Kinderkirche für Kinder (1. bis 6. Klasse) (außer Feiertag und Ferien) aus Fahrland, Neu Fahrland, Kartzow und Satzkorn Jeden 3. Mittwoch im Monat 20:00 Uhr Bücherrunde im Gemeinderaum Jeden Donnerstag 19:30 Uhr Kirchenchor im Gemeinderaum

Neu Fahrland Die Gottesdienste in Neu Fahrland finden an folgenden Tagen jeweils um 16.30 Uhr in der Heinrich-Heine-Klinik statt: Sonntag, den 27.04., 11.05., 25.05., 08.06., 22.06.2013 und Pfingstmontag, den 20.05.2013 Sprengelgottesdienst auf dem Kirchberg in Neu Fahrland, gemeinsames Mitbring-Picknick

Evangelische Kirchengemeinde Falkenrehde Sonntag, den 05.05.2013 10:00 Uhr Gottesdienst mit Konfirmation Sonntag, den 26.05.2013 09:00 Uhr Gottesdienst

Weitere Veranstaltungen der Kirchengemeinde Falkenrehde: Montag, den 29.04.2013 14:00 Uhr Frauenkreis (ab 60 Jahre) im Gemeinderaum Montag, den 27.05.2013 14:00 Uhr Frauenkreis (ab 60 Jahre) im Gemeinderaum Montag, den 24.06.2013 14:00 Uhr Frauenkreis (ab 60 Jahre) im Gemeinderaum Jeden Donnerstag (außer Ferien) 16:00 bis 17:00 Uhr Kinderkirche für Kinder (1. bis 6. Klasse) aus Paaren, Falkenrehde und Neu Falkenrehde Jeden Donnerstag (außer Ferien) 17:00 bis 18:00 Uhr Konfirmamdenunterricht für Paaren, Falkenrehde und Neu Falkenrehde

Evangelische Kirchengemeinde Paaren Sonnabend, den 11.05.2013 14:00 Uhr Gottesdienst mit Taufe Sonntag, den 09.06.2013 10:30 Uhr Gottesdienst Weitere Veranstaltungen der Kirchengemeinde Paaren: Sonntag, den 26.05.2013 17:00 Uhr Frühlingskonzert mit dem Paarener Projektchor. Es werden weltliche und geistliche Chorwerke und Instrumentalmusik aus verschiedenen Jahrhunderten erklingen. Der Eintritt ist frei, eine Spende wird erbeten

Evangelische Kirchengemeinde Kartzow Sonntag, den 28.04.2013 09:00 Uhr Gottesdienst

Sonntag, den 26.05.2013 10:30 Uhr Gottesdienst Sonntag, den 09.06.2013 09:00 Uhr Gottesdienst Weitere Veranstaltungen der Kirchengemeinde: Mittwoch, den 15.05.2013 15:00 Uhr Gemeindenachmittag Mittwoch, den 19.06.2013 15:00 Uhr Gemeindenachmittag

Evangelische Kirchengemeinde Satzkorn Sonntag, den 12.05.2013 10:30 Uhr Gottesdienst Sonntag, den 02.06.2013 09:00 Uhr Gottesdienst

Folgende Termine schon vormerken: Donnerstag, 09.05.2013 Fahrradtour am Himmelfahrtstag Informationen über Pfr. Greulich

Kontakt: Evangelisches Pfarramt Fahrland (für die Evangelischen Kirchengemeinden Fahrland, Satzkorn, Kartzow, Paaren, Falkenrehde) Priesterstraße 5, 14476 Potsdam OT Fahrland Telefon 033208 50489, Fax 033208 22543 [email protected] Weiteres können Sie lesen unter http://www.pfarrsprengel-fahrland.de

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Groß Glienicke

Mai 2013

Krampnitz – Verkehrsprobleme befürchtet Ortsbeirat ließ sich über die zu erwartenden Verkehrsbelastungen durch das Großprojekt informieren Das Großvorhaben „Kaserne Krampnitz“ geht die nördlichen Ortsteile Potsdams alle an. Und auch Groß Glienicke bleibt nicht unberührt von der Aussicht, dass sich in den nächsten Jahren einmal zusätzlich 3800 Bewohner des neuen Stadtteiles über die B2 in die Potsdamer Innenstadt oder nach Berlin bewegen werden – einmal durchs Nadelöhr Neu Fahrland (Nedlitzer Südbrücke) oder eben direkt durch die Ortsdurchfahrt Groß Glienicke, deren Zustand seit Jahren nach Reparatur und Ausbau schreit. Andreas Götzmann, der in der Stadtverwaltung für Stadtplanung und Stadterneuerung zuständig ist, war nach Groß Glienicke gekommen, um das Vorhaben vorzustellen und Fragen des Ortsbeirates zu beantworten. Für die Groß Glienicker besonders interessant, dass in der Infrastruktur drei Kitas vorgesehen sind und der Bedarf für eine Grundschule allerdings nicht ausreicht. Was bedeuten könnte, dass die Grundschulen in Groß Glienicke und/oder Fahrland erweitert werden müssten, falls in Krampnitz keine neue gebaut werden würde. Die Frage nach dem Beginn des Vorhabens beantwortet Götzmann

Weiterführung der Straßenbahn entlang der Nedlitzer Straße bis zum Nedlitzer Holz, so dass mit einem Park&Ride-Parkplatz ein besserer Anschluss an den ÖPNV gegeben ist. Eine Wiederbelebung der Idee einer S-Bahn-Verbindung nach Spandau schätzte Götzmann als unrealistisch ein. Den Einwand von Andreas Menzel, dass sich die Bewohner von Krampnitz eher nach Berlin orientieren und demzufolge Groß Glienicke passieren müssen, lehnte Götzmann mit Hinweis auf das eigene Gutachten ab. Birgit Malik Andreas Götzmann stellte das Projekt bestand gegenüber dem städtischen Vertreter darauf, dass Groß Glienicke samt Verkehrsprognose vor. am Verfahren beteiligt werde. Das sei wegen der Auswirkungen des mit „sehr schnell“, weil der Verfall wickeln. Das Neubauviertel „Schöne Straßenverkehrs unumgänglich – der denkmalgeschützten Substanz Aussicht“ (auf den Fahrlander See) und vorgeschrieben, wie Götzmann immer weiter fortschreite und stei- am Hang des Aasberges (der außer- bestätigte. gende Kosten verursache. Begonnen halb der Kaserne liegt, aber ins EntVillenpark-Anbindung werde noch in diesem Jahr mit den wicklungsgebiet einbezogen worden ersten Maßnahmen der Altlasten- ist) sei nötig, um die „erschließungspasst ins Konzept sanierung durch das Land. Geplant wirtschaftliche Situation“ zu verbesFast nahtlos schließt sich auch die seien etwa zehn Jahre. Zu den im sern. Vorfeld bereits geäußerten und beIn der Verkehrsprognose werde Erschließung des Villenparks an das schlossenen Standpunkten aus Neu sich die Zahl der Kfz von derzeit Thema Krampnitz an, denn die Fahrland und Fahrland, das Ent- 18.200 auf der B2 zwischen Kramp- Nordumgehung Groß Glienickes, wicklungsgebiet auf die Grenzen der nitz und Groß Glienicke auf ca um dessen Aufnahme (bzw. Nichtehemaligen Kaserne zu beschränken, 22.000 erhöhen, in der Ortsdurch- Streichung) im Flächennutzungsplan entgegnete Götzmann, man könne fahrt Groß Glienicke von 15.900 sich Groß Glienicke bemüht hatte, das Gelände nur ganzheitlich ent- auf 17.000. Vorgesehen sei eine wäre eine Option gewesen, die auch den Villenpark erschließt. Aber, weil es eine Bundesstraße wäre, müsste sie in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, der gerade fortgeschrieben wird. Andreas Götzmann machte in Groß Glienicke keine Hoffnung, dass eine Ortsumgehung Groß Glienickes aufgenommen werden könnte. Bei einer vorbereitenden Untersuchung habe man im Land Brandenburg zwar eine Reihe von Schwachstellen festgestellt, die sich aber in erster Linie auf „kleinräumigen Pendlerverkehr“ bezogen, damit also nicht Bundessache seien. Daher gebe es keinen Vorschlag aus dem Land für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplanes. Im Rahmen der noch zu erbringenden Erschließungsleistungen für den Villenpark, die von der GEWOBAG noch zu realisieren sind, sobald ein Drittel des Geländes belegt ist, stehe der Vorschlag, die ursprüngliche Seeburger Chaussee zu ertüchtigen und das dadurch eingesparte Geld für die Sanierung der Potsdamer rd Chaussee zu verwenden.

Groß Glienicke

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Seite 19 · Heveller

„Chaosbaustelle“ Seepromenade Endtermin 31. August 2013 / Anwohner-Information soll verbessert werden Seit Jahren bietet der Ausbau der Seepromenade Stoff für kontroverse Diskussionen in Groß Glienicke: Muss die Straße „grundhaft“ ausgebaut werden für eine funktionierende Regenentwässerung (die hier unbedingt gebraucht wird), gäbe es auch die Möglichkeit dezentraler Versickerung, kann man dann die Allee retten, braucht man einen beidseitigen Gehweg, wohin sollen die Bushaltestellen? Als der Bau dann schließlich im Herbst vorigen Jahres begann, waren die Planungen nach den Forderungen des Ortsbeirates mehrfach geändert und schließlich auf einen akzeptablen Umfang „abgespeckt“ worden. Nach dem Streit in der Vorgeschichte ist die Baustelle nun seit Baubeginn ein massives Ärgernis der Anwohner, Grund zahlreicher Beschwerden und immer wieder Thema im Ortsbeirat: Fehlende Information über den Bauablauf, über die Begeh- und Befahrbarkeit für die Anlieger, über die Müllentsorgung… Ärger und Zorn stauten sich gerade über die Winterpause an, als mit der liegengelassenen Baustelle, mit Dreck und Baumaterial vor der Haustür das Ende nicht absehbar wurde. Und das alles mit der Aussicht für die Anlieger, an den Kosten beteiligt zu werden. Als „größte Chaosbaustelle Potsdams“ wurde die Seepromenade mittlerweile bezeichnet. Zum zweiten Mal wollte nun der Ortsbeirat seine Fragen von der Stadtverwaltung beantwortet haben. Axel Schrandt vom Bereich Grün- und Verkehrsflächen hatte diesen zweiten Versuch, die Wogen zu glätten und die Fragen von Anwohnern und Ortsbeirat zu beantworten. Da musste die Frage schon erlaubt sein: Hat der Baubetrieb den

Ablauf denn völlig ohne Winter kalkuliert, wenn er jetzt vier Monate winterbedingten Verzug der Fertigstellung angerechnet wissen wollte? Die Stadt habe dem Betrieb zwei Monate zugebilligt, sagte Axel Schrandt. Also nach dem Sommer, konkret am 31. August 2013, soll das Elend ein Ende haben und die Seepromenade fertig sein. Im Ablaufplan wurde festgelegt, dass der erste Bauabschnitt von der Bergstraße bis Ernst-Thälmann-

Straße bis Ende Mai samt Bushaltestellen, Gehweg und Zufahrten fertig sein soll. Vom 3. Juni bis 31. August werde der Abschnitt bis zur Richard-Wagner-Straße gebaut. Im Spätherbst erfolgen dann die Baumpflanzungen. „Die Anlieger werden jeweils drei Tage vorher schriftlich darüber informiert, wann ihre Zufahrten hergestellt werden“, so Schrandt. Wer ansonsten Fragen oder Beschwerden habe, könne sich zu den wöchentlichen Baurapporten

am Container an der Badewiese einfinden. „Jeden Donnerstag 13 Uhr werden als erstes Bürgeranfragen behandelt.“ Schrandt wies aber auch darauf hin, dass der Baubetrieb sich beschwert habe, dass immer wieder Anwohnerfahrzeuge den Bauablauf behindern. Der Baubetrieb sprach von zwei Stunden Verzögerung pro Tag. „Die Baustelle ist tagsüber auch für Anlieger gesperrt.“ Nicht beantworten konnte Axel Schrandt, wann die Regenentwässerungsanlage in den Bauablauf eingeplant ist und wie der Bus beim zweiten Bauabschnitt fahren werde. Bis auf weiteres erwartet der Ortsbeirat nun zu jeder OBR-Sitzung einen Bericht der Verwalrd tung.

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Groß Glienicke

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Pförtnerampel im Norden nicht aktuell

Weil die Badewiese in diesem Jahr nur schwer zugänglich ist, gab es in diesem Jahr ein gemeinsames Maifeuer von Feuerwehr und Motorsportclub auf dessen Gelände und die Möglichkeit, den Holzstoß eine Nummer größer zu errichten. Ein stimmungsvoller Abend mit Stockbrot und Zuckerwatte für die Kleinen und Gegrilltem und Prozentigem für die Großen. Der MC und die Feuerwehr mit ihrem Förderverein hatten sogar ein Tanzparkett in den märkischen Sand gelegt für den Tanz in den Mai.

Der Ortsbeirat möchte genau geprüft wissen, dass mit der Einführung von Pförtnerampeln an der Nedlitzer Straße in Richtung Potsdam-Zentrum die Durchlässigkeit für den ÖPNV sichergestellt ist. Andreas Olm vom Bereich Verkehrsmanagement der Stadtverwaltung war zur OBR-Sitzung gekommen und sah sich zu grundsätzlichen Ausführungen über die sogenannten Pförtnerampeln veranlasst: Es gehe um die „umweltorientierte Verkehrssteuerung“, mit der an vier Stellen in der Landeshauptstadt – Zeppelinallee, Behlertstraße, Breite Straße, Großbeerenstraße – eine „Verstetigung des Verkehrs“ und damit eine Reduzierung der Feinstaubbelastung erreicht werden konnte. Bei Aktivierung der Verkehrssteuerung werde zum Beispiel die Grünphase am Bahnhof Pirschheide von 51 auf 42 Sekunden verkürzt – das seien 4,5 Fahrzeuge pro Phase weniger, die in den Stadtraum einfahren. Eine Erweiterung in Richtung Norden sei zur Zeit nicht auf dem Plan, auch im Zusammenhang mit der Erschließung von Krampnitz habe das P&R-Konzept (Straßenbahn ab Nedlitzer Holz/Umsteigemöglichkeit vom privaten Pkw) Vorrang.

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Mai 2013

Wieviel wert ist Ihnen Kunst? Im Neuen Atelierhaus Panzerhalle wurde ein Antwortversuch gestartet Mit dieser Frage hatte der Verein der Künstler die Besucher am Tag des offenen Ateliers ganz persönlich angesprochen – eine Existenzfrage für die Künstler, die dem „Kunstmarkt“ ausgeliefert sind, der in seinem pekunären Ausdruck eher der einträglichen Steuerung durch Galeristen und Mäzene dient als der Anerkennung kreativen Schaffens des Künstlers. Kann man den Wert von Kunst überhaupt mit Geld ausdrücken? Genau diese Auseinandersetzung wollten die Künstler provozieren, ohne dass Geld eine Rolle spielt: Was gibst du mir für ein Bild? – Nein, noch anders: Wieviel wert ist meine Kunst für Dich? Bildhauerin Birgit Cauer hatte schon mal zwei Wochen Arbeitsurlaub in einem privaten Apartment auf Kreta verbringen können für zwei kleine Zeichnungen. – Eine Anregung vielleicht für die Besucher am Tag der offenen Ateliers, die mit dem Angebot zunächst recht wenig anzufangen wussten. Die Malerin Beret Hamann vermutet eine Hemmschwelle: Wenn man nicht weiß, wie hoch der Geldwert ist, dann fehlt einem die Orientierung für das eigene Angebot. „Dabei kann man doch einfach sagen: Das Bild gefällt mir, das würde ich gern haben. Und dann kann man darüber reden.“ Aber das war nicht so einfach (jedenfalls so lange der Autor es beobachten konnte). Allerdings: Die

Malerin Sibylla Weisweiler hatte Erfolg. Sie habe wohl eine Übersetzerin gefunden, die für sie die Texte ihrer Internetseite ins Englische überträgt. Über den künstlerischen Gegen„wert“ haben sie noch nicht gesprochen. Das Playback Theater aus Berlin (Bild o. l.) hatte versucht zu vermitteln, befragte Besucher, wo sie herkommen, warum sie hier sind und was sie anbieten könnten. Eine Familie aus Berlin ging darauf ein: Eine Einladung zum Public Viewing des Championsleague-Finales auf ihrer Terrasse in Reinickendorf. Das war ein Wort, und das Improvisationstheater brachte die Vision auf die Bühne. Dann verstörte Carsten Hensel (Bild o. r.) einmal mehr die Besucher mit seiner Performance: Vor das Gesicht geklebt ein Blatt Papier:

„KUNST BERÜHRT“ darauf geschrieben. Unsichere Schritte, ein verletztes (?) Bein, einen bettelnden, zittrigen Handteller ausgestreckt –

so irrt er an den Besuchern vorbei, die vor hilf- und ratlos reagieren, die staunend zur Seite treten: Darf ich mich BERÜHREN lassen?

Groß Glienicke – ein Hort für Künstler In der ersten Etage in der Waldschule, aber nicht dem Verein zugehörig, haben auch andere Künstler ihre Ateliers geöffnet, wie Petra Kraatz. Sie bearbeitet esoterische Motive, derzeit gerade die 56 verschiedenen Tarot-Karten.

Arthur Schrödinger ist gelernter Trickfilmer und war Professor für 3D-Animationstechnik in Furtwangen. Mit den Daten von zehn UNESCO-Welterbestätten in Afrika hat er 3 D-Videos produziert, die die unwiederbringliche Kultur festhalten.

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Mai 2013

Gut, dass Malermeister Mike Jahn oft seine gute Kamera mit leistungsstarkem Tele dabei hat. Und so gelang ihm in der Nähe von Gartenbau Buba dieses Foto: Wer hat schon gewusst, dass es bei uns Foto: Mike Jahn auch Seeadler gibt?

Annahme Ihrer Anzeigen:

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Mai 2013

Groß Glienicke

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Michael Billmeyer ist Sportsympathiegewinner 2012 Michael Billmeyer ist zum Sportsympathiegewinner des Jahres 2012 gewählt worden. Der Landessportbund Potsdam hatte alle Einwohner der Region dazu aufgerufen, Personen aus dem aktiven Sportvereinsleben zu nominieren. Dem war auch der neue Vorstand des SC 2000 Groß Glienicke e.V. gefolgt und benannte das jahrelang engagierte Mitglied Michael Billmeyer. Am vergangenen Dienstag, den 22. April 2013 wurde ihm nun im Namen des Landessportbundes der Titel Sportsympathiegewinner 2012 verliehen sowie ein Gutschein für den Kauf von Sportgeräten im Wert von 300€ ausgehändigt. Michael Billmeyer ist nicht nur ein jahrelang besonders engagiertes Mitglied des Vereins, sondern wurde bereits drei Jahre nach dessen Gründung in den Vorstand gewählt.

organisiert er die jährlich stattfindende Familienfahrt und hilft weiterhin aktiv bei der Planung und Gestaltung der Traditionsveranstaltungen „Inselschwimmen“ sowie „ZweiSeen-Lauf“ mit. Der Vorstand des SC 2000 Groß Glienicke e.v. gratuliert Michael Billmeyer im Namen des gesamten Vereins zu dieser Auszeichnung. Die Nominierung zur Ehrung von Michael Billmeyer soll auch Dr. Lutz Henrich, Vorsitzender des Stadtsportbundes (links) und Dank sein und gleichzeitig stellvertretend als Anerkennung stehen für Michael Billmeyer (rechts), der Sportsympathiegewinner 2012 den langjährigen und jährlich wiederHatte er vorerst den Posten des Michael Billmeyer die Familien- kehrenden Einsatz der rund 30 freiSchatzmeisters inne, so wurde er sportgruppe des Vereins, die immer willigen Helfer je Veranstaltung Inim Jahr 2006 zum Vorsitzenden samstags von 16-18Uhr in der neuen selschwimmen und 2-Seen-Lauf des gewählt. Diese Position übte er fünf Turnhalle Am Hechtsprung zu- örtlichen Sportvereins SC2000 Groß SR Jahre erfolgreich aus. Aktuell leitet sammenkommt. Darüber hinaus Glienicke.

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Mai 2013

Frühjahrsputz mit guter Laune Ein bisschen später als gewohnt war auch in Groß Glienicke zum Frühjahrsputz aufgerufen worden. Aber, wo sollte man sich in diesem Jahr treffen, wo doch die Baustelle Seepromenade den Zugang zur Badewiese erschwert. So wurde kurzerhand umdisponiert, der Container vor dem Begegnungshaus abgestellt und von da aus mit Harke, Besen und Müllsäcken ausgeschwärmt. Einige blieben auch im und am Begegnungshaus. Unter ihnen Karin Essing und Ingrid Richter. Sie singen bei den „Swinging Glienicks“, der im Begegnungshaus wöchentlich probt. „Eine gepflegte Umgebung gehört dazu, wenn man sich wohlfühlen will“, waren sich beide einig und ließen sich kaum stören beim Schwingen von Harke und Besen.

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Mai 2013

Ufer-Sitzplatz in Ordnung gebracht Verein „Freies Groß Glienicker Seeufer“ spendierte Papierkorb und pflegt die Pflanzen Es war die Idee des Vereins „Freies Groß Glienicker Seeufer“, für die „Wiedergutmachung“ der EWP (für verschmutztes Trinkwasser vor zwei Jahren) einen Sitzplatz an der

südlichen Uferpromenade zu gestalten. Die EWP hatte auf gemeinsame Aktionen mit den Einwohnern orientiert und so hatte der Verein seine Mitwirkung an-

Neue Öffnungszeiten für den Post- und Lottoshop Ab dem 13.05.2013 verändern sich bei unserem Post- und Lottoshop im Seecenter erneut die Öffnungszeiten. Das resultiert aus der Tatsache, dass die jetzige Mitarbeiterin zum 15.05. einen neuen Arbeitsplatz hat, der entschieden näher an ihrem Wohnort liegt und dem Umstand, dass es bisher nicht möglich war, einen oder eine geeignete, bezahlbare und für diese Tätigkeit motivierte Mitarbeiterin zu finden. Aus diesem Grund bin ich als Inhaberin gezwungen, den Betrieb selbst abzudecken, was nicht einfach wird, da ich ja noch den Nah und Gut-Markt betreibe und eine weitere Postfiliale in Potsdam und Caputh. Nach mehrwöchigen Beobachtungen der Kundenfrequenz habe ich mich zu folgenden Öffnungszeiten entschlossen : Montag bis Freitag von 10.00 Uhr bis 13.00 und

14.00 bis 17.30 Uhr Samstag (unverändert ) von 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr.

geboten. Er werde einen Papierkorb stiften und die Pflege des Platzes übernehmen. Im vorigen Jahr war der Platz mit zwei Bänken unterhalb des letzten bebauten Grundstückes fertiggestellt worden. Jetzt wurde es Zeit, Laub abzuräumen, die Sträucher zu wässern und Mulch aufzubringen, um Feuchtigkeit zu halten und Unkrautwuchs zu erschweren. Der

Dagmar Opitz

Seecenter

Verein trommelte seine Mitstreiter zu einem „Subbotnik“ zusammen, und Matthias Frey war zufrieden, denn auch ein Fläschchen Bier und die Grillwurst gab es zur Entschädigung. Rund 500 Euro hat der Verein für den Papierkorb und den Rindenmulch aus der Vereinskasse bezahlt, damit ein ruhiges Plätzchen mit Seeblick ensteht.

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An dieser Stelle möchte ich gleich noch die Gelegenheit nutzen, um eventuell einen Nachfolger für mich als Partner der Deutschen Post sowie evtl. auch der Land Brandenburg Lotto GmbH für dieses Geschäft zu finden. Wer also Ambitionen hat, sich mit diesem Geschäft im nächsten Jahr selbstständig zu machen, kann sich gern jetzt schon bei mir ordentlich in diese Aufgabe einarbeiten und zu den Voraussetzungen für die Übernahme bzw. den Betrieb informieren. Groß Glienicke wird diese Post brauchen, egal an welchem Standort, und ich gehe unwiderruflich in Rente. Dagmar Opitz

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alkoholfreien Getränken Wir bieten täglich ofenfrisches Brot sowie ein reichhaltiges Brötchenangebot. Wir führen ein umfangreiches Angebot an deutschen und ausländischen Qualitätsweinen und Bio-Weinen. Wöchentlich bieten wir Aktions-Angebote.

Wir haben für Sie geöffnet: Montag – Freitag Samstag

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Maifest auf dem Gelände des Begegnungshauses

Das Groß Glienicker Begegnungshaus e.V. lädt ein zum: Traditionellen Maifest am 25. Mai 2013 von 15.00 - 19.00 Uhr

auf dem Gelände des Groß Glienicker Begegnungshauses

Programmhöhepunkte: Kinder-Zaubershow zum Mitzaubern und Staunen mit CrisMagic ab 16.00 Uhr danach Ballonmodellage Ponyreiten 9. Groß Glienicker Beach- Soccer- Cup ab 16.00 Uhr verschiedene Aufführungen Nutzung der Fahrradwerkstatt und betreute Öffnungszeit Kinderschminken und noch vieles mehr! Vor Ort gibt es Kaffee und Kuchen, Leckeres vom Grill, kühle Getränke und frisch gezapftes Bier.

Groß Glienicke

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Ein „Hauch“ von Rosa fährt durch den Frühling! Bei dem Kinderrad handelt es sich um ein rosa-rotes 16-Zoll Fahrrad der Marke Pegasus. Es ist geeignet für Kinder ab einem Alter von 4 Jahren. Dieses Fahrrad gilt laut deutschem Verkehrsrecht als Spielfahrrad und benötigt daher keine Lichtanlage. Vorgeschrieben für diese Fahrradgröße sind: Rücktritt- und Vorderradfelgenbremse, Rahmen mit tiefem Durchstieg, ausreichender Verstellbereich für Sattel- und Lenkerhöhe und ein geschlossener Kunststoffkettenkasten. Diese Vorrausetzungen erfüllt das Fahrrad, zudem wurde es vom Team der Fahrradwerkstatt technisch geprüft und instand gesetzt. Fr 12-20 Uhr) angeschaut und ab- 033201/20964 mit uns in VerbinDas Rad kann zu den Öffnungs- geholt werden. Bitte setzen Sie sich dung, danke. zeiten des Begegnungshauses (Di- kurz telefonisch unter der Euer Team der Fahrradwerkstatt

Tanzen für Kinder und Jugendliche im Jugendclub des Begegnungshauses Im Vordergrund steht der Spaß am Tanzen und gemeinsamen Entwickeln von Choreographien zu eurer Lieblingsmusik. Dafür wird euch die tanzerfahrene Karin Haase mit viel Unterstützung zur Seite stehen. Die Tanzgruppe trifft sich immer mittwochs von 16:30 bis 18:00 Uhr in der Villa To auf dem Gelände des Begegnungshauses. Bitte bringt bequeme Kleidung mit, in der ihr euch wohl fühlt und euch gut bewegen könnt. Das Angebot ist ab 10 Jahren und kostenlos. Melde dich einfach bei Marcel oder Lisa, wenn du Lust hast, daran teilzunehmen. Viel Spaß beim dancen!

Der 17. Juni 1953 – Wir wollen freie Menschen sein! Erinnerungen an einen fast vergessenen Tag/ Ausstellung im Begegnungshaus Groß Glienicke Etwa eine Million Menschen in mehr als 700 Städten in der DDR beteiligten sich im Juni 1953 an den Streiks und Demonstrationen auf der Straße. Es begann als Protest gegen die Erhöhung von Arbeitsnormen und entwickelte sich zum politischen Manifest mit dem Ruf nach Freiheit und Demokratie. 60 Jahre nach diesem Ereignis hat die Bundesstiftung zur Aufarbeitung eine Ausstellung zur Geschichte des DDR-Volksaufstandes konzipiert. Zwanzig großformatige Plakate erzählen von den Abläufen und Hintergründen des Aufstandes, der am 17. Juni 1953 von sowjetischen Panzern zerschlagen wurde. Während er im sozialistischen Teil Deutschlands als „konterrevolutionärer Putschversuch“ uminter-

pretiert wurde, wurde er im Westen zum „Tag der deutschen Einheit“ – nach der Wiedervereinigung 1990 erhielt der Tag lediglich den Status des Gedenktages. Die SPD-Landtagsabgeordneten Klara Geywitz und Susanne Melior werden am 30. Mai um 19 Uhr die Ausstellung im Begegnungshaus Groß Glienicke eröffnen. Zur Einführung wird Professor Christoph Kleßmann, ehemaliger Direktor des Zentrums für Zeithistorische Forschungen in Potsdam (ZZF), einen Vortrag über die historische und politische Bedeutung des 17. Juni 1953 halten. Bis zum 22. Juni kann die Ausstellung während der Öffnungszeiten des Hauses besichtigt werden. www.begegnungshaus-ev.de

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Recht muss wahrgenommen werden Brigitte Sell-Kanyi ist seit fast 25 Jahren als Rechtsanwältin tätig „Jeder Mensch hat ein Rechtsempfinden“, meint Brigitte Sell-Kanyi. Aber oft genug begegne einem das resignierte „das kann doch nicht sein, da kann man ja nichts machen“. Als sie nach ihrem Studium der Rechtswissenschaft an der Freien Universität Berlin, nach Referendariat und Staatsexamen ihre Tätigkeit als Rechtsanwältin aufnahm, stellte sie fest, dass Gerechtigkeit nicht von sich aus existiert, sondern das in Gesetzen verankerte Recht erkannt und angewendet, also wahrgenommen werden muss. Und dafür braucht man oft professionelle Hilfe. Ihr Leitgedanke lautete fortan "Interessen und Rechte müssen wahrgenommen werden", ein Appell, sein Recht einzufordern. In einer Bürogemeinschaft in Berlin-Wilmersdorf hatte sie die ersten Schritte als selbstständige Rechtsanwältin getan, ab 1993 führte sie eine eigene Kanzlei und arbeitete zusätzlich bis 2000 als Beraterin für das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern auf dem Gebiet der offenen Vermögensfragen. „Eine wunderbare, interessante Zeit, aus der ich viele Erfahrungen mitgenommen habe“, sagt sie heute. Kurz darauf folgte der Umzug nach Groß Glienicke, „ein herrlicher Ort zwischen zwei Seen, inmitten von

Natur, aber auch mit Infrastruktur und Anbindung an Berlin und Potsdam“. Sie fühlt sich wohl hier und schätzt die „zwischenmenschlichen Beziehungen“, die so anders sind als in der Großstadt. „Quer Beet“ durch die Rechtspraxis geht es in ihrer Anwaltstätigkeit: Verkehrsrecht (Bußgeldbescheide, Schadenregulierung nach Verkehrsunfällen), Arbeitsrechtsfälle (Kündigung), Familienrecht (Scheidungen), Erbrecht (Pflichtteilsrecht, Testamentsgestaltung), Mietrecht (Räumung, Betriebskosten),

Danksagung Für alle Zeichen des Mitgefühls durch Wort, Schrift, Blumen und persönliches Geleit zur letzten Ruhestätte meines lieben Mannes

Rudolf Franke sage ich auf diesem Wege allen Verwandten, Freunden und bekannten meinen herzlichen Dank. Ich durfte noch einmal erfahren, wie viel Achtung und Freundschaft ihm entgegengebracht wurde. Ich danke von Herzen allen, die sich mit mir in der schweren Zeit des Abschiednehmens verbunden fühlten. Ein besonderer Dank gilt dem Beerdigungsinstitut Schellhase, der Rednerin Frau Scharsich und Frau Eickelmann für ihre gastronomische Betreuung. Sigrid Franke Groß Glienicke, im April 2013

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Grundstücksrecht (Nachbarrecht), Wohnungseigentumsrecht (Beschlussanfechtung), Baurecht (Probleme rund um das Einfamilienhaus, öffentliches Bauplanungsrecht),Vertragsrecht (Forderungen), Verwaltungsrecht (Auseinandersetzungen mit der öffentlichen Hand), Verbraucherrechte (Handyverträge, Internetrecht, Abmahnungen). Aber natürlich gibt sie auch rechtliche Unterstützung bei der Formulierung

von Verträgen, damit man sich hinterher nicht streiten muss. „Wenn ich etwas mache, dann richtig“, verspricht die Rechtsanwältin, „da muss man manchmal auch richtig kämpfen, um das Bestmögliche rauszuholen.“ Und sie ist zufrieden mit ihrer Erfolgsquote. Mit einer Verfassungsbeschwerde hat sie 2004 sogar gegen das Landgericht Berlin (AZ.: 2 BvR 743/03) gewonnen, dem sie einen Verfahrensverstoß (Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör gem. Art. 103 Grundgesetz) nachgewiesen hatte. Das können nur relativ wenige Rechtsanwälte vorweisen. Und dass Brigitte Sell-Kanyi nicht nur praktisch erfolgreich arbeitet, sondern sich auch wissenschaftlich weiter in ihrem Fachgebiet betätigt, beweisen zwei Publikationen über das Rechtsanwalts-Vergütungsgesetz, an denen sie mit geschrieben hat. „Zu mir kann jeder kommen, ob arm oder reich“, sagt sie und verweist auf die dringende Notwendigkeit einer Rechtsschutzversicherung und die Möglichkeit der Verfahrenskostenhilfe. rd

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Evangelische Kirchengemeinde Groß Glienicke

Wir laden ein zu unseren Gottesdiensten in die Dorfkirche… 19.5.2013, Pfingstsonntag 10.30 Uhr: Festgottesdienst mit Konfirmation, Heiligem Abendmahl und Kindergottesdienst 26.5.2013, Trinitatis 10.30 Uhr: Familiengottesdienst zur Eröffnung des Gemeindefestes 2.6.2013, 1. Sonntag nach Trinitatis 10.30 Uhr: Lektorengottesdienst mit 9.6.2013, 2. Sonntag nach Trinitatis 10.30 Uhr: Gottesdienst mit Pfarrer Gottfried Wiarda F 16.6.2013 kein Gottesdienst in Groß Glienicke (ZDF-Fernsehgottesdienst) 23.6.2013, 4. Sonntag nach Trinitatis 10.30 Uhr: Gottesdienst mit Nachgespräch 30.6.2013, 5. Sonntag nach Trinitatis 10.30 Uhr: Taizé-Andacht Gottesdienst in der Seniorenresidenz, Samstag, 1.6.2013 um 10.30 Uhr

… und zu unseren Wochenveranstaltungen Montags 17:00 Uhr: Vorkonfirmanden Montags 18:00 Uhr: Hauptkonfirmanden F Montags 18:00 Uhr: Bläserchor in der Kirche Dienstags 14:30 Uhr „Kirchen-Café“ (Seniorenkreis, 14-tägig, wieder am 21.5., 4.6., 18.6.2013) Dienstags 16:00–18:00 Uhr: Pfarrsprechstunde (Angebot zum seelsorgerlichen Gespräch, auch n. V.) Dienstags 17:00 Uhr: Kinderchor „Die Singvögel“ Dienstags 19:30 Uhr: Kirchenchor Donnerstags 13.00 Uhr: Religionskreis in der KiTa Spatzennest (14-tägig) Donnerstags 16:30 Uhr: KINDERKIRCHE mit Bente Hand Donnerstags 19:00 Uhr: JG (Junge Gemeinde, Jugendgruppe mit Bente Hand) Samstags 16:00-18:00 Uhr: Offene Kirche Jugendchor n. V. mit T. Schönbrodt (Tel. 50824)

… und monatlichen Veranstaltungen Gebetskreis: Mittwoch, 5.6.2013, 19:00 Uhr (Kirche) Bibelgesprächskreis: Montag, 17.6.2013, 19:30 Uhr Der Gemeindekirchenrat (GKR) tagt wieder Freitag, den 31.5.2013. Anträge an den GKR sind bis zum 24.5.2013 im Evangelischen Pfarramt einzureichen.

Mai 2013

Der Monatsspruch für Mai 2013 aus den Sprüchen Salomos unterbricht ziemlich jäh unsere heitere Frühlingsstimmung und unsere Geneigtheit zu fröhlichen Lobliedern in diesen Tagen. Denn da heißt es ziemlich direkt: „Öffne deinen Mund für den Stummen und für das Recht aller Schwachen.“ (Sprüche 31,8). Pfarrer Michael Becker schreibt dazu: „Der Glaube ist immer zweierlei: Geschenk und Auftrag. Beides darf man niemals voneinander trennen… Nur wer um das Geschenk weiß, kann sich auch dem Auftrag stellen. Der Auftrag heißt: Ich darf über dem Geschenk die nicht vergessen, die stumm geworden sind vor Schmerz oder Verfolgung, und soll mit meinen bescheidenen Möglichkeiten eintreten für das Recht derer, die nur noch Ungerechtigkeit empfinden. Davon gibt es viele. Bei manchem ist es schon so schlimm, dass sie alles Mitdenken oder Mitwählen entweder verweigern oder nur noch Protest wählen. ‚Es ändert sich ja doch nichts für mich‘, sagen viele. Sie können nur dann Recht behalten, wenn andere über die Ungerechtigkeit schweigen und die Stummen einfach stumm sein lassen. Das aber ist gegen unseren Auftrag als von Gott Beschenkte. Wir öffnen unseren Mund für die, die nicht mehr selbst reden können oder wollen, wir geben ihnen unsere Stimme.“

Einladung zum Gemeindefest Liebe Gemeindeglieder, liebe Bürgerinnen und Bürger von Groß Glienicke! Zu unserem Gemeindefest am Sonntag, den 26. Mai 2013, laden wir Sie alle sehr herzlich ein. Es steht in diesem Jahr unter dem Motto der Jahreslosung aus dem Hebräerbrief „Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ (Hebr 13,14) Dieses Bibelwort regt uns an, auch über die Stadt, in der wir leben und zu der wir jetzt 10 Jahre gehören, nachzudenken und alle unsere Mitbewohner zu diesem fröhlichen Fest mit einem Plakatentwurf unseres Gemeindegliedes Frank Wittstock einzuladen. Ausdrücklich sind auch die Mitglieder des Ortsbeirates und der Vereine und Einrichtungen unseres Ortes eingeladen. Das Gemeindefest beginnt mit einem Familiengottesdienst um 10.30 Uhr, der von Konfirmanden, unserem Kinderchor und unseren Bläsern mitgestaltet wird. Im Anschluss an den Gottesdienst stellen wir in der Kirche das neuerschienene Buch über die Restaurierung des RibbeckAltars vor. Gleichzeitig grillt unsere Jugend Rostbratwürste und Steaks von glücklichen Thüringer Schweinen. Auch die beliebten Cocktails sind wieder im Angebot. Gegen 13.00 Uhr beginnt ein buntes Bühnenprogramm, währenddessen auch Kaffee und Kuchen angeboten werden. Das Ge-

meindefest endet mit einem Konzert des Lindenquintetts der Komischen Oper Berlin unter dem allbekannten Titel „Veronika, der Lenz ist da“ um 16.30 Uhr in der Kirche (s. Plakat)

Zum dreizehnten Male

Offene Kirche in Groß Glienicke: Vom 4. Mai bis 26. Oktober 2013 Jeden Samstag von 16.00 bis 18.00 Uhr Unsere „Tempelwache“ begrüßt Sie gern in der Dorfkirche!

Mai 2013

Evangelische Kirchengemeinde Groß Glienicke

Die Gemeinde verneigt sich vor Pfarrer Wilhelm Stintzing Als erster Pfarrer nach dem Mittelalter übernahm Wilhelm Stintzing am 1.5.1947 die pfarramtlichen Dienste in Groß Glienicke. 66 Jahre später steht er wieder vor seiner begeisterten und tief gerührten Gemeinde, um zu erinnern, zu ermutigen und zu segnen. Nach dem langen, dunklen Winter nahmen wohl die meisten den hellen Frühlingseinbruch am 7.4.2013 dankbar an. Den Groß Glienicker Kirchgängern mochte es an diesem Tag gar anmuten, als rollte der Himmel einen sonnendurchtränkten goldenen Teppich aus, um einen wunderbaren Menschen, den Ehrengast des Erinnerungsgottesdienstes an die Besetzung der Pfarrstelle vor 66 Jahren, zu empfangen. Schon lange vor Beginn des Gottesdienstes strömten die Besucher in die Kirche. Darunter viele, die von Pfarrer Stintzing selbst getauft, konfirmiert oder getraut worden waren. Dass jemand, der zusammen mit einem Enkel Wilhelm II. die Schulbank drückte, noch heute den Frühling genießen kann, ist schon eine Freude, dass er aber auch noch scharfsinnig, klar und eindrücklich als Zeitzeuge fungiert und analytisch Geschehnisse aus erster Hand beschreibt, ist von unschätzbarem

Wert. Der breiten Öffentlichkeit bekannt als einer der letzten Zeitzeugen des sog. „Tages von Potsdam“ am 21.3.1933, nahm sich der 1914 im heutigen Namibia geborene Theologe dieses Mal eines ganz anderen Themas an. Pfarrer Stintzing sprach völlig frei und war dabei nicht nur räumlich der Gemeinde ganz nah. Diese lauschte aufmerksam einer luftig leichten und doch inhaltsreichen Schilderung der Groß Glienicker Kirchengeschichte. Von 1333 an war Groß Glienicke eine Filiale der Kirchengemeinde Kladow gewesen, bis Pfarrer Stintzing im Mai 1947 den Grundstein für eine selbständige Gemeinde legte. Die Zeit hat gezeigt, dass die erste Pfarrstelle seit dem Mittelalter nicht besser hätte besetzt werden können. Spektakulär ist der Bau der Kapelle zum Guten Hirten (der sog. Schilfdachkapelle) in Berlin. Da Groß Glienicke politisch getrennt war und Gottesdienstbesuche nicht mehr für alle gewährleistet waren, baute Pfarrer Stintzing aus Trümmersteinen und Schilf eine hübsche kleine Kapelle im anderen Teil von GG und radelte fortan über kilometerlange Umwege durch die Zonen, um die Christen in Ost und West zu erreichen. Der rege UHu (liebevoll für Unter-Hundert-Jäh-

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Kontakt Pfarrer Dr. Bernhard Schmidt, 14476 Groß Glienicke, Glienicker Dorfstraße 12, Tel./Fax: 033201-31247/44886, eMail: [email protected] Internet: http://Kirche-Gross-Glienicke.de Kirchenmusikerin Trauthilde Schönbrodt-Biller, Tel. 033201 / 50824 Diakonin Bente Hand, Mitarbeiterin für Kinder- und Jugendarbeit, Funk: 0176 / 870 54 852 Friedhofsverwaltung: Stefan Zitzke, Wendensteig 43, Tel. 033201 / 430164, Funk: 0171 / 7426360 Telefonseelsorge (täglich, rund um die Uhr kostenfrei: 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222)

riger) schlenderte humorvoll durch die Geschichte unserer Gemeinde, machte hier und dort einen anekdotischen Schlenker und blieb trotz der Historie ganz in der Gegenwart und bei der heutigen Gemeinde. Mit seinen fast 99 Jahren lebt er keineswegs in der Vergangenheit. Wenn er erinnert, dann zieht er eine Linie, die in der Vergangenheit beginnt, durch die Gegenwart geht und appellierend in die Zukunft zeigt. Schwierigkeiten sieht Pfarrer Spendenkonto: Stintzing als eine deutliche AufforEmpfänger: Kirchenkreisverband Prigderung Gottes, tätig zu werden. nitz-Havelland-Ruppin – Konto-Nr.: Er betont dabei die Verantwortung 11 71 255 – BLZ: 210 602 37 Ev. und Bedeutung jedes einzelnen Darlehensgenossenschaft (EDG) – Gemeindegliedes und ermutigt Zweck: Ev. Kirche Groß Glienicke. uns, Initiative zu ergreifen und den christlichen Glauben sichtbar zu machen. Nachrichten Pfarrer Bernhard Schmidt sprach aus der Gemeinde: der Gemeinde mit seinen DanAus unserer Gemeinde verstarb: Inkesworten an seinen hochgeschätzgeborg Krickow aus dem Grünen ten Kollegen aus dem Herzen. Zur Weg 16 im Alter von 74 Jahren. Bestätigung brauste langer, lauter Am Pfingstsonntag werden konfirApplaus auf, der in andächtige miert: Stille umschlug, als wir den Segen Tessa Bornkessel, Carl Eggert, Timon von dem beliebten Alttheologen Hink, Lauritz Kanyi, Eric Kobsda, empfangen durften. Ronja Müller-Meyfarth, Artur Ricks, Nach dem Gottesdienst wurden Jonathan Sutor, Lara Weber unzählige gute Wünsche an Pfarrer Stintzing gerichtet. Dem großen Interesse an seiner Person begegnete er mit herzlicher Freundlichkeit dung zu weiteren Gesprächen und und folgte auch gerne der Einla- Kaffee im Gemeindehaus.

ZDF-Fernsehgottesdienst Am 16. Juni 2013 findet in unserer Kirche kein Gottesdienst statt. Es ist das erste Mal seit drei Jahren, dass die Kirche am Sonntag vormittag verschlossen bleibt. Warum? Weil der Pfarrer an diesem Sonntag in einer anderen Kirche predigt und zwar in der künftigen Autobahnkirche Zeestow. Das ist eine so spannende Sache, dass sogar das Fernsehen dabei sein will. Also, feiern Sie mit uns diesen „Gottesdienst von der Baustelle“ und schalten Sie ein am 16.6.2013 um 9.30 Uhr im ZDF. Weitere Informationen finden Sie im Internet unter: www.rundfunk.evangelisch.de/kirche-im-tv/zdf-gottesdienst/zdf-gottesdienst-aus-zeestow-4339.

Ratgeber

Heveller · Seite 30

Mai 2013

Neues Mietrechtsänderungsgesetz Rechtsanwältin Brigitte Sell-Kanyi über Rechtsfragen des Alltags Das Mietrechtsänderungsgesetz ist am 01.05.2013 in Kraft getreten. Die wesentlichen Neuerungen gegenüber der derzeitigen Rechtslage sind: 1.Ausschluss der Mietminderung bei energetischer Modernisierung Die energetische Modernisierung umfasst nunmehr alles, was Endenergie (nicht mehr nicht erneuerbare Primärenergie) spart. Neu geregelt wurde, dass Beeinträchtigungen des Mietgebrauchs während einer zusammenhängenden Dauer von drei Monaten nicht zu einer Minderung führen, soweit diese aufgrund einer Maßnahme eintritt, die einer energetischen Modernisierung dient. Der Minderungsausschluss gilt ausschließlich für eine energetische Modernisierung. Andere Modernisierungsmaßnahmen bleiben vom Minderungsrecht des Mieters also unberührt. 2. Ankündigung von Modernisierungsmaßnahmen Formales Erfordernis der Modernisierungsankündigung, die spätestens drei Monate vor ihrem Beginn in Textform anzukündigen ist, ist nunmehr, dass die Art und der voraussichtliche Umfang der

Modernisierungsmaßnahme in wesentlichen Zügen sowie der voraussichtliche Beginn und die voraussichtliche Dauer der Modernisierungsmaßnahme mitzuteilen ist. Ist eine Mieterhöhung aufgrund der Modernisierung vorgesehen, muss ferner der Betrag der zu erwartenden Mieterhöhung sowie die voraussichtlichen künftigen Betriebskosten angegeben werden. 3. Duldung von Modernisierungsmaßnahmen, Ausschlussfrist Die Neuregelung bestimmt, dass der Mieter eine Modernisierungsmaßnahme zu dulden hat. Eine Duldungspflicht soll nur dann nicht bestehen, wenn die Modernisierungsmaßnahme für den Mieter, seine Familie oder einen Angehörigen seines Haushalts eine Härte bedeuten würde, die auch unter Würdigung der berechtigten Interessen von Vermieter und Mieter sowie von Belangen der Energieeinsparung und des Klimaschutzes nicht zu rechtfertigen ist. Die Härtegründe sind bis zum Ablauf des Monats, der auf den Zugang der Modernisierungsankündigung folgt, mitzuteilen (Ausschlussfrist). 4. Contracting (tritt zum

01.07.2013 in Kraft) Es soll nunmehr die Umlage der Contractingkosten auf den Mieter anstelle der bisherigen Heizkosten, und damit ein Umstellungsanspruch des Vermieters neu geregelt werden. 5. Einführung regionaler Kappungsgrenzen Bei Mieterhöhungen bis zur ortsüblichen Vergleichsmiete werden die Landesregierungen nunmehr ermächtigt, im Wege von Rechtsverordnungen Gemeinden oder Teile von Gemeinden zu bestimmen, in denen die ausreichende Versorgung der Bevölkerung mit Mietwohnungen zu angemessenen Bedingungen besonders gefährdet ist. Nur in diesen Gebieten soll die Kappungsgrenze bei der Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete 15% in drei Jahren, und nicht, wie ansonsten, 20% betragen. 6. Kündigung bei Zahlungsverzug mit Kaution Ein wichtiger Grund zur außerordentlichen Kündigung liegt nunmehr auch dann vor, wenn der Mieter mit Zahlung der Kaution

in Höhe der zweifachen Monatsmiete in Verzug ist. 7. Berliner Räumung Die in der Praxis bewährte sogenannte "Berliner Räumung" ist auf eine gesetzliche Grundlage gestellt worden. Bei der Berliner Räumung beschränkt der Gläubiger seinen Vollstreckungsauftrag auf die bloße Besitzeinweisung. Die in den Räumen befindlichen Gegenstände müssen vom Vermieter verwahrt und ggfs. verwertet werden. 8. Räumung von Wohnraum Nunmehr darf die Räumung von Wohnraum durch einstweilige Verfügung auch gegen einen Dritten angeordnet werden, der im Besitz der Mietsache ist, wenn gegen den Mieter ein vollstreckbarer Räumungstitel vorliegt und der Vermieter erst nach dem Schluss der mündlichen Verhandlung Kenntnis erlangt hat. Die neue Vorschrift soll verhindern, dass ein Mieter, gegen den ein rechtskräftiger Räumungstitel vorliegt, sich der Räumung dadurch entzieht, dass er einem Dritten die Wohnung überlässt.

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Ratgeber

Mai 2013

Weniger zum gleichen Preis Verbraucherzentrale bemängelt Leichtgewichte im Supermarkt „Darf es auch etwas mehr sein?“, heißt es an der Käse- oder Wursttheke. Bei verpackten Waren im Supermarkt müsste die Frage oft lauten: „Darf es auch etwas weniger sein – und zwar zum gleichen Preis?“ Tatsächlich enthalten viele Verpackungen weniger Ware als auf dem Etikett angegeben. Darüber beschweren sich Verbraucher immer wieder bei der Verbraucherzentrale Brandenburg. In der Mehltüte sind statt einem Kilo nur 970 Gramm enthalten, der 500 Gramm Joghurtbecher ist nur mit 455 Gramm befüllt und auch Brote sind deutlich leichter als angegeben. Von diesen und anderen Vorfällen

haben Verbraucher in den letzten Monaten berichtet. „Zwar darf es im Supermarkt auch mal etwas weniger sein. Die Fertigpackungsverordnung lässt auf 500 Gramm beispielsweise eine Abweichung von bis zu 15 Gramm bei der Herstellung zu“, klärt Annett Reinke, Lebensmittelrechtsexpertin von der Verbraucherzentrale Brandenburg auf. Um produktionsbedingte Ungenauigkeiten bei der Abfüllung oder Gewichtsverluste durch Austrocknung zu berücksichtigen, müsse sich der

Kunde sogar mit der doppelten Abweichung begnügen. Außerdem dürfen lediglich zwei Prozent der hergestellten Artikel einer Charge vom Idealgewicht nach unten abweichen – wenn andere Packungen dafür entsprechend mehr Inhalt enthalten. Bevor Verbraucher „Leichtgewichte“ reklamieren, sollten sie auch immer genau auf die angegebene Packungsmenge schauen, denn die übliche Tafel Schokolade kann mitunter auch als 90 Gramm-Variante verkauft werden. Für Kontrollen und Verbraucherbeschwerden sind die Eichbehörden der Länder zuständig. Füllmengenkontrollen

werden überwiegend direkt beim Hersteller vorgenommen oder dort wo abgepackt wird, bei offenen Verpackungen auch im Handel. Fragen zu gesetzlichen Toleranzgrenzen anderer Verpackungsgrößen und generell zum Thema Ernährung und Lebensmittelrecht beantworten die Ernährungsberaterinnen der Verbraucherzentrale - in den Beratungsstellen, Terminvereinbarung unter 01805 / 00 40 49 jeden Mo bis Fr von 9 bis 16 Uhr (14 ct/min a. d. dt. Festnetz, mobil max. 42 ct/min) - am Beratungstelefon unter 01805 / 79 13 52 jeden Mo und Do von 10 bis 16 Uhr (14 ct/min a. d. dt. Festnetz, mobil max. 42 ct/min), - und per persönlicher E-Mailberatung auf www.vzb.de

YOGA im Rhytmus der Natur/der Jahreszeiten Kräftigende Asanas für eine gesunde Balance von Körper & Geist, mit Anke Schöbel Yoga und Natur haben einiges gemeinsam. Sie helfen uns unsere Sinne zu bündeln und unser inneres Gleichgewicht wiederzufinden. So sind verschiedene YogaPositionen nach Elementen aus der Natur benannt, bspw. der Baum. Der Frühling ist in voller Blüte, und der Sommer schon deutlich spürbar. Die Wärme der Sonne lockt uns ins Freie, man möchte die frische Luft förmlich in sich aufsaugen. Yoga in der Natur ausgeführt ist unglaublich energetisch. Probieren Sie es aus mit OPEN AIR Yoga by Anke Schöbel. Baum – Vrksasana, stärkt, stabilisiert und harmonisiert das körperliche und seelische Gleichgewicht. Dieses Asana verbessert die Haltung und festigt den Körper. So geht’s: Ausgangsstellung ist die Berghaltung – Tadasana. Vorab ein paar tiefe Atemzüge nehmen. Gewicht auf das linke Bein verlagern.

Rechtes Knie anwinkeln, mit beiden Armen zur Brust ziehen. Rechten Fuß umfassen und auf die Innenseite des linken Oberschenkels legen (einfacher auf linkem Fuß / linker Wade). Rechte Fußsohle in linken Oberschenkel drücken. Knie um 90° nach außen drehen. Bauchnabel zur Wirbelsäule, und Steißbein nach unten ziehen. Hände in Brusthöhe zueinander führen. Schultern entspannt, Brust aufrichten. Blick auf einen ca. 2 m entfernten Punkt konzentrieren. 5 – 10 gleichmäßige Atemzüge halten. Ausatmend zurück in die Berghaltung, und zur linken Seite ausführen. So wirkt’s: Öffnet Hüften und Schultern, dehnt die inneren Leisten (ideal bei sitzenden Tätigkeiten). Hilft, Bestimmtheit und Zielorientiertheit zu entwickeln.

Vorsicht: bei Störungen im Innenohr bzw. des Gleichgewichtssinns. Namasté.

Ratgeber

Heveller · Seite 32

Mai 2013

Das Gesetz der Anziehung (Resonanz) Birgit Weckwerth über die Anziehungskraft der inneren Einstellung Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es zurück. In einem Quantenuniversum wie diesem, das alle Menschen teilen, gibt es eine ganze Reihe von Erfahrungsmodellen, die sich über die Evolution des menschlichen Bewusstseins heraus kristallisiert haben. Diese Erfahrungsmodelle bezeichnen wir als „Gesetze“, da sie offensichtlich eine Grundstruktur unseres Bewusstseins abbilden, die wir nicht so ohne weiteres ändern können und die allem menschlichen Bewusstsein inne wohnt. Da auch unser momentanes menschliche Leben, in dem wir uns gerade befinden, eine vom Bewusstsein hervorgerufene Realität ist, müssen die „Formeln", die das Bewusstsein zum Aufbau dieser Realität benutzt, auch in ihr zu finden sein. Die am höchsten entwickelten Menschen haben diese Formeln durch jahrhundertelange Beobachtung gefunden und „formuliert". Diese Grundlagen unserer Realität sind so komplex, so präzise, so allumfassend, dass alles, was wir bewusst wissen und unbewusst in uns tragen, diesen „Regeln“ folgt, folgen muss. Die Forschungsergebnisse der Quantenphysik bestätigen sie auf einer so grundlegenden Ebene, dass es für die meisten von uns unmöglich ist, es rational zu verstehen, geschweige denn ihre ganze Tragweite für unser Leben zu erfassen. Dennoch können wir die Formeln in unserem täglichen Leben zu unserem eigenen Nutzen anwenden: Zu diesen Gesetzen gehört auch das Gesetz der Anziehung: Gleiches zieht Gleiches an und wird durch Gleiches verstärkt. Un-

gleiches stößt einander ab. Das Stärkere bestimmt das Schwächere und gleicht es sich an. Um an dieser Stelle die beiden Extreme zu nennen: Angst zieht an, was wir befürchten. Erfolg oder freudige Erwartung zieht an, was wir erwarten. Unser Verhalten bestimmt unsere Verhältnisse. Aus diesem Gesetz lassen sich alle anderen Gesetze ableiten. Sie sind in ihm enthalten. Damit Resonanz eintreten kann, ist es erforderlich, dass zwei Systeme auf eine gemeinsame Schwingungsebene kommen. Es ist wie mit einem Radio, das auf eine bestimmte Frequenz eingestellt ist. Sie werden nur den Sender empfangen, für den sie aufnahmebereit sind. Wenn also Schwingungen zu unterschiedlich sind, kann Resonanz nicht auftreten. Das betrifft nicht nur unseren physikalischen Körper, sondern besonders auch unsere gefühlsmäßigen Schwingungen, unser seelisches Erleben, in dem wir die Energie unseres Gegenüber aufnehmen können, für die wir empfänglich sind, seine Stimmungen zum Beispiel. Wer kennt nicht den allerbesten Freund, mit dem man „auf einer Wellenlänge“ liegt? Und dann als Gegenbeispiel den heiß begehrten Typen, der uns äußerlich so gut gefällt, dass wir ihn unbedingt haben wollen … mit dem wir uns aber keine drei Sätze unterhalten können, weil er völlig anders tickt und dadurch ständige Missverständnisse an der Tagesordnung sind. Für den z.B. nur Winterurlaub interessant ist und ich doch lieber im Sommer ans Meer fahren möchte. Ärger also vorprogram-

miert. Das Gesetz der Resonanz ist auch das Gesetz der Übertragung von Energie, denn jede Schwingung überträgt die in ihr wirkende Energie auf jeden gleichschwingenden Körper. Dadurch werden diese Schwingungen verstärkt, egal welcher Natur sie sind. Alle Arten von Massenbewegungen beruhen z.B. auf diesem Resonanzgesetz. Wir alle haben die Freiheit, selbst zu wählen, welchen Schwingungen wir uns öffnen wollen. Unfälle, Schlägereien, ständige Rechtsstreitigkeiten – glauben Sie nicht, dass es sich um Zufälle handelt. Die eigene Affinität zu diesen Themen erschafft eine energetische Schwingung, die entsprechende Ereignisse in das Leben des Betreffenden zieht. Der Mensch kann die neutrale kosmische Elektronenenergie, die überall um uns vorhanden ist, aufnehmen und sie mit beliebiger Gedanken- und Gefühlsenergie prägen und die dann so selbst geschaffene Schwingungsfrequenz wieder abstrahlen. Ob bewusst oder unbewusst – diese ausgesen-

dete Energie bringt die sogenannten „Lebensumstände“ hervor, die wir uns täglich selbst erschaffen. Durch unser Denken und Fühlen sind wir wie ein unsichtbarer Magnet, der alles unaufhörlich anzieht, was in der Welt mit uns übereinstimmt. Sich also über den Anderen zu ärgern, ist völliger Blödsinn. Er ist nur der „Lehrer“, damit ich mich in seinem Spiegel selbst erkennen kann. Wenn mir nicht gefällt, was ich sehe, wenn ich das nicht mehr haben möchte in meinem Leben, dann kann ich es mir bewusst machen und ändern. Durch eine veränderte innere Einstellung können wir andere Lebensumstände anziehen, genauso, wie wir durch eine veränderte „Einstellung“ im Radio oder im Fernsehen ein anderes Programm empfangen können. Aber nur so viel werden wir erhalten, wie wir in der Lage sind anzunehmen und das in der Qualität, in der unser Bewusstsein ist. Wenn Jemand lange genug auf etwas, das er sich wünscht, fokussiert ist, dann kann sich, wenn die Zeit reif ist, eine regelrechte „Zufallskette“ ereignen. Alles was Sie dazu brauchen, haben Sie schon in sich. Ohne Ihre innere Bereitschaft ist alles Suchen im Außen zwecklos. Mit dieser Bereitschaft wird alles Suchen überflüssig. Das, was Sie wirklich brauchen, das findet Sie. Birgit Weckwerth [email protected] Ganzheitliche Lebensberaterin Diplomiert durch K. Tepperwein (Akademie für geistige Wissenschaften)

Mai 2013

Ratgeber

Regeneration der Haut Gabriele Häusler über chemische Hautpflegemittel in der Kosmetik Wir sollten uns, so provokativ es klingt, mit der Tatsache abfinden, dass eine gealterte Haut nicht mehr jung gemacht werden kann. Durchaus im Bereich der Realität, individueller Veranlagung und Grundeinstellung, gibt es die Möglichkeit den verfrühten Alterungsprozeß hinauszuschieben. Ein beschleunigter Abschälungsprozeß auf der Haut durch Kosmetika, oder andauernde Verletzung der Haut durch mechanisch-chemische Methoden führt dazu, dass wir die Reserven unserer Basalzellen (Keimzellen) aufbrauchen. Besonders bei dünner Haut, die aufgrund ihrer dauernd erhöhten Zellteilung ihre Basalzellen früh aufbraucht, liegt hier der Grund, warum diese „Hautverjüngung“ mit einer vorzeitigen Hautalterung endet. In dem Buch von Prof. Dr. R. Prinzinger, „Das Geheimnis des Alterns“, wird dazu Stellung genommen: Es gibt einige Kosmetika, die durch organische Säuren ein Peeling der obersten Haut herbeiführen und dadurch kurzfristig frische, junge Haut produzieren. Aber wir wissen jetzt, dass dies im späteren Alter durch frühzeitiges Hautaltern erkauft wird, denn auch die obersten, teilungsfähigen Hautschichten haben trotz ihrer scheinbar unbegrenzten Teilungsfähigkeit nicht beliebig viele junge Zellgenerationen „auf Lager“. Ganz offensichtlich wird mit jeder neuen Zell-Generation ein Stück Alterung mit auf den Weg gebracht. Durch das Ausschalten der biochemischen und physikali-

schen Schutzbarriere der Hornschicht gelingt nun aber umso besser der Wirkungsmechanismus der zweiten Gruppe der Wirkstoffe, deren Ziel es ist, über Fremdkörperreaktion das Abwehrsystem der Epidermis zu provozieren. Die Kette der Wirkstoffe, deren Ziel es ist eine Immunreaktion zu provozieren, reicht über Blut-, Placenta-, Frischzellen, Organextrakten, Collagen-Hühnereiweiß-Frischeier zu Milcheiweiß-Pflanzeneiweißen. Alle diese Stoffe können aufgrund ihrer Molekülgröße eine intakte Hornschicht nicht passieren. Sie können eine glättende und befeuchtende Wirkung auf die Hautoberfläche haben. Werden sie aber trickreich in die Epidermis eingeschleust, siehe Nanotechnik, wird ein komplizierteres Abwehrsystem in Gang

gesetzt. Dieses Abwehrsystem ist für die Vernichtung in die Haut eindringender Mikroben, Viren, Bakterien, Pilzen, Parasiten programmiert. Direkt unter der Hornschicht sitzen, sozusagen als Grenzpolizei, die Langerhanszellen. Sie stammen aus dem Knochenmark und sind Zellen, die als Fremdkörperund Fremdeiweißfresszellen funktionieren. In Zusammenarbeit mit Zellen, die den Hornstoff produzieren, versuchen sie, die eindringenden Feinde zu vernichten. Kosmetisch relevant ist die eingeleitete Entzündungsreaktion. Damit Bestandteile des Immunsystems vermehrt an den Ort der „Infektion oder Verletzung“ transportiert werden können, spielen sich im wesentlichen drei Vorgänge ab: 1. Eine erhöhte Blutzufuhr zum Infektionsort; 2. Eine erhöhte Kapillartätigkeit für lösliche Stoffe; 3. Leukozyten wandern auf den Infektionsort zu. Diese Reaktion ergibt ein wunderschönes Hautbild. Die Haut wird rosig durchblutet, eine erhöhte Lymphzufuhr führt zu einer leichten Schwellung, die kleine Fältchen verschwinden lässt. Doch ohne Folgen läuft dieses Schauspiel nicht ab. Bitte lesen Sie den folgenden Artikel im Heveller 6/2013: „Und was nun?“ Gabriele Häusler Hautpflegeexpertin der regulativen Hautherapie Therapeutic Touch Landesbeauftragte BDK Berlin/Brandenburg

Seite 33 · Heveller

Fort- und Weiterbildung: So beteiligen Sie das Finanzamt an Ihren Kosten Lebenslanges Lernen ist in der heutigen Arbeitswelt unverzichtbar. Daher ist es gut, dass sich das Finanzamt an den Kosten einer Fortbzw. Weiterbildung beteiligt. Dazu zählen z. B. berufliche Lehrgänge, der Besuch einer Meister-/Technikerschule, aber auch ein Studium nach abgeschlossener Berufsausbildung. Zunächst können die Seminar-, Schul- und Prüfungsgebühren als Werbungskosten steuerlich geltend gemacht werden – dafür ist eine Rechnung erforderlich. Weiterhin gehören zu den abzugsfähigen Kosten beispielsweise: Fachbücher, Schreibmaterial, eine Schultasche und ein PC inklusive Software. Gleich ob die Fortbildung berufsbegleitend oder in Vollzeit absolviert wird, Fortbildungseinrichtungen sind keine regelmäßigen Arbeitsstätten. Daher sind als Fahrtkosten – zeitlich unbegrenzt – die tatsächlichen Aufwendungen ansetzbar. Bei der Nutzung des eigenen PKW sind das 0,30 Euro pro gefahrenem Kilometer. Es kann aber auch ein höherer tatsächlicher Kilometersatz ermittelt werden. Bei einer Fortbildung in Vollzeit können für drei Monate Verpflegungs-Mehraufwendungen mit den gesetzlichen Pauschbeträgen berechnet werden: je nach Abwesenheit sind das 6 Euro, 12 Euro oder 24 Euro pro Tag. Bei berufsbegleitenden Fortbildungen greift diese Drei-Monatsfrist häufig nicht, die Verpflegungs-Mehraufwendungen können für die gesamte Dauer der Weiterbildung berücksichtigt werden. Wenn Sie am Ausbildungsort übernachten, müssen Sie die Kosten mit einer Rechnung oder einem Mietvertrag nachweisen. Wird für eine längere Fortbildung ein häusliches Arbeitszimmer eingerichtet, führen diese Aufwendungen bis zu einem Höchstbetrag von 1.250 Euro pro Jahr zu Werbungskosten. Das Arbeitszimmer darf aber ausschließlich für die Fortbildung genutzt werden, nur eine geringe private Mitnutzung ist zulässig. Wichtig: Falls z. B. Ihr Arbeitgeber oder die Agentur für Arbeit Ihre Fort-/Weiterbildung unterstützt, müssen Sie diese Erstattungen von Ihren Aufwendungen abziehen.

Weitere Informationen gibt es beim Lohnund Einkommensteuer Hilfe-Ring Deutschland e.V. (Steuerring), Beratungsstelle Potsdam, Kathrin Köhler-Stahl, Jägerstraße 41, 14467 Potsdam, Tel. 0331/5057739 oder im Internet unter www.steuerring.de. Der Steuerring besteht seit über 40 Jahren und zählt mit mehr als 240.000 Mitgliedern sowie über 1.000 Beratungsstellen zu den größten bundesweit tätigen Lohnsteuerhilfevereinen.

Was – wann – wo?

Heveller · Seite 34

Mai 2013

Ausstellungen, Festivals, Museen Naturkundemuseum

Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte

Störche der Erde Kaum eine andere Wildtierart ist so eng mit der Geschichte des Menschen verbunden wie der Storch. Die 19 Storchenarten unserer Erde vermitteln einen kleinen Einblick in die globale biologische Vielfalt. Ausstellung bis 30.08.2013; Führungen durch die Ausstellung nach Vereinbarung. Öffnungszeiten: Mi 11 - 18 Uhr, Do + Fr 15 18 Uhr, Sa + So 12 - 17 Uhr und nach telefonischer Vereinbarung,

Biosphäre Potsdam Ausstellung „LandSchafft Ressourcen“ Landschaften werden oft mit Erholung, Freizeit und Natur assoziiert. Dass sie aber unsere wichtigsten Rohstofflieferanten sind, gerät vielfach in den Hintergrund. Welche Auswirkungen haben Eingriffe in Landschaften und wo stecken Konfliktpotenziale? Welche Ressourcen sind knapp und welche Nutzungsformen können dazu beitragen, Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften? MONTAG – FREITAG 9.00 Uhr – 18.00 Uhr SAMSTAG // SONNTAG // FEIERTAGE 10.00 Uhr – 19.00 Uhr

Extavium Mitmachen | Staunen | Verstehen

„Die Welt farbig sehen“ – Siegward Sprotte Mit über 130 Exponaten und vielen Experi- Retrospektive mentierkursen lädt das Extavium kleine und Mit seiner ersten Kunstausstellung am neuen große Forscher zu einer spannenden EntdeStandort würdigt das Potsdam Museum vom ckungsreise durch die Welt der Wissenschaft ein! Mit zwei großzügigen Experimentierräu14. April bis 14. Juli 2013 den Künstler und men und einem neu eingerichteten KüchenlaPotsdamer Ehrenbüger Siegward Sprotte bor macht das Forschen richtig Spaß! (1913 - 2004) anlässlich seines 100. Geburtstages mit einer umfangreichen Ausstel- Alle Exponate in der Ausstellung dürfen anlung. Auf einer Ausstellungsfläche von ca. gefasst, erkundet, ausprobiert und erforscht 600 m² wird Siegward Sprottes Lebenswerk werden. Für Fragen jeder Art stehen unsere in seiner Gesamtheit und Komplexität geTutoren jederzeit bereit. Wenn Kita-Kinder zeigt. 160 Arbeiten des Künstlers, von 1929 Glibber herstellen, Sechsjährige einen Trabis 2003, darunter Ölgemälde, Aquarelle, bant in die Höhe heben, Schulklassen SolarTempera und Zeichnungen sind im Original in zellen selber bauen und Erwachsene fasziacht Werkgruppen zu sehen, darunter befinniert einen Heißluftballon beobachten, dann den sich frühe Landschaften, Porträts, Homwerden Naturwissenschaften spielerisch ermagebilder, Reiseskizzen lebbar gemacht. . Öffnungszeiten 2013 Erlebnisquartier Schiffbauergasse In der Schulzeit: fabrik Potsdam, Dienstag bis Donnerstag 09.00 bis 14.00 Uhr Reithalle B, T-Werk, Freundschaftsinsel Samstag bis Sonntag 11.00 bis 17.00 Uhr Potsdamer Tanztage Mit den Potsdamer Tanztagen veranstaltet die fabrik Potsdam eines der traditionsreichsten Festivals Potsdams und das einzige Tanzfestival seiner Art im Land Brandenburg. Das Programm gibt alljährlich einen Einblick in internationale Tanzproduktionen.

1313 Schorin – Marquardt 2013 Programm zum Jubiläumsfest von 14. bis 16. Juni 2013 Freitag, 14.06.2013

15.30 Uhr Der König kommt

19 Uhr Filmorchester Babelsberg

Jubiläums – Eröffnungsball im Schloss

Mystische Geister-Gespräche und Musik in der „Blauen Grotte“ mit Thomas Kumlehn und Andrea Schöning (Marquardt)

spielt Filmmusiken als Reminiszenz an den Filmort Marquardt

Thema: Kempinski im Schloss, mit Tanzmusik aus den 30er/40er Jahren/Abendgarderobe oder Kostüme aus dieser Zeit

Sonnabend, 15.06.2013 Festgelände im Schlosspark 10 Uhr Eröffnung Anschließend: Musik im Park bis ca. 12 Uhr Musik des Mittelalters mit den Rabenbrüdern im Wechsel mit Aktionskünstler Arne Feuerschlund 12 bis 14 Uhr Barocker Tanz und Lange Kerls mit ihrem Biwak im Park 15 Uhr Kinderprogramm mit Arne Feuerschlund

17 Uhr – 18.30 Uhr Marquardter Geschichte in lebendigen Bildern Von der Ersterwähnung Schorin 1313 bis Marquardt heute Mit der Barocken Tanzgruppe „Les danseurs de Sans Souci“, Thomas Kumlehn und Andrea Schöning, Ramona Kleber, der Tanzgruppe aus Paretz, Dr. Grittner im historischen Kostüm, dem Marquardter Chor „Chorramos“, der Band „Skoryn“ und den Line Dancer und den Karate-Kids

Pop-Chor aus Teltow

Feuerwehr historisch an der Kulturscheune Gastronomie im Park und auf der Schlossterrasse

21 Uhr Show-Power-Konzert 23 Uhr Diskothek zum Tanz

Den ganzen Sonnabend/Sonntag: Für Kinder und Erwachsene Historisches Kinderkarussell, Hüpfburg, Kinderschminken, Basteln, Sport Historisches Fischerdorf auf der Badewiese unterhalb vom Schloss Spiele und Gastronomie rund um den Fisch mit dem Anglerverein Biwak „Lange Kerls“ Altes Handwerk im Schlosshof Kutschfahrten durch den Schlosspark

Sonntag, 16. 06 2013 09 Uhr Festgottesdienst in der Kirche 10 Uhr Musikalischer Frühschoppen mit der Bigband der Uni Potsdam auf dem Festgelände 11.30 Uhr Die Langen Kerls und ihr König 14.30 Uhr Kinderprogramm mit Ulf und Zwulf 15.30 Uhr Cheerleader 16 Uhr Landesjugendblasorchester 17 Uhr Abschlusskonzert in der Kirche

Mai 2013

Was – wann – wo?

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Veranstaltungen Freitag, 17. Mai

17 Uhr Landleben Groß Glienicke Sommerleben Leckereien vom Grill auf der Terrasse und Sommercocktails Sonnabend, 18. Mai 13 Uhr Villa Feodora Drachenboot-Sightseeing http://www.feodora1912.de/4-0-Aktuell.html 16 Uhr Schloss Sacrow Schloss Sacrow präsentiert Farah Sabbagh Arabische Laute und Percussion Karten 10 € 18 Uhr Bürgerhaus Schlaatz Tanzabend im Bürgerhaus Sonntag, 19. Mai ab 10 Uhr Paretz Strochenhof Pfingstschmaus 14 Uhr Paretz Gottesdienst im Park an der Dorfkirche 15 Uhr Bläserchor und Kirchenkaffee neben der Kirche

Luise Paretz verließ (Treffpunkt Schlosseingang). Zum Abschluss findet dann um 16 Uhr ein Orgelkonzert mit Gedenken an Dr. Hans Friedrich Sutter (VHP) in der Paretzer Dorfkirche statt.

20.30 Uhr Theaterschiff Live in der Bar: Windchill Konzert Windchill – Singer Songwriter Duo aus Potsdam, Eintritt frei

Landleben Groß Glienicke hat leider geschlossen 17 Uhr Haus Kladower Forum Kladower Damm 387 Kladower Konzerte Das Jazz-Trio TANN mit Demian Kappenstein (Schlagzeug), Rene Bornstein (Kontrabass) und Dirk Häfner (Gitarre)spielt aus ihrer neuen CD "Koniferen" einem wunderschön melodiösem, bluesig, jazzig, rockigem, balladenhaftem Jazz-Album. Und das mit reichlich musikalischem Humor! Alles beginnt ganz harmlos, aber dann kommen überraschende Wendungen, Kommentare und stilistische Querschläger, Soundideen und verblüffende

Freitag, 24. Mai

15 Uhr Begegnungshaus Groß Glienicke Maifest (Seite 26)

ab 12 Uhr Bockwindmühle Paretz Deutscher Mülentag Führungen durch die Mühle, Kuchen aus dem Backofen, Schmalzstullen und Livemusik. 15 Uhr Villa Feodora Kinderfest mit Prinzessin Fine Donnerstag, 23. Mai

19 Uhr Albrechtshof Groß Glienicke Text und Tee – Literaturabend Es liest Petra van Laak Eintritt 15 Euro (Getränke und kl. Büfett inklusive) Bitte anmelden bei [email protected] oder Tel. 033201/45835 19 Uhr Gemeinschaftkrankenhaus Havelhöhe, Kladow Wann und warum soll ich eine Darmspiegelung machen? Kladower Damm 221, Saal Haus 28 (Seite 30)

Montag, 20. Mai Sonnabend, 25. Mai

ab 10 Uhr Landleben Groß Glienicke Pfingstmontags-Brunch bis 13.00 Uhr, 16,00 € inklusive Begrüßungssekt

ab 11 Uhr Schloss Paretz Königin Luise Erinnerungstag Auch in diesem Jahr wird an den letzten Aufenthalt der Königin Luise in Paretz erinnert. Das Preußische Königspaar Friedrich Wilhelm III. und Luise reiste im Frühjahr 1810 für einen Tag nach Paretz. Für Luise sollte es der letzte Besuch an dem geliebten Ort sein; sie starb wenige Wochen später in Hohenzieritz. Zur Feier des Tages führt die Tanzpädagogin für alte Tänze Erica Feist in die Kunst der Kreis- und Gassentänze des frühen 19. Jahrhunderts ein. TänzerInnen der Musikschule Spandau geben Kostproben ihres Könnens. Ab 14:30 Uhr geht es dann auf zum Frühlingsspaziergang vom Schloss zum Rohrhausgarten, dem Ort von dem aus Königin

09 Uhr Vereinsgelände Angelfreunde Fahrland Arbeitseinsatz

Filme in den Ortsteilen – Grube Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Grube, 17 Uhr „Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd“ 19 Uhr „Krauses Kneipe“ (Seite 4)

16 Uhr Paretz Storchenhof „Was eine Frau im Frühling träumt…“ Ein musikalischer Bogen von Operette bis Musical mit dem Duo >con emozione
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