IHK-JOurnal. Das regionale Wirtschaftsmagazin. N o 07_08. Die duale Ausbildung als Exportschlager. Neuer Beruf: Kaufleute für Büromanagement starten

January 16, 2017 | Author: Mareke Koenig | Category: N/A
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JULI_ August 2014 | www.ihk-koblenz.de | Postfach 20 08 62, 56008 Koblenz

Nachrichten der Industrie- und Handelskammer Koblenz

IHK-JOurnal Das regionale Wirtschaftsmagazin No 07_08

Ein Stück vom Glück: Wie Unternehmen Gutes tun

Die duale Ausbildung als Exportschlager

Neuer Beruf: Kaufleute für Büromanagement starten

Nachgefragt bei … Jacques Berndorf

In Zusammenarbeit mit:

Zeitung lesen in der Ausbildung.

elde iLe: m n A s Ze t us schl . Augus 15

Ein interessantes Projekt, das die Förderung und Qualifikation Ihrer Auszubildenden unterstützt. Jeder Azubi erhält ein eigenes Zeitungsabonnement über den Projektzeitraum von zehn Monaten von seinem Ausbildungsbetrieb geschenkt. Zusätzlich gibt es für alle Azubis einen kostenlosen Zugang zu allen digitalen Produkten der Rhein-Zeitung (App für iPhone und Android-Geräte, E-Paper) und können an exklusiven Seminarangeboten der IHK und HWK Koblenz teilnehmen. Vorteile für Ihre Auszubildenden: · Vergrößerung des Allgemeinwissens · Steigerung der Leistung in Ausbildung und Berufsschule · Interesse wecken am Zeitgeschehen und tagesaktuellen Themen · Heranführen junger Menschen an das regelmäßige Lesen einer Tageszeitung · Verbesserung des sprachlichen Ausdrucks und der Argumentationsfähigkeit Haben Sie Fragen oder Wünsche? Wenden Sie sich an Ihre Ansprechpartnerin: Sabine Scharn, Projektmanagerin „Junge Zielgruppen“, Telefon: (02 61) 8 92 - 565, Mail: [email protected] Weitere Informationen zu ZeiLe erhalten Sie auf unserer Homepage unter www.rz-zeile.de.

www.rz-zeile.de

Standpunkt

Zwei Schritte zurück, einen nach vorn

Manfred Sattler ist Präsident der Industrieund Handelskammer (IHK) Koblenz.

POLITIK HANDELT NICHT KONSEQUENT. Mit ihrem jüngst verabschiedeten Rentenpaket war die Große Koalition erstaunlich schnell – gerade wenn man bedenkt, dass hiermit die größte Leistungsausweitung seit Einführung der dynamischen Rente im Jahr 1957 vorgenommen wird. Nur kann auch die breite Zustimmung durch die Große Koalition nicht darüber hinwegtäuschen: Die Rente mit 63 nach 45 Beitragsjahren ist und bleibt vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der demografischen Entwicklung die vollkommen falsche Weichenstellung. Dass das auch viele Abgeordnete wissen, macht die Sache nicht besser. Deren latentes Unwohlsein erklärt aber vielleicht, warum plötzlich Bewegung in das Thema „Beschäftigung jenseits der regulären Altersgrenze“ kommt. Tatsächlich macht sich die Koalition in Berlin nun daran, das Arbeiten jenseits der Rentengrenze zu erleichtern. Frei nach dem Motto: „Zwei Schritte zurück, ein Schritt nach vorn“. So sollen nun zusätzliche Fachkräftepotenziale erschlossen werden. Vor diesem Hintergrund und angesichts der vielen bundespolitischen Gesetzesvorhaben (siehe Mindestlohn) und Gesetzesideen (siehe Frauenquote in Aufsichtsräten und Unternehmensstrafrecht) empfehle ich der Politik, eine ehrliche Gesetzesfolgenabschätzung vorzunehmen. Das erspart dem Gesetzgeber am Ende viel Arbeit – und der Wirtschaft viel Unsinn.

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Inhaltsverzeichnis

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IHK informiert

In eigener Sache 06



Kurz und kompakt 08

Lehrstellensuche: Bei Bewerbern ist Flexibilität gefragt 09

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Wirtschaft in Zahlen Schulpatenschaften: Gemeinsam erfolgreich 10 Foto: fotolia



Titelthema

Ein Stück vom Glück 12 Reine Imagepflege oder ehrliches Engagement? Corporate Social Responsibility (CSR) rückt immer mehr in den Fokus. Wir zeigen, wie Unternehmen, oft im Stillen, Gutes tun und wie CSR als umfassende Strategie zum Erfolgsfaktor werden kann.

Jörg Hahn im Interview 16

Politik aktuell

Neues aus Berlin und Brüssel 18

Hingehört: Nationalpark: Chance oder Risiko: Welchen wirtschaftlichen Nutzen sehen Sie für Ihr Unternehmen? 20

24

Zur Sache Bund hilft Land auf den richtigen Weg 21

IHK-Journal 07_08/2014



Neue Chancen 22



Büroausbildung neu gestaltet 23



Vom dualen System profitieren 24

Foto: fotolia.com

Wirtschaftstrends

Exportschlager duale Ausbildung: Besonders in Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit gilt das deutsche Ausbildungssystem als vorbildhaft. Die IHK Koblenz unterstützt ein Pilotprojekt, bei dem vor Ort duale Strukturen geschaffen werden. Ein Blick auf die Berufsausbildung in der Slowakei.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaft in der Region 32 Ahrweiler

46

33 Altenkirchen 34 Bad Kreuznach 35 Birkenfeld 36 Cochem-Zell 37 Koblenz-Stadt 38 Mayen-Koblenz

Foto: fotolia

40 Neuwied

Die Sommerferienzeit beginnt und damit auch eine der Haupturlaubszeiten für Arbeitnehmer. Aber die freien Wochen werden nicht nur zum Wegfahren genutzt. Viele Schüler nutzen die Zeit, um Ferienjobs nachzugehen. Was Unternehmer hierzu im Hinblick auf das Arbeitsrecht in der Urlaubszeit unbedingt beachten sollten, haben wir für Sie zusammengefasst.

41 Rhein-Hunsrück 42 Rhein-Lahn 43 Westerwald

Im Fokus 44 Tourismus setzt auf barrierefreies Reisen

Recht und Steuern

Foto: Markus Büssecker

46 Arbeitsrecht – Rund um die Urlaubszeit

48

Nachgefragt bei ... 48 Jacques Berndorf

Service 49 Ihre IHK stellt sich vor

Zu guter Letzt Über sechs Millionen Krimis hat Michael Preute bisher in Deutschland verkauft: Unter dem Pseudonym Jacques Berndorf ist der gebürtige Duisburger mit seinem Eifel-Krimis als Schriftsteller berühmt geworden. Was ihn über das Schreiben hinaus bewegt, hat er uns im Interview bei einer Tasse Kaffee erzählt.

50 Karikatur | Glosse

Rubriken 26 Buchmarkt 29 Wirtschaft im TV 30 Veranstaltungsvorschau 49 Impressum

Titelfoto: Fotolia

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6

ihK iNFormiErt

In eigener Sache

neue community-managerin bei check2 Alles rund um das thema Ausbildung: Die ihK-initiative „check2. Duale Berufsbildung. Der direkte Weg zur Karriere“ ist für alle Jugendlichen da, die vor der Entscheidung stehen, wie ihre berufliche zukunft aussehen soll. und zwar im Blog, auf Facebook, bei Google+ und twitter. hier können Jugendliche sich nicht nur umfassend informieren und ihre Fragen loswerden, sondern auch mit anderen in Kontakt treten, die schon mitten in der Ausbildung stecken. check2 hat jetzt eine neue community-managerin: Ab

sofort beantwortet sabine mesletzky (25) alle eingehenden Fragen und stellt aktuelle infos zu Aus- und Weiterbildung, Berufsbildern,Karriere-undFortbildungschancen, Einstiegsbedingungen oder offenen Ausbildungsstellen online. Weiterhin gibt es Videos zu diversen Ausbildungsberufen und Gewinnspiele. mehr informationen: www.check2.de www.facebook.com/check2karriere www.twitter.com/_check2_ www.gplus.to/check2

internationale Jugendgruppe entdeckt die duale berufsausbildung 13 Ausbildungsberufe in 26 stunden: so viele Berufe lernten 14 Austauschülerinnen und schüler aus acht Nationen im rahmen ihres Besuchs bei der industrie- und handelskammer (ihK) Koblenz am 20. und 21. mai kennen. ihr Aufenthalt in Koblenz war teil einer Exkursion, die vom rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministerium und vom American Field service (AFs) organisiert worden war. Dadurch sollten den Jugendlichen Wege in den Beruf, besonders aber auch die duale Berufsausbildung in Deutschland, nähergebracht werden. „Wir haben mit der dualen Berufsausbildung eine möglichkeit, die es in vielen anderen ländern so nicht gibt“, erklärte Bernhard meiser,

ihK-Geschäftsführer für den Bereich Aus- und Weiterbildung, bei der Begrüßung der Exkursionsgruppe. im Vordergrund des eineinhalbtägigen programms standen dabei allerdings weniger theorie, sondern praktische Einblicke in verschiedene Ausbildungsberufe. „ihr könnt gleich mal eure eigene Blink-lED-schaltung bauen“, ermunterte torsten scherr, leiter des ihK-Bildungszentrums (Biz) Neuwied, die Jugendlichen zum mitmachen. Das Bildungszentrum war die erste station auf dem programm und hatte die lehrwerkstätten in den Bereichen „Elektronik“ und „metall“ für die Besucher geöffnet. Dabei entwickelte sich bei der

Unter Anweisung der Azubis des BIZ Neuwied bauten die Jugendlichen eine LED-Blink-Schaltung.

Auch in der Küche im GBZ Koblenz hatte jeder Teilnehmer seine Aufgabe.

Fotos: mArKus BÜssEcKEr

IHK-Journal 07_08/2014

Nähe zur Praxis kommt gut an

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O -Töne …

Duale Ausbildung…? Wir haben Teilnehmer der AFS-Exkursion nach ihrer Meinung zur dualen Ausbildung gefragt.

Anna Goreva (16), Russland „Für mich ist diese Art der Aubildung neu. Ich finde es aber gut, dass man Theorie und praktische Erfahrung vermittelt bekommt und gleichzeitig etwas Geld verdient.“

Iuliana Andar (18), Italien „In Italien gib es das nicht, aber ich finde das System toll. Bei uns erwarten viele Unternehmen von Beginn an Berufserfahrung. Die hat man aber nicht, wenn man nur von der Uni kommt.

Aron Garcia (18), Venezuela „Die duale Ausbildung ist eine Möglichkeit, die man so nicht kennt. Ich finde das aber eine gute Idee, weil man die theoretische und die praktische Seite für den Beruf später braucht.

Umsetzung von kleinen Projekten schnell ein reger Dialog zwischen Auszubildenden und Schülern, den Scherr positiv zur Kenntnis nahm: „Es ist natürlich auch für unsere Azubis interessant, in die Rolle des Ausbilders zu schlüpfen und Dinge zu vermitteln.“ Einen besonderen Ausbildungsweg lernte die Gruppe mit dem dualen Studium an der Food Akademie, der Bundesfachschule des Lebensmittelhandels, kennen. „Bei diesem Programm werden die Ausbildungsberufe Kaufmann im Einzelhandel sowie der geprüfte Handelsfachwirt in 36 Monaten absolviert“, informierte Direktor Thorsten Fuchs. Danach gab es eine exklusive Führung in Deutschlands einzigem Trainingssupermarkt. Die AFS-Teilnehmer durften an verschiedenen Stationen, beispielweise der Kasse, ihr Talent im Lebensmitteleinzelhandel unter Beweis stellen. Mit Staubsauger und Kochlöffel ging es am nächsten Tag weiter. Ausbildungsleiter Stephan Senk vom Gastronomischen Bildungszentrum (GBZ) Koblenz e.V. stellte den Jugendlichen einzelne Ausbildungsberufe in Gastronomie und Hotellerie vor: „Es gibt viele Karrierechancen in der Branche und der berufliche Aufstieg kann sehr schnell gehen.“ Gutes Personal, auch aus dem Ausland, sei immer gesucht, ergänzte Senk mit Hinblick auf die internationalen Gäste. Die durften auch gleich den Arbeitsalltag in Zimmerservice, Restaurant und Küche selbst kennenlernen. Beeindruckt zeigten sich die Jugendlichen vor allem vom Betrieb in der Küche, wo sie unter fachkundiger Anleitung zum Abschluss ihr eigenes Essen zubereiteten. „Wir wollten den Jugendlichen möglichst praxisnah die duale Berufsausbildung vorstellen. Vielleicht ist sie für den ein oder anderen zu einer echten Option geworden“, zog Bernhard Meiser bei der Verabschiedung ein positives Fazit.

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8

ihk informiert

Neuer Vorsitzender im Gastronomischen Bildungszentrum Olaf Gstettner ist neuer Vorsitzender des Gastronomischen Bildungszentrums Koblenz (GBZ). Er folgt auf Herbert Rütten, der dem GBZ seit dessen Gründung vor 26 Jahren vorstand und nicht mehr zur Wahl antrat. Die Mitgliederversammlung des GBZ wählte den 47-jährigen Olaf Gstettner einstimmig zum neuen Vorsitzenden. Gstettner ist geschäftsführender Direktor des Hotels Zugbrücke Grenzau in Höhr-Grenzhausen und seit Mai 2008 Vorstandsmitglied des GBZ. Neu im Vorstand ist

Gereon Haumann, Präsident des Dehoga Rheinland-Pfalz e.V., die weiteren Vorstandsmitglieder wurden bei den turnusmäßigen Vorstandswahlen im Amt bestätigt. Das GBZ ist eine Bildungseinrichtung der IHK Koblenz und bietet seit mehr als 25 Jahren qualifizierte und fachspezifische Weiterbildung für Gastronomie-, Hotellerie- und TourismusBetriebe an.

Frist zur Weiterbildung für Lkw-Fahrer läuft aus Bis zum 10. September müssen Lkw-Fahrer im gewerblichen Bereich die 35-stündige Weiterbildung absolviert haben, die das Berufskraftfahrer-Qualifikationsgesetz vorsieht. Darauf weist die IHK Koblenz hin. Es darf dann in der Regel nur noch fahren, wer die Weiterbildung in der Fahrererlaubnis

nachgewiesen hat. Die Verpflichtung gilt auch für selbstfahrende Unternehmer und Aushilfsfahrer.

Geänderte Rechtsvorschriften im Bereich Fortbildungsprüfung

Förderprogramm öffnet Märkte

Der Berufsbildungsausschuss der IHK Koblenz hat am 9. Mai 2014 die Änderungen bei den Besonderen Rechtsvorschriften für die Fortbildungsprüfung zum/zur Geprüften Sommelier/ Sommelière beschlossen. Mehr Informationen: www.ihk-koblenz.de, Dok.-Nr. 3284

Mehr Informationen: www.ihk-koblenz.de, Dok.-Nr. 1403

Das Wirtschaftsministerium des Landes Rheinland-Pfalz erstellt in enger Zusammenarbeit mit den Industrie- und Handelskammern im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung jedes Jahr ein Förderprogramm mit ausgesuchten Messen, Wirtschaftsreisen, Symposien und Informationsveranstaltungen. Mit dem Programm „Wir öffnen Märkte 2014“ sollen vor allem kleine und mittelständische Unternehmen beim Einstieg in internationale Märkte unterstützt werden. Mehr Informationen: www.mwkel.rlp.de/aussenwirtschaft

IHK-Journal 07_08/2014

ManagementZentrum Mittelrhein wird 25 Das ManagementZentrum Mittelrhein (MZM) blickt in diesem Jahr auf 25 Jahre erfolgreiche Arbeit in der Weiterbildung für Führungskräfte und Führungsnachwuchs zurück. Das MZM war 1989 als Technisch-Wissenschaftliches Institut gegründet worden und ist seit 2013 ein Geschäftsbereich der IHK-Akademie Koblenz e.V. Durch berufsbegleitende Aufbaustudiengänge, Seminare, Trainings und Coaching können Führungskräfte, Unternehmer und Nachwuchsmanager sich im MZM weiterbilden. Die Fachthemen reichen von der Betriebswirtschaft und Unternehmensführung bis hin zur Mediation, Business-

Coaching und Persönlichkeitsentwicklung. Zum Jubiläum hat man sich beim MZM etwas einfallen lassen: Von Juli an bis zum Jahresende erhält jeder neue Teilnehmer einen Gastro-Gutschein über 25 Euro und jeder 25. Teilnehmer 250 Euro Rabatt auf die Teilnahmegebühren. Kontakt: Artur Laux 0261 30471-71 [email protected]

IHK Informiert

Lehrstellensuche: Bei Bewerbern ist Flexibilität gefragt Hunderte Schüler haben im Juni den Aktionstag „Ausbildungschance“ genutzt, um sich über noch offene Lehrstellen in der Region zu informieren. Experten der IHK Koblenz und der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen standen im Koblenzer Löhr-Center einen Tag lang zur Beratung bereit. Denn wer sich engagiert bewirbt, der kann auch noch kurzfristig eine Lehrstelle finden. Laut Marco Lohn, Leiter der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Koblenz-Mayen, gab es in der Region zuletzt sogar noch deutlich mehr offene Stellen als unversorgte Bewerber. „Das heißt aber nicht, dass jeder auf den letzten Drücker noch seine Traumstelle finden kann“, mahnte Lohn. Da ist bei den Bewerbern Flexibilität gefragt. So zeigten die Mitarbeiter von IHK und Agentur für Arbeit auch beim inzwischen dritten Aktionstag „Ausbildungschance“ die vielfältigen Berufsbilder in Industrie, Dienstleistungsbranche und Gastronomie auf. Denn: „Es lohnt sich, auch abseits der besonders häufigen Ausbildungsberufe nach einer Lehrstelle zu suchen“, so Dr. Holger Bentz. „Es gibt viele weitere spannende Berufe mit tollen Zukunftsaussichten und Weiterbildungsmöglichkeiten.“

so Bentz weiter. Die duale Ausbildung biete Jugendlichen beste Karrierechancen und Aufstiegsmöglichkeiten – nicht nur in Zeiten des Fachkräftemangels. Beim Aktionstag nutzen einige Jugendliche auch die Gelegenheit, ihre Bewerbungsunterlagen von den Experten unter die Lupe nehmen zu lassen. Für Marco Lohn ist das rege Interesse der Jugendlichen an der Aktion ein klarer Beleg dafür, dass Agentur und IHK mit ihrer Initiative auf dem richtigen Weg sind. „Wir warten nicht darauf, dass die jungen Leute zu uns kommen, sondern gehen mit unserem Angebot dorthin, wo wir sie finden können. Das ist zwar etwas aufwendiger, bietet uns aber die Chance, auch diejenigen zu erreichen, die den Weg in die Agentur oder zur IHK scheuen. Wichtig ist, dass am Ende möglichst viele junge Menschen ohne Frust und Zeitverlust den Einstieg ins Berufsleben geschafft haben.“

Zu viele Jugendliche streben ein Studium an Zu den häufigsten Ausbildungsberufen gehörten im Bezirk der IHK Koblenz im vergangenen Jahr Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/-in und Industriekaufmann/-frau. Gleichzeitig können Unternehmen im nördlichen Rheinland-Pfalz immer häufiger freie Ausbildungsplätze nicht besetzen, weil geeignete Bewerber fehlen. „Leider erleben wir weiterhin einen starken Drang der jungen Leute an die Hochschulen“, so Dr. Holger Bentz von der IHK Koblenz. Dabei breche mehr als ein Drittel der Studenten ihr Studium wieder ab. „Es ist schlicht falsch, gute Bildung allein mit Hochschulabschlüssen gleichzusetzen“,

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9

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Wirtschaft in zahlen

Schulpatenschaften: Gemeinsam erfolgreich Angesichts rückläufiger Schülerzahlen und schwierigen Übergängen in den Beruf sind Schulen und Unternehmen mehr denn je gefordert, eng zusammenzuarbeiten. Die Schulpatenschaften als Angebot der IHK Koblenz richten sich an Schulen und Unternehmen im IHK-Bezirk mit dem Ziel, diese noch besser miteinander zu vernetzen. Mit Aktivitäten wie Betriebspraktika für Schüler und Lehrer, Unternehmensbesichtigungen, Schüler-Azubi-Projekten, Informationsveranstaltungen zur richtigen Berufswahl und Bewerbungstrainings können Sie Ihr Engagement für die Berufsorientierung und Ausbildung unserer Fachkräfte von

morgen stärken. Eine gute Möglichkeit, diese Aktivitäten zusammenzuführen, sind Schulpatenschaften. Die IHK Koblenz unterstützt in Zusammenarbeit mit den regionalen Arbeitskreisen SCHULEWIRTSCHAFT der Landesvereinigung Unternehmerverbände Rheinland-Pfalz (LVU) Schulen und Betriebe im IHK-Bezirk bei der Gründung von Patenschaften, organisiert jährlich den Erfahrungsaustausch und begleitet gemeinsame Projekte mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Hier möchten wir Ihnen einen Überblick zu diesem Thema bieten.

Schulpatenschaften im IHK-Bezirk Koblenz Anzahl der Schulpatenschaften im jeweiligen Landkreis; Stand: 27. Februar 2014, Quelle: IHK Koblenz.

Rhein-Hunsrück-Kreis Kreis Birkenfeld

43 16

Kreis Cochem-Zell

29

Kreis Bad Kreuznach Westerwaldkreis

19

Kreis Altenkirchen

15

77

Kreis Ahrweiler

44

Kreis Neuwied

15

Rhein-Lahn-Kreis

37

Kreis Mayen-Koblenz

46

Kreisfreie Stadt Koblenz

44

Viele Unternehmen pflegen Patenschaften mit verschiedenen Schulen und Schulformen. Schulen kooperieren mit mehreren Unternehmen.

WirtschAFt iN zAhlEN

385 schulpatenschaften, unzählige chancen teilnehmende unternehmen und die Anzahl ihrer patenschaften; stand: 27.02.2014, Quelle: ihK Koblenz.

Achim lohner Gmbh & co. KG, polch (2) · Alten- und pflegeheim marienstift, mendig (1) · Debeka-Geschäftsstelle, mayen (1) · Finanzamt mayen, mayen (1) · Franken Gmbh, Bendorf (1) · heuft untenehmensgruppe, Bell/Eifel (1) · hotel lellmann ludwig Gmbh, löf (1) · Kaufland mayen, mayen (1) · Kreissparkasse mayen, mayen (6) · meyer/stemmle AG & co. KG, mülheim-Kärlich (1) · peter hünten Gmbh, löf (1) · rhein-mosel-Fachklinik, Andernach (1) · rhi urmitz AG & co. KG, mülheim-Kärlich (1) · rWE Deutschland AG, saffig (4) · s+l Netzwerktechnik Gmbh, mülheim-Kärlich (3) · schmitt Enertec Gmbh, mendig (1) · shD holding Gmbh, Andernach (4) · spedition Balter Gmbh & co. KG, mülheim-Kärlich (1) · transportgesellschaft Krissel Gmbh, urmitz (1) · tVm / WWtV lizenz- und produktions Gmbh, urbar (1) · Verbandsgemeinde maifeld, polch (1) · Volksbank rheinAhrEifel - Geschäftsstelle mayen, mayen (5) · Weig Karton Gmbh & co KG, mayen (4) · zeppelin Baumaschinen Gmbh, mülheim-Kärlich (2)

Alutecta Gmbh & co. KG, Kirchberg (1) · Bellevue rheinhotel, Boppard (1) · Bohr omnisbus Gmbh, lautzenhausen (1) · BomAG Gmbh, Boppard (1) · Busch textilservice Gmbh & co. KG, Bärenbach (1) · continental teves AG & co. ohG, rheinböllen (1) · Deutsche Fertighaus holding AG, simmern (3) · Ehrhardt + partner Gmbh & co. KG, Boppard-Buchholz (3) · Ero-Gerätebau Gmbh, Niederkumbd (1) · Fa. peter hoch Gmbh & co. KG, Büchenbeuren/simmern (2) · Flughafen hahn Gmbh, hahn-Flughafen (2) · hahn Automation Gmbh, rheinböllen (2) · heinrichs & co. KG, Dommershausen-Dorweiler (3) · hochwildschutzpark rheinböllen, rheinböllen (1) · hotel & restaurant „zum Felsenkeller“, sohren (1) · Jakobsberg hotel & Golfresort, Boppard (1) · Kreissparkasse rhein-hunsrück, simmern (7) · meinhardt Gmbh & co. KG, sohren (1) · möbel preiss Gmbh & co. KG, Kastellaun (1) · porzellanhaus Kaefer ohG, sohren (1) · rWE simmern, simmern (1) · sander holding Gmbh & co. KG, Wiebelsheim (2) · sebapharma Gmbh & co. KG, Boppard (3) · seniorenzentrum Kastellaun, Kastellaun (1) · Volksbank rheinböllen eG, rheinböllen (1) · zF Friedrichshafen AG, simmern (1) · massmann Gmbh und & co. KG (1)

Alten- und pflegeheim des hospitalfonds montabaur gGmbh, montabaur (1) · hapack packmittel Gmbh & co. KG, montabaur (2) · Koch Bedachung Gmbh, Wirges (1) · Nassauische sparkasse Westerwald, montabaur (7) · saint-Gobain oberland AG – Werk Wirges, Wirges (1) · Westerwald Bank eG, hachenburg (7) · lidl-Vertriebs Gmbh & co. KG, Wöllstein (3)

Afflerbach Bödenpresserei Gmbh & co KG, puderbach (1) · Debeka-Geschäftsstelle, Neuwied (2) · EDEKA Fellenzer, puderbach (1) · Gewerbeverein der region puderbach e.V., puderbach (1) · Görres-Druckerei und Verlag Gmbh, Neuwied (1) · ignatz van roje & sohn, oberhonnefeld-Gierend (1) · mank Gmbh, Dernbach (1) · metsä tissue Gmbh, raubach (1) · Nm stahlgeräte Gmbh, Kurtscheid (1) · reifen Gundlach, raubach (1) · solvay infra Bad hönningen, rheinbrohl (1) · Westerwald Bank eG, hachenburg (2) · WirtschaftsForum Neuwied, Neuwied (1)

Ams Gmbh, Elkenroth (2) · Autohaus Erich Kämpflein ohG, Friedewald (1) · Autohaus roth Gmbh & co. KG, Daaden (1) · Azurit pflegezentrum Wiesengrund, langenbach bei Kirburg (1) · Azurit seniorenzentrum hildegardis, langenbach bei Kirburg (1) · Bartolosch Gmbh & co. KG, Friedewald (1) · Baumschule hebel, Daaden (1) · Becker Gmbh, Friedewald (1) · Blumen Ermert, Daaden (1) · Bödenpresswerk Daaden Gmbh, Daaden (1) · Brucherseifer transport und logistik Gmbh, Wissen (1) · Davinci haus Gmbh, Elben (1) · Elektro orlik Braun Gmbh, herdorf (1) · Ernst Berger & söhne JuWEl-schraubtechnik Gmbh, Wissen (1) · Fahrzeugbau Ginsberg Gmbh, Daaden (1) · Federal mogul, herdorf (1) · Friseursalon haarwirbel, Alsdorf (1) · Gasthof Koch Gmbh & co. KG, Daaden (1) · Gebr. Weber Gmbh, Gebhardshain (1) · Georg maschinentechnik Gmbh & co. KG, Neitersen (1) · Greiner purtec Gmbh, Niederdreisbach (1) · Grünwerk – sandra schäfer, Daaden (1) · h. + r. Bellersheim Gmbh, Neitersen (3) · hauskrankenpflegedienst „Anne“, Daaden (1) · ihr Frisör, Daaden (1) · installateur peter Bohl, herdorf (1) · Jumel und Kraft Kunststofftechnik Gmbh, Weitefeld (1) · Kessler Qmp Gmbh, Friedewald (1) · Kleusberg Gmbh & co. KG, Wissen (1) · Krah AG, schutzbach (1) · Kreissparkasse Altenkirchen, Altenkirchen (4) · malerfachbetrieb thomas hölzemann, Friedewald (1) · manfred rosenkranz Gmbh & co. KG, mauden (1) · maschinenbau Böhmer Gmbh, steinebach (sieg) (1) · metallbau stühn Gmbh, Weitefeld (1) · mineralmahlwerk Westerwald horn Gmbh & co. KG, Weitefeld (1) · möbelhaus tischlerei heidrich, Daaden (1) · muhr und Bender KG, Daaden (1) · Nimak Gmbh, Wissen (1) · optik in der alten post, Daaden (1) · petz rewe Gmbh, Wissen (1) · rEWE christian schuster ohG, Daaden (1) · roth und Weber Gmbh, Niederdreisbach (1) · roX Klimatechnik Gmbh, Weitefeld (1) · salon chaarisma, Daaden (1) · salon Querschnitt, Daaden (1) · schacht + Brederlow Gmbh, Daaden/herdorf (1) · seniorenheim mühlenau, Dernbach (1) · seniorenzentrum st. Josef, Wissen (2) · spedition rudolf lenz Gmbh & co. KG, Friedewald (1) · sturm metallverarbeitung Gmbh & co. KG, Daaden (1) · thomas-magnete, herdorf (1) · toom Baumarkt Gmbh, Altenkirchen (1) · trEiF maschinenbau Gmbh, oberlahr (1) · Verbandsgemeindeverwaltung Daaden, Daaden (1) · Verbandsgemeindeverwaltung herdorf, herdorf (1) · Volksbank Daaden eG, Daaden (1) · Volksbank Gebhardshain, Gebhardshain (1) · Walter henrich Gmbh, Daaden (1) · Werit-Kunststoffwerke W. schneider Gmbh & co. KG, Altenkirchen (1) · Westerwald Bank eG, hachenburg (6) · WEW Westerwälder Eisenwerk Gmbh, Weitefeld (1) · Wezek Gmbh, steinebach (sieg) (1) · zahnarztpraxis schönberger, Daaden (1) · zerspaner hubertus schmidt, herdorf (1)

AKNz, Bad Neuenahr-Ahrweiler (1) · Aktiengesellschaft Bad Neuenahr (Kurverwaltung), Bad Neuenahr-Ahrweiler (1) · Apollinaris Gmbh, Bad Neuenahr-Ahrweiler (1) · Bau- & Gartenmarkt schug Gmbh, Adenau (1) · Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB), Bonn (1) · Gartenlandschaft Berg & co. Gmbh, sinzig (2) · Gebrüder rhodius Gmbh & co. KG, Burgbrohl (4) · Gewerbeverein Kempenicher land e.V., Kempenich (1) · horst Klaes Gmbh & co. KG, Bad Neuenahr-Ahrweiler (2) · JosEF EmmErich pumpenfabrik GmBh, hönnigen-liers/Ahr (1) · Kreissparkasse Ahrweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler (8) · lidl-Vertriebs Gmbh & co. KG, remagen (1) · marc ulrich Die marketingflotte, Bad Neuenahr-Ahrweiler (1) · p.A. Jansen Gmbh u. co. KG, Ahrweiler (1) · rEWE Koch Gmbh & co. KG, Adenau (1) · rheinhotel Vier Jahreszeiten , Bad Breisig (1) · seehotel maria laach, maria laach (9) · steigenberger hotel Bad Neuenahr, Bad NeuenahrAhrweiler (1) · Volksbank rheinAhrEifel - Geschäftsstelle Bad Neuenahr-Ahrweiler, Bad Neuenahr-Ahrweiler (4) · Walter schmitz - Gärten für Auge & seele, reifferscheid (1) · Wolfcraft Gmbh, Kempenich (1)

Blumen proff, Nassau (1) · c. hermann Gross metallwarenfabrik KG, Nassau (1) · Eaton industries Gmbh, holzhausen a. d. haide (3) · Finzler, schrock & Kimmel Gmbh, Bad Ems (1) · Gebr. heymann Gmbh, Nastätten (1) · Georg-Vömel-haus, Bad Ems (1) · Globus handelshof st. Wendel Gmbh & co. KG, lahnstein (3) · häcker’s Grand hotel, Bad Ems (1) · haus hohe lay, Nassau (1) · heinen + löwenstein Gmbh & co KG, Bad Ems (1) · heuchemer Verpackungs Gmbh & co. KG, miehlen (1) · Nassauische sparkasse rhein-lahn, lahnstein (11) · rEWE ulrich pebler, Nassau (1) · schaefer Kalk Gmbh & co. KG, Diez (1) · Volksbank rhein-lahn eG, lahnstein (10)

Esr-BolENDEr haustechnik Gmbh, langenlonsheim (1) · JohANN hAY Gmbh & co. KG Automobiltechnik, Bad sobernheim (7) · Julius thress Gmbh & co. KG, Bad Kreuznach (1) · maschinen- und stahlbau technik markus Graffe Gmbh, langenlonsheim (1) · simoNA AG, Kirn (6)

Antenne Koblenz Gmbh, Koblenz (1) · Brillux Gmbh, Koblenz (1) · DAchsEr Gmbh & co. KG, Koblenz (2) · Daimler AG - Niederlassung Koblenz, Koblenz (1) · Debeka-Geschäftsstelle, Koblenz (13) · Deutsche telekom AG, Koblenz (1) · Dhl Freight Gmbh, Koblenz (1) · dm-drogerie markt Gmbh + co. KG, rennerod, mayen/ polch, lahnstein (3) · Eugen König Gmbh, Koblenz (1) · medienErleben-Verlag Gmbh, Koblenz (1) · mittelrhein media Gbr, Koblenz (1) · NormA lebensmittelfilialbetrieb Gmbh & co. KG, Koblenz (2) · scania Deutschland Gmbh, Koblenz (1) · sparkasse Koblenz, Koblenz (10) · stabilus Gmbh, Koblenz (1) · telekom Ausbildungszentrum, Koblenz (1) · trW Automotive/ lucas Gmbh, Koblenz (1) · Volksbank Koblenz mittelrhein eG, Koblenz (3)

Fissler Gmbh, idar-oberstein (6) · hoWAthErm Klimatechnik Gmbh, Brücken (1) · Kreissparkasse Birkenfeld, Birkenfeld (7) · oiE AG, idar-oberstein (1) · schwollener sprudel Gmbh & co. KG, schwollen (1) · Westnetz Gmbh, idar-oberstein (1) · Gottlieb roll Gmbh und & co. KG (1)

Autohaus Newel Gmbh, cochem (1) · Bildungs- und pflegeheim st. martin, Düngenheim (1) · caritas Werkstätten st. Vinzenz, cochem (1) · Globus handelshof st. Wendel Gmbh & co. KG, zell/mosel (4) · Kloster Ebernach, cochem (1) · lohmann Druck Gmbh, Bullay (1) · meduna-Klinik, Bad Bertrich (1) · NormA lebensmittelfilialbetrieb Gmbh & co. KG, cochem (2) · pro seniore residenz cochem, cochem (1) · raiffeisenbank Kaisersesch-Kaifenheim eG, Kaisersesch (1) · raiffeisenbank zeller land eG, zell/mosel (1) · sparkasse mittelmosel, cochem (10) · Wajos Gmbh, Dohr (1) · Weingut oster, Ediger-Eller (1) · Wirtz Gmbh, zell (1) · zeller plastik Deutschland Gmbh, zell/mosel (1)

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ein stück vom glück CSR steht immer stärker im Fokus Autorin: Stefanie Helsper Fotos: fotolia.com

VIELE UNTERNEHMEN ENGAGIEREN SICH FüR SoZIALE ZWECKE, FüR DIE UMWELT oDER üBERNEHMEN EINE BESoNDERE VERANTWoRTUNG IHREN MITARBEITERN GEGENüBER. WARUM TUN SIE DAS? WIE VIEL ALTRUISMUS STECKT DAHINTER, WIE VIEL MARKETING-STRATEGIE? UND IST „CoRPoRATE SoCIAL RESPoNSIBILITy“ TATSäCHLICH EIN ERFoLGSFAKToR?

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„Firma spendet an hospiz“, „Betrieb fördert heimischen Fußballverein“, „unternehmen unterstützt hilfsprojekt in Afrika“ – immer wieder tauchen solche meldungen in den zeitungen auf. Dazu ein Foto von der spendenübergabe. mit scheck im Großformat. Doch dieser Ausschnitt des Engagements der Wirtschaft für soziale zwecke ist nur ein kleiner. Experten gehen davon aus, dass in fast jedem mittelständischen industrieunternehmen zumindest ein instrument der corporate social responsibility (csr) verwendet wird, also der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung. Der Begriff indes ist schwammig – und geht über rein soziales Engagement hinaus. Auch Verantwortung auf dem markt, für die mitarbeiter und die umwelt, wird darunter gefasst. häufig jedoch beschränkt sich die Aktivität eines unternehmens auf einen dieser Bereiche. Eine csr-Ausrichtung in allen Bereichen ist selbst bei großen unternehmen noch selten, weiß der hamburger Berater Klaus rainer Kirchhoff. Er ist initiator des umfassendsten corporate social responsibility-rankings der größten europäischen unternehmen und Buchautor zum thema. in seiner Beratertätigkeit erlebt Kirchhoff, dass jedoch immer mehr unternehmen beim thema csr strategisch vorgehen wollen. Auch hervorgerufen durch einen gewissen Druck am markt. „Es gibt gesellschaftliche Erwartungen, eine Generation, die mit anderen Ansprüchen an die unternehmen herantritt“, sagt Kirchhoff. „sowohl als Käufer, aber auch als mitarbeiter.“ Es gebe heute ein hohes Anspruchsverhalten: t-shirts sollen nicht von Kindern genäht sein, mitarbeiter nicht ausgebeutet werden.

IHK-Journal 07_08/2014

als unternehmer etwas zurückgeben Bisweilen führt die gesellschaftliche Erwartung dann zu sogenanntem Greenwashing – Konzerne schmücken sich mit sozialen projekten, um schlechte Geschäftspraktiken zu überdecken. Doch für unzählige unternehmen gilt das Gegenteil; sie handeln nach dem motto: tue Gutes und rede nicht darüber. Ein Beispiel. Die Bendorfer spedition Normann. Geschäftsführer Andreas Normann sagt: „Diejenigen, denen es gut geht, sollten etwas tun für die, denen es nicht gut geht.“ Er möchte als unternehmer etwas bewegen. und seine mannschaft zieht dabei gerne mit und packt mit an. Denn die Normann Gruppe leistet nicht nur finanzielle unterstützung durch spenden,

sondern hilft auch mit mitarbeitern und Fuhrpark. Gerade kam ein hilferuf der örtlichen Grundschule – die Fußballtore fürs sportfest müssen transportiert werden. Ein Kindergarten bekam einst hilfe, als er in einer Notsituation kurzfristig umziehen musste, bei der müll-säuberungs-Aktion packten die mitarbeiter an, die Bendorfer Jugendhandballmannschaft bekam trikots und Bälle, als sie kurz vor dem Aus stand. Die Bendorfer tafel darf lagerplätze nutzen. Beim Elbe-hochwasser haben Normann-leute vom unternehmen gespendete trocknungsgeräte in die betroffenen Gebiete gefahren. Normanns mitarbeiter können projekte vorschlagen. Viele Anfragen von außerhalb nach spenden muss der Geschäftsführer jedoch ablehnen. ihm ist es wichtig, sich für maßnahmen einzusetzen, die der sozialen integration dienen, und meist gibt es einen Bezug dazu, oft direkt vor ort. „Bei vielen unternehmen findet das Engagement im stillen statt“, meint er, „sonst wird man von Anfragen überschüttet.“ Deshalb hängt auch Normann es nicht an die große Glocke. „mir geht es nicht um die Anerkennung“, sagt er. so halten es auch die Geschäftsführer der Koblenzer steuerungs- & Verteilungsbau Gmbh (KsV), thomas Frink und seine beiden söhne Andreas und christian Frink. Auch sie vermarkten ihr Engagement nicht. „Wir sind auf die Gesellschaft angewiesen, auf gut ausgebildete und gesunde mitarbeiter“, sagt Andreas Frink, „da möchten wir einen teil zurückgeben.“ Die KsV, ein mittelständischer Betrieb mit 120 mitarbeitern, hilft auf sozialer Ebene hauptsächlich durch spenden – an die Kinderkrebsstation im Koblenzer Krankenhaus Kemperhof oder das Jugendorchester montabaur etwa. Bei der Kinderhilfsorganisation children for a better World unterstützt die KsV als Gründungsmitglied verschiedene projekte.

gesundheit und sicherheit für die mitarbeiter Die Geschäftsführer von KsV wollen gemäß ihrer unternehmensphilosophie aber auch in sachen sicherheit, Gesundheit und umweltschutz verantwortlich und nachhaltig handeln. Dazu gehört ein Arbeits- und Gesundheitsmanagementsystem. mit Gesundheitstagen, rückenschule und sicherheitsvorkehrungen für die mitarbeiter und mit diversen maßnahmen für einen effizienten Energie- und rohstoffverbrauch. Das hält die Belegschaft gesund und verringert die Betriebskosten. Die mitarbeiter finden das soziale Engagement ihres Betriebes gut und beobachten genau, wofür Geld eingesetzt wird, berichtet Andreas Frink. Entscheidend sei, als unternehmer persönlich hinter dem Engagement zu stehen und eine klare haltung dazu zu haben. Frink glaubt: Ab einer gewissen unternehmensgröße übernehme ein Betrieb zwangsläufig gesellschaftliche Verantwortung, wenn auch zum teil aus Gründen des marketings. „Vor allem kleinere mittelständische unternehmen könnten sicherlich aber noch einiges mehr tun.“

„vieles kostet nicht viel“ Klaus rainer Kirchhoff ist sogar sicher, dass es kleinere und mittlere unternehmen leichter haben, csr-maßnahmen umzusetzen. „Die Barrieren für Veränderungen sind geringer“,

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so Kirchhoff. „Alle Beteiligten leben neue prozesse schneller, weil man sehr viel schneller von oben nach unten hindurch wirken kann.“ Viele maßnahmen kosteten nicht viel Aufwand und zeit, hätten aber enorme Wirkung. zum Beispiel: eine Flexibilisierung der Arbeitszeiten. oder Energie einsparen durch ein neues lampensystem. Klaus rainer Kirchhoff ist dabei allerdings überzeugt: „Wer versucht, sich auf allen Ebenen zu optimieren, wirtschaftet nachhaltiger.“ Also im Engagement für die mitarbeiter, beim umgang mit natürlichen ressourcen, im ökonomischen handeln und mit Blick auf die gesellschaftliche Verantwortung. Eine umfassende csr-strategie zahlt sich aus. so sieht es Klaus rainer Kirchhoff. Nach außen schaffen entsprechende maßnahmen einen positiven imageeffekt bei Kunden und investoren. und nach innen? „sie motivieren die mitarbeiter und erhöhen so die innovationskraft“, betont Kirchhoff. Nachhaltig könne csr jedoch nur dann sein, wenn das Engagement auch sinnvoll sei: „Der simple Versuch, das image zu verbessern und es durch Geld eine zeitlang zu pushen, greift zu kurz“, so Kirchhoff. „Durch inkonsistentes Verhalten kann man schnell wieder etwas zerstören.“ Der unternehmer, das unternehmen, müssen also dahinterstehen. Auch deshalb hält es Kirchhoff für ratsam, wenn unternehmen ihr gesellschaftliches Engagement mit dem unternehmenszweck in Einklang bringen. Das komme auch ihnen selbst wieder zugute. Etwa wenn technologie-unternehmen mit hochschulen kooperieren oder Geldwirtschaft mit kulturellen institutionen.

hilfsprojekte kommen bei mitarbeitern gut an Der medizintechnik-hersteller heinen+löwenstein (h+l) aus Bad Ems zum Beispiel spendet aufbearbeitete oder preisgünstige Geräte regelmäßig an hilfsprojekte in der Dritten Welt. „Wir verfolgen dabei keine feste strategie“, erläutert marke-

ting-leiter uli Brandenburg. häufig entstünden Kontakte über Ärzte oder Kunden, die auf schicksale und projekte aufmerksam machten oder in ehrenamtlicher Arbeit die medizintechnischen Geräte direkt in das jeweilige land brächten. so ermöglichte h+l einem afrikanischen Jungen eine lebensnotwendige speiseröhrenoperation in Deutschland oder sendete Beatmungsgeräte nach chile. Das soziale Engagement geht auf den h+l-Geschäftsführer reinhard löwenstein selbst zurück. Auch h+l nutzt die sozialen Aktivitäten laut uli Brandenburg nicht für marketingzwecke, einzig in der Kundenzeitschrift erscheinen kurze Berichte. „mit sozialer Verantwortung direkt zu werben, halte ich eigentlich für überholt, häufig machen das unternehmen, die ein imageproblem haben“, stellt Brandenburg heraus. Doch im unternehmen selbst, da sind die hilfsprojekte bekannt. „Die mitarbeiter finden es gut. Da geht es auch mal um weiche Faktoren: sie haben stress und auch mal Ärger, und da ist das dann eine gute sache, in der sie sich wiederfinden“, beschreibt Brandenburg. Deshalb opfern manche sogar ihre Freizeit, um bei hilfsaktionen mit anzupacken. All die Beispiele sprechen dafür, dass unternehmen keineswegs nur dann verantwortungsvoll handeln, wenn es sich rentiert. Wobei das Engagement sicher auch ohne marketing rentabel sein kann: Klaus rainer Kirchhoff gibt zu bedenken, dass vielfach die Bedeutung einer funktionierenden unternehmenskultur unterschätzt wird. „Wer sich mit seinem unternehmen identifizieren kann, ist viel stärker bereit, für den Erfolg das letzte zu geben“, sagt Kirchhoff. Nicht zuletzt binde es junge Fachkräfte an einen Betrieb. und csr ist offenbar geeignet, identifikationspotenzial zu schaffen. Wenn ein unternehmen Gutes tut. Für die mitarbeiter, für die Gesellschaft und die umwelt. Wenn unternehmer ein stück zurückgeben. Ein stück vom Glück in manchen Fällen.

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TITELTHEMA

Mit Begeisterung dabei Die Stiftung Deutsche Sporthilfe fördert aktuell 3.800 erfolgreiche und hoffnungsvolle Nachwuchs- und Spitzensportler. Zwischen 10 und 12,5 Millionen Euro jährlich lag die Fördersumme in der vergangenen Olympiade – Mittel, die die Sporthilfe durch Fundraising erwirtschaftet. Viele Förderer kommen auch aus der deutschen Wirtschaft. Ob die heimische Hockeymannschaft oder ein Projekt für Spitzensportler: Unternehmen setzen sich gern für Sportler ein. Warum, darüber haben wir mit dem Pressesprecher der Deutschen Sporthilfe, Jörg Hahn, gesprochen. Warum engagieren sich Unternehmen ausgerechnet für den Sport? Die Deutsche Sporthilfe konkurriert beim gesellschaftlichen Engagement von Unternehmen natürlich mit anderen Bereichen wie Kultur, Musik oder Sozialem. Aber die Sporthilfe profitiert von dem verbindenden Element: Sport ist geeignet, Heldengeschichten zu kreieren und Vorbilder zu schaffen. Nicht nur bei Großereignissen ist Sport immer mit Emotionen und Begeisterung verbunden – auch wenn Sie Sport im Kleinen verfolgen. Es macht Spaß, und es vermittelt Lebensfreude. Engagierte Sportler leben zugleich Werte vor: Leistung, Fair Play, Miteinander. Der Gedanke, auf ehrliche Art und Weise Spitzenleistung zu zeigen, treibt die Sportler und uns an. Durch diese Werte entsteht dann auch ein Imagetransfer zu den Unternehmen.

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Warum lohnt es sich für Unternehmen, sich für die Sporthilfe einzusetzen? Es ist sicherlich eine schöne gesellschaftliche Aufgabe, sich für junge Menschen mit so viel Begabung und Hingabe zu engagieren. In vielen Sportarten werden keine großen Gelder generiert, abseits vom Fußball oder Showsportarten wie Tennis oder der Formel 1. Kanu, Hockey, Turnen oder Rudern stehen nur alle vier Jahre im Fokus. Doch gerade diese Athleten brauchen finanzielle Unterstützung. Die Sportler treten für unser Land an. Wir fördern unabhängig von der Vermarktbarkeit einzelner Sportarten oder Typen. Die Unternehmen profitieren letztlich von dem von uns getragenen Wertekanon.

Können denn die Unternehmen Einfluss darauf nehmen, wie ihre Spenden konkret eingesetzt werden? Wir haben unterschiedliche Partnerebenen. Lufthansa, Mercedes-Benz, Deutsche Bank und Deutsche Telekom sind unsere vier nationalen Förderer in der höchsten Partnerkategorie. Es gibt aber auch Medien-Partner oder zum Beispiel Service-Partner, die ganz praktische Unterstützung leisten: Ein Beispiel ist Sebapharma, das Sportler mit Pflegeprodukten ausstattet. Es gibt für unsere Wirtschaftspartner auch die Möglichkeit, ganz konkrete Förderprogramme zu entwickeln, ein Stipendium zum Beispiel. So lassen sich verschiedene Förderbausteine direkt einem Unternehmen zuordnen und dann auch nach außen dokumentieren. Unternehmen jeder Größe können die Sporthilfe unterstützen, jede Unterstützung und jeder Beitrag wird gebraucht.

Sind es hauptsächlich große Unternehmen, die die Sporthilfe unterstützen? Die nationalen Förderer sind die großen Unterstützer, aber es sind nicht nur große Unternehmen. In einer Art Förderpyramide geht das über viele Größen hinweg. Und: Es sind nicht nur Geldleistungen, auch die Sachleistungen sowie ideelle Förderung haben einen ganz hohen Wert für die Sportler. Zum Beispiel Kontaktlinsen oder Bandagen – oder die Unterstützung bei Events. Es gibt auch Unternehmen, die ihre eigenen Unternehmensstrukturen anbieten und den Sportlern eine Perspektive für die Karriere nach der

Jeder Beitrag wird gebraucht: Pressesprecher Jörg Hahn wirbt für die Unterstützung der Deutschen Sporthilfe.

Karriere bieten. Im Rahmen der Initiative „Sprungbrett Zukunft“ können die Sportler zum Beispiel Praktika in den beteiligten Unternehmen absolvieren, bei denen die sportlichen Verpflichtungen berücksichtigt werden. Auch bieten die Firmen Kennwortbewerbungen an, damit Sportler in der ersten Bewerberauswahl nicht gleich durchfallen, weil sie für ihr Studium länger gebraucht haben als andere. Über 120 Unternehmen beteiligen sich an der Initiative. Wir werben außerdem für Ausbildungsmodelle, die die Bedürfnisse der Sportler berücksichtigen.

Wie wichtig ist die Berufsorientierung für die Sportler? Ein Fußballprofi kann in der Regel von seinem Sport leben, eine Kanutin oder ein Turner nicht. Irgendwann um die 30 geht ihre sportliche Laufbahn zu Ende, und sie müssen den Einstieg in die Arbeitswelt schaffen. Wir glauben deshalb, dass die Verzahnung von Wirtschaft und Spitzensport zunehmen muss, damit die berufliche Zukunft der Spitzensportler besser abgesichert wird. Unser Wunsch ist es, einen gesellschaftlichen Ausgleich zu schaffen: Diese jungen Menschen werden sehr vereinnahmt und begeistern die Gesellschaft. Umgekehrt braucht es dann auch Verständnis für ihre besonderen Belastungen. Abgesehen davon: Spitzensportler bringen meist „soft skills“ mit, die einem Unternehmen gut tun, wie Einsatzwillen, Durchhaltevermögen oder Ziel-Fokussierung.

TITELTHEMA

Wie entwickelt sich die Bereitschaft in der Wirtschaft, die Sporthilfe zu unterstützen?

immer wieder den Wert des Spitzensports für die Gesellschaft dokumentieren.

Es ist nach wie vor ein wachsender Markt, der allerdings nicht wie im klassischen Sponsoring funktioniert. Man muss schon viel dafür tun, dass die Unternehmen den Wert des von der Sporthilfe geförderten Sports für die eigene Strategie erkennen. Wir müssen deshalb auch

Steckt denn immer eine Strategie hinter dem Engagement der Unternehmen? Auf jeden Fall. Begeisterung für den Sport insgesamt steht natürlich am Anfang jeder Partnerschaft, aber auch

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die Frage, was das Unternehmen der Sporthilfe bzw. den geförderten Sportlern geben kann und umgekehrt. So entstehen Konzepte, die eine nachhaltige und beständige Zusammenarbeit ermöglichen, zum Wohle der Vielfalt eines erfolgreichen Spitzensports, der unser Land auf wunderbare Weise repräsentiert. Das Gespräch führte Stefanie Helsper.

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politik aktuell

DIHK: Neues aus Berlin und Brüssel

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Breiter Widerstand gegen Einschränkung von Windräderbau Berlin. Der Widerstand gegen die geplante Regelung, nach der Bundesländer Vorgaben für die Abstände zwischen Windrädern machen sollen, wächst. Jetzt hat auch der Bundesrat die Novelle abgelehnt. Er folgte der Argumentation der wirtschaftlichen und juristischen Sachverständigen, die sich bei der Anhörung im Bundestagsumweltausschuss gegen den Vorstoß ausgesprochen hatten: Damit würde die Auswahl geeigneter Flächen für Windräder stark

eingeschränkt. DIHK-Expertin Tine Fuchs wies darauf hin, dass die Windenergie nur dann ihren Teil zum Gelingen der Energiewende beitragen kann, wenn alle Optionen für den Bau von Windrädern bleiben. Außerdem ermögliche das Baugesetzbuch es bereits den Kommunen, geeignete Flächen für Windenergieanlagen auszuweisen und dabei auf regionale Besonderheiten und Anregungen der Öffentlichkeit einzugehen.

EEG-Novelle – DIHK mahnt Nachbesserungen an

Hindernisse im Schweitzer vertritt EU-Dienstleistungsbin- Wirtschaft in TTIP-Beirat nenmarkt beseitigen

Berlin. Die Einigung mit der EU über die Besondere Ausgleichsregelung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes war aus Sicht des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) ein erster wichtiger Schritt. Er gebe energieintensiven Betrieben in Deutschland die notwendige Planungssicherheit. Was aber muss getan werden, um die Kosten der EEG-Umlage insgesamt anzugehen? Der DIHK hat dazu vor dem Wirtschafts- und Energieausschuss auf Verbesserungen gedrungen. Die wichtigsten Forderungen von Achim Dercks, stellv. DIHK-Hauptgeschäftsführer, im Bundestag: Die Eigenerzeugung sollte wie bisher von der EEG-Umlage freigestellt und auf Benchmarks zu Energieverbrauch sowie zu durchschnittlichen Stromkosten verzichtet werden. Um auch in den Grenzbereichen der geplanten Regelung Anreize zur Steigerung der Energieeffizienz zu schaffen, sollte zudem der reduzierte Umlagesatz in Abhängigkeit der Stromkostenintensität gestaffelt werden. Dadurch könnten Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der Branchen deutlich reduziert werden und sie seien deutlich bürokratieärmer als die Einführung von Energieverbrauchsbenchmarks.

Brüssel. Ob es um die Anerkennung nationaler Zertifikate wie eines Gabelstaplerscheins geht oder auch um die Registrierung zu entsendender Mitarbeiter – im europäischen Dienstleistungsbinnenmarkt gibt es noch viele bürokratische Hürden. Sie machen vor allem kleinen und mittleren Unternehmen, die grenzüberschreitend tätig sind, das Leben schwer. Die Überprüfung der Gesetzgebung, mögliche Vereinfachungen, gegenseitige Anerkennungen oder Harmonisierungen hat deshalb jetzt der Deutsche Industrieund Handelskammertag (DIHK) von den künftigen politischen Akteuren in Brüssel gefordert und eine Studie mit rund 30 Beispielen aus zehn EU-Staaten vorgelegt. Sehr komplex sind demnach auch die Verfahren zur Teilnahme an öffentlichen Ausschreibungen. Hinzu kommen verpflichtende Tarifverträge im Zielland sowie unterschiedliche Steuergesetze und Versicherungspflichten. Die sogenannten „einheitlichen Ansprechpartner“, die die Unternehmen unterstützen sollen, seien keine große Hilfe, denn sie sprächen oft nur ihre Muttersprache und etwas Englisch.

Brüssel. DIHK-Präsident Eric Schweitzer ist von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) in den neuen Beirat zur Transatlantischen Handels- und Investitionspartnerschaft (TTIP) berufen worden. Ende Mai tagte die Runde zum ersten Mal. Sie soll dazu beitragen, die kontrovers und sehr emotional geführte Diskussion um das Abkommen in Deutschland zu versachlichen. Schweitzer: „Ziel von TTIP ist die Annäherung industrieller Standards und Zollverfahren, nicht aber die Senkung von Verbraucherschutzstandards. Politik, Wirtschaft, Medien und auch die Vertreter der Zivilgesellschaft sind daher gefragt, diese Ziele klarer zu kommunizieren und bestehende Verunsicherung bei den Verbrauchern aufzulösen.“ Mit am Tisch sind neben Vertretern der Wirtschaft unter anderem Gewerkschaften, Verbraucherorganisationen, Umweltschutzverbände, Nichtregierungsorganisationen und Kirchen.

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politik aktuell

Hingehört:

Nationalpark: Chance oder Risiko: Welchen wirtschaftlichen Nutzen sehen Sie für Ihr Unternehmen? Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald soll im Frühjahr 2015 als erster Nationalpark in Rheinland-Pfalz eröffnet werden. Davon könne auch die regionale Wirtschaft auf vielfältige Weise profitieren, so die Landesregierung und nennt beispielsweise die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen. Wir haben die Unternehmen vor Ort nach ihrer Einschätzung gefragt.

HANS-WALTER FRÜHAUF, GESCHÄFTSFÜHRER, SCHWOLLENER SPRUDEL GMBH & CO. KG, SCHWOLLEN „Der geplante Nationalpark Hunsrück-Hochwald kann sich positiv auf unsere Region und uns als Unternehmen auswirken, wenn alle mit anpacken. Schwollener Sprudel tritt seit Jahren für die Region ein und unterstützt sie, in vielfältiger Art und Weise. Gleiches gilt für den Nationalpark. Jedoch ist ein Erfolg an viele Faktoren geknüpft. Wenn alle einen Beitrag zum Gelingen dieses Projektes leisten, angefangen bei den Bürgern bis hin zu den Unternehmern, und den Nationalpark annehmen, dann kann daraus etwas Besonderes werden. Er könnte die Abwanderung der Bevölkerung in die Großstädte beeinflussen, Touristen anlocken und neue Arbeitsplätze schaffen. Nicht zuletzt wird auch ein großer Beitrag zur Erhaltung unserer heimischen Natur und Tierwelt geleistet.“

IHK-Journal 07_08/2014

GUIDO STEUER, INHABER, HOTEL RESTAURANT CAFÉ STEUER, ALLENBACH „Von Beginn an standen wir dem Projekt ,Nationalpark‘ positiv gegenüber. Es ist eine Chance für die strukturschwache Region des Kreises Birkenfeld. Gerade die Tourismus-Branche hofft auf einen Zuwachs von Gästen. Durch die Aufwertung des Naturparks zum Nationalpark, steigt das Gebiet in die Champions League der Naturschutzgebiete Deutschlands auf. Dadurch wünschen wir uns einen ähnlichen Schub wie durch die Ausweisung des Saar-Hunsrück-Steigs als Premiumwanderweg in 2010. Dieses Potenzial wollen wir als Betrieb nutzen. Wir sind ein zertifiziertes Wanderhotel und werden geführte Wanderungen durch den Nationalpark anbieten. Negative Auswirkungen durch das Projekt ,Nationalpark‘ können wir uns einfach nicht vorstellen. Wir sagen ,Ja‘ zum Nationalpark. Vielleicht gibt es da eher Ängste in anderen Branchen.“

DR. WOLFGANG SCHNEIDER, GESCHÄFTSFÜHRER, ELISABETH-STIFTUNG, BIRKENFELD „Meiner Überzeugung nach bietet der Nationalpark für jede Branche wirtschaftliche Chancen, wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren. Dabei sollten sich aber alle Beteiligten bewusst sein, dass dieses Projekt kein Selbstläufer ist. Die Menschen in der Region müssen sich engagieren, um davon zu profitieren. Es wird dabei wertvoll sein, dass unsere Initiativen die Unterstützung von Politik und Gesellschaft finden werden. So bieten sich Möglichkeiten durch Schwerpunktbildungen im Tourismus. Ich bin auch sicher, dass durch den Nationalpark Unternehmen bei der Gewinnung von Mitarbeitern profitieren können, da der Nationalpark und die damit verbundenen infrastrukturellen Verbesserungen die Attraktivität der Region erhöhen werden. Bei Bewerbungsgesprächen in Berufen mit Arbeitskräftemangel kann ich dies bereits jetzt feststellen.“

politik aktuell

Zur Sache

Bund hilft Land auf den richtigen Weg Der eine oder andere mag sich noch erinnern: Im vergangenen viert. Tatsächlich rächt sich für die Landesregierung hier, dass Jahr hatte das Land seine Anmeldung zum nächsten Bundes- bei der Auswahl der Verkehrsprojekte die regionalwirtschaftverkehrswegeplan nach Berlin gemeldet. Während sich die liche Wirkung, die Sicherung von Arbeitsplätzen und die MobiLandesregierung für ihre Arbeit naturgemäß selbst lobte, gab litätsanforderungen der Bürger und der Wirtschaft nur eine es insbesondere vonseiten der Wirtschaft deutliche und zum untergeordnete Rolle gespielt haben. Koalitionstaktische ErwäTeil auch heftige Kritik. Dabei hatte nicht nur die offensichtlich gungen sind eben ein schlechter Ratgeber für die Verkehrspoparteipolitisch geprägte Projektauswahl branchenübergrei- litik. Nicht ohne Grund haben die IHKs schon im April 2013 fend für Unmut gesorgt. Auch der „Erfolg“ der Landesregie- gewarnt, dass beispielsweise die Anmeldung nur von Teilstücken der B 10 keine Chance hat, vom rung, die Anzahl der für den BundesverKoalitionstaktische Bund akzeptiert zu werden. Natürlich kehrswegeplan gemeldeten StraßenErwägungen sind ein schlechter mag es einem CSU-Bundesminister bauprojekte gegenüber der letzten gefallen, sich über die Vorstellungen Meldeperiode um fast die Hälfte zu Ratgeber für die Verkehrspolitik. einer rot-grünen Landesregierung hinreduzieren, rief Kopfschütteln hervor. Zumal das Land keine Priorisierung der gemeldeten Projekte wegzusetzen. Der Verweis auf parteipolitische Motive greift vornahm und in Einzelfällen auch Vorgaben des Bundes bei der aber zu kurz. Schließlich betreibt auch das Bundesverkehrsministerium nur Mangelverwaltung, was die Finanzierung der Anmeldung ignorierte. Nachdem es zwischenzeitlich vergleichsweise ruhig um das Verkehrsinfrastruktur betrifft. Für solche Spielchen gibt es Thema wurde, kommt nun die Retourkutsche: Das Bundesver- keinen Raum. Und selbst wenn man versuchen würde, der Lankehrsministerium ignoriert die Anmeldung des Landes in Teilen desregierung damit ein Bein zu stellen: Ein Mehr an Infrastrukund setzt sowohl den durchgehend vierspurigen Ausbau der turausbau in Rheinland-Pfalz kann und darf uns nur recht sein. B 10 als auch die Nord- und Westumfahrung bei Trier auf die Dass der Bund dabei scheinbar mehr Weitsicht wagt, als die im Entwurfsliste des Bundesverkehrswegeplans. Nach der Inter- Land Verantwortlichen, sollte allerdings allen Beteiligten zu vention des Bundes für den sechsstreifigen Ausbau der Schier- denken geben. steiner Brücke in 2013 ist das bereits das zweite Machtwort aus Berlin. Wenig überraschend auch diesmal die Reaktion aus Mainz: Der Bund solle sich nicht einmischen. Das Land wüsste Robert Lippmann schon, was wichtig wäre. Der vor Ort erarbeitete Kompromiss 0261 106-214 würde gefährdet. Und überhaupt: alles parteipolitisch [email protected]





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Wirtschaftstrends

Neue Chancen Auf Beratung, Effizienz und Erlebnis kommt es an Mit dem „Branchenforum Handel“ bietet die IHK Koblenz auch in diesem Jahr wieder einige spannende Einblicke in die Zukunft. Onlinehandel und Filialisierung verändern viele Geschäftsmodelle grundlegend. Viele traditionelle Einzelhändler sehen dem mit großer Sorge entgegen – entsteht doch ein erheblicher Margendruck. Doch die Veränderungen bergen auch Chancen. Diese zeigen die Referenten beim Branchenforum auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz am Dienstag, 2. September 2014, ab 17.30 Uhr auf. Johannes Zumpe, Bayern Consult, verfügt über zehn Jahre Erfahrung im Handel, als Berater und Unternehmer. Er befasst sich in seinem Vortrag mit den Auswirkungen von E-Commerce und steigender Filialisierung auf den konventionellen Einzelhandel und zeigt konkrete Strategien auf. Stichworte sind unter anderem zielgruppenorientierte Sortimente, Erlebnis-Shopping und Multichanneling. Referent Jan Eiben ist Partner bei Bayern Consult und seit über zehn Jahren als Berater und Experte für Familienunternehmen tätig. Zu seinen Schwerpunkten gehören unter anderem Strategische Neuausrichtung und Restrukturierung. Außerdem spricht der Hamburger Trend- und Zukunftsforscher Oliver Leisse über die Frage, wie der Handel sich auf die Zukunft vorbereiten sollte. Von ihm dürfen die Teilnehmer interessante Impulse erwarten. Ein Vorgeschmack: Wir haben ihn um ein paar Einschätzungen gebeten.

Blicken wir zehn Jahre voraus: Was wird dann den Handel ausmachen? Große Veränderungen sind schon recht zuverlässig absehbar und die werden nicht lange, sicher nicht ganze zehn Jahre, auf sich warten lassen. Der Handel wird dramatisch umdenken, neudenken müssen. Der Onlinehandel bedroht immer mehr und immer schneller das stationäre Geschäft. Drei Hinweise: 

IHK-Journal 07_08/2014

Beratung Amazon beginnt in den USA mit Face-to-Face-Beratung über die Amazon-Endgeräte, wie den Fire-Tablet. Das heißt, ein Berater erscheint in einem Fenster auf dem Gerät und kann Produkte erläutern. Das wird ein wesentlicher Meilenstein auf dem Weg in die Zukunft sein – zumindest aus Sicht der „Pure-Player“, die immer weniger pure auftreten. Der Handel muss dringend seine Beratungskompetenz verstärken. Effizienz Im Zentrum des modernen Konsumenten steht das Zeitmanagement. Ihn treibt die Frage an: Wo kann ich Zeit einsparen, wie kann ich Zeitreserven für Familie und Wohlfühlen sammeln? Einkaufen ist nicht effektiv, zumindest nicht in der aktuellen Form. Amazon-Dash, ein Lebensmittellieferdienst, zeigt auch hier beispielhaft, was wir zu erwarten haben. „Next Day Delivery“ von Alltagsgütern, ja auch Lebensmitteln. Die Effizienz des Handels muss in allen Prozessen – nicht nur in einem einfachen Bezahlprozess an der Kasse – optimiert werden. 

Erlebnis Ja, ein schon bekanntes Thema, aber wir sehen keine Entwicklung. Immer wieder zeigen Konzepte wie Abercrombie & Fitch oder Globetrotter, wie es geht. Aber man sieht immer nur die hohen Investitionen und wartet auf ein Scheitern (so wie es bei Abercrombie nach vielen sehr guten Jahren nun bergab geht). Aus Sicht der Kunden ist Handel nur Regal. Das muss sich schnell ändern.

Worauf werden die Verbraucher in Zukunft besonderen Wert legen? Natürlich Beratung, Effizienz, Erlebnis. Die Schlacht kann aber nicht nur auf diesen drei Feldern gewonnen werden, es geht um Details im Handel, die auch thematisiert werden müssen. Individuelle Ansprache, Atmosphäre, wenig Verpflichtungen, Rückgaberecht, die Möglichkeit, gekaufte Ware wieder nach Nutzung mit entsprechender Wertminderung zurückgeben zu können.

Was erwartet die Besucher bei Ihrem Vortrag beim Branchenforum? Einen inspirierenden und durchaus unterhaltsamen Einblick in die Entwicklungen im Konsum und im Handel. Und es wird auch einige warnende Hinweise geben, denn wir müssen die kommenden Entwicklungen erkennen und auf sie eingehen, jetzt. Zur Person: Oliver Leisse, 53, war Strategie-Berater bei internationalen Werbeagenturen, bevor er 1997 mit der EARSandEYES GmbH ein Institut für Online-Marktforschung und Trendforschung gründete. 2008 folgte dann SEE MORE, das Institut für Zukunftsforschung und innovative Strategien in Hamburg. Das Institut erforscht aktuelle Consumer Insights auf Basis explorativer Studien in den Metropolen der Welt. Mit seinem Team entwickelt er neue Angebote, Marken und Zukunftsstrategien und berät Kunden wie die Deutsche Bank, TUI, Henkel und Schwarzkopf, Microsoft, die Deutsche Post, Freenet, REWE und viele mehr.

Das „Branchenforum Handel“ findet auf der Festung Ehrenbreitstein am Dienenstag, 2. Spetember 2013, ab 17.30 Uhr statt. Informationen und Anmeldung unter www.ihk-koblenz. de, Dok.-Nr. 115592. Kontakt: Patric Raeschke 0261 106-291 [email protected] So funktioniert Amazon-Dash per Elektronik-Stick Video ansehen unter http://youtu.be/ aFYs9zqYpdM

Wirtschaftstrends

Büroausbildung neu gestaltet Ausbildungsberuf Kaufmann/-frau für Büromanagement startet am 1. August 2014 Der „Kaufmann/-frau für Büromanagement“ wird der zahlenmäßig größte Ausbildungsberuf in Deutschland. In dem neuen Berufsbild werden die bestehenden Ausbildungen „Bürokaufmann/-frau“, „Kaufmann/-frau für Bürokommunikation“ sowie „Fachangestellte/r für Bürokommunikation“ (öffentlicher Dienst) zusammengefasst. Für das Jahr 2012 waren in diesen Berufen über 83.000 Ausbildungsverträge verzeichnet. Auch im Bezirk der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz sind die Ausbildungen bei den Jugendlichen beliebt. Aktuell gebe es 1.366 Ausbildungsverhältnisse, so Andreas Herla, Teamleiter der Ausbildungs- und Qualifizierungsberatung der IHK Koblenz: „Das Interesse am Kaufmann für Büromanagement wird zukünftig ebenfalls groß sein. Dementsprechend wollen wir die Betriebe frühzeitig zu den Änderungen sensibilisieren.“

Wahlqualifikationen bringen Flexibilität Gleich bleibt die Ausbildungsdauer von drei Jahren. Allerdings wird sich die Struktur der Ausbildungsordnung maßgeblich verändern. Ausbildungsfachmann Herla erklärt: „Neu ist, dass neben den berufsprofilgebenden Qualifikationen zusätzlich Wahlqualifikationen eingeführt werden. Dadurch können die Betriebe näher an den eigenen Anforderungen ausbilden.“ Das bedeutet in der Praxis: Die Unternehmen müssen zwei der folgenden Qualifikationen im Rahmen Ausbildung vermitteln: 1. Auftragssteuerung und Koordination 2. Kaufmännische Steuerung und Kontrolle 3. Kaufmännische Abläufe in KMU 4. Einkauf und Logistik 5. Personalwirtschaft 6. Marketing und Vertrieb 7. Assistenz und Sekretariat 8. Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement 9. Verwaltung und Recht (nur öffentlicher Dienst) 10. Öffentliche Finanzwirtschaft (nur öffentlicher Dienst) In den einzelnen Wahlqualifikationen werden über einen Zeitraum von fünf Monaten im dritten Ausbildungsjahr schwerpunktmäßig die entsprechenden Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt. Welche das sind, muss in einer Zusatzvereinbarung zum Ausbildungsvertrag geregelt sein. Andreas Herla weist darauf hin, dass die Angabe der Wahlqualifikationen zwingend erforderlich ist. Sie ist Voraussetzung für die Eintragung des Berufsausbildungsvertrags bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer.

„Gestreckte Abschlussprüfung“ wird erprobt Die zweite entscheidende Neuerung ist die „gestreckte Ausbildungsprüfung“. Bei dieser Prüfungsform wird die eigentliche Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen durchgeführt. Dadurch soll der Prüfungsdruck gleichmäßig auf die gesamte Ausbildungszeit verteilt werden. „Die bisherige Zwischenprüfung entfällt vollständig. Der erste Teil der Abschlussprüfung enthält die Ausbildungsinhalte der ersten 15 Monate und wird erstmals im Herbst 2015 stattfinden und zählt bereits 25 Prozent der Endnote“, führt IHK-Experte Herla aus. Die ersten Prüfungen nach diesem Muster werden im Herbst 2015 stattfinden. Der zweite Teil der Abschlussprüfung umfasst die schriftlichen Prüfungsteile Wirtschafts- und Sozialkunde und Kundenbeziehungsprozesse, sowie eine Fachaufgabe als fallbezogenes Fachgespräch. Grundlage für die Fachaufgabe ist eine der beiden ausgebildeten Wahlqualifikationen. Für das Fachgespräch können die Auszubildenden aus zwei Alternativen wählen. Bei der Report-Variante fertigt der Prüfling einen maximal dreiseitigen Report pro Wahlqualifikation über eine betrieblich durchgeführte Fachaufgabe an. Daneben bleibt weiterhin auch die „klassische“ Variante bestehen: Die Grundlage für das Fachgespräch ist hierbei eine von zwei praxisbezogenen Aufgaben, die vom Prüfungsausschuss gestellt werden. Vorerst wird die „gestreckte Abschlussprüfung“ bis 2020 erprobt. IHK informiert zum Thema Die IHK Koblenz hat die Ausbildungsbetriebe in einer Reihe von Vorträgen gezielt zu dem Thema informiert. Die Präsentation ist auf www.ihk-koblenz.de unter der Dok.-Nr. 120989 kostenlos abrufbar.

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Wirtschaftstrends

Vom dualen System profitieren Das erfolgreiche deutsche System der dualen Berufsausbildung ist im Ausland hoch angesehen. Vor allem Länder mit hoher Jugendarbeitslosigkeit blicken nach Deutschland. Das Projekt „VETnet“ unterstützt mitHilfe der Auslandshandelskammern (AHKs) den Aufbau dualer Strukturen in elf Ländern, gefördert vom Bundesbildungsministerium. Auch die IHK Koblenz engagiert sich in Sachen Berufsbildungsexport – und unterstützt im Rahmen des Projektes die AHK Slowakei. In dem Land mit knapp 5,5 Millionen Einwohnern liegt die Berufsausbildung in den Händen von sogenannten Berufsmittelschulen. Nach zwei bis drei Jahren verlassen die Schüler diese mit einem Berufsabschluss und nach vier bis fünf Jahren zusätzlich mit der Hochschulreife – aber in jedem Fall mit wenig Praxiserfahrung. Das Problem: „Die Praxis ist nicht praxisnah“, so formuliert es Projektleiterin Željka Šenkovic� von der Deutsch-Slowakischen Industrie- und Handelskammer. Die Jugendlichen verbringen sehr wenig Zeit in Betrieben, etwa ein bis zwei Tage in der Woche. Der Rest Praxis wird in Schulwerkstätten vermittelt, also quasi theoretisch, und dazu häufig mit überaltetem Gerät. Vielfach müssten die jungen Erwachsenen deshalb nach ihrer Ausbildung in den Unternehmen noch nachgeschult werden. Davon berichtet zum Beispiel Ralf Mayer, Leiter technische Ausund Weiterbildung bei Volkswagen Slovakia. VW ist eines von 15 Unternehmen in der Slowakei, mit denen die AHK in einem Ausschuss zu dualer Ausbildung zusammenarbeitet. Bernhard Meiser, Geschäftsführer Aus- und Weiterbildung bei der IHK Koblenz, hat VW und T-Systems Slovakia im Juni besucht und beraten. VW hat beispielsweise bereits ein „Zentrum für duale Ausbildung“ eingerichtet, die Ausbildungswerkstatt und die Berufsschule damit quasi in den Betrieb verlagert und mit Hightech ausgestattet. Das im Rahmen der slowakischen Vorschriften umzusetzen, sei nicht einfach gewesen, so Mayer. In einer aus sechs Modulen bestehenden Umschulung werden bei VW junge Erwachsene zwischen 18 und 25, die bereits einen slowakischen technischen Berufsabschluss haben, zum „Mechatroniker VW“ ausgebildet – ein eigener Berufsabschluss. Die Fachkunde unterrichten Ausbilder von Volkswagen. Aktuell profitieren davon 23 Jugendliche. Gerade bei den deutschen Unternehmen in der Slowakei ist der Wunsch, dual ausbilden zu können, groß, weiß Željka Šenkovic� . Hoffnung legen die Beteiligten jetzt auf ein Gesetz, das derzeit beim slowakischen Schulministerium vorbereitet wird und Ende des Jahres verabschiedet werden soll. Dieses könnte es Betrieben ermöglichen, nach deutschem Vorbild auszubilden – wenn sie es möchten. „Bei den slowakischen Unternehmen wird noch viel Überzeugungsarbeit nötig sein“, meint die AHK-Vertreterin. Schließlich verursacht eine betriebliche Ausbildung auch Personal- und Lohnkosten. Für Željka Šenkovic� geht die Rechnung aber auf: „Zurzeit kostet es viel Geld, die

VETnet exportiert duale Ausbildung in elf Länder Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „VETnet“ zielt auf die Implementierung dualer Elemente in die Berufsbildungssysteme an den elf AHK-Standorten Brasilien, China, Griechenland, Indien, Italien, Lettland, Portugal, Russland, Slowakei, Spanien und Thailand. Die AHKs mit ihren Kontakten zu Wirtschaft und Politik bilden eine wichtige Plattform auch für Berufsbildungsaktivitäten vor Ort. Während der zweijährigen Laufzeit sollen an allen Standorten die Voraussetzungen für pilothafte Ausbildungsgänge geschaffen werden. Am Ende der zweijährigen Projektlaufzeit sollen dann duale Ausbildungsgänge laufen, die durch eine von der AHK abgenommene Prüfung abgeschlossen werden. Dieser Abschluss soll, so das Ziel, in den jeweiligen Ländern offiziell anerkannt werden.

Foto: anja witt

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Bernhard Meiser (IHK Koblenz) hat die duale Ausbildung bei Unternehmen in der Slowakei vorgestellt – zum Beispiel wie hier im Gespräch bei Volkswagen.

Wirtschaftstrends

Bildungsberatung International bei der IHK Die IHK Koblenz unterstützt Betriebe auch bei allen internationalen Fragen rund um das Thema Ausbildung. Zu den Kernbereichen der Bildungsberatung International gehört die Mobilitätsberatung: Die IHK Koblenz unterstützt bei der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Auslandsaufenthalte von Azubis, berät zu Finanzierungsmöglichkeiten und Stipendien und hilft bei der Suche nach Partnerbetrieben im Ausland. Denn Azubis können bis zu einem Viertel ihrer Lehrzeit über ein Praktikum in einem Betrieb im Ausland verbringen. Umgekehrt fördert die IHK auch die Fachkräftesicherung durch ausländische junge Menschen, die nach Deutschland kommen, um die duale Ausbildung zu durchlaufen und anschließend als Fachkräfte übernommen werden können. Einwanderer bekommen im Sinne einer Willkommenskultur Hilfe bei Formalitäten und Behördengängen, bei der Suche nach Sprach- oder Integrationskursen und

Weiterbildungen. Unternehmen können sich bei der IHK entsprechend zu interkulturellen Trainings, Integrationsprojekten oder Förderprogrammen informieren. Außerdem gehört der Berufsbildungsexport zu den Aufgaben der Bildungsberatung. IHKs und AHKs fördern und begleiten Projekte zur dualen Berufsausbildung nach deutschem Vorbild im Ausland. Bildungsberaterin Anja Witt hat selbst mehrere Jahre in verschiedenen Ländern verbracht und beherrscht fünf Sprachen. Arbeitserfahrung sammelte sie zudem in verschiedenen EU-Institutionen und Organisationen. Kontakt: Anja Witt 0261 106-288 [email protected]

Mitarbeiter nach der Ausbildung in die Betriebe einzuführen und nachzuschulen.“ Von den deutschen Auszubildenden war Željka Šenkovic� demgegenüber sehr überrascht: Sie war Anfang des Jahres auch in Koblenz, um das deutsche Berufsbildungssystem näher kennenzulernen und hat dabei auch einige Abschlussprüfungen bei ThyssenKrupp Rasselstein verfolgt. „Es ist ein riesiger Unterschied“, sagt sie, „mein Eindruck war, dass sie in den drei Jahren ihrer Ausbildung auch wirklich selbstbewusst in ihrem Beruf geworden sind.“ Sie könnten ohne Weiteres sofort im Betrieb arbeiten. Das hat Željka Šenkovic� beeindruckt. Sie ist überzeugt: Wenn die Slowakei für die ausländischen Investoren, die im Land tätig sind, attraktiv und konkurrenzfähig bleiben will, muss sie in Sachen

Ausbildung etwas ändern und investieren. Denn auch dort sind qualifizierte Fachkräfte knapp. Immerhin: „Es kommen immer mehr Firmen auf uns zu, die Interesse an der dualen Ausbildung haben“, berichtet Željka Šenkovic�. Sie hofft, dass die 16 Betriebe, die derzeit an dem Pilotprojekt beteiligt sind, anderen ein gutes Beispiel sein werden und Interesse wecken. Bei den jungen Leuten ist die duale Ausbildung nach der Erfahrung von Ralf Mayer sehr gefragt. Knapp 500 Bewerber hat VW aktuell für die 24 Mechatronikerstellen und 24 Umschulungsplätze für Industriemechaniker und Elektroniker für Automatisierungstechnik. Eine ähnlich fundierte Ausbildung gebe es in der Slowakei bisher nicht. Bernhard Meiser und seine Mitarbeiter bei der IHK Koblenz werden das Projekt weiter begleiten und dabei helfen, Strukturen für eine duale Ausbildung zu schaffen. Prüfungsordnungen müssen erarbeitet werden, Gremien gebildet werden. Damit die Ausbildung dann genauso erfolgreich verläuft wie hierzulande. Kontakt: Bernhard Meiser 0261 106-132 [email protected]

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Gesundheit im Betrieb Von Fr anz Decker und Albert Decker

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Überblick über die Recycling- und Entsorgungsbranche Von bvse (Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (HrsG.)

Die branchenbekannte bvse-Broschüre „Zahlen – Daten – Fakten“ gibt mit zahlreichen Tabellen, Grafiken und Diagrammen einen umfassenden Überblick über die Recycling- und Entsorgungsbranche. 140 Seiten, 4. Auflage, bvse Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V., 2013, Bestellung über www.bvse.de Preis: 8 Euro

Koblenz so wie es war

Mission Impossible

Von Rudolf Bauer

Von Andrea Ramscheidt

Über 250 historische Aufnahmen und informative wie kurzweilige Texte führen in diesem Buch in eine Zeit voller umwälzender und menschlich bewegender Ereignisse zwischen den 1880er- und 1970er-Jah­ren. Sie lassen den Betrachter neben einigem Be­kannten auch manch Vergessenes wiederentdecken. Noch heute zeugen Gebäude und Straßenzüge von der reichen Geschichte, der großen Kultur und dem wirtschaftlichen wie gesellschaftlichen Wandel.

Dieses Buch zeigt, wie unmögliche Projekte in Er­fol­ge verwandelt werden können, gibt fachliches und mentales Standing und macht zu Meistern in Sachen Krisenmanagement. Es vermittelt Schritt für Schritt das Handwerkszeug, um die Anlage von Pro­jek­ten zu analysieren, Krisensituationen richtig einzuschätzen, Schwachstellen treffsicher zu bestimmen, effektiv Probleme zu meistern und verloren ge­glaubte Aufträge doch noch zum Erfolg zu führen.

176 Seiten, Droste Verlag, Düsseldorf, ISBN 978-3-7700-1479-8 Preis: 24,95 Euro

208 Seiten, Linde Verlag, Wien ISBN 978-3-7094-0384-6, Preis: 18,99 Euro

Ordnung. Kontrast. Reduktion.

Buchführung im Unternehmen mit DATEV

Von Tom Moog

Von Lübeck, Riepolt, Schneider und Schörverth

Der Inhalt des Buches ist dreigeteilt. Im ersten Teil erklärt der Autor die Begriffe Ordnung, Kontrast und Reduktion allgemein sowie konkret auf die Gestaltung angewandt. Im zweiten Teil wird darauf eingegangen, wie diese drei Faktoren sich gegenseitig bedingen. Der dritte Teil widmet sich elf herausragenden Persönlichkeiten, um das Gestaltungs­prin­zip zu veranschaulichen. Das System „Ordnung, Kontrast, Reduktion“ lässt sich auch problemlos auf Unternehmen übertragen, denn auch Unternehmen werden gestaltet.

Das Buch bietet einen einfachen und effizienten Einstieg in die theoretischen Grundlagen der Finanzbuchführung, die verschiedenen Möglich­keiten der Arbeitsteilung mit dem Steuerberater sowie in das tatsächliche Arbeiten mit DATEV-Software – dargestellt anhand von zahlreichen konkreten Beispielen und unterstützt durch Bildschirmmasken und Checklisten.

173 Seiten, Ambra Verlag, Wien 2013 ISBN 978-3-99043-529-8 Preis: 34,04 Euro

366 Seiten, DATEV eG (Verlag), Nürnberg, 2013 ISBN 978-3-944505-00-8 Preis: 29,80 Euro

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Wirtschaft im tv FREITAG, 11. JULI 2014

FREITAG, 18. JULI 2014

3sat, 10.15 uhr Beckmann: Informiert oder manipuliert – wie die digitale Welt unser leben verändert Mit den Gästen Sigmar Gabriel (Bundesminister für Wirtschaft und Energie, SPD), Frank Schirrmacher (Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“), Juli Zeh (Schriftstellerin und Juristin) und Fabian Heilemann (Internet-Unternehmer) (Erstsendung 17.4.2014). Facebook, Google & Co. sammeln über uns Informationen, Geheimdienste überwachen unsere Kommunikation, Cyberkriminelle stehlen Kundendaten. Sigmar Gabriel steht als SPD-Bundesvorsitzender für die Internet- und Datenpolitik seiner Partei und warnt vor der überwachung und Manipulation der Bürger durch eine Koalition von Geheimdiensten und online-Giganten. Frank Schirrmacher glaubt, dass Unternehmen, Behörden und Wissenschaftler versuchen, mithilfe gigantischer Mengen persönlicher Daten unser Leben zu lenken. Die Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh gilt als vehemente Kritikerin eines zunehmenden überwachungsstaats. Internet-Unternehmer Fabian Heilemann steht als „Digital Native“ für die junge Unternehmergeneration im Netz.

arD alpha, 14.00 uhr Der Weg in den Beruf (1) Themen: Was ist bei der Bewerbung zu beachten? Was tun, wenn die falsche Ausbildung gewählt wurde? BR-alpha heißt seit dem 1. Juli ARD alpha.

3sat, 21.00 uhr makro: teurer lärm Lärm ist die am meisten unterschätzte Umweltgefahr. Denn Lärm macht krank, darin sind sich Mediziner und Wissenschaftlicher einig. Jeder Zweite in Deutschland fühlt sich vom Straßenverkehrslärm belästigt, etwa jeder Dritte vom Fluglärm und immerhin noch gut jeder Fünfte vom Bahnlärm. In vielen Regionen Deutschlands kämpfen die Bürger um ihre Ruhe: Anwohner der Flughäfen in Frankfurt am Main oder in Berlin sowie Bahnlärmgeplagte im Mittelrheintal oder in oldenburg. Darüber hinaus ist Lärm auch teuer. Denn Lärm und seine Folgen belasten das Gesundheitswesen, mindern den Wert von Immobilien und sorgen für Einbußen beim Tourismus. Allein die Schäden durch Schienenverkehrslärm werden für Deutschland auf etwa 800 Millionen Euro jährlich geschätzt. Dementsprechend nimmt die Bedeutung von Lärmschutz weiter zu, insbesondere bei der Planung neuer Infrastrukturprojekte.

3sat, 21.00 uhr makro: alles nur geliehen? ohne Kredit kein Wachstum – sagen die einen. über Kredite verschaffen sich Unternehmen Geld für neue Investitionen. Aber auch vielen Konsumenten macht es erst ein Kredit möglich, ein Haus zu kaufen, ein Auto oder ein Smartphone. Kredite befeuern den Konsum. Zu viele und zu billige Kredite sind gefährlich, sagen die anderen. überall auf der Welt entstehen neue Kreditblasen, angetrieben durch das billige Geld der Zentralbanken. Was passieren kann, wenn eine solche Blase platzt, hat sich bei der Finanzkrise 2008 gezeigt. Die Verbraucherschutzminister haben die Banken nun aufgefordert, in den kommenden sechs Monaten ihre Zinssätze für Dispokredite zu senken. Wenn das nicht passiert, sollen Gesetze einen Höchstsatz festlegen.

FREITAG, 25. JULI 2014 3sat, 21.00 uhr makro: Die Preis-lüge Vor zwölf Jahren kostete in den Filialen der meisten Modeketten ein Standard-T-Shirt 9,90 DM. Seitdem sind flächendeckend die Preise gestiegen. Alles ist teurer geworden. Nur T-Shirts kosten immer noch denselben Preis: 4,95 Euro. Wie kann so etwas funktionieren? Neben den Herstellungs- und Transportkosten entstehen Kosten, über die sich ein normaler Kunde sehr wenig Gedanken macht. Weltweit zahlen Menschen mit ihrer Freiheit, ihrer Gesundheit oder ihrem Leben dafür, dass otto Normalverbraucher ein „Schnäppchen“ im Laden machen kann.

Weitere Sendungen:

DIENSTAG, 15. JULI 2014

Beiträge in der SWR Mediathek unter http://www.swrmediathek.de

artE, 20.15 uhr Der faire Handel auf dem Prüfstand Das Geschäft mit Fair-Trade-Produkten boomt: 2012 betrug der Umsatz rund fünf Millionen Euro, Tendenz steigend. Die neue Konsumeinstellung ist gut für das Gewissen und für die Finanzen. Konsumieren, ja, aber bitte fair!, so lautet das Motto des fairen Handels. Wenn der Verbraucher ein Produkt mit Fair-Trade-Siegel in seinen Einkaufswagen legt, dann trifft er damit eine Entscheidung, deren Konsequenzen am anderen Ende der Welt spürbar sind: In Afrika oder Lateinamerika werden Kleinbauern angemessen für die Produktion von Rohstoffen vergütet.

Zur Sache Rheinland-Pfalz Wie viele Deutsche pendeln täglich zur Arbeit in die Nachbarländer? Wie viele Arbeitnehmer, u. a. aus Koblenz, pendeln täglich über die eigenen Landesgrenzen hinaus? http://swrmediathek.de/tvshow. htm?show=586a9b90-1d6c-11e0-b25b-0026b975f2e6

Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.

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veranstaltungsvorschau

Informationen zur Exportkontrolle

Fragen auf alle Antworten rund um die Existenzgründung gibt es für Interessierte bei den Basisseminaren für Existenzgründer. Dabei geht es thematisch von der Analyse der Gründungsidee bis hin zur Darstellung eines Businessplans. Die Veranstaltungen werden regelmäßig vom IHK-Starterzentrum in Zusammenarbeit mit den Geschäftsstellen der IHK Koblenz angeboten. Ziel ist es, potenzielle Gründer auf die Erstellung ihres Unternehmenskonzeptes vorzubereiten. Dabei kann es sich um eine Neugründung oder die Übernahme eines Betriebes handeln. Die Teilnahme an dem Seminar ist kostenlos. Weitere

Foto: fotolia.com

Existenzgründung: Gewusst wie

Informationen zum Basisseminar sind im Internet auf www.ihk-koblenz. de unter der Dok.-Nr. 2575 abrufbar. Kontakt: Claudia Nebendahl 0261 106-262 [email protected]

J u l i/A u g u s t

Bestimmte Exporte und Tätigkeiten im Bereich des Außenwirtschaftsverkehrs sind verboten. Es bestehen Embargos, die Verbote und Beschränkungen des Außenwirtschaftsverkehrs beinhalten. Die Problematik verbirgt sich vor allem hinter den als „harmlos“ erscheinenden Waren. Im Rahmen der Veranstaltung „Exportkontrolle“ in der Reihe „Außenwirtschaft kompakt“ der IHK Koblenz werden alle wichtigen Fragen zum Thema geklärt. Die Veranstaltung am Montag, 14. Juli, in der IHK Koblenz, Schlossstraße 2, beginnt um 9 Uhr. Kontakt: Frauke Gutmann 0261 106-263 [email protected]

IHK-Veranstaltungen 9. 7

16.30 Uhr

Forum Gefahrgut Rhein-Mosel

Koblenz

10. 7. 8 Uhr

Steuerberatersprechtag für Existenzgründer

Altenkirchen

14. 7. 9 Uhr

Exportkontrolle

Koblenz

15. 7. 11 Uhr

Basisseminar für Existenzgründer

Koblenz

17. 7. 14 Uhr

Basisseminar für Existenzgründer

Bad NeuenahrAhrweiler

24. 7. 9 Uhr

Basisseminar für Existenzgründer

Altenkirchen

24. 7. 16.30 Uhr

Sitzung der IHK-Vollversammlung

Andernach

24. 7. 10 Uhr

Weinexport in die USA (Trier)

Trier

6. 8.

13 Uhr

Rechtsanwaltssprechtag

Koblenz

6. 8.

14 Uhr

Steuerberatersprechtag für Existenzgründer

Simmern

7. 8. 8 Uhr

IHK-Journal 07_08/2014

Steuerberatersprechtag für Existenzgründer

Koblenz

12. 8. 11 Uhr

Basisseminar für Existenzgründer

Koblenz

13. 8.

14 Uhr

Basisseminar für Existenzgründer

Bad NeuenahrAhrweiler

26. 8. 10 Uhr

Basisseminar für Existenzgründer

Montabaur

Einstieg in neue Märkte Die Arbeitsgemeinschaft der IHKs in Rheinland-Pfalz und dem Saarland laden ein zum 3. Exportforum 2014. Am 9. Oktober 2014 erhalten Unternehmer im CongressForum Frankenthal von 9.30 bis 16.30 Uhr praktische Tipps für den Einstieg in neue Märkte. Deutschland trotzt der Krise, der Export boomt wie nie zuvor. Auf zahlreichen Auslandsmärkten bieten sich auch dem regionalen Mittelstand hervorragende Absatzchancen. Die Veranstaltung beleuchtet umfassend alle Seiten des internationalen Geschäfts. Im Mittelpunkt des Programms stehen Workshops zu den Themen Zoll- und Außenwirtschaftsrecht, Umsatzsteuer und Zahlungsabsicherung. Die Teilnahme ist kostenfrei. Kontakt: Frauke Gutmann 0261 106-263 [email protected]

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Transparente Rohstoffwirtschaft: Unternehmen ausgezeichnet Fotos: fotolia.com

Über den Abbau von Rohstoffen wird in den betroffenen Regionen oft diskutiert: Einzelne Bürger fürchten um ihre Ruhe, Touristiker um die Landschaft, Bürgermeister um ihre Straßen. Die Akzeptanz in der Bevölkerung scheint zu schwinden – trotz der großen Bedeutung, die die Rohstoffwirtschaft in unserer Region hat. „Dabei ist Rohstoffförderung längst mit Naturschutz vereinbar und auch im Einklang mit Umwelt und gesellschaftlichen Belangen möglich“, sagt Andreas Hermann, Umwelt- und Rohstoffreferent bei der IHK Koblenz. Gute Beispiele dafür sind auch die Unternehmen, die jüngst in Kirn den „Nachhaltigkeitspreis Rohstoffwirtschaft 2014“ verliehen bekamen. Mit dem Preis ehrt die Landesregierung Unternehmen aus Rheinland-Pfalz, denen es gelingt, Rohstoffabbau mit Umweltverträglichkeit und Akzeptanz in der Öffentlichkeit zu verbinden. Den Preis erhielten die Sibelco Deutschland GmbH aus Ransbach-Baumbach, Schäfer Kalk aus Diez sowie die Büttel GmbH aus Eich. Die Unternehmen Leimig Kaspar & Sohn aus St. Sebastian, die Basalt AG aus Linz am Rhein sowie die NHB Nahe-Hunsrück-Baustoffe GmbH & Co. KG aus Kirn wurden mit einer Belobigung für das freiwillige, über das vorgeschriebene Maß hinausgehende Engagement ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Rahmen des 8. Rohstofftages des Landes statt. Dieser wird vom Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz gemeinsam mit dem Landesamt für Geologie und Bergbau sowie dem Bundesverband keramische Rohstoffe und Industrieminerale (BKRI), dem Industrieverband Steine und Erden Neustadt und dem Verband der Bau- und Rohstoffindustrie (vero) veranstaltet. Der Rohstofftag stand diesmal unter dem Titel „Rohstoffgewinnung im Dialog“. Für Andreas Hermann ist „Dialog“ ein zentraler Aspekt mit Blick auf die künftige Rohstoffförderung. Denn die breite Bevölkerung wisse heute viel zu wenig über die (volks)wirtschaftliche Bedeutung dieser Industrie. „Es ist wichtig, gute Beispiele der Rohstoffwirtschaft aufzuzeigen, damit klar wird: Rohstoffwirtschaft und gesamtgesellschaftliche Interessen gehen im Einklang daher. Sie schließen sich keineswegs aus“, betont Hermann. Beim

Rohstofftag ging es so auch um Mitwirkungsmöglichkeiten der Bevölkerung bei der Planung zukünftiger Abbauvorhaben. Wirtschaftsministerin Eveline Lemke unterstrich, dass der notwendige heimische Rohstoffabbau in der Zukunft nur über frühe Information und Akzeptanz funktionieren werde. Die schon heute vorgeschriebene Öffentlichkeitsbeteiligung scheint als verwaltungstechnischer Akt die Bürger nicht ausreichend abzuholen oder anzusprechen. Behörden einerseits und Unternehmen sowie Bürger andererseits scheinen hier schnell verschiedene Sprachen zu sprechen. Lemke hält daher das laufende Pilotprojekt zur nachhaltigen Rohstoffsicherung in der Region Rheinhessen-Nahe für wegweisend, bei dem alle relevanten Gruppen zu einem sehr frühen Stadium in die Planung eines Rohstoffsicherungskonzeptes eingebunden wurden. Die IHK Koblenz begleitet das Pilotprojekt als kritischer Partner. Aus Sicht der IHK Koblenz ist für die Wirtschaft vor allem Planungssicherheit und die Verfügbarkeit heimischer Rohstoffe für künftige Generationen entscheidend. Dementsprechend müssen geeignete Flächen für den zukünftigen Rohstoffabbau nutzbar gehalten werden. „Die Flächen müssen heute schon verbindlich ausgewiesen werden“, so Hermann. „Es macht keinen Sinn, eine Fläche zu bebauen und in 50 Jahren alles wieder abzureißen oder umzusiedeln.“ Möglich sei dagegen aber beispielsweise eine zwischenzeitliche Nutzung durch Land- oder Forstwirtschaft oder andere mit der zukünftigen Rohstoffgewinnung nicht in Konflikt stehenden Funktionen. Darüber hinaus fordert die IHK, dass die Unternehmen auch in Zukunft eigenverantwortlich handeln können. „Wir wehren uns gegen zusätzliche Pflichten, die Genehmigungsverfahren weiter verteuern und verlängern“, so Hermann. Er ist sich in jedem Fall sicher: „Die Rohstoffgewinnung kann so weiterentwickelt werden, dass alle Beteiligten gewinnen.“ Im Dialog mit der Öffentlichkeit sieht die IHK eine große Herausforderung: „Wir müssen es schaffen, dass der Rohstoffabbau wieder an Akzeptanz und Verständnis gewinnt.“ Engagierte Unternehmen sind dabei natürlich hilfreich.

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ahrweiler

Um die Fertigstellung der Autobahn A 1 ist es in den letzten Monaten ruhig geworden. Noch im Sommer des vergangenen Jahres schien der Lückenschluss der Autobahn A 1 zwischen Kelberg und Blankenheim in der Eifel endlich in greifbare Nähe zu rücken. Vor dem Kreistag Ahrweiler hatte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) über den Stand der Planungen berichtet und einen Baubeginn für das Jahr 2015 in Aussicht gestellt. Die Mainzer Landesregierung hatte das 320 Millionen Euro teure Projekt für den Bundesverkehrswegeplan angemeldet. Doch wann die Fertigstellung der Nord-Süd-Verbindung von der Ostsee bis ins Saarland mit insgesamt 730 Kilometern Länge endlich vervollständigt wird, scheint heute nach wie vor offen. Woran hakt es trotz dieser vermeintlich klaren politischen Weichenstellung? An der Unterstützung der Bevölkerung für den Lückenschlusses im Landkreis besteht jedenfalls kein Zweifel. So engagieren sich die Bürgerinitiative „Pro A 1“ sowie die kommunale Arbeitsgemeinschaft „Pro Lückenschluss A 1“vor Ort. Auch der Kreistag hatte in einer Resolution vom Oktober 2011 auf das verkehrspolitisch wichtigste Infrastrukturprojekt für den Kreis hingewiesen und den unverzüglichen Lückenschluss zwischen der Anschlussstelle Kelberg und der Anschlussstelle Blankenheim gefordert. Diese Resolution wurde durch eine Unterschriftenaktion, bei der rund 2.000 Bürger das Vorhaben befürworteten, unterstützt. Doch bisher hat sich nur wenig getan: Derzeit wird die Fortführung des Planfeststellungsverfahrens vorbereitet, von dessen Dauer letztlich der Baubeginn abhängt. Guido Nisius, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Adenau, verdeutlicht die Bedeutung des Lückenschlusses für die heimische Wirtschaft: „Die Realisierung des Lückenschlusses ist eine unabdingbare Voraussetzung für eine gezielte gewerbliche Entwicklung in unserer Hocheifelregion. Ich sehe darin eine erhebliche Verbesserung der Standortbedingungen für

Foto: Thewalt

A-1-Lückenschluss ist überfällig

Investoren und den Tourismus. Von besonderer Bedeutung ist der Lückenschluss für den Nürburgring.“ Aber auch die Erreichbarkeit des Wirtschaftsraums Köln–Bonn spiele eine große Rolle, so Nisius weiter. Er ist sich sicher: „Durch den Lückenschluss können wir Abwanderungstendenzen in der Bevölkerung entgegenwirken.“ IHK-Regionalgeschäftsführer Dr. Bernd Greulich sichert seine Unterstützung zu: „Der A-1-Lückenschluss ist längst überfällig, der Baubeginn für dieses letzte Teilstück der Eifelautobahn muss so bald wie möglich erfolgen.“

Jubilare im Juli 50 Jahre Jüngling Gala-Bau Gesellschaft mit beschränkter Haftung, Reifferscheid

10 Jahre Armin Schmitt, Alexander Schmitt GbR, Insul Bauzentrum Sinzig Verwaltungsgesellschaft mbH, Sinzig Dieter Bonefas, Remagen

IHK-Journal 07_08/2014

Mannion Holding GmbH, Grafschaft

Zukunftspreis ausgeschrieben

Heuft expandiert weiter

Die Volksbank RheinAhrEifel hat den „Zukunftspreis Heimat“ ausgeschrieben. Das Gesamtpreisgeld im Rahmen des Wettbewerbs beträgt 23.500 Euro. Davon entfallen 15.000 Euro auf den Sieger. Gesucht werden Projekte, die nachhaltig regionale Strukturen stärken und dem Gemeinwohl zugutekommen. Teilnehmen können sowohl Einzelpersonen, Schulklassen, Vereine, Initiativen, Gemeinden, gesellschaftliche Vereinigungen sowie mittelständische Unternehmen aus der Region Rhein-Ahr-Eifel. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2014. Mehr Informationen gibt es unter www. voba-rheinahreifel.de/zukunftspreis.

Die Heuft Sytemtechnik GmbH vergrößert erneut die Produktions- und Serviceflächen in Burgbrohl. Die Erweiterungen sollen eine 6.000 Quadratmeter große Produktionshalle, zwei fünfgeschossige Verbindungsbauten, 215 Parkplätze sowie einen neuen Verkehrsweg beinhalten. Die Gesamtfläche des Betriebsgeländes „Am Wind“ erweitert sich dadurch von 22.000 auf 30.000 Quadratmeter. Das Unternehmen beschäftigt etwa 1.000 Mitarbeiter, davon 700 allein in Burgbrohl. Heuft hat sich als Spezialist für Technologien zur Qualitätssicherung bei der Getränke-, Food- und HealthcareProduktion weltweit etabliert.

Marcus Alexander Mandt, Bad Neuenahr-Ahrweiler

Jubilare im August 25 Jahre Dominik Graf von Spee, Sinzig Klaus Börsch, Niederzissen

10 Jahre Albert Mendritzki, Brohl-Lützing Bauzentrum Sinzig GmbH & Co. KG, Sinzig

Kontakt: Dr. Bernd Greulich 02641 99074-13 [email protected]

altenkirchen

überstanden hat“, sagt Dr. Ralf Kölbach, Vorstandsmitglied der Westerwald Bank eG Volks- und Raiffeisenbank. Für die Menschen seien Werte wie Nachhaltigkeit, Selbstständigkeit und Verantwortlichkeit für die Region zunehmend von Bedeutung, so Kölbach weiter. Auch bei der PETZ REWE GmbH in Wissen hat sich die Rechtsform über mehr als vier Generationen bewährt, so Geschäftsführer Josef Sanktjohanser: „Die Genossenschaft als rechtliches Dach ermöglicht es mir, als Kaufmann in eigener Verantwortung meine Geschäfte im Verband der REWE Group zu führen.“ Wichtig sei dabei das Prinzip der Solidarität der Rewe-Märkte untereinander, so Sanktjohanser. Er ist sich sicher: „Die Genossenschaft ist gerade heute gesellschaftlich wertvoll.“ Davon ist auch die Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisen-

proRZ kommt nach Wallmenroth

Foto: proRZ

Die proRZ Rechnungsbau GmbH will bis Dezember dieses Jahres das neue Verwaltungs- und Kompetenzzentrum in Wallmenroth beziehen. Der IT-Komplettdienstleister und Rechnungszentrumsbauer sei aufgrund der guten Entwicklung in den letzten Jahren an die Kapazitätsgrenzen des bisherigen Firmensitzes in Betzdorf gestoßen, so die beiden

Geschäftsführer Ralf Sieven und Thomas Sting: „Der Neubau ist für uns der nächste logische Schritt. Wir bedienen einen zukunftsfähigen Markt, der noch viel Potenzial für weiteres Wachstum bietet.“ Die neue Firmenzen­trale umfasst eine Gebäudefläche von 1.500 Quadratmetern und soll pünktlich zum 15-jährigen Bestehen fertiggestellt sein. proRZ gehört zu den Markführern im Bereich der Planung und dem Bau von Rechenzentren in Deutschland. Das Unternehmen, zu der auch die DC-Datacenter-Group GmbH gehört, wurde 2005 gegründet und beschäftigt heute über 100 Mitarbeiter.

Foto: Deutsche Friedrich-Wilhelm-

Solidarität und Hilfe zur Selbsthilfe – das waren die wichtigsten Prinzipien, die Friedrich Wilhelm Raiffeisen (1818–1888) den Genossenschaften zugrunde legte. Der Sozialreformer aus der Region gründete bereits 1845 den „Weyerbuscher Brodverein“ sowie den „Flammersfelder Hülfsverein“ basierend auf diesen Werten. Über 150 Jahre später ist sein geistiges Erbe im Raiffeisenland immer noch präsent. Bis heute versteht man unter Genossenschaften einen Zusammenschluss von natürlichen Personen, um gemeinsam ein Geschäft zu betreiben. Dabei sind gerade die Genossenschaftsbanken zuletzt wieder verstärkt in das Interesse der Öffentlichkeit gerückt. „Die Genossenschaftsidee Raiffeisens hat den Test der Zeit bestanden und ist hochaktuell. Das gilt besonders für den genossenschaftlichen Finanzverbund, der die Finanzkrise gut

Gesellschaft überzeugt. Diese hat gemeinsam mit der Hermann-Schulze-DelitzschGesellschaft einen Antrag gestellt, dass die Genossenschaftsidee künftig als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO geschützt wird.

Jubilare im Juli 10 Jahre Andreas Wilhelm Selders, Flammersfeld Florian Waldvogl, Grünebach Heinrich Halmen, Dickendorf Rüdiger Diedershagen, Oliver Diedershagen GbR, Gebhardshain Thomas Van der Kolk, Betzdorf

Jubilare im August 25 Jahre Armin John, Betzdorf Joerg Lerner, Elben

10 Jahre L-TEC Schweißtechnik GmbH, Wissen Matthias Simon, Kirchen (Sieg) Ulrike Maria Euteneuer, Betzdorf

Azubis erhalten Zeugnisse Am Mittwoch, 23. Juli 2014, erhalten über 220 Absolventen der SommerAbschlussprüfungen in den kaufmännischen, kaufmännisch-verwandten und gewerblich-technischen IHK-Berufen ihre

IHK- und Berufsschul-Zeugnisse. Die Feierstunde findet gemeinsam mit den beiden Berufsbildenden Schulen BetzdorfKirchen und Wissen statt.

Raiffeisen-Gesellschaft e.V.

Genossenschaften – Das Erbe Raiffeisens heute

Kontakt: Oliver Rohrbach 02681 87897-10 [email protected]

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bad kreuznach

Sommerfest der Wirtschaft

Foto: IHK Bad Kreuznach

Bis zu 500 Gäste aus Wirtschaft und Politik werden zum zweiten Sommerfest der Wirtschaft in Bad Kreuznach erwartet. Die Veranstaltung findet in der Römerhalle am 18. Juli, ab 17 Uhr, statt. Nach der äußerst positiven Resonanz des vergangenen Jahres erwarten die Organisatoren, zu denen auch die IHKGeschäftsstelle Bad Kreuznach gehört, erneut einen hohen Zuspruch. Das Ziel ist es, heimische Unternehmer miteinander ins Gespräch zu bringen und Kontakte zu den lokalen Politikern zu knüpfen. Durch die Vernetzung soll die Region wirtschaftlich weiter vorangebracht werden. Interessierte IHK-Mitglieder wenden sich für weitere Informationen an die IHK-Geschäftsstelle Bad Kreuznach.

Simona veröffentlicht Umsatzzahlen Die Simona AG mit Sitz in Kirn erzielte im Geschäftsjahr 2013 2,4 Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr. Diese Zahlen gab die Geschäftsführung im Rahmen der Aktionärsversammlung bekannt. Demnach betrug der Umsatz insgesamt 286 Millionen Euro. Verluste ergaben sich besonders in Europa. Der Umsatz sank hier um vier Prozent auf 89,2 Millionen Euro. Zufrieden zeigten sich die Verantwortlichen der Entwicklung der Tochtergesellschaft in Russland. Dort habe sich der Umsatz innerhalb eines Jahres von sechs auf zwölf Millionen Euro

Jubilare im Juli 25 Jahre Wolfgang Eckes, Friedhelm Gellweiler GbR, Braunweiler

10 Jahre Angela Ackermann, Waldlaubersheim Kristina Margrit Hammer, Altenbamberg Steffen Kerber, Feilbingert

Jubilare im August 10 Jahre Clifford Leslie Hain, Bad Kreuznach Roland Andreas Jost, Bad Münster-Ebernburg

verdoppelt. Generell setze das Unternehmen auch weiterhin auf den strukturellen Umbau, der durch neue Produkte sowie Neuerwerbungen in den USA erreicht werden soll. Trotz des Umsatzrückgangs will der Hersteller von thermoplastischen Kunststoffprodukten die Mitarbeiterzahlen am Standort Kirn stabil halten. Entsprechend äußerte sich Vorstandsvorsitzender Wolfgang Moyes. Gegenwärtig beschäftigt der Simona-Konzern 1.192 Mitarbeiter.

Familienunternehmen managen

Börse für Ausbildung und Studium

Finanzen, Steuern und Fachkräftesicherung stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung „Familienunternehmen managen“, die in der Hauptstelle der Sparkasse Rhein-Nahe in Bad Kreuznach am Dienstag, dem 15. Juli, um 18 Uhr stattfindet. Die Sparkasse hat dazu ein etwa zweistündiges Programm, bestehend aus Vorträgen und Diskussionsrunden, zusammengestellt. Zu den Talk-Gästen, darunter auch IHK-Regionalgeschäftsführer Jörg Lenger, gehören ausgewählte Vertreter der regionalen Wirtschaft. Der Eintritt ist kostenfrei. Interessenten können sich bis zum 8. Juli per E-Mail an veranstalt@ sk-rhein-nahe.de zur Teilnahme registrieren.

Die Börse für Ausbildung und Studium findet zum zehnten Mal in der Realschule plus Auf Kyrau in Kirn am Samstag, dem 12. Juli, von 9 bis 13 Uhr statt. Rund 60 Aussteller werden dort über ihr Unternehmen sowie verschiedene Ausbildungswege in den einzelnen Betrieben informieren. Zudem sind elf Akademien, Fachhochschulen und Universitäten vor Ort, um ihre Studiengänge vorzustellen. Neben der Agentur für Arbeit ist auch die IHK Bad Kreuznach an der Organisation der Börse für Ausbildung und Studium als Kooperationspartner beteiligt.

IHK-Journal 07_08/2014

Stefan Bartosch, Wallhausen

Kontakt: Jörg Lenger 0671 84321-12 [email protected]

birkenfeld

„Bio- und Pharmatechnik“, „Nachhaltige Ressourcenwirtschaft“ und „Produktionstechnologie“ – das sind die drei dualen Bachelor-Studiengänge am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier. Das Duale Studium zeichnet sich durch die Verbindung von akademischem Studium mit einer praktischen Ausbildung aus. Gerade diese Kombination mache das Angebot für junge Menschen so reizvoll, erklärt Katharina Laros, Assistentin im Bereich Umwelt- und Betriebswirtschaft: „In nur vier Jahren können Jugendliche sich mit einem Bachelor-Abschluss beruflich qualifizieren.“ Momentan gebe es 42 der sogenannten „Azudenten“, die sich für den kombinierten Weg als Azubi und Student entschieden hätten. Aber auch für Unternehmen sei das Duale Studium interessant. Wie können wir unsere jungen Menschen in der Region halten und langfristig als qualifizierte Arbeitskräfte binden? Diese Frage beschäftigte Dominique Kaup als Mitarbeiterin in der Personalabteilung bei der Howatherm GmbH in Brücken: „Gerade junge Leute verlassen nach dem Abitur den Landkreis und gehen an die Universitäten. Sie sind für uns dann praktisch unerreichbar. Die ausgebildeten Ingenieure später zu uns auf das Land zu holen, ist ungemein schwierig. Deshalb haben wir mit dem Dualen Studium eine Art Testballon gestartet.“ Und dem Testballon attestiert Kaup durchaus Erfolg. Nachdem ein Kooperationsvertrag mit dem Umwelt-Campus und anderen

Foto: drubig-photo - Fotolia.com

Duales Studium bewährt sich im Landkreis Birkenfeld

Partnern getroffen wurde, stellte Howatherm als Hersteller von raumlufttechnischen Geräten zwei Azudenten im Fach „Produktionstechnologie“ ein. Beiden bescheinigt Kaup ein gutes Zwischenzeugnis: „Wir können unsere beiden Azudenten richtig gut gebrauchen und binden sie jetzt schon in anspruchsvolle Projekte mit ein.“ Auch Dr. Lothar Ackermann, Geschäftsführer des Forschungsinstituts für mineralische und metallische Werkstoffe (FEE) GmbH, hat sich dazu entschieden, einen Azudenten im betriebswirtschaftlich orientierten Studiengang „Nachhaltige Ressourcenwirtschaft“ anzustellen. Dabei gab es für ihn ganz konkrete unternehmerische Gründe: „Wir haben rund 70 Prozent Auslandsgeschäft. Da ist als Grundqualifikation ein Abitur mit guten Englischkenntnissen für unser

Jubilare im Juli

Jubilare im August

50 Jahre

25 Jahre

Hans D. Krieger KG, Idar-Oberstein

Sabine Lutz, Idar-Oberstein

10 Jahre

10 Jahre

Judith Friedt, Idar-Oberstein

Helmut Brächer, Oberbrombach

Unternehmen unabdingbar.“ Mit dem Dualen Studium sei es gelungen, einen motivierten Mitarbeiter direkt nach seinem Schulabschluss für den Hersteller von Laserkristallen zu gewinnen und langfristig zu binden. Ackermann zieht ebenfalls ein positives Fazit: „Wir werden das bei Bedarf wieder machen.“ Der Regionalgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, Thomas Wild, begrüßt das Angebot des Dualen Studiums im Landkreis Birkenfeld: „Das Duale Studium kann für Unternehmen ein wichtiges Werkzeug sein, um junge Menschen mit attraktiven Jobperspektiven in der Region zu halten.“ Er wünsche sich, dass zukünftig noch mehr Unternehmen sich gegenüber dem Dualen Studium öffnen und entsprechende Ausbildungsplätze anbieten würden, so Wild weiter.

JoJo Film- und Fernseh-ProduktionsGmbH, Birkenfeld Peter Fey, Idar-Oberstein Udo Recktenwald, Oberhambach

Kontakt: Thomas Wild 06781 9491-14 [email protected]

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cochem-zell

Der Verein Welterbe Moseltal e.V. ist in Cochem gegründet worden. Erklärtes Ziel des Vereins ist es, dass das Moseltal in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen wird. Die Geschäftsstelle des Vereins wird in der Kreisverwaltung Cochem-Zell angesiedelt. Als erster Vorsitzender fungiert Landrat Wolfgang Schnur. Sein Stellvertreter ist der Weinbaupräsident Rolf Haxel. Im nächsten Schritt wolle man den Verein bekannter machen und weiter Mitglieder gewinnen, so die Beteiligten. Dann stehe ein Gutachten als fundierte Grundlage für eine Welterbebewerbung an. Zu den Gründungsmitgliedern des Vereins zählen auf kommunaler Ebene die Landkreise Cochem-Zell, Bernkastel-Wittlich, Mayen-Koblenz, die Städte Koblenz, Trier und Cochem, die Verbandsgemeinden Cochem, Untermosel, Zell und Bernkastel-Kues. Des Weiteren gehören die Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer e.V. und der Weinbauverband dazu.

Foto: Dominik Ketz

Mosel soll Welterbe werden

Vertrag frühzeitig verlängert Michael von Aschwege, Geschäftsführer der Zeller Land Tourismus GmbH, hat seinen 2014 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis Ende 2019 verlängert. Der neue Vertrag wurde nach Zustimmung des Aufsichtsrats und der Gesellschaf­ ter­ versammlung in Zell unterzeichnet. Von Aschwege kam 2010 über ein bundesweit

angelegtes Personalauswahlverfahren an die Mosel. Zuvor war er über acht Jahre lang Geschäftsführer der Marburg Tourismus und Marketing Gesellschaft. Die Zeller Land Tourismus GmbH mit Sitz in Zell vermarktet die gleichnamige Ferienregion an Mosel und Hunsrück.

Jubilare im Juli 50 Jahre Moselland-Reisen Knieper GmbH & Co. KG, Cochem

25 Jahre Birlo-Richei & Partner Steuerberatungsgesellschaft mbH, Cochem

10 Jahre Michael Adams, Bad Bertrich

IHK-Journal 07_08/2014

Schermann übernimmt Vorstandsvorsitz Die Sparkasse Mittelmosel hat mit Edmund Schermann einen neuen Vorstandsvorsitzenden. Der 56-Jährige löst den bisherigen Amtsinhaber Wolfgang Wölfges ab, der zur Stadtsparkasse nach Wuppertal wechselt. Sein Nachfolger Schermann blickt positiv in die Zukunft: „Ich bin hier groß geworden und freue mich auf die neue Aufgabe.“ Die Sparkasse zählt zu den großen Arbeitgebern der Mosel-Eifel-HunsrückRegion. Gegenwärtig beschäftigt sie über 600 Mitarbeiter.

Michael Franz-Werner Andre, Ernst

Jubilare im August 10 Jahre INNO Heege GmbH & Co. KG, Düngenheim

Kontakt: Eberhard Noll 02671 9157-96 [email protected]

koblenz-stadt

In der jüngsten Sitzung des Beirates der IHK für die Stadt Koblenz präsentierte der Leiter der Stabsstelle für integrierte Stadtentwicklung, Thilo Gries, den vor Kurzem mit großer Mehrheit vom Stadtrat verabschiedeten Masterplan Stadtentwicklung. Dieser soll für die nächsten Jahre Richtschnur für die planerische Weiterentwicklung von Koblenz sein. Auch wenn das über 500 Seiten starke Werk nicht rechtsverbindlich ist, sieht Oberbürgermeister Prof. Dr. Hofmann-Göttig in dem Masterplan doch eine starke Bindungswirkung für die Zukunft. In ihrer Grundausrichtung folgen die Planer den Leitlinien der Europäischen Stadt. Kernpunkte hierbei sind die Nutzungsdurchmischung und der Vorrang der Innenentwicklung vor der Außenentwicklung. Nach diesen Grundsätzen sollen vor allem Baulücken und Brachen innerhalb der bestehenden Bebauung geschlossen werden. Das Zusammenführen von gewerblicher Nutzung im Dienstleistungsbereich und arbeitsplatznaher Wohnnutzung soll zur Verkehrsentlastung führen. Die thematischen Schwerpunkte des Masterplanes liegen in den Bereichen Wohnen, Gewerbe, Industrie und Handel, Mobilität und Verkehr, Freiraum, Natur und Landschaft, Freizeit, Kultur und Tourismus, Bildung und Soziales. Das Hauptaugenmerk legen die Verantwortlichen in den nächsten Jahren auf die Entwicklung der freien oder noch frei werdenden Konversionsflächen. Gerade im Bereich der ehemaligen Fritsch-Kaserne wünschen sich die Stadtoberen eine Mischung von gewerblicher und Wohnnutzung. Eine weitere zentrale Entwicklungsfläche steht im Bereich der LangemarckKaserne zur Verfügung. Ein Filetstück für die Entwicklung hochwertiger Wohnbebauung könnte das Gebiet im Moselbogen (Rauental) sein. Bertram Weirich, IHK-Regionalgeschäftsführer, sieht hier großes Potenzial: „Gerade für Angestellte im Verwaltungszentrum II kann hier ein attraktives, arbeitsplatz- und stadtnahes Wohnquartier, durchmischt mit weiteren Dienstleistungsunternehmen entstehen.“ Mit dem neuen Masterplan wurden zugleich auch alte, noch aus den Sechzigerjahren stammende Planungen endgültig aufgegeben und einer der demografischen Entwicklung entsprechenden Ausrichtung angepasst. In der Diskussion um die Umsetzung der Ideen und der möglichen Zeithorizonte trat Oberbürgermeister Hofmann-Göttig doch auf die Bremse. Gerade vor dem Hintergrund knapper Kassen der Stadt ließen sich viele Ideen nur mit Beteiligung privater Investoren umsetzen. Es ginge darum, Prioritäten zu setzen und mögliche Partner zu

Foto: helsper

IHK-Beirat diskutiert Masterplan Stadtentwicklung

finden. Angesprochen auf die Möglichkeit der Ansiedlung weiterer Industriebetriebe und die aktuellen Einschränkungen durch die Veränderung der Wasserschutzzonen im Industriegebiet, bauten der Oberbürgermeister und auch der neue Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Hammann, auf die weitere Kooperation mit dem Landkreis Mayen-Koblenz und den umliegenden Gemeinden. Gerade die gemeinsame Entwicklung des Zentrums am Autobahnkreuz A 48/A 61 sei ein gelungenes Beispiel für eine interkommunale Zusammenarbeit. Die Inhalte des Papiers werden in jedem Fall weiter Thema im IHK-Beirat bleiben, so Weirich: „Wir werden die einzelnen Punkte des Plans in den nächsten Monaten kritisch aufarbeiten.“ Der Masterplan Stadtentwicklung ist öffentlich einsehbar und ist unter www.koblenz.de abrufbar.

Stadt befragt Haushalte Die Stadt Koblenz hat die Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung (GMA) mbH aus Köln mit der Fortschreibung des Einzelhandelskonzepts beauftragt. Ziel ist es, Leitlinien für eine bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung und der Stadtentwicklung zu erarbeiten. Im Rahmen der Untersuchung sollen auch Haushalte in

Koblenz telefonisch befragt werden. Dadurch sollen Informationen zum Einkaufsverhalten, aber auch die Einschätzung der Bürger zur Versorgungssituation aufgenommen werden. Die Befragung erfolgt auf anonymer Basis mittels einer Zufallsauswahl.

Jubilare im Juli 25 Jahre Piwinger & Lau EDV Schulungs- und Beratungszentrum GmbH, Koblenz

10 Jahre Koblenzer Sicherheitstechnik GmbH, Koblenz

Jubilare im August 25 Jahre RMV Rhein-Mosel Verkehrsgesellschaft mbH, Koblenz

10 Jahre Jens Gebele, Koblenz Patricia Heckmann, Koblenz Sascha Knapp, Koblenz wizAI solutions GmbH, Koblenz

Kontakt: Bertram Weirich 0261 106-250 [email protected]

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mayen-koblenz

„Sie ist ein toller Verkäufertyp“

Mode, die hier erst noch aktuell wird Als die Finanzierung stand und der Mietvertrag unterschrieben war, konnte Heike Berressem so richtig loslegen. Gemeinsam mit ihrem Lebenspartner gestaltete sie die Verkaufsräume im Erdgeschoss und ersten Stockwerk selbst und begab sich erstmals auf Einkaufstour. Bevorzugtes Ziel: Amsterdam. Dorthin fährt sie seitdem rund alle drei Wochen. „Ich konnte inzwischen viele Kontakte knüpfen und vertiefen“, erzählt sie, „und finde dort genau die Stücke, die zu meinen Kundinnen passen.“ Das Konzept des im März eröffneten Ladens: keine Kollektionen, keine Stangenware, keine herkömmlichen Marken, sondern individuelle Mode, Accessoires und kleine Einrichtungsgegenstände. Die sind abgestimmt auf den Geschmack ihrer Kundinnen und so neu, dass sie in Mayen noch niemand kennt. „Ich will, dass meine Kundinnen ihrer Zeit voraus sind“, betont Heike Berressem. Regelmäßig können die sich in der Göbelstraße 4, gleich hinter dem Markt, auch zum abendlichen „Shoppen mit Freundinnen“ versammeln, Sekt und Häppchen inklusive. Auch kulturelle Veranstaltungen und Workshops bietet Heike Berressem an, dazu hat sie das erste Obergeschoss passend hergerichtet. Sie will nicht einfach verkaufen, sondern Gastgeberin sein. „Das habe ich von meinen Eltern, die an der Mosel viele Jahre ein Hotel betrieben“, erzählt sie. Man merkt es ihr an: Der Kontakt mit ihren Kundinnen und anderen Besuchern ist ihr eine Herzensangelegenheit. Lothar Schmitz

Foto: Lothar schmitz

IHK-Journal 07_08/2014

Die wenigen Stunden Schlaf merkt man ihr nicht an. Heike Berressem lacht, begrüßt jede Kundin mit Handschlag oder Umarmung, zeigt der einen den neuesten Rock, spricht mit der zweiten über das sommerliche Wetter und reicht der dritten zwei weiße Blusen zum Anprobieren. Keine Spur davon, dass sie erst um zwei Uhr in der Nacht von der jüngsten Einkaufstour nach Amsterdam zurückgekehrt ist. Im Gegenteil: Die 45-Jährige wirkt hellwach, ist aufmerksam und gewinnend. IHK-Lotse Martin Fuchs sagt deshalb mit voller Überzeugung: „Sie ist ein toller Verkäufertyp – offen, kundenorientiert, kommunikationsfreudig, engagiert“, lobt der 72-jährige ehemalige Vizepräsident der IHK Koblenz, der gemeinsam mit seiner Frau viele Jahre einen Heimtierfachmarkt in Andernach führte und sich seit 2010 als IHK-Lotse engagiert. „Das Geschäft wird sich etablieren, da bin ich ganz sicher.“ Heike Berressem ist gelernte Schauwerbegestalterin. Diesen Beruf übte sie lange Zeit nebenberuflich aus, zugleich arbeitete sie in Teilzeit in einem Modegeschäft in Mayen. Die Lust, sich etwas Eigenes aufzubauen, wurde aber immer größer. Also nahm sie an einem Existenzgründungsseminar der IHK Koblenz teil – und erfuhr über ihre lokale Bankberaterin vom Lotsendienst der IHK Koblenz. So kam Martin Fuchs an Bord. „Wir waren gleich auf einer Wellenlänge“, erinnert sich die Unternehmerin, „und seine Hilfe war sehr wertvoll.“ Einen Businessplan hatte sie zu diesem Zeitpunkt bereits geschrieben – per Hand. Schriftgestaltung liegt ihr nämlich ebenso im Blut wie Mode, Accessoires, Dekoration und Kommunikation. Auch ihr Firmenlogo „Zeitgeist – Lebensart“ hat sie selbst gestaltet. Am PC und begleitet von intensivem Austausch mit Martin Fuchs entstand dann der ergänzende Liquiditätsplan. Der Lotse begleitete die Gründerin zudem bei der Wahl des geeigneten Standorts für ihr Geschäft.

Foto: Lothar schmitz

Die Umsatzplanung ist drei Monate nach der Eröffnung bereits überholt. Heike Berressem muss die Zahlen nach oben korrigieren: Der Start ihres Geschäfts „Zeitgeist – Lebensart“ in der Mayener Innenstadt verlief noch besser als erwartet. Mit an Bord während der Unternehmensgründung war IHK-Lotse Martin Fuchs.

Kontakt: Martin Neudecker 0261 106-309 [email protected]

MayeN-KOBleNZ

UPA Pack setzt auf Wachstum Im Gewerbepark Gohl bei Polch hat UPA Pack GmbH ihr neues Verwaltung- und Produktionsgebäude eingeweiht. Zu diesem Anlass erschienen zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung, die von der Geschäftsleitung, Herrn Dmitri Balsam, herzlich begrüßt wurden. Die Firma ist 2009 in Mendig gegründet worden. Seit fünf Jahren ist der Hersteller von Kantenschutzwinkeln und anderen hochwertigen Produkten aus Vollpappe auf Wachstumskurs. Durch den Neubau komme das Unternehmen der steigenden Nachfrage der deutschen, aber auch europäischen Kunden nach, so der Vertriebs- und

Logistikleiter Thorsten Moeffert. „Man braucht aber nicht nur ein gutes Produkt, sondern auch ein dynamisches Team von Mitarbeitern, um als Unternehmen so erfolgreich zu sein“, ergänzte Moeffert dazu. Mit der Ansiedlung in Polch erweitert das Unternehmen seine Hallenfläche auf 5.000 Quadratmeter. Derzeit beschäftigt UPA Pack über 40 Mitarbeiter und will kontinuierlich wachsen. Moeffert blickt in die Zukunft: „Wir haben tatsächlich schon wieder neue Baumaßnahmen geplant, da wir einfach weitere Kapazitäten benötigen.“ Einen konkreten Zeitplan dafür gebe es aber noch nicht.

„I love Mayen“ auf Facebook Die MY-Gemeinschaft e.V ist jetzt mit einer eigenen Seite auf Facebook zu finden. Der Zusammenschluss der Mayener Kaufleute nutzt den Social-Media-Kanal unter dem Motto „I love Mayen“. Der Werbeauftritt im Internet wurde gemeinsam entwickelt. Der Vereinsvorsitzende Dr. Wolfgang Schlags erläu-

tert dazu: „Wir wollten die Chance des Internets nutzen und eine Community-Seite für alle bieten, die in Mayen leben, arbeiten oder einfach nur zu Gast sind.“ Dafür wurde auch ein eigenes Logo erstellt. Die Inhalte für die Seite werden von einer Gruppe aus vier Mitgliedern des Vereins erstellt. Schlags ist mit der bisherigen Resonanz zufrieden: „Wir haben bisher 860 „Gefällt-mir“-Angaben, und wir sind sicher, dass wir noch mehr Interesse erzeugen können.“ Mehr Informationen: www.facebook.com/ilovemayen

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Jubilare im Juli 25 Jahre Franzen Metall Umformtechnik GmbH, Kottenheim Hans May, Mayen JK Pneumatik GmbH & Co. KG, Urmitz

10 Jahre Michael Ladach, Niederwerth Rolf Weidung, Kobern-Gondorf SHD KPS Verwaltungs GmbH, Andernach Sybac Solar GmbH, Kehrig

Jubilare im August 75 Jahre

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Josef Müller Söhne Verwaltungs-GmbH, Andernach

Gewerbepark ist erschlossen

Familienstiftung soll Zukunft sichern

Die Haupterschließung des Gewerbeparks Flugplatz Mendig steht mit dem Neubau der Nord-Süd-Erschließungsachse kurz vor der Fertigstellung. Dadurch wird im südlichen Teil eine Gewerbe- und Industriefläche von rund 400.000 Quadratmetern erschlossen. Bisher sind 60 Unternehmen in dem Gewerbegebiet angesiedelt. Die Investitionskosten betrugen 2,3 Millionen Euro und wurden vom kommunalen Zweckverband Konversion Flugplatz Mendig, dem Liegenschaftsentwickler, dem Landesbetrieb Mobilität, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Mittelrhein mbH sowie dem Wirtschaftsministerium getragen.

Heinz Gries, Gesellschafter der Griesson - de Beukelaer GmbH & Co. KG in Polch, hat seine Beteiligung an dem Unternehmen an die von ihm gegründete Gottlieb Anton-Stiftung übertragen. Dadurch wird die Stiftung zukünftig die unternehmerische Führung im Gesellschafterkreis innehaben. „Mit diesem Schritt wird die enge Verbindung zwischen Unternehmen und Familie über die Generationenfolge noch einmal gestärkt und die Selbstständigkeit von Griesson - de Beukelaer gesichert“, sagt Gries, der den Vorsitz des Stiftungsrats übernimmt. In seiner Funktion als Generalbevollmächtigter bleibt er dem Familienunternehmen weiter verbunden. Griesson - de Beukelaer gehört zu den führenden Gebäckherstellern in Europa.

25 Jahre Knebel GmbH, Rhens

10 Jahre Anna Wilhelmine Schäfer, Bendorf Christian Gans, Niederwerth Christian Lunnebach, Winningen

Kontakt: Georg Spieske 0261 106-200 [email protected]

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neuwied

Landesfest als Chance für die Wirtschaft Der Rheinland-Pfalz-Tag 2014 kommt nach Neuwied. Die Stadt tritt dieses Jahr die Nachfolge von Pirmasens (s. Foto) als Gastgeber der kulturellen Großveranstaltung an. Vom 18. bis 20 Juli wird für die Besucher ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm auf zahlreichen Aktions- und Präsentationsflächen geboten. Bis zu 300.000 Gäste werden in Neuwied erwartet. Davon will auch die regionale Wirtschaft profitieren. Schon jetzt seien die Hotels im Stadtgebiet ausgebucht, erklärt Vanessa Selent, Leiterin der Tourist-Information in Neuwied: „Wir haben sonst im gesamten Jahr etwa 30.000 Tagesgäste. Von daher ist der Rheinland-Pfalz-Tag auch für den Tourismus ein wichtiges Ereignis.“ Sie

hoffe darauf, dass Gäste auch nach der Veranstaltung ihren Weg nach Neuwied finden werden. Dieser Auffassung ist auch Wirtschaftsförderer Jürgen Müller: „Die Stadt Neuwied kann durch das Landesfest an Profil gewinnen. Dadurch können sich auch Impulse für die lokale Industrie und den Handel ergeben.“ Wichtig sei, über die drei Tage hinaus als Stadt mit vielfältigem Potenzial ein Ausrufezeichen zu setzen. Auch IHK-Regionalgeschäftsführer Fabian Göttlich begrüßte grundsätzlich die Rolle der Stadt als Gastgeber: „Prinzipiell bietet der Rheinland-Pfalz-Tag auch Chancen für die Wirtschaft. Die Veranstaltung ist eine gute Plattform, um sich einem großen Publikum zu präsentieren.“

Jubilare im Juli 50 Jahre Möbel Hoffmann GmbH & Co. KG, Niederwambach

25 Jahre APA Gesellschaft für moderne Werbemittel Adelfang & Parbel GmbH & Co. KG, Neuwied Inge Klein, Neustadt (Wied) Lydia Hoffmann-Michalke, Neuwied Monika Zeus, Neuwied

10 Jahre Elisabeth Klöckner, Windhagen Karla Hahn, Neuwied Manfred Baukelmann, Ehlscheid Stone Illusion KG, Windhagen

Jubilare im August 50 Jahre Foto: piel media

Neue Kur Apotheke Georg Härtel e. K., Bad Hönningen

10 Jahre Christoph Kalloch, Erpel Detlef Werner Steil, St. Katharinen Elke Hachenberg, Oberdreis

Thalhauser Mühle wieder geöffnet Nach einer zehnmonatigen Umbauphase mit Kernsanierung ist die über die Grenzen des Landkreises hinaus bekannte Talhauser Mühle wieder für Gäste geöffnet. Die Ursprünge des Traditionshauses unweit der gleichnamigen Gemeinde reichen bis in das 19. Jahrhundert. Dabei standen Teile des Gebäudes lange Zeit leer, ehe es Klaus Berthold, Geschäftsführer der HB Schutzbekleidung GmbH &

Co. KG, es kaufte. Jetzt bietet die Thalhauser Mühler neben einem Restaurant auch einen Hotelbereich aus 16 Doppelzimmern und zwei Suiten. Mit dem Angebot will Berthold vor allem Wanderer, Radfahrer und Tagungsteilnehmer erreichen. Dazu Berthold: „Die Thalhauser Mühle soll wieder ein Treffpunkt in der Region werden.“

Frank Müller, Melsbach Gabriele Amann, Neuwied Mast- und Stahlbauplanung Hebel GmbH, Neuwied Patricia Kropitsch, Niederbreitbach Walter Rempel, Dierdorf

IHK-Journal 07_08/2014

Jungköche sind erfolgreich Zwei Jungköche aus dem Landkreis Neuwied waren bei den Landesjugendmeisterschaften des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) e.V. in Mainz erfolgreich. Sven Eisenhauser vom Schloss Engers in Neuwied setzte sich gegen die Konkurrenz durch und sicherte sich den Titel. Somit wird er Rheinland-Pfalz beim Bundeswettbewerb Ende des Jahres auf dem Petersberg vertreten.

Sein Mitbewerber Florian Sondershausen vom Hotel „Zur Post“ in Waldbreitbach glänzte mit einem dritten Platz. Der Wettbewerb bestand zunächst aus einem theoretischen Prüfungsanteil, bei dem Fachkenntnisse abgefragt wurden. Danach mussten die Auszubildenden anhand eines Warenkorbs ein Vier-Gänge-Menü für acht bis zehn Personen anfertigen.

Kontakt: Fabian Göttlich 02631 9176-15 [email protected]

Rhein-hunsrück

Thermoplastische Verbundstoffe. Was die AFPT GmbH aus Dörth herstellt, klingt zunächst nach extrem komplizierter Technik und ganz weit weg vom Alltag. Dabei sind die thermoplastischen Verbundstoffe schon längst unter uns, verrät Dr.-Ing. Patrick Kölzer, der für Management und Sales zuständig ist: „Unsere thermoplastischen Produkte sind beispielsweise Ringe, die in Autos als Dichtungen fungieren oder Rohre zum Fördern von Wasser oder Flüssiggas. Aber auch Druckbehälter gehören dazu. Ziel ist es, Metalle durch entsprechend leichtere und festere Materialien wie beispielweise Kohlenstofffasern zu ersetzen.“ Dadurch ergebe sich dann eine erhöhte Beständigkeit gegenüber Korrosion und Verschleiß, so Kölzer weiter. Dass es mit thermoplastischen Verbundstoffen generell weit nach oben gehen kann, verdeutlich eine Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) e.V. in Augsburg. „Da haben wir die Antriebsraketen für die Ariadne-Rakete aus Verbundstoffen hergestellt“, zeigt Kölzer sich stolz auf das Geleistete. Aber auch in anderen technisch anspruchsvollen Bereichen werden die Produkte von AFPT eingesetzt. Dazu gehören Off-Shore-Bohrinseln und die Automobilindustrie. Kölzer erklärt: „Wir haben beispielsweise Bauteile wie Stoßstangen, die wir durch Verbundstoffe verstärken. Dadurch können sie ein Vielfaches an Energie bei einem Aufprall absorbieren.“ Aktuell ist das Unternehmen mit seinen 15 Mitarbeitern für den „Großen Preis des Mittelstands“ 2014 nominiert. Bereits im April gab es in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut den JEC Europe Innovation Award. Die Preise kommen nicht von

Nahversorgungstag in Simmern Der demografische Wandel und seine Auswirkungen im Hinblick auf die Nahversorgung war Thema der Tagung „Versorgung im ländlichen Raum“, zu der die Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz nach Simmern eingeladen hatte. Rund 70 Experten aus Politik und Handel diskutierten dabei tragfähige Konzepte für die Zukunft. „Ziel muss in jedem Fall sein, dass die Versorgung in den Innenstädten und Ortskernen so weit möglich bestehen bleibt“, so Patric Raeschke, IHK-Referent für den Bereich Handel. Der Nahversorgung widmet sich zudem ein Filmbeitrag von TV Mittelrhein im Internet. Darin gibt auch die IHK Koblenz ihre Einschätzung zum Thema ab. Der Beitrag ist unter www. ihk-koblenz.de und der Dok.-Nr. 121281 abrufbar.

Foto: AFPT GMBH

Mit Innovation in den Weltraum

ungefähr. Seit 2007 erforscht und entwickelt AFPT im hauseigenen Technikzentrum neue Technologien und Produkte. „Innovation ist für unser Unternehmen ganz wichtig, und jetzt werden auch andere zunehmend auf unser Know-how aufmerksam“, blickt Kölzer optimistisch in die Zukunft. AFPT will mittelfristig den kompletten Aufbau von Produktionsanlagen für thermoplastische Produkte übernehmen. Eine erste Zusammenarbeit gab es bereits mit einem französischen Unternehmen. Damit die Qualität dauerhaft gesichert bleibt, setzt AFPT auch auf motivierte Nachwuchskräfte aus der Region. „Wir arbeiten eng mit der Hochschule Koblenz im Rahmen von Bachelorund Masterarbeiten zusammen“, ermutigt Kölzer den studentischen Nachwuchs, Kontakt zu dem Dörther Unternehmen zu suchen.

World Cargo Airports Alliance wächst Der im April gegründeten World Cargo Airports Alliance (WCAA), bestehend aus den Flughäfen Frankfurt-Hahn und Zhengszhou in China, ist jetzt der russische Flughafen Novosibirsk beigetreten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde unterzeichnet. Die WCAA hat es sich zum Ziel gesetzt, eine interkontinentale Frachtflughafen-Allianz zu schaffen. Die Kooperationspartner wollen dadurch die Lieferkette zwischen Europa, Russland und China verbessern. Eine Erweiterung nach Nordamerika wird gegenwärtig verhandelt. Der Flughafen Hahn ist der fünftgrößte Frachtflughafen in Deutschland. 2013 wurden nach eigenen Angaben dort 152.203 Tonnen Luftfracht transportiert.

Jubilare im Juli 25 Jahre Friedrich-Karl Bartels, Emmelshausen

Jubilare im August 25 Jahre Jutta Ebersbach, Riesweiler

10 Jahre Raphael Stenzhorn, Boppard Sabine Krämer, Simmern

Kontakt: Eberhard Noll 06761 9330-11 [email protected]

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rhein-lahn

Einfach die Idee im Kopf haben

Mit was beschäftigst du dich, wenn du nicht gerade an der Schule bist? Technik spielt in meiner Freizeit schon eine wichtige Rolle. Ich habe mich schon immer dafür interessiert und betreibe auch seit fünf Jahren Modellbau. Da habe ich schon eigene Modelle „erfunden“.

Foto: privat

Um auf dem Weltmarkt auch zukünftig bestehen zu können, sind für die deutsche Wirtschaft Innovationen von großer Bedeutung. Aus diesem Grund hat die Hochschule Koblenz vor fünf Jahren den Ideenwettbewerb Rheinland-Pfalz ins Leben gerufen. Gesucht werden innovative und außergewöhnliche Geschäftsideen. Jan-Uwe Schmidt aus Patersberg im Landkreis Rhein-Lahn hat eine solche Idee. Für seinen Wasserstoff-Motor erhielt der 16-jährige Schüler jüngst einen Sonderpreis beim Ideenwettbewerb Rheinland-Pfalz 2014 und gehört vielleicht schon jetzt zu den innovativen Fachkräften von morgen. Denn auch sonst macht sich der Preisträger viele Gedanken rund um das Thema Technik, wie er uns verraten hat.

Und wie bist du zur Teilnahme am Wettbewerb gekommen? Die Hochschule Koblenz hat sich bei uns am Gymnasium vorgestellt. Bei der Gelegenheit wurden die Flyer mit der Ausschreibung verteilt. Da habe ich dann einfach mal mitgemacht und meine Bewerbung eingereicht. Mir war wichtig zu erfahren, was andere von der Idee halten. Es ging weniger darum, etwas zu gewinnen.

Deine Idee ist ein Wasserstoff-Motor … Die Idee dazu hatte ich sogar schon vor zwei Jahren. Was genau der Auslöser war, kann ich gar nicht mehr sagen. Ich wollte einen umweltfreundlichen Motor erfinden, der dazu noch risikoarm ist.

Das klingt ziemlich kompliziert. Das Problem ist, dass Wasserstoff hochexplosiv ist. Ich wollte das Risiko beim Betanken mit meinem Motor minimieren. Hier wird zunächst Wasser getankt und dann immer nur die entsprechende Menge destilliert, die der Motor für den Antrieb braucht.

Jubilare im Juli

Gibt es zu dem Motor schon ein Modell?

Käthe Diefenbach, Tamara Diefenbach Silke Diefenbach GbR, Diez

Noch nicht. Das ist alles im Kopf. Für den Wettbewerb habe ich ein grobes Schaubild erstellt. Bisher konnte ich noch keine richtigen Versuche machen, weil mir die Ausstattung fehlt. Das Technologiezentrum Koblenz hat mir aber jetzt nach dem Wettbewerb Hilfe bei der Umsetzung angeboten.

25 Jahre

10 Jahre Champi Groh, Bad Ems

IHK-Journal 07_08/2014

Heiko Schmidt, Hahnstätten

Wie soll es denn beruflich bei dir weitergehen?

Martin Mayer, Bad Ems

Ich gehe erst einmal für ein Schuljahr ins Ausland und wenn ich zurück bin, gehe ich den Motor wieder an. Vielleicht lässt er sich auch für Flugzeuge anpassen. Schließlich will ich Flugingenieur werden.

Sascha Richter, Rettert

Philippine Bekommt Award

Jubilare im August

Die Philippine GmbH & Co. Technische Kunststoffe KG in Lahnstein hat anlässlich der Messe Interpack 2014 in Düsseldorf den Verpackungspreis „PackThe Future“ – Sustainable Plastic Packaging Award“ erhalten. Das Ziel des Wettbewerbs ist es, das Innovationspotenzial und die Nachhaltigkeit von Kunststoffverpackungen in Europa bekannter zu machen. Das Lahnsteiner Unternehmen erhielt einen Preis in der Kategorie „Produktschutz“ für die Innovation „EPP

Special load carriers for door panels W222“. Dabei handelt es sich um wiederverwendbare Spezialverpackung, die beim Transport von hochwertigen Türverkleidungen des Fahrzeuginnenraums der aktuellen Mercedes S-Klasse genutzt wird. Das Kunststoffwerk Philippine gehört zur Unternehmensgruppe Philippine Saarpor, die in Europa zehn Standorte Unterhält. Die Gruppe wurde 1947 gegründet und hat 600 Beschäftigte.

Ulrich Steininger, Nassau Wilhelm Ebenau Verpachtungs-GmbH & Co. KG, Diez

10 Jahre Andrea Büchner, Steinsberg Kai Ruckdeschel, Bad Ems

Kontakt: Richard Hover 02602 1563-12 [email protected]

westerwald

Mit der Herstellung von Ketten, Haarnadeln, Haken und Pfeifendeckeln begann 1799 die Geschichte des Unternehmens Gebrüder Schneider in Hachenburg. Heute ist die Gebr. Schneider GmbH mit 215 Jahren das älteste Unternehmen in der Stadt im Westerwald. Dabei habe die Firma über die Jahrhunderte hinweg ihre Kernwerte bewahrt, so der Senior-Geschäftsführer Bernd Pickel: „Wir haben als Familienunternehmen immer der Identität, der Identifikation und der Kontinuität eine große Bedeutung eingeräumt. Das hat sich bewährt.“ Meilensteine in der Firmenhistorie seien sicherlich die Mitwirkung am ersten Elektrizitätswerk im Westerwald 1898. Damals lieferte Bernhard Pickel die ersten Leuchten für die gesamte Region. Neben den Drahtwaren wurden dann Handleuchten produziert. Zweimal brannte die komplette Fabrik bis auf die Grundmauern nieder. 1945 wurden alle Maschinen nach Frankreich abtransportiert. Aber auch

Foto: Gebr. Schneider GmbH

Gebr. Schneider ist Hachenburgs ältestes Unternehmen

diese Ereignisse seien Teil der Firmenchronik, blickt Pickel zurück: „Es gehört zu unserem Selbstverständnis als Unternehmer, auch die schwierigen Zeiten zu überstehen und neue Wege zu finden.“ So hat sich auch das Produktportfolio in den letzten Jahrzehnen stetig erweitert. Heute steht die Gebr. Schneider GmbH für Draht- und Metallbearbeitung, Spezial-Leuchten und 3-D-Biegetechnik. Seit 2001 hat Karin Pickel in siebter Generation die Geschäftsleitung inne. Gegenwärtig sind etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt.

Kreisentwicklungskonzept auf den Weg gebracht Anfang April hatte die Wirtschaft im Westerwaldkreis über das Positionspapier „Standort Westerwaldkreis 2020“ der IHK-Geschäftsstelle Montabaur die Erstellung eines Kreisentwicklungskonzepts (KEK) gefordert. Gerade mal zwei Monate später brachte der Kreisausschuss nach einem Antrag der Fraktionen von CDU, FWG und FDP ein solches KEK auf den Weg. „Der Beirat und die Geschäftsführung der IHK-Geschäftsstelle Montabaur sind sehr zufrieden und auch positiv überrascht, dass die Dinge manchmal doch schnell gehen“, äußerte sich IHK-Regionalgeschäftsführer Richard Hover erfreut. Nach Auffassung des Beirats der IHK-Geschäftsstelle Montabaur besteht Handlungsbedarf für den Westerwaldkreis. In der Wahrnehmung von Geschäftspartnern und potenziellen Arbeitskräften aus anderen Regionen erscheine die Westerwaldregion – trotz ihrer Wirtschaftskraft, sehr guten Lage und deutlich verbesserter Anbindung zu den Ballungszentren Rhein-Main und Rhein-Ruhr – weiterhin eher negativ gezeichnet. Richard Hover betont: „Der Wirtschafts-

standort Westerwaldkreis und sein Erscheinungsbild müssen nachhaltig gestärkt werden.“ Dafür sei die Entwicklung eines Leitbildes für den Westerwaldkreis bis 2020 ein wichtiger Schritt. Notwendig ist nach Einschätzung der IHK dabei auch der Entwurf zukunftsfähiger Konzepte für Einzelthemen, wie zum Beispiel den kommunalen und interkommunalen Einzelhandel sowie die Verkehrsinfrastruktur. „Voraussetzung für den Erfolg eines Kreisentwicklungskonzepts ist vor allem, dass ganz konkrete Maßnahmen erarbeitet und sowohl konsequent wie auch nachhaltig umgesetzt werden. Die wirtschaftsrelevanten Standortfaktoren müssen dabei natürlich explizit Berücksichtigung finden“, so Susanne Szczesny-Oßing, IHK-Vizepräsidentin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der EWM AG, Mündersbach. Frank Klein, Vorsitzender des Beirats der IHK-Geschäftsstelle Montabaur, hat dem Kreis dementsprechend bereits die Mitwirkung der IHK bei der Ausarbeitung des Kreisentwicklungskonzeptes angeboten.

Jubilare im Juli 25 Jahre Frank Mischlich GmbH, Hattert Franz Merz, Höhr-Grenzhausen Regina Maria Jung, Horbach

10 Jahre Andreas Franz Brühl, Montabaur BST-SK GmbH Mineralölhandel, Siershahn Eren Kilit, Ebernhahn Heinemann GmbH & Co. KG, Ransbach-Baumbach Klaus Schäfer, Weidenhahn Klaus Stamm, Gerd Stamm GbR, Boden Susanne Lilli Kuttruff, Wied

Jubilare im August 50 Jahre Hotel Zugbrücke Grenzau GmbH, Höhr-Grenzhausen

25 Jahre Robby-Zoomarkt GmbH, Wirges Theodor Ramroth, Siershahn

10 Jahre 5B Associates Beteiligungs-GmbH, Montabaur Alexandra Becker, Welschneudorf Andreas Schüler, Ransbach-Baumbach GERMATEC GmbH, Ransbach-Baumbach InCoME GmbH – Independent Consulting & Management Enterprise, Montabaur Konstantinos Vavritas, Neuhäusel Thomas Sanner-Brohl, Hübingen

Kontakt: Richard Hover 02602 1563-12 [email protected]

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iM FOKUS

Tourismus setzt auf barrierefreies Reisen Schlüsselprojekt soll im Rahmen der Tourismusstrategie umgesetzt werden.

DER TOURISMUS IN RHEINLAND-PFALZ STEHT ZUKÜNFTIG VOR GROSSEN HERAUSFORDERUNGEN, DIE MIT VIELFÄLTIGEN FRAGEN EINHERGEHEN. WIE BEEINFLUSST DER DEMOGRAFISCHE WANDEL DEN TOURISMUS? WELCHE ROLLE SPIELT DIE REGIONALITÄT BEI DER VERMARKTUNG? WIE KÖNNEN SICH BETRIEBE FIT FÜR DIE ZUKUNFT MACHEN? MIT DIESEN UND ANDEREN THEMEN SETZT SICH DIE TOURISMUSSTRATEGIE 2015 AUSEINANDER. DIE IHK KOBLENZ HAT DEREN WICHTIGSTE INHALTE IN EINER ARTIKELSERIE FÜR SIE ZUSAMMENGEFASST.

IHK-Journal 07_08/2014

Der wecker klingelt morgens nicht bei allen Gästen des hotels Brenner in Koblenz. Stattdessen vibriert das Kopfkissen zur festgelegten Zeit. Und das mache durchaus Sinn, erklärt die Geschäftsführerin Michaela Dietz: „Gehörlose und schwerhörige Menschen hören das Klingeln eines weckers überhaupt nicht. Die Kopfkissen sind quasi der passende ersatz.“ Michaela Dietz engagiert sich seit Jahren für „barrierefreies reisen“. ein Thema, das auch in der Tourismusstrategie 2015 eine zentrale rolle innehat. „Barrierefreies Reisen“ Der Qualitätsanspruch der Tourismusstrategie schließt in besonderem Maße den barrierefreien Tourismus mit ein. „Menschen mit Behinderung sollen gleichberechtigt am Urlaub teilnehmen können“, erklärt Beate Schrader, Tourismusreferentin im rheinland-pfälzischen wirtschaftsministerium. Darüber hinaus sei der barrierefreie Tourismus auch ein wachstumsmarkt und somit durchaus wirtschaftlich interessant, so Schrader weiter. „Barrierefreiheit beschränkt sich nicht nur auf Ältere oder Menschen mit Behinderung. Genauso profitieren Familien mit kleinen Kindern von entsprechenden angeboten“, sagt die expertin. Diese Sichtweise vertritt auch christian Dübner, Tourismusreferent der industrie- und handelskammer (ihK) Koblenz, und ergänzt: „Der demografische wandel wird sich zukünftig noch stärker bemerkbar machen. wir haben immer mehr ältere Menschen, die weiterhin aktiv reisen.“ Dementsprechend müsse sich der Tourismus schon jetzt auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe einstellen und passende reiseangebote erstellen, schließt Dübner. Die rheinland-Pfalz Touristik (rPT) Gmbh hat damit begonnen, eine landesweite Servicekette für barrierefreies reisen aufzubauen. Dazu gehören unter anderem die regionen

RHEINLAND-PFALZ ERLEBEN.

Special: Tourismus in Rheinland-Pfalz

Naheland, Mittelrhein und westerwald, aber auch Bad Neuenahr-ahrweiler. Das Thema frühzeitig erkannt in Bad Neuenahr-ahrweiler halten sich neben den Tagesgästen viele Menschen zu gesundheitlichen rehabilitationsmaßnahmen in der Stadt auf. Mit der über 150 Jahre alten Tradition als Kurort sei man so schon früh für mobilitätseingeschränkte Gäste sensibilisiert worden, berichtet heinz Schönewald, leiter der beiden Tourist-informationen: „Gerade durch unsere reha-Zentren und Kliniken haben wir hier viele Gäste, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Deren anteil beträgt etwa zehn Prozent.“ Die rPT habe Bad Neuenahr-ahrweiler bereits 2010 zu einer Zielregion für das barrierefreie reisen erklärt und den leitlinien sei man gerne gefolgt, so heinz Schönewald weiter. Die Tourist-informationen sind infolgedessen rollstuhlfahrergerecht umgebaut worden. eine Maßnahme, die besonders positiv aufgenommen wurde, war die absenkung der Beratungsschalter. aber es gehe auch darum, als ausflugsziel insgesamt barrierefreies reisen zu ermöglichen. „Das fängt bei den notwendigen Sanitäranlagen im öffentlichen raum an und hört bei speziellen Stadtführungen auf“, verweist heinz Schönewald auf die Vielzahl an herausforderungen. Zufrieden zeigt er sich mit der gezielten Schulung von Stadtführern im hinblick auf mobilitätseingeschränkte Gäste. „Die Führung ,in Vino Veritas‘ ist auch für rollstuhlfahrer geeignet. hindernisse oder Steigungen gibt es dabei nicht“, erläutert heinz Schönewald das angebot. er ist sich sicher, dass das barrierefreie reisen in Zukunft eine noch größere rolle spielen wird. Zimmer angemessen gestalten Barrierefreies reisen ist auch bei Vanessa Köhl vom cONTel hotel Koblenz ein wichtiges Thema ihrer täglichen arbeit. Gerade hat sie noch zwei Gäste im rollstuhl nach

iM FOKUS

ihrem aufenthalt im hotel Koblenz verabschiedet. „Generell waren die beiden herren zufrieden, allerdings hatten sie auch kleine Verbesserungsvorschläge“, äußert sich Köhl, die als Mitarbeiterin für barrierefreies reisen verantwortlich ist, zu deren rückmeldung. So sollen jetzt zeitnah neue haltegriffe in den Duschen eingebaut werden. Das cONTel hotel hat zwölf der 185 Zimmer bereits barrierefrei umgebaut und ist für das engagement im barrierefreien Tourismus über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. auslöser dafür war die Teilnahme an einem Seminar, berichtet Vanessa Köhl: „Die Teilnehmer schlüpften dabei in die rolle von geh- und sehbehinderten Gästen. wir haben uns beispielswiese im rollstuhl fortbewegt. Diese erfahrung hat mir gezeigt, wie wichtig das Thema ist.“ Gemeinsam mit der Geschäftsführung entwickelte Köhl Konzepte für barrierefreie Bewegung innerhalb des hotelgebäudes. Für rollstuhlfahrer wurden Bäder entsprechend umgestaltet und Betten unterfahrbar gemacht, um die Bewegungsfreiheit in den Zimmern zu erhöhen. Zudem wurde die raumbeleuchtung für sehbehinderte Menschen verbessert. aber auch vermeintlich kleine aspekte sind berücksichtigt worden. „ein weißer lichtschalter an einer weißen wand ist schwer zu erkennen. wir haben Schalter mit Kontrastfarbe eingesetzt“, führt Köhl aus. Von den notwendigen investitionen – der Umbau eines Badezimmers alleine kann über 4.000 euro kosten – lässt sich die hotelleitung nicht abschrecken: „wir möchten alle Menschen gleich behandeln. Und die positive resonanz bestärkt uns in dieser auffassung.“ auch die rPT hat das engagement bereits registriert und das cONTel für geh- und sehbehinderte Gäste zertifiziert. Richtig zuhören Nur drei Kilometer entfernt liegt das hotel Brenner in der Koblenzer innenstadt. Das hotel mit den Vibrationskissen. Geschäftsführerin Michaela Dietz erzählt, wie sie dazu kam, sich für Barrierefreiheit einzusetzen: „ich habe eine gehörlose Bekannte. Durch sie bin ich auf das Thema aufmerksam geworden. ich wollte dann auch hier im hotel etwas verändern und habe vier unserer 24 Zimmer mit der notwenigen Technik ausstatten lassen.“ Das bedeutet beispielweise die installation von Blinksignal- anstelle von Tonanlagen. anstatt eines Telefons wird ein Telefonfax angeboten. wer möchte, kann sich zudem eine mobile induktionsschleife zum störungsfreien hören ausleihen. „Bis ein Zimmer allerdings komplett ausgestattet ist, fallen 2.500 euro an“, räumt die inhaberin ein. Zusätzlich ist das Personal geschult worden, um mit gehörlosen oder schwerhörigen Gästen zu kommunizieren. „Sie müssen dem Gast durch Blickkontakt die Gelegenheit geben, von den lippen mitzulesen“, verweist Michela Dietz auf die besonderen anforderungen für die Mitarbeiter des hotels. Sie ist davon überzeugt, dass das barrierefreie reisen weiter Thema bleibt und noch mehr Beachtung in der Öffentlichkeit finden wird.

Barrierefrei bei den Römern Diese ansicht teilt auch Friedhelm walbert, Geschäfstführer der römer-erlebnis welt in rheinbrohl. Unter dem Motto „erlebnis mit allen Sinnen“ sollen die Besucher in der interaktiven ausstellung für das welterbe limes begeistert werden. Damit auch sehbehinderte Besucher die inhalte der Schaukästen und gläsernen Durchgangstüren gut wahrnehmen können, hat sich die leitung der römerwelt etwas Besonderes einfallen lassen. „wir haben an den Glasflächen eine spezielle Folie anbringen lassen. Dadurch wird der Besucher nicht mehr geblendet. Das ist eine wesentliche erleichterung für Personen mit eingeschränktem Sehvermögen“, erklärt Friedhelm walbert. auch rollstuhlfahrer kämen in der erlebniswelt durchaus eigenständig zurecht. allerdings wolle man in Zukunft noch mehr in das barrierefreie erlebnis investieren. „Gerade beim außengelände können wir uns weiter verbessern. wobei das natürlich immer eine Frage der Finanzierung ist“, blickt Friedhelm walbert in die Zukunft. Dass Unternehmen sich dadurch auch mittelfristig wirtschaftlich besser positionieren können, steht für ihn außer Frage: „Die ausrichtung auf barrierefreies reisen, mit einer wachsenden Zielgruppe im hintergrund, kann schon zu einem Marktvorteil führen.“ IHK informiert zu Schlüsselprojekten Bei Fragen zum „Barrierefreien reisen“ sowie den Schlüsselprojekten der Tourismusstrategie ist die ihK Koblenz erster ansprechpartner vor Ort. „wir können Betrieben bei vielen Fragen direkt weiterhelfen. im Bedarfsfall vermitteln wir die entsprechenden Kontakte zu anderen Projektträgern“, ermutigt Dübner dazu, sich zu informieren. Schließlich gehe es darum, den Tourismus in rheinland-Pfalz gemeinsam zukunftsfähig zu machen. Kontakt: Christian Dübner 0261 106-306 [email protected]

Die Schlüsselprojekte im Überblick Neben dem „Barrierefreien Reisen“ sind folgenden Schlüsselprojekte in der Tourismusstrategie 2015 festgehalten: • Tourismusfinanzierung • Tourismusförderung • Kommunale Strukturen stärken • Zielgruppenbezogene Marktforschung • Virtuelle Tourismusakademie Interessierte Unternehmen können sich zu den einzelnen Schlüsselprojekten im Internet informieren. Mehr Informationen: www.tourismusnetzwerk.info

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recht und steuern

Arbeitsrecht – Rund um die Urlaubszeit Die Sommerferienzeit an den Schulen rückt immer näher und damit auch eine der Haupturlaubszeiten für die Arbeitnehmer. Während es für viele Familien in den gemeinsamem Urlaub geht, interessieren sich gleichzeitig Schülerinnen und Schüler für Ferienjobs in den Betrieben. Was Sie als Unternehmer hierzu im Hinblick auf das Arbeitsrecht in der Urlaubszeit grundsätzlich beachten sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.

1. Urlaubsanspruch von Arbeitnehmern Der Urlaubsanspruch von Arbeitnehmern ist maßgeblich im Bundesurlaubsgesetz (BUrlG) geregelt. Danach hat jeder Arbeitnehmer Anspruch auf einen gesetzlichen MindestJahresurlaub von vier Wochen. Weniger als vier Wochen zu gewähren, wäre rechtswidrig. Es ist jedoch möglich, den Urlaubsanspruch zugunsten der Arbeitnehmer, beispielsweise durch entsprechende Tarif- oder Arbeitsverträge, zu erweitern. Als Arbeitnehmer gelten im Urlaubsrecht Angestellte (auch Mini-Jobber), Arbeiter und Auszubildende. Der gesetzliche Urlaubsanspruch von vier Wochen bedeutet bei einer Fünf-Tage-Woche einen Urlaubsanspruch von 20 Arbeits-, beziehungsweise 24 Werktagen. Bei den Werktagen zählt der Samstag dazu. Daraus folgt, dass es für die Berechnung des Urlaubsanspruches nicht auf die Stundenzahl ankommt, die der Arbeitnehmer leistet, sondern vielmehr auf die einzelnen Tage, an denen er tatsächlich im Betrieb arbeitet. Berechnungsbeispiel Im Unternehmen ist eine 450-Euro-Kraft eingestellt, die an zwei Tagen die Woche in den Betrieb kommt. Prinzipiell gilt es zu beachten: Auch Minijobber haben den gesetzlichen Urlaubsanspruch von vier Wochen. Bei zwei Tagen pro Woche, steht der 450-Euro-Kraft somit ein gesetzlicher Mindest-Urlaubsanspruch von acht Tagen zu. Denn acht Tage müsste der Minijobber Urlaub nehmen, um vier Wochen frei zu bekommen. Ob er an den beiden Arbeitstagen zwei oder sechs Stunden arbeitet, ist bei der Berechnung völlig unerheblich.

Beantragung des Urlaubs Grundsätzlich sollte der Arbeitnehmer seine Urlaubswünsche rechtzeitig mit dem Arbeitgeber absprechen. Dieser hat die Wünsche seiner Arbeitnehmer auch zu berücksichtigen. Er kann die Gewährung von Urlaub nur verweigern, wenn: dringende betriebliche Gründe entgegenstehen oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer unter sozialen Gesichtspunkten den Vorrang verdienen (z. B. Eltern schulpflichtiger Kinder). Der Arbeitnehmer wiederum darf sich nicht einfach selbst beurlauben. Dies würde eine schwere Pflichtverletzung

darstellen und kann den Arbeitgeber im Wiederholungsfall nach vorheriger Abmahnung zur Kündigung berechtigen.

2. Beschäftigung von schulpflichtigen Schülern Bei der Beschäftigung von schulpflichtigen Schülern in den Ferien gilt es vor allem die Altersgrenzen zu beachten. Selbst mit Einverständnis der Eltern ist es nicht möglich, entgegen der gesetzlichen Regelungen minderjährige Schüler im Betrieb zu beschäftigen. Kinder ab 13 Jahren und Jugendliche, die noch der Vollschulzeitpflicht unterliegen, dürfen mit Einwilligung der Eltern stundenweise beschäftigt werden, wenn die Beschäftigung leicht und für sie geeignet ist. Grundsätzlich ist eine Beschäftigung von zwei Stunden möglich, in der Landwirtschaft sind es drei Stunden täglich. So ist Kindern das Austragen von Zeitungen erlaubt. In privaten oder landwirtschaftlichen Haushalten dürfen Schüler beispielsweise im Haushalt oder Garten helfen, Kinder und Haustiere betreuen, Nachhilfe geben und Botengänge erledigen. Erlaubt sind auch Handreichungen beim Sport und Tätigkeiten bei nicht gewerblichen Aktionen und Veranstaltungen der Kirchen, Verbände und Vereine. Achtung: Eine Beschäftigung von Schülern unter 15 Jahren in Betrieben der gewerblichen Wirtschaft oder Verwaltungen des öffentlichen Dienstes ist nicht gestattet. Dies gilt für alle dort anfallenden Arbeiten wie der Einsatz im Verkauf, das Auffüllen von Regalen oder auch die Arbeit im Büro. Unerheblich ist hier ebenfalls, ob die Eltern des Kindes mit der Beschäftigung einverstanden sind.

Schüler ab 15 Jahren Minderjährige schulpflichtige Schüler, die bereits 15 Jahre alt sind, können grundsätzlich mit Erlaubnis der Eltern in den Schulferien für höchstens vier Wochen, also 20 Arbeitstagen im Kalenderjahr, beschäftigt werden. Die Jugendlichen, die noch der Vollschulzeitpflicht unterliegen, dürfen aber nicht mit Arbeiten beauftragt werden, die unter die Aufzählung der verbotenen gefährlichen und schweren Arbeiten des Jugendarbeitsschutzgesetzes (JArbSchG) fallen. Dazu gehören das Bewegen schwerer Lasten und die Arbeit in außergewöhnlicher Hitze oder Kälte. Die tägliche Arbeitszeit Jugendlicher darf bei acht Stunden in einer Zeit von 6 Uhr morgens bis 22 Uhr abends liegen. Dagegen ist eine Beschäftigung an Sonn- und Feiertagen verboten. Ausnahmen können hier unter anderem für Gaststätten, Bäckereien oder Krankenhäuser gelten.

Fazit Wenn Sie vollschulzeitpflichtige Kinder während der Schulferien beschäftigen möchten, kommt es nicht (nur) auf die Einwilligung der Eltern, sondern in erster Linie auf die gesetzlichen Vorgaben zum Jugendschutz an. Kontakt: Ina Redemann 0261 106-170 [email protected]

recht und steuern

Neue Regeln für Honorar-Finanzanlagenberater Am 1. August 2014 tritt das Honoraranlageberatungsgesetz in Kraft und führt den Honorar-Finanzanlagenberater nach der neuen Erlaubnis des § 34 h GewO ein. Ab diesem Zeitpunkt haben Berater die Wahl, ob sie künftig eine Beratung zu Finanzanlageprodukten gegen Entgelt durchführen oder diese weiterhin gegen eine Provision vermitteln wollen. Bisher darf ein Finanzanlagenvermittler nach § 34 f GewO sowohl vermitteln als auch beraten. Dadurch will der Gesetzgeber mehr Transparenz für Kunden sowie Unabhängigkeit für Berater schaffen. Welches Modell für wen geeignet ist, erläutern wir Ihnen hier: Was sind die Voraussetzungen für eine Erlaubnis als Honorar-Finanzanlagenberater? Der neue § 34 h GewO ist dem § 34 f GewO nachgebildet und enthält dieselben Erlaubnisvoraussetzungen wie für Finanzanlagenvermittler. In beiden Fällen sind die nötige Sachkunde, die persönliche Zuverlässigkeit, geordnete Vermögensverhältnisse und der Abschluss einer Vermögensschadenhaftpflichtversicherung nachzuweisen. Außerdem ist auch hier die Eintragung in das Vermittlerregister (www.vermittlerregister.info) Voraussetzung für ein entsprechendes gewerbliches Tätigwerden. Dies ermöglicht es den Kunden, direkt zu überprüfen, über welche Erlaubnis ihr jeweiliger Berater oder Vermittler verfügt. Darf ich gleichzeitig als Finanzanlagenvermittler und als Honorar-Finanzanlagenberater tätig sein? Nein, der Gewerbetreibende muss sich für eine Form entscheiden. Die Beratung und die Vermittlung von Finanzanlagen schließen sich gegenseitig aus. Dadurch soll für den Kunden mehr Transparenz erzielt werden, indem dieser künftig von Beginn an wählen kann, ob die in Anspruch genommene Dienstleistung der Anlageberatung durch Provisionen des Produktanbieters oder nur durch das Honorar des Kunden vergütet wird. Honorar-Finanzanlagenberater ist es nicht erlaubt, Provisionen anzunehmen, sie dürfen sich die Erbringung der Dienstleistung allein durch ein vom Kunden zu zahlendes Honorar vergüten lassen. Sollte es einzelne Produkte nur mit einer Provision geben, so ist diese unverzüglich nach Erhalt an den Kunden weiterzugeben. Hintergrund ist auch

hier der Grundsatz der Unabhängigkeit des HonorarFinanzanlageberaters. Ab wann gelten die neuen Regelungen? Tipps für Finanzanlagenvermittler: Die neuen Regeln treten ab dem 1. August 2014 – ohne Übergangszeit – in Kraft. Für Finanzanlagenvermittler bedeutet dies, dass sie ab diesem Zeitpunkt keine Beratung mehr gegen ein gesondertes Entgelt erbringen dürfen. Da die Voraussetzungen von 34 f GewO und 34 h GewO aber dieselben sind, kann die Erlaubnis quasi ausgetauscht werden. Dies hat zudem den Vorteil, dass beim Wechsel von einer Erlaubnis zur anderen keine nochmalige Prüfung eventueller Versagungsgründe erfolgt. Aber Vorsicht, mit Erteilung einer Erlaubnis nach 34 h GewO erlischt eine bereits bestehende Erlaubnis nach 34 f GewO automatisch. Wer ist zuständige Erlaubnisbehörde? Wo erfolgt die Registrierung? Die Frage nach der Zuständigkeit für die Erlaubniserteilung, beziehungsweise -aufhebung, wird auf Landesebene entschieden. In Rheinland-Pfalz werden die Gewerbeämter, wie bei den Finanzanlagenvermittlern auch, für die Erlaubnis zuständig sein. Die Sachkundeprüfungen und die Registrierung nehmen bundesweit die Industrie- und Handelskammern vor. Kontakt: Julia Kapp 0261 106-218 [email protected]

Informationen Ausführliche Informationen zu diesem Thema können Sie dem Merkblatt „Neue Regeln für Honorar-Finanzanlagenberater“ auf unserer Internetseite entnehmen. Dieses ist unter der Dok.-Nr. 121376 abrufbar.

Urlaubsanspruch kann vererbt werden Mit seinem aktuellen Urteil vom 12. Juni hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) einen langjährigen Grundsatz des Deutschen Arbeitsrechts für europarechtswidrig erklärt. Bisher galt in Deutschland, dass mit dem Tod des Arbeitnehmers auch sämtliche Urlaubs- oder Abgeltungsansprüche für Resturlaub entfallen sind. In diesem Grundsatz sieht der EuGH einen Verstoß gegen Artikel 7 der Richtlinie 2003/88/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 04.11.2003. Nach dieser Vorschrift über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung, so die Luxemburger Richter, könne ein

Abgeltungsanspruch für nicht genommenen Urlaub auch dann nicht entfallen, wenn das Arbeitsverhältnis durch den Tod des Arbeitnehmers endet. Dieser Anspruch könne auch nicht davon abhängen, ob der betroffene Arbeitnehmer zuvor eine Abgeltungsforderung geltend gemacht habe. Geklagt hatte eine Witwe, deren Ehemann vor seinem Tod mehr als 140 Tage Urlaub angesammelt hatte und ihn während der aktiven Arbeitszeit nicht mehr nehmen konnte. EuGH, Urteil vom 12.06.2014, C-118/13

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nachgefragt bei ...

Nachgefragt bei …

Jacques Berndorf

Foto: MArkus büssecker

Michael Preute gehört zu den erfolgreichsten Schriftstellern in Deutschland. Seine Eifel-Krimis, die er unter dem Pseudonym Jacques Berndorf veröffentlicht, haben sich bisher über sechs Millionen Mal verkauft. Wir haben ihn zu Hause in der Eifelgemeinde Dreis-Brück auf eine Tasse Kaffee besucht.

Sie stammen aus Duisburg. Was hat Sie in einen kleinen Eifelort verschlagen?

Und was macht Ihrer Meinung nach einen guten Schriftsteller aus?

Der Grund war ganz einfach. Ich habe ein Vierteljahrhundert in München gelebt und bin dann aus familiären Gründen von dort weg. Mein Vater lebte hier hochbetagt in Bad Breisig am Rhein, und ich bin in seine Nähe gezogen. Zudem arbeitete ich an Artikeln für den Spiegel, die Zeit und Geo. Dafür brauchte ich lange Recherchezeiten, die habe ich endlich gehabt.

Arbeit. (zögert). Ja, der Alltag eines Schriftstellers ist von Arbeit bestimmt. Mit einem Achtstundentag läuft gar nichts. Ich recherchiere vier bis sechs Monate für einen Roman. Das Schreiben dauert gerade mal acht Wochen. Aber gerade das sehen viele nicht.

Bevor Sie spannende Krimis schrieben, bestimmten andere Geschichten Ihr Leben. Sie waren als Journalist weltweit in Krisengebieten unterwegs. Wie sehr prägen diese Erfahrungen heute noch? Natürlich formt das. Krieg und Krise ist immer etwas, das keine Rücksicht auf das Individuum nimmt, und es trifft am Ende immer die Falschen. Vor allem sind das Frauen und Kinder. Solche Erlebnisse hinterlassen schon schreckliche Bilder in der Seele. Aber mit den Jahren rücken sie immer mehr in die Ferne.

IHK-Journal 07_08/2014

Warum schreiben Sie eigentlich? (lacht) Es waren Zufälle. Dabei war ein Faktor entscheidend: Langeweile. Ich habe ja zuerst in Berndorf gewohnt, daher das Pseudonym. Es war Sommer, journalistisch gab es nichts zu machen. Da fing ich an, einen Krimi zu schreiben. Ich erzählte mir selbst eine Geschichte mit der Landschaft im Hintergrund, in der ich lebte. Und daraus wurde mit „Eifel-Blues“ der erste Krimi der Reihe. Wobei damals niemand an den Erfolg geglaubt hat.

Wie erklären Sie sich denn den Erfolg von Regional-Krimis? Das ist schwierig. Ich denke, dass die Anbindung an Lokales, an Dörfer, Wälder, Wiesen und Tiere ganz wichtig ist, um den Lesern zu sagen: Du lebst hier, das ist dein Zuhause! Der Igel, der im Roman um die Ecke kommt, ist dein Igel. Wobei grundlegend gilt, auch der Regional-Krimi muss am Ende einfach nur ein guter Krimi sein. Sonst wird er nicht gekauft.

Sind Sie ein Mensch, der an Wirtschaft interessiert ist? In Ihren Romanen greifen Sie Themen aus der regionalen Wirtschaft auf … Nun, der Nürburgring oder auch der Flughafen Frankfurt-Hahn sind Themen, die sich nicht ausblenden lassen. Ich wohne schließlich hier und weiß, dass viele Arbeitsplätze davon abhängig sind. Ich verstehe überhaupt nicht, warum die Politiker es nicht fertigbringen, dort Leute einzusetzen, die gerade bei Finanzfragen genau hingucken. Da fühle ich mich als Außenstehender schon oft hilflos.

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Fachkräftesicherung: Unser Auftrag!

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Der rheinland-pfälzischen Wirtschaft fehlt es zunehmend an qualifizierten Fachkräften. Während vielerorts ältere Mitarbeiter aus dem Berufsleben ausscheiden, geht die Zahl der Schulabgänger unaufhaltsam zurück. Auch der IHK-Fachkräftemonitor kommt zu dem Ergebnis: Das Sichern des Nachschubs an beruflich qualifizierten Fachkräften ist und bleibt die zentrale Herausforderung für den Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Um diesem Trend entgegenzuwirken, hält die IHK Koblenz ein breites Angebot an Maßnahmen bereit. Die Ansprechpartner im Team „Fachkräftesicherung“ stehen für Sie zu Themen wie Berufsorientierung mit Unterstützung zu Praktika und Lehrstellen, Schule und Wirtschaft mit Partnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen, Social Media mit dem Angebot „Check2“ im Internet, ferner zu der Unterstützung und Koordination der Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft, im Thema „International“ mit dem Erschließen der sich auf diesem Gebiet bietenden Möglichkeiten sowie zur Personalentwicklung für Ihr Unternehmen bereit. Außerdem sind die Ausbildungs- und Qualifizierungsberater im Bezirk der IHK Koblenz für Sie unterwegs und besuchen Sie auf Anfrage auch direkt im Unternehmen.

Herausgeber Industrie- und Handelskammer Koblenz Schlossstraße 2, 56068 Koblenz Redaktion Markus Büssecker Telefon: 0261 106-133 Stefanie Helsper (v.i.S.d.P.) Telefon: 0261 106-191 Fax: 0261 106-55191 [email protected] Internet: www.ihk-koblenz.de Anzeigen Center-Werbung GmbH, Bonn Angela Blum Telefon: 0228 91449-11 Fax: 0228 91449-99 [email protected] Layout-Konzeption markenmut AG, Trier Sarah Frank www.markenmut.de Satz | Layout Görres-Druckerei und Verlag GmbH, Neuwied Mario Knöll Telefon: 02631 95118-141 Fax: 02631 95118-5141 [email protected]

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Das Team „Fachkräftesicherung“ der IHK Koblenz: (v. l.) Kerstin Wiertalla, Susanne Baltes, Anne Quander, Sabine Mesletzky, Anna Witt und Dr. Holger Benz.

Verbraucherpreisindex für Rheinland-Pfalz und Deutschland (Basisjahr: 2010 = 100) Jahr Monat

Rheinland-Pfalz Deutschland

2010 2011 2012 2013 2014 Januar Februar März April Mai

100,0 102,1 104,3 105,8 106,1 106,7 106,9 106,6 106,5

100,0 102,1 104,1 105,7 105,9 106,4 106,7 106,5 106,4

Wirtschaftsdaten können über das Angebot der IHK Koblenz unter der Ad­resse www.ihk-koblenz.de, Dokumenten-Nr. 1448 abgerufen werden.

Adress- und Versand-Service IHK Koblenz, Telefon: 0261 106-0 Das IHK-Journal ist das offizielle Organ der Industrie- und Handelskammer Koblenz und wird den beitragspflichtigen IHK-zugehörigen Unternehmen im Rahmen ihrer Mit­gliedschaft ohne besonderes Entgelt geliefert. Preis im freien Verkauf jährlich 25,50 Euro Einzelheft 2,50 Euro Nachdruck des Inhalts nur mit ausdrücklicher Genehmi­gung, Quellen­angabe und unter Einsendung eines Be­­­leg­­exemplares an die Re­daktion. Die mit Namen oder Initialen ge­­zeich­neten Beiträge geben die Meinung des Autors, aber nicht unbedingt die Ansicht der Industrie- und Handelskammer wieder. Dies gilt ebenso für den Inhalt und die Gestaltung gewerblicher Anzei­gen und Beilagen. Für un­verlangt eingesandte Manuskripte kei­ne Gewähr. Dieses Journal wird auf umweltfreundlichem, chlorfreiem Papier gedruckt. Der Bezug der IHK-Zeitschriften erfolgt im Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.

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zu guter letzt

Mikes Feder- Streich

Auf in den Ruhestand! Die Rente mit 63 ist da. Dumm nur, dass die Fachkräfte immer noch fehlen.

IHK-Journal 07_08/2014

Sie glauben, die großen Deals der Weltwirtschaft gehen an den Börsen in New York, Tokio und Frankfurt am Main über die Bühne? Das stimmt nicht. Denn die lukrativsten Geldgeschäfte lassen sich ganz bequem am PC von zu Hause aus abwickeln. 2.220.000 US-Dollar Prämie verspricht ein gewisser Aahil Hassan aus Syrien. Der Industrielle hat eine E-Mail in perfektem Englisch verfasst. Sein Anliegen ist einfach. Er möchte lediglich seine gesamten Ersparnisse von 7.400.000 US-Dollar aus dem vom Bürgerkrieg gezeichneten Land schaffen. Anscheinend haben weder James Bond noch Rambo Zeit, sich des Falls anzunehmen. Aber die Reputation des ehrbaren Kaufmanns aus Deutschland ist mindestens gleichwertig. Der Geschäftsmann in Not verzichtet auch auf umständliche Transaktionen über Bankkonten. Schließlich blickt bei IBAN und BIC nicht einmal der Bankberater durch. Hauptsache, die Kiste mit dem Geld wird am Ende sicher verwahrt. Noch attraktiver ist das Angebot von Sang Chin aus China. In kryptischem Deutsch sucht er einen Empfänger, diesmal mit Bankkonto, für 21.500.000 US-Dollar. Woher das Geld stammt, wird im weiteren Text nicht klar. „Das wird 100 % sicher“, schreibt Sang Chin aber. Gut, dass die Millionäre in den Schwellenländern die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich zum Wohl der globalen Wirtschaft nutzen. Was Sie allerdings bei all den spannenden Angeboten aus der internationalen Finanzwelt beachten sollten: Sie befinden sich im SPAM-Ordner.

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Millionengeschäfte, ganz einfach per E-Mail

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Exzellenter Service Das nächste IHK-Journal erscheint nach einer kurzen Sommerpause im September. Dann blicken wir unter anderem darauf, wie Unternehmen sich ihren Kunden erfolgreich als Problemlöser auf allen Ebenen anbieten können – mit einem strategischen und exzellenten Kundenservice. Außerdem startet im Herbst eine neue Imagekampagne der IHK Koblenz für Mitarbeiter 50 plus. Im nächsten Heft lesen Sie, was die IHK dazu alles geplant hat. Bis dahin: einen schönen Sommer!

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