insurance Change Das Magazin von Hoesch & Partner Profile Erfolg mal sieben News & Infos Versicherung aktuell

June 22, 2017 | Author: Elizabeth Bieber | Category: N/A
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Ausgabe 2015 / Euro 6,–

www.hoesch-partner.de/magazin

insurance Das Magazin von Hoesch & Partner

News & Infos

Profile

Reportage

Versicherung

Interview

Reportage

Versicherung aktuell Ruhestand entspannt genießen

Wünsche brauchen Zukunft. Deshalb muss man wissen, wie man sie erreichen kann. Das neue Vorsorgekonzept Perspektive bietet Ihnen die Chance auf eine hohe Rendite mit der Sicherheit der Allianz. Was ist Ihnen wichtig im Alter? Lassen Sie uns gemeinsam über Ihre Wünsche sprechen.

Hoffentlich Allianz versichert.

Luise M. Allianz Kundin

Change

Erfolg mal sieben Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann

A Drink With A View – Rooftop Bars Kuriose Skigebiete

Die Zukunft liegt nicht im Garantieren. Sondern im richtig Investieren eistung L e l l o x : V itrag ! e l f A G OL len Be b i x e l f zum Sicherheit kann man teuer erkaufen. Oder einfach umsetzen: mit der Investmentkompetenz eines der führenden Investmenthäuser Europas − Standard Life Investments. So sichern wir Ihnen einen verantwortungsvollen Umgang mit den Anlagen Ihrer Kunden.

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News & Infos

  Editorial

3

Editorial

Der „Wind of Change“ bläst kräftiger „Die Versicherungswirtschaft – eine Branche im Wandel“, so oder so ähnlich könnte eine Überschrift zum Zustand der Branche lauten. Leider muss man sagen, dass die Branche diesen Wandel nicht immer selbst vorantreibt, sondern oft dazu von außen gezwungen wird. Positiv betrachtet, könnte man sagen, dass die Branche dadurch zum Teil auch zu ihrem Glück gezwungen wird. Themen wie eine regelmäßige systematische Weiterbildung oder eine marktdurchdringende Produktauswahl sollten eigentlich selbstverständlich sein. Waren sie aber leider nicht für alle Marktteilnehmer. Jetzt stehen sie im Gesetz und das macht die gesamte Branche besser. Und das ist gut so. Einige dieser brancheninternen Änderungen thematisieren wir in diesem Heft: zum Beispiel das Lebensversicherungs-Reformgesetz, kurz LVRG, (S. 42) oder die Konsequenzen der historischen Niedrigzinsphase für das Thema Geldanlage (S. 58). Aber wir haben auch Menschen, die nichts mit Versicherung zu tun haben, und wirkliche Veränderungsexperten sind im Heft: vorneweg Dr. Karl-Thomas Neumann, der Chef von Opel. (S. 30). Sie müssen nun nicht gleich im Kopf umparken, aber es lohnt sich bestimmt, über die eine oder andere Veränderungsdynamik nachzudenken.

Foto: Florian Heurich

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine anregende Lektüre.

Dipl.-Kfm. Carlos Reiss Gründer und Geschäftsführer Hoesch & Partner GmbH Dozent für Versicherungsbetriebslehre

insurance 2015

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Aegon ist ein Markenname von Aegon Ireland plc. Aegon Ireland plc hat seinen Hauptsitz in: 2nd Floor, IFSC House, Custom House Quay, Dublin 1, Irland, ist unter der Registernummer 346275 in Irland eingetragen, verfügt über eine Zulassung der Central Bank of Ireland und untersteht deren Aufsicht. Die Niederlassung Deutschland in Frankfurt am Main untersteht der zusätzlichen Rechtsaufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Ein Unternehmen der Aegon Gruppe, www.aegon.de

News & Infos

 Inhalt

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insurance 2015

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News & Infos 

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Aktuelle Versicherungsinformationen P R OF I L E 

Erfolg mal sieben

30

P R OF I L E 

10 14

Who is who der Versicherungsbranche R E P O R TA G E 

16

Rooftop Bars – A Drink With A View Serie 

22

Die gelebte Vision – Tradition und Internationalität mit Praxisbezug R E P O R TA G E 

26

Gesellschaft – Stadt, Land, Flucht inter v ie w 

30

Dr. Karl-Thomas Neumann – Opel ist wieder der Angreifer

38

R E P O R TA G E 

34

Skifahren – Weltweiter Schwung R E P O R TA G E 

38

Frauen von Okinawa – Ein Besuch bei den glücklichsten Alten

Fotos: Ayana Resort, Axel Wierdemann, Eva Huber

Impressum

H O E S C H  &  P artner I N S I D E

Herausgeber Hoesch & Partner GmbH Rüsterstraße 1, 60325 Frankfurt, Telefon 069 – 7 17 07 – 0 Geschäftsführung Carlos Reiss Verlag Konzept Verlagsgesellschaft, Ludwigstraße 33–37, 60327 Frankfurt, Telefon 069 – 9 74 60 640, Geschäftsführung Heike Allendörfer, Stefan Wolff Grafisches Konzept Peter Schmidt Group, Frankfurt Redaktionsleitung Dirk Fellinghauer Anzeigenleitung Oliver Mack Redaktion Hoesch & Partner Oliver Mack Druck Druckhaus Main-Echo GmbH & Co. KG Auflage 40.000, Anzeigenpreisliste von Juni 2014

Carlos Reiss: Besser als die Banken  Standort Frankfurt 

42 62

VERSICHERUNG

Wenn am Ende des Geldes …  Ruhestandsvorsorge – Gut beraten, klug investiert Kapitalanlage im Niedrigzinsumfeld

48 54 58

p o rtr ä t 

64

Deutsche Sporthilfe – Bindeglied zwischen Spitzensportlern und Gesellschaft gl o s s e  Deckhengst und Antiterror

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66

News & Infos

 Versicherung aktuell

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Berufsunfähigkeit – Dauerbrenner mit neuen Alternativen

Manchmal fragen wir uns bei Hoesch & Partner, ob wir unsere Kunden mit dem Thema Berufsunfähigkeitsversicherung nicht langweilen. Aber drei Aspekte sagen, dass wir auch auf die Gefahr hin, dass wir nerven, an dem Thema dranbleiben müssen: die Statistik, unsere Erfahrungen und die Marktentwicklung. Laut Statistik haben zwar zwischenzeitlich ca. 30 % der arbeitenden Bevölkerung eine BU-Absicherung. Das sind zum einen immer noch viel zu wenige, zum anderen liegt die durchschnittlich versicherte Rente unter 1000 Euro im Monat, also viel zu niedrig. Das heißt, mindestens drei Viertel der potenziellen Kunden müssen noch etwas tun. Unsere Erfahrung in den Kundengesprächen zeigt, dass das Risiko, berufsunfähig zu werden, von vielen Menschen immer noch unterschätzt wird. Gedacht und gehandelt wird hier nach dem Motto „Mir wird schon

nichts passieren.“ Das kann eine existenzbedrohende Fehleinschätzung werden, denn Ihre Arbeitskraft ist Ihr wichtigstes Gut, Millionen wert und muss deshalb angemessen versichert sein. Am Markt gibt es ständig neue Entwicklungen: Die Versicherungsbedingungen haben sich stetig verbessert, und für einzelne Berufsgruppen sind die Preise sogar gesunken. So kann es sogar für Leute mit einem angemessenen Versicherungsschutz sinnvoll sein, diesen zu überprüfen. Es gibt auch attraktive Produktinnovationen jenseits der Berufsunfähigkeitsversicherung: Sie tragen spannende Namen wie „Dread Disease“, „Grundfähigkeitsversicherung“, „Körperschutzpolice“ oder „Erwerbsunfähigkeitsversicherung“. Gerade Menschen, die entweder aufgrund von Vorerkrankungen keine Berufsunfähigkeitsversicherung bekommen haben oder aufgrund der Kosten davor zurückgeschreckt sind, haben nun Alternativen. Und obwohl alle Welt davon spricht, dass sich der Versicherungsmarkt in Deutschland bereinigt, gibt es doch jedes Jahr ein, zwei Versicherungen, die neu in dieses Geschäft einsteigen. Fazit: Egal, wie Sie abgesichert sind, es lohnt sich, einen Termin mit Ihrem Berater zu vereinbaren, um ein maßgeschneidertes Angebot erstellen zu lassen bzw. Ihren bestehenden Schutz zu überprüfen. ■



Hoesch & Partner Versicherungsmakler Ansprechpartner: Niels Sanders, Christian Blum

Internet:

www.hoesch-partner.de/bu

Mail:

[email protected]

Telefon:

069 – 71 70 7 –238 (Niels Sanders)



069 – 71 70 7 –155 (Christian Blum)

Finanzcoaching Einblick in die Themen verschaffen will, kann gerne kostenlos den Ratgeber „Risiko Sicherheit“ von Carlos Reiss und Michael Reeg anfordern. ■



Hoesch & Partner Versicherungsmakler Ansprechpartner: Frank Buchholz, Hans von Maltzahn

Internet: www.hoesch-partner.de/finanzcoaching Mail: [email protected] Telefon:

069 – 71 70 7 –172 (Frank Bucholz)



069 – 71 70 7 –139 (Hans von Maltzahn)

insurance 2015

Foto: momius/Fotolia.com

Leider ist der Umgang mit den persönlichen Finanzen kein Schulfach. Daher stellen wir gerade bei unseren jüngeren Kunden immer wieder fest, dass sie mit einer gewissen „Leichtigkeit“ an diese Themen herangehen. Das ist in dem Sinne richtig, dass Geld nicht alles ist im Leben, aber es ist doch nicht ganz unwichtig. Deshalb bieten wir unseren Kunden gerne ein Finanzcoaching an, wo wir die wichtigsten Grundregeln und Grundlagen für den Umgang mit den persönlichen Finanzen in entspannter Atmosphäre besprechen. Wer sich vorab einen

News & Infos

 Versicherung aktuell

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Dreifach Gutes tun mit einer Bewertung Auch wir wollen gerne 5-Sterne-Premium-Service liefern. Das klappt oft, aber nicht immer. Damit wir wissen, wo es gut läuft und wo wir uns noch verbessern müssen, fragen wir unsere Kunden aktiv nach Feedback. Und zwar in Form von Online-Bewertungen. Damit können Sie dreifach Gutes tun: 1. Sie geben uns Feedback zu unserer Dienstleistung, das hilft uns bei der Einschätzung und Verbesserung unserer Arbeit. 2. Sie geben anderen Kunden eine Orientierung über einen – hoffentlich – empfehlenswerten Versicherungsmakler.

So einfach geht`s mit der Bewertung: QR-Code scannen oder dem Link www.hoesch-partner.de/bewerten folgen, Bewertung abgeben – anmelden, Sterne auswählen und einen kurzen Kommentar verfassen. Fertig. Wir sagen jetzt schon Danke für das Feedback.





Hoesch & Partner Versicherungsmakler

Im Voraus vielen Dank, wenn Sie sich ein paar Minuten Zeit nehmen, um unsere Arbeit zu bewerten. Scannen Sie den QR-Code oder gehen Sie auf www.hoesch-partner.de/Bewertungen

3. Sie unterstützen den Deutschen Kinderschutzbund, denn Hoesch & Partner spendet für die ersten 1.000 Bewertungen die eingehen 5 Euro an den Deutschen Kinderschutzbund.

Das Continentale easyPrinzip Vorsorge so gut und so einfach wie Erdbeeren Einfach Rente – leicht verständlich von Anfang an Einfach Sicherheit – nach Ihrem persönlichen Bedürfnis Einfach Freiheit – jederzeit ran können an das Geld Einfach Mehrwert – mehr Chancen auf Wachstum und Rendite Als klassische oder fondsgebundene Variante.

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News & Infos

 Versicherung aktuell

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Gefeiert für einen guten Zweck Im September 2013 ist Hoesch & Partner 30 Jahre alt geworden. Deshalb haben wir auch ein bisschen gefeiert: zum einen mit unseren Mitarbeitern, zum anderen mit unseren Versicherungspartnern. Bei diesem Empfang hatten wir die Versicherungspartner gebeten, auf Geschenke zu verzichten und stattdessen eine Spende an „Die Arche“ in Frankfurt zu geben. In der Summe sind über 6.000 EUR zusammengekommen. Wofür wir uns an dieser Stelle – auch im Namen der Arche und der Kinder – nochmals ganz herzlich bei unseren Versicherungspartnern bedanken möchten. Das Bild zeigt Carlos Reiss, Gründer und Geschäftsführer von Hoesch & Partner, gemeinsam mit Daniel Schröder von der Arche Frankfurt am Main, bei der symbolischen Scheckübergabe. ■

Managerhaftung zwischen Compliance und Korruption Einführung von Richtlinien. Das ist sinnvoll, bietet für die Verantwortlichen aber keinen abschließenden Schutz vor Strafverfolgung. Wovon hängt es also ab, ob ein Verfahren eingeleitet wird? Im Zweifel liegt es in der Entscheidung der ermittelnden Beamten und der Staatsanwaltschaft. Da es manchmal nicht so einfach ist, einen potenziellen Schuldigen im Vorfeld zu identifizieren, gehen die Strafverfolgungsbehörden der Einfachheit halber erst mal gegen die Geschäftsführung oder den Vorstand vor. Schließlich ist der ja für die Sicherstellung eines geordneten Geschäftsbetriebs verantwortlich. So können diese Personen schnell mit einem Verfahren konfrontiert werden, dessen Ausgang ungewiss ist. Gewiss ist jedenfalls, dass es eine schöne Stange Geld kosten wird, zum Beispiel in Form von Anwaltsgebühren oder Gutachterkosten. Wer hier gewappnet sein will, der ist gut beraten, eine Managerhaftpflicht (D&O-Versicherung) abzuschließen, am besten mit einer Strafrechtsschutz. Dieser Versicherungsschutz schützt zwar weder vor eigenen Fehlern noch vor denen von Mitarbeitern, aber er stärkt die eigene Position, wenn es darum geht, entsprechende Vorwürfe abzuwehren. ■



Hoesch & Partner Versicherungsmakler Ansprechpartner: Jens Stilbauer, John Nachtigall

Internet:

www.hoesch-partner.de/managerhaftpflicht

Mail:

[email protected]

Telefon:

069 – 71 70 7 – 123 (Jens Stilbauer) 069 – 71 70 7 – 156 (John Nachtigall)

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Fotos: Norbert Erbe, Imillian/Fotolia.com

Das Thema ist in aller Munde. Die Wirtschaftsberichterstattung berichtet über immer wieder neue Fälle von Verstößen gegen die Compliance-Regeln und von vermeintlicher Korruption im Management. Aber was ist das eigentlich? Wie werden diese Begriffe, mit denen Laien wie Profis so elegant hantieren, eigentlich definiert? Genau mit dieser Frage beginnen die Unwägbarkeiten. Denn diese Begriffe sind nirgends in der Gesetzgebung definiert. Genauso wenig wie die Frage der „sozialen Angemessenheit“, die vielfach als Maßstab für die Strafwürdigkeit herangezogen wird: Ist ein Essen, das für zwei Personen inklusive einer guten Flasche Wein 250 Euro kostet, sozialadäquat oder ist es schon versuchte Bestechung? Bin ich als Einkäufer schon korrupt, wenn ich mich zum Essen einladen lasse? Unternehmen reagieren auf diese Unsicherheit mit der

ist uns wichtig:

Kunst zeitgemäß zu schützen.

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Juan Bautista Romero – Stillleben Kunstsammlung Allianz, München

News & Infos

Versicherung aktuell

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Erfolg mal sieben Herzblut-Lobbyistin für Kinder Obwohl Sophie von Ilberg mit so viel Engagement und Herzblut dabei ist, wie es sich jeder Arbeitgeber wünschen würde: Ihre Tätigkeit beim Kinderschutzbund in Frankfurt ist nicht das, was man gemeinhin als Beruf bezeichnet. Und deswegen kann man auch nicht einfach von Ehrenamt sprechen. Berufung – das trifft es vielleicht am besten. Die vierfache Mutter weiß, was Kinder brauchen. Sie möchte das aber nicht nur für ihren eigenen Nachwuchs realisieren, sondern auch und gerade für die Kinder, die es nicht so gut haben. Nach dem BWL-Studium in Bamberg und Edinburgh arbeitete Sophie von Ilberg bei Price Waterhouse Coo-

pers. Nach der Geburt des zweiten Kindes begann sie, sich beim Kinderschutzbund zu engagieren und ist seit Mai 2010 Vorsitzende des Vereins, der sich als „Die Lobby für Kinder“ versteht. Das Angebot des Kinderschutzbundes ist breit gefächert und reicht von präventiven Beratungsangeboten bis hin zu Hilfe und Therapie, wenn Kinder Gewalt oder sexuellen Missbrauch erlitten haben. 14 hauptamtliche und rund 70 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind mittlerweile für den Verein tätig. Als Erste Vorsitzende kümmert sich Frau von Ilberg um inhaltliche und organisatorische Themen. Gleichermaßen liegen ihr auch die Kommunikation und das Fundraising am Herzen, denn: „Nur durch eine entsprechende finanzielle Ausstattung kann der Kinderschutzbund seine Ziele erreichen.“ ■

Geschäftlich und privat auf Wachstumskurs Die GEA Group ist ein Konzern mit einem Milliardenumsatz. Und will mit der Nahrungsmittelindustrie weiter wachsen. Das organische Umsatzwachstum wird auf 4 bis 6 % beziffert und der vorläufige Umsatz liegt im dritten Quartal 2014 bei über 1,1 Milliarden Euro. Dass das Wachstum gelingt, dazu trägt auch Velina Allerkamp in der Abteilung Corporate Strategy bei. Hier geht es vor allem darum, den Konzern strategisch weiterzuentwickeln. Die 33-Jährige kam vor 14 Jahren aus Bulgarien nach Deutschland, studierte an der Fachhochschule Reutlingen International Business, und schon bei den Praktika zieren Weltkonzerne wie Deutsche Bank, Ernst & Young oder Bosch ihren Lebenslauf. Der berufliche Aufstieg führte von der M&A-Abteilung der Investment Bank Dresdner Kleinwort Wasserstein über das Beraterteam der Boston Consulting Group im Jahr 2012 zur

GEA Group. Auch privat sorgt Velina Allerkamp für Wachstum: Sie ist schwanger und erwartet ihr erstes Kind. Da sie möglichst schnell wieder in den Beruf einsteigen will – im Idealfall nach zwei Monaten – ist sie in ihrer knappen Freizeit besonders mit den Vorbereitungen auf die Geburt und die Zeit danach beschäftigt. Das erfordert fast genauso komplexe organisatorische und logistische Überlegungen wie das Projektmanagement im Job. Darüber hinaus ist Velina Allerkamp sehr Fashionaffin und freut sich darauf, bald noch einen Erdenbürger schick einzukleiden ■

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Vom Start in den Beruf bis zur Rente im gleichen Unternehmen oder zumindest in der gleichen Branche – das war einmal. Heute kann es genauso zum guten Ton gehören, mitten auf dem Karriereweg noch mal eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Erfolgsgeschichten aus der Kundenkartei von Hoesch & Partner zeigen, wie (gut) es gehen kann.

Alles was Recht ist bei Immobilien Er ist Partner bei Beiten Burkhardt. Einer Kanzlei mit 270 Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern. Er selbst ist Rechtsanwalt und Notar: Klaus Beine. Die Internetseite weist seinen Kompetenzbereich als Immobilienwirtschaft aus. Das ist eigentlich viel zu schlicht, klassisches Understatement. Denn er hat einen Namen, einen guten Namen, vor allem in der Immobilienwirtschaft, da kennt ihn praktisch jeder. Er ist eine der Koryphäen in Deutschland zum Thema

Immobilien und Immobilienrecht. Letztlich war wieder zu lesen, dass Beine mit seinem Team die Frankfurter Volksbank bei einem großen Deal begleitete. Es ging um den Kauf des Neubauprojekts „Rebstockhöfe“ mit 147 Wohnungen in Frankfurt. Gelernt hat Klaus Beine die Dinge von der Pike auf. Nach einer Lehre als Bankkaufmann bei der Deutschen Bank studierte er in Frankfurt und Mainz Rechtswissenschaften und absolvierte sein Referendariat in Frankfurt. Darüber hinaus engagiert er sich in vielen Ausschüssen und Brancheninstitutionen wie dem ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss oder dem Wirtschaftsrat. ■

Der junge Juniorprofessor Juniorprofessoren gibt es natürlich mehrere. Aber die wenigsten werden es mit 31. Jun.-Prof. Dr. Sebastian Fourné hat genau dies – an der WHU – geschafft. Damit man so früh so weit kommt, schadet es nicht, wenn man vorher ein bisschen rumkommt. So wie Sebastian: Seinen PhD hat er an der Rotterdam School of Management (RSM) der Erasmus-Universität gemacht. Er war „Visiting Scholar“ am INSEAD-Campus in Singapur und zum Studium an der Wharton School der University of Pennsylvania. Sein Forschungsschwerpunkt liegt bei Strategic Execution und Management Control. Besonders interessieren ihn Spannungsfelder in global tätigen Unternehmen und bei den handelnden Personen im mittleren Management. Aktuell forscht Sebastian über die Spannungen zwischen Innovation und Effizienz sowie wenn bei der Erschließung neuer Geschäftsfelder die Profitabilität existierender

Aktivitäten nicht leiden darf. An seiner Arbeit schätzt er besonders den Freiheitsgrad und die Möglichkeit, sich die Themen, an denen, und die Menschen, mit denen er arbeitet, zu einem großen Teil selbst auszusuchen. Wenn er nicht arbeitet, treibt er viel Sport. Am liebsten spielt der junge Juniorprofessor Golf und fährt Ski, beide Sportarten lassen sich ideal mit dem Reisen und den internationalen Forschungsaktivitäten verbinden. Auch wenn gute Forschung, gepaart mit interessanter Lehre anstrengend ist, kommt er mit Blick auf seinen Beruf zu dem eindeutigen Ergebnis: ein Traumjob. ■

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Profile

 Erfolg mal sieben

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Individuelles Wohnen Zeitlos modern und wohnlich warm ist der Stil von Julia Korzilius, wenn es um Einrichtung geht. Die InteriorDesignerin kommt ursprünglich aus der Textilbranche und widmet sich nach Umwegen über die Immobilienbranche seit 1995 mit Korzilius Fine Interiors ganz ihrer Leidenschaft – dem Gestalten von Räumen. Harmonie und Wohlgefühl spielen für sie in der Einrichtung eine ganz wesentliche Rolle. Deshalb ist Julia Korzilius das intensive Gespräch mit ihren Kunden sehr wichtig, um deren Wünsche und Vorstellungen zu erkennen und für sie umzusetzen. „Jeder Raum, jedes Haus hat seine eigene Persönlichkeit, wie jeder Mensch eben auch. Raum und Mensch in Einklang zu bringen – das gelingt mit Kompositionen aus verschiedenen Materialien, Farben und Stoffen“, erklärt sie ihre Herangehensweise: „So lässt sich der Charakter eines Raumes verändern und an den Besitzer anpassen. Auf diesem Weg begleiten wir unsere Kunden je nach Anforderung: vom neuen Sofa

bis hin zum gesamten Einrichtungskonzept, das auch die Planung von Bädern und Küchen beinhaltet“, erklärt die Designerin. Ob Samt und Seide, Wengé und Sandstein, Kristall und Edelmetalle – der Mix aus edlen Materialien zu einem harmonischen Ganzen ist ihr Ziel. Die exklusive eigene Kollektion von Julia Korzilius umfasst Sofas, Sessel und Betten und wird auf Maß gefertigt. In ihrem Geschäft in der Hamburger Magdalenenstraße können sich alle, denen der Sinn nach einem neuen Wohngefühl steht, von verschiedenen Wohnszenen inspirieren lassen, Einrichtungsgegenstände und Accessoires direkt mitnehmen sowie individuelle Sonderanfertigungen bestellen. www.fine-interiors.de ■

Die Geldanlage-Einfachmacher „Kapitalmarktanlage, so einfach wie Tagesgeld“ – das ist der Anspruch von vaamo.de, einem Frankfurter Start-up, das „es besser machen möchte als die Banken“. Die drei Gründer Dr. Oliver Vins, Dr. Yassin Hankir und und Dr. Thomas Bloch haben zehn Jahre mehr oder weniger klassischer Karriere hinter sich: Studium, Promotion, Führungsfunktionen im Investmentbanking oder in der Unternehmensberatung, verteilt auf dem halben Globus. Aber bereits während des Studiums gab es den Gedanken, irgendwann mal etwas Eigenes zu machen, ein Unternehmen zu gründen. Im Jahr 2012 fingen sie konkret an, am Businessplan zu arbeiten, im Frühjahr 2013 wurde vaamo gegründet, seit Juni 2014 ist die Plattform live geschaltet. Bis jetzt ist die Unternehmung finanziert mit eigenem Geld und von Business Angels. In fünf Jahren wollen sie 100.000 Kunden gewonnen haben, die verstehen, dass der Bankenmarkt problematisch ist wegen überkomplexer Produkte, die zudem noch intransparent sind. Dem begeg-

net vaamo mit größtmöglicher Transparenz, einem wissenschaftlich fundierten Investmentansatz und niedrigen Kosten. Diese belaufen sich bei der Bank auf drei bis vier Prozent, bei vaamo je nach Konstellation auf 0,8 bis 1,6 % – das macht über die Laufzeit schon mal eine fünfstellige Ersparnis für den Kunden. Wenn sie nicht ihr Start-up hegen, kümmert sich Thomas um seine zweieinhalbjährige Tochter und Oliver um seinen einjährigen Sohn. Yassin, ein eingefleischter VfB-Stuttgart-Fan, läuft Halbmarathon und spielt Quizduell. www.vaamo.de  ■

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Profile

 Erfolg mal sieben

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CEO mit Benzin im Blut Es ist nicht übertrieben, zu sagen, dass er Benzin im Blut hat: Jörg Tilmes, seit mehr als 25 Jahren ist er in der Automobilbranche. Angefangen hat alles direkt nach seinem Studium an der European Business School in Oestrich-Winkel bei Fiat als Graduate Trainee. Danach ging es im Fiat-Konzern mit Vollgas durch Europa: Von Mailand und Turin über Hamburg nach Skandinavien. Mitte der neunziger Jahre folgte zuerst der Markenwechsel zu KIA und dann der Seitenwechsel über eine Beratungsgesellschaft zu einem Autozulieferer. Seit 2007 ist Tilmes CEO der Heinze-Gruppe mit sechs Standorten im In- und Ausland. Mit 780 Mitarbeitern und mehr als 75 Millionen Euro Umsatz, die Hälfte davon im Export, gehört die Heinze-Gruppe europaweit zu den Top 10 der Kunststoffbranche. Fast alle namhaften Autoher-

steller verwenden Produkte der Gruppe. Dank einer innovativen Forschungs- und Entwicklungsabteilung reicht das Poduktportfolio weit über die Automobilbranche hinaus und findet sich in der Telekommunikation, bei Haushaltsgeräten oder im Bereich Bad und Sanitär. Aktuell investiert das Unternehmen 7,5 Millionen Euro in eine neue Galvanik-Anlage, denn 70 % der Kunststofferzeugnisse werden verchromt. „Mit dieser Anlage“, erläutert Tilmes, „gehört die Heinze-Gruppe zweifelsfrei zu den Marktführern in Europa und der Welt.“ ■

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Versicherungsköpfe und Immer den Kunden im Blick Das Produkt muss dem Kunden gefallen, nicht dem Entwickler“, lautet das Credo, dass Dr. Dr. Michael Fauser schon vor fast 20 Jahren, zu Beginn seiner Karriere bei der Allianz Lebensversicherung-AG, verinnerlicht hat. 1999 wechselte der gebürtige Tübinger zum Rückversicherer GE Frankona Re, 2002 in die Vorstände der CosmosDirekt. Seit 2011 ist Dr. Dr. Fauser als Vorstandsmitglied im Continentale Versicherungsverbund für die Lebensversicherung und für den Standort München zuständig. Hier setzt der promovierte Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler gemäß seiner Philosophie darauf, im Sinne von Kunden Versicherungsprodukte noch einfacher und transparenter zu machen. Dass dies äußerst innovativ gelingt, hat der 50-Jährige mit seinem Team unlängst mit der „Continentale easyRente“ bewiesen, die in einer fondsgebundenen

und in einer klassischen Variante mit einem Garantiezins über die gesamte Vertragslaufzeit angeboten wird. „Bei der klassischen lebenslangen Garantie sind wir Überzeugungstäter, denn sie ist für den Kunden berechenbar und bietet Sicherheit – und das entspricht unserer Unternehmensphilosophie“, so Dr. Dr. Fauser, der mit seiner Ehefrau in München lebt. Entsprechend setzt die Continentale in der Kapitalanlagestrategie ebenfalls auf Sicherheit bei gleichzeitiger Marktfähigkeit. Und das mit Erfolg: Die Kapitalanlagen steigen kontinuierlich; zudem verfügt das Unternehmen über eine überdurchschnittlich hohe und damit solide Eigenkapitalausstattung. Das ist ein Grund, warum sich Dr. Dr. Fauser vor vier Jahren für die Continentale entschieden hat: „Ich finde es sehr reizvoll, in einem Verbund zu arbeiten, der von einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit getragen wird. Das bedeutet mehr Verantwortung und mehr Gestaltungsmöglichkeiten, weil man auch eine längerfristige Strategie umsetzen kann und nicht nur an Quartalsergebnissen gemessen wird.“ ■

Mit Leidenschaft Maßstäbe für Transparenz setzen Als studierter Betriebswirt der internationalen BWL setzt Joachim Geiberger, Inhaber und Vorsitzender der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe MORGEN & MORGEN, seit 1996 erfolgreich die unternehmerischen Segel im Management des unabhängigen Analysehauses. Zuvor war er bei Jauch & Hübner PVM GmbH sowie bei Georg Wildegans bundesweit im Produktmanagement tätig und verantwortete jeweils den Standort Frankfurt. „Seit über 25 Jahren steht MORGEN & MORGEN für Transparenz am Versicherungsmarkt und gilt dabei seit jeher als das führende unabhängige Analysehaus in der Versicherungsbranche. Mit der seit 2013 TÜV-zertifizierten Softwareprogrammwelt M&M Office haben wir unsere führende Rolle als Qualitätsanbieter von bedarfsgerechten Vergleichs- und Analyseprogrammen manifestiert“, skizziert Joachim Geiberger die erfolgreiche Unternehmensentwicklung. „Mit umfassenden Ratings und Rankings, Volatium®, dem Standard für Transparenz in der Altersvorsorge, sowie weiteren innovativen Produkten aus der M&M-Familie, wie dem M&M

smartKundenrechner, wollen wir weiterhin Maßstäbe am Versicherungsmarkt setzen“, gibt der CEO die Richtung der MORGEN & MORGEN-Gruppe vor. Mit seinem Expertenwissen ist er ein geschätztes Mitglied diverser Gremien und Jurys der Versicherungsbranche; für die Fachpresse eine gerne zitierte Wissensquelle und als Referent Impulsgeber für Fachdiskussionen. 2006 initiierte Joachim Geiberger den „MORGEN & MORGEN LANUVIUM AWARD – praxisorientierter Wissenschaftspreis der Versicherungswirtschaft“. Als Unternehmer ist er darüber hinaus für sein soziales Engagement bekannt. In seiner Freizeit hält der 49-jährige Familienvater ebenfalls gerne das Steuer in der Hand. Beim Regattasegeln entwickelt er neue Ideen und Ziele für die Zukunft. Zudem ist er ein gefragter Partner auf diversen Golfplätzen in der Republik. ■

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ihre Erfolgsgeschichten Spitzenmanagerin mit Mission: Besserer Service für Kunden und Vertriebspartner Silke Lautenschläger ist eine von wenigen Frauen, die es bis ins Topmanagement einer großen Versicherung gebracht haben. Sie begann ihre Karriere in der Versicherungsbranche 2011, als sie zum Vorstand der privaten Krankenversicherung DKV bestellt wurde. Seit Anfang 2014 ist Lautenschläger als Vorstandsmitglied der ERGOVersicherungsgruppe verantwortlich für das neu geschaffene Ressort Kunden- und Vertriebsservice.  Bei der ERGO hat sie damit begonnen, alle klassischen kunden- und vertriebsorientierten Operationsfunktionen zu bündeln – und damit die Vorgänge zu beschleunigen und zu vereinfachen. Von dieser Umstrukturierung verspricht sich das Unternehmen einfachere und beschleunigte Prozesse, besseren Service und niedrigere Kosten – also mehr Effizienz und höhere Transparenz. Insbesondere sollen Umfang, Qualität und zeitliche Vorgaben für Services verbessert werden. Von diesen Maßnahmen werden alle Kunden und Vertriebspartner – also auch Makler – profitieren. Bei diesem umfangreichen Vorhaben kommen Lautenschläger ihre Erfahrungen aus der Politik zugute. Denn

vor ihrem Einstieg in die Versicherungsbranche führte die studierte Juristin zehn Jahre lang als Ministerin in ihrem Heimatland Hessen mehrere große Landesministerien mit komplizierten Strukturen und schwierigen Umbauprozessen. Zuhören können und unterschiedliche Positionen annähern, faire Kompromisse finden und getroffene Entscheidungen dann konsequent umsetzen – das gehört sicher zu ihren Kernkompetenzen.   Silke Lautenschläger liebt ihre Odenwälder Heimat und die Ruhe des 60-Seelen-Wohnorts. Sie besucht gerne Konzerte mit klassischer Musik, aber auch Rockmusik. Und sie drückt nicht nur ihrem fußballspielenden Sohn, sondern auch dem FC Schalke 04 die Daumen. Die Topmanagerin gehört den Fördervereinen des RheingauMusik-Festivals und der Kinderkliniken Prinzessin Margaret in Darmstadt an. ■

Makler auf das veränderte Marktumfeld vorbereiten Marco Ambrosius verfügt über langjährige Vertriebserfahrung im Banken- und Versicherungsbereich. Bevor er im Januar 2013 die Position des Head of Sales für Deutschland und Österreich bei Standard Life übernahm, war er unter anderem als Vertriebsvorstand für ein Tochterunternehmen der ERGO-Versicherungsgruppe tätig. Als gelernter Banker besitzt er aufgrund seiner Tätigkeit für die apoBank und die HypoVereinsbank umfangreiches Know-how im Vertrieb für investmentbasierte Lösungen. Einen besonderen Schwerpunkt legt Marco Ambrosius darauf, die Makler bei der Transformation ihres

bisherigen Geschäftsmodells zu unterstützen. Der Maklermarkt ist mehr denn je von Veränderungen geprägt. Ursachen für den Wandel des Maklermarkts gibt es zur Genüge: Die Auswirkungen der Finanzkrise sind immer noch spürbar, klassische Vorsorgekonzepte geraten im Niedrigzinsumfeld in immer größere Schwierigkeiten. Der Konkurrenzdruck durch die Banken steigt. Neue regulatorische Anforderungen stehen an: Die Courtagehöhe wird verstärkt reguliert und die Qualifikationsanforderungen werden immer höher. In diesem Umfeld brauchen Vermittler zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Es gilt, schon jetzt für die künftige Geschäftsausrichtung die Weichen zu stellen. Marco Ambrosius ist sich sicher: Aufgrund der Erfahrungen aus Großbritannien kann Standard Life Vermittlern weitreichende Unterstützung anbieten und sie auf die künftigen Herausforderungen vorbereiten. ■

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Roofto

A Drink With A View Hotels sind nicht allein zum Schlafen da. In den Metropolen der Welt üben seit jeher auch die Bars edler Herbergen eine besondere Faszination aus. Als diskrete Orte der gepflegten Trinkkultur waren Hotelbars lange in hinteren Winkeln platziert und dunkel und gediegen gestaltet. Inzwischen sind Hotelbars und ihre Gäste längst „ganz oben“ angekommen – mit besten Aussichten. insurance hat sich in den spektakulärsten Rooftop Bars der Welt Drinks mixen lassen.

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Reportage

Rooftop Bars

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op Bars

Text: Dirk Fellinghauer

Foto: Nicolas Dumont

Sky Bar und Distil – Tower Club – Bangkok Es gibt wohl wenige Plätze auf dieser Welt, wo man sich den Sternen so nah fühlt oder sogar inmitten der Sterne. Die Sky Bar ist im doppelten Sinne ein „Highlight“ des brodelnden Nachtlebens von Bangkok – zum einen durch ihre Lage im 63. Stock des Lebua-Hotels, zum anderen durch das Ambiente, die Atmosphäre und das Angebot. Ähnlich begeistert wie die New York Times, die den Ort als „die atemberaubendste Rooftop Bar, die Sie jemals sehen werden“ beschrieb, sind alle Gäste,

sobald sie die Bar über eine Treppe betreten. Spätestens, wenn ihnen der erste Drink serviert wird – im besten Fall vom legendären Barchef Ron Ramirez persönlich –, realisieren sie und können gleichzeitig kaum glauben, wie außergewöhnlich und faszinierend dieser Hotspot in 247 Metern Höhe ist. Wohin das Auge hier in der größten Rooftop Bar der Welt auch blickt, es kann nicht anders als staunen. Die Bar mit ihrer postmodernen Gestaltung und unendlichen Farbschattierungen fasziniert alle Sinne. Die Farbe des Tresens ändert sich alle neunzig Sekunden von Smaragdgrün über schillerndes Meeresblau zu kräftigen Fliedertönen. Wer seinen Blick von diesem Schauspiel löst, ist bestens eingestimmt, auf

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Reportage

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Im gleichen Haus geht es noch höher hinaus. Das Distil im 64. Stockwerk ist Bangkoks höchste Bar. Der Name der Bar, in der auch Austern, Sushi und Kaviar serviert werden, inspirierte die Innenarchitekten, die Essenz des Destillierens zum Designthema zu machen – „alles zu entfernen außer dem Besten“, war der Anspruch, der eindrucksvoll umgesetzt wurde. Die Farb- und Materialwahl soll das warme Schimmern eines Whiskys widerspiegeln. In die Gläser kommen in luxuriöser Umgebung mit Blick über Bangkok und den „River of Kings“ auch spektakuläre Drinks wie die „Ice Cocktails“ – buchstäblich zum Dahinschmelzen. 

Ozone – The Ritz-Carlton – Hongkong Die höchste Bar der Welt befindet sich auf der 118. Etage des Ritz-Carlton in Hongkong. Bis zu 250 Nachtschwärmer erleben auf dem Dach des „International Commerce Centre“ in Kowloon „die Verlängerung des Nachthimmels“. So beschreibt der aus Tokio stammende Innenarchitekt Masamichi Katayama die Idee, die er mit seinem Büro Wonderwall Design realisiert hat. Die tiefblaue Beleuchtung der Bar erzeugt in der Tat ein „nachthimmlisches“ Gefühl und damit beste Voraussetzungen für ultimative Barerlebnisse. Der Anspruch des Designers war nicht weniger als ein „paradiesisches Experiment“. Und wirklich: man fühlt sich beim Blick durch die Räume voller verspielter Details einerseits in Traumwelten versetzt, andererseits sorgen natürliche Elemente und organische Formen dafür, dass man sich sofort wohl und heimisch fühlt. Das Kommando an der Bar hat hier, das kann man in dieser Branche getrost bemerkenswert nennen, eine Frau. Teresa Moon – aufgewachsen auf den Kanarischen Inseln, Wurzeln in Korea – kreiert innovative Drinks wie den „Thai Spritz“ oder „Aria 118“, bestehend aus Orangenwodka, Sake, Kokosrum, Passionsfrucht und Litschi. Es geht im Ozone trotz Luxus locker zu, der Dresscode lautet „smart casual“. Küchenchef Bryan Chin sorgt für die gute Grundlage zum Genuss der exzellenten Drinks, etwa mit dem Mini Wagyu Beef Burger oder auch Tapas. Auch die House-DJs mixen ihre Beats gekonnt, und sonntags wird das Ozone zur „Sehen und Gesehen werden“-Brunchlocation von Hongkong.

Gansevoort Park Rooftop – Gansevoort Park Avenue NYC – New York An der Front des langen Tresens schwimmen direkt vor der New Yorker Skyline zwei nixenartig anmutende Frauen aufeinander zu und küssen sich. Die Skyline hinter der Glasfront ist echt, bei den Frauen handelt es sich „nur“ um eine faszinierend beleuchtete, verglaste Fotografie, die für einen außergewöhnlichen Blickfang bei der Getränkebestellung sorgt. Das „Gansevoort Park Rooftop“ ist eine Oase inmitten des Manhattan-Trubels, in der man sich auf eine niemals langweilig werdende Entdeckungsreise begeben kann. Terrassen, Pooldecks und diverse Lounges und Barzonen laden 20 Etagen über den Straßen von Manhattan ganz nach Lust, Laune und Tages- oder Nachtzeit zum entspannt-hedonistischen Zeitvertreib mit 360-Grad-Rundum-Blick auf das benachbarte Empire State Building und diverse weitere Ikonen der New Yorker Skyline. Der Sprung in den mondänen Pool der Extraklasse sorgt für Erfrischung – und wird belohnt mit Nahblicken auf ein ganz besonderes Mosaik auf dem Boden des Schwimmbeckens. Für wohlige Atmosphäre auch in der kühlen Jahreszeit sorgen die schicken Außenkamine. Die Innenräume warten mit diversen Überraschungen auf, der „Blue Room“ etwa mit Werken der Fotografin Deborah Anderson und einer Veranda. Im „Red Room“ bringen weltweit gefragte DJs ein First-Class-Publikum in Bewegung, das zwischen Lederwänden die Nacht zum Tag macht und zwischendurch auf der Terrasse des Hotels Gansevoort Park Avenue NYC die Luft der Großstadt atmet.

Rock Bar – Ayana Resort – Bali Hier werden Drinks nicht nur „on the rocks“ serviert, sondern in jedem Fall „on the rock“. Diese Bar hat auf einem Felsen 14 Meter über dem Ozean ihren spektakulären Platz gefunden. Sie fügt sich im innovativen und minimalistischen Design in die natürliche Umgebung ein, nutzt und unterstreicht die atemberaubende Kulisse am Indischen Ozean. Nichts trennt die Gäste vom Horizont, außer den schillernden Wellen des Meeres, auf dem ein paar Boote schippern. Spätestens, wenn die Sonne im Meer versinkt, wird hier jeder zum Romantiker. Nicht umsonst gilt die Rock Bar als der beste „Sonnenuntergangs-Ort“ auf ganz Bali. Da verwundert es nicht, dass die Gäste sich schon am Nachmittag einfinden, um sich die besten Plätze für den spektakulären Moment zu sichern. Auch in der Dunkelheit bleibt die Rock Bar ein faszinierender Ort voller knisternder Atmosphäre im tropischen Klima, die mit den Vibes der DJs oder auch ausgewählter Liveacts endgültig zur runden Sache wird. Bar-Consultant Sebastian Bonnefoi, der seine Karriere in St. Tropez startete, sorgt für die gute Basis der Drinks, die hier einem internationalen Publikum inmitten des preisgekrönten 5-Sterne-Resorts unter freiem Himmel serviert werden.

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Fotos: Christopher Cypert, Magda Biernat, Ayana Resort

der verglasten Holzterrasse die Aussicht auf die Skyline der Metropole zu genießen. All das geschieht natürlich mit Drinks der Extraklasse in der Hand. Ron Ramirez zelebriert die Cocktailkultur in Vollendung und schafft immer wieder neue Kreationen wie etwa seine „Senses Signature Cocktails“, die alle Sinne überraschen und betören sollen, oder seinen längst legendären „Hangovertini“ – gemixt für Cast und Crew des Films „The Hangover II“, der teilweise hier gedreht wurde. Mit Platz für 50 Personen ist die vielfach ausgezeichnete Sky Bar der Ort für den Cocktailgenuss in familiärer Atmosphäre, der von feinstem Livejazz garniert wird. 

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New York Bar – Park Hyatt – Tokio Die obersten 14 der insgesamt 52 Stockwerke des Shinjuku Park Towers – erbaut mit drei markanten Türmen unterschiedlicher Höhe von Kenzo Tange, dem „Vater der modernen japanischen Architektur“ – beherbergen eines der edelsten und teuersten Hotels von ganz Tokio – und ganz oben vereint die New York Bar zwei Metropolen-Welten: Beim Blick aus den Fenstern funkeln Millionen Lichter der Tokioter Nacht, im Innern spüren die Gäste die Reminiszenz an ein New Yorker De-Luxe-Penthouse. Die New-York-Hommage wird auf allen Ebenen zelebriert, über Essen, Musik, Kunst und natürlich auch Drinks. Fühlen die Gäste sich wie in einer Filmkulisse, liegen sie goldrichtig. Hier trafen sich Bob (Bill Murray) und Charlotte (Scarlett Johansson) im Film „Lost in Translation“, wo Bob den Großteil seiner Nächte in dieser Bar verbringt. Er hat sich nicht den schlechtesten Ort der japanischen Megastadt ausgesucht, im Gegenteil: das Hotel im Allgemeinen und die New York Bar mit dem direkt benachbarten Restaurant New York Grill im Speziellen gehören zu den exklusivsten Adressen Tokios. Der „Weinkeller im Himmel“ enthält mit 1600 Flaschen die größte Auswahl an US-Weinen in ganz Japan, die Dinnermenüs wechseln monatlich, ihre Namen bleiben dabei gleich: „Manhattan“ und „Central Park“. In der New York Bar genießen die Gäste auch Livejazz auf Weltklasseniveau. 

Meist ist es der letzte Drink oder ein paar letzte Drinks, die man an der Hotelbar nimmt. Sky on 57 ist ein Ort, an dem man auch schon den ersten Drink des Tages einnehmen kann: einen frisch gebrühten Kaffee oder Tee. Schon um sieben Uhr morgens öffnen sich die Türen zu diesem höchsten Punkt des Marina Bay Sands mit dem überwältigenden Sands SkyPark. Ein üppiges und köstliches Frühstücksangebot sorgt für einen perfekten Start in den Tag. Die Außenterrasse umrundet das gesamte Restaurant und bietet 90 Plätze, von denen aus sich der Blick über Singapur – morgens, mittags, abends und nachts – ganz vorzüglich genießen lässt. In den Abendstunden verwandelt sich das Sky on 57 in einen angesagten Club, der Einheimische genauso wie Touristen anlockt. Sky on 57 ist ein Bestandteil eines gigantischen Resortkomplexes der Superlative. Erbaut von Las Vegas Sands für angeblich rund acht Milliarden Singapur-Dollar (ca. 4,6 Milliarden Euro), wartet die aus drei Hoteltürmen bestehende Anlage mit Kasino, Hotel, Konferenzzentrum, Museum, Theater und diversen Bars und Nachtclubs auf. In 191 Metern Höhe befindet sich der 340 Meter lange Dachgarten mit dem 146 Meter langen „Infinity Pool“ als ganz besonderer Attraktion. Es gibt also genügend, über das man staunen und nachdenken kann, während man auf der Spitze des Ganzen seine Drinks zu sich nimmt.

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Fotos: Park Hyatt Tokio, Marina Bay Sands, The London West Hollywood

Sky on 57 – Marina Bay Sands – Singapur

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The London West Hollywood – Los Angeles Obwohl diese Dachterrasse „nur“ zehn Stockwerke hoch ist, bieten sich buchstäblich filmreife Aussichten über Beverly Hills und Downtown Los Angeles. Diese schicke Open-Air-Location lockt Gäste zum alltäglichen bzw. -nächtlichen Barbetrieb an, ist aber auch gefragter Schauplatz von Filmpremierenfeiern und anderen Events. Auf dem The-London-Dach treffen sich der Glamour von Hollywood und die Eleganz von Beverly Hills. Auf 350 Quadratmetern kann man sich, umgeben von prächtigen Pflanzen, in bequemen Loungesesseln lümmeln oder auf den Liegen relaxen und zwischendurch im Pool erfrischen. Aufmerksame Kellner versorgen die Gäste unter der kalifornischen Sonne nicht nur mit Drinks und Snacks, sondern reichen auch Smoothies und frische Früchte, der Pool Concierge kümmert sich bei Bedarf um Massagen und Spa-Behandlungen. Wer es mag, macht es sich auf Liegen unter luxuriösen Sonnendächern mit LED-Fernsehern und Minibar bequem. Sowohl die Cocktail- wie auch die Speisekarte pflegen britische Tradition mit einem zeitgemäßen Dreh. Gin-Cocktails wie der sommerliche Gin-Limonade-Mix Pink Lady stehen ganz oben auf der Barkarte, aber auch exquisite Cider lässt man sich hier in kosmopolitischer Umgebung schmecken. ■ ■

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Die gelebte Vision Tradition und Internationalität mit Praxisbezug Ganz nah am Arbeitsmarkt. Ganz nah an der Metropole Frankfurt am Main. Das ist die accadis Hochschule Bad Homburg, eine Business School mit internationalem Anspruch und regionalen Wurzeln, die Manager von morgen mit größtmöglichem Praxisbezug auf die Arbeitswelt vorbereitet.

D

ie accadis Hochschule Bad Homburg ist eng mit ihrem Standort, dem idyllischen Kurort am Rande des Taunus, verknüpft. Seit einiger Zeit weisen Hinweisschilder den Weg zum „Südcampus“. So hat die Stadt Bad Homburg vor der Höhe das Areal genannt, auf dem die accadis Hochschule ihren Sitz hat. Ebenso eng wie die Verbindung zum Standort Bad Homburg, den die accadis 2004 mit der Erlangung des Hochschulstatus zum Hochschulstandort machte, ist die Beziehung zu ihrer Gründerin und Geschäftsführerin Gerda Meinl-Kexel. In den 1980er-Jahren war Gerda Meinl-Kexel als Wirtschaftspädagogin an einer Frankfurter Schule tätig. Im Umgang mit Lernenden wurde sie sich der Bedeutung praktischer Fähigkeiten und ständiger Weiterbildung bewusst. Mit dem Aufbau der Bad Homburger Akademie für Betriebswirtschaft und Fremdsprachen wollte sie der Nachfrage nach bedarfsnaher Aus- und Weiterbildung gerecht werden. Das Konzept war so erfolgreich, dass 1990 aus der Akademie die International Business School wurde, die vorausschauend und lange vor Abschluss der Bologna-Reform eines der ersten Bachelor-Programme Deutschlands anbot. 2004 folgte dann die Gründung der accadis Hochschule Bad Homburg, die bis heute als Familienunternehmen geführt wird, mittlerweile sogar in zweiter Generation: 2010 ist Dr. Christoph Kexel in die Geschäftsführung eingetreten. Die akademische Führung obliegt seit Gründung Hochschulpräsident Professor Werner Meißner, ehemals Präsident der Frankfurter Goethe-Universität. Mit der zwischenzeitlich ebenfalls etablierten accadis International School, die zwei Straßen von der Hochschule entfernt einen Kindergarten, eine Grundschule und ein Gymnasium mit bilingualer Ausrichtung umfasst, bleibt

die accadis ihrem Namen treu, der sich zusammensetzt aus „ad campum discere“ – „an einem Ort lernen“. Gerda Meinl-Kexel, Gründerin und Geschäftsführung der accadis Hochschule.

Dabei sind es ihre Anfänge in der Weiterbildung, welche die accadis Hochschule bis heute prägen. Die Studiengänge, die alle FIBAA- bzw. ACQUIN-akkreditiert sind, zeichnen sich durch einen besonderen Praxisbezug aus. Die 550 Studenten, die täglich das eindrucksvolle Glasfoyer der Hochschule durchqueren, können in Bad Homburg nicht nur einfach BWL studieren. Neben allgemein gefassten Studiengängen wie General Management werden spezialisierte Bachelor-Programme angeboten, die optimal auf die Ansprüche und Herausforderungen bestimmter Branchen abgestimmt

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sind, wie zum Beispiel Sports Management, Marketing and Event Management, Business Communication Management oder Tourism Management sowie Media and Creative Industries Management, eine in Deutschland rare Spezialisierung. Um in der Lehre stets nahe an den aktuellsten Entwicklungen der jeweiligen Branchen zu sein, werden die Professoren von Gastdozenten aus der Wirtschaft unterstützt, die ihre Alltagserfahrungen in Seminaren an die Studenten weitergeben und somit elementares Grundwissen um Einblicke in die Berufspraxis erweitern.

Von Bachelor über Master bis zur Promotion – alles an einem Ort

absolviert werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, ein Studium plus Praxis durchzuführen. Hierbei leisten die Studenten drei Praktika in verschiedenen Unternehmen ab, was ihnen die Sammlung von Berufserfahrung ähnlich wie bei einem dualen Studium erlaubt, wobei sie sich jedoch nicht von vorneherein an ein bestimmtes Unternehmen binden müssen. Berufserfahrung ist in allen Studienarten ein Muss, für das man sich an der accadis Hochschule viel Zeit nehmen darf und soll. Praktika dauern darum mindestens vier Monate. Wenn im Rahmen eines Praktikums in Kooperation mit einem Unternehmen die Bachelor-Arbeit erstellt wird, sogar bis zu sieben Monate.

Fotos: Marc Fippel Fotografie

Am Puls der Finanzmetropole Die wachsende Bedeutung von Angeboten über das Grundstudium hinaus hat man auch in Bad Homburg wahrgenommen und darum in den letzten Jahren in mehreren Studiengängen die Möglichkeit etabliert, einen Master-Abschluss zu erwerben. Auch hier werden gezielt Schwerpunkte gesetzt und Praxisnähe angestrebt. Neben dem Master of Business Administration gibt es darum etwa auch einen Master in International Management, einen weiteren in Global Sports Management und einen mit dem Schwerpunkt Health Care Management – eine Antwort auf die wachsende Herausforderung einer immer älter werdenden Gesellschaft und ihrer Bedürfnisse. Ab 2015 wird man mit dem Master of Arts Brand and Luxury Goods Management und Global Marketing Management eine weitere Wachstumsbranche in den Fokus rücken. Ab Herbst 2014 gibt es darüber hinaus auch die Möglichkeit, im Rahmen einer Kooperation mit der Northumbria University Newcastle zu promovieren. Neben den Studieninhalten orientiert sich an der accadis Hochschule auch die Studienart stark an einem größtmöglichen Praxisbezug zur Arbeitswelt. So können alle Studiengänge im Vollzeitstudium, die meisten aber auch als duales oder berufsbegleitendes Studium

Die Nähe zur Finanzmetropole Frankfurt mit vielen spannenden Arbeitgebern bietet der accadis Hochschule perfekte Kooperationsmöglichkeiten mit Unternehmen. So sind z. B. Ernst & Young oder Fresenius im dualen Studium und Konzerne wie Nike, Ferrero oder die Lufthansa für Praktika und Projektstudium Partner der Hochschule. Dabei ist nicht nur die Verbundenheit zur eigenen Region ein wichtiges Merkmal der accadis. Seit ihren Anfängen waren sich alle Verantwortlichen über die immer weiter zunehmende Bedeutung von Internationalität und die damit verbundenen Anforderungen in Bezug auf Sprachkenntnisse und interkulturelle Kompetenz einig. Darum ist die accadis Hochschule auch ein zunehmend attraktiver Studienort für internationale Studenten. Außerdem stattet sie ihre Absolventen mit dem nötigen Rüstzeug für ein erfolgreiches Vorankommen in einer globalisierten Welt aus. Auslandsaufenthalte in Form eines Auslandstrimesters an einer der zahlreichen Partneruniversitäten oder für ein Praktikum bei einem internationalen oder ausländischen Unternehmen sind daher feste Bestandteile eines Bachelorstudiums. Dabei kooperiert die accadis Hochschule mit Universitäten und Hochschulen in Groß-

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„Ob Bachelor oder Master, Vollzeit- oder berufsbegleitendes Studium, uns ist wichtig, die Studierenden auch für den Blick über den Tellerrand zu sensibilisieren. Damit sie individuell und menschlich bleiben und eine erfolgreiche Führungskraft mit Rückgrat werden.“ Prof. Florian Pfeffel

man noch einen Schritt weiter. Märkte wie China oder Südamerika gewinnen zunehmend an Relevanz und so wird die Möglichkeit geboten, neben Englisch auch Spanisch, Französisch oder Chinesisch zu erlernen.

Blick über den Tellerrand In dem Bewusstsein, dass Fachwissen und Praxiskenntnisse nicht die einzigen Fähigkeiten sind, die eine erfolgreiche, verantwortungsbewusste Führungspersönlichkeit ausmachen, sieht sich die accadis Hochschule verpflichtet, ihre Studenten zum „Blick über den Tellerrand“ zu ermutigen. Darum beinhaltet das Curriculum an der accadis auch sogenannte „Leadership Skills“, die den Absolventen bei der Problemlösung und in Präsentationssituationen helfen sollen. So existiert an der accadis Hochschule eine eigene Modulfolge „Methodenkompetenz“, in der Problemlösungsstrategien für die Team- und Einzelarbeit trainiert werden. Zusätzlich bereiten Seminare zu Social und Communication Skills auf alltägliche Herausforderungen des Berufslebens vor, von der Präsentation vor großem Publikum bis zur erfolgreichen Kommunikation eigener Ideen und Standpunkte im professionellen Umfeld. Auch das verantwortliche Handeln der Gesellschaft und Umwelt, aber auch Kollegen oder Untergebenen gegenüber ist Gegenstand dieser Module, denn

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Foto: Marc Fippel Fotografie

britannien, Frankreich, den USA, Spanien, Finnland, den Niederlanden, Südafrika und China. Business English ist für eine Business School natürlich eine Selbstverständlichkeit, und so wird auch an der accadis Hochschule von Beginn des Studiums an darauf geachtet, die Sprachkenntnisse der Studenten weiterzuentwickeln. Verschiedene Fachvorlesungen werden von „Native Speakers“ auf Englisch gehalten, und die wachsende Zahl internationaler Studenten trägt zur alltäglichen Anwendung der englischen Sprache im Hochschulbetrieb bei. Doch an der accadis Hochschule geht

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25 accadis-Absolventen sollen nicht nur exzellente Fach- und Sachkenntnisse vorweisen, sondern auch mit Integrität, Seriosität und Verantwortungsbewusstsein überzeugen. Damit all die an der accadis Hochschule erworbenen Kenntnisse auch direkt und ohne Umwege in den angestrebten Berufsumfeldern umgesetzt werden können, bietet accadis ihren Studenten mit einem Career Center Unterstützung bei der Stellensuche. Dazu gehören nicht nur Bewerbungstrainings, sondern das ganz konkrete Zusammenführen von Unternehmen und Studenten. Bei „Students meet Business“-Veranstaltungen kommen die Unternehmen ins Haus, um die zukünftigen Absolventen persönlich kennenzulernen. Außerdem übernehmen Unternehmen immer wieder Jahrgangspatenschaften und stehen damit in besonders engem, regelmäßigem Kontakt mit den Studenten. „Wirtschaftsethik und Studium Generale sind für uns elementare Bestandteile. Wir wollen ehrbare Kaufleute in die Wirtschaftswelt entlassen, denen Profit und Karriere nicht über alles geht, sondern die auf einem soliden Wertefundament ihr Leben bestreiten“ – so Prof. Dr. Florian Pfeffel. Internationalität, praxisnahe Ausbildung und früher Kontakt mit dem Arbeitsmarkt zeichnen die accadis Hochschule aus. All das erleben Studenten in persönlicher Atmosphäre, denn trotz stetigen Wachs-

tums erlauben die Studentenzahlen an der accadis eine besonders individuelle Betreuung und kurze Wege zwischen Studenten, Dozenten und Verwaltung. Der dadurch geschaffene Zusammenhalt manifestiert sich in vielfältiger Weise, zum Beispiel in Patenprogrammen, in denen Studenten des zweiten Jahres ihren Kommilitonen des ersten Jahres mit Rat und Tat zur Seite stehen, oder auch in der Bindung der Alumni an ihre Alma Mater. Häufig kehren diese beispielsweise als Gastdozenten zurück. Damit ist die accadis Hochschule eine kleine, aber exzellente Institution in der deutschen Bildungslandschaft, die den Blick heute wie gestern fest nach vorne richtet und für sich selbst wie auch für ihre Studenten die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellt.  ■



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Stadt, Land, Flucht Die Sehnsucht nach dem Leben auf dem Land ist groß, die Realität belegt das Gegenteil: Immer mehr Deutsche ziehen in die Stadt. Die Landflucht verändert die Republik – und stellt die Politik vor neue Herausforderungen.

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Text: Sebastian Wenzel

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teffi und Frank Mahler haben nur noch einen Wunsch: Sie wollen zurück. Sie haben genug von grünen Wiesen, bunten Blumen und braunen Äckern. Sie sehnen sich nach mehr als der großen Weite und kleinen Weihern. Sie träumen von einem Ort, an dem das Leben tobt, tanzt und taumelt. Sie träumen von der Stadt. Ihre Arbeitgeber wissen das noch nicht. Deswegen tauchen die Mahlers in diesem Text auch nicht mit ihrem richtigen Namen auf. Die Familie lebt seit zwei Jahren in Flacht, einem Dorf in Rheinland-Pfalz mit etwas mehr als tausend Einwohnern. Doch der Umzug nach Saarbrücken ist schon in Planung. In der saarländischen Landeshauptstadt wohnen knapp 180.000 Menschen. Mahlers sind kein Einzelfall. Immer mehr Deutsche leben in Zukunft wahrscheinlich in Städten.

Im Jahr 2011 wohnten bereits knapp 63 Millionen Deutsche in städtischem oder halbstädtischem Gebiet. Tendenz: voraussichtlich steigend. Diese Völkerwanderung verändert Deutschland. Beispiel Nordrhein-Westfalen. Johannes Jürgens ist wütend. Der Lokalpolitiker aus Attendorn regt sich über den Entwurf des neuen Landesentwicklungsplans (LEP) auf. Verfasst hat diesen die Landesregierung. Im LEP steht: „In Ortsteilen, in denen weniger als 2.000 Menschen leben, kann erfahrungsgemäß die Nahversorgung nicht gesichert werden. Solche kleineren Ortsteile [...] werden im Regionalplan in der Regel dem Freiraum zugeordnet.“ Freiraum steht überspitzt formuliert für Wald und Wiesen. Oder mit den Worten von Kritikern: für ein ökologisches Freilichtmuseum. Jürgens schimpft



Illustrationen: Robert Stern, © ElitePartner

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28 in der Tageszeitung WAZ: „Das ist eine Respektlosigkeit vor dem ländlichen Raum, man hat das Sterben unseres Lebensraumes eingeleitet.“ Ist diese Kritik richtig? Und wenn ja, leistet die Landesregierung aktive Sterbehilfe? Oder begleitet sie nur einen natürlichen Sterbeprozess, der sich eh nicht verhindern lässt?

„... man hat das Sterben unseres Lebensraumes eingeleitet.“ Johannes Jürgens, Lokalpolitiker

Ursache für den umstrittenen Satz im LEP ist die demografische Entwicklung. Sie verändert unsere Gesellschaft und Deutschland. Ende 2011 lebten in der Bundesrepublik 81,8 Millionen Menschen, 2030 sind es laut Statistischem Bundesamt voraussichtlich noch 77 Millionen. Ursache dafür: In Deutschland kommen immer weniger Kinder auf die Welt. „Die durchschnittliche Kinderzahl je Frau ist in den letzten drei Jahrzehnten stark zurückgegangen“, sagt der Bevölkerungsgeograf Dr. Claus Schlömer. „Die Größe einer Bevölkerung ist dann langfristig stabil, wenn jede Frau durchschnittlich 2,1 Kinder zur Welt bringt. In Deutschland liegt diese Zahl seit über dreißig Jahren bei etwa 1,4.“ Seit 2003 kann selbst Zuwanderung, von der vor allem Städte profitieren, das Geburtendefizit nicht mehr ausgleichen.

„Das Land“ hat es dreifach schwer „Das Land“ hat es also dreifach schwer. Erstens werden dort – wie im Rest der Republik – nicht genug Kinder geboren, zweitens ziehen Zuwanderer lieber in Städte, und drittens flüchtet auch die Landbevölkerung dorthin. Die Folge: Zwei Drittel aller ländlichen Gemeinden Deutschlands haben laut dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung zwischen 2003 und 2008 mehr als ein Prozent ihrer Bevölkerung eingebüßt. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in Ostdeutschland, wo 64 Prozent der ländlichen Gemeinden sogar mehr als fünf Prozent ihrer Bevölkerung verloren haben. Was tun? „Mehr als zwanzig Jahre Aufbau Ost haben gezeigt, dass sich periphere Gebiete auch mit massiven Subventionen nicht stabilisieren lassen. Längst tritt diese Entwicklung auch im Westen Deutschlands auf – im Bayerischen Wald, im Harz oder in Teilen der Pfalz“, sagt Dr. Reiner Klingholz. Der Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung fragt: „Soll weiterhin Geld bis in jeden Winkel der Republik gepumpt werden, um in der gesamten Fläche ein hohes Versorgungsniveau zu garantieren? Oder wäre es nicht besser, diese schwächelnden Regionen aufzugeben, hier ökologische Ruhezonen zu

schaffen und stattdessen mehr in stabile Gebiete zu investieren?“ Doch wann ist ein Gebiet stabil? Und wann spricht man vom Land, wann von der Stadt?

In der Bäckerei gibt es Brötchen und Zeitungen – immerhin Beispiel Flacht: Familie Mahler wohnt in einer Spielstraße. In ihrem Garten blühen Kirschlorbeeren, ein Pfirsichbaum und Löwenzahn. In der Nähe des Hauses plätschert ein Fluss. In der Bäckerei gibt es Brötchen und Zeitungen – immerhin. Wer Kleider, Schuhe oder DVDs kaufen möchte, fährt nach Limburg. Die Stadt und ihr ICE-Bahnhof sind etwa vier Kilometer von Flacht entfernt. Frank Mahler hat davon lange profitiert. Früher arbeitete er in Frankfurt am Main und pendelte fast täglich vom Land in die Stadt. Vom Frühstücks- an den Schreibtisch benötigte er 45 Minuten. „Zunehmende Mobilität erweitert die Aktionsräume der Menschen über Gemeinde- oder Kreisgrenzen hinaus. Verkehrssysteme und -wege wirken dabei als Verbindungselemente zwischen Städten und Regionen“, steht im Raumordnungsbericht 2005 der Bundesregierung. Trotzdem stören Familie Mahler inzwischen die Entfernungen. Egal, ob sie Freunde besuchen wollen, Getränke einkaufen müssen oder im Restaurant essen gehen – ohne Auto geht nichts. In der Stadt ist das anders. Hier gibt es Geschäfte, Kneipen, Theater – und Busse sowie Bahnen. „In den Vorstellungen der Bevölkerung ist die Stadt der Zukunft sehr vielfältig“, sagt der Zukunftsforscher Professor Ulrich Reinhardt: „Gewünscht wird ein abwechslungsreiches Kulturangebot und Raum für öffentliches Leben auf Straßen und Plätzen in einem Wohnumfeld, dass eine hohe Erlebnisqualität bietet und zum Wohlfühlen einlädt. Wichtig sind dafür sowohl Sauberkeit als auch Sicherheit.“ Das hat seinen Preis. Laut einer Studie der BAT-Stiftung für Zukunftsfragen erwarten fast zwei Drittel der Deutschen (66 Prozent) hohe Mieten, die kaum mehr bezahlbar sind.

„In den Vorstellungen der Bevölkerung ist die Stadt der Zukunft sehr vielfältig.“ Professor Ulrich Reinhardt

Auf dem Land konnte die Familie sich zum Haus auch einen Garten leisten Mahlers kennen das Problem. Die Familie wohnte ein Jahr in Wiesbaden und zog 2011 nach Flacht, als sie sich ein Haus kaufen wollte. In der Stadt war das für sie unbezahlbar. Auf dem Land konnten Mahlers sich

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nicht nur ein Haus, sondern auch einen großen Garten leisten. Und die Preise in vielen deutschen Metropolregionen und Universitätsstädten ziehen weiter an. „Der Wunsch ‚bezahlbare Wohnung in zentraler Lage‘ gleicht einer Quadratur des Kreises. Denn innenstadtnahes Wohnen stößt erfahrungsgemäß schnell an die Grenzen der Finanzierbarkeit“, sagt Reinhardt. Deswegen suchen Mahlers gar nicht erst ein Haus oder eine Wohnung in der Innenstadt von Saarbrücken. Sie wollen in einen Vorort ziehen – und hoffen, dass sie dort nicht nur ein Haus, sondern auch einen Kindergartenplatz für ihre Tochter finden. Das ist in Städten gar nicht so einfach und mit ein Grund, warum die meisten Großstädte in Deutschland laut der BAT Stiftung für Zukunftsfragen als „nicht kinderfreundlich“ bewertet werden – am meisten Frankfurt am Main (64 Prozent), Essen (62 Prozent) und Dortmund (59 Prozent). Auch wenn sich die Zahlen im Jahresvergleich verbessert haben, nannten die Befragten neben Schlaglöchern vor allem Mängel in der Kinder- und Familienpolitik – von fehlenden Kinderspielplätzen (18 Prozent) über mangelnde Ganztagsbetreuung für Kinder (23 Prozent) bis hin zu familienfeindlichen Strukturen (13 Prozent) und hoher Kriminalität (15 Prozent). Und noch etwas ist oft anders in der Stadt als auf dem Land. Die Menschen haben weniger Kontakt. „Politiker haben für Grünflächen, ein vielfältiges Kulturangebot und ein abwechslungsreiches Freizeitangebot gesorgt. In der Stadt ist immer etwas los und alle kommen auf ihre Kosten. Nur: Der soziale Kitt wurde dabei oft vergessen“, sagt Reinhardt. Sein Fazit: „Das kommunale Angebot ist sicherlich noch nicht perfekt, doch die Investitionen, Entwicklungen und Ansätze der letzten Jahre zahlen sich zunehmend aus. Die Bürger haben das Gefühl, dass es allmählich besser wird, und schauen optimistisch in die Zukunft.“ Für einige Landbewohner dürfte das dagegen nicht gelten.  ■

Stadt vs. Land: Fakten, Zahlen, Statistiken Gezählt: Deutschland ist in 16 Länder gegliedert, 19 Regierungsbezirke, 402 Kreise (davon 107 kreisfreie Städte und 295 Landkreise) und 11.220 Gemeinden. Als Gemeinden zählen auch die Stadtstaaten Berlin, Bremen (zwei Gemeinden) und Hamburg sowie alle Städte und bewohnten gemeindefreien Gebiete. Die größte deutsche Stadt ist Berlin mit 3,3 Millionen Einwohnern. Es folgen Hamburg (1,7 Millionen Einwohner), München (1,36 Millionen), Köln (1 Million) und Frankfurt (691.000). Gegründet: Von 2000 bis 2012 haben etwa fünf Prozent der Erwachsenen in urbanen Ballungsräumen ein Unternehmen gegründet. Auf dem Land waren es 3,6 Prozent. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts für Wirtschafts- und Kulturgeographie der Leibniz Universität Hannover und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Gelesen: Die Zeitschrift Landlust hat laut dem Landwirtschaftsverlag eine höhere Auflage als der Spiegel. Das Magazin erscheint sechsmal pro Jahr und gliedert sich in die Rubriken Garten, Küche/Rezepte, ländlich Wohnen, Landleben und Natur. Etwa 51 Prozent der Leser wohnen nicht auf dem Land, sondern in Städten mit 20.000 oder mehr Einwohnern. Geliebt: Jeder dritte Mann in der Stadt hat seine Partnerin bereits betrogen. Die Männer vom Land widerstehen der Versuchung öfter: Dort war jeder Fünfte von ihnen schon einmal untreu. Auch Frauen in der Stadt betrügen öfter als ihre Geschlechtsgenossinnen auf dem Land: 24 Prozent der Städterinnen hatten schon einen Seitensprung, im Vergleich zu 17 Prozent der auf dem Land lebenden Frauen. Das ist das Ergebnis einer ElitePartner-Studie. „Vermutlich wird die Treue auf dem Land durch mangelnde Angebote und Gelegenheiten gefördert – und durch die größere soziale Kontrolle“, sagt Diplom-Psychologin Lisa Fischbach. Geraucht: Jugendliche in der Stadt Hamburg rauchen häufiger Cannabis als Jugendliche im Hamburger Umland. Der Anteil der Jugendlichen, die in der Stadt Cannabis konsumieren, ist von etwa elf Prozent im Jahr 2009 auf etwa 17 Prozent im Jahr 2012 angestiegen. Im ländlichen Raum sind es zwischen vier und acht Prozent der Jugendlichen. Gelitten: Menschen in Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern leiden statistisch gesehen häufiger unter Kopfschmerzen als Menschen auf dem Land. Das ist das Ergebnis einer Langzeiterhebung der Firma Boehringer und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft. „Stress gilt als einer der häufigsten Auslöser für Kopfschmerzen. Immer häufiger wird diskutiert, ob uns unser Lebensstil, die ständige Erreichbarkeit für private wie berufliche Belange und die vielerorts gewaltige Verdichtung der Arbeit krank machen und zu mehr Kopfschmerzen führen“, sagt die Neurologin Stefanie Förderreuther.

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„Opel ist wieder der Angreifer“

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Zögern ist seine Sache nicht. Mit rasantem Tempo bringt KarlThomas Neumann seit seinem Antritt als Vorstandsvorsitzender der Adam Opel AG im März 2013 die angeschlagene Marke auf Kurs. Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten, aber der Weg zu den hochgesteckten Zielen ist lang und verlangt Ausdauer. Da trifft es sich gut, dass der Opel-Chef passionierter Marathonläufer ist.

Interview: Dirk Fellinghauer

Herr Dr. Neumann, wann haben Sie zuletzt, jenseits des Themas Opel, im Kopf umgeparkt? Karl-thomas neumann: Das war bei der inzwischen weitläufig bekannten Icebucket-Challenge. Eigentlich wollte ich nur spenden; dann habe ich im Kopf umgeparkt und mir gesagt, dass auch ein Opel-Chef bei so einem Spaß mitmachen muss, wenn es der guten Sache – hier der ALS-Forschung – dient. Auch wenn man mich dabei buchstäblich richtig nass gemacht hat. Die Kampagne „Umparken im Kopf“ läuft seit Februar dieses Jahres – welches Vorurteil über Opel hielt oder hält sich immer noch am hartnäckigsten? Am schwierigsten ist es, das Image der „angeschlagenen Marke“ endgültig loszuwerden. Das ist aber nötig, um der Marke wieder den Glanz zu verleihen, den sie verdient. Wir sind in den vergangenen Monaten schon ein gutes Stück vorangekommen. Opel ist wieder der Angreifer. Auch die Kampagne „Umparken im Kopf“ ist ein voller Erfolg.

Foto: Axel Wierdemann

Lässt sich der quantifizieren? Ja, rund 40 Prozent der Deutschen haben die Kampagne wahrgenommen. Und die Einstellung zur Marke Opel hat sich deutlich verbessert. Viel mehr Menschen haben wieder Opel im Blick, wenn sie sich ein neues Auto anschaffen wollen. Eine gelungene Kampagne allein treibt Verkaufszahlen nicht nachhaltig nach oben. Womit kann Opel punkten, um wieder erfolgreich zu werden und es auf Dauer zu bleiben? Wir haben mehr als nur eine Werbekampagne zu bieten! Wir haben die beste Modellpalette aller Zeiten – schauen Sie nur auf unser Flaggschiff Insignia, das große Cabrio Cascada, den Stadt-SUV Mokka oder unseren LifestyleFlitzer ADAM. Das sind Imagekampagnen auf Rädern. Und das ist erst der Anfang.

Inwiefern? Unsere Produktoffensive hat gerade erst begonnen. Bis 2018 bringen wir 27 neue Autos und 17 neue Motoren auf den Markt. Opel steht für tolle Autos mit großartiger Qualität zu bezahlbaren Preisen. Zusammen mit dem angestoßenen Imagewandel wird das dafür sorgen, dass wir in Zukunft noch mehr Autos verkaufen werden – profitabel natürlich. Wie schaffen Sie mit einer immensen Anzahl an unterschiedlichen Modellen ein klares Markenprofil? Ohne eine große Modellvielfalt kommt man heute in der Autoindustrie nicht mehr weit. Unsere Markenwerte sind klar definiert: nahbar, deutsch und aufregend. Sie werden alle von unseren Autos widergespiegelt – ganz gleich, in welchem Segment. Das ist entscheidend. Wie sehen Ihre Ziele aus? Heute sind wir die drittgrößte Marke in Europa. Bis 2022 wollen wir die zweitgrößte Marke sein. Der Marktanteil in Deutschland soll bis 2022 auf zehn Prozent steigen und in Europa auf acht Prozent. Und die Umsatzrendite soll dann fünf Prozent betragen. Wer fährt heute Opel? Opel ist eine Marke, die aus der Mitte der Gesellschaft kommt und quer durch die Gesellschaft ihre Anhänger hat. Wir haben etwas für jeden Geschmack im Angebot: Unser Bestseller Mokka mit einer höheren Sitzposition für diejenigen, denen bequemes Fahren wichtig ist. Den ADAM als bestvernetzten Kleinwagen überhaupt für die lifestyleorientierten Käufer, die höchsten Wert auf Individualisierung legen. Unsere Klassiker Corsa und Astra, die im Klein- und Kompaktwagen-Segment Standards setzen. Unsere Flexibilitätsmeister Meriva und Zafira. Welche(s) Auto(s) fahren Sie privat? Einen roten Insignia OPC. Ein Kombi, sehr schick, bequem und sportlich, mit 325 PS.

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Interview

 Karl-Thomas Neumann

32 Wie läuft die Umsetzung Ihrer Strategie bislang – wo sind Sie zufrieden, wo läuft es besser als erwartet, wo müssen Sie nachbessern? Wir haben die Wende erfolgreich eingeleitet und liegen voll auf Kurs, unsere Ziele zu erreichen. Natürlich müssen wir aber weiter hart am Turnaround arbeiten. Denn der Automobilmarkt in Europa ist nach wie vor weit von seinen alten Höchstständen entfernt, und der für uns wichtige russische Markt steckt nach wie vor in der Krise. Welche weiteren Märkte haben Sie im Visier? Unsere Hauptaufgabe ist es, auf unserem Kernmarkt Europa und am Rand des Kontinents erfolgreich zu sein und profitabel zu werden. Russland und die Türkei sind trotz aller momentanen Herausforderungen sehr interessant und wichtig für uns. Natürlich schauen wir aber auch über den Tellerrand hinaus. Unsere Maxime: Wir können überall dorthin gehen, wo wir profitabel arbeiten können. Solche Märkte sind beispielsweise auch Israel, Singapur und die Vereinigten Arabischen Emirate. Und wie sieht es mit ganz neuen Geschäftsfeldern aus, vielleicht auch jenseits Ihres Kerngeschäfts? Ein Automobilunternehmen kann sich schon lange nicht mehr „nur“ auf die Produktion von Fahrzeugen beschränken. Die zunehmende Bedeutung des Internets und der Vernetzung sind beispielsweise Themen, mit denen man sich heutzutage auseinandersetzen muss. Und Opel ist hier Vorreiter. Generell gilt, dass Automobilhersteller sich immer stärker zu Mobilitätsdienstleistern wandeln werden. Deshalb haben wir etwa auch beim Carsharing Spannendes vor. Warten Sie mal ab. Können Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Dialog und Kommunikation sind mir sehr wichtig. Und Konsequenz. Ich bin nicht der Typ, der notwendige Entscheidungen lange hinauszögert. Das Management scheint hochzufrieden – wie ist die Stimmung in der Belegschaft, wie geht es den „Opelanern“? Am besten kann man es wohl als Aufbruchsstimmung bezeichnen. Die Mannschaft spürt, dass sich etwas bewegt. Es geht ein richtiger Ruck durchs Unternehmen. Das ist ein tolles Gefühl für mich und gibt Kraft, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Und wie steht es um das Verhältnis zum Mutterkonzern GM? Das ist besser denn je. Wie Sie vielleicht wissen, hat GM erst vor einigen Wochen entschieden, Opel die gesamte Verantwortung für das Europageschäft zu vermachen. Wir spielen eine ganz zentrale Rolle in den Zukunftsplänen von GM. Denn Europa ist einer der wichtigsten Märkte für GM und Opel eine der wichtigsten Marken. Unsere Mutter vertraut uns – das belegen nicht zuletzt die Investitionen von alleine mehr als vier Milliarden Euro in neue Modelle, Motoren und Getriebe bis 2016.

Wir erleben eine Gesellschaft im Wandel – die Menschen leben immer bewusster, legen Wert auf Umweltfragen, Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und sorgen sich um die Welt – verschläft die Autoindustrie, die weitgehend an alten Mustern festhält, hier nicht eine Entwicklung? Müsste die Branche nicht selbst viel radikaler umparken im Kopf und Mobilität ganz neu denken? Die Automobilindustrie verschließt die Augen keineswegs vor wichtigen Zukunftsthemen. Schauen Sie sich beispielsweise nur an, was wir bei der Effizienz von Verbrennungsmotoren geschafft haben. Ein neuer Insignia, angetrieben von einem 160 PS starken 2,0-LiterDieselmotor, verbraucht gerade einmal 3,7 Liter auf 100 Kilometern. Das hätte früher sicher kaum jemand für möglich gehalten. Oder denken Sie an den ElektroautoPionier, unseren Ampera, der bis zu 80 Kilometer lokal emissionsfreies Fahren ermöglicht. Auch in der Produktion achten wir sehr stark auf Umweltfragen und Nachhaltigkeit. Zudem spielt Vernetzung eine ganz wichtige Rolle bei Opel, wenn es um die Zukunft der Mobilität geht. Hier sind wir Vorreiter. Wann kommt das selbstfahrende Auto? Wir bei General Motors sind sehr weit beim Thema autonomes Fahren. Aus meiner Sicht wird es so schnell aber kein fremdbestimmtes Fahren geben – alleine wegen ungeklärter Haftungsfragen. Assistiertes Fahren wird dagegen schrittweise kommen: Automatisches Einparken, Abstandsregelung, Cruise Control – so etwas entwickeln auch wir und bringen es in die Breite. Ich bin auch nicht sicher, inwieweit die Menschen das Auto als Raum der Freiheit und Selbstbestimmtheit aufgeben wollen. Für viele ist das Auto der letzte Raum von Individualität: Man ist alleine und kann beispielsweise so laut Musik hören wie man will. Das ist aus meiner Sicht ein Kernaspekt des Autos. Wo und wie engagiert sich Opel im Sponsoring? Wieder sehr stark. Im Zuge der Neupositionierung unserer Marke sind wir unter anderem ins FußballSponsoring zurückgekehrt. Wir arbeiten sehr erfolgreich mit europäischen Topclubs zusammen – darunter Borussia Dortmund, Bayer Leverkusen, der FC Liverpool und Galatasaray Istanbul. Wie Sie sicher wissen, ist zudem BVB-Trainer Jürgen Klopp unser Markenbotschafter. Zudem haben wir auch ein Comeback im Motorsport gefeiert. Sie sind intensiver Twitterer – was bringen die Aktivitäten in den sozialen Medien Ihnen persönlich, was dem Unternehmen und der Marke? Soziale Medien bieten die Möglichkeit, in direkten Kontakt mit unseren potenziellen Kunden zu treten. Ich bin sehr technikaffin und deshalb aktiv auf Twitter. Das macht mir Spaß. Zudem bin ich nahbar – und das ist ja eben einer unserer Markenwerte.  ■

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Bevor Sie Ihren Ruhestand nicht geregelt haben, wird er Ihnen keine Ruhe lassen.

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Reportage

 Skifahren

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Weltweiter Schwung Es müssen nicht immer die europäischen Alpen, die USA oder Kanada sein. Es gibt eine Vielzahl von attraktiven Skigebieten auf der ganzen Welt – darüber hinaus aber auch wirklich ungewöhnliche Skidestinationen. Orte, die man nicht gleich mit Wintersport verbindet oder die so abseits liegen, dass sie nicht automatisch als Ziel für Skisportfreunde im Fokus liegen. Insurance stellt sechs überraschende, kuriose, besondere und abenteuerliche Skigebiete in Europa, Asien, Afrika und Australien vor.

Puuuuuuulver Gulmarg, Kaschmir Fakten: Skigebiet 2.650 bis 3.980 Meter, sechs Lifte, 30 Kilometer Pisten http://www.freeskihimalaya.com Das einzig tatsächlich erschlossene Skigebiet im Himalaya in den Sir Panjals (einer der sechs Gebirgszüge des Massivs) ist nicht nur eine exotische, sondern vor allem eine abenteuerliche Destination. Doch wer es wagt, wird mit Pulverschneeabfahrten in unvergleichlicher Landschaft belohnt. Der Ort Gulmarg, der als einer der schönsten in Kaschmir gilt, liegt, etwa 52 Kilometer von der Hauptstadt Srinandar entfernt, auf einer Höhe von 2.730 Metern. Bereits 1927 hatten die Engländer Gulmarg als Kur- und Wintersportort entdeckt. Kein Wunder, denn nicht nur das Gebiet um den Ort ist faszinierend, von hier aus hat man auch einen atemberaubenden Blick auf das Kaschmirtal und den 8.126 hohen Nanga Parbat sowie auf einige andere Gipfel des Himalaya. Für bis zu 20 Meter Schnee im Winter sorgen die über die Ebenen des Indus anziehenden Sturmtiefs, das Resultat ist ein Pulverschneeerlebnis auf offenen und häufig sehr langen Pisten (die zwar auf Bildern sanft aussehen, aber vielfach eine Hangneigung von 35 Grad haben). Eine Gondelbahn am Mount Apharwat führt auf die Höhe von 3.980 Metern; hier erstreckt sich das große, unberührte Ski- und Snowboard-Gebiet, das als das höchste organisierte der Welt gilt. Selbstverständlich bergen die Unberührtheit und die

geografischen Gegebenheiten auch Gefahren: Lawinenabgänge, klimatische Schwankungen, aber auch kulturelle Fremdheit und die (teilweise) noch nicht so gut ausgebaute Infrastruktur setzen nicht nur eine sehr gute Vorbereitung voraus, sondern es empfiehlt sich auch, einen spezialisierten Reiseanbieter zurate zu ziehen, über den sich Touren mit Guides buchen lassen. Fazit: Für Höherhinauswoller

Schneereich Brezovica, Kosovo Fakten: Skigebiet 1.710 bis 2.214 Meter, 15 Pistenkilometer, neun, fünf, drei (funtkionierende) Lifte (Angaben schwanken) http://visitbrezovica.org 60 Kilometer vom Flughafen Pristina und 70 Kilometer vom Flughafen Skopje entfernt, liegt mit Brezovica im Dinarischen Gebirge das am höchsten gelegene und auch schneereichste Skigebiet auf dem Balkan. Wer Wert legt auf hochmoderne Anlagen mit jeglichem Schnickschnack wie Sitzheizungen, elektronischen Anzeigetafeln oder Beschneiungsanlagen, ist hier sicher nicht am richtigen Ort. Vielmehr herrscht hier in Bezug auf die Hardware, seien es die Lifte oder auch die Hotels (die Namen tragen wie „Woodland“, „Molika“ und „Narcis“), ein altsozialistischer und recht renovierungsbedürftiger Charme. Dazu kommt, dass, der Unabhängigkeit des Kosovo zum Trotz, die meisten Liftanlagen immer noch Eigentum des serbischen Staatsunterneh-

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Fotos: dell/Fotolia.com, Bujar Imer Gashi, Johann Rousselot/laif

Text: katja kupfer

Reportage

 Skifahren

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Reportage

 Skifahren

36 mens sind. Andererseits kann man in Brezovica nicht nur unschlagbar günstig (die Tageskarte kostet nur elf Euro), sondern auch auf einem wunderbaren Terrain Skifahren: auf weiten baumfreien, auf engen und steilen Pisten – und Abfahrten durch den Wald in allen Schwierigkeitsgraden. Und das nicht selten unverspurt, weil die Pistenraupen – auch nach Neuschnee – häufig gar nicht im Einsatz sind, ganz zur Freude vieler Freerider. Fazit: Für Minimalisten

Feuer und Eis

Es ist das kleinste Skigebiet Italiens – aber auch das spektakulärste: der Ätna auf der Mittelmeerinsel Sizilien. Schon der Vulkan selbst ist ein Erlebnis, bei einem Basisumfang von 180 Kilometern erhebt er sich 3.300 Meter über das Meer, er hat vier Hauptkrater und rund 400 Nebenkrater und ist nicht selten umgeben von Gas-, Wasser- und Rauchwolken, ganz zu schweigen von den Eruptionen, die den Berg immer mal wieder erschüttern. Zwei Skiorte sind erwähnenswert: Linguaglossa im Norden und Nicolosi im Süden. Die Saison dauert von Dezember bis März, längstens April, vorausgesetzt, der Vulkan ist gerade nicht zu launisch. Eine Skitour auf dem Ätna im März kann ein heißkaltes Vergnügen sein, denn an den Stränden herrschen häufig schon Temperaturen von bis zu 25 Grad, sodass es möglich ist, morgens in den Skianorak zu schlüpfen und zum Après-Ski am Nachmittag in den Bikini oder die Badehose. Sicher lassen sich die Pisten des Ätna nicht mit anderen alpinen Abfahrten vergleichen, aber das Erlebnis, auf dem höchsten aktiven Vulkan Europas Ski zu fahren, dabei die aufsehenerregende Kulisse zu genießen, mit einem Panoramablick, der an klaren Tagen bis zum azurblauen Meer, bis Taormina und sogar bis nach Kalabrien reicht, gekrönt vom rauchenden Berg, ist unvergleichlich. Fazit: Für Explosive

Downunder Ben Lomond, Tasmanien Fakten: Skigebiet 1.460 bis 1.572 Meter, sechs Pistenkilometer, sieben Lifte Südlich des Äquators Skifahren – das geht. Auf der Insel Tasmanien, zwischen den Städten Launceston und Hobart, im 165 Quadratmeter großen Ben-Lomond-Nationalpark, der auf einem Hochplateau liegt. Der dortige Hausberg, der 1.572 Meter hohe Legges Tor, ist das Zen-

trum des tasmanischen Skisports. Von Anfang Juli bis Ende September kann man hier in dem sehr unberührten Gebiet seine Schwünge machen. Das Resort in dem wunderschönen Nationalpark, erreichbar über eine steile, kurvige (im Winter eisige) Bergstraße namens Jacob’s Ladder (für die in den Wintermonaten Schneeketten mitgeführt werden sollte), ist ein Mekka für Naturliebhaber. Das „Ski Village“ an den Hängen des Legges Tor, das im Winter vom Northern Tasmanian Alpine Club betrieben wird, verfügt über Übernachtungsmöglichkeiten, Geschäfte, Bars und Restaurants, außerdem gibt es eine Skischule. Neben der abenteuerlichen Zufahrt zum Nationalpark sorgt das Wetter immer wieder für Überraschungen; es heißt, man könne hier an einem Tag durchaus alle Jahreszeiten erleben. Ein echtes Erlebnis, auf der anderen Seite der Welt Ski zu fahren, unten das Meer mit atemberaubenden Klippen und herrlichen Stränden, oben eine eigentümliche Welt aus Schnee und Felsen. Fazit: Für Weltenbummler

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Fotos: Jean Heintz/hemis.fr/laif, Lauchlin Wilkinson, Kyodo

Ätna, Sizilien Fakten: Skigebiete Linguaglossa (Nord) (vier/fünf Lifte, fünf Pisten) und Nicolosi (Südost) (fünf Lifte, vier Pisten) bis 2.604 Meter

Reportage

 Skifahren

37 lich ist ein Skiurlaub in der Demokratischen Volksrepublik Korea, eines der am wenigsten geöffneten Länder der Welt, für Touristen ein spezielles Erlebnis, werden Fremde doch permanent durch einen Dolmetscher oder Überwacher begleitet. Außerdem muss man den Widerspruch aushalten, den ein solches Luxusprojekt birgt, in einem Land, in dem der größte Teil der Bevölkerung ein mehr als bescheidenes Dasein fristet (und sicherlich niemals in den Genuss kommen wird „wie Vögel über die Schneewelt zu fliegen“, so die Eigenwerbung) – immerhin werden die Baukosten mit 30 Millionen bzw. 170 Millionen (für das Land) Dollar beziffert. Der Brite Simon Cockerell, einer der ersten westlichen Gäste, war übrigens von der Qualität der Pisten begeistert, sie könnten mit einigen „Olympia-Abfahrten locker mithalten“. Vielleicht wird es ja dereinst etwas mit Olympia für Nordkorea, bis dahin können Abenteurer einen Skipass aus einem Land in ihr Portfolio nehmen, das – außenpolitisch betrachtet – schon als das gefährlichste der Welt bezeichnet wurde. Fazit: Für Kontrollfreaks

Safari anders Tiffindell, Südafrika Fakten: Skigebiet 2.700 bis 2.940 Meter, zwei Lifte, 1,2 Kilometer Pisten

Vögel über der Schneewelt Masik-Pass, Nordkorea Fakten: Höhe bis 1300 Meter, neun mittelschwere bis schwere Abfahrten, zwei Anfängerpisten, eine Rodelbahn, ein Schneepark, Kinder-Eislaufbahn, Spielplätze, zwei Sessellifte, ein Luxushotel, Bars und Restaurants, Internetverbindung Was die Südkoreaner (die mit Pyeongchang Gastgeber der olympischen Winterspiele 2018 sind) können, das können wir auch. Dachte sich möglicherweise Kim Jongun, Nordkoreas junger Führer, und ließ ein Skigebiet am Masik-Pass nahe der Hafenstadt Wonsan planen, das Anfang 2014 eröffnete. Die vom Militär errichteten Anlagen auf dem 250 Hektar großen Areal bezeichnete der „oberste Führer“, der auf alpine Erfahrungen aus seiner Zeit als Internatsschüler in der Schweiz zurückblicken kann, nach einer Testfahrt als „tadellos“. Tatsäch-

Wer Südafrika hört, mag an vieles denken, an Safaris beispielsweise oder an den Tafelberg und andere landschaftliche Attraktionen. Das Skifahren gehört eher nicht dazu. Dennoch: Es gibt auch hier ein offizielles Skigebiet: das Tiffindell Resort, am Südhang des mit 3.001 Meter höchsten Berges des Kaps, Ben Mc Dhui, 1.100 Kilometer von Kapstadt entfernt. 2010 musste, ausgerechnet zur Fußball-WM, das Resort schließen, weil die Betreiber insolvent waren, aber seit 2013 ist es wieder geöffnet – und es dürfen hier sogar internationale Wettbewerbe abgehalten werden. Das Pistenangebot in Tiffindell, das von Mai bis September Saison hat, ist zwar als eher eingeschränkt zu bezeichnen – die Hauptpiste ist einen Kilometer lang – das Resort steht aber in Hinblick auf die Atmosphäre den alpinen Skigebieten in nichts nach. Dafür sorgt unter anderem die Après-Ski-Bar „Ice Station 2.070“, in der Glühwein und Schnaps ausgeschenkt werden. Dazu gibt es einen kleinen Snowpark, eine Skischule, einen Skiverleih und – direkt am Lift – Chalets mit 150 Betten. Was es allerdings kaum gibt, ist Naturschnee, mit Beschneiungsmaschinen wird hier auf jede nur erdenklich gefallene Flocke aufgebaut; das heißt auch, dass es abseits der präparierten Pisten kein winterliches Panorama gibt, dafür das einzigartige Erlebnis, in Südafrika Ski gefahren zu sein. Fazit: Für Großwildjäger  ■

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Okinawa

Ein Besuch bei den glücklichsten Alten insurance 2015

Reportage

 Frauen von Okinawa

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Die Furcht, die (falsche) Gewissheit, die Macht und das Alter – nach Castaneda sind dies die ärgsten Feinde des Menschen. Unüberwindbar sei einzig das Alter. Dass er trotzdem steinalt werden und dabei gesund und schlank, körperlich und geistig fit bleiben kann, zeigt sich in Okinawa: Auf der zu Japan gehörenden Inselgruppe im Südpazifik leben die meisten Hundertjährigen der Erde. Die Lebenserwartung liegt mit 86 Jahren für Frauen und 78 Jahren für Männer höher als in Japan (wo die Menschen ohnehin sehr alt werden) und deutlich über dem weltweiten Durchschnitt. Wir haben den Archipel besucht, um herauszufinden, was es mit dieser südjapanischen Variante des Shangri-la auf sich hat: Mythos oder Wahrheit? Text: Ulla Rahn-Huber

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ins vorweg: Es gibt sie wirklich, die Superalten. Die meisten davon leben in dem Dorf Ogimi: 139 Frauen und 33 Männer sind hier über 90, die älteste Bewohnerin wurde 114 und die aktuelle Rekordhalterin ist derzeit 108. 1) Wenn auch nicht in vergleichbarer statistischer Dichte gibt es auch bei uns Menschen, die ihren neunzigsten, hundertsten Geburtstag feiern. Aber viele von ihnen sind nicht rüstig, sondern – wie es in der Fachsprache der Mediziner heißt – „multimorbid“: Ihr Leben ist von Krankheiten geprägt. Alt werden ist eines, aber dabei fit und gesund bleiben? Bei den traditionell lebenden Okinawern ist das eher die Regel als die Ausnahme. Diabetes ist unbekannt. Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen kaum vor. Während in Deutschland im Jahr 2010 477.300 Menschen neu an Krebs erkrankten 2), sind auf Okinawa bösartige Tumoren eine Seltenheit. Auf Vorsorgeuntersuchungen zur Brustkrebs- oder Prostata-Prophylaxe wird nicht aus Gründen der Sparsamkeit verzichtet, sondern aus mangelnder Notwendigkeit.

Foto: Eva Huber

Wahrheit oder Legende? Immer wieder wird von „Inseln der Seligen“ berichtet, in denen die Menschen älter werden als andernorts. Wer kennt sie nicht, die zerfurchten und doch zufriedenen Gesichter, die uns aus der Werbung für Knoblauchpillen oder Joghurt anlachen. Einer ernsthaften Prüfung halten die Berichte von solchen Zentren der Langlebigkeit jedoch meist nicht stand. Bei den Hunzukuc, einem Naturvolk in Pakistan, die bei voller

Gesundheit legendäre 130 Jahren erreichen sollten, erwies sich der Altersnachweis mangels stichhaltiger Daten als unmöglich, und die Bewohner waren kränker als geglaubt. 3) Ähnlich verhielt es sich in Georgien, Aserbaidschan und Armenien. 4) Und auch die Altersrekorde im „heiligen Tal der Hundertjährigen“ im ecuadorianischen Vilcabamba lösten sich in Luft auf  5): Forscher begegneten in dem Dorf zwar vielen Greisen, weil die Jungen wegen der hohen Arbeitslosigkeit in die Städte abgewandert waren. Aber hundert war kein einziger Bewohner. Kommen wir nach Okinawa. Seitdem das ehemals eigenständige Königreich Ryukyu 1879 von Japan annektiert wurde, herrscht hier eine mit der deutschen vergleichbare Gründlichkeit. Selbst im kleinsten Dorf gibt es ein Familienregister, das sogenannte koseki. Und nirgends wurde die Langlebigkeit so umfangreich erforscht wie hier: 25 Jahre lang ging ein Wissenschaftlerteam um Makoto Suzuki von der Universität von Okinawa der Lebensweise der alten Menschen auf den Grund und gab dazu die „Okinawan Centenary Study“ 6) heraus. So weiß man, dass Okinawer tatsächlich länger leben. Über 400 der 1,3 Millionen Einwohner sind über hundert. Zum Vergleich: Unter einer Million Einwohner sind es in Deutschland 133. 7)

Eine Frage der Gene? Nun könnte man einwenden, Okinawa sei weit weg, zu unerreichbar und exotisch, um daraus für uns praktischen Nutzen zu ziehen. Die Vermutung liegt nahe, dass die Bewohner über irgendein „Methusalem-Gen“ verfügen. Doch diese Theorie ist schnell zerstreut:

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Das Dorf der Hundertjährigen Auf der Suche nach den Hochbetagten führt kein Weg an Ogimi vorbei: Mit zwölf über Hundertjährigen hält der kleine Küstenort den Langlebigkeitsrekord. Yamakawa Katsu (92), die uns durch Ogimi begleitet, lässt solche Zahlen lebendig werden. Mit beinahe mädchenhafter Leichtfüßigkeit läuft die winzige, schmale Frau vor uns her, um uns einen Steinblock am Ortseingang zu zeigen, dessen Inschrift die Philosophie des Dorfes verkündet: „Mit siebzig bist du ein Kind, mit achtzig ein Jugendlicher, und wenn dich mit neunzig die Ahnen rufen, sag ihnen, sie sollen warten, bist du hundert bist.“ Über ihr ganzes runzeliges Gesicht strahlend fügt sie hinzu: „Und dann wirst du es dir überlegen!“ Kurz darauf sind wir zu Gast im Gemeindehaus, in dem sich dienstags die Alten treffen. Hier wird getratscht, gelacht, gesungen und getanzt. Und nebenbei hat Omine-san, die zuständige Sozialarbeiterin und Altenpflegerin, ein Auge auf den Gesundheitszustand der Bewohner. „Wir versuchen, auf Unpässlichkeiten zu reagieren, sodass keine Krankheiten daraus entstehen“, erklärt sie uns das auf Vorbeugung basierende Konzept. Wird einer der Senioren doch einmal krank, verfügt Ogimi über eine lokale Krankenstation. Auf eine vertraute Umgebung und bekannte Gesichter wird größter Wert gelegt. „Etwa ab achtzig gehen Menschen keine tieferen Vertrauensbeziehungen mehr ein. Wie könnte ein fremder Arzt sie da optimal behandeln?“ Obwohl wir Fremde sind, geben uns die Senioren bereitwillig Auskunft. Dabei ist nicht nur von Ernährung die Rede, sondern auch davon, dass es früher kaum Arzneien gab und überlebenswichtig war, für den Fall eines Falles in der Küche die richtigen Kräuter und Zutaten parat zu haben. Denn geheilt wird mit dem Essen: Kusiumun heißen die heilkräftigen Nahrungsmittel.  ■ 1) Stand: Mai 2014, zitiert nach http://www.smh.com.au/travel/activity/food-andwine/recipe-for-a-century-20140430-37gpt.html 2) Abruf Mai 2014: http://www.krebsinformationsdienst.de/grundlagen/krebsstatistiken.php#inhalt2 3) Ali A, Khan MM, Malik ZU, Charania BA, Bhojani FA, Baig SM: Impact of the Long Term Supply of Iodized Salt to the Endemic Goitre Area, J Pak Med Assoc., Juni 1992; 42(6): S. 138-140. Ahmed K, Shakoori FR, Shakoori AR: Aetiology of Shigellosis in Northern Pakistan, J Health Popul. Nutr., März 2003; 21(1): S. 32-39. Burton M, Fergusson E, Hart A, Knight K, Lary D, Liu C: The Prevalence of Cataract in Two Villages of Northern Pakistan With Different Levels of Ultraviolet Radiation, Eye, 1997; 11 (Pt 1): S. 95-101. Chapman JA, Grant IS, Taylor G, Mahmud K, Mulk SU, Shahid MA: Endemic Goitre in the Gilgit Agency, West Pakistan With an Appendix on Dermatoglyphics and Taste-Testing. Philos Trans R Soc Lond B Biol Sci. 23. März 1972; 263(856): S. 459-490. Imanishi K, Personality and Health in Hunza, Kyoto Univ., Japan, 1963. Dodani S, Zuberi RW: Center-Based Prevalence of Anxiety and Depression in Women of the Northern Areas of Pakistan. J Pak Med Assoc. Mai 2000; 50(5): S. 138-140. 4) Leaf, Alexander. „Every Day Is a Gift When You Are Over 100.“ National Geographic (Januar 1973), S. 92-119. 5) Mathisen RW, Mazess RB: Lack of Unusual Longevity in Vilcabamba, Ecuador; September 1982; Human Biology, 54:3, S. 517 6) Abruf Mai 2014: http://www.okicent.org/study.html 7) Abruf Mai 2014: http://www.zdwa.de/zdwa/artikel/index_dateien/ index_04W3DnavidW2639.php (Zahl aus dem Jahr 2000) 8) Abruf Mai 2014: http://www.uchinanchu.org/uchinanchu/history_american.htm 9) Abruf Mai 2014: http://abcnews.go.com/International/story?id=83158 

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Fotos: Eva Huber

Das moderne Okinawa ist keinesfalls eine Idylle. In den Städten ist der Alltag unter dem wachsenden Einfluss des japanischen Mutterlands hektisch und fordernd geworden. Seit dem Zweiten Weltkrieg befindet sich hier zudem der wichtigste Militärstützpunkt der USA im Südpazifik. Von den Basen werden nicht weniger als 40 Prozent der nutzbaren Landfläche des Archipels beansprucht. 8) 26.000 Soldaten sind permanent dort stationiert. 9) Mit den Amerikanern hielt der westliche Lebensstil Einzug. Die traditionelle Ernährungsweise fiel der Hamburgermit-Pommes-und-Ketchup-Diät zum Opfer. Das Resultat: Die Zwanzig- bis Sechzigjährigen in den Städten sind heute dicker und kränker als im übrigen Japan. Nicht die Gene, sondern Ernährung und Lebensweise spielen also die zentrale Rolle im Langlebigkeitsphänomen. Und das ist eine gute Nachricht, denn es heißt, dass auch wir von den greisen Okinawern lernen können. Sie sind nicht anders veranlagt als wir. Sie leben nur gesünder.

Reportage

 Frauen von Okinawa

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Die fünf Säulen: Ernährung, Lebensaufgabe, Bewegung, Spiritualität und Gemeinschaft Die Ernährung ist ausgesprochen vielseitig: frisches Gemüse (das meist mit viel Liebe selbst gezogen wird), Algen, Süßkartoffeln, Tofu, kleine Mengen an Fisch und Meeresfrüchten und jede Menge Chili, Ingwer und Kurkuma. Die Bittergurke „Goya“ und grüne Zitrusfrüchte von den Inseln sind bekannt für ihren hohen Vitamingehalt. Salz, Brot und Milchprodukte kennt man nicht. Wenn überhaupt Fleisch gegessen wird, dann ist es vom Schwein, wird stundenlang gekocht, sorgfältig vom Fett befreit und nur gelegentlich in winzigsten Portionen gegessen. Maßhalten gilt generell als Grundtugend: Man isst Lebensmittel mit geringer „Kaloriendichte“ und hält es mit dem konfuzianischen hara hachi bu: „Fülle deinen Magen nur zu acht (von zehn) Teilen.“  Ohne eine Aufgabe im Leben zu sein? Das mögen sich die Alten nicht vorstellen. In ihrer alten Sprache gibt es kein Wort für „Ruhestand“. Während sich viele von uns schon montags auf das Wochenende freuen und auf die vorgezogene Rente hoffen, gilt Arbeit dort als sinnstiftend und lebensverlängernd. Man braucht ikigai, einen Grund zum Leben. „Ich arbeite gerne“, war einer der Sätze, die wir am häufigsten hörten. Aber: Gelassenheit und Freude werden dabei großgeschrieben und es gilt das Prinzip „Jeder hilft jedem“.  Nach einem arbeitsreichen Tag wollen wir oft nur eins: aufs Sofa. Bei den Okinawern hat „Relaxen“ keine Tradition. Sie scheinen immer in Bewegung zu sein. Dies ist die Wiege des Karate und viele Hochbetagte trainieren regelmäßig ihre körperliche Beweglichkeit und Geschicklichkeit. Sie gärtnern, werkeln, tanzen und spielen „Gateball“, eine okinawische Variante des Cricket. Durch die Brille der Sportwissenschaft betrachtet, machen diese Menschen alles richtig. Und das ein Leben lang konsequent, freiwillig und mit Spaß an der Freud‘. 

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Das traditionelle Okinawa ist von einer tiefen Spiritualität geprägt. Man lebt im Einklang mit der Natur und glaubt, dass „alles immer vom Himmel“ bestimmt sei. In unserer Kultur des Machens und Schaffens mag sich das fatalistisch anhören, doch es ist eine Einstellung, die vor Stress, Hektik und Sorgen bewahrt. Dogmatismus kennt man nicht. Aus dem Taoismus bezieht man die Verehrung der Natur, aus dem Konfuzianismus den Respekt vor den anderen und aus der lokalen Überlieferung den Respekt vor den Alten und den Glauben, dass Frauen eine Vermittlerrolle zwischen Diesseits und Jenseits spielen. Sich auf Neues einzustellen, macht den Leuten wenig Angst. Sie betrachten es als Teil des großen Plans. Was im großen Plan nicht vorgesehen ist, ist Einsamkeit. Auf Okinawa steht die Gemeinschaft im Mittelpunkt. Die Familien sind groß und weitverzweigt, und es gilt der Grundsatz von yuimaru, Gegenseitigkeit. Der vielleicht wichtigste Leitsatz lautet: „Jeder ist für sich selbst verantwortlich, aber jeder ist auch für die Gemeinschaft verantwortlich.“ Nachbarschaftshilfe ist gelebte Realität. Langjährige Freundschaften zu pflegen auch. Allein das ist ein Grund zum Leben. Natürlich sind die Lebensumstände auf Okinawa anders. Das Leben auf dem Archipel ist wesentlich gemächlicher und beschaulicher als in jeder modernen Leistungsgesellschaft. Doch die lebensbejahende Botschaft ist nicht kompliziert: Ein wenig Disziplin beim Essen, ein regsames Leben, ein liebevolles Miteinander und nicht zuletzt ein tiefer Respekt vor dem Alter. Denken wir um! Wie leicht gehen uns Worte wie „Tattergreis“ und „alte Schachtel“ über die Lippen. Wie schnell passiert es, dass wir ältere Menschen wie Kleinkinder behandeln und sie womöglich zu duzen beginnen, sobald sie unsere Hilfe brauchen. Dass ein Baum mit den Jahren an Attraktivität gewinnt, ist uns allen bewusst. Dass aber die Spuren der Zeit auch einen Menschen immer schöner werden lassen, übersehen wir oft, weil wir uns die Zeit zum Hinschauen nicht nehmen. Lernen wir von den Hundertjährigen! Womöglich werden wir eines Tages dann auch von uns behaupten: Wir sind die glücklichsten Alten der Welt.

„Besser als die Banken“

Hoesch & Partner Inside

 Carlos Reiss

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Manche Schlagzeilen, Zinstalfahrten und politische Entscheidungen machen den Versicherern derzeit das Leben schwer. „Die Lebensund Rentenversicherung hat Zukunft“, ist Carlos Reiss, Gründer und Geschäftsführer von Hoesch & Partner, allen Unkenrufen zum Trotz überzeugt: „Die Produkte sind besser als ihr Ruf und richtig gut im Vergleich zu Anlagelösungen der Banken.“ Er sieht Grund zum genauen Hinschauen.

Interview: Dirk Fellinghauer

Herr Reiss, die Welt wird immer komplizierter, deshalb frage ich gleich zu Anfang: Was raten Sie Ihren Kunden, was ist das Wichtigste in der Versicherungswelt. Carlos Reiss: Immer das Gleiche: Lassen Sie uns mindestens einmal pro Jahr ein Gespräch führen. Das persönliche Leben, genauso wie der Markt und die Produkte, verändern sich. Wenn wir einmal im Jahr gemeinsam schauen, ob das Risiko- und Vorsorgemanagement noch passt oder ob es Veränderungsbedarf gibt, dann können wir Überraschungen und Lücken ausschließen.

Foto: Florian Heurich

Und was ist aufgrund der Markt- und Produktveränderungen das Wichtigste, wo besteht Handlungsbedarf für Ihre Kunden? Wer im aktuellen Marktumfeld eine garantierte Verzinsung von 1,75 % für attraktiv hält – ich bin der Meinung, sie ist attraktiv –, für den ist jetzt der richtige Zeitpunkt, einen weiteren Baustein für seine Altersvorsorge zu sichern oder einen ersten Grundstein für seine Kinder zu legen, denn auch bei weiteren Zuzahlungen oder Beitragserhöhungen bleiben die 1,75 % für die Zukunft erhalten. Auch das Thema Berufsunfähigkeitsabsicherung empfiehlt sich jetzt anzugehen, da die Preise im nächsten Jahr um bis zu 10 % steigen werden. Da kommen über die Jahre einige Tausend Euro Ersparnis zusammen. Herr Reiss, warum ist die Lebensversicherung in Deutschland so wichtig, dass der Gesetzgeber eigene Gesetzesvorhaben dafür auf den Weg bringt? Es gibt über 90 Millionen Lebens- und Rentenversicherungsverträge in Deutschland. Im Schnitt hat also jeder Bundesbürger, vom Neugeborenen bis zur betagten Oma, mindestens einen Vertrag. Die Lebensversicherung ist ein wesentlicher Baustein der Altersvorsorge.

Und sie ist systemrelevant, wie es in der Finanzkrise hieß? Mit dem Begriff tue ich mich schwer. Der ist aus dem Bankenumfeld zum einen verbrannt, zum anderen zwar gerne genutzt oder besser: abgenutzt, denn niemand weiß so genau, was eigentlich damit gemeint ist. Fakt ist, dass die Deutschen einen großen Teil ihrer privaten Altersvorsorge über das Produkt Lebens- und Rentenversicherung aufgebaut haben. Und das bis zum heutigen Tag sehr erfolgreich und mit Unterstützung des Staates. Was meinen Sie mit „Unterstützung des Staates“? Vater Staat zieht sich aus der Vorsorge zurück. Er hat gar keine andere Wahl, weil die gesetzliche Rente, übrigens auch im Bereich der Arbeitskraftabsicherung, nur noch eine Basisvorsorge sein kann und wird. Im Gegenzug fordert er von seinen Bürgern Eigeninitiative, etwa über Vorsorgeprodukte, die von Lebensversicherern angeboten werden. Um diese attraktiver zu gestalten, gewährt er Unterstützung über Steuervorteile oder direkte Zuzahlungen wie bei der Riester-Rente. Also hat Vater Staat ein berechtigtes Interesse, dass die Lebensversicherung auch weiterhin erfolgreich ist. Hat sie eine Zukunft, und wie kann diese aussehen? Zweimal ja! Das Interesse und die Unterstützung für die Branche durch den Staat ist da, und selbstverständlich hat die Branche eine Zukunft. Historisch niedrige Zinsen und eine anhaltend schlechte Presse machen es natürlich nicht einfacher. Die großen Gesellschaften arbeiten längst an der Zukunft. Es ist schließlich ihr Kerngeschäft. Und allen politischen und medialen Unkenrufen zum Trotz haben sich die Ergebnisse schon zehntausendfach beim Kunden bewährt: Kunden kaufen kräftig die neue Produktgeneration wie Allianz Perspektive, AXA Relax Rente oder ERGO Garantie. Auch bei der Geldanlage erzielt die Branche respektable Ergebnisse. Einzahlungen, gerade von hohen Einmalbeiträgen in Rentenversicherungen, erreichen immer wieder neue Rekorde.

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 Pressestimmen

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… Finanzplaner Michael Reeg hält es für eine Gefahr, dass Anleger aus Verunsicherung mit der Altersvorsorge warten :„Selbst wenn man ein paar Jahre echte Null-Verzinsung mitmacht, was bei Weitem nicht bei allen Anbietern so sein muss, ist das besser, als gar nicht vorzusorgen.“ ZEIT 10/2012

... ist die fondsgebundene Rentenversicherung für Carlos Reiss, Geschäftsführer von Hoesch & Partner, sogar „die Antwort auf die Niedrigzinsphase, insbesondere unter dem Aspekt des Inflationsschutzes“. Versicherungs Magazin 11/2013

… berichtet Carlos Reiss, Gründer und Geschäftsführer von Hoesch & Partner in Frankfurt, einem der größten unabhängigen Versicherungsmakler in Deutschland. FAZ 13.03.2014

… Eine weitere Einsparungsmöglichkeit wäre der Abschluss einer Erwerbsunfähigkeitspolice oder einer Grundfähigkeitspolice. Diese Policen sind günstiger, die Hürde, eine Leistung zu bekommen, allerdings auch deutlich höher, sagt Michael Reeg, Versicherungsmakler von Hoesch & Partner. Handelsblatt 01./02.04.2011

Kundenbewertung

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„Trotz mehrmaligen Nachfragen meinerseits wurden meine Fragen immer mit Geduld und Kompetenz beantwortet! Vielen Dank hierfür!“ „*** was helpful, responsive, professional and friendly in all my communication with him. Thank you.“ „Seriöse, schnelle und extrem qualitative Versicherungsmanufaktur in FFM!!! Gut geschultes Personal und interessante Kooperationspartner bieten eine breite Palette an Versicherungslösungen, die keine (Versicherungs-)Fragen offen lassen sollte.“

Wegen mangelnder Alternativen? Oder sind die Angebote doch besser als ihr Ruf? Vielfach liest man, Versicherer könnten aufgrund der historisch niedrigen Zinsen keine ordentlichen Renditen mehr erwirtschaften. Das ist nur ein Teil der Wahrheit. Die Versicherer haben lang laufende Verträge mit Milliardenanlagen in ihrem Bestand, für die sie Garantiezinsen von bis zu 4 % zugesagt haben. Wenn für sichere Staatsanleihen nun nur noch ein bis zwei Prozent pro Jahr an Zinsen gezahlt werden, wird es schwieriger, langfristige Verpflichtungen zu erfüllen. Andererseits kann die Anlagepolitik aufgrund gesetzlich vorgegebener Rahmendaten auch nicht beliebig verändert werden. Aktuell haben die Versicherer noch lang laufende Papiere in ihrem Kapitalanlagebestand, und auch der Aktienmarkt ist in den beiden letzten Jahren gut gelaufen. Da springen trotz niedriger Aktienquoten noch passable Renditen von über vier Prozent heraus. Da die Versicherer aber täglich Dutzende Millionen am Kapitalmarkt investieren müssen, verstärkt sich die Herausforderung langsam, aber täglich. Und was passiert, wenn es zur Zinswende kommt? Selbst wenn es zur Zinswende kommt, wird dies wahrscheinlich moderat geschehen, und es wird einige Zeit dauern, bis sich die höhere Verzinsung im Portfolio eines Versicherers niederschlägt. Also kann man sicher sagen, dass die Produkte besser sind als ihr Ruf. Und ja, die Alternativen sind nicht unbedingt attraktiver, das merken Sie sofort, wenn Sie zur Bank gehen, die haben nur zwei Pfeile im Köcher: Entweder Tages- und Festgelder – mit Minimalverzinsung – oder Aktien – mit entsprechend hohem Risiko. Die Banken haben immer von Zinsdifferenzgeschäften gelebt. Ich gebe dem Sparer 4 % und nehme für den Kredit 6 %. Das funktioniert heute aufgrund der derzeitigen Rahmenbedingungen nicht mehr. Versicherer als erfahrene langfristige Anleger am internationalen Kapitalmarkt haben da mehr zu bieten. Und Risiken wie das Thema Langlebigkeit können nur Lebensversicherer vernünftig abdecken. Im Sommer wurde das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) verabschiedet. Was gibt es dazu zu sagen? Bevor ich etwas zu den Inhalten sage, möchte ich einen kurzen Blick darauf werfen, wie es gelaufen ist. Ein sehr kurzfristiges und schnelles Gesetzgebungsverfahren, das kaum Zeit für eine sachliche Diskussion lässt. Niemand weiß eigentlich so genau, warum diese Hektik nötig ist – einziger plausibler Grund wäre eine angebliche Notlage der Branche, die aber bei jeder Gelegenheit bestritten wird. Trotzdem machen alle mit. Es werden sehr viele unterschiedliche Themen – Bewertungsreserven, Vergütung, Bilanzregeln, Transparenzvorgaben und Kostenausweise oder Garantiezins – miteinander vermengt. Das Verfahren wird von einem teils emotio-

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 Carlos Reiss

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nal-unsachlichen Geschrei begleitet, bei dem Lobbyisten und Interessenvertreter wild durcheinanderargumentieren, begleitet von schriller medialer Begleitmusik. Das Gesetz ist da, lässt aber sehr viel Interpretationsspielraum, sodass auch nach Verabschiedung niemand weiß, was genau passieren wird. Es hat also kaum jemand Planungssicherheit. Zwischenfazit: Das Einzige, was wirklich sicher ist, ist, dass es wieder mehr Regulierung gibt. Und die Inhalte? Hier ging es um eine größere Flexibilität der Versicherer im Umgang mit ihren Bewertungsreserven. Es wurde eine Absenkung des Garantiezinses von 1,75 % auf 1,25 % beschlossen, und die Vertriebskosten in der Lebensversicherung dürfen rechnungsmäßig nur noch in einem geringeren Umfang berücksichtigt werden. Die Bewertungsreserven werden besonders heiß diskutiert. Soll ich meinen Vertrag noch schnell kündigen? Langsam! Zu kündigen ist in den allermeisten Fällen die schlechteste Lösung. Die Inhaber von Kapital- und Rentenversicherungen haben bei Policenablauf weiterhin Anspruch auf die Bewertungsreserven, also die Differenz zwischen aktuellem Marktwert und Buch-

wert, auf Immobilien und Aktien. Bei festverzinslichen Wertpapieren und Zinssicherungsgeschäften besteht der Anspruch nur, wenn ein sogenannter Sicherungsbedarf überschritten ist. Dieser ist, vereinfacht gesagt, die Differenz zwischen der Zinsverpflichtung, die die aktuellen Kapitalmarktverhältnisse widerspiegeln soll, und der Verpflichtung, die die Versicherung bei Vertragsabschluss durch den sogenannten Garantiezins eingegangen war. Oder andersherum: Vorhandene Bewertungsreserven auf festverzinsliche Anlagen sowie Zinssicherungsgeschäfte dürfen in der Höhe von den Versicherern zurückgehalten werden, wenn sie zur Erfüllung der Garantiezinsverpflichtungen notwendig sind. Was bedeutet das konkret? Wenn also viele Verträge mit hohen Garantiezinsverpflichtungen abgeschlossen wurden und die Zinsen niedrig bleiben, dürfen entsprechend hohe Bewertungsreserven (wenn vorhanden) einbehalten werden. Die Betonung liegt auf dürfen: Ertrags- und kapitalstarke Versicherer dürften aus Marketinggründen weiterhin Bewertungsreserven an die Kunden ausschütten. Um im Neukundengeschäft ein starkes Argument zu haben.



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 Carlos Reiss

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diese Schwäche zu kaschieren. In anderen Märkten, wie zum Beispiel Großbritannien oder in den USA, legen die Kunden wesentlich investmentorientierter und risikobereiter an.

Und den deutschen Versicherern geht es (noch) gut. Es könnte also im Ergebnis zu größeren Unterschieden zwischen den einzelnen Versicherern bei der Auszahlung von Bewertungsreserven kommen: Im schlechtesten Fall wird alles einbehalten bis zu ca. zehn Prozent der garantierten Ablaufleistung. Pauschale Aussagen sind also absolut deplatziert, da es auf so viele Faktoren ankommt: Laufzeit des Vertrages, Höhe des Garantiezinses, Versicherungsgesellschaft und vieles mehr. Gerne prüfen wir im Einzelfall, wenn ein Vertrag in nächster Zeit abläuft, wie es sich mit den Bewertungsreserven verhält. Man liest immer wieder, die deutschen Anleger seien Risikomuffel und zu sicherheitsorientiert. Stimmt das? Nicht erst aufgrund der historisch niedrigen Zinsen ist das sicherheitsorientierte Anlagekonzept der deutschen Lebensversicherung umstritten. Es gilt die alte Anlageweisheit, dass „Sicherheit Rendite kostet“. Wer hohe Sicherheit wünscht – und die Produkte deutscher Lebensversicherer sind genau dafür bekannt – der zahlt dafür auch in Form von geringeren Renditen. Daraus könnte man ableiten: Die hohe Sicherheit kostet die Anleger besonders viel Rendite. Als es noch „normale“ Zinsen an den Kapitalmärkten zu erwirtschaften gab, war das weniger ein Problem. Und der Steuervorteil, der zwar nicht mehr so ausgeprägt ist wie bis 2004, aber immer noch vorhanden ist, tut ein Übriges, um

Sie haben in unserem Gespräch bereits die neuen Konzepte und Produkte der großen Anbieter angesprochen. Können Sie dazu noch etwas sagen? Die grundsätzliche Veränderung liegt darin, dass nicht mehr ein bestimmter Garantiezins pro Jahr dem Vertrag gutgeschrieben und garantiert wird. Stattdessen wird mit sogenannten endfälligen Garantien gearbeitet: Die Garantie, die ausgesprochen wird, gilt nur zum vereinbarten Endtermin. Das gibt dem Versicherer die Möglichkeit, während der Vertragslaufzeit flexibler, chancenorientierter zu investieren, zugunsten einer höheren Rendite. Bei der Allianz bedeutet das zum Beispiel konkret, dass bei dem Produkt „Perspektive“ eine um 0,3 % höhere Verzinsung in Aussicht gestellt wird und somit bis zu 4% p.a. möglich sind. Am Beispiel eines 30-Jährigen der monatlich 100 Euro bis zum 67. Lebensjahr investiert, kann das also ein Mehr von knapp 5.000 Euro bei der Gesamtleistung bedeuten. Im Gegensatz dazu beträgt die Garantie aber nur 43.200 Euro, also 8.500 Euro weniger als beim klassischen Produkt. Gerade in einem Umfeld niedriger Zinsen werden solche Konzepte sehr gut angenommen. Ferner zeigt sich wieder, wie in der Vergangenheit, dass Versicherer mit ihren innovativen und verbraucherorientierten Anlagelösungen den Banken weit voraus sind. Herr Reiss, vielen Dank für das Gespräch.

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Foto: Florian Heurich

Was machen die Angelsachsen anders? Anbieter wie Standard Life in Großbritannien sind dazu übergegangen, Produkte mit Garantien komplett aus ihrem Angebot zu streichen. Ob es so weit in Deutschland je kommen wird, sei dahingestellt, aber die Tendenz geht in diese Richtung. In jedem Fall kann man sagen, dass die Verbraucher in anderen Ländern anders in ihre private Altersvorsorge investieren als in Deutschland. Mit der Tatsache, dass mit einem höheren Risiko eine höhere Rendite zu erzielen ist, wird anders umgegangen. Auch der Aspekt der Flexibilität spielt eine größere Rolle. Auch gänzlich andere Anlagekonzepte wie Fondspolicen oder variable „Annuities“ erfreuen sich in anderen Ländern einer größeren Beliebtheit. Die Deutschen gelten ja als Aktienmuffel, vielleicht schlägt sich diese Muffeligkeit auch hier nieder. Diese Mentalität macht zum einen die klassische deutsche Lebensversicherung so erfolgreich, zum anderen sorgt sie dafür, dass andere Anlagekonzepte es deutlich schwerer haben.

News & Infos

Versicherung aktuell

Unsere Kunden sind unsere Visitenkarte. Jeder ist einzigartig. Hier eine Auswahl.

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Rechtsanwaltskammer für den Oberlandesgerichtsbezirk Koblenz

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 Langlebigkeit

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… noch so viel Monat übrig ist. Dieses Gefühl hat irgendwie jeder schon mal gehabt, das letzte Mal hoffentlich in Jugend- oder Studententagen. Das ist ärgerlich, aber für die meisten Menschen nicht existenziell, da der neue Monat mit frischem Geld nicht so weit ist. Was aber tun, wenn am Ende des Geldes noch einige Jahre Leben übrig sind? Das ist dann eine Form der Altersarmut. Ihren Ursprung hat sie auch in einem der Risiken, die von vielen Menschen unterschätzt oder gar ignoriert werden: der Langlebigkeit. insurance 2015

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Wenn am Ende des Geldes …

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 Langlebigkeit

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Text: michael reeg

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Zwei Möglichkeiten: Eines kann nur eine Rentenversicherung

hilosophen streiten darüber, ob es gut wäre, wenn wir Menschen wüssten, wann unser Stündlein schlägt. Was die finanzielle Planung anbetrifft, würde es vieles einfacher machen. Wie der Einzelne damit umgehen würde, wenn er wüsste: In drei Tagen bin ich tot? Schwer zu sagen. Die Statistik lehrt uns, dass die Lebenserwartung steigt. Für jeden Geburtsjahrgang gibt es zwischenzeitlich genaue Prognosen – getrennt nach Geschlechtern – wie hoch die jeweilige Lebenserwartung ist. Aber was nützen diese Erkenntnisse für die eigene Ruhestandsplanung und den Umgang mit dem Langlebigkeitsrisiko? Ganz ehrlich: so gut wie nichts. Denn kaum ein Mensch trifft genau den statistischen Mittelwert, manche ereilt in den 60ern eine schwere Krankheit wie Krebs oder ein Herzinfarkt, immer mehr werden 100 Jahre alt. Für jedes Individuum ist das „Langlebigkeitsrisiko“ also gleich hoch. Oder besser gesagt: sehr hoch! Was also tun?

Es gibt zwei Strategien, das Langlebigkeitsrisiko abzusichern. Die erste Variante ist einfach und sehr teuer: Sie bauen so viel Kapital auf, dass Sie von den Zinsen leben können. Das führt dazu, dass das Kapital erhalten bleibt und es demzufolge egal ist, wie alt sie werden. Manche Experten nennen das auch ewige Rente. Und Ihre Erben werden Sie lieben, denn da bleibt sicher etwas übrig. Die zweite Alternative ist ebenso einfach und nicht so kostspielig: Sie investieren das vorhandene Kapital in eine Rentenversicherung, aus der Sie eine garantierte lebenslange Rente erhalten, egal wie alt Sie werden. Das kann Ihnen der Versicherer garantieren, da er über das Kollektiv der Versicherten – gemäß dem Gesetz der großen Zahl – auf individueller Ebene einzelvertragliche Zusagen machen kann, die sich dann über das Kollektiv ausgleichen.

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Versicherung

 Langlebigkeit

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Überlebenswahrscheinlichkeit Die Zahlen der Überlebenswahrscheinlichkeit beziehen sich auf eine heute 55 Jahre alte Person

21,5 % Überlebenswahrscheinlichkeit 37,5 %

Mindestplanungshorizont

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Alter in Jahren Quelle: Deutsche Aktuarvereinigung e.V.

Man liest immer wieder in nicht ganz so qualifizierten Publikationen, dass man sein Geld ja über schöne Musterdepots auch selbst verwalten könnte und so Kosten für Vermittler und Verwalter sparen würde. Oder man findet in durchaus seriösen Medien wie Focus Money Beispielrechnungen, die auf das Endalter 90 ausgelegt sind. Wenn es nur so einfach wäre! Was machen Sie denn, wenn Sie blöderweise fünf Jahre länger leben, als in Ihrer Musterberechnung vorgesehen? Mit Anfang 90 wird es auch mit einem 450-EuroJob wahrscheinlich schwer. Um es ganz deutlich zu sagen: Das Langlebigkeitsrisiko, das jeder hat, der nicht finanziell so gestellt ist, dass er nur von den Erträgen leben kann, kann nur über eine Rentenversicherung seriös abgesichert werden. Jeder, der etwas anderes erzählt, sagt nicht die Wahrheit. Deshalb darf man sich nichts vormachen: Es gibt für 100.000 Euro Kapital im Moment nur eine monatliche Rente – und zwar inklusive nicht garantierter Überschussanteile von ca. 400 Euro. Das fühlt sich nicht viel an, das sind ca. 5.000 Euro pro Jahr – landläufig würde man also von einer Rendite von 5 % pro Jahr sprechen. So einfach ist es natürlich nicht, denn folgende Faktoren spielen eine Rolle und müssen vom Versicherer zusätzlich finanziert werden, d. h. sie verursachen Kosten bzw. senken die Rendite: • Die Sicherheit, die eine Rentenversicherung bietet. • Die Garantie, dass die Zahlung bis ans Lebensende erfolgt.

• Die Rückzahlung des nichtverbrauchten Kapitals im Todesfall. • Die aktuelle Kapitalmarktsituation mit historisch niedrigen Zinsen. Die Milchmädchenrechnung, dass es mindestens 20 Jahre dauert, bis man sein eingezahltes Kapital wieder zurückhat, passt leider einfach nicht. Eine

Autor Michael Reeg Als Partner und Mitglied der Geschäftsleitung bei Hoesch & Partner verantwortet Michael Reeg die Geschäftsbereiche Private Finance, betriebliche Altersvorsorge und Ruhestandsplanung. Er selbst berät vor allem Geschäftsführer und Vorstände zu allen finanziellen Fragen. Darüber hinaus ist der begeisterte Fußballfan und ehrgeizige Tennisspieler als Dozent an der EBS und der ADG tätig.

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Rente Index Plus

Die Alterssicherung mit dem Plus Plus an Rendite durch die mögliche Indexpartizipation Plus an Sicherheit durch den garantierten jährlichen Mindestzins von 1,75 Prozent Plus an Flexibilität durch die vier individuellen Auszahlungsoptionen 4flex Hoesch & Partner – Ihr unabhängiger Versicherungsmakler 0 Telefon: 069 / 717 07 – 5 47 Lebensversicherung von 1871 a. G. München · Maximiliansplatz 5 · 80333 München Telefon 089 / 5 51 67 – 18 71 · Telefax 089 / 5 51 67 – 12 12 · [email protected]

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 Langlebigkeit

52 Rentenversicherung ist kein Produkt, das höchstmögliche Zinsen bietet, sondern höchstmögliche Sicherheit – und das geht nun mal zulasten der Zinsen.

Der Geldbedarf im Alter sinkt nicht unbedingt Vielfach wird auch argumentiert, man könnte seine Rente am Anfang erhöhen, in dem man eine konstante oder sinkende Rente abschließt. Dass ist richtig, aber die Argumentation greift zu kurz, da zwei sehr wichtige Elemente übersehen werden: • Es gibt Inflation, die zwar im Moment niedrig ist, aber eben schleichend und regelmäßig auftritt und über die Jahre ihre Spuren hinterlässt. Wessen Rente nicht steigt oder gar sinkt, der hat über die Jahre immer weniger. •  Die Gefahr, Pflegefall zu werden, steigt mit zunehmender Lebenserwartung für alle überproportional. Auch das will niemand hören, ist aber ebenfalls die Wahrheit. In diesem Fall hilft auch keine steigende Rente, sondern nur eine gesonderte Pflegeversicherung. Ziehen wir ein Fazit: Das Leben im Alter ist teuer. Und wer länger lebt – eigentlich keine Überraschung –, für den wird es noch teurer. Auch wenn wir diese Message

nicht so gerne hören, müssen wir uns mit dieser Tatsache abfinden. Und das momentane Kapitalmarktumfeld verstärkt diesen Trend noch: Während vor ein paar Jahren eine jährliche Verzinsung von fünf bis sechs Prozent durchaus realistisch war, sind es im Moment nur zwei bis drei. Das macht einen Riesenunterschied, und zwar sowohl in der Phase des Kapitalaufbaus als auch in der Phase des Kapitalverzehrs. Wenn Sie also nicht in die Situation kommen wollen, dass am Ende des Geldes noch ein paar Jahre Leben übrig sind, dann ist die Anlageentscheidung einfach. Es braucht eine Rentenversicherung zur Absicherung des Langlebigkeitsrisikos. Denn das kann nur eine Rentenversicherung!  ■ 

Hoesch & Partner Versicherungsmakler Ansprechpartner: Dietrich Stöhr

Internet:

www.hoesch-partner.de/langlebigkeit

Mail:

[email protected]

Telefon:

069 – 71 70 7 – 118 (Dietrich Stöhr)

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Gut beraten, klug investiert So können Sie den Ruhestand entspannt genießen. „Es empfiehlt sich, eine Bestandsaufnahme der eigenen Altersversorgung vorzunehmen und diese bei Bedarf individuell und unabhängig von einem Experten optimieren zu lassen. Gerade für unsere Kunden, die dem baldigen Beginn des Lebensabschnitts Ruhestand entgegensehen, haben wir bedarfsgerechte Lösungen, welche den Anforderungen nach Sicherheit, Flexibilität und Ausgleich des Kaufkraftverlusts durch Inflation gerecht werden.“ (Michael Reeg, Certified Financial Planner und Partner bei Hoesch & Partner)

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 Ruhestandsvorsorge

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Text: Ingrid Schick

Foto: spotmatikphoto/Fotolia.com

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ie Rente mit 63 – das Prestigeprojekt der großen Koalition – kostet die Rentenkassen nach Experteneinschätzungen rund zehn Milliarden Euro pro Jahr. Den tiefen Griff in das umlagefinanzierte Rentensystem werden die nachfolgenden Generationen wohl durch steigende Sozialabgaben und Rentenkürzungen tragen müssen. Wirtschaftsexperten sind sich darüber einig, dass die Rente mit 63 ein falsches Signal sei. Aus einer aktuellen Studie von Aegon geht hervor, dass derzeit fast jeder zweite Arbeitnehmer (46 %) auch im Ruhestand weiterarbeiten möchte. „Außerdem ist ein alarmierender Anteil von 80 % der Befragten davon überzeugt, dass es zukünftigen Rentnergenerationen schlechter gehen wird als denen, die jetzt schon im Ruhestand sind. Zudem hat ein Drittel der Erwerbstätigen den Ruhestand aus finanzieller Sicht noch gar nicht geplant. Selbst das Gros vorbildlicher Sparer verzichtet auf ein klar strukturiertes und ausgearbeitetes Finanzkonzept für den Ruhestand“, weiß Michael Reeg aus Erfahrung. „Häufig liegt das für den Ruhestand angesparte Vermögen der Deutschen zu großen Teilen in niedrigverzinsten Anlagen und ist nicht ruhestandsgerecht investiert“, so Reeg weiter. Die persönliche Wahrnehmung der Sparer, welchen Einfluss der Kaufkraftverlust durch Inflation auf das Ruhestandsvermögen hat, weicht stark von der Realität ab. Zum Warenkorb eines vermögenden Haushalts gehören Produkte, welche einer höheren Inflationsrate unterliegen als der „durchschnittlichen“ des Statistischen Bundesamts, wie beispielsweise steigende Kosten für Pflege und Gesundheit. Des Weiteren hängt die Dauer des Ruhestands wesentlich von der individuellen Lebenserwartung ab, welche in den meisten Fällen stark unterschätzt wird. „Für einen heute 55-Jährigen liegt die Wahrscheinlichkeit, älter als 95 Jahre zu werden bei 37,5 % für Frauen bzw. bei 21,5 % für Männer. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Planungszeitraum mindestens bis zum 95. Lebensjahr festgelegt werden muss, hoch“, so der Certified Financial Planner. „Die konkrete Vermögensnutzung im Ruhestand sollte ebenso strategisch geplant werden wie der Vermögensaufbau in jüngeren Jahren“, empfiehlt Michael Reeg. „Dafür sind Lösungen gegen Einmalbeitrag mit flexibler Start- und Auszahlphase eine bedarfsgerechte Variante, um für die genannten Herausforderungen wie Langlebigkeit, Inflation und flexible Erwerbstätigkeit optimal aufgestellt zu sein.“ Häufig erhalten Kunden kurz vor, beziehungsweise im Ruhestand Kapital aus auslaufenden Lebensversicherungen, Vermögen aus Erbschaften oder dem Verkauf eines Unternehmens

bzw. einer Immobilie, welches wieder investiert werden muss. Reeg empfiehlt unterschiedliche Anbieter für unterschiedliche Anlagehorizonte: Generali für die kurzfristige Anlage (1–5 Jahre) und Aegon oder Allianz für mittel- bis langfriste Planungshorizonte (5–30 Jahre).

Generali: Bei Generali Chance Plus müssen mindestens 10.000 Euro angelegt werden. Die Überschussbeteiligung erfolgt in Form einer Indexbeteiligung am Euro Stoxx 50. Das heißt: Der Kunde wird an den positiven Kursentwicklungen des Aktienindex beteiligt. Bei negativer Kursentwicklung wird das Vertragsguthaben hier vor Verlusten geschützt. Einmal erzielte Gewinne sind im Vertrag gesichert. „Alle Kunden, die mit Beginn 01.07.2013 eine Rente Chance Plus abgeschlossen haben, bekommen auf ihren Einmalbeitrag stattliche 9,72 Prozent“, weiß Michael Reeg.



Rechnen Sie mit einem langen Leben Tatsächlich weiß niemand genau, wie lange Ihr Vermögen für den Erhalt des aktuellen Lebensstandards wirklich reichen muss. Eines ist jedoch klar: Die Lebenserwartung steigt ständig. Statistisch gesehen werden 43  % der Männer und 61  % der Frauen, die heute 55 Jahre sind, das 90. Lebensjahr erreichen. *

100 Jahre

8 %

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21 %

90 Jahre

43 %

100 Jahre

18 %

95 Jahre

37 %

90 Jahre

61 %

Reichen Ihre Ersparnisse auch 25, 30 oder sogar 35 Jahre? Indem Sie Ihr Kapital für ein garantiertes Einkommen arbeiten lassen, können Sie sich Ihren aktuellen Lebensstandard bewahren – und das für den Rest Ihres Lebens. * Datenquelle: Mortalitätstabelle der Deutschen Aktuarvereinigung e. V. (DAV 2004 R, 2. Ordnung). Diese Mortalitätstabelle enthält Annahmen zur zukünftigen medizinischen Entwicklung.

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 Ruhestandsvorsorge

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Aegon: In das RuhestandsDepot von Aegon kann freies Vermögen ab einem Betrag von 50.000 Euro angelegt werden. Die Vermögensverwaltung des RuhestandsDepots wird von BlackRock gemanagt, wobei das Risiko der Langlebigkeit von Aegon getragen wird. Der Anlagebetrag wird in einen gemischten Wertpapierfonds mit Wachstumspotential und ausgeglichener Wertentwicklung investiert. Wie bei anderen flexiblen Geldanlagen kann jederzeit kurzfristig und kostenfrei auf das Fondsguthaben zugegriffen werden. Kunden bekommen die Sicherheit eines lebenslang garantierten Einkommens. Der Auszahlungsbeginn des Einkommens ist zwischen dem 60. und dem 81. Geburtstag frei wählbar. Nach Beginn des Einkommensbezugs kann sich bei steigenden Kursen das Einkommen erhöhen und danach nie mehr fallen. Dies bietet die Chance, dem inflationsbedingten Kaufkraftverlust entgegenzuwirken. Kunden erhalten eine garantierte Einkommenssteigerung von 3 % für jedes volle Jahr, in dem der Auszahlungsbeginn des Einkommens aufgeschoben wird. Im Todesfall wird das vorhandene Fondsguthaben immer an die Hinterbliebenen oder Begünstigten ausbezahlt. Attraktiv sind auch die steuerlichen Vorteile. Die regelmäßigen Auszahlungen werden mit dem sogenannten Ertragsanteil besteuert. Dieser hängt vom Alter bei Rentenbeginn ab und stellt eine pauschale Besteuerung der Erträge nach Rentenbeginn dar. Zugewinne aus einer möglichen „Aufschubphase“ können steuerfrei vereinnahmt werden. „Was für

eine super Kapitalanlage! Aus 99.500 Euro sind schon jetzt 105.780 Euro geworden! Und ich bin gerade einmal 6 Monate dabei“, schrieb ein zufriedener Kunde an die Finanzexperten von Hoesch & Partner. Das RuhestandsDepot hat seit Auflegung knapp 11 % Rendite p. a. nach Kosten erwirtschaftet.

Allianz: Auch die Allianz bietet mit IndexSelect eine für mittel- bis langfristige Anlagen geeignete Option zur Verrentung. Mit dieser Rentenanlage partizipieren Kunden von der Kursentwicklung des Aktienindex Euro Stoxx 50. Anstatt einer Indexpartizipation kann hier auch eine sichere Verzinsung gewählt werden. Egal, für was man sich entscheidet, man kann sich jährlich neu festlegen. Auch hier können erzielte Gewinne durch das sogenannte Log-in-Prinzip nicht verloren gehen.  ■



Hoesch & Partner Versicherungsmakler Ansprechpartner: Michael Reeg, Maurizio Capra

Internet:

www.hoesch-partner.de/ruhestandsplanung

Mail:

[email protected]

Telefon:

069 – 71 70 7 – 130 (Michael Reeg) 069 – 71 70 7 – 163 (Maurizio Capra)

Die Rendite zwischen dem 04.07.2013 und dem 30.09.2014 betrug 10,38 %

1,1 EUR

1,05 1 0,95 Sep´13

Nov´13

Jan´14

Mär´14

Mai´14

Jul´14

Sep`14

Die angezeigten Preise sind Nettoinventarpreise. Dies bedeutet, dass dieser Preis sowohl für den Ankauf als auch den Verkauf von Anteilseinheiten verwendet wird. Wichtige Informationen: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Hinweis auf die zukünftige Wertentwicklung. Der Wert der Anteile kann sinken oder steigen. Anlagen in Fonds beinhalten Risiken, gegebenenfalls einschließlich der sich aus Aktien- und Rentenmärkten, Wechselkursen und Zinsvolatilitäten ergebenden Risiken. Quelle: Aegon ireland plc

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WEIL ICH ALS ARZT WEISS, WORAUF ES ANKOMMT. Die private Krankenversicherung – speziell für Mediziner. Als Arzt leisten Sie Besonderes. Dem wollen wir mit unseren Leistungen gerecht werden: der Vollversicherungstarif Ärzte Plus 100 bietet Ihnen den Schutz des Marktführers zu günstigen Sonderkonditionen für Mediziner. Sie wünschen mehr Informationen?

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 Kapitalanlage

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Vermögen bewahren und mehren:

Kapitalanlage im Niedrigzinsumfeld

– worauf achten?

sigkeit derzeit groß. Die Nullzinspolitik der Zentralbanken in den großen Volkswirtschaften – gerade bei den Deutschen oft gepaart mit diffusen Inflationsängsten – lässt die Sorge um die Wahrung des Besitzstandes und seiner Kaufkraft in den Vordergrund treten.

Wie konnte es dazu kommen? Das Niedrigzinsumfeld ist eine Folge der Entwicklung der letzten drei Jahrzehnte. Rückläufige Teuerungsraten nach der zweiten Ölkrise Anfang der Achtzigerjahre, großzügige Zentralbanken und die Deregulierung der Finanzmärkte haben bis ins Jahr 2007 zu einem Boom an den Kapitalmärkten geführt. Dieser wurde nur durch das Platzen der Blase bei Technologieaktien („TMTBlase“) und die Anschläge vom 11. September 2001 kurz (aber heftig) unterbrochen.

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eide schaden sich selbst: der, der zu viel verspricht, und der, der zu viel erwartet“, wusste schon Gotthold Ephraim Lessing. Wer seine Ersparnisse vernünftig anlegen will, steht heute vor einem großen Problem. Die Zinsen sind so weit gefallen, dass der Vermögenserhalt nach Inflation, so gering diese derzeit auch ist, ein ehrgeiziges Unterfangen ist. Festgelder oder Bundesanleihen mit überschaubaren Laufzeiten bringen meist weniger als ein halbes Prozent. Wie konnte es dazu kommen und, noch wichtiger: Wie sollte man damit umgehen? Über ein gewisses Vermögen zu verfügen, ist grundsätzlich erst einmal eine angenehme oder zumindest beruhigende Situation, verbindet man damit doch einen gewissen Schutz vor den oder wenigstens vor einigen Unwägbarkeiten des Lebens. Geht es allerdings darum, wie dieses Vermögen veranlagt werden soll, ist die Ratlo-

Versicherung

 Kapitalanlage

59 Der Boom ging mit einem überproportionalen Anstieg der Verschuldung einher – übrigens vor allem seitens des privaten Sektors. Speziell in den Peripherieländern der Eurozone half ab Ende der Neunzigerjahre noch das Absinken der Zinsen von hohen Niveaus in Richtung deutscher Zinssätze („Zinskonvergenz“) zusätzlich, die Kreditorgie zu befeuern. Wir wissen, wie das alles endete: Immobilienblasen platzten, die „Große Rezession“ folgte, viele Finanzmarktkonstrukte erwiesen sich im Nachhinein als opake Schönwetterkonstrukte, und Banken gingen pleite, wenn sie denn durften („too big to fail“). Die westlichen Zentralbanken versuchten, mit drastischen Zinssenkungen gegenzuhalten – aus Angst vor einer Wiederholung der großen Depression. Auch die Regierungen legten, nachdem sie Keynes und dessen Lehren 25 Jahre zuvor für tot erklärt hatten, Konjunkturprogramme zur Stützung ihrer Volkswirtschaften auf. Monetäre und fiskalpolitische Maßnahmen wurden dabei in den USA viel schneller und entschiedener beschlossen als in Europa. Dies gilt auch für die notwendigen Schritte zur Rekapitalisierung der Banken. Die institutionellen Mängel und grundlegenden Konstruktionsfehler der europäischen Gemeinschaftswährung traten offen zutage. Griechenland „kippte“ als erstes Euroland, andere Staaten wurden mit Rettungspaketen wenigstens vor einer offenen Pleite bewahrt und der Euro mit Müh’ und Not zusammengehalten.

liegt als normalerweise am Tiefpunkt des Konjunkturzyklusses. Daher greift auch die Erklärung der niedrigen Zinsen mit dem Schlagwort der „finanziellen Repression“1, obwohl nicht ganz falsch, doch zu kurz! Die Malaise für die Sparer ergibt sich im Wesentlichen daraus, dass die Nachfrage nach Kapital (gesamtwirtschaftlich sind das, zumindest global betrachtet, die Investitionen) derart gering ist, dass das Gleichgewicht mit dem Angebot nur zu einem niedrigen Preis (und der Preis für Kapital ist Historische Ausnahmesituation eben der Zins) erreicht wird!(1): Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen seit 1790 Stand Sep. 2014: 2,6%

15 %

Historische Ausnahmesituation (1): Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen seit 1790

13 % Sep. 2014: 2,6% Stand 15 % 11 % 13 % 09 % 11 % 07 % 09 % 05 % 07 % 03 % 05 %

1790

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Quelle: Bank of America/Merrill Lynch, Bloomberg

03 %

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Quelle: Bank of America/Merrill Lynch, Bloomberg

Historische Ausnahmesituation (2): Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen seit 1807 Stand Sep. 2014: 1,1%

Als die Zentralbanken „Geld druckten“ …

14 %

Als die Zentralbanken mit immer neuen Fazilitäten und Instrumenten („Quantitative Easing“ etc.) nach Meinung vieler „Geld druckten“, stiegen auch die Ängste, das Ganze könne nicht gut gehen und werde in exzessiver Inflation enden. Dies kann auf lange Sicht auch nicht ausgeschlossen werden, aber zunächst einmal übersahen die entsprechend simplifizierenden Auguren die Tatsache, dass ein starker Nachfrageeinbruch per se deflationär (preisniveausenkend) wirkt. So liegt die Industrieproduktion in den großen Euroländern Italien oder Frankreich immer noch um ein Viertel bzw. ein Sechstel unter dem Niveau von 2007! In den USA dauerte das Erreichen der Vorkrisen-Wirtschaftsleistung vor allem dank überlegener wirtschaftspolitischer Strategie „nur“ dreieinhalb Jahre und damit immer noch länger als in jeder anderen Rezession der Nachkriegszeit. Obgleich die Krise dort im wesentlichen überwunden wirkt, darf nicht übersehen werden, dass – trotz wieder normaler Wachstumsraten des BIPs von zwei oder drei Prozent – dessen Niveau um etwa zehn Prozent unter dem aufgrund des langfristigen Wachstumstrends 2007 prognostizierten Stand liegt! In diesem Umfeld ist es, trotz besseren Abschneidens der Entwicklungsländer, kein Wunder, dass die Investitionstätigkeit in den westlichen Volkswirtschaften auf einem Niveau verharrt, welches in Relation zum BIP seit fünf Jahren niedriger

Historische Ausnahmesituation (2): Renditen zehnjähriger deutscher Staatsanleihen seit 1807

12Stand % Sep. 2014: 1,1% 14 10 % % 12 08% % 10 06% % 08 04 % % 06 % 02 % 04 %

1807

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Was tun?

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Quelle: Bank of America/Merrill Lynch, Bloomberg

Um Fehler zu vermeiden, ist es wesentlich, die Ausgangssituation korrekt zu erfassen: Sie sind als Sparer bzw. Anbieter von Kapital derzeit schlichtweg in einer schlechten Situation – ähnlich wie beispielsweise früher zu Zeiten der „Lehrerschwemme“ die frisch examinierten Lehramtsstudenten! Nach dem ersten Schreck gilt es, das Beste daraus zu machen. Sie haben als Anleger nun grundsätzlich zwei Möglichkeiten2: Passen Sie gegenüber vergangenen Zeiten ihre Ertragserwartungen (nach unten) an oder werden Sie gegenüber Kursschwankungen (klassischer- und heute vielleicht fatalerweise in der Branche mit dem Begriff „Risiko“ bezeichnet) tole-

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1970

Quelle: Bank of America/Merrill Lynch, Bloomberg



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 Kapitalanlage

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Kühlen Kopf bewahren! Autor Ulrich Wernitz • Studierter Volkswirt • elf Jahre Berufserfahrung im Fondsmanagement für institutionelle Anleger (zwei Jahre Nomura Asset Management, neun Jahre Cominvest – früher Asset-ManagementArm der Commerzbank) • sieben Jahre Portfoliomanagement in einem Multi-Family Office und davon die letzten drei als CIO • seit 2014 bei Edmond de Rothschild Private Merchant Banking LLP, Niederl. Deutschland, Leiter Portfoliomanagement

ranter und investieren in Sachkapital oder Anleihen schwächerer Bonität. In letzterem Fall achten Sie aber bitte unbedingt darauf, wirklich nur die Risiken einzugehen, die Sie auch aushalten können!

Anleger sind schnell in der Falle der Emotionen gefangen und unterliegen den Zyklen von Angst und Gier, wenn es doch darauf ankäme, einen kühlen Kopf zu bewahren.3 Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass Sie nicht der Erste sind, der auf die Idee kommt, „riskanter“ oder im Marketingsprech der Branche „chancenorientierter“ anzulegen. Die globale Suche nach Verzinsung („search for yield“) hat die Bewertungen vieler anderer Anlagen wie etwa Anleihen geringer Bonität, Aktien (einschließlich sogenannter Qualitätstitel) oder Eigentumswohnungen in München nach oben getrieben. Das Ergebnis: Auch hier müssen in Zukunft vermutlich kleinere Brötchen gebacken werden. Zahlreiche Untersuchungen haben gezeigt, dass das Bewertungsniveau von Aktienmärkten der wichtigste Bestimmungsfaktor für deren mittelfristiges Abschneiden ist. Das bedeutet, dass auch für diese Anlagealternativen zu vermuten ist, dass ihre Erträge künftig geringer ausfallen. Entscheiden Sie sich dafür, Profis für Sie arbeiten zu lassen, achten Sie darauf, sich nicht von Anlagekonzepten und deren Erfolgen in der Vergangenheit blenden zu lassen. Selbst die schlichte Anlage in marktüblichen Bundesanleihen (Rendite heute deutlich unter einem Prozent) hätte in den letzten 25 Jahren eine Rendite von sechs Prozent

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Ich vertrau der DKV

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61 jährlich erwirtschaftet4 und ist ein besonders prägnantes Beispiel dafür, wie unplausibel eine oftmals stillschweigende Extrapolation vergangener Ergebnisse in die Zukunft ist. Gewissheiten gibt es auch in anderen Märkten wenige. Der Glaube an das sichere Betongold etwa herrschte auch in den USA anno 2007 vor, bevor dort die Preise kräftig ins Rutschen gerieten. Dass so etwas nicht landesweit passieren könnte (eben weil es zuvor noch nie passiert war), war eine irrige Annahme, die auch so manche Finanzanlage kollabieren ließ. Vermeiden Sie ferner hohe Gebühren und intransparente Gebührenstrukturen. Dies sollte zwar eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, ist in Zeiten niedriger Erträge auf Kapitalanlagen für den Gesamterfolg „nach Kosten“ aber noch wesentlicher. Und nutzen Sie den einzigen „free lunch“, den die Kapitalmärkte Ihnen bieten: die Diversifikation! Grundidee ist, dass die Kursschwankungen verschiedener Anlagen nicht synchron verlaufen und folglich ihre Mischung die Wertentwicklung glättet,

also das „Risiko“ reduziert. Auch hier gilt freilich, dass die Zukunft nicht unbedingt der Historie gleichen wird. Das sollte Sie skeptisch gegenüber „optimierten“ Portfoliozusammenstellungen und den damit verbundenen Versprechen machen. Wir bevorzugen einen Ansatz der „intelligenten Diversifikation“. Dabei versuchen wir, die Diversifikationswirkungen der Beimischung bestimmter Anlagen zu einem Portfolio zu prognostizieren, indem wir für den zugrunde liegenden Markt die Treiber von Angebot und Nachfrage und Veränderungen in der Anlegerstruktur analysieren. Wir setzen anstelle von sophistizierten quantitativen Modellen, deren Annahmen von ihren Anwendern meist ausgeblendet werden, lieber auf den gesunden Menschenverstand – und das ist gleichzeitig auch die beste Empfehlung, die wir Ihnen geben können. ■ 

Hoesch & Partner Versicherungsmakler Ansprechpartner: Rainer Weber

1) Darunter versteht man die bewusste Enteignung der Sparer durch Niedrigzinspolitik und regulatorische Instrumente. 2) Eine andere Alternative auf vorgelagertem Entscheidungsniveau: konsumieren Sie! Diese wird i. d. R. das Problem aber bestenfalls marginal entschärfen.

Internet:

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3) Studien haben gezeigt, dass Privatanleger unterdurchschnittlich abschneiden, da sie in den falschen Momenten in Aktienfonds ein- und aussteigen. „Buy and hold“ wäre die überlegene Strategie!

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4) Das sind übrigens nach Abzug der Inflation noch gut vier Prozent jährlich!

Was tun bei Berufsunfähigkeit? 25 % der Bundesbürger werden laut Statistik im Laufe ihres Erwerbslebens berufsunfähig. Trotzdem kommt dieses Thema bei Überlegungen zu Vorsorge und Versicherung immer noch zu kurz. Wenn es um die Berufsunfähigkeits-Vorsorge geht, so raten Fachleute dazu, sowohl die Versicherungsbedingungen unter die Lupe zu nehmen als auch die Leistungsstärke und die Leistungsbereitschaft des Anbieters. Und da brauchen wir uns als Deutsche Anwalt- und Notar-Versicherung, Sonderabteilung der ERGO Lebensversicherung AG, nicht zu verstecken.

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• Die Bedingungen unserer Top-Berufsunfähigkeitszusatzversicherung (BUZ) in Verbindung mit einer Kapitallebens-, Risikolebens- oder Rentenversicherung sind von einer unabhängigen Rating-Agentur mit den Bestnoten ausgezeichnet worden. • Wir gehören zu einem finanzstarken Versicherungskonzern. • Die Prozess-Quote bei unserer BUZ beträgt 0 Prozent. Informieren Sie sich, wie günstig unsere finanzielle Absicherung ist. Hoesch & Partner GmbH Versicherungsmakler Rüsterstr. 1 | 60325 Frankfurt Ruf (069) 71707-540 | Fax (069) 727375

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 Standort Frankfurt

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Standort Frankfurt Hoesch & Partner Dachterasse Rüsterstraße 1, Frankfurt

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rankfurt ist eine historische Stadt: Paulskirche, Römer, sogar ein historisches Museum gibt es. Bekannt als Finanzmetropole und Bankenstadt, prägen die Wolkenkratzer mit ihrer in Deutschland einzigartigen Skyline das Stadtbild und das Image von Frankfurt. Als Versicherungsmakler in der Stadt der Banken hat Frankfurt auch für Hoesch & Partner sozusagen eine historische Bedeutung. Vielleicht klingt das etwas zu pathetisch, aber als der Ort, an dem Hoesch & Partner vor mehr als 30 Jahren gegründet wurde, heute seinen Hauptsitz hat und in dem – oder im nahen und weiteren Umfeld – viele unserer Kunden leben, ist und bleibt Frankfurt die wichtigste Stadt für uns. Unserer Binnenlage im Westend sind wir treu geblieben. Der Weg zum Opernplatz ist in fünf Minuten zu bewältigen, zum Hauptbahnhof sind es maximal zehn Gehminuten. Wer sich in das Einbahnstraßengewirr wagt, kann uns sogar mit dem Auto erreichen und darf – bei vorheriger Anmeldung – auch mit einem für ihn

Geschäftsleitung Hoesch & Partner: (v. l. n. r.) Michael Reeg, Carlos Reiss, Oliver Mack

reservierten Kundenparkplatz rechnen. Ein Besuch bei Hoesch & Partner lohnt sich eigentlich immer, auch wenn wir nicht im 30. Stock eines Hochhauses residieren, sondern eher im Schatten oder zwischen den Türmen beheimatet sind. Die Gründe für den Besuch können vielfältig sein: Zum einen finden wir – gemeinsam mit unseren Kunden – meistens Ansatzpunkte, das persönliche Risiko- und Vorsorgemanagement noch weiter zu verbessern. Zum anderen bietet unsere Business-Lounge im sechsten Obergeschoss eine angenehme Atmosphäre, exzellenten Kaffee und von der Dachterrasse aus einen atemberaubenden 360-Grad-Blick aus der „Halbhöhenlage“ auf die Wolkenkratzer der Frankfurter City. Und wenn es Ihnen in der Business-Lounge gut gefällt, können Sie die Räumlichkeiten auch für Firmenevents wie Workshops oder Weihnachtsfeiern mieten. Aber vor allem und mit ganzem Herzen kümmern wir uns um das Risiko- und Vorsorgemanagement: von Ihnen persönlich genauso wie von Ihrem Unternehmen.

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 Standort Frankfurt

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DAS MÜSSEN SIE SEHEN: Für den ersten atemberaubenden Überblick über die Main-Metropole empfiehlt sich der MAIN TOWER mit seiner begehbaren Aussichtsplattform in knapp 200 Metern Höhe. Nur wenige Meter darunter befindet sich ein Restaurant mit ebenfalls grandioser Aussicht. Der RÖMERBERG ist seit über tausend Jahren Mittelpunkt der Stadt und bis heute einen Besuch wert. Direkt nebenan steht die PAULSKIRCHE, die Wiege der Demokratie. Abschalten und staunen gleichzeitig, das funktioniert im PALMENGARTEN. Das MUSEUMSUFER auf Sachsenhäuser Seite bietet nicht nur Inspirationen für unterschiedlichste Interessen von Architektur über Film, Kunst und Kommunikation bis zu Weltkulturen, sondern auch über den Main hinweg einen fantastischen Blick auf die Frankfurter SKYLINE.

DAS KÖNNEN SIE SICH SCHMECKEN LASSEN: Schon seit 1900 ist die 250 Meter lange FRESSGASS der Frankfurter Inbegriff für kulinarische Genüsse. Feinkostgeschäfte für den heimischen Genuss, edle Imbisse für die Stärkung zwischendurch und hervorragende Restaurants sind auf der Flaniermeile zu finden, auch ein Blick in die Seitenstraßen lohnt sich. Konzentrierten Genuss bietet auch die KLEINMARKTHALLE, die zudem quirliger und kommunikativer Treffpunkt ist. Speisen am Wasser bietet sich in der Stadt am Main an, zum Beispiel in der FRANKFURTER BOTSCHAFT am Westhafen. Die Finanzmetropole wartet mit Restaurants aus aller Herren Länder auf, eine hohe Dichte gibt es an japanischen Restaurants wie dem hochwertigen SUSHIMOTO oder dem einfachen, aber guten MANGETSU.

HIER KÖNNEN SIE WAS ERLEBEN: Das wohl berühmteste Frankfurter Ausgehviertel ist ALT-SACHSENHAUSEN. Touristen wie Einheimische genießen in authentischer Atmosphäre voller Geselligkeit das hessische Nationalgetränk Ebbelwoi zusammen mit Spezialitäten wie Grüne Soße oder Rippchen mit Kraut. Schwer angesagt ist seit einiger Zeit das BAHNHOFSVIERTEL, wo mitten im Rotlichtmilieu hippe Bars eröffnen. Gemütlicher ist es auf der BERGER STRAßE mit entspanntem Flair. Klassische Barkultur alter Schule wird in den besten Hotels der Stadt großgeschrieben, stilvollendet etwa in JIMMYS BAR im Grandhotel Hessischer Hof direkt gegenüber der Messe. Zum Clubbing steuern Nachtschwärmer die HANAUER LANDSTRAßE an.

HIER KOMMEN SIE IN SHOPPINGLAUNE: Ein Shoppingcenter als Sehenswürdigkeit: das 2009 eröffnete MY ZEIL mitten auf der Einkaufsmeile Zeil punktet nicht nur mit einer der längsten Rolltreppen Europas, sondern auch mit einem riesigen Angebot an Geschäften auf einer Verkaufsfläche von 47.000 Quadratmetern. In der GOETHESTRAßE und ihren Ausläufern reihen sich die mondänen Shops internationaler Luxusmodemarken aneinander.

HIER WIRD IHNEN NICHT LANGWEILIG: WeltklasseVarieté in einzigartiger Atmosphäre bietet seit 1988 der TIGERPALAST. Klassik- und Jazzkonzerte, aber auch internationale Entertainmentshows hat die ALTE OPER, nicht zu verwechseln mit „der“ Oper Frankfurt, im vielfältigen Programm. Ein Besuch auf dem FLUGHAFEN FRANKFURT lohnt sich auch dann, wenn man nicht abheben will – sei es wegen der Besucherterrasse oder wegen des spektakulären Bürogebäudes THE SQUAIRE mit Geschäftsund Gastronomieangebot. Aufregend ist die Idee, in einem FLUGSIMULATOR einmal selbst Pilot zu sein.

HIER SCHLAFEN SIE GUT: Origineller werden Hotelgäste wohl selten auf ihre Etage gebracht: das FLEMINGS DELUXE HOTEL verfügt über einen Paternoster. Das 25 HOURS HOTEL BY LEVI´S vereint stylische Hotelkultur mit dem Kult der Jeansmarke. „Lasziven Luxus mit extravagantem Charme“ verspricht das Designhotel ROOMERS. ■

Hoesch & Partner Versicherungsmakler Standort Frankfurt: Zentral gelegen im Frankfurter Westend, nur fünf Minuten bis zum Opernplatz, erwartet Sie unser Beraterteam gerne. Internet: Mail: Telefon:

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Porträt

 Sporthilfe

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Bindeglied zwischen

Spitzensportlern und Gesellschaft Die Leistung und Wirkung von Spitzensportlern reicht weit über den Wettkampf hinaus. Im kollektiven Jubel ist es nicht der Einzelne oder das Team, sondern es sind „wir“, die Weltmeister oder Olympiasieger werden. Der Weg zum Triumph ist weit und wechselhaft, die Wege der Förderung sind vielfältig und beispielhaft.

I

m zeitlichen Umfeld von großen, internationalen Sportereignissen reicht ein Blick in die Schlagzeilen, um sich der Bedeutung des Spitzensports in einer Gesellschaft bewusst zu werden: Da wird von „unseren Olympiahelden“ geschrieben, da heißt es, „Wir sind Weltmeister“ – oder auch nicht –, da macht man sich Gedanken über die „Wade der Nation“; allesamt Belege für das Wir-Gefühl, das der Sport vermitteln kann. Deutsche Spitzensportler wirken auch über die eigenen Landesgrenzen hinaus: Tischtennis-Crack Timo Boll ist in China ein Superstar, Dirk Nowitzki begeistert seit Jahren als „German Wunderkind“ die NBA, Sebastian Vettel und Michael Schumacher sind weltweit jedem Motorsportfan ein Begriff. Die Liste ließe sich mit aktuellen und ehemaligen Sporthelden fortsetzen.

Was leistet Spitzensport für eine Gesellschaft? Hinzu kommt die Strahlkraft herausragender Sport-Veranstaltungen wie der Olympischen Spiele 1972 in München oder der Weltmeisterschaften im eigenen Land. Vom 2013 verstorbenen deutschen Industrieführer und Krupp-Manager Berthold Beitz weiß man, dass er über den deutschen WM-Erfolg 1974 urteilte: „Ich bin überzeugt, dass der deutsche Sieg auch wirtschaftliche Auswirkungen gehabt hat – er stand für die Tüchtigkeit, das Können Deutschlands. Hätten wir 0:3 verloren, hätten

wir ganz anders dagestanden. Oft haben solche Kleinigkeiten eine große symbolische Wirkung.“ Spitzensportlern können demnach zwei Funktionen zugeschrieben werden: Sie stiften ein Wir-Gefühl innerhalb einer Gesellschaft und sind nach außen harmlose oder besser: friedliche Repräsentanten einer Nation.

Verantwortungsbewusste und kreative Förderung Auf diese beiden Funktionen baut die Mission der Deutschen Sporthilfe auf, Sportlerinnen und Sportler, die sich auf sportliche Spitzenleistungen vorbereiten, solche erbringen oder erbracht haben, zum Ausgleich für ihre Inanspruchnahme durch die Gesellschaft und bei der nationalen Repräsentation ideell und materiell durch alle dazu geeigneten Maßnahmen zu fördern. Dies macht sie mit verantwortungsbewussten und kreativen Förderkonzepten, die kontinuierlich den sich im Lauf der Zeit wandelnden Rahmenbedingungen der Spitzen- und Nachwuchsathleten angepasst werden. Dabei unterstützt die Sporthilfe sowohl finanziell als auch bei der Karriereplanung und in der Persönlichkeitsentwicklung. Sie will Leistung, aber nicht um jeden Preis, und sensibilisiert für die Prinzipien des Sports sowie für den Kampf gegen jegliche Art der Leistungsmanipulation.

Persönlichkeitsentwicklung als Doping-Prävention Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat 2013 festgestellt, dass die Sporthilfe mit ihrem Fördermo-

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Fotos: Deutsche Sporthilfe/picture alliance

Text: Jens Kleine Brörmann

Porträt

 Sporthilfe

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Hockey-Olympiasieger Martin Häner ist in seinem Medizinstudium ähnlich zielstrebig und erfolgreich wie auf dem Hockeyplatz. Sein Mentor Andree Ellermann, Gesellschafter und Ärztlicher Direktor der ARCUS Sportklinik, unterstützt seine berufliche Karriere mit wertvollen Ratschlägen und hilfreichen Kontakten.

dell beste Prävention leistet. Es ist ein Modell, in dem die Bausteine Sport und berufliche Karriere gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Die Formel ist simpel: Ist der sportliche Erfolg nicht von erdrückender existentieller Bedeutung, weil es eine berufliche Alternative gibt, ist das ein bedeutender Faktor, auch gegen Doping. Unabhängig von Vermarktungserfolgen, von Popularität und Marktmechanismen begleitet die Sporthilfe die Athleten oft über Jahre – vom erfolgreichen Talent bis zum Olympiasieger. Im Schnitt wird ein Athlet länger als acht Jahre gefördert, bevor Medaillen bei Olympia bzw. Paralympics für ihn erreichbar sind.

Rodlerin Natalie Geisenberger, Olympiasiegerin von 2014, wird bereits seit 2003 gefördert und profitierte als Talent u. a. von Internatsförderung und Nachwuchs­ elite-Förderung. Als Medaillensammlerin bei Weltmeisterschaften genießt die Bayerin seit Jahren die Elite-Förderung, das höchste Förderprogramm der Deutschen Sporthilfe.

als Partner der großen Sporthilfe-Events wie Europas größter Benefizgala im Sport, dem traditionsreichen Ball des Sports. Auch die Sporthilfe-Initiative „Sprungbrett Zukunft – Sport und Karriere“ lebt vom Engagement großer und kleiner Unternehmen, die Spitzenathleten zu besseren Chancen beim Einstieg in den Beruf verhelfen: durch auf den Sportleralltag abgestimmte Kurzzeitpraktika, besondere Bewerbungsprozesse und langfristig angelegte Mentorenprogramme. Dabei geht es nicht um eine Bevorzugung von Athleten, sondern um Chancengleichheit, um einen immateriellen Ausgleich für ihren Einsatz im Nationaltrikot, der nachhaltiger wirkt als jedes Preisgeld.

Wer mitjubeln will, muss seinen Anteil leisten „Wir sind Olympiasieger“ Als private Förderinitiative erhält die Deutsche Sporthilfe nahezu keine direkte staatliche Unterstützung. Die jährlich ausgeschüttete Fördersumme von zehn bis 12,5 Millionen Euro erwirtschaftet sie durch professionelle, moderne Fundraisingkonzepte, die gleicher-maßen Unternehmen wie Sportbegeisterte ansprechen. Zahlreiche Unternehmen, darunter einige der größten DAX-Konzerne, unterstützen die Deutsche Sporthilfe als nationale Förderer und Partner mit hohen finanziellen Beträgen, die beispielsweise beim Deutsche Bank Sport-Stipendium eng an inhaltliche Programme wie die Förderung von studierenden Spitzensportlern gekoppelt sind. Andere Unternehmen engagieren sich

Sponsor von Spitzensportlern zu sein, ist kein Privileg von Unternehmen. Neben zahlreichen Benefizaktionen zugunsten der Deutschen Sporthilfe, der Glücksspirale und der Deutschen Sportlotterie kann jeder Sportfan Teil der Spendenkampagne „Dein Name für Deutschland“ werden und mit drei Euro im Monat deutsche Nachwuchs- und Spitzensportler fördern, als Wertschätzung für die Glücksmomente und den Stolz, den deutsche Erfolge im Sport auslösen – und um sagen zu können: „Wir sind Olympiasieger“. www.sporthilfe.de www.deinnamefuerdeutschland.de 

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Glosse

 Risiko!

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Deckhengst und Antiterror Text: christoph schröder

E

inigen wir uns doch zunächst einmal auf Folgendes, obwohl es eine Plattitüde ist: Das ganze Leben ist ein großes Risiko, das aus vielen kleinen und mittelgroßen Risiken zusammengesetzt ist. Man könnte also, wenn man ein leicht paranoider Charakter ist, in permanenter Angst leben. Man könnte auch als zwanghafter Mensch versuchen, sich gegen alles, was einem so passieren kann, abzusichern. Wenn es einem dann nicht passiert, hat man eben Pech gehabt. Das größte aller kleinen Risiken ist der Tod. Ohne jetzt große Panik unter den Lesern verbreiten zu wollen, behaupte ich jetzt einfach mal, dass jeder von uns früher oder später die Erfahrung machen wird, dass es vorbei ist, also so endgültig, mit allem. Und dann gibt es Menschen, die tatsächlich Vorsorge treffen für die Zeit nach ihrem Tod. Ich meine jetzt nicht so etwas wie eine Lebensversicherung, die dafür sorgen soll, dass es der Familie weiterhin an nichts fehlt. Ich spreche vielmehr von der sogenannten Sterbegeld-Versicherung, von der dann die Beerdigung und wahrscheinlich auch der anschließende furztrockene Streuselkuchen im Kaffee gegenüber dem Friedhof bezahlt wird. Dahinter steckt der Gedanke: „Ich will auch nach meinem Tod niemandem zur Last fallen.“ Das ist ein ziemlich alberner Gedanke. Leute, die so denken, lassen sich dann auch anonym beerdigen, damit niemand mehr Arbeit hat mit dem Grab. Ich frage Sie jetzt, da Sie noch bei Verstand sind: Wie oft ist Ihnen Ihre Familie eigentlich auf die Nerven gegangen? Wie viel Geld haben Sie unnützerweise verplempert für Turnschuhe, Sushi oder Nachhilfestunden Ihrer Kinder? Und jetzt bezahlen Sie Geld, damit die nicht für Ihr Grab aufkommen müssen? Lassen Sie das. Kaufen Sie sich davon eine gute Flasche Wein und eine Zigarre pro Monat. Dann kommen Sie dem Ziel auch schnell näher. Aber wenn wir gerade bei Kindern und Ziel sind: Manchmal trifft man ja auch das falsche. In der Pfer-

dezucht gibt es die sogenannte Deckuntauglichkeitsversicherung. Die greift auch, wenn der Hengst aus Versehen die falsche Stute besteigt. Auch das soll vorkommen, habe ich mir sagen lassen. Bei Ihnen natürlich nicht. Deswegen brauchen Sie so etwas auch nicht, aber ist der Gedanke nicht doch ganz attraktiv? So eine kleine, feine Police, die im Fall der Fälle bei der Düsseldorfer Tabelle einspringt? Ach nein, brauchen wir nicht. Was ganz gewiss auch komplett überflüssig ist, ist das, was ein Unternehmen aus den Niederlanden anbietet: Ein Versicherungsschutz für den Fall, dass Ihnen die Braut am Altar das Jawort verweigert. Jetzt mal im Ernst: Hat es so etwas tatsächlich jemals gegeben, außer in irgendwelchen doofen Filmen mit Julia Roberts? Und selbst wenn, hier flüstere ich nur, wäre das wirklich so schlimm? Äußerst beliebt bei amerikanischen Unternehmen sind, so habe ich gehört, offenbar Versicherungen, mit denen man sich gegen Misserfolge seiner Lieblingsfootballmannschaft absichern kann. Das werden Sie in Deutschland in den nächsten Jahren ganz gewiss nicht brauchen, aber vielleicht denken Sie stattdessen mal über eine Helene-Fischer-Antiterror-Police nach. Gerade dann, wenn zum Beispiel unsere Fußballnationalmannschaft weiterhin gewinnen wird. Und dann noch ein Angebot, von dem sie ganz sicher die Finger lassen sollten: Den Versicherungsbetrag im Fall einer Entführung durch Außerirdische bekommen Sie nur ausbezahlt, wenn Sie beweisen können, dass Raumschiffe gelandet sind (dafür brauchen Sie eine Bestätigung Ihrer zuständigen Militärbasis; das riecht nach Papierkram) und dass Sie nicht mit Ihren Entführern kooperiert haben (noch mehr Papierkram). Ganz davon abgesehen – was kann einem Besseres passieren? Dann sind Sie weg. Kosten kein Geld mehr. Und sparen, siehe oben, die Sterbegeld-Versicherung. Ihre Erben werden es Ihnen danken. ■

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Illustration: Jörg Niehage

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