Körperbau und Sinnesorgane

March 24, 2016 | Author: Arnim Schmid | Category: N/A
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1 Biberinfo: Körperbau und Sinnesorgane Der Biber ist das größte Nagetier Europas und kann bis zu 36 kg ...

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Biberinfo:

Körperbau und Sinnesorgane

Der Biber ist das größte Nagetier Europas und kann bis zu 36 kg schwer und 1.30m lang werden. Der Schwanz des Bibers, die Biberkelle ist netzartig mit Schuppen bedeckt und hat viele Funktionen. Sie dient zur Steuerung beim Schwimmen, als Maurerkelle beim Bau und als Sitzstütze. Bei Gefahr wird sie flach und lautstark auf das Wasser geschlagen und warnt so Familienmitglieder. Die Vorderfüße sind klein und werden geschickt wie Hände benutzt, die Hinterpfoten sind mit Schwimmhäuten ausgestattet. Die markanten Schneidezähne wachsen ein Leben lang nach und werden durch das Nagen geschärft. Der Biber gehört zu den Tieren mit dem dichtesten Pelz im ganzen Tierreich. Auf dem Rücken hat er ca. 12.000 Haare /cm2 und auf dem Bauch unglaubliche 23.000 Haare /cm2 Das Sehvermögen des Bibers ist nicht besonders gut dafür riecht und hört er sehr gut. Die Öffnungen dieser beiden Sinnesorgane liegen am Kopf so weit oben, dass er bei Gefahr nur den oberen Teil des Kopfes aus dem Wasser heben muss. Zum Tasten haben sie Tasthaare and er Schnauze. Sie helfen beim Eintauchen ins trübe Wasser.

Annemarie Peherstorfer

Biberinfo:

Ernährung

Der Biber ist ein reiner Pflanzenfresser. Im Frühjahr und Sommer ernährt er sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, Kräutern, Gräsern und Blättern von Bäumen und Sträuchern. Er frisst aber auch Zweige und Rinde und fällt daher so manchen Baum. Der Biber nagt die Bäume kurz über dem Boden mit dem typischen sanduhrförmigen Kegelschnitt ab. In der Nähe landwirtschaftlicher Nutzung werden auch Mais, Klee und Rüben gefressen. Für den Winter errichtet er sich einen Reisigvorrat, denn sein täglicher Nahrungsbedarf beträgt ca.1,5 kg Grünmasse. Früher wurde der Biber häufig selbst zur Nahrung für den Menschen. Von Seiten der Kirche wurde er einfach als Fisch statt als Nagetier deklariert und konnte so in der Fastenzeit problemlos als Braten verzehrt werden.

Annemarie Peherstorfer

Biberinfo: Fortpflanzung Biber leben in monogamer Dauerehe. Die Paarungszeit ist von Jänner bis März und nach 105 Tagen Tragzeit kommen die behaarten und sehenden Jungen zur Welt. Ihr Fell ist zwar flauschig aber noch nicht wasserdicht. Die drei bis acht Jungen werden acht Wochen gesäugt- Bibermilch ist fünfmal fetter als Kuhmilch -und dann von älteren Geschwistern betreut. Sie können nach wenigen Tagen schwimmen aber noch nicht tauchen. Das und vieles mehr lernen sie in den folgenden zwei Jahren von ihren Eltern. Sie bleiben zwei Jahre lang im Familienverband, müssen aber in ihrem zweiten Lebensjahr schon kräftig mithelfen. Danach machen sie sich auf die Suche nach einem passenden Partner und einem eigenen Revier. Dabei wandern sie oft Strecken bis zu hundert Kilometern. In freier Wildbahn beträgt das Lebensalter zwischen 10 und 17 Jahren während Biber in Gefangenschaft bis zu 35 Jahre alt werden können.

Annemarie Peherstorfer

Biberinfo: Lebensweise Biber sind überwiegend nacht - und dämmerungsaktiv. Sie sind ausgezeichnete Schwimmer und können bis zu 20 Minuten tauchen, dafür sind sie an Land relativ unbeholfen. Daher entfernen sie sich vom Wasser nur selten mehr als 20 Meter. Sie leben in Familienverbänden und legen in ihrem Revier zwei bis vier Baue an. Über einen unter Wasser liegenden Eingang kann der über dem Wasserspiegel liegende Wohnkessel erreicht werden. Dieser ist klimatisch gut isoliert und besteht aus Wohn- Schlaf und Nahrungskammern. Biber errichten neben dem Hauptbau auch immer Fluchtbaue in denen sie nur zeitweise Unterschlupf suchen. Diese werden dann gerne von Fischotter oder Bisamratten bezogen. Biberburgen werden zum Teil über Generationen hinweg bewohnt und können daher zu riesigen Haufen bis zu 15 Metern anwachsen. Manchmal graben sich Biber aber auch nur einfach einen Erdbau in einen Hang.

Annemarie Peherstorfer

Biberinfo: Lebensraum Zu Beginn des 20 Jahrhunderts waren Biber fast ausgestorben. In erster Linie wurden sie wegen ihres Pelzes gejagt aber der Biber war auch als Fastenspeise beliebt. 1966 wurde in Bayern mit Wiederansieldungsprojekten begonnen und seither vermehrt sich der Europäische Biber auch bei uns wieder. Heute leben etwa 300 Biber in 80 Revieren in Oberösterreich. Dennoch wird es noch Jahrzehnte dauern bis er ganz Europa besiedelt hat. Biber besiedeln langsam fließende Gewässer, die von Bäumen und Sträuchern umsäumt sind und im Winter nicht ganz einfrieren und im Sommer nicht ganz austrocknen. Am liebsten sind ihnen Weichölzer, wie Weiden und Pappeln. Sie besitzen ein fixes Territorium, das sie mit einem öligen und moschusartig duftendem Sekret markieren. Dieses sogenannte „Bibergeil“ wird in den Afterdrüsen produziert und deswegen wurden sie früher auch gejagt.

Annemarie Peherstorfer

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