Lübeck 1500 Kunstmetropole im Ostseeraum

April 27, 2016 | Author: Elvira Käte Geisler | Category: N/A
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1 Die Jahrhundertausstellung Lübeck 1500 Kunstmetropole im Ostseeraum Die Hansestadt Lübeck feiert in diesem J...

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Die Jahrhundertausstellung 20.9.2015 – 10.1.2016

Lübeck 1500 Kunstmetropole im Ostseeraum Die Hansestadt Lübeck feiert in diesem Jahr das 500-jährige Bestehen des St. Annen-Klosters und das 100-jährige Jubiläum des St. Annen-Museums. Aus diesem Anlass zeigt das Lübecker Museumsquartier vom 20. September 2015 bis 10. Januar 2016 die große Jahrhundertausstellung „Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum“. Die große Schau beleuchtet erstmals die faszinierende Zeit um 1500 in Lübeck – eine Zeit, in der Kirchen, Kapellen und Klöster nochmals mit zahllosen neuen, prächtigen Kunstwerken ausgestattet wurden. Eine Zeit aber auch des Wandels und der Brüche, die mit der einsetzenden Reformation einhergingen. Hochgeschätzte Meister wie Bernt Notke, Hermen Rode, Henning van der Heyde, Claus Berg oder Benedikt Dreyer prägten das Kunstschaffen vor dem Epochenwechsel. Mit rund 100 hochkarätigen Exponaten aus fünf europäischen Ländern lässt die Ausstellung die ebenso kurze wie dichte Zeitspanne von etwa 1470 bis 1540 wiederaufleben, als Lübeck nicht nur eine florierende Hansestadt, sondern die unangefochtene Kunstmetropole im Ostseeraum war. Zu den herausragenden Exponaten zählen spektakuläre Werke der Tafelmalerei, Gold- und Silberschmiedekunst wie das St. Georgsreliquiar aus Riga sowie monumentale Altarretabel, darunter ein Altaraufsatz des Lübecker Malerunternehmers Bernt Notke aus Kopenhagen, der sog. Greveraden-Altar von Hans Memling aus Lübeck sowie Arbeiten von Veit Stoß und Tilman Riemenschneider, die Lübecker Künstlern als Vorbild dienten. Erstmals werden in der Ausstellung die Zeugnisse dieser besonderen Blütezeit zusammengeführt. Dabei werden auch die vielfältigen Bezüge zwischen den in Lübeck wirkenden Künstlern, Werkstätten und Auftraggebern thematisiert sowie ihre Strategien und überregionalen Einflussbereiche aufgezeigt. Bedeutende Leihgaben kommen unter anderem aus dem Bodemuseum in Berlin, dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, aus dem Ludwig Roselius Museum in Bremen, dem British Museum und der National Gallery in London, der Pinacoteca di Brera in Mailand und dem Nationalmuseum in Kopenhagen. Als führende Hansemacht bot Lübeck besonders in den letzten Jahrzehnten vor der Einführung der Reformation im Jahre 1531 optimale Voraussetzungen für die Kunstproduktion und die Ansiedlung von Künstlern. Kaufleute und Bruderschaften übertrafen sich in ihren Stiftungen, die prächtige Flügelaltäre, Tafelgemälde, Skulpturen oder Goldschmiedekunst umfassten.

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Die Hinwendung zur Reformation führte zu einem grundlegenden Wandel, der Auswirkungen auf die gesamte Kunstproduktion somit auf die in der Hansestadt arbeitenden Künstler hatte: Von den vielen in Lübeck tätigen Künstler konnte einzig der Maler Hans Kemmer, ein aus Wittenberg eingewanderter Schüler von Lucas Cranach d.Ä., seine Werkstatt in Lübeck aufrecht erhalten. Als die traditionellen Bildgattungen schließlich innerhalb kurzer Zeit bedeutungslos wurden, konzentrierte sich das künstlerische Schaffen fast ausschließlich auf den Buchdruck. Schon kurz nach seiner Erfindung ließen sich um 1470 die ersten Drucker, begünstigt durch die weitverzweigten Handelsnetze, in Lübeck nieder. Das weitgefächerte Angebot umfasste Messbücher, Gesetzestexte, aber auch Versromane wie den Reinecke Fuchs. Sie geben nicht nur Einblicke in die medialen, sondern auch gesellschaftlichen Umbrüche der beginnenden Neuzeit in Lübeck. Im Unterschied zu anderen reformierten Städten blieb Lübeck von Bilderstürmen weitestgehend verschont. Die alten Altaraufsätze verloren zwar ihre ursprüngliche Bedeutung und Funktion, doch ließ man sie stehen und pflegte sie über die Jahrhunderte. Diesem Umstand ist der außergewöhnlich große und gut erhaltene Bestand mittelalterlicher Zeugnisse in der Hansestadt zu verdanken. Die Vielfalt und Qualität der in Lübeck entstandenen Kunstwerke lässt sich noch heute im St.-Annen Museum nachvollziehen. Dem Engagement der Lübecker Bürger ist es zu verdanken, dass hier einer der bedeutendsten mittelalterlichen Sammlungsbestände im Ostseeraum bewahrt wird. Dank der großzügigen Förderung durch die Ernst von Siemens Kunststiftung und der Kulturstiftung der Länder können im Vorfeld der Ausstellung zahlreiche Exponate restauriert und konservatorisch bearbeitet werden, darunter der bedeutende Johannesaltar der Schonenfahrer von Bernt Notke (um 1475). Die Ausstellung „Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum“ ist im gesamten Museumsquartier – dem St. Annen-Museum und der Kunsthalle St. Annen – zu sehen sowie in den großen Lübecker Kirchen. Ebenso beteiligen sich die Lübecker Stadtbibliothek, das Lübecker Archiv, das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) und die Universität Hamburg (Kunstgeschichtliches Seminar) an dem bislang größten Ausstellungsprojekt in dieser Art in der Hansestadt.

www.luebeck1500.de

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Daten und Fakten Ausstellungstitel und -dauer

Lübeck 1500. Kunstmetropole im Ostseeraum

Homepage

www.luebeck1500.de

Ausstellungsorte

Museumsquartier St. Annen (St. Annen-Museum und Kunsthalle St. Annen) St. Annen-Straße 15 23552 Lübeck Tel. +49 (0)451-122 41 37 Fax +49 (0)451-122 41 83 www.museumsquartier-st-annen.de

20. September 2015 - 10. Januar 2016

Lübecker Innenstadtkirchen • Heiligen-Geist-Hospital • Katharinenkirche (Museumskirche) • Lübecker Dom • St. Aegidien • St. Jakobi • St. Marien Konzeption

Leitender Direktor Museumsquartier St. Annen: Prof. Dr. Hans Wißkirchen Projektleitung: Dr. Bettina Zöller-Stock (Kommissarische Leitung St. Annen-Museum Lübeck) Kuratoren: Dr. Jan Friedrich Richter Dr. Jörg Rosenfeld

Leihgaben

Rund 100 Exponate

Leihgeber

Rund 35 Leihgeber aus Deutschland, England, Italien und Skandinavien, darunter das Bodemuseum in Berlin das British Museum und die National Gallery in London, die Pinacoteca di Brera und das Nationalmuseum in Kopenhagen

Öffnungszeiten

10.00 bis 17.00 Uhr Montag geschlossen

Eintrittspreise

Normalpreis (pro Person) Erwachsene 10,00 EUR Kinder unter 6 Jahren frei Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren 4,00 EUR Ermäßigter Preis 8,00 EUR (Auszubildende, Student/innen, Bundesfreiwilligendienstleistende, Schwerbehindert mit mind. 50 % MdE, InhaberInnen des Lübeck-Passes) ___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Gruppen ab 12 Personen pro Person Kurzbesuch im Rahmen einer Stadtführung pro Person pro Schüler SchülerInnen im Klassenverband

8,00 EUR 2,50 EUR

2,00 EUR

Familien Familienkarte 1 12,00 EUR (1 Erwachsene/r und ihre/ seine Kinder im Alter bis zu 18 Jahren) Familienkarte 2 20,00 EUR (bis zu 2 Erwachsene und deren Kinder im Alter bis zu 18 Jahren) Ticketverkauf und -vorverkauf

Ab sofort und während der Laufzeit der Ausstellung: Museumsquartier St. Annen St. Annen-Straße 15 23552 Lübeck Tel. +49 (0)451-122 41 37 Fax +49 (0)451-122 41 83 E-Mail: [email protected] Vorverkaufsstellen Welcome-Center der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH Holstentorplatz 1 | 23552 Lübeck Tel.: +49 (0)451-8 89 97 00 Weitere Vorverkaufsstellen unter: www.luebeck1500.de Online-Tickets: www.luebeck-ticket.de/1500

Führungen

Öffentliche Führung* durch die Ausstellung im Museumsquartier St. Annen pro Person 4,00 EUR Gruppenführung für Erwachsene* durch die Ausstellung im Museumsquartier St. Annen 90 Min 75,00 EUR durch die Ausstellung im Museumsquartier St. Annen und Lübecker Kirchen (4 Varianten möglich) 150 Minuten 125,00 EUR

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Gruppenführung für Schüler* durch die Ausstellung im Museumsquartier St. Annen 90 Minuten 35,00 EUR durch die Ausstellung im Museumsquartier St. Annen und Lübecker Kirchen (4 Varianten möglich) 150 Minuten 60,00 EUR * Die angegebenen Preise verstehen sich jeweils zzgl. Eintrittspreis pro Person.

Anmeldung und Buchung von Führungen

Museumsquartier St. Annen St. Annen-Straße 15 23552 Lübeck Tel. +49 (0)451-122 41 37 Fax +49 (0)451-122 41 83 E-Mail: [email protected] www.luebeck1500.de

Katalog

Zur Ausstellung erscheint ein ausführlicher und reich bebilderter Katalog im Michael Imhof Verlag.

Kooperationspartner

Archiv der Hansestadt Lübeck Ev.-Luth. Kirchengemeindeverband Innenstadt Lübeck Lübeck-Travemünde-Marketing (LTM) Michael-Haukohl-Stiftung Stadtbibliothek Lübeck Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein (tash) Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck (ZKFL) Universität Hamburg, Kunstgeschichtliches Seminar Forschung Lübeck (KFL)

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Exponate der Ausstellung (Auswahl) St. Georgsreliquiar der Compagnie der Schwarzhäupter von Riga Bernt Heynemann, Lübeck, 1507, Ludwig Roselius Museum, Bremen Das Georgsreliquiar zählt zu den wenigen aus Lübeck erhaltenen Silberschmiedearbeiten des Mittelalters. Es gehört zum Silberschatz der Compagnie der Schwarzhäupter von Riga, einer einflussreichen Vereinigung von Kaufleuten, die sich dem Heiligen Georg verbunden fühlten. Das Reliquiar wurde von dem Lübecker Goldschmied Bernt Heynemann angefertigt und gehört zu einer kleinen Gruppe von drei eng verwandten Werken dieser Art. Sie werden in Lübeck erstmalig zusammen ausgestellt. © Museen Böttcherstraße, Bremen

Doppelbildnis eines Stifterehepaars Wilm Dedeke, Hamburg, um 1510, Ludwig Roselius Museum, Bremen / St. Annen-Museum, Lübeck

Die Bremer Tafel (rechts) ist die Hälfte eines sogenannten Diptychons, vom dem sich die andere Hälfte (links) im St. Annen-Museum befindet. Beide Teile werden anlässlich der Sonderausstellung seit langer Zeit wieder zusammen zu sehen sein. Dargestellt ist ein Stifterehepaar, das sich der Gottesmutter in Anbetung zugewandt hat. Die Tafeln stammen von dem aus Lübeck nach Hamburg ausgewanderten Maler Wilm Dedeke und gehören zu den frühen Beispielen portraithafter Stifterdarstellungen im Norden. © Museen Böttcherstraße, Bremen / © St. Annen-Museum, Lübeck ___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Katharinenkirche, Kalvarienberg des Tile Nigel Hinrik Bornemann und Wilm Dedeke, Hamburg, um 1500, Katharinenkirche, Hamburg Die um 1500 entstandene Kreuzigungsszene wurde im Gedenken an den Hamburger Bürger Tile Nigel von seiner Witwe gestiftet. In Jerusalem wurden die Kreuzigungen an der sogenannten Schädelstätte (calvariae locus auf Lateinisch) vorgenommen, die ihren Namen aufgrund der vielen Skelette erhielt. Den Namen übertrug man später auch auf die Malerei. Der Kalvarienberg des Tile Nigel wurde von dem Hamburger Maler Hinrik Bornemann ausgeführt, der aber während der Arbeit daran verstarb. Aus Lübeck wurde daher ein Bekannter von ihm, der Maler Wilm Dedeke, nach Hamburg geholt, um das Werk zu vollenden. Er konnte Bornemanns Stelle als Maler übernehmen und arbeitete bis zu seinem Tod in der Stadt an der Elbe. © Hamburger Kunsthalle

Marienfigur aus der Nürnberger Wunderburggasse Veit Stoß, Nürnberg, um 1520, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, Dauerleihgabe der Museen der Stadt Nürnberg Die Marienfigur aus der Nürnberger Wunderburggasse gehört zu den qualitätsvollsten Arbeiten des Bildschnitzers Veit Stoß. Er führte in Nürnberg eine hochbedeutende Bildschnitzerwerkstatt, die nicht nur in Süddeutschland großen Einfluss auf andere Künstler ausübte. Aus Lübeck kam gegen 1500 der Bildschnitzer Claus Berg nach Nürnberg, um dort eine Zeitlang als Geselle bei Stoß zu arbeiten. Seine neuerworbenen Kenntnisse konnte er später mit so großem Durchsetzungsvermögen in Lübeck anwenden, dass die dänische Königin ihn als Hofkünstler nach Odense berief. Die Madonna aus der Wunderburggasse verdeutlicht die große Bedeutung, die die Werke von Veit Stoß als Auslöser dieser Karriere besaßen. © Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg ___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Marienfigur aus dem Schrein des Hochaltars der Marienkirche Prenzlau Lübeck, 1512, Marienkirche Prenzlau Der Würzburger Bildschnitzer Tilman Riemenschneider gehört zu den großen Vorbildern vieler deutscher Künstler der Spätgotik. Auch aus Lübeck zogen viele Bildschnitzer zu ihm als Gesellen hin. An dem 1512 in Lübeck hergestellten Hochaltarretabel der Marienkirche in Prenzlau lässt sich das deutlich nachvollziehen. Die wunderbare Marienfigur, die in der Ausstellung neben weiteren Figuren dieses Retabels zu sehen sein wird, geht auf ein Modell zurück, das seit dem Ende des 15. Jhs. in Würzburg verwendet wurde und sich deutlich von gleichzeitig in Lübeck entstandenen Werken unterscheidet. © Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege, Zossen

Sog. Greveraden-Altar Hans Memling, 1491, Brügge, St. Annen-Museum, Lübeck Das Greveraden-Retabel gehört zu den berühmtesten und kostbarsten Altären in Lübeck. Es wurde 1491 vom Brügger Maler Hans Memling ausgeführt. Gestiftet wurde das Kreuzigungsretabel von einem Mitglied der hochangesehenen Kaufmannsfamilie Greverade für deren Privatkapelle im Lübecker Dom. Auf der geöffneten Feiertagsansicht finden sich als Teil des biblischen Geschehens verschiedene Stifterportraits, mit denen die Auftraggeberfamilie ihre Frömmigkeit, aber auch ihre gesellschaftliche Stellung demonstriert. © St. Annen-Museum, Lübeck

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Schonenfahrer-Retabel Bernt Notke, um 1475, St. Annen-Museum Lübeck Die beiden Flügel sind die einzig erhaltenen Teile eines Retabels, das um 1475 von der Bruderschaft der Schonenfahrer gestiftet wurde, einer Kaufmannskorporation, die im Heringshandel in Schonen arbeitete. Das Retabel stand ursprünglich auf einem Johannesaltar der Marienkirche. Die erhaltenen Malereien auf den Außenseiten der Flügel spielen auf zwei Szenen im Leben Christi an, mit denen auf die Bedeutung der Sakramente verwiesen wird. Die Malereien gehören zu den Hauptwerken des im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts in Lübeck tätigen Künstlers Bernt Notke. © St. Annen-Museum, Lübeck

Maria-Magdalenen-Retabel Erhart Altdorfer, Meister der Burgkirchenaltäre, 1519, St. Annen-Museum, Lübeck

Das Maria-Magdalenen-Retabel stammt aus dem Dominikanerkloster am Burgtor von Lübeck. Es wurde im Jahre 1519 von der Bruderschaft der Schneidergesellen gestiftet. Maria Magdalena war die Schutzpatronin der Schneider und wurde zudem in Lübeck besonders verehrt, da an ihrem Patronatstag 1227 eine entscheidende Schlacht gegen Dänemark gewonnen wurde. Die Malereien wurden von dem in Schwerin tätigen Maler Erhart Altdorfer ausgeführt, dem Bruder des berühmteren Albrecht Altdorfer aus Regensburg. © St. Annen-Museum, Lübeck ___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Fronleichnamsretabel Henning van der Heyde, Wilm Dedeke, 1496, St. Annen-Museum Lübeck

Das ungewöhnlich prächtige Fronleichnamsretabel wurde der Burgkirche von der sogenannten Fronleichnamsbruderschaft gestiftet, einer exklusiven Kaufmannsbruderschaft, die sich der Verehrung des Leibes Christi und der damit verbundenen Verehrung des Messopfers verschrieben hatte, wie der Hauptinschrift des Retabels zu entnehmen ist. Der Hauptauftrag erging an den Lübecker Bildschnitzer Henning van der Heyde, einen ehemaligen Gesellen von Bernt Notke. Die Malereien wurden von der Werkstatt Wilm Dedekes ausgeführt, einem der prominentesten Lübecker Maler des ausgehenden 15. Jahrhunderts. © St. Annen-Museum, Lübeck

St. Jürgen-Gruppe Henning van der Heyde, 1504, St. Annen-Museum Lübeck Die Figurengruppe der Georgs- oder St. Jürgen-Legende, wie sie im Norden genannt wird, stammt aus der Kapelle des St. JürgenHospitals vor dem Mühlentor. Das Vorbild dieser 1504 durch den Bildschnitzer Henning van der Heyde ausgeführten Gruppe findet sich im Werk seines Lehrmeisters Bernt Notke, der 1489 eine berühmte Gruppe für die Stockholmer Storkyrka schuf, von der sich ein Abguss in der Lübecker Katharinenkirche befindet. Das Werk van der Heydes war ursprünglich frei und allansichtig in der St. Jürgen-Kapelle aufgestellt. Vom kostbaren Zierrat des Ritterheiligen hat sich noch ein prächtiges, in Lübeck und den Niederlanden angefertigtes Dolchbesteck erhalten, das ebenfalls in der Ausstellung zu sehen ist. © St. Annen-Museum, Lübeck ___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Antonius-Retabel Benedikt Dreyer, Hans von Köln, Jasper Schünemann, 1522, St. Annen-Museum, Lübeck Das Antonius-Retabel wurde 1522 für den Altar der Antoniusbruderschaft in der Burgkirche gestiftet. Die Herstellung des Retabels ist im Rechnungsbuch der Bruderschaft außerordentlich gut dokumentiert. So wurden nicht nur Aufträge, Arbeitsabläufe oder Honorarverhandlungen vermerkt, sondern auch alle beteiligten Meister bis hin zu den Gesellen namentlich genannt. Die Künstler dieses Altarwerks zeichneten sich durch eine für Lübeck eher untypische Arbeitsweise aus. Benedikt Dreyers Figuren sind an süddeutschen Vorbildern orientiert, Hans von Köln muss längere Zeit in den Niederlanden gearbeitet haben, bevor er sich im Norden niederließ. © St. Annen-Museum, Lübeck

Rosenkranzretabel Um 1523, St. Annen-Museum, Lübeck Das Rosenkranzretabel aus dem HeiligenGeist-Hospital zählt zu den letzten großen Altaraufsätzen, die in Lübeck vor der Reformation von einem namentlich nicht bekannten Meister angefertigt wurden. Die kleinen Aufsätze auf den Flügeln sind für Lübeck sehr ungewöhnlich. Solche Aufsätze finden sich verbreitet an niederländischen Retabeln. Seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert entwickelte sich im Ostseehandel eine zunehmende Konkurrenz mit den Niederlanden. Durch starke Rationalisierung konnten niederländische Werkstätten vergleichsweise kostengünstig hochwertige Werke anfertigen und bildeten damit eine ernstzunehmende Konkurrenz zu den in Lübeck tätigen Künstlern. © St. Annen-Museum, Lübeck

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Gavnø-Retabel Jacob van Utrecht, um 1515, St. Annen-Museum Lübeck Das Gavnø-Retabel, benannt nach dem dänischen Ort, an dem es sich lange Zeit befand, wurde um 1515 von Jacob van Utrecht für den Lübecker Ratsherrn Hermann Plönnies gemalt. Der aus den Niederlanden eingewanderte Maler führte eine große Anzahl privater Aufträge aus, bevorzugt Portraits, die bis dahin in Lübeck kaum angefertigt wurden. In seiner Verbindung von Portraitmalerei und Altaraufsatz ist das Gavnø-Retabel ein wichtiges und zugleich seltenes Belegstück für die Lübecker Kunst kurz vor der Reformation. © St. Annen-Museum, Lübeck

Christus und die Ehebrecherin Hans Kemmer, 1530, St. Annen-Museum, Lübeck Die Tafel des Lübecker Malers Hans Kemmer, von der eine weitere mit demselben Bildthema existiert, zeigt das im Johannes-Evangelium beschriebene Gericht über die Ehebrecherin mit dem bekannten Ausspruch Christi: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“ Sie wurde von dem Lübecker Kaufmann Johann Wigerinck und seiner Frau Agneta Kerckring gestiftet. Wigerinck ließ sich hinter der Figur Christi als Apostel Johannes portraitieren. Der Mann mit dem Hut hinter der Sünderin trägt die Gesichtszüge des Wittenberger Theologen Johannes Bugenhagen, der in Lübeck die Reformation durchsetzte. Das Werk ist als deutliches Bekenntnis der Auftraggeber zur Reformation zu verstehen, wie sich auch an weiteren Details ablesen lässt. © St. Annen-Museum, Lübeck

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

Der Ausstellungsort: Das Museumsquartier Das Lübecker St. Annen-Museum und die Kunsthalle St. Annen verschmolzen nach mehrjährigen Umbauarbeiten im Jahr 2013 zum neuen Museumsquartier St. Annen. Dieses neue Quartier im Aegidien-Viertel Lübecks liegt auf der Altstadtinsel, einer beliebten Wohn- und Arbeitsgegend mit vielen kulturhistorischen Sehenswürdigkeiten. Das Museumsquartier umfasst 9000 Quadratmeter Fläche, davon ungefähr 4000 Quadratmeter Ausstellungsfläche, und über 2000 Quadratmeter Höfe, Gärten und Gänge. Die Jahrhundertausstellung „Lübeck 1500 – Kunstmetrople im Ostseeraum“ wird in der modernen Kunsthalle sowie in dem ehrwürdigen, 1515 errichteten Gemäuer des St. Annen Klosters zu sehen sein. Der Sammlungsbestand des St. Annen-Museums umfasst bedeutende Zeugnisse aus der Geschichte der Hansestadt vom Mittelalter bis in die Gegenwart, darunter eine weltweit einzigartige Sammlung monumentaler mittelalterlicher Altäre. Rund ein Drittel hochkarätiger Exponate aus dem eigenen Bestand wird in der Sonderausstellung zu sehen sein.

___________________________________________________________________________________ Pressekontakt Jutta Junge, Pressesprecherin der LÜBECKER MUSEEN, Schildstraße 12, 23552 Lübeck, Tel.: +49 (0)451-1227567, [email protected], www.luebeck1500.de Silke Günnewig, projekt2508, Riesstraße 10, 53113 Bonn, Tel.: +49 (0)228-184967-24, [email protected]

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