Pressespiegel. Domiziel GmbH Projekt Arbeiten & Wohnen. Hauptstr. 14

August 13, 2016 | Author: Carsten Zimmermann | Category: N/A
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Pressespiegel

Domiziel GmbH | Projekt Arbeiten & Wohnen

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

Hauptstraße | D-79822 Tel. 14 0 76 51 / 93Titisee-Neustadt 20-41 Fax -43 Fon (0 76 51) 93 20 41 (0 76 51) 93 20 43 E-Mail: info| Fax @ domiziel.org info @ domiziel.org | www.domiziel.org www.domiziel.org

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Neuer Gutshof soll gelb leuchten von Barbara Schmidt

UMKIRCH. Umkirchs Gutshof bekommt einen gelben Außenanstrich, das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Montagabend bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung entschieden. Einstimmig genehmigte das Gremium außerdem Mehrkosten von rund 75 000 Euro. Ein morscher Holzbalken und Änderungen im Bauplan – etwa dass der Kellereingang von innen nach außen verlegt wurde – haben Zusatzkosten verursacht; 000 Euro, rechnete Chefsanierer Willi Sutter vor. Davon Tel. 0insgesamt 76 51 / 93 20-41 218 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 tragenwww.domiziel.org die Gemeinde und der Investor jeweils einen Teil. Die Gesamtbaukosten 79822 Titisee-Neustadt sind laut Sutter von 1,786 Millionen Euro auf zwei Millionen Euro gestiegen, wovon 798 000 Euro auf die Gemeinde entfallen. Rund die Hälfte wird aus dem Landessanierungsprogramm gefördert, so dass letztlich Mehrkosten von rund 75 000 Euro bei der Gemeinde hängen bleiben. Zeitlich liegen die Bauarbeiten im Plan. Bis in zwei Wochen, rechtzeitig vor dem Weihnachtsmarkt, seien alle Arbeiten, für die ein Kran nötig ist, abgeschlossen, sagte Sutter. Die Arztpraxis werde bis Ende Januar fertig, die Ladengeschäfte im Erdgeschoss bis Februar oder März. Danach kämen der Bürgersaal und die Gastronomie an die Reihe, so dass es mit der Eröffnung im Herbst 2009 klappen werde, sagte Sutter. Auf der Gebäuderückseite, zum Parkplatz hin, „haben wir eine Dachvorsprungverglasung hinzugefügt“, berichtete er und erklärte auch gleich, warum: Der Kniestock unterhalb des Daches in seinem Inneren barg einen völlig verfaulten Holzbalken und musste abgebrochen werden. Der gläserne Dachvorsprung sei optisch aber ein Gewinn und biete Schutz für den Gehweg darunter, meinte Sutter. Treppenbau aus Glas und Stahl Bei der Farbe für den Fassadenanstrich ließ er die Gemeinderäte zwischen einem „ganz klassischen“ Weiß, einem leichten Gelb, einem „historischen Rot“ und einem hellen Blauton wählen. Mit der Farbe „kann man einem Gebäude auch eine Marke aufdrücken“, betonte Sutter und verwies auf das jüdische Zentrum in Breisach, das jeder nur das „Blaue Haus“ nenne.Nach kurzer Diskussion wählte dr Gemeinderat schließlich das Gelb, da die an die Gutshofscheunen angrenzende Feuerwehr auch gelb gestrichen ist. Weniger einheitlich waren die Geschmäcker, als es um die Treppe in der Passage ging. Auch hier standen mehrere Varianten zur Wahl: Von der klassischen (und kostengünstigen) Treppe über eine moderne, scheinbar über dem Boden schwebende Edelstahl-Glas-Konstruktion bis zum ebenfalls modernen, durchweg geschwungenen „Hingucker“. Die billige Variante war schnell vom Tisch. Schließlich werde diese Treppe einmal zum Bürgersaal und zur Arzt-

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praxis hinaufführen, war die Begründung. Sieben Ratsmitglieder wollten die geschwungene (und teuerste) Treppe, sieben waren dagegen. Damit war auch dieser Vorschlag vom Tisch. Am Ende stimmten alle, außer Walter Rafalski (SPD), für die geradlinige Edelstahl-Glas-Treppe. Sie passe gut zu der modernen Eingangstür, meinte Sutter. Gefragt, wie die gesamten Baukosten zwischen der Gemeinde und dem Investor aufgeteilt werden, sagte Sutter: Die Handwerker rechneten teilweise jedes Bauteil einzeln ab, damit bei der Endabrechnung später genau sortiert werden könne. Andere Gewerke, wie die Außenfassade oder die Heizung, würden auf das Tausendstel genau aufgeteilt. „Wir schauen uns jede Rechnung im Detail an“, versicherte Bürgermeister Walter Laub. Die genehmigten MehrkostenTel.beziehen sich Auskunft von Rechnungsamtsleiter Markus Speck 0 76 51 / 93 20-41 Faxnach -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 überwiegend auf den Gemeindesaal und den Keller, weshalb der Kostenanteil www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt der Gemeinde größer ausfällt, als ihr Anteil am Gebäude ist.

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Unser Dorf soll gelber werden Die Schwarzwaldgemeinde Neustadt hat ein Problem: Niemand interessiert sich für sie. Doch das könnte sich bald ändern VON JÜRGEN REUSS

Neustadt: Albi Maier hat Großes vor mit seiner Heimatgemeinde Neustadt. Etwas, das Gemeinsamkeit und Bürgerstolz ausdrückt und die Stadt in neuem Licht erstrahlen lässt. In gelbem Licht. Die ganze Stadt soll gelb werden. „Im Idealfall macht jemand die gelbe Garage an seinem gelben Haus auf und holt ein gelbes Auto heraus.“ Eine ganze Stadt gelb streichen, klingt das nicht ein wenig verrückt? Nicht für Maier. Er ist überzeugt von seiner Idee. Und wenn er sie Zweiflern erklären muss, dann erklärt er sie eben. Am liebsten würde er mit dem Erklären schon im Kindergarten anfangen und den Nachwuchs auf seinen Plan einer einheitlichen Farbgestaltung vorbereiten. „Um eine gewisse Sichtweise zu schulen.“ Sehschulung gehört bei ihm zum Beruf. Albi Maier ist Maler. Mit seinen zotteligen Haaren, buschigen Augenbrauen und dem Waldschratbart ist der 56-Jährige geradezu der Prototyp eines Heimatkünstlers. Er hat auch nichts dagegen, wenn man ihn als solchen bezeichnet. „Ich habe einmal woanders gewohnt, vor 35 Jahren, aber ich habe es nicht lange ausgehalten. Ich bin mit der Gegend hier sehr verwachsen.“ Die Gegend um Neustadt ist der Schwarzwald. Seit 1971 existiert Neustadt nur noch als Doppelgemeinde Titisee-Neustadt. Titisee ist die Perle des Schwarzwaldtourismus, ein Muss für jeden Urlauber. Seespaziergang, Kuchen essen, Kuckucksuhr kaufen. Neustadt ist so etwas wie die hässliche Schwester von Titisee. Dorthin verirrt sich selten ein Tourist. Und

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die Einheimischen kaufen lieber in den Einkaufszentren in der Peripherie oder gleich im nahe gelegenen Freiburg ein. Die Innenstadt verwaist. Darüber, dass etwas gegen die Leerstände und die mangelnde Attraktivität des Zentrums getan werden sollte, sind sich engagierte Bürger und Gemeinderat seit Langem einig. Nur was? „Jeder malt, was er will, und meint, herausstechen zu müssen.“ Also hat sich Heimatkünstler Albi Maier hingesetzt und Gedanken gemacht. Die entscheidende Idee kam ihm vor drei Jahren auf der Heimfahrt von seinem Atelier. Das befindet sich im alten Fernsehturm auf dem Feldberg, und wenn man von dort herunterfährt, sticht einem das herausragende Merkmal Neustadts unübersehbar ins Auge – die Hanglage. Und noch etwas fiel Albi Maier auf: Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH „WennE-Mail: maninfodie Häuser vom Wald aus anguckt, wirken sie doch sehr nervös, @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadtweil jeder malt, was er will, und meint, herausstechen zu müssen. Dadurch bekommt man einen farblich sehr nervösen Eindruck.“ Wie wäre es also, mit dem Stadtbild einmal nach den Grundsätzen zu verfahren, die Maier auch auf seine Bilder anwendet: Reduktion und Konzentration, die nervöse Farbgestaltung auf ein Limit reduzieren, kurz, die ganze Stadt gelb streichen. Anfangs stieß die Vorstellung, dass da womöglich ein wild gewordener Künstler in Stones-Manier bei jeder roten Tür zum gelben Farbeimer greift, auf ein gewisses Misstrauen. Selbst Menschen, die ihr Haus bereits gelb gestrichen hatten, wie der örtliche Bäcker, waren skeptisch: „Wenn alles gelb ist, verschwinde ich darin.“ Maier blieb hartnäckig, hatte inzwischen auch einen eingängigen Slogan – „Hello Yellow“ -, dem ein hinzugezogener Berater eine werbewirksame Sprachmelodie attestierte. Tatsächlich stellt sich unwillkürlich eine Melodie ein: Dieser alte Hit von Donovan, den er nach dem Rauchen von Bananenschalen schrieb. Maiers Gelb-Trip war allerdings erdgebundener. Statt in psychedelische Weiten führte er ihn zu dem nahe gelegenen Farbhersteller und Weltmarktführer für Fassadendämmung, der Sto AG in Stühlingen. „Entweder bin ich da in fünf Minuten wieder draußen, oder es wird ein längeres Gespräch“, sagte er zu seiner Frau. Es wurde ein längeres Gespräch. Der Chefdesigner der Sto AG kurierte ihn von seiner Radikalvorstellung, die gesamt Stadt in vier knalligen Gelbtönen zu streichen, und entwickelte stattdessen eine Farbpalette von 20 aufeinander abgestimmten moderaten Gelbtönen, die inzwischen unter dem Namen „Neustadt Gelb“ weltweit bestellbar sind. „Hoffentlich sagen die Leute: Die spinnen, die Neustädter“ Mit dieser seriösen Farbpalette eines ebenso seriösen Fassadenspezialisten im Gepäck klang Albi Maiers Idee plötzlich nicht mehr so ganz irre. Er fand Mitstreiter. Ein ganz wichtiger war Bauunternehmer Willi Sutter. Den hatte man am Anfang seiner Karriere auch für verrückt erklärt, weil er als ungelernter Bauhelfer plötzlich anfing, denkmalgeschützte Häuser zu kaufen und für Obdachlose zu renovieren. Inzwischen ist er Träger des Deutschen Denkmalpreises und hat sein aktuelles Neustädter Sanierungsobjekt in HelloYellow-Farben gestrichen. Kurz darauf war auch der Gemeinderat überzeugt,

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stellte weitere Gebäude zur Vergelbung bereit und ließ 20 Hello-Yellwo-Fahnen aufstellen. „Hoffentlich sagen die Leute: Die spinnen, die Neustädter, und kommen dann, um es sich anzusehen“, freut sich Bürgermeister Armin Hinterseh auf künftige Touristenströme. Bis zu vierzig Prozent gelb gestrichene Gebäude hält er in den nächsten Jahren für möglich. Vierzig Prozent genügen Albi Maier nicht. Er träumt längst von einheitlich gelben Einkaufstüten, gelben Leitplanken und Handläufen, einer gelben Narrenzeitung und dem Zitroneneisbecher „Hello Yellow“. Jeder neue Gelberfolg wird auf seiner Website vermerkt. Bleibt noch die Frage: Warum gerade Gelb? „Nur Gelb reagiert mit der Natur und den Jahreszeiten. Grüne wäre idiotisch.“ Und Blau? Schon vergeben. Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH An Albi Maiers Haus. Kurz vor des Malers gelber Periode frisch gestrichen. E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-NeustadtKünstlerpech. B a d e n - O n l i n e vo m 1 4 . O k t o b e r. 2 0 0 8

Denkmalschutz und sozialer Anspruch Zum »Tag der seelischen Gesundheit« sprach Willi Sutter in Kehl über seine »Domiziel«-Idee Autor: Oscar Sala

Denkmalgeschützte Häuser bewahren, wirtschaftlich betreiben und Menschen in schwierigen Lebenslagen eine Perspektive geben – diesen Spagat haben Willi Sutter und seine zehn Mitarbeiter bewältigt. Rund hundert Zuhörer im Zedernsaal der Stadthalle hörten zu, was Sutters über seine Arbeit mit benachteiligten Menschen zu berichten hatte. Menschen in schwierigen Situationen bewahren bei Willi Sutters »Domiziel« alte Gebäude vor dem Verfall. Wie das geht, erklärt Sutter in Kehl. 14.10.2008 - Kehl. Zum »Internationalen Tag der seelischen Gesundheit« hieß Rolf Hagen vom Sozialpsychiatrischen Dienst des Landratsamtes Ortenaukreis in Kehl die Besucher und Referenten Willi Sutter willkommen. Einblicke und Denkanstöße lieferte Sutter als Mitgründer und Geschäftsführer der Domiziel GmbH. Sutter berichtete von durchweg positiven Resultaten nach Instandsetzung alter, aber ehemals und heute wieder schöner Immobilien. Das »soziale Bauunternehmen«, besteht seit 1998 und wurde von Bauhandwerkern, vormals selbstständig in der Altbausanierung und des Denkmalschutzes sowie von einem Bauingenieur und Sozialarbeitern gegründet. »Unser Ziel war und ist die Erstellung von günstigen Wohnraum für Menschen, die keinen oder sehr erschwerten Zugang zum Wohnungsmarkt haben«, erklärte Sutter. Hierzu gehören etwa Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit, Überschuldung, sozialer Isolation oder gesundheitlichen Einschränkungen betroffen sind. So sind mittlerweile rund 120 Wohnungen in Altbauten etwa in Titisee-Neustadt, Freiburg, Emmendingen und in Kirchzarten-Burg entstanden.

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Sutter: »Daneben entstanden in diesen Objekten frei finanzierte Wohnungen, gewerbliche Räume, Verkaufs- und Büroflächen, um eine funktionale und soziale Mischung zu erreichen« Stolz wächst mit Das Unternehmen Domiziel ist gleichzeitig Arbeitgeber für ehemalig Langzeitarbeitslose und Menschen, die durch ihre Vergangenheit Probleme auf dem Arbeitsmarkt haben. Teilweise wurden die Mitarbeiter von Domiziel später auch Mieter der Häuser. »Die Menschen entwickeln dabei Stolz, wenn sie ihr Werk vor Augen haben«. So genannte »sozial Schwache« würden dabei, entgegen der landläufigen Meinung, ihre Wertschätzung für ein gemütliches Haus, das sie als Zuhause Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: @ domiziel.org Hauptstr. 14 betrachten,info fast immer zum Ausdruck bringen. »Unser Prinzip ist, den Bewohwww.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt nern Achtung entgegenzubringen«, so Sutter. Eine wirtschaftliche Sanierung wäre oft mit herkömmlichen Methoden nicht zu realisieren. »Wir müssen deshalb wie ein Wirtschaftsunternehmen funktionieren, anders geht es nicht, unsere Beschäftigten haben bei uns jedoch keine Ein-Euro-Jobs, sondern erhalten für ihre Arbeit ein Mindestlohn von 8,50 Euro“«, betont Sutter. Viele von ihnen hätten wieder neue Motivation entwickelt oder überhaupt erst wieder zu einer geregelten Tagesstruktur gefunden – einige Beschäftigte sei es sogar gelungen, wieder in den regulären Arbeitsmarkt einzusteigen. Dennoch müssen sich die Projekte selber tragen, was auch der Fall ist: »Die Banken haben mittlerweile eingesehen, dass unser Konzept trotz oder gerade durch unser soziales Engagement und weitgehend unabhängig vom üblichen Marktsystem auf soliden Beinen steht«, so Sutter. Für sein soziales Engagement für Benachteiligte und Gestrauchelte ist das Projekt von Willi Sutter mit dem baden-württembergischen Landesdenkmalpreis 2005 und 2006 sowie dem deutschen Preis für Denkmalschutz 2006 ausgezeichnet worden.

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Nutzung des “Käppele” von Silvia Faller

SCHALLSTADT. Die Gemeinde Schallstadt sucht nach Wegen, das “Käppele” im Ortsteil Schallstadt zu renovieren und als Kinderbetreuungseinrichtung zu erweitern. Aus diesem Grund hat der Gemeinderat beschlossen, mit Willi Sutter aus Titisee-Neustadt, einen Projektentwickler zu beauftragen. Sutter ist Gründer und Geschäftsführer der Domiziel GmbH, die sich einen Namen gemacht hat, denkmalgeschützte Gebäude zu sanieren. “Und zwar so, dass wirtschaftlich sinnvolle und zeitgemäße Nutzungen möglich werden”, erklärte Sutter in der jüngsten Ratssitzung.

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Auch das “Käppele” steht unter Denkmalschutz. Das Gebäude war 1350 als St. Blasiuskapelle errichtet worden, war von 1768 an knapp 170 Jahre lang Volksschule und dient seit 1975 als Kindergarten. Zuletzt wurde das Gebäude im Frühjahr 1998 saniert, wobei es teilweise umgebaut wurde, um eine dritte Kindergartengruppe einrichten zu können. Damals war auch der Kunstverein Schallstadt aus der ehemaligen Lehrerwohnung in das Dachgeschoss des Gebäudes umgezogen. Auslöser, erneut über die Nutzung nachzudenken, war der Auszug eines Mieters und die Bewilligung von Fördermitteln aus dem Landesanierungsprogramm. Was sich neben dem Kindergarten oder zusätzlich dort ansiedeln lässt, ist allerdings noch offen und soll gemeinsam mit Willi Sutter erarbeitet werden. “Denkbar ist, dass wir-43Begegnungsmöglichkeiten für Jung und Alt schaffen Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 oder ein weiteres Betreuungsangebot für Kleinkinder einrichten”, sagte Bürgerwww.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt meister Jörg Czybulka. Das Potenzial sei erheblich, neben der leer stehenden Wohnung, die ohnehin grundlegend saniert werden müsse, könnten ein ehemaliger Ziegenstall umgebaut und ein Teil der Freifläche neu bebaut werden. Schon im Frühsommer hatten die Gemeinderäte Gebäude besichtigt, die die Domiziel GmbH saniert hat. Unter anderem besuchten sie die Oberrieder Klosterscheune und die Birkenhofscheune von 1797 in Kirchzarten-Burg, in der barrierefreie Wohnungen für Behinderte, eine Wohngruppe für Demenzkranke und Wohnungen für Familien eingerichtet wurden. Willi Sutter war an Projekten beteiligt, die mit dem Landesdenkmalpreis ausgezeichnet wurden und hat 2006 selbst den Deutschen Preis für Denkmalschutz erhalten. Aus diesem Grund schlage er auch eine Zusammenarbeit mit der Domiziel GmbH vor, erklärte Bürgermeister Jörg Czybulka. Die Gemeinderäte zeigten sich zufrieden damit und bejahten den Beschlussvorschlag einstimmig. Christoph Güthner (Agenda für Schallstadt) lobte die Idee, heute schon über eine Ausweitung des Angebots für Kleinkinder nachzudenken. Ewald Fritz (Bündnis 90/Die Grünen) erklärte auf die Zweifel Ursula Rauschkolbs (SPD), ob es überhaupt sinnvoll sei, einen Projektentwickler zu beauftragen bevor die Gemeinde sich im Klaren über ihre Nutzungsabsichten sei: “Der Entwickler zeichnet sich gerade dadurch aus, dass er etwas auf den Weg bringt. Wenn schon alles klar wäre, müssten wir nur einen Architekten beauftragen.” Die Leistung Sutters wird knapp 10 000 Euro kosten, informierte Czybulka auf eine Frage von Christoph Güthner.

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Neue Chance für Umkirchs Gutshof Willi Sutter ist von dem Umkircher Projekt überzeugt Von unserer Mitarbeiterin Kati Wor telkamp

UMKIRCH. Willi Sutter ist Projektleiter des Gutshofumbaues in der Umkircher Ortsmitte. Seine Projekte und Ziele finden immer mehr Anerkennung in der Öffentlichkeit. Sutter ist einer der beiden Geschäftsführer des „Sozialen Bauunternehmens“ Domiziel GmbH mit Sitz in Titisee-Neustadt, die auf drei Ebenen arbeitet. Er hat damit Erfolg: Für das Projekt „Taglöhnerhaus“ in Burkheim bekamen Sutter und sein Team 2006 den Landesdenkmalpreis Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Baden-Württemberg. E-Mail: info @ domiziel.org

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Mit dem Projekt verfolgt Sutter und sein Team drei Ziele: das Schaffen von Wohnraum und oft auch Arbeit für Menschen, die sonst schlechten Zugang dazu haben, indem beispielsweise Wohnungs- und Arbeitslose bei der Renovierung mitarbeiten. Zum Zweiten den Erhalt historischer Bausubstanz unter Einbeziehung des Neuen, wobei baubiologische Erkenntnisse berücksichtigt werden, und zum Dritten eine ökonomisch tragbare Sanierung und Bewirtschaftung. Willi Sutter wird vor allem wegen Letzterem von Kommunen angesprochen, die sich den Erhalt problematischer gemeindeeigener Immobilien wünschen, ohne in ein finanzielles Desaster zu rutschen. Das war auch in Umkirch der Fall, wo das Schicksal des Gutshofareals ungewiss war und eine Gemeinderätin durch einen Presseartikel auf die Arbeit Sutters aufmerksam wurde. Nach einem Gespräch mit Umkirchs Bürgermeister Walter Laub, in dessen Verlauf laut Sutter der Funke gleich übergesprungen sei, besichtigte der Gemeinderat verschiedene von „Domiziel“ renovierte Gebäude. Nach dieser Tour beschlossen die begeisterten Gemeinderatsmitglieder einstimmig, Willi Sutter mit der Planung und dem Umbau des Gutshofs zu beauftragen. Für das Projekt Taglöhnerhaus in Burkheim hatte 2006 Sutter und sein Team den Landesdenkmalpreis erhalten; auch im Jahr 2005 ging der Preis an das Team für die Sanierung der „Goldenen Krone“ in St. Märgen Ebenfalls 2006 bekam Willi Sutter in Weimar die höchste diesbezügliche Auszeichnung, den Deutschen Preis für Denkmalschutz. Außerdem wurde ihm das „Werkbund-Label“ verliehen. Zweimal war Sutter bereits ein „Filmstar“ , einmal in einer SWR-Landesschau und einmal in dem 90-minütigen Film „Die keiner will“ von Peter Ohlendorf über die Sanierung des „Hirschen“ in Ebnet, die gemeinsam mit wohnsitzlosen Menschen gestemmt wurde.

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„Ich habe mich immer gefragt: Was passiert mit unseren Städten? Wie kann ich das innerstädtische Sterben aufhalten? Wie gehen wir mit unseren Häusern um?“ , erzählt der Gutshof-Projektleiter. Die Gemeinde Umkirch beschreite nun den umgekehrten Weg und werde die Ortsmitte durch Gastronomie, Geschäfte und Praxen wiederbeleben. „Das wirkt sich auch auf das soziale Miteinander aus“ , ist Sutter überzeugt: „Der Gutshof in Umkirch ist ein wichtiges Projekt in der Region und wird eine große Außenwirkung haben.“ Willi Sutter, der immer eine Schirmkappe trägt, ist Autodidakt. Der Mann folgt seinen Visionen und seinem Enthusiasmus und ist damit erfolgreich: „Ich habe gleich nach dem Abitur angefangen, in allen Bereichen auf dem Bau zu arbeiten, insgesamt Jahre Tel. 0 76 51 / 9320 20-41 Fax -43 lang. Klar, jetzt habe ich eine relativ große praktische E-Mail: info @ domiziel.org Kenntnis.“

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35 Häuser hat er mittlerweile umgebaut. Natürlich nicht allein, sondern gemeinsam mit anderen — Handwerkern, Planern, Architekten, Bauherren — und auch der Statiker Harald Steinberger ist immer dabei gewesen. „Er hat uns junge Leute damals unterstützt in Titisee-Neustadt.“ Damals wurde in Eigenarbeit ein Gebäude saniert, das die Gruppe mit zinsgünstigen Krediten gekauft hatte. Auf diese Weise sind einige schöne Häuser in Titisee-Neustadt vom Abriss verschont geblieben. „Der Erfolg war nicht angestrebt, er hat sich eingestellt“ , sagt Sutter. Teamarbeit sei wichtig. „Die Leute müssen zusammenkommen.“ So war es auch am Gutshof in Umkirch, das ein ehemaliges Stallungsgebäude in einem schönen Ambiente ist. Gemeinsam haben er und die Gemeinde nach Nutzungsmöglichkeiten gesucht. So entstand die Zusammenarbeit mit dem Investor Markus Rogg, der hier eine Gaststätte betreiben und Arztpraxen und Läden vermieten wird. Rogg sei kein klassischer Investor, sondern schaue auch auf die Ideen hinter den Projekten, sagt Willi Sutter. „Die Zweifler werden anders drüber reden, wenn sie das fertige Projekt erst sehen“ , ist er überzeugt. Im Frühsommer 2009 soll es dann so weit sein.

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Lichtblicke für Menschen und Häuser VON WILLI ADAM

Sozial schwache Mieter finden eine zeitgemäße Wohnung, die Wohnbau Lörrach kann ein Quartier sanieren, das eigentlich reif für den Abriss war, Arbeitslose finden den Weg in Beschäftigung oder vielleicht zurück auf den Arbeitsmarkt und schließlich wird ein denkmalgeschütztes Ensemble am Lörracher Stadteingang wieder vorzeigbar. All diese Aspekte spielen bei der Sanierung der Häuser Teichstraße 69 bis 79 eine Rolle. Anfang September werden die ersten Mieter einziehen. Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

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E-Mail: info @ domiziel.org Lörrach - Wenn der erste Abschnitt des einstmals abgewirtschafteten www.domiziel.org Häuserblocks in vier Wochen fertig sein wird, kann der in Lörrach bisher einmalige Versuch als gelungen bezeichnet werden. Ohne die Zusammenarbeit der verschiedenen Projektpartner wäre dieses Ergebnis jedoch nicht erreicht worden.

Noch vor zwei Jahren waren die Häuser, die zwischen 1890 und 1900 als Arbeiterhäuser der Tuchfabrik gebaut wurden, eigentlich ein Fall für den Abriss. Die Wohnung hatten keine oder nachträglich eingebaute Duschen und Toiletten, viele Mieter waren zwangseingewiesene Obdachlose. Eine wirtschaftlich darstellbare Sanierung wäre mit herkömmlichen Methoden nicht zu realisieren gewesen. Eine Lösung bot der Weg der Neustädter Firma Domizil, die seit 15 Jahren heruntergekommene Immobilien mit Personal umbaut, das auf dem Arbeitsmarkt sonst keine Chance mehr hätte. Teilweise wurden die Mitarbeiter von Domizil später auch Mieter der Häuser. Dieses Prinzip wendete die Wohnbau Lörrach mit Hilfe der SAK Arbeit gGmbH nun auch für das Quartier Teichstraße an. Die so genannte SAK-Bauhütte hat - zum Beispiel beim Umbau des Alten Wasserwerks - schon reichlich Erfahrung als Beschäftigungsinitiative gesammelt. Wichtiger Partner dieses Verbunds ist die GAL (Grundsicherung für Arbeitssuchende im Landkreis Lörrach), die der SAK Arbeit gGmbH Mittel zur Verfügung stellt. Für insgesamt 36 Langzeitarbeitslosen hat die GAL über den SAK beim Projekt Teichstraße entweder so genannte Beschäftigungsmöglichkeiten oder Arbeitsplätze nach dem Entgeltmodell geschaffen. Bei der Beschäftigungsmöglichkeit werden Arbeitslose wieder an ein Berufsleben herangeführt. Sie erhalten einen symbolischen Lohn von 1,50 Euro pro Stunde, den sie zusätzlich zu ihren Sozialleistungen behalten dürfen. Attraktiver ist das Entgeltmodell, bei dem die GAL befristet versicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse finanziert.Über diese Wege haben die beteiligten Arbeitslosen wieder neue Motivation entwickelt oder überhaupt erst wieder eine Tagesstruktur gewonnen, wie die die Sozialarbeiter der Wohnbau und des SAK übereinstimmend berichten. Drei Beschäftigten ist es sogar gelungen, wieder in den regulären Arbeitsmarkt einzusteigen - was angesichts des problembeladenen Perso-

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nenkreises „ein großer Erfolg“ sei, wie GAL-Chef Albrecht sagt. Die Hälfte bis zwei Drittel der Arbeiten wird von SAK Arbeit erledigt, für den Rest setzt die Wohnbau Lörrach ganz normale Handwerksbetriebe ein. Insgesamt investiert die Wohnbau 2,4 Millionen Euro in die Teichstraßen-Häuser - das entspricht 1000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. „Ein privater Wohnungsbetreiber könnte das wirtschaftlich nicht darstellen“, sagt Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt. Dieses Engagement sei nur unter dem Vorzeichen des sozialen Auftrags des städtischen Unternehmens und unter Denkmalaspekten möglich. Für die Wohnbau Lörrach wird das Projekt Teichstraße deshalb auch nach dem Abzug der Bauarbeiter (etwa in zwei Jahren) weitergehen. Man werde bei der Belegung auf eine gute Durchmischung achten. Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43

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www.domiziel.org Bei den renovierten Wohnungen des ersten Abschnitts, die den Standard von ganz normalen Mietwohnungen haben, wird dies schon versucht. Familien aus anderen Quartieren und eine BA-Studenten-Wohngemeinschaft sollen mit Teichsträßlern (sie sollen etwa die Hälfte der renovierten Wohnungen nutzen) für ein gut durchmischtes Milieu sorgen. „Dieses Quartier wird nicht mehr absacken“, verspricht Geschäftsführer Thomas Nostadt.

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Ein Festakt für das Haus Caritas feiert Einweihung der Adler Post in Neustadt / Platz für 22 Menschen mit Behinderung TITISEE-NEUSTADT (twi). Der Betrieb läuft bereits, 17 Menschen mit Behinderung haben ihr neues Zimmer in einem ehemaligen Hotel in der Stadtmitte bezogen. Nachträglich wurde jetzt die Einweihung des Hauses Adler-Post in Neustadt gefeiert. Das einstige Romantik-Hotel hatte die gemeinnützige Wohnbaugenossenschaft „bogenständig“ von der Familie Ketterer gekauft und in Abstimmung mit dem Caritasverband Freiburg-Stadt als künftigem Mieter, zum Wohnhaus für Menschen mit Behinderungen umgebaut. In einer kleinen Feier im Haus mit Landtagsabgeordneten, Bürgermeistern, Vertretern von Verbänden, Behörden und Vereinen und den Bewohnern, weihte der Aufsichtsratsvorsitzende des Caritasverbandes Freiburg-Stadt, Erich Wittner, das Haus. Beim anschließenden Festakt im Seniorenzentrum St. Raphael in Neustadt konnte Caritasvorstand Egon Engler viele Gäste aus Politik, Wirtschaft und Kirche begrüßen. Grußworte überbrachten unter anderem Bürgermeister Armin Hinterseh, die Sozialdezernentin des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald, Eva-Maria Münzer, sowie Willi Sutter als Haus-Sanierer und Vorstandsmitglied der Wohnbaugenossenschaft „bogenständig“. Der Referatsleiter Behindertenhilfe im Caritasverband, Rainer Kern, dankte allen Beteiligten für ihr Engagement. Ein Stehempfang schloss den offi-

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ziellen Festakt im„Raphael“ ab. Das Haus Adler-Post in Titisee-Neustadt mit Heimleiter Andreas Nägele bietet Platz für 22 Menschen mit Behinderungen aus der Region. Im März dieses Jahres sind die ersten Bewohner eingezogen. Zwischenzeitlich ist das Haus mit 17 Personen belegt. Eigentümer des stadtbildprägenden Hauses ist die „wohnbau bogenständig eG“, die 2003 in Titisee-Neustadt gegründet wurde. Zweck der Genossenschaft ist es, sozial und ökologisch ausgerichtete Wohnungen vorrangig für Mitglieder zu schaffen. Hierzu werden Grundstücke erworben und Gebäude errichtet oder saniert, diese dann bewirtschaftet, vermietet, vermittelt und betreut. Hand in Hand mit der Genossenschaft arbeitet das von Willi Sutter und Carsten Albert geführte Bauunternehmen „Domiziel“, das neben ehemaligen auch Menschen beschäftigt, die auf dem Tel. 0 76 51Langzeitarbeitslosen / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Arbeitsmarkt Schwierigkeiten hatten und haben. www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 6 . J u n i 2 0 0 8

Mut zu Farben bewiesen Architekten besichtigen sanierte Wohnprojekte von Domiziel Von unserer Mitarbeiterin Heidrun Simoneit

TITISEE-NEUSTADT. Ihr erstes Projekt war ein heruntergekommenes landwirtschaftliches Anwesen mit Scheune. Jetzt, fast zehn Jahre danach, stehen Mitglieder des Deutschen Werkbunds bei einer Begehung mit Karsten Albert vor der gelungenen Umwandlung: Ein Haus, das schon auf den ersten Blick durch seine farbliche Fassade und die Außentreppe auffällt. „Damals wurden wir wegen der Farbe oft angegriffen. Auch für die Außentreppe zeigten die umliegenden Bewohner wenig Verständnis“, erinnerte sich Karsten Albert, Geschäftsführer von Domiziel. Auch die Bewohner des sanierten Objektes, ehemalige Obdachlose, wurden nicht gerne gesehen. Das hat sich im Laufe der Jahre geändert. Die farblichen Fassaden fanden schnell Nachahmer. Die Idee, den Zugang ins Haus über eine Treppe von außen zu ermöglichen, fand ebenfalls Anhänger. Die Anwesenheit der neuen Bewohner ist durch das ständige Engagement von Domiziel kein Gesprächsthema mehr. Ihre bisher jüngste Arbeit ist mitten in Neustadt zu bewundern: Die ehemalige Adler-Post in Neustadt heute: Neben Läden, Büros haben hier 24 behinderte Mitmenschen ein neues Zuhause gefunden. „Früher war das Gebäude tot, wir haben etwas fürs Ortsbild bewegt“, erklärte Albert den interessierten Architekten, die sich mit ihm nach der Mitgliederversammlung des Deutschen Werkbunds im Klösterle auf den Weg durch Neustadt machten. Der Deutsche Werkbund Baden-Württemberg vergab 2006 zum ersten Mal das Werkbund Label für Projekte und Initiativen,

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die sich durch herausragende innovative oder gestalterische Qualitäten und soziale oder politische Vorbildfunktion hervorhoben. Diese Auszeichnung erhielt damals Domiziel – Projekt Arbeit und Wohnen. Sie sanieren Altbauten, bieten Arbeits-losen Mitarbeit an und fördern damit ihre Integration auf dem Arbeits-markt. Seit ihrem Bestehen konnten 20 Häuser saniert werden, wurden 100 Wohnungen geschaffen, 90 Menschen fanden hier Arbeit und Wohnung. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . A p r i l 2 0 0 8

Altes Haus wird Kulturzentrum Vereine diskutieren Nutzung Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 (mma). Großen www.domiziel.org 79822 Titisee-NeustadtOBERRIED

Anklang fand bei den Vereinen die Einladung von Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter zur Besichtigung des Anwesens Riegel und zur Diskussion über die Zukunft des Anwesens, das vor kurzem von der Gemeinde erworben wurde. Das Gebäude soll einer öffentlichen Nutzung zugeführt werden. Willi Sutter, Geschäftsführer der Domiziel GmbH und Spezialist für die Restaurierung historischer Gebäude, stellte die vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten des Gebäudes vor. Im Mittelpunkt der Restaurierung steht die Erhaltung der einzelnen Gebäudeteile möglichst in der Form, wie sie heute anzutreffen sind. Die ältesten Teile sind wohl die Gewölbekeller, die im 18. Jahrhundert angelegt wurden. Darauf aufbauend gab es immer wieder Um- und Anbauten. So datiert das Scheunentor aus dem Jahre 1850. Neben der Erhaltung des historischen Gebäudes ist auch die Stärkung des Oberrieder Ortskerns ausdrückliches Ziel der Planer. Dazu wurde vorgeschlagen, eine Marktscheune sowie ein Bürgercafé einzurichten. Weiter soll im Obergeschoss ein großer Probe- und Veranstaltungsraum mit Platz für 120 Besucher geschaffen werden. Die weiteren Räume könnten von den einzelnen Vereinen genutzt werden und im angrenzenden Schuppen ist die Einrichtung einer Kindertagesstätte denkbar. Nun ist es an den Vereinen, ihren Nutzungsbedarf zu formulieren.

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Film von Peter Ohlendorf

Über Domiziel: Menschen und Häuser, die keiner will Nein, einen Hochglanzfilm wollte er nicht machen, wehrt Peter Ohlendorf gleich ab. Das hätte auch nicht funktioniert, denn die vierjährige Fleißarbeit hat er selbst finanziert. Vor allem aber hätte „Hochglanz“ nicht zum Thema gepasst: „Die keiner will“ , heißt Ohlendorfs 90 Minuten langer Dokumentarfilm mit dem Untertitel „von Menschen und Häusern“ . Hauptdarsteller sind Willi Sutter, Carsten undFaxdie Tel. 0Albert 76 51 / 93 20-41 -43 Mitarbeiter des Titisee-Neustädter Sozialprojekts E-Mail: info @ domiziel.org „Domiziel“ . Heute Abend hat der Film im Krone-Theater in Neustadt Premiere.

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

www.domiziel.org

Bereits am gestrigen Abend konnten sich die „Menschen, die keiner will“,  - ehemals Wohnsitzlose, Alkohol- oder Drogenabhängige, Gestrauchelte, die durch die „Domiziel“ wieder Halt, Arbeit und neuen Lebenssinn gefunden haben — , in einer internen Vorstellung im Film sehen. Vier Jahre lang begleitete der Freiburger Filmemacher Peter Ohlendorf das Domiziel-Team mit der Kamera, stapfte mit Willi Sutter durch Ruinen, die keiner mehr sanieren wollte, beobachtete Menschen, die sich erst wieder an die Arbeit und an einen geregelten Tagesablauf gewöhnen mussten, filmte das Ergebnis der gemeinsamen Anstrengungen. Im Vordergrund standen dabei nicht die architektonischen Schmuckstücke, zu denen sich die ehemaligen Abrissobjekte entwickelt haben, sondern ihr bunt gemischtes Innenleben aus Familien mit kleinen Kindern, einstigen Obdachlosen, alten Menschen. So kamen über 100 Stunden Filmmaterial zusammen, aus denen 90 Minuten ausgewählt wurden, um das „Projekt Arbeiten und Wohnen“ der Domiziel und die Menschen, die daran mitarbeiten darzustellen. Mit vielen Stunden Arbeitszeit für die Auswahl und den Schnitt des Materials unterstützte der Freiburger Filmemacher Stefan Ganter mit seiner Produktionsfirma „Ganter.Film und Medien“ den Filmautor. Peter Ohlendorf, gebürtiger Münchner, Jahrgang 52, und Absolvent der Deutschen Journalistenschule in München, ist von Haus aus Journalist. Nach Stationen beim Rundfunk kam er 1989 nach Freiburg, seit 15 Jahren dreht er Filme und Reportagen für das Fernsehen. Viele Beiträge entstanden für den Südwestfunk, „Die keiner will“ ist sein erstes Projekt in Kinofilmlänge. Was ihn dazu bewogen hat? „Ich verstehe mich und meine Arbeit auch politisch“ , sagt Ohlendorf, „ich möchte Themen in den Fokus bringen, die aus der Wahrnehmung der Gesellschaft herausgefallen sind.“ So engagierte er sich auch für die Freiburger Straßenschule und besuchte die Punks, die im baufälligen „Hirschen“ in Ebnet überwinterten. Hier traf er auf Willi Sutter, der als Einziger Interesse an der Rettung des denkmalgeschützten Hauses zeigte. Hier wurde auch die Idee geboren, die Sanierung des „Hirschen“ , aber auch die Menschen vom Rand der Gesellschaft, die hier eine neue Heimat gefunden haben, im Rahmen einer Langzeitbeobachtungen in digitalisierten Bildern festzuhalten. Am Anfang war noch der Filmemacher Klaus Fuhrmann als Kameramann mit von der Partie, der aber später wieder aus dem Projekt aussteigen musste. Aus dem „Hirschen“ wurde viel mehr. Ohlendorf begleitete fortan Sutter und

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die Domiziel, über die Arbeiterhäuser der Neustädter Papierfabrik, zur „Krone“ nach St. Märgen, die Birkenhofscheune in Burg-Birkenhof, die „Adler Post“ in Neustadt, zur Verleihung des Deutschen Denkmalschutzpreises wieder zurück zum „Hirschen“ in Ebnet, der die „Klammer“ der Filmgeschichte bildet. Gemäß dem Anspruch, kein gestyltes Hochglanzprojekt abzuliefern, zeigt Ohlendorf nicht nur die Höhen, sondern auch die Tiefen der Menschen ebenso wie der Domiziel. Da der Autor von „Die keiner will“ nicht will, dass seine Arbeit im kommerzialisierten Filmgeschäft stromlinienförmig geschliffen wird oder ganz untergeht, weil sie zu unangepasst ist, wird die Uraufführung heute in Neustadt auch gleichzeitig der Startschuss für Ohlendorfs neues Filmlabel „Film Faktum“ sein. Diese Verleih- und Marketingfirma soll eine Plattform auch für andere Filmemacher sein, die Themen verarbeiten, die über die normalen Wege Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH im öffentlich-rechtlichen Fernsehen oder kommerzialisierten Kino nie zum E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Publikum finden würden. Ohlendorf: „Film Faktum ist eine Notwehr“ . „Die keiner will“ wird heute, Donnerstag, um 20 Uhr, im Krone-Theater gezeigt. Bei Interesse können weitere Vorführungen folgen. Voraussichtlich zu Beginn des neuen Jahres soll der Film auch auf DVD erhältlich sein. Dabei sieht Ohlendorf eine Filmdokumentation auf DVD vergleichbar mit einem Buch. Für ihn ist es eine „Nagelprobe, ob die Leute bereit sind 15 oder 20 Euro hinzulegen, um unsere Arbeit zu unterstützen.“ Thomas Winckelmann, BZ

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Scheune fast nicht wiederzuerkennen Fast die gesamte Bausubstanz der alten Birkenhofscheune wurde beim Umbau erhalten / Am Sonntag ist Tag der offenen Tür Von unserem Redakteur Karlheinz Scher fling

KIRCHZARTEN. Willi Sutter ist ein Kunststück gelungen: Die mehr als 200 Jahre alte Birkenhofscheune konnte vor dem Abriss gerettet werden. Und obwohl sich jetzt moderne Wohnungen unter ihrem riesigen Walmdach befinden, konnte ein Großteil der alten Bausubstanz erhalten bleiben. Wie das möglich war, kann man am kommenden Sonntag am Tag der offenen Tür bestaunen. Mancher mag ungläubig den Kopf geschüttelt haben, als Willi Sutter, der Geschäftsführer von Domizil, seinen Plan vortrug, in der Birkenhofscheune zwölf unterschiedlich große Wohnungen zu bauen, wie Reihenhäuser, aber alle unter dem alten Walmdach vereint. Aber Willi Sutter, der sich mit seiner Firma aus Titisee-Neustadt schon mit mehreren denkmalgeschützten Bauwerken, die er sanierte, einen Namen gemacht hat, ging nicht als Träumer an das Millionenprojekt. Vielmehr wurde viel gemessen, gerechnet, kalkuliert. Es wurden Antworten auf die Frage gesucht: Wie schafft man es, trotz neuer Nutzungsschwerpunkte die früheren Funktionen des Gebäudes ablesbar zu lassen? Eine wesentliche Antwort war die, weg von der klassischen Sanierung zu gehen

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und neue Methoden zu wagen. Klassisch wurden Scheunen, so erklärte es Willi Sutter, bisher in Holz und Trockenbau saniert, das heißt, defekte Holzteile wurden repariert und ersetzt, um dann, aus Gründen des Brand- und Schallschutzes, in weiten Teilen verkleidet zu werden. Dabei gehe meistens ein Großteil der historischen Bausubstanz verloren, weil die Altsubstanz den statischen Ansprüchen nicht mehr genügt. Bei der Birkenhofscheune wären dies bis zu 40 Prozent des tragenden Bausubstanz gewesen, da sie durch Setzungen und Verformungen im Laufe der Zeit einsturzgefährdet war. Deshalb hat sich Willi Sutter nach Absprache mit dem Landesdenkmalamt dafür entschieden, den Holzbau unangetastet zu lassen und neben die alte Holzkonstruktion einen Massivbau zu stellen, der die Last des Daches neu abfängt höchste Qualitäten an Brand- und Schallschutz erfüllt. Tel.und 0 76 51zusätzlich / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Dadurch wurde es möglich, den historischen Altbau zu fast hundert Prozent zu www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt erhalten und weiterhin sichtbar zu belassen. Wenn man heute durch die Birkenhofscheune geht, sieht man die historischen Stallwände, alte Futtertröge, die alten Holzdecken, alte Türen, die gesamte Dachkonstruktion und vieles mehr. Das Innere der Scheune bezieht seine Spannung aus dem Zusammenspiel von Glas, Stahl und Beton mit der fast überall sichtbaren ursprünglichen Holzkonstruktion.

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Hotel wird soziales Vorzeigeobjekt Genossenschaft kauft die „Adler Post“ in Neustadt und richtet behindertengerechte Wohungen in der Stadtmitte ein. TITISEE-NEUSTADT. Das Traditionshotel der Wälderstadt schläft bereits seit über einem Jahr, nach über 430 Jahren Posthalterei und Gasthaus, werden in der „Adler Post“ nun endgültig keine Gäste mehr bewirtet. Das 190 Jahre alte Haus an der Hauptstraße, das nach dem Stadtbrand von 1817 errichtet und 157 Jahre von der Familie Ketterer bewirtschaftet wurde, wird behinderte Menschen beherbergen und dazu beitragen, dass diese mitten in der Stadt in die Gesellschaft integriert werden. Stehen hinter einem Projekt die Namen „Domiziel“ oder die Wohnbau­ genossenschaft „bogenständig“, dann lässt sich mit Sicherheit annehmen, das das Vorhaben schon bald als Modell und Vorbild dienen wird. Nach langen, teils schwierigen Verhandlungen mit Behörden, Sozialverbänden und umfangreichen Planungen steht jetzt das Projekt. Die Genossenschaft „bogenständig“, die sich die soziale und ökologisch ausgewogene Wohnungsversorgung für Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen, auf die Fahnen geschrieben hat, kauft die Adler Post von Uli Trejo-Ketterer, der Tochter des langjährigen „Posthalters“ Werner Ketterer. Da der Vorstand der Wohnbaugenossenschaft aus dem Träger des letztjährigen Bundes-Denkmalpreises, Willi Sutter und dem TiüseeNeustädter Rechtsanwalt und Altbauexperten Wolfgang Fugmann besteht,

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ist die Richtung vorbestimmt: Das einstige Hotel wird vorwiegend sozialen Zwecken dienen und die Sanierung des denkmalgeschützten Hauses im Herzen der Stadt sehr behutsam vorgenommen werden. „Das Haus wird eine Aufwertung des Stadtzentrums bedeuten“, sagt Willi Sutter und argumentiert damit, dass die „Adler Post“ zum einen das größte Grundstück im Zentrum belegt und nicht nur der große Gebäudekomplex, sondern auch das Freigelände rundherum, die Mauern zu den angrenzenden Fußwegen und der große Parkplatz zwischen Haus Schwenk und Klösterle saniert werden sollen. Das alleine wäre noch kein Modell. Den Vorbildcharakter erhält die „Adler Post vor allem durch zwei Dinge: Durch die Nutzung und die Tatsache, dass hier eine Sozialeinrichtung ohne einen Cent staatlicher Zuschüsse ausschließlich privatfinanziert wird. „Wir zeigen, dass dies möglich ist“, bekräftigt Wolfgang Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Fugmann. ehemaligen Zimmern im ersten und zweiten Obergeschoss des E-Mail:In infoden @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Hotels werden 24 behindertengerechte Wohnungen eingerichtet, die langfristig an den Caritasverband Freiburg Stadt vermietet werden. Die Caritas übernimmt auch die Betreuung der Behinderten, die durch die zentrale Lage des Hauses in der Stadt in das Alltagsleben integriert werden. Sutter: „Die künftigen Bewohner können von hier aus alle wichtigen Einrichtungen von Neustadt aufsuchen und so am öffentlichen Leben teilhaben.“ Die Plätze in den Wohngruppen sind vor allem für Menschen mit Behinderungen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren gedacht, die bisher oft mangels geeigneten Wohnraumes im Hochschwarzwald in Altenwohnungen untergebracht werden mussten, wenn die Eltern sie nicht mehr betreuen konnten. Die Fläche des Textilgeschäftes im Erdgeschoss soll fast verdoppelt, die Fassade neu gestaltet werden. Im Querbau hinter dem Hotel in Richtung Klösterle sollen drei Mietwohnungen eingerichtet werden. Nach der eingehenden Untersuchung des Hauses rechnen die Sanierer mit keinen großen Überraschungen mehr. Die Substanz des alten Gebäudes, so Sutter, sei gut. Die Fassade soll wie bisher erhalten bleiben. Der schwierigste Brocken bei der Innensanierung ist der Einbau eines Aufzugs, der für die Behinderten dringend erforderlich ist. Die Aufträge sollen vorwiegend an einheimische Handwerker vergeben werden, mit von der Partie sind aber auch die Mitarbeiter der „Domiziel“, die unter anderem ehemals Wohnungslosen Arbeitsplätze bietet Für Kaufund Sanierung der Adler Post rechnet die Genossenschaft mit rund 1,75 Millionen Euro. Das für die Finanzierung erforderliche Eigenkapital sollen die Genossen der „bogenständig“ aufbringen. Dabei hoffen die Initiatoren des Projektes, dass sich noch zahlreiche weitere Bürger finden, die Genossenschaftsanteile ab 1000 Euro zeichnen. „Das ist eine nachhaltig soziale Geldanlage“, wirbt Fugmann. Mit dem Erwerb von Genossenschaftsanteilen, die verzinst werden und kündbar sind, helfe man mit, sagt Willi Sutter, „dieses für Titisee-Neustadt und den gesamten Hochschwarzwald wichtige Vorhaben zu unterstützen“. Gleichzeitig werde der dauerhafte Erhalt des stadtbildprägenden Denkmals „Adler Post“ unterstützt.

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Badische Zeitung vom 03.03.2007

Altes Taglöhnerhaus wurde zum Schmuckstück Angela und Dieter Hahn haben in Burkheim ein kleines Gebäude aus dem 17. Jahrhundert renoviert und erhalten dafür den Denkmalschutzpreis des Landes. VOGSTBURG-BURKHEIM. „Es gibt nichts Schöneres als ein altes Haus.“ Dieter Hahn muss es wissen. Zwar wohnt der Pfaffenweiler Bürgermeister selbst in einem Neubau, doch für ihr Ferienhaus in Burkheim, ein saniertes Taglöhnerhaus aus dem 17. Jahrhundert, wird das Ehepaar Dieter und Angela Hahn am 3. März in Rottweil mit dem Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg ausgezeichnet. Nicht von ungefähr heißt das Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Lazarus-von-Schwendi-Straße „Haus www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

„mittelalterliche Ferienhaus“ an der zum gelben Hahn“. Hätte es nicht diese leuchtend gelbe Fassade, würde man das Häuschen mit seinen 35 Quadratmetern Grundfläche, das an beiden Seiten von Häusern umgeben ist, wohl kaum wahrnehmen. Als sich das Ehepaar Hahn im Januar 2005 dazu entschloss, das als Kulturdenkmal eingestufte Gebäude zu kaufen und zu sanieren, war es in einem erbärmlichen Zustand. Seit 1989 hatte niemand mehr hier gewohnt, im Dach klafften Löcher, teilweise waren die Decken durchgebrochen. Hätte man noch einige Jahre gewartet, wäre der Abbruch unausweichlich gewesen. Ein Blick ins Innere des liebevoll renovierten Taglöhnerhauses. „Das Haus war klein, wir suchten die Selbsterfahrung“, sagt Hahn. Dass er sich bei der Sanierung an die Vorgaben des Denkmalschutzes halten musste, nahm er gerne in Kauf. Kein Wunder, schließlich hatte Hahn bis zur Wahl zum Pfaffenweiler Bürgermeister im September 2006 insgesamt 6 Jahre bei der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald gearbeitet, 4 Jahre sogar als ihr stellvertretender Leiter.

Durch die Haustüre kommt man in dem kleinen Gebäude direkt in die Küche. Doch der Hausherr führt den Gast zuerst über eine steile Holzstiege hinab in den Keller: ins Esszimmer. Die Einrichtung ist hochmodern: Chrom und Glas. Die Kombination von ursprünglicher Schlichtheit mit moderner Einrichtung und Komfort sei ein Prinzip der Sanierung gewesen, sagt Hahn mit merklichem Stolz. Eine Wand ist weiß verputzt, die andere zeigt das rohe Mauerwerk. „Hier erkennt man, dass das Haus an die alte Burkheimer Stadtmauer angebaut wurde“, sagt Hahn und deutet auf einen Riss im Mauerwerk. „Das ist die älteste Wand, sie stammt aus dem 15. Jahrhundert.“ In einer beleuchteten Vitrine im Esszimmer und in einer verglasten, ebenfalls beleuchteten Nische im Treppenaufgang zur Küche sind Scherben, Krüge, Glasflaschen und sogar ein Schuh aus dem 18. Jahrhundert ausgestellt, die bei der Sanierung entdeckt wurden. Aufgrund der Funde wisse man, dass in diesem Haus Tagelöhner gewohnt haben müssen, erläutert Hahn. Im Raum neben dem Esszimmer, den man durch einen breiten Durchgang erreicht, stehen zwei rote Sessel. Durch eine Glastüre fällt der Blick auf den Torbogen des Kellereingangs und die Außentreppe zur Straße. „Hier war früher der Schweine- und Ziegenstall, in dem die Hausbewohner auch ihre Notdurft verrichteten, denn eine Toilette hatten sie nicht“, erläutert Hahn.

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Die ehemalige Betondecke wurde durch eine Holzdecke ersetzt Durch ein Deckenfenster wird der Kellerraum zusätzlich mit natürlichem Licht versorgt „Wenn man etwas verändern muss, dann erlaubt der Denkmalschutz auch, dass man modern wird“, sagt der Hausherr. Und so wurde auch in die neue Holzdecke in der Küche ein Glasfenster eingelassen, um Tageslicht aus dem Badezimmer zu nutzen. Doch zurück zum Eßraum. Den Torbogen habe man erhalten müssen, das schreibe die Gestaltungssatzung von Burkheim vor, erläutert Hahn. Unterm Torbogen ist jetzt die „Terrasse“, denn Balkon oder Garten gibt es im Haus zum gelben Hahn nicht. Der Platz reicht gerade für zwei Stühle, die Köpfe der Sitzenden ragen knapp über das Straßenniveau. „Da bleiben die Leute gerne stehen“, erzähltTel.Hahn, Terrasse ist richtig kommunikativ.“ 0 76 51 / „unsere 93 20-41 Fax -43

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

E-Mail: info @ domiziel.org

www.domiziel.org Über die Stiege – auf den Einbau von Treppen wurde bewusst verzichtet, um den Charakter des Hauses zu erhalten – geht es wieder hinauf in die Küche. An der weiß verputzten Wand sind Holzteile zu erkennen, die Zargen einer alten Ausgangstüre. Die Decke besteht teils aus Holz, teils aus Lehm, der Deckenbalken stammt aus dem Jahr 1844. Die Küche steht mitten im Raum, „wir wollten das Flair der ehemals offenen Küche erhalten, aber mit hochmodernem Interieur“, sagt Hahn. Die Einrichtung ist eine Maßanfertigung von Willi Sutter und seinem Team der Domiziel GmbH aus Titisee-Neustadt Auf Sutter, der schon mehrere denkmalgeschützte Gebäude saniert hat und mit dem Deutschen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet wurde, hält Hahn große Stücke: „Der ist eine Rakete.“ Besonders in der Planungsphase habe der Projektleiter mit seinem Team Großartiges geleistet.

Bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Anwesens beginne die Planung immer mit der Schadensanalyse. Sie sei die Grundlage für das Konzept, denn „wo was kaputt ist, darf man auch verändern“. Von Sutters Team sei auch der Vorschlag gekommen, sich mit dem Taglöhnerhaus für den baden-württembergischen Denkmalschutzpreis zu bewerben. Vom Wohnzimmer neben der Küche hat man einen herrlichen Ausblick auf den Kaiserstuhl. In einer Ecke steht ein Kaminofen, sonst wird das 80 Quadratmeter große Haus elektrisch beheizt. Ins Dachgeschoss führt noch die ursprüngliche , schmale Holzstiege, die lediglich gereinigt und geölt wurde. Oben angekommen, steht man vor dem alten Hühnerkasten, der heute nur noch von zwei Keramikhennen bewohnt wird. Dachbalken und Teile der ursprünglichen Lehmdecke sind rauchgeschwärzt. Das Fachwerk stammt aus dem 17. Jahrhundert, erklärt Hahn. Unterm Dach, wo einst das Heulager war, befinden sich jetzt ein Badezimmer mit Dusche und Toilette, eine Kammer mit einem begehbaren Schrank und das Schlafzimmer. Im Badezimmer ist das Beleuchtungskonzept, das auch die Denkmalschutzkommission so beeindruckte, am deutlichsten. Der ursprüngliche Kniestock wurde nach außen hin verglast, das rief aber auch die Kritik der Nachbarn auf den Plan, von denen einige glauben, dass dies nicht mit den Vorgaben des Denkmalschutzes vereinbar sei. „Im Gegenteil“, sagt Hahn. Der Kniestock wurde im 19. Jahrhundert geschaffen, um mehr Lagerraum unterm Dach zu bekommen. Es sei eine Auflage des Denkmalschutzes gewesen, die

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Aufstockung auch abzubilden und für natürliches Licht in den Räumen zu sorgen. Alternativ wäre nur eine Dachgaube möglich gewesen, aber die hätte das kleine Häuschen optisch „erschlagen“. Das Schlafzimmer ist im wahrsten Sinn des Wortes ein Ort zum Träumen, falls man nicht schlafen kann, genießt man vom Bett aus den herrlichen Ausblick über die Kirchtürme von Ober-und Niederrotweil zum Kaiserstuhl. Denkmalschutz, davon ist Hahn jetzt auch nach seiner Erfahrung als Bauherr überzeugt, bedeute keine Einschränkung und müsse auch nicht teuer sein, vorausgesetzt es wurde sorgfältig analysiert und geplant. 5 Monate dauerte die Planung beim Taglöhnerhäuschen in Burkheim, genauso lang wie die Bauphase. Mit den Fachbehörden vom Regierungspräsidium wie auch mit dem Bauamt der Tel. 0 76 51 / 93 20-41Stadt Fax -43 Vogtsburg habe man sehr gut zusammengearbeitet Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Finanziell gefördert wurde die Sanierung mit Mitteln des Landessanierungswww.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt programms, in das Burkheim seit einigen Jahren aufgenommen ist. Darauf, dass er mit seinem Taglöhnerhäuschen den Denkmalschutzpreis des Landes bekommt, ist Hahn schon stolz. Insgesamt habe es 83 Bewerbungen gegeben, 12 Objekte kamen in die engere Wahl und wurden von einer Fachkommission besichtigt. Das Taglöhnerhäuschen schaffte es in der Kategorie Kleinsthäuser auf den ersten Platz. Das Ferienhaus bietet Platz für zwei Personen und kann über die Burkheim Touristik oder direkt bei Familie Hahn unter der E-Mail-Adresse fam.cock @t-online.de gebucht werden. Pro Nacht kostet es 54 Euro. Den Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg gibt es seit 29 Jahren. Verliehen wird er vom Schwäbischen Heimatbund, dem Landesverein Badische Heimat und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg mit Unterstützung der Wüstenrot-Stiftung. Mit dem Preis sollen denkmalpflegerisch beispielhaft instand gesetzte Gebäude ausgezeichnet und bekannt gemacht werden, um andere Denkmalbesitzer zur Nachahmung anzuregen. Eigentümer, Architekten und Restauratoren erhalten als Auszeichnung eine Urkunde. Der Bauherr bekommt außerdem 5000 Euro und eine Bronzeplakette, die am Haus angebracht werden kann. In diesem Jahr findet die Preisverleihung am Samstag, 3. März, 17 Uhr, im Kraftwerk Gewerbepark Neckartal in Rottweil statt.

© DIE ZEIT, 28/1997

Jeder andere könnt‘s auch Wie man mit dem Bau von Häusern Politik machen kann Von Helga Keßler

TITISEE-NEUSTADT. - Willi Sutter hat soeben sein siebtes Haus gekauft: die gut hundert Jahre alte Post in Titisee-Neustadt. Sutter ist 35 Jahre alt, gelernt hat er „nix“, wie er selber sagt, reich ist er auch nicht. Aber er besitzt, mit unterschiedlichen Partnern, insgesamt sieben Häuser. „Meine Altersversorgung“, sagt Sutter. Spätestens dann, wenn in zwanzig Jahren die Darlehen zurückgezahlt sind, hat er ausgesorgt und die Freunde, die sich an seinen Projekten beteiligt haben, auch. Doch darum geht es nicht - nicht nur.

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„Was wir gemacht haben, kann jeder“, meint Sutter und bekommt leuchtende Augen. Für die Grünen sitzt er im Stadtrat. Das Gejammer über mangelnde Perspektiven und Zukunftssorgen kann er manchmal nicht mehr hören. „Warum machen‘s andere nicht genauso wie wir?“ fragt er. Wo zur Zeit doch Immobilien so günstig zu haben sind wie noch nie, wo es zinsgünstige Kredite gibt und wo sich doch jeder irgendwie wünscht, selbstbestimmt und für die eigene Zukunft arbeiten zu können. „Wir haben keinen Chef, wir müssen keine Angestellten bezahlen, wir haben keinen Zeitdruck, und wir haben auch keinen finanziellen Druck.“ Thomas Kleiser beschreibt nachgerade paradiesisch anmutende Arbeitsbedingungen. Der gelernte Kachelofenbauer arbeitet seit vielen Jahren mit Willi SutterTel. zusammen die 0 76 51 / 93 20-41- Fax -43beiden kennen sich aus dem Kindergarten. Auch der Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Freiburger Ingenieur Harald Rheinberger ist schon lange dabei. Die Post ist www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt ihr jüngstes gemeinsames Projekt. Neu dabei ist Michael Kleiser, 28 Jahre alt, gelernter Maler. Geld hat Michael Kleiser keines. Trotzdem wird ihm die Post eines Tages mitgehören. Wie die anderen drei auch arbeitet er dafür. Rheinberger übernimmt, wie immer, die statischen Berechnungen. Thomas, Michael und Willi renovieren das Gebäude, reißen Wände ein, verlegen Böden, Rohre und Kabel, mauern, malen und tapezieren. „Das kann doch jeder“, glaubt Willi, der von zehn Jahren arbeiten auf Baustellen schwielige Hände bekommen hat. Das Konzept ist einfach: Für ihre Arbeit auf der Baustelle zahlen sich die drei einen Stundenlohn von dreißig Mark, so viel eben, daß es zum Leben reicht. Ein großer Teil „menschlichen Kapitals“ bleibt im Haus - und sorgt für billige Mieten. Als Finanziers fungieren Privatleute. Sie gewähren Kredite zu Konditionen, die günstiger als die der Banken sind. „Beide haben etwas davon - wir, weil wir weniger Zinsen zahlen, die Kreditgeber, weil sie von uns mehr bekommen als von der Bank“, sagt Sutter. Die Geschäfte, die ins Erdgeschoß der renovierten Post einziehen werden, zahlen pro Quadratmeter zehn Mark weniger als auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Klar könnte man mehr verlangen. Aber die Idee, die die vier Bauherren verfolgen, ist eine ganz andere: Seit die Post zugemacht hat, fehlt in der Unterstadt eine wichtige Anlaufstelle, ein Ort für Kommunikation. Die Post soll nach ihrer Renovierung wieder zu so einem Ort werden. „Ihr bleibt auf euren tausend Quadratmetern sitzen“, hatten Neider gehöhnt. Wenige Wochen nach dem Kauf des Gebäudes sind fast alle Flächen vermietet - kein Wunder bei dem Preis. Kleiser und Sutter geht es nicht um den Profit. „Mit Häusern kann man etwas bewegen“, sagt Sutter, „ökologisch, sozial und kulturell.“ Gearbeitet wird stets mit ökologischen Baustoffen die Post soll Wärme und Strom über ein Energie sparendes Blockheizkraftwerk beziehen. In direkter Nachbarschaft zur Post steht ein 400 Jahre altes, sorgfältig renoviertes Bauernhaus. Es ist das älteste Haus in Neustadt. Und es ist ein Sutter/Kleiser-Projekt. Wieder eines mit Anspruch: Im Erdgeschoß verkauft eine Initiative die Produkte der Bauern

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aus der Region. Das schont wegen der kurzen Transportwege die Umwelt und nützt den Bauern, die so viel höhere Preise erzielen, als wenn sie Milch, Kartoffeln oder Äpfel bei der Genossenschaft abliefern. Noch nicht fertig renoviert ist ein weiteres Gebäude, ebenfalls eines der ältesten der Stadt. Es ist das zukünftige Obdachlosenhaus. Bewohner sind Menschen, die sonst keiner als Mieter haben will. Menschen wie Anton Franzen, vierzig Jahre alt, seit neun Monaten trocken. Letzte Woche war er beim Arbeitsamt, Metallbauschlosser hat er mal gelernt. Anton teilt sich das 45-Quadratmeter-Apartment mit Horst Fasel, 36 Jahre alt, seit einem Monat trocken. Horst hat bei der Renovierung mitgeholfen. „Die Leute sind absolut zuverlässig“, betont Willi Sutter. Schon hat er ein neues Objekt gesichtet: eine alte Villa, kurz vor Zerfall. erfährt Sutter, daß ein Grundstücksspekulant das Tel. 0dem 76 51 / 93 20-41 Fax Dann -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Gebäude gekauft hat, um es abreißen zu lassen. Das Denkmalschutzamt hat www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt nichts dagegen. Diesmal kam Willi Sutter zu spät. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m Fre i t a g , 1 6 . Fe b r u a r 2 0 0 7

Gutshofareal als die neue Mitte für Umkirch Skepsis und Beifall zu Planung von Katharina Kunz

UMKIRCH. Abreißen, sanieren oder umbauen? Gastronomie, Läden, gemeinnütziger Gebrauch oder doch eine komplette Verpachtung? Die Diskussion über die Zukunft des Gutshofes hat gerade (wieder) begonnen. Doch langsam nehmen die Planungen Gestalt an. Der Gemeinderat hat sich dazu entschieden, das Gebäude zu sanieren und in seinen Grundformen zu erhalten. Für die Projektplanung wurde Willi Sutter von der Firma Domiziel engagiert, der für die Sanierung von abrissbedrohten Gebäuden vor kurzem den Landesdenkmalpreis erhielt. Sutter sieht in dem Gebäude und dem umliegenden Platz die Möglichkeit „eine Ortsmitte zu gestalten, die sich andere Orte nur wünschen können“. Ziel sei es, den Platz mit Leben zu füllen und ihn zum Treffpunkt in Umkirch zu machen. Um den Ort zu beleben, sieht er die Einrichtung von Gastronomie und Läden im Erdgeschoss vor, sowie die Einrichtung von Büroräumen und Arztpraxen im Obergeschoss. Im oberen Stockwerk könnte ein neuer Bürgersaal mit etwa 240 Quadratmeter entstehen, um auch den politischen Mittelpunkt dort zu etablieren. Viel Wert legt Sutter auf den Erhalt des Daches in seiner jetzigen Form, da er dem Vorplatz viel Freiraum und Nutzungsmöglichkeiten offen lässt. Die Bürger zeigten sich dem Vorschlag gegenüber skeptisch. Vor allem die Anwohner befürchten durch Läden und Gastronomie erhöhte Lärmbelästigung und Verkehrsaufkommen. Die Parkverhältnisse seien schon jetzt in einem äußerst chaotischen Zustand, der Raum für solch ein großes Vorhaben sei sehr begrenzt. Vor allem wenn, wie geplant, die Feuerwehr ihren Platz im hinteren Teil des Gebäudes behalten soll.

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Die Bürger sollen bei der Planung nicht übergangen werden Die Gemeinderäte dagegen zeigten sich zufrieden mit der ersten Planung und können „mit einem guten Gefühl der Sache entgegengehen“ , wie Margit HableMaier (UBU) meinte. Klaus Leible (CDU) beschwichtigte die Bürger, man solle sich jetzt noch nicht in Detailfragen verstricken, die Bürger würden später in die konkrete Planung miteinbezogen. Bürgermeister Walter Laub ergänzte, der Gemeinderat würde nichts befürworten, was das Verkehrsaufkommen in Umkirch steigern könne. Über die Finanzierung der Sanierung wurden noch keine genauen Angaben gemacht. „Wir sind gerade dabei, verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten durchzurechnen, die dann dem Gemeinderat vorgelegt werden“, sagte Laub über den Stand der Dinge. Willi Sutter rechnet für das gesamte Projekt etwa 1,2 Millionen Tel. 0 76 51Euro. / 93 20-41Da Faxder -43 Umbau im Rahmen des Landessanierungsprogramms Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 durchgeführt wird, muss die Gemeinde nur einen Teil der Kosten selbst tragen. www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt B a d i s c h e Z e i t u n g v o m D o n n e r s t a g , 8 . Fe b r u a r 2 0 0 7

Basilischmiede wird Ratsthema Runde mit Experte Willi Sutter TITISEE-NEUSTADT (pes). Die alte Basilischmiede wird möglicherweise doch aus ihrem Dornröschenschlaf geweckt. Nach einem Gespräch, das Bürgermeister Armin Hinterseh mit Willi Sutter geführt hat, wird der Fachmann für die Rettung geschichtsträchtiger Gebäude am 13. Februar zu einem nichtöffentlichen Gedankenaustausch mit dem Gemeinderatsausschuss für Umwelt und Technik zusammentreffen. Dabei soll laut Hinterseh grundsätzlich geklärt werden, ob und nach welchem Konzept das leer stehende Gebäude wieder einer Nutzung zugeführt werden könnte. Dazu gehöre wesentlich die Prüfung der Frage, wo man Geld herbekommen und wie eine künftige Trägerschaft aussehen könnte. Badische Zeitung vom Samstag, 27. Januar 2007

Neues Leben im alten Bauernhaus Eines der ältesten Häuser Kirchzartens stand lange Zeit leer / Jetzt haben sich Investoren für eine Sanierung gefunden Von unserem Redakteur Karlheinz Scher fling

KIRCHZARTEN. Ein Stück vom alten Kirchzarten ist wohl gerettet: Ein Jahrhunderte altes Bauernhaus, das Bank’sche Haus in der Hauptstraße, wird mit neuem Leben erfüllt, nachdem es grundlegend saniert ist. In den vergangenen Jahren hat man in Kirchzarten mehrfach erlebt, wie schwierig es ist, alte, einst ortsbildprägende Gebäude zu erhalten und damit auch ein Stück Kultur der Vergangenheit in die Zukunft zu retten. Für viele Bürger schmerzlich war der Abriss des Krummholzhofs mitten im Ortszentrum. Es gab viele Vorschläge für eine Nutzung, aber die Bausubstanz war so

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schlecht, dass man sehr viel Geld hätte in die Hand nehmen müssen, um etwas Vernünftiges zu schaffen. Und dafür fehlten Investoren. Ähnlich ging es mit der Birkenhofscheune. Auch für jenes markante Gebäude in der Birkenhofsiedlung gab es unterschiedliche Nutzungsvorschläge, aber es fand sich lange Zeit kein Investor, so dass bereits einem Abbruchantrag zugestimmt war. Dann aber kam Willi Sutter mit einer neuen Nutzungsidee, und mit Geldgebern im Rücken, und jetzt ist die Scheune fast fertig umgebaut. Es war auch Willi Sutter, der sich für die Rainhofscheune in Burg-Birkenhof interessierte und derzeit an einem neuen Nutzungskonzept arbeitet. Für das Bank’sche Haus in der Hauptstraße, das mehrere hundert Jahre alt ist und nur eine Deckenhöhe von 1,80 Meter hat, hat ebenfalls Willi Sutter Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Investoren gefunden. Das alte Haus soll jetzt ausgeräumt und saniert werden. E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org soll eine moderne Wohnung entstehen. Das Nebengebäude 79822 Titisee-NeustadtIm Dachgeschoss soll abgerissen werden. Dort soll ein neues Wohnhaus entstehen. Dafür muss der Gemeinderat noch seine Zustimmung geben. Dendrochronologische Untersuchungen sollen Auskunft über das Alter der Holzkonstruktion geben. Sutter möchte möglichst viel der alten Konstruktion und Einrichtung erhalten.

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Ein Gasthaus wird zum Domizil Die Domiziel GmbH hat in Ebnet den „Hirschen“ für 1,3 Millionen Euro zu einem besonderen Wohnprojekt umgebaut Von unserer Mitarbeiterin Silvia Faller

EBNET. Ein Stall als Herberge. Vor mehr als 2000 Jahren fanden Maria , Josef und das Christuskind hier Zuflucht, empfanden Geborgenheit und Harmonie. Willi Sutter, Mitgründer und geschäftsführender Gesellschafter der Domiziel GmbH mit Sitz in Titisee-Neustadt, hat zusammen mit vier anderen Investoren das frühere Gasthaus „Zum Hirschen“ in Ebnet in eine moderne Zuflucht verwanTel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH delt. Heute leben in dem denkmalgeschützten Gebäude auf 800 Quadratmetern E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt in Mietwohnungen rund zwei Dutzend Menschen: an Demenz erkrankte Menschen und Pflegekräfte, Studierende, eine Familie sowie Frauen und Männer, die einige Jahre lang wohnungslos waren. Gerdi Garcia (42) hat zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen. Vor drei Jahren flüchtete die Frau vor ihrem Mann, nachdem der sie fast erschlagen hätte. Geborgenheit haben sie und ihre beiden Kinder in einer Wohngemeinschaft in Ebnet gefunden. Erheblich trägt dazu Andrea Horack (46) bei. Bei ihr kann sich Gerdi Garcia aussprechen und von ihr lässt sie sich ermutigen. Andrea Horack macht es im Gegenzug genauso. Und für die Kinder ist die 46-Jährige längst zu einer Vertrauten geworden, einer Patentante oder Oma ähnlich. Auch Andrea Horack hatte bislang kein einfaches Leben. Geprägt war es viele Jahre lang von einer schweren Suchtkrankheit. Bei ihrem zweiten Aufenthalt in der Schallstadter Rehabilitationsklinik „Lindenhof“ der Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe und Jugendschutz in der Erzdiözese Freiburg kam sie zu einer für sie wichtigen Erkenntnis: Ihren bisherigen Wohnort und alte Beziehungen musste sie aufgeben, um nicht in die Sucht zurück zu fallen. Ebenso wie Gerdi Garcia nach ihrer Flucht stand Horack nach ihrer Entlassung aus der Klinik allerdings vor dem Nichts. Gerdi Garcia und ihre Kinder hatten immerhin Unterschlupf in der Wagenburg im Eselswinkel gefunden. In diesem Jahr haben die beiden Frauen zum zweiten Mal in Ebnet Weihnachten miteinander gefeiert. Im April 2004 bezogen sie Wohnungen, die von der Domiziel GmbH aus Titisee-Neustadt im ehemaligen Gasthaus „Zum Hirschen“ eingerichtet wurden und zwar im Blick auf Menschen, die auf dem freien Markt nur schwer zu einer Wohnung kommen. Die Beratungsstelle FreiRaum– Hilfen für Frauen in Wohnungsnot – der Diakonie Freiburg hatte Gerdi Garcia und Andrea Horack den Kontakt vermittelt. Erworben hatte das denkmalgeschützte Anwesen, das Ebnets Ortsmitte prägt, Domiziel-Geschäftsführer Willi Sutter zusammen mit vier anderen Investoren. Zu ihnen zählen Bauhandwerker ebensowie Sozialarbeiter, Architekten und Ingenieure. Die Mitarbeiter der Domiziel GmbH – sie alle sind ehemalige Wohnungslose –haben die praktischen Arbeiten erledigt. Die Gesellschaft investiert im Gebiet zwischen Lörrach, Titisee-Neustadt und Emmendingen in solche Projekte, in Ebnet waren es 1,3 Millionen Euro. In den acht Jahren seit ihrer Gründung hat das Unternehmen auf diese Weise schon

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60 Wohnungen eingerichtet. Das eingesetzte Kapital verzinst sich wie bei anderen Wohnungen über die Mieteinahmen. Zinsverbilligte Darlehen des Landes sorgen für relativ niedrige Mieten von rund fünf Euro pro Quadratmeter. In Ebnet sind Wohnungen mit einer Fläche von insgesamt 800 Quadratmetern entstanden. Mieter sind an Demenz erkrankte Menschen, die begleitet von Pflegerinnen eine Wohngemeinschaft bilden. Studierende, eine Familie sowie ehemalige Wohnungslose, sind weitere Mieter. Eine weitere Wohnung im Granatgässle hat die Domiziel GmbH ebenfalls an ehemalige Wohnungslose vermietet. „Wir machen nur gute Erfahrungen. Der Schlüssel für den Erfolg ist, dass die Menschen eingebettet in Beziehungen leben können“, sagt Willi Sutter. Gerdi Garcia spricht von „Rettung“ für sich und ihre Kinder. Als Wohnungsnicht bei sich behalten können und in irgendeinem wäre sie in ihrem seelischen Elend versackt. „Es ist das Miteinander, das die Wende gebracht hat“, sagt Andrea Horack. Auch für sie.

Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH lose hätte sie die beiden E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-NeustadtHochhaus untergebracht,

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Erste Nacht in der Birkenhofscheune Am Mittwoch zogen Gabriele Fehrenbach und Keith Bunyan als erste Bewohner in den Neubau unter dem alten Walmdach ein Von unserem Redakteur Karlheinz Scher fling

KIRCHZARTEN. Mitten zwischen Kisten und Möbelteilen strahlten gestern Morgen Gabriele Fehrenbach und Keith Bunyan: Sie hatten die erste Nacht in ihrer neuen Wohnung in der Birkenhofscheune verbracht. Es war so herrlich ruhig, erzählten sie. Das wird sich spätestens nach den Feiertagen ändern, denn die alte Scheune ist immer noch Großbaustelle. Baustelle ist auch noch ihre Wohnung, denn die Küche muss erst montiert werden, und die Möbel sind noch nicht aufgeschlagen. So schliefen sie nach dem Umzug aus Neustadt ins Dreisamtal auf den Matratzen auf dem Boden ihres künftigen Wohnzimmers mit Blick durch das große Rundbogenfenster, von wo aus man gestern sogar die Vogesen über dem Dunst des Rheintals sah. Willi Sutter aus Neustadt, seit gut einem Jahr Besitzer der Scheune in der Birkenhofsiedlung, Geschäftsführer der Domiziel GmbH und erfahrener Sanierer von denkmalgeschützten Gebäuden, hat in wenigen Monaten geschafft, was ihm vor einem Jahr kaum jemand glauben wollte: Unter dem riesigen Walmdach der denkmalgeschützten Scheune sind gewissermaßen acht Einfamilienhäuschen entstanden, ohne dass die wertvolle Holzkonstruktion groß beeinträchtigt wurde. Dass er seine Vision umsetzen konnte, verdankt er den einheimischen Handwerkern, die bei dem Ausbau Großartiges geleistet hätten, wie er gestern erzählte. Der Statiker hatte die Vorgaben gemacht, und es war vor allem Zimmermannskunst, in das schiefwinklige, nach einer Seite sich neigende Dach die neuen langen Gauben so einzubauen, dass man heute den Eindruck hat, sie wären schon immer Teil des Gebäudes gewesen. Beim Bau der Wohnungen wurde darauf geachtet, dass die Holzkonstruktion weitgehend unverändert und dass möglichst viel altes Holz sichtbar

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bleibt. So gibt es in manchen Räumen dicke wurmstichige Balken, unter denen man nur mit eingezogenem Kopf durchkommt. Von einer Wohnung aus wurde der Blick hinauf in die riesige Dachkonstruktion offen gehalten, in einem Raum im Erdgeschoss ist noch der Futtertrog Teil eines Raumes. Willi Sutter geht davon aus, dass Ende Mai alle zwölf Wohnungen, eine davon bietet Raum für einen Gewerbebetrieb, bezogen sein werden. Vier der Appartements sind barrierefrei behindertengerecht gestaltet und in eine große Wohnung werden acht an Demenz erkrankte Menschen einziehen und rund um die Uhr betreut werden. Die Scheune sticht jetzt nicht nur wegen ihrer neuen Glasflächen ins Auge, ihr Holz erstrahlt in heller Farbe. Denn die Außenhaut wurde sandgestrahlt und wird jetzt im Laufe der Jahre wieder Patina bekommen. Auf Gelände vor der Scheune, wo jetzt noch Baumaterial lagert , wird Tel. 0 dem 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 ein großer Schwarzwälder Bauerngarten angelegt. www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Badische Zeitung vom 25.10.2006

Aus Ruinen werden wieder Vorzeigeobjekte Sanierung mit sozialem Engagement / Willi Sutter und die Domiziel in TitiseeNeustadt werden mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. von Thomas Winckelmann

„Nein, sammeln will er sie nicht“, wehrt Willi Sutter ab, aber die Freude ist nicht zu übersehen: Nach dem Baden-Württembergischen Denkmalschutzpreis 2005 und dem renommierten Werkbund-Label erhalten Sutter und die Domiziel im November für ihr Engagement in Südbaden den Bundespreis für Denkmalschutz und auch der Landes-Denkmalschutzpreis 2006 geht nach Neustadt. TITISEE-NEUSTADT. Ausgezeichnet wird mit dem Bundespreis nicht nur der Einsatz Willi Sutters in der Region für die Erhaltung alten Kulturgutes, sondern auch die Verbindung dieser Arbeit mit einem hohen sozialen Engagement. Das Team der Domiziel hat in Südbaden inzwischen einige bemerkenswerte Zeichen gesetzt. Immer wieder kümmerten sich Sutter und seine Mitstreiter um Gebäude, um die teils Jahre oder sogar jahrzehntelang gefeilscht und gestritten wurde, bis sie schier nicht mehr zu retten waren und der Abbruch die einzig mögliche Lösung erschien. Heute bereichern diese Häuser die Gemeinden und sind beliebte Vorzeigeobjekte. Dass sie es werden konnten, dafür bedurfte es der Beharrlichkeit eines Willi Sutter. Die Villa Köchlin in Steinen im Wiesental gehört zu diesen Marksteinen, ebenso wie das Klösterle in Neustadt, das „Blaue Haus“ in Breisach und die „Goldene Krone“ in St Märgen. Eher unscheinbar, aber bautechnisch und vom denkmalschützerischen Wert her ebenso wichtig, ist die Sanierung eines kleinen Fischerhauses in Burkheim, für das Willi Sutter jetzt mit dem BadenWürttembergischen Denkmalpreis ausgezeichnet wird.

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Das Besondere daran war nicht nur das winzige Haus mit einer Grundfläche von 35 Quadratmetern, das eigentlich vollkommen abbruchreif war, sondern auch die Tatsache, dass der Käufer der Leiter der Unteren Denkmalbehörde war. „Ich muss mal auf die andere Seite gehen“, meinte er im Gespräch mit Willi Sutter, mit dem er zuvor viele Diskussionen über andere Objekte geführt hatte, wenn sich Sanierer und Denkmalbehörde wieder einmal nicht ganz einig waren, wie und was erhalten werden sollte. „Ich hab‘ die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen“, erinnert sich Sutter an den ersten gemeinsamen Besichtigungstermin des Häuschens, das bereits seit 18 Jahren leer stand, Löcher im Dach hatte, bei dem teilweise die Decken durchgebrochen waren. Andererseits barg das Haus aus dem 17. Jahrhundert zahlreiche baugeschichtliche Kostbarkeiten. Diese zu erhalten, den Charakter des Gebäudes im Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH denkmalgeschützten Stadtkern von Burkheim nicht zu verändern und dennoch E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt im Inneren einen modernen Wohnraum mit Bezug zur Geschichte zu schaffen, das, so Sutter, „stellte an uns höchste handwerkliche Anforderungen.“ Die Arbeiten seien „sehr experimentell“ gewesen. Dass das Wagnis gelungen ist, zeigt ein Blick auf und in das kleine Haus. Der Hühnerstall am Treppenaufgang blieb ebenso erhalten, wie ein teil der rußgeschwärzten Decke, im Keller lässt es sich neben Resten der Stadtmauer gut wohnen und in der Küche stört nichts den Blick auf das alte Balkenwerk. Bei der Sanierung wurde versucht, die wenige von der ursprünglichen Nutzung erhalten gebliebene Substanz weitestmöglich einzubeziehen – etwa einen mit Holz beheizbaren Küchenherd oder einen steinernen Küchen-Waschtrog. Das Haus wurde 1829 als „Wirtshaus St. Peter“ an die Breisacher israelitische Gemeinde verkauft, „samt Scheuer, Stallung, Garten, Hof und übrige Zugehördte ... zum Behufe eines Schulhauses“: Als solches hatte es bis 1876 Bestand, war dann wohl eine Zeit lang jüdisches Armenspital und schließlich, bis 1940, jüdisches Gemeindehaus. Das mittlerweile in apartem Dunkelblau erscheinende Gebäude im ehemaligen „Judenviertel“ der Breisacher Altstadt bietet eine markante Erinnerungsstätte an die Geschichte der Juden hier – denn neben Speyer und Worms war Breisach ein bedeutendes Zentrum jüdischen Lebens am Oberrhein. Bis zur Deportation am 22. Oktober 1940 nach Gurs hatten sie ihr letztes spirituelles Refugium im ersten Stock des in diesem Haus, nicht weit von der zerstörten Synagoge am Ende der ehemaligen Judengasse. Ein gewaltiger geschichtlicher Sprung vom jüdischen Armenhaus zum repräsentativen Haus eines reichen Textilfabrikanten wurde mit der Villa Köchlin in Steinen vollzogen, die samt dem sie umgebenden Parkgrundstück als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch eingetragen wurde. Wie er zu diesem Projekt gekommen ist? „Ich schaue mich immer in der Region um, wo stehen wunderschöne Häuser und wie werden sie kaputtgemacht“, erklärt Sutter. Der Kontakt zu der Villa im Wiesental kam, wie auch bei anderen Projekten, durch den Freiburger Architekten Frank Blum und den Bauunternehmer Michael Dyllick-Brenzinger zustande, der der für dieses Sanierungsvorhaben gegründeten Eigentümergesellschaft „Habitat“ das Haus für

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einen symbolischen Preis überließ. Im Gegenzug konnte er im Park zwei Neubauten errichten, die heute in einer modernen Variante das einstige historische Ensemble von Fabrikantenvilla, Kutscherhaus und Gärtnerhaus nachahmen. In der Villa selbst richtete „Domiziel“ im Auftrag von „Habitat“ nach den Plänen von Architekt Blum unter denkmalschützerischen Aspekten acht Wohnungen ein, die alle vermietet sind. Das Regierungspräsidium betrachtet die 1840 von dem Schweizer Industriellen Wilhelm Geigy-Lichtenhahn erbaute Villa und „einen Teil des umgebenden Parkgrundstücks“ als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung: „Die Erhaltung der Villa Köchlin mit Park liegt wegen des besonderen exemplarischen und dokumentarischen Wertes ... im gesteigerten öffentlichen Interesse.“ Das Gebäude gehöre zu den frühen Beispielen klassizistischer Wohngebäude mit einer fortschrittlichen Architektur und Formensprache ihrer Zeit, Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH heißt es ininfo dem Gutachten der Kunsthistoriker. Es besitze einen hohen ErinE-Mail: @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt nerungswert zur industriellen Entwicklung des südlichen Markgräfler Landes. Der umgebende Park bilde mit der Villa eine Einheit. Er wurde um 1850 von einem Mitarbeiter des Botanischen Gartens Basel gestaltet. Auch hier wurde bei der Sanierung versucht, das Haus in den ursprünglichen Zustand zurückzuführen und dennoch zeitgemäßes Wohnen zu ermöglichen. Versteht sich, dass die alten Stuckarbeiten an den Decken erhalten blieben, ebenso wie die schönen Parkett- oder Fliesenböden und die Eichentüren. Ebenfalls ein Vorzeigeobjekt ist die „Goldene Krone“ in St. Märgen. Auch dieses einst renommierte Hotel war lange vom Abriss bedroht und wurde von einer Interessengemeinschaft aus dem Ort mit Hilfe der „Domiziel“ gerettet, saniert und ist heute ein Aushängeschild der Gemeinde. Bei der Einweihung meinte Landrat Jochen Glaeser, die „Goldene Krone“ zeige zum einen, dass bürgerschaftliches Engagement viel bewirke, zum anderen, dass Denkmäler Identität stiften. „Sie dürfen nicht als Last und Belastung angesehen werden“, betonte er, „sondern als Chancenbündel“. Die „Krone“ war bereits Gegenstand eines Filmes, den der SWR in St. Märgen drehte und vor Kurzem informierten sich Architekten und Bauingenieure aus Japan über das ökologische Energiekonzept, das in dem Altbau verwirklicht wurde. Im vergangenen Jahr wurde das Objekt mit dem Landwirtschaftspreis ausgezeichnet und außerdem ging der Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg 2005 an die „Goldene Krone“, die 1757 erbaut anfangs als Kloster-Herberge diente. Später wandelte sie sich zum Gasthof und zum führenden Grandhotel im Schwarzwald. Berühmte Gäste wie Edith Stein, Karl May, Konrad Adenauer und mehr haben ihren Namenszug in die Gästebücher eingetragen. In den 1960erJahren fehlte das Geld für Renovierungen und so stand das Hotel Jahre leer, bis der Förderverein „Lebendiges Dorf“ 2003 das Haus kaufte. Elf Privatpersonen schlossen sich zur „Goldenen Krone GbR“ zusammen und setzten sich für die Erhaltung des Baudenkmals ein, in dem heute ein Café ist und der Jugendstilsaal für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Schließlich nicht zu vergessen ist das „Klösterle“ in Neustadt, das UrObjekt, an dem das denkmalschützerische Engagement von Willi Sutter und damit auch der „Domiziel“ seinen Anfang nahm, und viele andere Objekte in Titisee-Neustadt.

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Infobox: Sozialer Denkmalschutz Die Domiziel GmbH ist ein Bauunternehmen, das seit 1998 besteht. Es wurde von Bauhandwerkern, die vormals selbstständig im Bereich der Altbausanierung und des Denkmalschutzes tätig waren, von einem Architekten und Bauingenieur und Sozialarbeitern gegründet. Ziel des Unternehmens ist es, günstigen Wohnraum für Personen zu erstellen, die keinen oder erschwerten Zugang zum Wohnungsmarkt haben und nach dem Landeswohnungsbauprogramm als „besondere Bedarfsgruppen“ definiert werden. Die Wohnbauprojekte werden daher durch das Land Baden-Württemberg mit zinsverbilligten Darlehen und Zu­s chüssen gefördert. Domiziel bietet bei der Sanierung Arbeit für ehemals Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Woh­ nungslose und leistet somit einen Beitrag zur Integration. Die Häuser und E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-NeustadtWoh­n ungen in Altbauobjekten werden nach neuesten baubiologischen Erkenntnissen saniert, dabei die vorhandene Bausub­s tanz weitgehend erhalten und städte­b auliche Besonderheiten berücksichtigt. Zunehmend konzentriert sich Domiziel auf denkmalgeschützte Objekte.

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Badische Zeitung vom 02.10.2006

Beeindruckt vom Streben alte Bauten zu erhalten Architekten und Bau-Ingenieure aus Japan lassen sich von Willi Sutter das ökologische Energiekonzept der Goldenen Krone erläutern von Alexandra Wehrle

ST. MÄRGEN. Über das ökologische Energiekonzept, das in der Goldenen Krone verwirklicht worden ist, und über Altbausanierung im Allgemeinen, informierten sich kürzlich vier Architekten und Bauingenieure aus Japan. Dank ausgeklügelter Dämmung und dem Einbau einer Holzpelletsheizung liegt die Krone unterhalb des Standards für Neubauten. Fasziniert lassen sich Hiromi Watanabe, Iwaoka Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Shigeki, Keijiro Hayashi und Takekoma Hiroyuki von Willi Sutter, der mit seiner E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Firma Domiziel die Sanierung betreut hat, durch die Goldene Krone führen. In Japan werden alte Gebäude selten renoviert, sondern wegen mangelndem Fachwissen und Gleichgültigkeit gegenüber Kulturdenkmälern meistens abgerissen, wie Noriaki Ikeda, Pressereferent der Holzkette Schwarzwald erklärt. Über ihn ist der Besuch zustande gekommen. Besonders interessieren sich die vier für die Holzpelletsheizung. Begeistert bestaunen sie das Kellergewölbe und vor allem den großen Pufferspeicher der Heizung. Das energetische Gesamtkonzept haben die Bauherren vom Förderkreis Lebendiges Dorf zusammen mit ihrem Heizungsbauer selbst erarbeitet. Mehrere Maßnahmen greifen ineinander. Die Wände und das Dach sind dick mit Isofloc gedämmt, der Boden zum Keller mit Styrodur. Fenster und Außen- sowie Balkontüren sind selbst aus Isolierglas oder, wie etwa bei der Gartentür im Landfrauen-Café, mit einer zusätzlichen Isolierglastür versehen. So konnten die alten Türen erhalten werden. Alles zusammen ergibt einen rechnerischen Wärmebedarf von 65 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Ein normaler Neubau hat einen Bedarf von 75 Kilowattstunden. Enorm verringert werden konnten die CO 2-Emissionen, wie Sutter erklärt. Vor der Sanierung lagen sie in der Krone bei 237 Tonnen pro Jahr, nun liegen sie noch bei 30 Tonnen. Eine Minderung von 207 Tonnen „ist schon ‚ne eindrückliche Zahl“. Im Jugendstilsaal entdeckt einer der japanischen Gäste die alten, restaurierten Heizkörper. „Die funktionieren“, erklärt Sutter. Früher seien sie mittels einer Dampfheizung erwärmt worden, heute über einen normalen Wasserspeicher. Den Kachelofen im Café betrachten die vier besonders lange. Er wird ebenfalls von der Pelletsheizung gespeist. Die Heizung hat eine Leistung von 99 Kilowattstunden bei einer Wohnfläche von 1500 Quadratmetern inklusive Café und Jugendstilsaal. Beim Einbau konnte die alte Kaminanlage genutzt werden, wie Sutter sagt. Sie musste im Keller nur verlängert werden. Der Lagerraum kann 20 Kubikmeter Pellets aufnehmen. Er wird zweimal im Jahr gefüllt. Beeindruckt meint einer der japanischen Ingenieure, der Austausch zwischen Japan und Deutschland im Bereich der Ökologie müsse auf jeden Fall ausgebaut werden. Denn in ihrem Land haben die vier noch viel zu tun. Pelletsheizungen seien rar, so Ikeda. Meist werde mit l geheizt, und zwar dezentral, so dass fast jedes Zimmer eine eigene Heizung habe. Das sei sehr umständlich,

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räumt er ein, „deswegen heizen die Japaner wenig“ und nur die Räume, die oft genutzt werden. Das verursache in den Häusern große Temperaturunterschiede und in der Folge oft Schimmelbefall. „Holz gibt es schon“, sagt Forstwirt Ikeda, Japan besitze doppelt so viel Wald wie Deutschland, „aber die japanische Forstwirtschaft funktioniert nicht so wie hier.“ Nur 50 Prozent der teils sehr steilen Waldflächen, auf denen vor allem Zedern, Zypressen, Kiefern und Lärchen wachsen, würden genutzt. Deshalb kaufen die Japaner Holz zu. „Aber eigentlich könnte man sich selber versorgen“, so Ikeda. Er selbst arbeite beruflich daran. Es sei ein grundlegendes Problem in Japan, dass zwar die Technologie vorhanden sei, aber das Bewusstsein für umweltschonendes Bauen und Heizen fehle. „Die Verbraucher haben keine Ahnung“, Firmen wollten nur viel Geld verdienen. Deshalb werde zum Beispiel nicht so dick gedämmt wie in Deutschland: Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH statt 30 Zentimeter nur zehn bis 15 Zentimeter. Es fehle an Konzepten. Wohl E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt deshalb sind die vier Ingenieure so beeindruckt von der Goldenen Krone. Gern nehmen sie das Angebot Sutters an und besichtigen noch die Birkenhofscheune in Kirchzarten-Burg, die für Wohnzwecke saniert und umgebaut wird. Sie soll einen Energiestandard von nur 40 Kilowattstunden erreichen. Badische Zeitung vom 02.09.2006

Ein langer Kampf gegen den Bagger Willi Sutter erhält den Deutschen Preis für Denkmalschutz von Thomas Winkelmann

TITISEE-NEUSTADT. „Wenn ich im November diesen Preis erhalte, so nehme ich ihn stellvertretend für viele Mitstreiter entgegen“, sagt Willi Sutter (45). Und der Geschäftsführer der Domiziel GmbH bekräftigt dies mit dem Nachsatz: „Dies zu sagen ist mir sehr wichtig“. Durchaus streitbar, wenn es um die Sache geht, oder wenn Intoleranz oder Ignoranz im Spiel sind, arbeitet er bescheiden im Hintergrund und muss dennoch bald an die große Öffentlichkeit: Sutter wird im November in Weimar mit dem Deutschen Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Auf Vorschlag des Landesamtes für Denkmalpflege wird Sutters Engagement für die Sanierung und neue Nutzung zahlreicher Baudenkmäler in der Region mit der Silbernen Halbkugel gewürdigt. Hinter dem beispielhaften Einsatz für die Erhaltung alter Baukultur steckt aber viel mehr: Ein großes soziales Engagement für Benachteiligte und Gestrauchelte. Nicht einfach nur abreißen, sondern erhalten, Altes mit Neuem verbinden, denkmalgeschützte Häuser bewahren, wirtschaftlich betreiben und dabei gleichzeitig Menschen in schwierigen Lebenslagen die Aussicht auf eine bessere Zukunft zu geben, diesen Spagat haben Willi Sutter und die Domiziel erfolgreich geschafft. Das Modell hat weit über die Region hinaus Beachtung gefunden. Die Meriten will er nicht alleine in Anspruch nehmen: „Domiziel ist ein Team“, sagt Willi Sutter und verweist auf seine Mitstreiter Karsten Albert („er ist mit Herz und Seele dabei“), Statiker Harald Rheinberger („er ist immer da, wenn’s klemmt“), Thomas und Michael Kleiser („sie haben viele Häuser mit saniert“). Das Quintett fungiert als Gesellschafter der Domiziel GmbH. Und er

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nennt auch die „Menschen im Umfeld“ wie Wolfgang Fugmann, der bei vielen Vorhaben eine tragende Rolle spielt und Sibylle Steinweg, die gerade auch Projekte in Neustadt mit Kultur und damit mit Leben füllt. Ideengeber, Initiator und unermüdlicher Motor ist dennoch Willi Sutter, der sich seit über 20 Jahren ganz dem Erhalt von altem Kulturgut verschrieben hat, seine Ideen von einer sozialen, toleranten und umweltbewussten Gemeinschaft, die er jahrelang auch als junger und streitbarer Gemeinderat der Grünen vehement vertreten hat, auch tatsächlich lebt und erfolgreich in die Realität umsetzt. Mit alten Häusern in seiner Heimatstadt Neustadt hat alles begonnen und Sutter wird rasch energisch, wenn er auflistet, was alles in der Wälderstadt in früheren Jahren gedankenlos der Abrissbirne geopfert wurde, unwiederbringlich verloren gegangen ist. „Die kulturelle Identität einer Gemeinde wird auch durch Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH ihre Gebäude erklärt der Domiziel-Geschäftsführer und erinE-Mail: info @repräsentiert“, domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt nert an so stadtbildprägende Häuser wie die alte Sparkasse, das Amtsgericht, das Forstamt und die alten Höfe am Fuße des Pfauensüchs, die Neubauten oder Parkplätzen weichen mussten. Nach dem Abitur am Wirtschaftsgymnasium und dem Zivildienst in der Betreuung von psychisch kranken Kindern und Jugendlichen, war der Streit zwischen den jungen Grünen-Stadträten und der abrissbereiten Verwaltung und Gemeinderatsmehrheit um das Klösterle, eines der ältesten Gebäude der Stadt, eine Initialzündung. Sutter und Mitstreiter Leopold Winterhaider scharten eine Bauherrengemeinschaft um sich, die ohne Eigenkapital das heruntergekommene Gebäude erwarb und mit viel Eigenarbeit und Idealismus bewies, dass auch Altes erhaltenswert sein kann. Handwerkliche Erfahrung sammelte die Gruppe bereits zwei Jahre zuvor mit der Rettung des Hilpertenhäusle. Von vielen als „verrückte Idee“ abgetan, bauten sie das alte Leibgedinghaus im Spriegelsbach Balken für Balken ab und auf einem Grundstück in Waldau wieder originalgetreu auf. Noch heute dient es als Wohnhaus. Schmunzelnd erinnert sich Sutter an die jugendlich unbekümmerte Idee, das Hilpertenhäusle als Ganzes per Hubschrauber an seinen neuen Standort zu versetzen. „Wir haben um vieles gekämpft“, sagt er im Rückblick auf die 80er-Jahre und die zahlreichen Häuser, die in der Wälderstadt zur Disposition standen. Er selbst näherte sich immer mehr einer professionellen Sanierung von Kulturdenkmälern, eignete sich „autodidaktisch“, wie er selbst sagt, Fähigkeiten in vielen handwerklichen Bereichen an. Über weitere Teile des ehemaligen Kapuziner-Klosters, eine Kapelle im Reichenbachtal und die Restaurierung der Urishof-Mühle im Jostal, wurde 1997 mit dem Kauf und der Sanierung eines landwirtschaftlichen Gebäudes in Neustadt, dem Haus Wilhelm-Stahl-Straße 11, der Grundstock für die Kombination von sozialem Engagement, Denkmalschutz und der heutigen Domiziel GmbH gelegt. Auf Anregung der Arbeitsgemeinschaft für Gefährdetenhilfe (AGJ), eine Abteilung der Caritas, wurden seitdem immer ehemals Wohnungslose bei der Sanierung alter Gebäude beschäftigt. Sie erhielten nicht nur durch die gezielte Anleitung und Arbeit einen Halt, sondern auch in den fertigen Häusern eine Wohnung. „Es ist falsch, wenn man sich darüber erhebt, dass jemand auf der Straße lebt“, sagt Sutter. Auch wenn Menschen mit Behinderungen, mit Alkohol- und psychischen Problemen danach noch viel Zuspruch und Begleitung brauchen, – eine Arbeit, die für ein Bauunternehmen absolut nicht selbstverständlich ist -, freut sich Sutter darüber, dass viele der einst Gestrauchelten

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wieder einen Weg zurück in ein geregeltes Dasein gefunden haben. Dabei weiß Sutter aus der jahrelangen Begleitung der Domiziel-Schützlinge: „Immer im Leben zu bleiben, ist ein harter Kampf“ „Es hat ein Wandel stattgefunden“ Willi Sutter „Ziel des Unternehmens ist es, günstigen Wohnraum für Personen zu erstellen, die keinen oder sehr erschwerten Zugang zum allgemeinen Wohnungsmarkt haben“, umschreibt er die Philosophie von Domiziel. Auf diesem Wege entstanden alleine in Neustadt bisher 80 Wohnungen in verschiedenen Altbauobjekten. Das Modell machte Schule. Im Laufe der Jahre kamen ähnliche Objekte auch in Freiburg und in Emmendingen dazu, ergänzt durch frei finanzierte Wohnungen, Wohnraum große Familien, Läden und Büros in denkmalgeschützten GebäuTel. 0 76 für 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 den. Inzwischen betreut die Gesellschaft rund 120 Wohnungen. Der Aktionsradius www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt wurde immer größer. Viel Lob gab es unter anderem für die Restaurierung des ehemaligen jüdischen Gemeindehauses in Breisach. Für die Projektleitung bei der Sanierung der Goldenen Krone in St. Märgen gab es im vergangenen Jahr den Baden-Württembergischen Denkmalpreis. Auf die markante Villa Köchlin in Steinen und ein historisches Fischerhaus in Burkheim folgte die Sanierung der großen Birkenhofscheune in Kirchzarten-Burg. Und der 45-jährige Bauleiter und Projektentwickler knobelt zusammen mit caritativen Verbänden und Behörden bereits an neuen Großprojekten in der Wälderstadt, in denen wieder soziales Engagement und die Erhaltung historischer Bausubstanz unter einem Dach vereint werden. Zur Domiziel gesellte sich die „Bodenständig e.G“, die Mieter zu Genossen macht und unter anderem in Emmendingen in Zusammenarbeit mit der Stadt, der Caritas, der AGJ und anderen Verbänden Wohnungsprojekte verwirklicht. Eine enge Kooperation, die sich Sutter in dieser Form auch anderenorts wünschen würde. Und er vermisst eine „soziale Feuerwehr“, die schnell eingreifen kann, wenn Menschen mit Problemen abzurutschen drohen. „Wir haben über 40 Appartements mit einem schwierigen Personenkreis“, umschreibt Sutter das Problem und die wesensfremden Aufgaben des „Domiziel“-Büros: „Wir merken es als erstes, wenn etwas nicht läuft“. Vor allem Waltraud Sorgius merkt es. Sie ist im Büro Sorgentelefon, Betreuerin, Sekretärin und Erst-Helferin in schwierigen Lebenslagen. Bei allem Einsatz sieht Sutter in der Wälderstadt nun einen Erfolg des 21-jährigen Kampfes für den Erhalt alten Kulturgutes: „Es hat ein Wandel stattgefunden“, stellt er fest, „niemand denkt mehr zuerst über einen Abriss eines Hauses nach, da man gesehen hat, es bringt ‚was, alte Gebäude zu sanieren.“

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Badische Zeitung vom 13.07.2006

Ein Gewinn für soziale Integration und die Gemeinden Deutscher Werkbund zeichnet „Domizier Titisee-Neustadt aus / Vom Land für den Deutschen Denkmalpreis vorgeschlagen von Thomas Winckelmann

TITISEE-NEUSTADT. Sie arbeiten bescheiden im Stillen und stellen immer wieder unter Beweis, dass sich wirtschaftliches Arbeiten und großes soziales Engagement nicht ausschließen. Die Projekte der Titisee-Neustädter Firma „Domiziel“ in Neustadt wieder Impulse, die auf den ganzen Ort ausstrahTel. 0 76 51setzen / 93 20-41 immer Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 len. Das Unternehmen um die Neustädter Willi Sutter und Carsten Albert wird www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt morgen, Freitag, 14. Juli, in Offenburg mit dem Werkbund-Label ausgezeichnet. Daneben wurde „Domiziel“ für den Deutschen Denkmalpreis vorgeschlagen. Der Deutsche Werkbund, ein Zusammenschluss kreativer Personen, Firmen und Institutionen aus unterschiedlichen Disziplinen, ist unter anderem in Architektenkreisen sehr renommiert. Er vergibt in diesem Jahr zum ersten Mal das Werkbund-Label für Projekte und Initiativen, die sich durch herausragende innovative oder gestalterische Qualitäten und soziale oder politische Vorbildfunktion hervorheben. Unter neun Projekten hat der Vorstand des Werkbund Baden-Württemberg auch die Titisee-Neustädter Domiziel als einen der ersten Träger des neuen „Qualitätssiegels“ ausgewählt Bewertungskriterium war, dass die Projekte und Initiativen innovativ, interdisziplinär und zukunftsweisend sein, hohe gestalterische Qualität besitzen, soziale oder politische Vorbildfunktion haben, umweltfreundliche Technologien und Energien einsetzen sowie Modellcharakter haben sollten. Auch die Förderung zivilgesellschaftlicher Entwicklungen durch Mut, unkonventionelles Vorgehen, Querdenken und Eigeninitiative wird vom Werkbund honoriert Mit dem neuen Label soll der „Domiziel“ zu mehr öffentlicher Anerkennung verholfen werden. Der Werkbund will damit deutlich machen, was seiner Meinung nach wichtig ist für die Gestaltung von Zukunft und für die Bewältigung dringlicher gesellschaftlicher Fragen. Die Auszeichnung wird künftig alle zwei Jahre verliehen. Der Deutsche Werkbund wurde 1907 gegründet und ist bis heute ein wichtiger Impulsgeber, wenn es um Zukunftsfragen in Architektur, Städtebau, Design, Ökologie, Erziehung und Bildung geht. Zu seinen Mitgliedern zählten und zählen Persönlichkeiten wie Theodor Heuss, Walter Gropius, Mia Seeger, Egon Eiermann und Walter Jens. Für das Werkbund-Label kann man sich nicht bewerben, die Projekte werden von der Organisation selbst ausgesucht „Der Werkbund ist an uns herangetreten“, bestätigte Domiziel-Geschäftsführer Willi Sutter auf Anfrage, der sich über die „große Ehre“ besonders freut.

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In Deutschland leben schätzungsweise 345 000 Menschen in ungesicherten Wohnverhältnissen, in Notunterkünften oder auf der Straße. Für Wohnungslosigkeit gibt es viele Ursachen: Straffälligkeit, Überschuldung, gesundheitliche Einschränkungen oder fehlende Ausbildung setzen oft eine Spirale der sozialen Ausgrenzung in Gang. Ziel des Unternehmens Domiziel ist es, günstigen Wohnraum für diese „besonderen Bedarfsgruppen“ zu erstellen. Dazu erwirbt es denkmalgeschützte, meist abbruchreife Häuser und beteiligt die arbeits- und wohnsitzlosen Menschen an den Bauarbeiten, um ihre gesellschaftliche Wiedereingliederung zu erreichen. Die meist ungelernten Mitarbeiter erhalten dadurch eine fachliche Qualifikation in der Baubranche und zumindest einen befristeten Arbeitsvertrag bei der Domiziel GmbH. Durch die Qualifizierung haben Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 sie die Chance, später eine unbefristete Anstellung bei Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 einer anderen Baufirma zu bekommen. www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Das Bauunternehmen Domiziel wurde 1998 von Bauhandwerkern, Sozialarbeitern und einem Architekten gegründet Hervorgegangen ist das Unternehmen aus Handwerkerzusammenschlüssen, die bereits in den Jahren zuvor dieselben sozialen und denkmalpflegerischen Ziele verfolgten. Ursprungsobjekt war das „Klösterle“ in Neustadt, das nach Hausbesetzungen und heftigem Widerstand gegen die Abrisspläne der Stadt, von damals jungen und engagierten Studenten und Handwerkern erworben und mustergültig saniert wurde. Auch heute noch saniert „Domiziel“ die Gebäude nach neuesten baubiologischen Erkenntnissen, unter weitestgehendem Erhalt vorhandener Bausubstanz und unter Berücksichtigung der vorhandenen städtebaulichen Besonderheiten. Nach Fertigstellung können die Mitarbeiter darin selbst eine Wohnung beziehen. Bisher entstanden in zwölf Gebäuden 44 Wohnungen für Obdachlose, 19 Sozialwohnungen für Familien, eine Wohngemeinschaft für Demenzkranke, gewerbliche Räume, Verkaufs- und Büroflächen. Insgesamt wurden für 6,5 Mio. Euro Immobilienwerte geschaffen. Für die Preisverleihung des Werkbundes am Freitag in Offenburg mussten alle Objekte zusammengestellt und dokumentiert werden. „Es war einem gar nichtbewusst, wie viel wir 20 Jahren schon gemacht haben“, meinte Willi Sutter gestern. Dabei, das bestätigten Fachleute in den vergangen Jahren immer wieder, agiere das Unternehmen – unterstützt von verschiedenen Betreuungseinrichtungen – mit einer sozialen, handwerklichen und wirtschaftlichen Kompetenz, die keinen Vergleich zu scheuen brauche. Das würdigte auch der Werkbund: „Mit ihren Projekten, die Menschen zu einer Wohnung und zu beruflicher Qualifizierung verhelfen, leistet die Firma Domiziel einen erheblichen Beitrag zur sozialen Integration. Auch unter städtebaulichen Aspekten ist die Tätigkeit des Unternehmens ein Gewinn für die Gemeinden.“ 22 Kulturdenkmäler wurden durch die Bemühungen des Titisee-Neustädter Unternehmens der Nachwelt erhalten. Dabei beschränken sich die Aktivitäten schon lange nicht mehr auf den Hochschwarzwald. Die Liste reicht vom „Blauen Haus“ der jüdischen Gemeinde in Breisach, über die „Krone“ in St. Märgen und die „Villa Köchlin“ in Steinen bei Lörrach bis zur BirkenhofScheune in Burg-Birkenhof, an der zur Zeit noch gearbeitet wird. Sutter: „Ein denkmalpflegerisch sehr wichtiges Projekt“.

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Aber auch in Titisee-Neustadt hat man bereits seit Jahren ein Objekt im Auge, von dem ähnlich positive Impulse auf den Ort ausgehen könnten, wie bei der „Goldenen Krone“ in St. Märgen: Die Basilischmiede. „Es wäre schön, wenn man da endlich weiterkäme“, sagt Sutter an die Adresse der Stadt als Eigentümer des denkmalgeschützten Hauses, das immer mehr verrottet. Das Engagement von Domiziel wurde auch vom Regierungspräsidium gewürdigt. Die Freiburger Behörde empfahl das Unternehmen dem Landesdenkmalamt vor und auch dort wurde die Arbeit des Unternehmens als vorbildlich eingestuft und Domiziel für den Deutschen Denkmalpreis vorgeschlagen. „Es wäre toll, wenn wir unter die Ersten kämen“, hoffte Willi Sutter gestern. Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Badische Zeitung vom 29.04.2006 E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

Villa Köchlin zu neuem Leben erweckt von Ingrid Jenner t

STEINEN. Die renovierte Villa Köchlin wurde samt dem sie umgebenden Parkgrundstück als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung in das Denkmalbuch eingetragen. Außerdem hat sie eine neue Adresse bekommen: Am Weiheracker 80. In ihrer nächsten Umgebung stehen zwei eigenständige Neubauten rechts und links von dem herrschaftlichen Gebäude vor der Vollendung. Mit ihnen wird quasi in einer modernen Variante das einstige historische Ensemble von Fabrikanten­v illa, Kutscherhaus und Gärtnerhaus nachgeahmt. „Kavaliers­ häuser“ nennt der Investor, die Firma Mark‘s Immobilien Sursee aus der Schweiz, die beiden Häuser, in denen jeweils drei großzügige Eigentums­ wohnungen bis zum Sommer bezugsfertig sein werden. Laut Geschäftsführer Michael Dyllik-Brenzinger werden die Außenanlagen nach Fertigstellung der Neubauten gemeinsam mit dem Käufer der Villa in einem Guss für das gesamte Areal gestaltet. Wie berichtet, hat Mark‘s Immobilien die Villa zu einem symbolischen Preis an die Firma Habitat GbR abgegeben, unter deren Ägide sie mittlerweile unter denkmalschützerischen Aspekten renoviert wurde. Es entstanden dabei acht Wohnungen, die alle vermietet sind. Der wieder gebildete Innenhof auf der Nordseite des Ensembles werde autofrei gehalten, so Brenzinger weiter. Die Zufahrt sei als Privatweg konzipiert Parkplätze für die Bewohner der Villa werden neben dem östlichen neuen Wohngebäude weiter in Richtung Osten angelegt. Bei den Neubauten sind pro Wohnung zwei ebenerdige Stellplätze eingeplant, die auch als Carports ausgeführt werden könnten. Das Regierungspräsidium betrachtet die in den 1840er Jahren von dem Schweizer Industriellen Wilhelm Geigy-Lichtenhahn erbaute Fabrikantenvilla und „einen Teil des umgebenden Parkgrundstücks“ als Kulturdenkmal von besonderer Bedeutung. „Die Erhaltung der Villa Köchlin mit Park liegt wegen des besonderen exemplarischen und dokumentarischen Wertes ... im gesteigerten öffentlichen Interesse“, teilt die Abteilung Wirtschaft, Raumordnung, Bau-, Denkmal- und Gesundheitswesen mit. Das Gebäude gehöre zu den frühen Beispielen klassizistischer Wohngebäude mit einer fortschrittlichen Architektur und Formensprache ihrer Zeit,

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heißt es in dem Gutachten der Kunsthistoriker. Als ehemaliger Wohnsitz eines Textilfabrikanten besitze sie hohen Erinnerungswert zur industriellen Entwicklung des südlichen Markgräfler Landes und insbesondere der Raumschaft Lörrach. Sie sei zudem ein charakteristisches Zeugnis des Villenbaus in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Wiesental und bezeuge die Wohnkultur und den Repräsentationswillen eines für die Region wichtigen Textilfabrikanten. Zu erforschen sei hier auch der baukünstlerische Einfluss der Stadt Basel. Der umgebende Park bilde mit der Villa eine Einheit. Er wurde um 1850 von einem Mitarbeiter des Botanischen Gartens Basel gestaltet Der alte Baumbestand sei noch erhalten, ebenso seien Reste der Anlage, wie etwa Wegführungen noch zu erkennen. Mit der Fertigstellung der „Kavaliershäuser“ dürfte in der Öffentlichkeit das schier endlos erscheinende Kapitel Villa Köchlin seinen Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Abschluss finden. Dyllik-Brenzinger wartet allerdings noch auf die Änderung E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt des Bebauungsplanes Steinen-Ost Dieses Thema steht auf der Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung am kommenden Mittwoch. Für seine Bereitschaft, die Villa quasi zu verschenken, um sie zu erhalten, habe er neben der Lösung mit den Kavaliershäusern von der Gemeinde auch die Zusage für zwei weitere Mehrfamilienhäuser westlich des Ensembles erhalten, so Brenzinger. Badische Zeitung vom 28.04.2006

Neues Leben in das Denkmal Willi Sutter (Neustadt) erneuert Birkenhofscheune Kirchzarten von Karlheinz Scher fling

KIRCHZARTEN/TITISEE-NEUSTADT. „Gut Ding braucht Weil’“ heißt ein Sprichwort. Nun, für die Birkenhofscheune im Ortsteil Burg-Birkenhof wäre die Zeit fast davongelaufen. Um das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, suchte der Besitzer jahrelang einen Investor. Es gab etliche Zusagen, denen jeweils wieder Absagen folgten. Jetzt stehen Baufahrzeuge vor der Scheune, jetzt ist die Zukunft des ortsbildprägenden riesigen Walmdachs gesichert. Für den vormaligen Besitzer der mehrere hundert Jahre alten Scheune, Michael Dyllick-Brenzinger, war das Haus „keine Lust mehr, sondern nur noch Last“ gewesen, wie er gegenüber der BZ äußerte, als mal wieder ein Interessent abgesagt hatte. „Außer wohltuenden Worten“ habe er keine Unterstützung gefunden. Doch der Gemeinderat hatte ihm geholfen, die Verhandlungswege zu ebnen, indem er die Stellplatzfrage für die Scheune und das angrenzende Gasthaus Birke großzügig regelte. Als sich dennoch kein Interessent fand, der bereit war, „viel Geld in die Hand zu nehmen“ beantragte Dyllick-Brenzinger die Abbruchgenehmigung. Doch das ist jetzt alles Schnee von gestern. Seit kurzem stehen Baufahrzeuge auf dem Grundstück, aber nicht, um die Scheune abzureißen, sondern um den Bauschutt vom Umbau aufzunehmen. Denn kurz vor dem endgültigen Aus fand sich in Willi Sutter aus Titisee-Neustadt ein Interessent, der nicht nur Gefallen an dem alten Haus fand, sondern auch mit neuen Ideen an das Projekt heranging und es für 90 000 Euro kaufte. Für Sutter sind alte sanierungsbedürftige Gebäude nichts Neues. Vor 22 Jahren begann seine Arbeit mit Kulturdenkmälern mit der Sanierung eines Leibgedinghäusles in Falkau.

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Es folgten viele weitere Projekte in Südbaden und die Gründung der Firma Domiziel – Projekt Arbeiten und Wohnen. Dabei verfolgt Sutter häufig neben dem Denkmalschutz auch soziale Ziele, indem er zum Beispiel arbeitslose Handwerker in die Arbeit mit einbezieht oder aber Wohnraum für Wohnungslose schafft. Bekannte Projekte sind zum Beispiel das „Klösterle“ in Neustadt, jüngst die „Goldene Krone“ in St Märgen oder der „Hirschen“ in Freiburg-Ebnet, der zu einem Wohnraum für Demenzkranke ausgebaut wurde. Sutter legt bei den Sanierungen, wie er im Gespräch mit der BZ erklärte, großen Wert auf kostengünstige Ausführung. So habe er den Ausbau der Birkenhofscheune mit rund 1150 Euro pro Quadratmeter kalkuliert, was etwa die Hälfte der üblichen Sanierungskosten von Baudenkmälern ausmache. Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Unterm Scheunendach E-Mail: info @ domiziel.org entsteht Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

Wohnraum für rund 30 Menschen

Die Ausbaupläne hat Sutter eng mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt Oberkonservator Friedrich Jacobs bezeichnete die Größe der Scheune, sie misst in der Länge 35 Meter und in der Breite 16 Meter, als sehr problematisch für jeden Planer. Durch das tief reichende Dach müsste die Lichtfrage durch den Einzug von Gauben geklärt werden. Zudem könne an der Konstruktion nicht viel verändert werden, weil sonst die Statik gefährdet sei. Schließlich müssten auch der Brandschutz und die Wärmedämmung berücksichtigt werden, das alles bei einem möglichst hohen Erhalt der historischen Substanz. Dies alles will jetzt Sutter durch den Einzug von Betonwänden und -decken in den Griff bekommen, indem die Holzbauteile wie Balken, Wände, Türöffnungen, Schiebeläden jeweils auf einer Seite voll sichtbar bleiben und teils hinter Glas geschützt sind. So werden fünf „Reihenhäuser“ zwischen dem Gebälk entstehen mit 100 bis 150 Quadratmetern Wohnfläche auf drei Ebenen. Weiter sind vier behindertengerechte Appartements mit je 50 Quadratmetern geplant und eine Wohngruppe für acht demenzkranke Menschen. Am Westgiebel wird eine Tonnengaube für Licht sorgen, an den beiden Längsseiten je eine 30 Meter lange Gaube, die an frühere Lüftungsgauben erinnert. Beheizt werden die Wohnungen von einer Holzpelletsheizung. Sutter investiert rund 1,35 Millionen Euro in die Scheune. Die Wohnungen sollen zu 7,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden. Sutter will selbst in eine Wohnung einziehen, noch vor Weihnachten.

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Badische Zeitung vom 26.04.2006

Die Birkenhofscheune wird jetzt ausgebaut Noch in diesem Jahr sollen die ersten Bewohner in das historische Gebäude einziehen / Wohnraum für rund 30 Menschen von Karlheinz Scher fling

KIRCHZARTEN. „Gut Ding braucht Weil’“ heißt ein Sprichwort. Nun, für die Birkenhofscheune im Kirchzartener Ortsteil Burg-Birkenhof wäre die Zeit fast davongelaufen. Um das denkmalgeschützte Gebäude zu erhalten, suchte der Besitzer jahrelang einen Investor. Es gab etliche Zusagen, denen jeweils wieder Absagen folgten. Jetzt stehen Baufahrzeuge vor der Scheune, jetzt ist Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 die Zukunft des ortsbildprägenden riesigen Walmdaches gesichert. E-Mail: info @ domiziel.org

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

www.domiziel.org

Für den vormaligen Besitzer der mehrere hundert Jahre alten Scheune, Michael Dyllick-Brenzinger, war das Haus „keine Lust mehr, sondern nur noch eine Last“ gewesen, wie er gegenüber der Badischen Zeitung äußerte, als mal wieder ein Interessent abgesagt hatte. „Außer wohltuenden Worten“ habe er keine Unterstützung gefunden. Allerdings hatte der Gemeinderat ihm geholfen, die Verhandlungswege zu ebnen, indem er die Stellplatzfrage für die Scheune und das angrenzende Gasthaus „Birke“ großzügig regelte. Als sich dennoch kein Interessent fand, der bereit war, „viel Geld in die Hand zu nehmen“ beantragte Dyllick-Brenzinger eine Abbruchgenehmigung. Doch das ist jetzt alles Schnee von gestern. Seit kurzem stehen Baufahrzeuge auf dem Grundstück, aber nicht, um die Scheune abzureißen, sondern um den Bauschutt vom Umbau aufzunehmen. Denn kurz vor dem endgültigen Aus fand sich in Willi Sutter aus Titisee-Neustadt ein Interessent, der nicht nur Gefallen an dem alten Haus fand, sondern auch mit neuen Ideen an das Projekt heranging und es für 90 000 Euro kaufte. Für Willi Sutter sind alte sanierungsbedürftige Gebäude nichts Neues. Vor 22 Jahren begann seine Arbeit mit Kulturdenkmälern mit der Sanierung eines Leibgedinghäusles in Falkau. Es folgten viele weitere Projekte in Südbaden und die Gründung der Firma Domiziel – Projekt Arbeiten und Wohnen. Dabei verfolgt Sutter häufig neben dem Denkmalschutz auch soziale Ziele, indem er zum Beispiel arbeitslose Handwerker in die Arbeit mit einbezieht oder aber Wohnraum für Wohnungslose schafft. Bekannte Projekte sind zum Beispiel das „Klösterle“ in Neustadt, jüngst die „Goldene Krone“ in St Märgen oder der „Hirschen“ in Freiburg-Ebnet, der zu einem Wohnraum für Demenzkranke ausgebaut wurde. Sutter legt bei den Sanierungen, wie er im Gespräch mit der Badischen Zeitung erklärte, großen Wert auf kostengünstige Ausführung. Die Ausbaupläne hat Willi Sutter eng mit dem Landesdenkmalamt abgestimmt. Oberkonservator Friedrich Jacobs vom Landesdenkmalamt bezeichnete die Größe der Scheune, sie misst in der Länge 35 Meter und in der Breite 16 Meter, als sehr problematisch für jeden Planer. Durch das tief reichende Dach müsste die Lichtfrage durch den Einzug von Gauben geklärt werden. Außerdem könne an der Konstruktion nicht viel verändert werden, weil sonst die Statik gefährdet sei. Schließlich müssten auch der Brandschutz und die Wärmedämmung berücksichtigt werden und das alles bei einem möglichst

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hohen Erhalt der historischen Substanz. Dies alles will jetzt Willi Sutter durch den Einzug von Betonwänden und Betondecken in den Griff bekommen, indem die Holzbauteile wie Balken, Wände, Türöffnungen, Schiebeläden jeweils auf einer Seite voll sichtbar bleiben und zum Teil hinter Glas geschützt sind. Auf diese Weise werden fünf „Reihenhäuser“ zwischen dem Gebälk entstehen mit 100 bis 150 Quadratmetern Wohnfläche auf drei Ebenen. Außerdem sind vier behindertengerechte Appartements mit je 50 Quadratmetern geplant und eine Wohngruppe für acht demenzkranke Menschen. Willi Sutter investiert rund 1,35 Millionen Euro in die Scheune. Die Wohnungen sollen zu einem Preis von 7,50 Euro pro Quadratmeter vermietet werden. Sutter will selbst in eine Wohnung einziehen. Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Badische Zeitung vom 08.04.2006 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

Vorbild einer Rettung „Krone“ im Film und in der Diskussion: Mut und Visionen gefragt von Monika Rombach

ST. MÄRGEN. „Das ist die Krone – So rettet man ein Stück Geschichte“: Unter diesem Titel strahlt das Südwest-Fernsehen heute, Samstag, 8. April, um 19.15 Uhr, in der Serie „Landesschau unterwegs“ einen Film von Sigrid Faltin über die „Goldene Krone“ aus. Menschen skizzieren aus ihrer Sicht den Weg einer ehemaligen Pilgerherberge des Klosters über die Stationen Grand Hotel, Asylantenwohnheim, Abrissprojekt – nun gerettet durch gekonnte Umnutzung. Dicht drängte man sich im „Kronensaal“, der restaurierten guten Stube der Goldenen Krone, um bei der Erstaufführung mit anschließender Podiumsdiskussion dabei sein zu können. „St. Märgen hat seine Mitte wieder gefunden“, resümiert das Werk der promovierten Filmemacherin Sigrid Faltin über das außergewöhnliche Bauwerk des Klosterbereichs, das heute privaten Wohn- und Lebensraum mit nachhaltiger öffentlicher Wirkung verbindet. Warum und auf welche Art, erzählen darin fünf Betrachter aus ihrem ganz persönlichen Blickwinkel, einschließlich der „Kronenwirtin“, Betreiberin des Landfrauencafés Goldene Krone. Einer davon ist Josef Saier, mit Unterstützung seiner Ehefrau Claudia der Initiator des Krone-Projekts mit elf Beteiligten einer GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts), die das Projekt ermöglichte. Am Anfang stand die Liebe, die Liebe zu seiner Heimat St. Märgen. Zu dem 400 Jahre alten Hof, auf dem er in 15. Generation aufwuchs, verbunden mit Historie und Tradition der Hochschwarzwaldgemeinde. Die Goldene Krone, die der Landesdenkmalpreis 2005 auszeichnete, als modernes Märchen? Ja! Sagt man Märchen nicht heilende Kräfte nach, aus Zeiten, „als das Wünschen noch geholfen hat“! Zehn Drehtage, zehn Schnitttage und einen Tag des Abstimmens benötigte das Ergebnis von sehens- und nachdenkenswerten 30 Film-Minuten, das die Handschrift viel Wissens und Einfühlungsvermögens um und in die Materie trägt. Repräsentativ für St Märgen und Umgebung und sicherlich reizvolles Pilotprojekt für so manche „Krone“ im Dörfersterben landauf, landab, um zu retten, bevor noch mehr (Land-)Gemeinden durch Bausünden „ihr Gesichtverlieren“.

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Sehr direkte Fragen zu diesem Thema stellten Sigrid Faltin, auch einige Besucher, bei der anschließenden spannenden Podiumsdiskussion mit Josef Saier, mit dem Bauleiter der „Krone“-GbR, Willi Sutter, (Bauunternehmen Domiziel, Titisee-Neustadt, Sanierungsbefürworter), mit Bauunternehmer Michael Dyllick-Brenzinger (ehemaliger Besitzer der Birkenhofscheune, KirchzartenBurg, Befürworter von Altbauabriss und Neubauerstellung), und Oberrieds Bürgermeister Franz-Josef Winterhalter, in dessen Gemeinde eine KlosterScheune in Nutzungsfrage steht. Mut gehört zu solchen Projekten, Wissen und ein Netzwerk aus wagemutigen Menschen mit Visionen, kristallisierte sich heraus. „Geld ist nicht alles“, dennoch spielt Geld eine große Rolle in der Diskussion um konventionellen AbrissTel.oder Sanierung, besonders die Ausschöpfung von 0 76 51 /unkonventionelle 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Fördertöpfen. Auch die „andere Denke“ (so Dyllick-Brenzinger) und das Knowwww.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt how unterschiedlicher Unternehmen über unkonventionelle Nutzungskonzepte (etwa bei der Birkenhofscheune, die Wohngruppen für Demenzerkrankte erhält). Außerdem solle man nicht nur polarisieren zwischen „alt“ und „neu“, auch zulassen, wo beides zusammenpasst, sagte Gemeinderat Thomas Simon. Bürgermeister Winterhalter steht am Beginn einer neuen Entscheidung zugunsten des Bestehenden, seine Vision in Oberried ziele auf die Belebung von Kaufund Arbeitskraft in der Gemeinde ab. In Form einer „Dorferlebnisscheune mit Landfrauencafé“? Badische Zeitung vom 15.02.2006

Eine Art Adventskalender Der Südwestrundfunk dreht einen 30-minütigen Film über die „Goldene Krone“ und ihre Retter von Alexandra Wehrle

ST. MÄRGEN. „Ich find‘ das toll, was die gemacht haben“, sagt Regisseurin Sigrid Faltin über die Restaurierung und Wiederbelebung der „Goldenen Krone“. Deshalb dreht sie für den Südwestrundfunk einen Film darüber. Am Montag wurden mit Hilfe eines Kamerakrans die Außenaufnahmen gemacht. „Seit ihr so weit?“, ruft Faltin ihren Kollegen zu. „Auf Position zwei bitte.“ Erstmal wird geübt. Die Kamera, die auf dem eigens aus Heidelberg hierher transportierten Kran befestigt ist, schwenkt in den ersten Stock und nimmt Uli Nocke vom Förderkreis Lebendiges Dorf ins Visier, der im geöffneten Fenster steht. „Soll ich in die Kamera schauen?“, will Nocke wissen. Er soll. Dann schwenkt die Kamera ein Fenster weiter nach links, in dem Bauleiter Willi Sutter steht. „Willi, kannst du deine Mütze absetzen?“, ruft Faltin hinauf. Sutter protestiert. Josef Saier vom Förderkreis, der im Erker schräg darüber steht, sagt „Die Mütze ist das Markenzeichen von Willi. Die muss man schon lassen.“ Nützt alles nichts. Die Schirmmütze verschattet sein Gesicht. Sutter gehorcht. „Herr Hug, könnten Sie bitte kommen?“ Lehrer Ernst Hug steuert von links auf den Eingang zu, öffnet die Tür, tritt ein und ist verschwunden. Dann ist Beate Waldera-Kynast dran, die das Café im Erdgeschoss führt und versonnen aus einem ihrer Fenster blickt. Mehrmals werden die Einstellungen wieder-

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holt, davor und dazwischen heißt es für Filmer wie Gefilmte warten, scherzen, Fotos knipsen. Die Geschichte des ehemaligen Grand Hotels wird anhand von fünf zentralen Gestalten erzählt, wie Faltin erklärt. Eigentlich sei die Gruppe derer, die für die Wiederbelebung der Krone verantwortlich seien, viel größer. „Aber ich musste mich einfach beschränken.“ Jeder der fünf steht für etwas anderes: Nocke für einen, der von außen gekommen ist und gesehen hat, wie schön St. Märgen ist. Saier für den Einheimischen, der in Nocke einen Gleichgesinnten gefunden hat. Sutter als Bauleiter für die Umsetzung ihrer Ideen, Waldera-Kynast für das Landfrauen-Café und Hug für einen, der als ehemaliger „Maître de Plaisier“ der Krone die Geschichte des Hauses erzählen kann. Der Film wird 30 Minuten lang, zehn Drehtage sind dafür angesetzt. Seit vorigerTel.Woche gedreht. Die Außenaufnahmen, für die der Kamerakran 0 76 51 / 93 wird 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 nötig ist, wurden zweimal verschoben. „Letzte Woche haben wir schwer mit dem www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

Sturm gekämpft“, erzählt Faltin. Nochmal verschieben wäre nicht gegangen, deshalb habe sie „ziemlich gezittert“, denn der Kran sei „sehr teuer“. Das Team, dem noch Kameramann Christian Zecha und Tontechniker Michael Karthäuser angehören, ist aus Freiburg, dreht aber für den SWR in Baden-Baden. Die KranOperateure Herbert Hanisch und Jörg Heinzmann sind von Droll-Film. Gedreht wird auch in der Umgebung. So sollen andere zentrale Gasthäuser wie die Krone gezeigt werden, die bedroht oder schon abgerissen sind: der „Ochsen“ in Tuningen und der „Pflug“ in Schopfheim. Aber auch Positivbeispiele wie der „Rabe“ in Horben und der „Hirschen“ in Ebnet. Uli Nocke haben die Filmleute auch an seinem Arbeitsplatz in Furtwangen besucht. Denn die Beteiligten sollen in ihrem Umfeld gezeigt werden, erläutert Faltin, „um zu zeigen, wie unterschiedlich sie sind“. Damit sie weiß, was das Wichtigste in deren Leben ist, hat sie vorab mit ihnen Gespräche geführt. „Dann versuche ich, Bilder dafür zu finden.“ Was gefilmt wird, wirkt wie ein Adventskalender, aus dessen Türchen die Beteiligten schauen – ob Faltin weiß, dass die Krone schon als Adventskalender hergehalten hat? Saier sieht eher einen „St. Märgener Zoo“. Dieses Bild soll die Anfangseinstellung des Films werden. „Das ist die Krone“ – wie man ein Stück Geschichte rettet“, lautet der Titel des Films, der am 8. April um 19.15 Uhr im Südwestfernsehen ausgestrahlt und am 6. April um 20 Uhr in der Krone vorab gezeigt wird.

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Badische Zeitung vom 19.11.2005

Der „LUI“ krönt die Goldene Krone Jahresausflug zur Ehrung: Der erste Landwirtschaftspreis für unternehmerische Innovation geht nach St. Märgen von Monika Rombach

STUTTGART/ST. MÄRGEN. Es ist nicht der erste Preis, den die „Goldene Krone“ erhielt, aber ein ganz besonderer: Goldene Krone GbR und Landfrauencafé erzielten den 1. Preis des „Landwirtschaftspreises für unternehmerische Innovation 2005“. Und setzten sich damit an die Spitze der 25 eingereichten, der fünf in die engste Auswahl gelangten und der drei preisgekrönten Projekte.

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 E-Mail: info @ domiziel.org Überreicht www.domiziel.orgwurden der

zum neunten Mal vergebene Preis und „LUI“, der augenfällige Pokal, vom Minister für Ernährung und Landwirtschaft, Peter Hauk, an Josef Saier und Beate Waldera-Kynast im Schlosssaal der Universität Hohenheim (Stuttgart). Zwei zweite Preise folgten: Der eine für den „Laserfox“, ein handliches Zusatzgerät für Motorsägen aller Typen zu Arbeitsentlastung und Zeitersparnis beim Stammschneiden. Erfinder ist Ralf Basler aus Waldshut-Gais. Der andere ging an Benjamin Hertweck aus Schwanau; er erfand einen mechanischen Pfahleindrücker für das Winzerhandwerk im Sinne von Unfallverhütung, Gesundheitsschutz, Zeit- und Kräfteersparnis. In eindrucksvollem Festakt mit prominenter Gästeliste, Hausherr Professor Hans-Peter Liebig und Minister Hauk an der Spitze, stellte Juryvorsitzender Stefan Schäfer die Projekte vor, die er und seine 15 Kollegen „sehr sorgfältig“ ausgewählt hatten. Der Landwirtschaftspreis zeichnet Projekte mit Vorbildfunktion, Unternehmenskooperationen und Initiativen zur Förderung des ländlichen Raums aus und ist mit 5000 Euro dotiert Ausgelobt wird er von den Land­jugendverbänden in Baden-Württemberg, der ZG Raiffeisen eG Karlsruhe und der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft des Landes. Das St Märgener Projekt steht mit seinem Netzwerkcharakter wahrhaft beispielhaft dafür: Mit dem Erhalt eines denkmalgeschützten Gebäudes von großer historischer Bedeutung im Ensemble des Ortskernes der Hochschwarzwaldgemeinde durch die Goldene Krone GbR, von elf Personen zum Erwerb des Hauses gegründet. Diese GbR entstand aus Mitgliedern des „Förderkreises lebendiges Dorf“ mit seinen Schwerpunkten Schutz von Kulturdenkmälern, Natur und Landschaft sowie Dorfentwicklung im ländlichen Raum. Zur originalgetreuen Restaurierung und Renovierung gesellte sich eine für den ländlichen Raum bedeutende Nutzung, mit Wohnraum, Arbeitsplätzen, ökologisch fundierter Unterhaltung. Kultur in vielen Facetten verzahnt sich mit dem Umfeld der „Goldenen Krone“. Das Landfrauencafé mit seinen ausgewählten regionalen Produkten steht als Modell für Landfrauen-Innovation und bereichert das Ambiente des Projekts. Visionen leiteten die Initiatoren, deren Weg mitunter von Missgunst und Neid gepflastert war. Doch ließen sie sich nicht abbringen. Im Gegenteil, mit dem Buch „Spurensuche in St. Märgen – Künstler und Philosophen“ und dem stets ausverkauften Mundartspiel „Die Schwarzwaldengländer“ bereicherten sie ihre Initiative.

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Groß war die Freude der Preisträger aus St. Märgen, hatte doch das Landfrauencafé seinen Betriebsausflug mit der Auszeichnung in Stuttgart verbunden. Bürgermeister Josef Waldvogel nahm den Weg in Kauf, und auch Friedhilde Munz, Referat Betriebswirtschaft im Regierungspräsidium Freiburg, eine wertvolle Beraterin, stellte sich ein. Stil und Präsentation „krönten“ an diesem Abend das Krone-Projekt eindrucksvoll vom Minister bis zur pfiffigen Band des Festaktes, die vor den Landfrauen sogar musizierend auf die Knie sank. Badische Zeitung vom 08.11.2005

Goldene Krone bekommt Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 E-Mail: info @ domiziel.org www.domiziel.org

ST. MÄRGEN (ju). Bereits zum 28. Mal wird der Denkmalschutzpreis BadenWürttemberg verliehen. Er geht an fünf Preisträger, darunter auch die „Goldene Krone“ in St. Märgen. Die mit 25 000 Euro dotierte Auszeichnung, soll private Organisationen bei ihrem Vorhaben unterstützen, die Denkmäler zu erhalten. Ihr Engagement soll auf diesem Wege bekannt werden, und Nachahmer finden, meinte Staatssekretär Rudolf Köberle gestern bei der Verleihung in Schwäbisch Hall. Die „Goldene Krone“ in St. Märgen ist bereits 1757 erbaut worden. Anfangs diente sie als Kloster-Herberge. Später wandelte sie sich zum Gasthof und später zum führenden Grandhotel im Schwarzwald. Die Bauweise des Gebäudes repräsentiert den Stil der Jahrhundertwende. Berühmte Gäste wie Edith Stein, Karl May, Konrad Adenauer und mehr haben ihren Namenszug in den Gästebüchern eingetragen. In den 1960er Jahren fehlte das Geld für Renovierungen und so stand das Hotel Jahre leer, bis der Förderverein „Lebendiges Dorf“ 2003 das Haus kaufte. Elf Privatpersonen schlossen sich zur „Goldenen Krone“ GbR zusammen und setzten sich für die Erhaltung des Baudenkmals ein, in dem heute ein Café ist und der Jugendstilsaal für Veranstaltungen zur Verfügung steht. Über die Verleihung berichten wir noch ausführlich.

Badische Zeitung vom 26.10.2005

Kein Abriss für Villa Köchlin von Ingrid Jenner t

TITISEE-NEUSTADT/STEINEN. Zehn Jahre lang wollte niemand die Fabrikantenvilla Köchlin in Steinen kaufen. Der Eigentümer hatte die denkmalgeschützte Villa aus dem Jahr 1850 – der Blütezeit der Textilindustrie im Wiesental – aufgegeben. Bald wäre sie abbruchreif gewesen. Jetzt sanieren Langzeitarbeitslose die Wohnungen, die zu „sozialverträglichen Preisen“ vermietet werden sollen. Der Freiburger Architekt Frank Blum hat die weiße Villa zusammen mit der Firma „Domiziel – Arbeiten und Wohnen“ erworben. Domiziel versteht sich als nachhaltiges Beschäftigungsprojekt. Menschen ohne Wohnung und Arbeit erhalten nicht nur eine Chance, im ersten Arbeitsmarkt wieder Fuß zufassen, sondern sie schaffen in den meisten Fällen mit ihrer Arbeit auf dem Bau gleichzeitig

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ihren späteren Wohnraum. 1998 gründeten Handwerker und ein Bauingenieur, die sich auf Altbausanierung spezialisiert hatten, Domiziel gemeinsam mit Sozialarbeitern aus dem Wohnungslosenbereich. Die Idee: Mit zinsverbilligten Darlehen aus dem Landeswohnungsbauprogramm für „besondere Bedarfsgruppen“ Altbauten zu sanieren und sie dann an Menschen zu vermieten, die von Wohnungsnot betroffen sind. Gleichzeitig sollten sie sich mit den Sanierungen für eine geregelte Arbeit qualifizieren können. „Unsere Klientel hat nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch auf dem freien Wohnungsmarkt keine Chancen“, erläutert Mitbegründer Willi Sutter. „Ohne Führerschein hätte ich niemals eine Beschäftigung gefunden“, sagt Markus (30). Von Montag bis Donnerstag ist er nun von morgens fünf Uhr bis 0 76 51 / 93 20-41 FaxUhr -43 unterwegs. Wegen Beschaffungskriminalität verurDomiziel GmbH abendsTel.um halb acht E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 er im Maßregelvollzug im Zentrum für Psychiatrie in Emmendingen. www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadtteilt, ist „Ich habe mich für eine Wohnung vormerken lassen“, verkündeter stolz. Mehr als zwölf Hausbauprojekte hat Domiziel in Titisee-Neustadt, Breisach und Freiburg bereits fertig. Entstanden sind 19 Sozialwohnungen für Familien, 44 Appartements für Wohnungslose, eine Wohngruppe für Demenzkranke und sechs frei finanzierte Wohnungen. Das Beschäftigungsprojekt habe auch positive Effekte für die Kommunen, sagt Domiziel-Chef Sutter. Es werde finanzierbarer Wohnraum für sozial Benachteiligte geschaffen, und außerdem würden oft problematische städtische Immobilien saniert. Die Villa Köchlin in Steinen ist dafür ein gutes Beispiel. Positiv für das jeweilige Ortsbild wirken sich aber auch die Projekte „Kartäuser“ in Freiburg, die Sanierung der alten „Papiere“ und das Projekt „Arcus“ jeweils in Titisee-Neustadt aus. Kurz vor der Fertigstellung steht der „Hirschen“ in Freiburg-Ebnet Dort entstanden fünf Appartements für Wohnungslose und eines für demenzkranke Senioren, die als Wohngruppe in einem Modellprojekt zusammenleben. Im Erdgeschoss leben Studenten. Acht sozial Benachteiligte erhalten bei Domiziel derzeit versicherungspflichtige Dauerarbeitsplätze. Bei der Vergabe arbeitet die Firma mit der Caritas und der Diakonie zusammen. Die Geschäftsführer Willi Sutter und Carsten Albert sind die Anleiter auf der Baustelle. Albert verschweigt die Probleme nicht. Alkohol sei bei vielen „das zentrale Problem“. Ihre Vermittlung in Arbeit scheitere häufig am Führerscheinentzug. Er akzeptiere die Schwächen, wenn eine Einsicht erkennbar ist Als Folge von Suchtproblemen oder psychischen Erkrankungen sei ihre Leistungsfähigkeit eingeschränkt. Nur wenn einer gar nicht spure, müsse er gehen.

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Badische Zeitung vom 18.08.2005

Jugendliche arbeiten im Blauen Haus von Rainer Klotz

BREISACH. Wieder einmal geht im Blauen Haus ein arbeitsreiches Sommerlager der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste zu Ende. 12 Jugendliche aus Polen, Deutschland und den USA haben in tagelanger Arbeit freiwillig einen Kellerraum von aufgeschütteter Erde befreit und den darunter liegenden Pflasterboden freigelegt. „Hier war alles voller Schutt und Dreck, wir haben sogar Fahrräder rausgeholt“, dieFaxStudentin Katharina Schmidt-Brass aus München. Die Tel. 0erzählt 76 51 / 93 20-41 -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Teilnehmer des Sommerlagers haben eine ungefähr 50 Zentimeter dicke Erdwww.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt schicht entfernt. Den vorderen Kellerbau, der schon vor einiger Zeit freigelegt wurde, haben die Jugendlichen zudem neu gepflastert. Im zweiten Teil des Projekts wurden auf dem jüdischen Friedhof im elsässischen Mackenheim vom Hochwasser verschüttete Grabsteine an die Oberfläche geholt und gesäubert. Die Steine sollen in weiteren Schritten fotografiert und dokumentiert werden, um ein Kataster anlegen zu können. Die Vorsitzende des „Fördervereins ehemaliges jüdisches Gemeindehaus Breisach“, Christiane Walesch-Schneller, ist mehr als zufrieden mit der Arbeit der freiwilligen Helfer in den letzten vier Jahren. „Die Sommerlager haben den Grundstein für die Erforschung der Hausgeschichte gelegt“, so WaleschSchneller. Langfristig soll aus dem ehemaligen jüdischen Gemeindehaus ein Dokumentations- und Begegnungszentrum werden. Professionelle Unterstützung bekamen die Jugendlichen am Mittwoch von der Denkmalpflege. Aus Freiburg waren Gabriele Weber-Jenisch und Bertram Jenisch gekommen, um sich den Pflasterboden des Kellerraums anzuschauen. Warum die Erde einst in den Raum geschüttet wurde, konnten die beiden auf den ersten Blick auch nicht erklären. Eine Analyse von in der Erde gefundenen Scherben könnte Klarheit bringen. Zumindest ließe sich damit der Zeitraum der Aufschüttung ermitteln. Möglich wäre unter anderem, dass der Raum vor der Aufschüttung als Weinlager gedient haben könnte. „Danach könnte man die Erde aufgefüllt haben, um Feldfrüchte lagern zu können“, vermutet Bertram Jenisch. Die ehemalige Funktion des Raumes wird wohl noch einige Zeit im Dunkeln verborgen bleiben. Einiges ist jetzt aber trotzdem schon zu erkennen, der Raum hatte eine Abflussrinne und am tiefsten Punkt eine Sammelstelle für Wasser. Auch ist ein möglicher Eingang zu sehen, der in einem nächsten Projekt freigelegt werden soll. Der Keller wurde an die Stadtmauer angesetzt, wahrscheinlich im 17. Jahrhundert, wie Jenisch vermutet. Die 18-jährige Schülerin Asia Michalska kommt aus der Nähe von Warschau, sie hat von Freunden und im Internet von dem Sommerlager erfahren. Sie nimmt an dem Projekt teil, um mehr über jüdische Geschichte zu erfahren und bei der praktischen Arbeit mitzuhelfen. Außerdem will sie die Gelegenheit nutzen, um ihr Deutsch zu verbessern. Sehr spannend fand die polnische Schülerin die Arbeiten auf dem Mackenheimer Friedhof. „Wir haben dort Grabsteine gefunden, die fast 300 Jahre alt waren“, erzählt

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Katharina Schmidt-Brass voller Stolz. Sie lobt die Unterstützung seitens der Breisacher und Mackenheimer Bevölkerung für das Projekt. „Sie haben uns sehr herzlich empfangen“, freut sich die Studentin. Die Vogtsburgerin Denise Göpfert ist mit ihren 16 Jahren die jüngste im Bunde. Auch sie hilft begeistert mit, Spuren jüdischen Lebens in Breisach und der Umgebung zu finden. Aber nebenbei bleibt auch noch Raum für Freizeit. So besuchte die Gruppe Straßburg, Basel und Freiburg. Badische Zeitung vom 09.07.2005

Villa Köchlin saniert von Ingrid Tel. 0Jenner 76 51 / 93t 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-NeustadtSTEINEN. Seit über zehn Jahren

gammelte die denkmalgeschützte Villa Köchlin vor sich hin, und es fand sich kein Investor, der sie vor dem Verfall bewahren wollte. Nun ist das stattliche Gebäude doch noch aus dem Besitz der Bauträgerfirma in Steinen-Ost, der Mark‘s-Immobilien Sursee AG, in neuer Hand und auf dem besten Weg, wieder ein architektonisches Schmuckstück am Rande von Steinen zu werden. Die Firma Habitat GbR, Freiburg ist neuer Eigentümer. Beteiligt ist daran der Freiburger Architekt Frank Blum, unter dessen Anleitung die ehemalige Fabrikantenvilla renoviert wird. Acht Wohnungen zu „sozialverträglichen Mietpreisen“ werden darin entstehen Mit seinem Konzept will Blum wirtschaftliche und denkmal-pflegerische Aspekte unter einen Hut bringen. Zum wirtschaftlichen Konzept gehört, dass Mark‘s Immobilien rechts und links von der Villa zwei „Kavaliershäuser“, wie sie der Geschäftsführer Michael Dyllick-Brenzinger von Mark‘s Immobilien bezeichnet, mit je drei großzügigen Eigentumswohnungen neu erbauen kann. Zudem wurde ihm die Genehmigung für zwei weitere Bauten im näheren Umfeld zugesagt. Dadurch könne der Verkauf der Villa zu einem eher symbolischen Preis verschmerzt werden, sagt Brenzinger. Seine Freiburger Traditionsfirma Brenzinger ist auf Rohbauten spezialisiert und hatte wenig Interesse an dem Renovierungsobjekt. Es sei wirtschaftlich ein gewaltiger Unterschied, ob ein Objekt zum Verkauf oder zur Vermietung geplant sei, sagt Brenzinger. Blum und die anderen Gesellschafter der Habitat betrachten die Villa als langfristiges Renditeobjekt durch Vermietung. Die „Kavaliershäuser“ sollen das ehemalige Gärtner- und das Kutscherhaus aus dem 19. Jahrhundert ersetzen und damit an das historische Ensemble erinnern. Der entstehende Innenhof wird autofrei bleiben. Die schmucke Villa wertet das gesamte Ensemble auf, und Brenzinger spricht jetzt von einer „dreifachen Win-win-Situation“. Allen sei gedient, Mark‘s Immobilien, aber auch der Gemeinde Steinen, weil ein repräsentatives Gebäude erhalten werde, und Habitat, die denkmalgeschützte Häuser unter einem sozialen Aspekt renoviere und vermiete. Von Weitem schon ist für jedermann sichtbar, dass an der Villa einiges gegangen ist. Das Dach ist neu eingedeckt und strahlt in frischem Ziegelrot. Neben den n Wiederkehrgauben im ersten Dachgeschoss wurden zwei neue darüber eingebaut, um im Dachspitz später einmal zwei weitere kleine Wohnungen (Nummer sieben und acht) ausbauen zu können. Auch dies ein Tribut an die notwendige Wirtschaftlichkeit und vom Denkmalamt toleriert. Architekt Blum streicht liebevoll

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über eine frisch gestrichene Tür im ersten Dachgeschoss. „Wir reparieren die Villa und wollen soviel wie möglich erhalten“, betont er. Türen und Schlösser bleiben. Auch die Böden würden, soweit noch vorhanden, belassen. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss sind noch Eichendielen oder Eichenfriese um Quadrate aus Tannenholz zu finden. „Das wird abgeschliffen, gewachst und geölt“, erklärt Blum. Wer Altbauten saniert, werde zwangsläufig zum Baubiologen, weil er alte Baumaterialien verwenden müsse. Die hohen Wohnräume, die schon renoviert sind, strahlen ausnahmslos Atmosphäre aus. Der Blick nach Süden geht ins Grün des umgebenden Parks und zur Wiese. Der bei der Villa verbliebene Parkanteil soll allen Mietern zugänglich sein, weshalb vom Treppenhaus auf der Nordseite aus auch ein Ausgang nach Süden führt, direkt zur herrschaftlichen Freitreppe. Es gibt aber noch viel Arbeit in dem Gebäude. So Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH müssen Treppen und Balkone in den Laubengängen auf der Nordseite noch ausE-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt gebaut werden. Alles Reparaturarbeiten und keine Massenproduktionen. Einen Teil führt die Firma „Domiziel“ aus Titisee Neustadt aus. Das Bauunternehmen wurde 1998 von Bauhandwerkern, die früher selbständig im Bereich der Altbausanierung und des Denkmalschutzes tätig waren, und von Sozialarbeitern und einem Architekten und Bauingenieur gegründet. Miteigentümer Willi Sutter ist Sozialarbeiter und Geschäftsführer, auch von der Habitat GbR. Die zehn Mitarbeiter von Domiziel, die in der Villa beschäftigt sind, kommen zum größten Teil aus dem Obdachlosenmilieu. Sie erhalten Anleitung bei der Arbeit und können sich hier im geschützten Rahmen für den ersten Arbeitsmarkt qualifizieren. Der Auftrag für die Villa sei ein reines „Arbeitsprojekt“, sagt Sutter. Domiziel habe schon mehrfach und erfolgreich Altbauten vor dem Abbruch gerettet und sie mit Obdachlosen saniert, in denen dann auch Wohnungen für sie entstanden sind. Badische Zeitung vom 19.05.2005

Goldene Krone ist Denkmal des Monats ST. MÄRGEN (BZ). Das ehemalige „Grandhotel Goldene Krone“ kann auf eine lange Tradition und in jüngster Zeit auf eine besondere Rettungsgeschichte zurückblicken. Angesichts dieser bewegten, erfolgreichen und inzwischen abgeschlossenen Rettungsaktion ist die „Goldene Krone“ in St. Märgen von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg zum Denkmal des Monats April 2005 erklärt worden. „Noch zwei Jahre, dann wäre alles zu spät gewesen“, so äußerte sich der Altbau-Experte Willi Sutter noch vor kurzem über den Zustand der „Goldenen Krone“ in St. Märgen. Doch Dank seiner Hilfe und der Hilfe des Förderkreises Lebendiges Dorf geht die Geschichte des ehemaligen Grandhotels weiter. Immerhin reicht diese Geschichte bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurück, als die „Goldene Krone“ als klostereigenes Gasthaus zur Unterbringung und Bewirtung von Pilgern und Geistlichen erbaut wurde. Im Jahr 1771 zog der Bildhauer Matthias Faller, der wohl berühmteste Sohn St. Märgens, dort ein. Mehrfach war die „Goldene Krone“ in ihrem Bestand bedroht, so 1797 anlässlich einer Einquartierung französischer Truppen, sowie 1823 durch die Flammen einer Feuersbrunst im Dorf. Das damals zweigeschossige barocke

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Haus wurde auf den alten Mauern mit dem gewölbten Keller wieder aufgebaut, berichtet der Hochrhein-Kurier. Ihre Blütezeit erlebte die „Goldene Krone“ ab 1902, als neue Besitzer ein drittes Stockwerk schufen und die Innenräume prachtvoll ausstatteten. Nach dem Zweiten Weltkrieg und der anschließenden Besetzung durch französisches Militär, kam der Betrieb nicht mehr in Schwung. Im Jahre 2003 erwarb die bereits erwähnte Bürgerinitiative „Lebendiges Dorf“ die „Goldene Krone“ und baute sie mit viel Einfühlungsvermögen und enormem eigenem Einsatz aus. Der Förderkreis will künftig seine Kosten durch das Vermieten der neu entstandenen Wohnungen erwirtschaften. Der restaurierte Jugendstilsaal soll für eine kulturelle Nutzung dienen. Außerdem wird im Raum nebenan ein Café betrieben. Vorbildlich ist die Idee, hierfür zehn Landfrauen einzustellen, Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 die vom Land und der EU als „innovative Maßnahme für Frauen im ländlichen www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Raum“ gefördert werden. Am 11. September des vergangenen Jahres wurde die neue „Goldene Krone“ an einem Tag der offenen Tür der Öffentlichkeit vorgestellt und am 15. Oktober offiziell eröffnet. Als es um die Finanzierung der Kosten ging, konnte sich die Denkmalstiftung Baden- Württemberg angesichts des bürgerschaftlichen Engagements zur Erhaltung des Kulturdenkmals „Goldene Krone“, vor allem zur Erhaltung der historischen Ausstattung, eines finanziellen Beitrages nicht entziehen. Badische Zeitung vom 21.01.2005

Sanierung der Villa Köchlin beginnt Neue Eigentümer wollen das Gebäude in ihrer Grundsubstanz erhalten und verbessern / Bürgermeister froh über Fortschritt. Von unserer Mitarbeiterin Ingrid Jenner t

STEINEN. Erfreuliche Nachrichten hatte Bürgermeister König in der Post zum Jahresbeginn. Mit der Sanierung der Villa Köchlin in Steinen Ost wird es ernst. Die Firma Minerva Bau GmbH ist mittlerweile der neue Eigentümer des Areals und hat bereits vor Weihnachten mit den ersten Aufräumarbeiten begonnen. Mit gleicher Post ging ein geringfügiger Änderungsbauantrag an die Verwaltung ein, der jetzt im Bau- und Umweltausschuss abgesegnet wurde. Im Wesentlichen hatte er eine andere Wohnungsaufteilung im Erdgeschoss zum Inhalt. Statt einer großen sollen dort jetzt zwei Wohnungen entstehen. Die eine erhält einen eigenen Zugang von der Westseite. Frank Blum, Geschäftsführer von Minerva Bau, bestätigte in dem Schreiben an König, dass das Nutzungskonzept für die Villa Köchlin eine größtmögliche Erhaltung der Bausubstanz vorsehe. In einem ersten Schritt sollen Erdgeschoss, sowie das erste und zweite Obergeschoss und das Kellergeschoss saniert werden. „Wir werden diese Arbeiten in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt durchführen…“ schreibt Blum. Der Dachausbau des ersten und zweiten Dachgeschosses werde derzeit aus Kostengründen nicht angestrebt, heißt es in dem Schreiben weiter. Vor Weihnachten sei bereits mit vorbereitenden Arbeiten wie Leitungskontrollen

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und Baustromeinrichtung begonnen worden. Nun sollen Anfang 2005 die Sanierungsarbeiten im Innenbereich losgehen. Ende Januar/Anfang Februar will Minerva Bau die Öffentlichkeit über den Verlauf der Sanierungsarbeiten informieren. Parallel zu den Arbeiten in der Villa sollen auch die beiden Neubauten rechts und links „der Villa“ entstehen, die im Bauantrag enthalten sind, sagte König. Diese beiden Häuser ersetzen das ehemalige Gärtner- und Kutscherhaus, und ergänzen damit die Villa zum historischen Ensemble. Bei einem Ortstermin im Frühjahr würden dann anhand des Aushubs vom Haus zwei auch die restlichen Stellplätze endgültig festgelegt werden, teilten die neuen Investoren mit. Bürgermeister König freute sich über die positive Entwicklung, die das Schicksal der Villa genommen hat, und bestätigte in der Sitzung, Besitzerwechsel auch grundbuchmäßig vollzogen wurde. Tel. 0dass 76 51 / der 93 20-41 Fax -43

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Badische Zeitung vom 16.11.2004

Ein Denkmal wird lebendig Viel Prominenz bei der offiziellen Einweihung der Goldenen Krone in St Märgen ST. MÄRGEN. „Ich hab noch in keinem Haus zwei Einweihungen gemacht“, scherzte Pater Roman Brud bei der offiziellen Einweihung der Goldenen Krone. Bereits am 9. September hat er das Landfrauencafé gesegnet. „Aber falls der andere Segen nicht gültig gewesen wäre“, segne er das Haus gern noch einmal. Diesmal war die Goldene Krone als Ganzes gemeint. Der Lebendiges Dorf hatte neben Politikern, dem LandesdenkTel. 0Förderkreis 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 malamt und weiteren Gästen alle Handwerker und Helfer eingeladen. Vor den www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Kulissen der „Schwarzwaldengländer“ führte Rudi Kynast spritzig durchs Programm. Er gab zu, anfangs einer der größten Kritiker der Sanierung gewesen zu sein. Inzwischen gehört er selbst zum Förderkreis, der von neun auf elf Mitglieder gewachsen ist, und hat sogar eine Wohnung in der Krone bezogen: „Lieber auf dem Trittbrett dabei, als den Zug ganz verpasst.“ In Anspielung auf die illustren Gäste, die das ehemalige Grandhotel einst gesehen hat, scherzte Kynast: „Wer wird sich in 200 Jahren noch an Konrad Adenauer erinnern? An einen erinnern sich die Leute bestimmt Josef Saier.“ Er und seine Frau Claudia Faller-Saier sind, unterstützt von den übrigen Förderkreismitgliedern, die eigentlichen Initiatoren der Restaurierung. Bürgermeister Josef Waldvogel dankte beiden für ihre Beharrlichkeit. „Sie haben immer daran geglaubt, dass es eine Möglichkeit gibt.“ Dann bat er die überraschten Saiers auf die Bühne und ließ sie im Goldenen Buch der Gemeinde unterschreiben. Die übrigen Förderkreismitglieder schenkten den beiden eine Reise in ein Jugendstilhotel in der Schweiz. Überhaupt wurde viel geschenkt und gedankt. Die Handwerker erhielten Gutscheine fürs Landfrauencafé und sowohl vom Förderkreis als auch von Baubetreuer Willi Sutter ein dickes Lob: „Ich habe selten so ein tolles Klima auf einer Baustelle erlebt. Auch die Bauherren legten phänomenal mit Hand an.“ „Das Konzept verspricht eine interessante Entwicklung.“ Jochen Glaeser Die Art, wie Auseinandersetzungen geführt worden seien, habe ihm gefallen. Sogar bei der kniffligen Frage nach der Farbgestaltung des Saals habe man sich geeinigt. Die Handwerker und sonstigen Helfer schenkten dem Förderkreis einen Flügel. Sutter selbst wurde von Kynast gelobt: „Er hat mit viel Umsicht, Kompetenz und Einfühlungsvermögen, aber wenn‘s sein musste, mit ganz harter Hand, die Geschicke gelenkt.“ Landrat Jochen Glaeser sagte, das Konzept von Wohnen und Arbeiten „verspricht eine interessante Entwicklung“. Die Goldene Krone zeige zum einen, dass bürgerschaftliches Engagement viel bewirke, zum anderen, dass Denkmäler Identität stiften. „Sie dürfen nicht als Last und Belastung angesehen werden“, betonte er, „sondern als Chancenbündel“. Friedrich Jacobs vom Landesdenkmalamt hielt den Festvortrag über „Denkmalpädagogik und Denkmalkommunikation“. Der Förderkreis berichtete, untermalt mit einer Diashow, von seinen Visionen, von der Geschichte

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der Krone und dem Bauzustand, in dem sie vorgefunden wurde, vom Umbau und den Wünschen für die Zukunft Sibylle Nocke sagte, der Förderkreis habe nicht nur dem Gedächtnisschwund entgegen wirken, sondern „dieses Denkmal auch verlebendigen“ wollen. Es sei also nicht darauf angekommen, lediglich den Bau originalgetreu zu restaurieren und zum Museum zu machen, sondern ihn sinnvoll zu nutzen. Ulrike Claeys betonte, dass das Erdgeschoss für die Öffentlichkeit reserviert sei. Deshalb wünsche sich der Förderkreis im Saal rege kulturelle Nutzung durch Konzerte, Theater, Seminare oder auch private Feierlichkeiten. Wer dieses Konzept unterstützen möchte, kann die Patenschaft für eine Veranstaltung übernehmen. Als erste Patin meldete sich ein Überraschungsgast: Rosemarie Luyken. Die Tochter des Lehrers Julius Fechtig ist in der Krone aufgewachsen. Sie überreichte Saiers ein Gedicht ihres Vaters und Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH bat den Förderkreis, in einem Gästebuch zu unterschreiben, das ihr Vater einst E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt der Krone gestiftet hat.

B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 8 . 1 0 . 2 0 0 4

Bereicherung für den Ort und beispiellose Leistung Prominente Gäste bei der Eröffnung des Landfrauencafés in der Goldenen Krone / 24 500 Euro aus Stuttgart und Brüssel ST. MÄRGEN. „Die Resonanz ist unglaublich“, freute sich Bürgermeister Josef Waldvogel am Freitagnachmittag bei der offiziellen Eröffnung des Landfrauencafés in der Goldenen Krone über die erfolgreichen fünf Wochen, die Beate Waldera-Kynast und ihr Team inzwischen gemeistert haben. Im September haben sie zu zwölft ihre Arbeit aufgenommen, inzwischen arbeiten 17 Frauen mit, Tendenz steigend. Zahlreiche Besucher, darunter viel Prominenz, überbrachten beim launigen Festakt ihre Glückwünsche. Waldvogel zeigte sich erleichtert, dass die Goldene Krone von Einheimischen und Gästen akzeptiert wird und das Café einen so guten Start hingelegt hat. Seine „Skrupel in dem ein oder anderen Fall“ hätten sich erübrigt. Er bedankte sich beim Förderverein Lebendiges Dorf, der das Gebäude restauriert und so den Abriss des „Schandflecks“ verhindert hat: „Die Verantwortlichen haben gezeigt, dass sie etwas von der Sache verstehen.“ Besonders freute er sich über den Erfolg des „etwas anderen Cafés“. Es sei „eine große Bereicherung für den Ort und eine beispiellose Leistung“, lobte er. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum überbrachte Glückwünsche und richtete Grüße von Ministerpräsident Erwin Teufel und Landwirtschaftsminister Willi Stächele aus. Sie zeigte sich „überrascht, dass sich soviel Enthusiasmus entwickelt hat“ und fand angesichts des Ergebnisses, dass sich die Mühe für die Restaurierung der Goldenen Krone gelohnt hat.

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Gurr-Hirsch sagte zu Waldvogel mit Blick auf die lange Zeit, in der das Gebäude leer stand: „Dass Sie die Nerven behalten haben, ist auch schon eine Leistung.“ Sprich, dass die Gemeinde nicht schnell das Grundstück veräußert und damit den Abriss eingeleitet hat. „Man merkt‘s, dass Frauen ihren Geist leben.“ Die Staatssekretärin Die Staatssekretärin betonte, wie wichtig es sei, den ländlichen Raum und dort besonders die Frauen zu fördern. Frauen leisteten auf dem Land den größten Teil der Entwicklung, denn während die Männer zur Arbeit pendeln, erhalten die Frauen die Landwirtschaft, verbinden Familie, Beruf und Ehrenamt und „setzen wichtige Akzente“. Gurr-Hirsch: „Man merkt‘ s den Gemeinden an, dass Frauen Tel. 0 76 51 ihren / 93 20-41Geist Fax -43leben.“ Weil die gut ausgebildeten Frauen andere AufDomiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 gaben www.domiziel.org und Einkommen benötigen als früher, sollen ihnen Förderprogramme 79822 Titisee-Neustadt unter die Arme greifen. So wurde das Landfrauencafé, für das knapp 100 000 Euro an Investitionen nötig waren, im Rahmen des baden-württembergischen Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum und des EU-Programms Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum mit 24 500 Euro gefördert. Beate Waldera-Kynast bestätigte: „Sich als Frau im ländlichen Raum zu profilieren ist nicht einfach.“ Umso dankbarer sei sie über die Förderung, ohne die sie ihre Idee nicht hätte verwirklichen können. Sie erläuterte das Konzept und betonte, dass die Frauen nicht ehrenamtlich, sondern für Geld arbeiten: „Wir sind ein Unternehmen.“ „Wir möchten, dass die Gäste mit uns zusammenleben.“ Beate Waldera-Kynast Vom Erfolg war sie überrascht: „Wir mussten bald Verstärkung holen.“ Zeitweise durften die Ehemänner einspringen, wie sie dem schmunzelnden Publikum erzählte, aber sonst stellt sie nur Frauen ein. Über die Arbeitsatmosphäre sagte sie: „Das Team ist perfekt. Ich habe keine Worte, es funktioniert phantastisch. Wir leben in unserem Café und möchten, dass die Gäste das spüren und mit uns zusammenleben.“ Marianne Anselm, Vorsitzende des Landfrauenverbands Südbaden, lobte den „zukunftsweisenden Gemeinschaftsgeist“ des Teams sowie die Courage und den Weitblick der Cafébetreiberin. „Das Café symbolisiert vieles von dem, was den Landfrauenverband ausmacht.“ Etwa die Fähigkeit zu langfristigem Denken und kurzfristigem Handeln. „Das tut gut bei der momentan negativen Grundstimmung vieler Menschen.“ Auch sie wies auf die Leistungen der Frauen in der Region hin und nannte die Milchschlemmerwochen oder das Milchfest, die auf ehrenamtlicher Basis entstanden sind: „Frauen sind ein erheblicher Wirtschaftsfaktor für die Region.“ Mit Geschenken ihrer Mitarbeiterinnen, der Landfrauen und des Förderkreises bedacht, bat Waldera-Kynast die Besucher vom Krone-Saal ins Café hinüber an ein leckeres Landfrauenbuffet.

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Badische Zeitung vom 30.09.2004

Letzte Chance für die Villa Köchlin Gemeinderat stimmt Sanierungskonzept mit Besitzerwechsel plus zwei neuen Häusern zu / Wohnungen sollen vermietet werden STEINEN. Letzte Chance für die alte Villa Köchlin: In seiner Sitzung am Dienstagabend stellte der Gemeinderat einmal mehr die Weichen zur Rettung des vom Verfall bedrohten Kulturdenkmals. Ein neues Sanierungskonzept liegt vor. Dem stimmte das Gremium ebenso zu wie den Folgen im Erfolgsfall. Dann nämlich können noch zwei Häuser zu den beiden bereits geplanten beiden neuen Häusern Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 gebautE-Mail: werden. info @ domiziel.org

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Bürgermeister Rainer König erinnerte an die lange Geschichte um die Sanierung der alten Villa. Seit 2001 laufen die Bemühungen des Besitzers, die Villa zu sanieren und zu vermarkten. Doch bislang vergeblich. Auch das letzte Konzept aus dem Jahr 2003 ging nicht auf. Damals stimmte der Gemeinderat zu, dass in der Villa Eigentumswohnungen geschaffen werden und dass zwecks besserer Vermarktung links und rechts der Villa noch zwei Häuser gebaut werden können samt Tiefgarage. Nur vermarkten ließ sich dieses teure Projekt nicht. Jetzt liegt eine Alternative vor, die Bürgermeister König als „letzte Chance“ wertet. Die Villa soll an eine Interessengemeinschaft verkauft werden, die sich auf die Sanierung von Denkmalgebäuden spezialisiert hat. Sie will die Villa ohne große äußerliche Veränderungen sanieren und will die acht Wohnungen, sechs bestehen schon, vermieten. Finanziell scheint dies Projekt aufgrund der steuerlichen Anreize und eines ermäßigten Kaufpreises tragfähig zu sein. Allerdings verlangt der bisherige Eigentümer der Villa für den Preisnachlass einen gewissen Ausgleich von der Gemeinde. Zu den bereits zwei geplanten und genehmigten Häusern sollen in westliche Richtung zwei weitere gebaut werden können, insgesamt zehn Wohneinheiten. Eine entsprechende Änderung des Bebauungsplanes stellte der Gemeinderat in Aussicht, wenn die Sanierung und der Bau der ersten Häuser abgeschlossen sind. Auch bei den Stellplätzen schränkte das Gremium ein, dass nicht in den Hang hineingebaut werden dürfe. So segneten alle Fraktionen das neue Konzept grundsätzlich ab. „Wenn wir zustimmen, ist Schluss mit der Salamitaktik“, zeigte sich Christof Gebhardt (CDU) befriedigt darüber, dass die Gemeinde die Entwicklung beim dritten und vierten Haus in den Händen hält Denn „die große Sünde war schon die Bewilligung der ersten beiden Häuser“. „Ein Abriss wäre keine Alternative gewesen“, betonte Stephan Mohr (Gemeinschaft), der nun auf ein tragfähiges Konzept hofft, nachdem es „mehrere glanzvolle“ Sanierungspläne gab, „die allesamt Bach ab sind“.

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Steck: „Jetzt wollen wir Taten sehen“ „Für uns ist wichtig, die Villa zu erhalten. Aber nicht zu jedem Preis“, erklärte Rudolf Steck (SPD), dass nach dem vielen Hin und Her jetzt eine Grenze erreicht sei. „Jetzt wollen wir Taten sehen.“ Das möchte auch Bürgermeister Rainer König, der aufgrund der auch durch Vandalismus geschädigten Villa Handlungsbedarf ausmachte. Eine gewisse Skepsis gegenüber den neuen Plänen verbarg das Gemeindeoberhaupt nicht, klar war aber auch für König: „Das ist jetzt die letzte Chance.“ Badische Zeitung vom 20.09.2004

Das Holz wächst zum Fenster herein Forstamtsleiter RudiFaxKynast Tel. 0 76 51 / 93 20-41 -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 gieversorgungen www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

freut sich über den Vormarsch alternativer Ener-

ST. MÄRGEN (spe). Die Energieversorgung mit Brennstoffen aus Biomasse liegt im Trend. Vor allem, wenn der Rohstoff Holz vor der eigenen Haustür wächst. Deshalb setzen auch zunehmend Touristikbetriebe im Hochschwarzwald bei ihrer Entscheidung für eine Holzpelletsheizung auf das Heizen mit erneuerbaren Energien. Das Beispiel der „Goldenen Krone“ in St Märgen zeigt, dass selbst denkmalgeschützte Gebäude mit Hilfe modernster Energietechnik wieder in neuem Glanz erstrahlen können. Seit kurzem bezieht das frisch restaurierte Haus seinen Wärmebedarf aus einer 100 kW leistungsstarken Holzpelletsanlage. „Eine Anlage mit dieser Leistungsstärke gehört schon zu den große Anlagen im Vergleich zu Pelletsheizungen für Ein- bis Zweifamilienhäuser mit bis zu 30 KW“, sagt Bernd Schmidt von der Herstellerfirma für Pelletsheizkessel. Die gute Zusammenarbeit von Förderkreis und Handwerkern zeigt jetzt nach Abschluss der Restaurierung des historisch wertvollen Gebäudes erstmals Wirkung: „Der Niedrigenergiestandard, den wir hier erreicht haben, ist für ein denkmalgeschütztes Gebäude einmalig“, so das Resümee von Willi Sutter, Geschäftsführer der Titisee-Neustädter Sanierungsfirma „Domiziel“. „Wir haben mit dem modernen Heizungskonzept sogar die Werte der neuen Energie­einsparverordnung (ENEV) erreicht. „ Langfristig gesehen rechnen die Bauherren dadurch mit einer jährlichen CO 2-Einsparung von 132 Tonnen. Bei dem geschätzten Jahresverbrauch von rund 35 000 Kilogramm Pellets würden langfristig Betriebskosten eingespart, ist Josef Saier vom Förderkreis überzeugt. „Wenn man bedenkt, dass in den 70er Jahren bei Vollbelegung des Hotels ein Jahresverbrauch von 40 000 bis 50 000 Litern Heizöl üblich war, ist das enorm.“ Eine komplette LKW-Ladung füllt die kleinen Holzpresslinge über ein Befüllrohr von außen in den 45 Kubikmeter großen Lagerraum im historischen Gewölbekeller. Das Besondere an der umweltfreundlichen Heizungsanlage ist ein Kombiheizkessel, der sich per Knopfdruck von Hackschnitzel auf Pellets umstellen lässt. In den Sommermonaten, bei niedrigerem Wärmebedarf, wird die Goldene Krone künftig mit Hackschnitzel heizen, die direkt vom Forst angeliefert werden. Nicht nur zur Freude des Förderkreises. Auch Forstamtsleiter Rudi Kynast, der demnächst eine der Mietwohnungen im Haus beziehen wird, schätzt nach jahrelanger Erfahrung mit einer Hackschnitzelanlage im Forstamt

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St. Märgen die Vorteile des Heizens mit Holz. Dass es künftig Versorgungsengpässe bei einer steigenden Zahl von Haushalten mit Holzpelletsheizungen geben könnte, ist nach seiner Einschätzung nicht zu befürchten. Im Gegenteil: „Hier im Hochschwarzwald wächst das Holz zum Fenster herein“, so dass die Nutzung der großen Mengen an heimischen Resthölzern den Holzmarkt eher entlasten würde. Sämtliche Schwarzwaldgemeinden könnten auf lange Sicht mit Holz ihren Wärmebedarf decken. Auch bei kleineren Touristikbetrieben im Hochschwarzwald hat das Energiesparen inzwischen Einzug gehalten. Seitdem Karin Dillmann aus Lenzkirch das umweltfreundliche Heizen mit Holzpellets für ihre Pension entdeckt hat, findet die neue 60-KW-Pelletsanlage mit Warmwasserbereitung auch bei ihren Gästen Anklang. Das Interesse an der neuen Heiztechnik führt sie nicht selten in den Heizungskeller, zum Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Standort der die eine Wohnfläche von 400 m2 beheizt. Die GesamE-Mail: infoPelletsheizung, @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt tinvestition für die neue Heizanlage schlug für Karin Dillmann zwar mit rund 5000 Euro Mehrkosten gegenüber einer neuen Ölheizung zu Buche. Doch mit der aktuellen Berechnung des Wärmebedarfs von 69 000 KW im Vergleich zum bisherigen Verbrauch von 80 000 KW-Stunden, rechnet sie künftig mit deutlich geringeren Energiekosten. Auch das regelmäßige Entleeren der Asche aus dem Aschebehälter (im Winter alle drei Wochen), ist für die Hausbesitzerin schon Routine geworden. Als Biomasse kann die Asche problemlos im Garten entsorgt werden. Badische Zeitung vom 21.08.2004

Die Goldene Krone: „Für das Denkmalamt ein Vorzeigeobjekt“ Förderkreis und Handwerker haben bei der Restaurierung ganze Arbeit geleistet / Bürgermeister Josef Waldvogel ist mit dem Ergebnis rundum zufrieden ST. MÄRGEN (awe). „Wenn man hier reinkommt, geht einem das Herz auf“, schwärmte Bürgermeister Josef Waldvogel bei der Besichtigung der Goldenen Krone. Die letzten Arbeiten sind in vollem Gange, am 9. September eröffnet das Café, 11. September ist Tag der offenen Tür. „Die Krone hat Glück gehabt“, erklärte Willi Sutter von der Firma „Domiziel“, der die Restaurierung betreut hat Die elf Mitglieder vom Förderkreis Lebendiges Dorf hätten sich auf eine Art und Weise engagiert, „wie man es nur selten erlebt“. Und sie seien gerade noch rechtzeitig gekommen: „Ein, zwei Jahre später wäre die Krone nicht mehr zu halten gewesen.“ Das Dach sei undicht gewesen, mit der Statik habe man mehr Probleme gehabt, als erwartet. Das gesamte Haus war nur auf ein paar Säulen im Jugendstilsaal gestützt, die auf das Kellergewölbe drückten. Mit einem Betonboden unter dem Saal haben die Handwerker die Kellerdecken entlastet. Im Jahr 1900, bei der Aufstockung der ehemaligen Klosterherberge zum Kurhotel, „haben die schon ziemlich gepfuscht“, meint Sutter. Auch mit dem Dachstuhl, der einfach „draufgepflümelt“ worden sei. Das Geld sei damals hauptsächlich in die Innenausstattung gesteckt worden.

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Es sei viel Arbeit gewesen, diese Baufehler zu beheben. Den Zierbalkon „wollten wir ursprünglich komplett halten“, aber er war an manchen Stellen so verfault, dass sie nachgearbeitet werden mussten und nur einige Originalteile wieder verwendet werden konnten. Die Goldene Krone sei „fürs Denkmalamt ein Vorzeigeobjekt“, meint Sutter, denn hier sei die Entwicklung eines Ortes über Jahrhunderte hinweg nachvollziehbar. Damit dies so bleibt, wurde die alte Raumeinteilung erhalten. Der Hauptkorridor im ersten Stock etwa ist lediglich durch Wände unterteilt, seine Abschnitte gehören zu verschiedenen Wohnungen. Nicht nur das Gebäude der Goldenen Krone sei historisch herausragend, sondern auch die Restaurierung, sagte Sutter. Wo immer es möglich war, wurden Originale wieder eingebaut, teilweise verschmälert oder ergänzt durch nachgemachte Stücke, etwa alte Türen oder die Sprossen eines Treppengeländers. Manches habe Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH nicht funktioniert, „zum Glück“. So wurde nicht wie geplant eine Ölheizung eingeE-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt baut, sondern eine Holzpelletheizung, die jederzeit auf Hackschnitzel umgestellt werden kann. Die Krone habe „ein enorm modernes Heizungskonzept“, so Sutter, der Niedrigenergiestandard sei für ein solches Kulturdenkmal „fast einmalig“. Ungewöhnlich war auch die Vorgehensweise. Von Anfang an waren die Handwerksbetriebe integriert, das heißt, sie haben mit geplant und die Ausschreibungen mit formuliert. „Wir haben nicht nur Vorgaben gemacht“, so Sutter. Viele Handwerker haben Pauschalpreise angeboten, so dass der Förderkreis keine Mehrkosten im Nachhinein zu fürchten hatte. „Keiner hat sich verkalkuliert“, freute sich Sutter, „sie haben gewusst, was auf sie zukommt“. Von Anfang an habe ein gutes Arbeitsklima geherrscht, jeder habe sich selber Gedanken gemacht, „getüftelt und gemacht“, so dass vieles geleistet werden konnte, was die Planer ohne das Fachwissen der Handwerker gar nicht hätten lösen können. Josef Saier vom Förderkreis bestätigt: „Das Klima war echt super. Als Bauherr sind wir sehr zufrieden.“ Insgesamt hat der Umbau brutto 1050 Euro pro Quadratmeter gekostet, mit dem Erwerb des Grundstücks sogar 1250 Euro. „Das ist enorm“, meinte Sutter, aber dennoch „ein Preisniveau, das einfach phänomenal ist“, wenn man bedenke, wie hochwertig die Krone nun ausgestattet sei. Der Förderkreis will seine Kosten durch das Vermieten der Wohnungen wieder erwirtschaften. Bis auf zwei Wohnungen seien bereits alle vergeben, sagte Uli Nocke. „Wir mussten gar nicht groß werben.“ Wie der Jugendstilsaal genutzt wird, ist noch offen. Der Förderkreis will ihn selbst betreiben und ein Programm entwickeln. Denkbar seien Theateraufführungen, Konzerte oder auch Seminare. „Da gibt‘ s noch viel zu entdecken und weiterzuentwickeln“, immerhin sei der städtisch geprägte Saal einzigartig in der Umgebung. Fest steht hingegen die Nutzung des Raumes nebenan: Am 9. September eröffnet Beate Waldera-Kynast ihr Café. Ihre Idee wurde vom Land und der EU als „Innovative Maßnahme für Frauen im Ländlichen Raum“ gefördert, so dass sie zehn Landfrauen einstellen konnte. „Am 9. Oktober richten wir die erste Hochzeit aus“, berichtet sie, „mit 120 Gästen“. Am 11. September ist Tag der offenen Tür im gesamten Gebäude, und am 15. Oktober ist offizielle Eröffnung. Bürgermeister Waldvogel hofft, „dass wir einen guten Start haben und dass das hier ein Teil von St. Märgen wird“.

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Badische Zeitung vom 03.06.2004

Ein Schutz für die heruntergekommene Villa Köchlin Eigentümer verschließt nach Gespräch mit dem Bürgermeister die Fenster und Türen / Weiteren Schäden soll vorgebeugt werden STEINEN. Nach einem Gespräch mit dem Eigentümer konnte erreicht werden, dass die Fenster und Türen der Villa Köchlin verschlossen wurden, teilte Bürgermeister Rainer König im Bau- und Umweltausschuss mit. Das sei nötig gewesen, um weiteren Schäden vorzubeugen. In der Vergangenheit wurde beobachtet, dass die unbewohnte und leer stehende Villa Köchlin nächtliche Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 im Februar vergangenen Jahres genehmigte der GeDomiziel GmbH Besucher hatte. Bereits E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 ein Sanierungs- und Umbaukonzept für die Villa (wir berichteten). www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadtmeinderat Geplant war der Neubau von zwei Wohnhäusern und Tiefgarage, wobei die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt werden sollten. Für das Grundstück der Villa Köchlin liegt seit September 2001 eine Baugenehmigung vor. Bislang allerdings wurden die Pläne nicht realisiert. Badische Zeitung vom 10.04.2004

Mit Frauen vom Land die „Goldene Krone“ beleben Mit einem Café an die gastronomische Vergangenheit anknüpfen / Beate Waldera-Kynast erläutert im Kapitelsaal ihr Konzept ST. MÄRGEN. Ein Café der besonderen Art soll die gastronomische Vergangenheit der „Goldene Krone“ wieder beleben: Beate Waldera-Kynast möchte mit Frauen vom Land neben selbst gebackenem Kuchen und diversen Kaffeespezialitäten, hausgemachte Speisen aus regionalen Erzeugnissen und Produkten der Saison anbieten. Ein Produktionsbetrieb und ein kleiner Laden sollen das Konzept abrunden. Waldera-Kynast stellte ihr Projekt am Montagabend im Kapitelsaal vor rund 80 Frauen und auch einigen Männer vor. „Ich habe eine Vision“, sagte die 40-jährige Bilanzbuchhalterin und Bürofachwirtin und zeigte ein altes Foto der ehemaligen „Goldenen Krone“ mit Kaffeegarten. An diese Tradition wolle sie anknüpfen. „Ich möchte, dass die ‚Goldene Krone‘ wieder Mittelpunkt wird und ihre alte Identität bekommt“. Um das zu verwirklichen, sei ein Konzept notwendig, das sich von anderen abhebe. „Der Schlüssel zum Erfolg ist das Einfache“, begründete sie deshalb ihre Absicht, auf die vor Ort vorhandenen Ressourcen zurückzugreifen: Mit regionalen Produkten sollen Frauen von hier frische, einfache Speisen zubereiten, sie sollen Kuchen backen, kellnern und vieles mehr. Die Hausfrauen hätten viele Talente und Fähigkeiten, sagte Beate Waldera-Kynast, die sie gern bündeln und nutzen wolle. Der Schwerpunkt des Angebots soll bei Backwaren, Milch- und Käsespezialitäten, Suppen und Eintöpfen, Mehlspeisen sowie Gemüse und Salaten der Saison liegen. Nachmittags gibt es an Werktagen Kuchen, Bauernhofeis, Desserts, Quark, Joghurt, Kaffee, verschiedene Tees, Milch, Schokolade. Die

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Limonade kommt nicht von bekannten Großkonzernen, sondern aus Lenzkirch. Auch Sekt, Liköre oder Bowle stammen aus der Gegend. Sie wünsche sich das Café als einen Ort, „an dem man schöne Stunden verbringen kann“. Der Gastraum mit rund 60 Plätzen hat Wohnzimmercharakter mit einem Stammtisch am Kachelofen, Sesseln und einem Sofa. Und: Es darf nicht geraucht werden. „Es verträgt sich einfach nicht mit dem wunderbaren Duft der angebotenen Waren und mit der Atmosphäre“, begründete WalderaKynast ihre Nichtraucherhaltung. Für die Einheimischen soll das Café „ein Treffpunkt, ein Mittelpunkt, ein Zuhause sein“, so Waldera-Kynast, so wie es die „Goldene Krone“ früher war. Vorerst soll das Café nur im Gebäude geöffnet sein, gegenüber dem JugendstilTel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 saal im Erdgeschoss. E-Mail: info @ domiziel.org

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt

www.domiziel.org

Ab dem Frühjahr 2005 kommt ein Gartenbereich hinzu. Im räumlich integrierten Laden sollen regionale Erzeugnisse angeboten werden. Kulturangebote runden das Konzept ab, sagte Waldera-Kynast. Denkbar seien Musikmatineen am Sonntagmorgen, eine Leseinsel oder ein „Denker- und Lenker-Café“, bei dem ein Theoretiker und ein Praktiker vor Publikum auf dem Sofa diskutieren sollen. Am 1. August 2004 sei die Küche voraussichtlich bezugsfertig, im September, noch vor dem Rossfest, könne eröffnet werden. Ab sofort können sich Interessierte, die mitarbeiten wollen, bei Kynast melden. Förderprogramm sichert Lebensqualität der Region Hannelore Green vom Landwirtschaftsamt Titisee-Neustadt stellte das Förderprogramm „Innovative Projekte von Frauen im ländlichen Raum“ vor, in dessen Rahmen Kynast ihre Idee verwirklichen möchte. Das Programm soll die Lebensqualität der Frauen vom Land durch eigenes Einkommen sichern, gefördert wird es vom Ministerium für ländlichen Raum und der EU. „Für uns Frauen in der Region finde ich das ein sehr wichtiges Projekt“, sagte Green. Ob es verwirklicht wird, hängt davon ab, wie viele Frauen sich zur Mitarbeit melden. Info: Beate Kynast, [TEL] 07669 / 921 233, Email: Waldera-Kynast @ web.de.

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Badische Zeitung vom 27.03.2004

Hier wird Geschichte anschaulich „Denkmal des Monats“ BREISACH (gz). Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg hat das ehemalige jüdische Gemeindehaus in Breisach zum „Denkmal des Monats März 2004“ im Land erklärt. Das jüdische Gemeindehaus in Breisach wurde 1691 als Gasthaus „St. Peter“ erbaut und stellt eines der wenigen Gebäude dar, die bei den Zerstörungen Breisachs in den Jahren 1793 und 1945 erhalten geblieben sind. In den Jahren Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH 1301 bis 1424 lebten mit Unterbrechungen immer wieder Juden in Breisach. E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org ab 1638 gab es durchgängig bis 1940 jüdische Einwohner. 79822 Titisee-NeustadtAber erst Zeugnis der Geschichte der jüdischen Gemeinde ist das ehemalige jüdische Gemeindehaus in der Rheintorstraße (früher Judengasse), das 1829 durch die israelitische Gemeinde Breisachs erworben wurde. Bis 1876 war dieses Haus israelitische Schule und zeitweise auch jüdisches Armenspital, danach bis 1940 israelitisches Gemeindehaus und Wohnung des Kantors. Nach der Zerstörung der jüdischen Synagoge 1938 durch die Nationalsozialisten wurde es bis 1940 als Gebetssaal der jüdischen Gemeinde genutzt. Förderverein kaufte das privat genutzte Haus Nach Ende der Nazi-Herrschaft wurde das Gebäude 1953 an den Oberrat der Israeliten Badens zurückgegeben. Nach einer privaten Nutzung hat der Förderverein ehemaliges jüdisches Gemeindehaus Breisach das Haus gekauft und daraus in den Jahren 2002 und 2003 eine Gedenkstätte gemacht, die im Juni 2003 eingeweiht wurde. An der Wiederbelebung der jüdischen Geschichte haben viele Institutionen mitgewirkt. Dazu gehört auch die Denkmalstiftung Baden-Württemberg, die sowohl den Grunderwerb als auch die Renovierung des Gebäudes gefördert hat und vor genau zwei Jahren, im März 2002, die erste Auszahlung für das Projekt leistete. Dies ist für die Denkmalstiftung Anlass, das „Blaue Haus“, wie das Gebäude inzwischen nach der Renovierung genannt wird, zum „Denkmal des Monats März 2004“ in Baden-Württemberg zu erklären. Es lasse Geschichte anschaulich werden. Weitere Informationen zum ehemaligen jüdischen Gemeindehaus in Breisach gibt es im Internet unter www.juedisches-leben-in-breisach.de

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Die Krone leuchtet wieder golden Zehn St. Märgener und Freiburger renovieren die „Goldene Krone“ / Das Dach und die Fassade sind bereits fertig gestellt ST. MÄRGEN. „Nur noch wenige können sich daran erinnern, wie prunkvoll die ‚Goldene Krone‘ früher war“, bedauert Ulrich Nocke vom Förderkreis lebendiges Dorf. Er und neun weitere Mitglieder renovieren das ehemalige Klostergasthaus und spätere Kurhotel, das lange leer gestanden ist Dach und Fassade sind nun fertig, der Innenausbau ist in vollem Gange. Noch sieht es in dem Haus, das 1757/58 für Pilger erbaut worden ist, sehr nach Baustelle Tel. 0 76 51 / 93und 20-41Chaos Fax -43 aus. Aber wer genauer hinschaut, ahnt, wie viel schon Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 an Arbeit geleistet worden ist Mindestens 1000 Stunden hat die Initiative bereits www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

selber geleistet. Jeden Samstag ist Arbeitseinsatz, oft auch an Wochentagen. Anfangs habe niemand im Ort daran geglaubt, dass sie die „Krone“ retten könnten, erinnert sich Nocke. „Viele haben gesagt, sie ist total baufällig und man kann gar nichts mehr machen.“ Inzwischen sei die Stimmung aber „total umgeschlagen“, freut er sich. Leute kochen samstags für sie, bringen Kuchen, spenden kleinere oder größere Geldbeträge und übernehmen sogar manche handwerklichen Tätigkeiten, wie etwa das Vergolden der Krone, die auf dem Dach des Vorbaus angebracht ist. Im Gebäude gibt es viel zu entdecken: grüne Kachelöfen, schön geformte Waschbecken, Jugendstil-Tapeten und -verkleidungen, uralte dicke Balken, Mauerwerk aus verschiedenen Epochen, ein gut erhaltenes Jugendstil-Mosaik auf dem Boden des Eingangsbereiches, strahlend weiße Stuckdecken, lange Zimmerfluchten aus der Barockzeit, Zeitungen an den Wänden, etwa eine Ausgabe des „Freiburger Pfennigblatts“ von 1887 – Geschichte pur. Über der zweiten Etage ist noch die Dachkonstruktion der Klosterherberge zu sehen, die die „Goldene Krone“ einmal war. Damals hatte das Haus nur ein Obergeschoss. 1902, als es um eine Etage aufgestockt wurde, hat Bauherr Adolf Rombach das Holz wieder verwendet. Im Keller befinden sich dicke Sandsteinmauern, deren Steine nummeriert sind und womöglich von einem kirchlichen Vorgängerbau stammen. Noch gibt es aber auch Spuren der Bausünden aus den 50er-Jahren und des Verfalls: Hässliche Glasbausteine, abgeblätterte Farbe, zerstörte Tapeten. „Das Haus war total kaputt saniert“, erinnert sich Nocke. Als die zehnköpfige Gruppe mit dem Umbau angefangen habe, hätten 30 Katzen darin gewohnt, Müll sei herum gelegen und die Räume seien seit Jahren nicht mehr gelüftet gewesen. Das komplette Hotelinventar sei noch drin gewesen, erinnert sich Nocke: „Die Betten waren quasi noch halb bezogen.“ Viele Schätze seien leider auch verschwunden. „Das Haus war total kaputt saniert.“ Ulrich Nocke Wie man das Haus am besten umbauen könnte, haben die zehn Denkmalschützer mit einer Architektin, einem Statiker, dem Denkmalamt und Bauaufseher Willy Sutter von „Domiziel“ gründlich analysiert. Das Ergebnis: Die Struktur des alten Gebäudes bleibt zu 90 Prozent erhalten. „Wir wollen es nicht nach klassischem Bauherrenmodell voll stopfen bis obenhin“, so Nocke. Nur einige im Lauf der Zeit erstellte Wände werden herausgenommen und im Westteil hat die Gruppe einen Flachbau und

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eine Garage aus den 50er-Jahren abgerissen. „Wir wollen den Geist des Hauses bewahren“, beschreibt Nocke einen Grundgedanken der Initiative. Der Umbau soll dem historischen Gebäude gerecht werden, deshalb werden heimische Baumaterialien wie Holz und Stein verwendet. Ziel ist eine gemischte Nutzung mit generationenübergreifendem Wohnen und musischem, kunsthandwerklichem und ökologischem Arbeiten. Neun Wohnungen zwischen 45 und 120 Quadratmetern, alle mit Balkon, sowie mehrere Ateliers können gemietet werden. Ein Aufzug soll auch älteren und behinderten Menschen ermöglichen, hier zu leben. Der ehemalige Gastronomiebereich samt Jugendstilsaal soll wieder hergestellt und gewerblich oder anderweitig öffentlich genutzt werden. „Dass man das Haus nicht mehr als Hotel nutzen kann, war klar“, erzählt Nocke. „Aber es stand in unserer Gruppe nie zur Diskussion, es abzureißen.“ Vielmehr Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH wollten dieinfozehn St. Märgener und Freiburger dafür sorgen, dass das denkE-Mail: @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt malgeschützte Gebäude saniert und dauerhaft „vor Spekulationen geschützt“ wird. Deshalb haben sie erfolgreich die Aufnahme ins Denkmalbuch beantragt. Sie sind der Meinung: „Man verliert die Identität, wenn man die alten Gebäude abreißt.“ Viele Leute schätzten es, in alten Gemäuern zu leben, weiß Nocke. Interessenten für die Nutzung gebe es bereits, „aber es ist noch nichts spruchreif“. Weitere Anfragen sind sehr erwünscht. „Es soll was sein, was ins Konzept passt“, formuliert Nocke die Bedingungen. Den Bewohnern und Nutzern der „Krone“ möchten er und seine Mitstreiter günstige Mieten anbieten. „Wir hoffen, dass sich das trägt.“ Denn die Sanierungskosten seien hoch. „Aber alles, was wir selber machen können, machen wir selber. Und man muss ja nicht alles sofort machen“, ist sich die Gruppe einig. Er gibt zu, dass sie es anfangs „ein bisschen mit der Angst zu tun“ bekommen habe. Aber mit einem Kredit der GLS Gemeinschaftsbank, die alternative, soziale und ökologische Projekte unterstützt, und einem Zuschuss von der Landesdenkmalstiftung konnte das Vorhaben dann doch realisiert werden. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 2 . 0 8 . 2 0 0 3

Funde aus dem Mittelalter Zweites Sommerlager der Aktion Sühnezeichen / Ausgrabungen im „Blauen Haus“ BREISACH (ag/apt). Drei Tage lang haben Schülerinnen und Schüler der Lessing-Realschule Freiburg im mittelalterlichen Keller des ehemaligen jüdischen Gemeindehauses in Breisach gegraben und dabei einige interessante archäologische Funde zutage gefördert. Ab Montag werden nun zwei Wochen lang 15 Teilnehmer des zweiten Sommerlagers der Aktion „Sühnezeichen Friedensdienste“ in Breisach die Grabungen fortsetzen. Nachdem vor einem Jahr bei einer Probegrabung eine alte Türschwelle gefunden wurde, soll der zwölf Meter lange und sechs Meter breite Keller nun um 30 Zentimeter abgetragen werden. Das Landesdenkmalamt Stutt­gart kann jedoch aus finanziellen Gründen nicht selbst graben. Die Freiburger Schüler Alexander Rogg, Vitali Schilow, Raphael Henning, Alexander Burggraf, Kai Hauser, Lina Küchlin und Tatjana Neumann hatten sich deshalb gemeinsam

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mit ihrer Geschichtslehrerin Rosita Dienst-Deruth bereit erklärt, im Rahmen der diesjährigen Projekttage freiwillig mit der Arbeit zu beginnen. „Für uns ist es eine große Ehre, hier zu graben, da wir einen sehr engen Kontakt zu Ralf Eisemann, Sohn des letzten Rabbiners hier in Breisach, haben“, erklärte Rosita Dienst-Deruth. Eisemann war Schüler in der Lessing-Schule gewesen, nachdem jüdische Schüler in Breisach nicht mehr in die Schule gehen durften. Während den anstrengenden archäologischen Arbeiten mit Taschenlampe, Schaufel, Pickel, Eimer und Sieb stießen die Schülerinnen und Schüler auf sehr interessante Gegenstände: Scherben von altem Geschirr, alten Vasen und Kacheln. Besonders stolz sind die jungen Archäologen auf zwei Stücke Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH eines E-Mail: Dreifußes. Vermutlich hat Wasser des mittelalterlichen Stadtgrabens info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadtden Keller damals überflutet, glauben die Schüler. Alle Funde sollen später im Garten des ehemaligen jüdischen Gemeindehauses ausgestellt werden. Doch die Grabungsarbeiten sind noch lange nicht abgeschlossen. Studenten aus Osteuropa und Deutschland, die sich an der Aktion „Sühnezeichen Friedensdienste“ beteiligen, werden jetzt die Arbeiten im Keller fortsetzen. Die Teilnehmer des Sommerlagers stammen aus Perm und Moskau (Russland), aus Kiew, Charkow und Charkiv (Ukraine), aus Minsk und Mogilew (Weißrussland) und aus Wroclav und Krakow (Polen). Die deutschen Teilnehmer kommen aus Dresden, Langen und Berlin, die beiden Leiter aus Halle und Paris. Untergebracht werden die Helfer in Breisach im Gemeindehaus der Martin-Bucer-Gemeinde. Stadtarchivar Uwe Fahrer und die Vorsitzende des Fördervereins ehemaliges jüdisches Gemeindehaus Breisach, Christiane Walesch-Schneller, sind bereits sehr gespannt auf die Ergebnisse der Grabung. Die Freiwilligen werden zudem an zwei Tagen helfen, den jahrhunderte­ alten Begräbnisplatz der Breisacher Juden in Mackenheim (Elsass) zu pflegen. In Zusammenarbeit von Freunden des Fördervereins ehemaliges jüdisches Gemeindehaus und der Gemeinde Mackenheim wurde bereits das vom Einsturz bedrohte Einsegnungshäuschen mit neuen Fundamenten und einem neuen Dachstuhl versehen. Der wertvollste, älteste Teil des Friedhofs wird vor allem im Sommer von Unkraut überwuchert, die fehlende Grasnarbe gefährdet die wertvollen Grabsteine. Beim Förderverein und der Gemeinde Mackenheim freut man sich daher über die Unterstützung durch die Studenten.

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„Jetzt geht es richtig los“ BZ-INTERVIEW mit Christiane Walesch-Schneller über das „Blaue Haus“ und die jüdische Woche BREISACH. Am Freitag, 20. Juni, wird das restaurierte „Blaue Haus“, das ehemalige jüdische Gemeindehaus, in der Rheintorstraße eingeweiht. Aus diesem Anlass findet ab morgen, Donnerstag, 19. Juni, bis Donnerstag, 26. Juni, eine „jüdische Woche“ statt. Sylvia Pabst unterhielt sich darüber mit Christiane Walesch-Schneller, Vorsitzende des „Fördervereins Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach“. BZ: Was bedeutet für Sie persönlich die Einweihung des „Blauen Hauses“?

Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Christiane Walesch-Schneller: E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

Jetzt sind sozusagen die Vorarbeiten, die erste Etappe, abgeschlossen. Die eigentliche Arbeit geht jetzt los, wir stehen also nicht vor einem Abschluss, sondern vor einem Anfang, etwa der Einrichtung eines Archivs und einer Bibliothek.

BZ: Wie kam es zur Idee, das Gebäude „Blaues Haus“ zu nennen? Walesch-Schneller: Der Name leitet sich von der Fassadenfarbe ab. Wir haben eine Farbe gesucht, die sich einerseits in das Gesamtensemble in der Rheintorstraße einfügt, sich aber andererseits auch abhebt.

BZ: Wie könnte die Nutzung künftig aussehen? Walesch-Schneller: Das Haus soll Ort des Gedenkens und der Begegnung sein. Wichtig ist auch die Forschung. Wir möchten, dass über jeden der 250 Bürger, die in der jüdischen Gemeinschaft von Breisach gelebt haben, Informationen gefunden und veröffentlicht werden können. Auch wird die Arbeit von Günter Boll über die Geschichte des Landjudentums weitergehen. Bei der Einrichtung des Hauses wird auch ein Langzeitfreiwilliger der Aktion Sühnezeichen eingebunden. Unsere Arbeit wird auch von vielen Nichtjuden, auch aus den USA, als Modell gesehen, wie man mit traumatischen Ereignissen umgehen kann.

BZ: Welche Hoffnungen verbinden Sie mit dem Haus? Walesch-Schneller: Ich hoffe, dass die gemeinsame Forschungsarbeit der Familien und die Forschung in den Familien positiv verbunden werden können und wünsche mir, dass Impulse in die Breisacher Familien getragen werden.

BZ: Mit wie vielen Gästen rechnen Sie bei der „jüdischen Woche“? Walesch-Schneller: Es haben sich 45 Gäste aus Übersee angemeldet, die auf eigene Kosten anreisen werden, darunter zwei Familien. Bei der Einweihung des „Blauen Hauses“ erwarten wir mehr als 100 Gäste, auch aus Frankreich, der Schweiz und der ganzen Region.

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BZ: Hat sich die Resonanz aus der Breisacher Bevölkerung zwischen Kauf des Hauses, dem Plan, es zu restaurieren und seiner Fertigstellung verändert? Walesch-Schneller: Es gibt eine positive Resonanz bei und auf die Restaurierung. Die Zusammenarbeit mit den Breisacher Handwerkerfirmen war sehr erfreulich. Viele Menschen sind dem Haus mit der Zeit näher gekommen. Das hilft. Auch Schulklassen haben sich dafür interessiert. Vorsichtig bewegt sich etwas in eine positive Richtung.

BZ: Ist geplant, „jüdische Wochen „ künftig regelmäßig zu veranstalten? Walesch-Schneller: Eine solche Überlegung wurde schon bei der „Woche der Begegnung“ im Oktober 2000 geäußert Diese Idee soll nun während der „jüdischen Woche“ werden. Die Gäste sollen ihre Wünsche, HoffTel. 0 76 51 / 93 20-41 diskutiert Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 nungen und Vorschläge äußern. Ziel ist, eine entsprechende Konzeption zu www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt erarbeiten, bei der uns auch die Landeszentrale für politische Bildung planend zur Seite steht Von unserer Seite aus möchten wir solche Veranstaltungen gerne fortsetzen. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . 0 4 . 2 0 0 3

Gibt es bald eine jüdische Gemeinde? Rivka Hollaender stellte in Breisach ihre Idee vor / Das ehemalige jüdische Gemeindehaus wird im Juni wieder eröffnet BREISACH. Das ehemalige jüdische Gemeindehaus wird nach seiner Sanierung im Rahmen einer „Jüdischen Woche“ Ende Juni offiziell eröffnet werden. Dies wurde auf der Jahreshauptversammlung des Fördervereins Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach bekannt Rivka Hollaender, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Freiburg, regte bei dem Treffen an, in Breisach eine aktive Jüdische Gemeinde ins Leben zu rufen. Die Mitglieder des Fördervereins Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach konnten auf ein äußerst ereignisreiches Jahr zurückblicken. Im Januar 2002 war mit der Restaurierung des ehemaligen Gemeindehauses begonnen worden und im April konnte im Erdgeschoss bereits der Vortragsraum eingeweiht werden, wie die Vorsitzende Christiane Walesch-Schneller berichtete. Insgesamt 416 Stunden Arbeit als Eigenleistung seien im vergangenen Jahr von Mitgliedern, Freunden, den Klassen 10a, 10d und 10e der Hugo-Höfler-Realschule mit ihrem Lehrer Reiner Zimmermann sowie von einer Konfirmandengruppe mit Pfarrer Peter Hanselmann erbracht worden. Auch rief die Vorsitzende den Anwesenden unter anderem das Sommerlager der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste ins Gedächtnis, bei dem junge Menschen aus sieben verschiedenen Nationen die Restauration des Jüdischen Gemeindehauses tatkräftig unterstützt hatten. Walesch-Schneller berichtete davon, wie sie erst kürzlich gemeinsam mit Rosita Dienst-Demuth, ebenfalls Mitglied des Fördervereins, in der Stephen-Wise-Synagoge in New York vor 180 Menschen, darunter auch Nachkommen der Breisacher Juden, über die Arbeit im Breisacher Gemeindehaus gesprochen hatte.

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Auch über den aktuellen Stand der Dinge informierte Walesch-Schneller. Da die Bauarbeiten am ehemaligen Jüdischen Gemeindehaus voraussichtlich Ende Mai abgeschlossen sein werden, soll von Donnerstag, 19. Juni, bis Donnerstag, 26. Juni, eine „Jüdische Woche“ veranstaltet werden, in deren Rahmen am Freitag, 20. Juni, die offizielle Einweihung des Gemeindehauses stattfinden soll. Walesch-Schneller äußerte unter anderem den Wunsch nach einer aktiveren Unterstützung durch die Stadt Breisach, die Mitglied des Fördervereins ist. Lothar Menges, der der Versammlung als offizieller Vertreter der Stadt beiwohnte, versicherte, dass die Stadt auch weiterhin den Verein, wie auch bisher schon geschehen, unterstützen werde. Schatzmeister Markus Eschbach konnte von einem positiven Kassenergebnis berichten. Besonders erfreulich sei der Betrag 000 den der Verein in Form von Spenden, Beiträgen und Tel. 0 76 von 51 / 9331 20-41 FaxEuro, -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 nicht die Bauarbeiten betreffende Zuschüsse erhalten habe. Walesch-Schneller www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt informierte darüber, dass sich die Gesamtsumme der Zuschüsse, einschließlich eines zinslosen Darlehens der Stadt Breisach in Höhe von 20 451 Euro, auf 225 117 Euro belaufen haben. Rivka Hollaender, Vorstandsmitglied der Jüdischen Gemeinde Freiburg, die jedoch als Privatperson an der Versammlung teilnahm, sprach über ihre Idee, in Breisach eine aktive Jüdische Gemeinde ins Leben zu rufen. Sie bat den Förderverein, jüdische Flüchtlinge, die sich in Breisach niederlassen wollen, zu unterstützen. So könne man beispielsweise das Gemeindehaus für jüdische Gottesdienste zur Verfügung stellen. Hollaenders Idee, für die sie auch in der „Liga“, einem Gremium der Wohlfahrtsverbände, wirbt, wurde von den Vereinsmitgliedern grundsätzlich positiv aufgenommen. Die Mitglieder waren sich einig darüber, dass es nicht Aufgabe des Vereins sei, eine jüdische Gemeinde zu gründen, sie äußerten jedoch ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Eine endgültige Konzeption für die künftige Nutzung des ehemaligen Jüdischen Gemeindehauses werde, so Walesch-Schneller, erst im Laufe der nächsten Jahre entwickelt werden können. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 7 . 0 2 . 2 0 0 3

Neue Hoffnung für die Villa Köchlin Gemeinderat genehmigt Sanierungs- und Umbaukonzept / Eigentümer plant Neubau von zwei Wohnhäusern und Tiefgarage STEINEN (jt). „Die Hoffnung stirbt zuletzt“, sagte Steinens Bürgermeister Rainer König sichtlich erleichtert, als ein Bauantrag der Firma Mark‘s Immobilien Sursee AG auf Sanierung und Umbau der „Villa Köchlin“ und die Erstellung von zwei Wohnhäusern mit Tiefgarage einstimmig den Gemeinderat passiert hatte. Die Hoffnung, dass die markante weiße Fabrikantenvilla im Osten der Gemarkung erhalten und einer Nutzung zugeführt werden kann, war in den vergangenen Jahren mehr und mehr geschwunden. Nach langjährigem Bemühen, einen Käufer für das denkmalgeschützte Objekt zu finden, hat nun die Eigentümerin selbst, nämlich das Unternehmen Mark‘ s Immobilien, einen in Denkmalfragen versierten Architekten mit der Erstellung einer neuen Planung beauftragt.

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Das Freiburger „Büro für Bauforschung und Denkmalpflege“ legte jetzt ein mit dem Denkmalamt abgestimmtes Sanierungskonzept auf den Tisch, das mit wirtschaftlichen Interessen des Investors zu vereinbaren ist. Architekt Frank Blum und seine Mitarbeiterin Gabi Sutter stellten die Planung im Gemeinderat vor und ernteten auch dafür Beifall. Durch den Abbruch des noch bestehenden Gärtnerhauses und die Errichtung von zwei gleichen Wohnhäusern rechts und links von der Villa wird das frühere Dreierensemble mit Gärtner- und Kutscherhaus und Villa nachempfunden. Der viel gelobte Clou der Planung ist eine Tiefgarage für das gesamte Ensemble mit 20 Stellplätzen unter dem westlichen Wohnhaus, die einen autofreien Hofraum hinter der Villa ermöglicht. Sutter betonte, dass bei der Gestaltung der beiden zweigeschossigen bewusst darauf geachtet wurde, dass sie sich Tel. 0 76 51 / 93 20-41Wohnhäuser Fax -43 Domiziel GmbH E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 optisch der Villa unterordnen. Ihre Firsthöhen liegen deshalb niedriger als www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt deren Traufhöhe. Das äußere Erscheinungsbild der Villa bleibt weitgehend unverändert. Auch die verglasten Wintergärten mit Jugendstilelementen an der Nordseite sollen erhalten und restauriert werden, sagte Frank Blum. Durch das Einfügen von Wiederkehrgauben wird allerdings aus ökonomischen Gründen der Dachausbau ermöglicht. Zwei Dachwohnungen werden sich intern jeweils über zwei Stockwerke erstrecken. Sie werden, wie alle anderen Wohnungen auch über das schöne bestehende Treppenhaus erschlossen. Auch die anderen Wohnungen würden in ihrer Aufteilung überwiegend so wie sie sind erhalten bleiben. Repräsentative Wohnung im Erdgeschoss Im Erdgeschoss möchte der Investor eine repräsentative Wohnung über die gesamte Fläche von 190 Quadratmetern anbieten. Sie lasse sich aber bei Nichtvermarktung auch teilen. Es liefen bereits Zuschussanträge für die Sanierung der Villa, so Blum und es bestünde berechtigte Hoffnung, dass diese genehmigt werden. Das Denkmalamt werde daher ein Auge auf die Bauarbeiten an der Villa haben. Die Dachgauben etwa würden ganz sicher den Proportionen des Gebäudes angepasst. Befürchtungen aus den Reihen des Gemeinderates, dass nach Abbruch des Gärtnerhauses möglicherweise nur die beiden neuen Wohnhäuser errichtet werden, während man auf den Zusammenbruch der Villa warte, trat Blum entgegen. Der Bauherr sei mit einer Voruntersuchung zur Bausubstanz der Villa bereits finanziell in Vorleistung getreten. Auch brandschutztechnische Untersuchungen seien zusammen mit Feuerwehrkommandant Hildolf Schwald erfolgt und Lösungen gefunden worden, sagte der Architekt. Der zweite Rettungsweg erfolge über Dachstufen an der Nordseite, wo die große Drehleiter der Wehr dank der Fahrzeugfreiheit anfahren könne. Bauamtsleiter Dietmar Thurn sah keine gravierenden baurechtlichen Probleme bei der Planung. Der Abbruch des Gärtnerhauses sei bereits bei dem Bauantrag, der vor fast zwei Jahren für das Objekt gestellt wurde, genehmigt worden. Das heutige Konzept sei besser als die damalige Planung, waren sich Bürgermeister und Bauamtsleiter einig. Insgesamt sollen 13 relativ große Wohnungen ab 84 Quadratmetern auf dem Gelände entstehen. Das bedeutet nach der Stellplatzverordnung der Gemeinde 26 Stellplätze. Die Planer sagten zu, dass die fehlenden sechs Plätze

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noch oberirdisch auf der Tiefgarage angeordnet werden könnten. Von der Tiefgarage wird es im Übrigen einen direkten Zugang zum Keller der Villa geben, wo auch Abstellplätze für die Mieter des westlichen Wohnhauses vorgesehen sind. Aus den Reihen des Gemeinderates wurde angeregt, dass möglichst auch vom zweiten Wohnhaus ein Durchgang zur Tiefgarage geschaffen werden sollte, weil sonst die Gefahr bestehe, dass eben doch im Hofraum geparkt werde. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . 0 2 . 2 0 0 3

Die „Goldene Krone“ beherbergte einst Wallfahrer Ihre Entstehung verdankt die einstmalige Pilger-Gaststätte Abt Peter Glunk/ Einst Köstlichkeiten aus Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43der Kronenküche

Domiziel GmbH Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadtvon

E-Mail: info @ domiziel.org www.domiziel.org Monika Rombach

ST. MÄRGEN. Ihre Entstehung verdankt die „Goldene Krone“ Abt Peter Glunk, der sich 1757 entschloss, zur Verpflegung und Versorgung der zahlreichen Wallfahrer St. Märgens ein zweistöckiges „Neues Haus“ mit Walmdach und Kreuzgewölbe-Keller zu bauen (im Gegensatz zum bestehenden „Alten Haus“, dem heutigen Hotel „Hirschen“). Eine kleine Landwirtschaft gehörte dazu, deren Räumlichkeiten später als florierende Pilger-Gaststätte genutzt wurden. Auch ein gut gehender Krämerladen, ein schwunghafter Devotionalienhandel und „Beständer“, also Menschen, die beständig beim Kloster arbeiteten und sich Verdienste darum erworben hatten, auf diese Weise zog 1771 der Klosterbildhauer Matthias Faller nach St. Märgen. Den Tourismusbeginn kennzeichnet das Jahr 1860, als bereits höhere Herrschaften zur Erholung in St. Märgen verweilten, Seine Exzellenz Graf Kageneck von Munzingen, Freiherr von Böcklin und Freiherr von Gleichenstein. Vorbei an stapelweise nach Material oder Verwendungszweck sortiertem Brauchbarem und Unbrauchbarem führt der Erkundungsweg durch das Innere des 1902 um eine Etage aufgestockten, wesentlich erweiterten und mit pompöser Fassade und verspieltem Zier-Fachwerk versehenen Gebäudes. Hier traf sich einst die Hautevolee, „St. Märgen mit seiner Goldenen Krone wurde zum Reiseziel für Gäste aus ganz Europa“, schwärmt Uli Nocke vergangener Pracht nach. Ein kleines Stück Rosentapete kündet davon, der zerrissene Rosenvorhang eines der 60 Gästezimmer mit damals modernstem Etagenbad dank gemeindlichen Wasserleitungsbaus. Selbst angesichts des gläsernen Nachttöpfchens kommt man ins Spekulieren, wen es dereinst wohl erleichterte? Berühmtheit erlangte der riesige Herd der Kronenküche mitsamt den Köstlichkeiten, die man darauf zuzubereiten verstand. Eine alte Karte verrät noch die Speisenfolge zur Einweihung des eleganten Jugendstilsaales am 7. Januar 1922: Kraftbrühe mit Rindermark, gefüllte Blätterteigpastete, gespickter Hasenbraten-Makkaroni-Kartoffelbrei und als süße Krönung Spanische Windtorte mit Schlagsahne. Am gemütlichen Kachelofen des prachtvollen Lesezimmers fanden sich Künstler und Gelehrte zusammen, Karl Hauptmann, Hermann Dischler, Gustav Traub, Karl Biese, Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der Ofen ist noch da,

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die Gediegenheit eher nicht. Sommers luden Biergarten und Gartencafé zum geselligen Verweilen. Aus architektonischer Sicht das verbindende Element des Gesamtensembles von Klosterkomplex, Friedhof und Hotel. Winters frönten die Gäste dem Winterurlaub und der Winterkur in gediegenem Ambiente. Der Niedergang des ersten Hauses am Platz vollzog sich seit den Sechzigern; mangelnde Investitionen zerstörten des Charakter des Hauses, beraubten es seiner Behaglichkeit und vertrieben die letzten Gäste. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 6 . 0 1 . 2 0 0 3

Im Juni wird das jüdische Gemeindehaus eröffnet Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Die Renovierungsarbeiten schreiten zügig voran E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Zuschuss / Empfang des Fördervereins www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadtweiteren

/ Denkmalstiftung gewährt

BREISACH (cf). Im Rahmen des Neujahrsempfangs des Fördervereins Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach konnten die Gäste in der Spitalkirche ein großartiges Konzert der Pianistin Elza Kolodin erleben. Dabei trug die in Freiburg tätige Musikprofessorin, die in Warschau und Paris studiert hat, neben der Fantasie op. 17 von Robert Schumann auch zwei Balladen von Frederic Chopin vor. Zuvor hatte die Vorsitzende des Fördervereins, Christiane Walesch-Schneller, die in- und ausländischen Gäste begrüßt, darunter zahlreiche Vertreter der jüdischen Gemeinden Colmar, Séléstat, Mulhouse, Basel und Zürich sowie viele Mitglieder, Sponsoren und Freunde des Vereins. Besonders begrüßte die Vorsitzende unter anderem Ilse Wyler-Weil, eine Überlebende der jüdischen Gemeinde Breisachs, und Leopold Marx, der dank seiner genauen familiären Kenntnisse der Gemeinde dem Förderverein bei seinen Forschungen hilft. Walesch-Schneller wies die Anwesenden darauf hin, dass im Juni die Restauration des Jüdischen Gemeindehauses vollendet und das Gebäude im Rahmen der Jüdischen Woche vom 19. bis 26. Juni offiziell eröffnet werden soll. Sie bedankte sich bei allen, die das Projekt auf so vielfältige Weise unterstützt haben, besonders bei der Denkmalstiftung Baden-Württemberg, die dem Verein neben 50 000 Euro für die Restaurierung des Gemeindehauses in Anerkennung des besonderen Engagements zusätzlich noch einmal 15 000 Euro zukommen lässt. Dem Verein ist erlaubt, mit diesem Betrag einen Teil des Darlehens zu tilgen, das für den Grunderwerb aufgenommen werden musste. Auch ließ Walesch-Schneller das vergangene Jahr, das sie als ein Jahr des Ideenreichtums und der wachsenden Kreativität bezeichnete, noch einmal Revue passieren. So wurde am 8. Januar 2002 mit den Arbeiten am Gemeindehaus begonnen. Die Außenfassade wurde blau gestrichen und das Dach mit über 200 Jahren alten Ziegeln neu gedeckt, wobei unter anderem Konfirmanden sowie drei 10. Klassen der Hugo-Höfler-Realschule die rund 16 000 Ziegel zunächst säuberten. Im April konnte der Vortragsraum eröffnet werden, in dem seither bereits zahlreiche Veranstaltungen stattfanden. Besonders dankte Walesch-Schneller Willi Sutter und Ralf Hojenski von Domiziel, einer Firma

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in Titisee-Neustadt, die Arbeits- und Wohnungslose zurück in die Arbeitswelt führt und in deren Hände fast die gesamten Renovierungsarbeiten am Jüdischen Gemeindehaus liegen. Zwei Räume im ersten Stockwerk konnten laut Walesch-Schneller von den Mitgliedern und Freunden des Fördervereins selbst restauriert werden. Auch berichtete Walesch-Schneller vom 3. Europäischen Tag der Jüdischen Kultur im Juni, bei dem mit einer Ausstellung der Bilder von Raya Kruk aus Litauen eine Brücke nach Osteuropa und mit einer Führung auf jüdischen Spuren in Biesheim eine Brücke nach Frankreich geschlagen werden konnte. Des Weiteren erinnerte die Vorsitzende an das von der Aktion Sühnezeichen/Friedensdienste veranstaltete Sommerlager, bei dem 14 junge Menschen unter anderem aus Moskau, Minsk und Warschau für zwei Wochen nach Breisach kamen, um die Restaurierung des Jüdischen Gemeindehauses Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH tatkräftig Auch in diesem Jahr sei, so Walesch-Schneller, für E-Mail:zu infounterstützen. @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt Ende August/Anfang September ein weiteres Sommerlager geplant.

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Badische Zeitung vom 09.03.2002

Geld vom Kreis für das Jüdische Gemeindehaus Breisacher Förderverein wird mit 12 500 Euro unterstützt ... KIRCHZARTEN (dan). Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald unterstützt die Restaurierung des ehemaligen Jüdischen Gemeindehauses in Breisach mit 12 500 Euro. Dies beschloss gestern einhellig der Schul- und Kulturausschuss des Kreistages bei seiner Sitzung im Kirchzartener Schulzentrum. Damit soll zum einen die Arbeit des „Fördervereines Ehemaliges Jüdisches Gemeindehaus Breisach“ gewürdigt und unterstützt und zum anderen die Gesamtfinanzierung der Wiederherstellung des Gebäudes durch das LanTel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH desdenkmalamt, die Denkmalstiftung Baden-Württemberg und die Deutsche E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 www.domiziel.org Denkmalschutz sichergestellt werden. Der Förderverein hat bereits 79822 Titisee-NeustadtStiftung 150 000 Euro für den Erwerb des Hauses aufgetrieben, für die Restaurierung werden um die 325 000 Euro benötigt. Nachdem Förderzusagen über rund 210 000 Euro vorliegen, besteht noch eine Finanzierungslücke von 130 000 Euro. Die will der Landkreis mit seinem Zuschuss schließen helfen. Außerdem kann der Verein auf höhere Zuwendungen von Landesdenkmalamt und den Stiftungen hoffen, nachdem die kommunale Beteiligung sichergestellt ist. Im Ausschuss gab es keinerlei Zweifel an der Förderwürdigkeit des Breisacher Vorhabens. Die 12 500 Euro, meinte zum Beispiel Werner Haerdle von der FDP, seien nur ein Tropfen auf den heißen Stein, der Zuschuss sei aber gleichzeitig ein Signal dafür, dass die verdienstvolle Arbeit des Fördervereins gewürdigt werde. Gerlinde Westermayer von den Grünen stellte die Frage, ob der doch recht kleine Betrag aufgestockt werden könne. Der Kreistag hat nämlich für dieses Jahr 25 000 Euro für Erhaltung und Pflege von Kulturdenkmalen bereitgestellt, wobei die zweiten 12500 Euro für das Schloss Bad Krozingen vorgesehen sind. Von einer Umschichtung der Mittel sah man jedoch ab. B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 6 . 0 1 . 2 0 0 2

Klares Nein zu Plänen an der Villa Köchlin Keine Bauten im Park / Räte lehnen Änderungsbauantrag ab STEINEN (th). Die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat eine Bauherrin mit ihrem Änderungsbauantrag für die alte Villa Köchlin. Unisono lehnte der Gemeinderat ihn ab, weil er nicht dem Bebauungsplan entspricht und Belange des Naturschutzes nicht beachtet. Wolfgang Deschler sprach von „Salamitaktik“, mit der die Bauherrin schon zum einmal verweigerten Ziel gelangen wolle. Denn in dem Änderungsbauantrag sah man den nächsten Schritt zu den Einzelhäusern, die der Rat bei der Villa nicht haben will. Das Hauptinteresse der Gemeinde gilt dem Erhalt der Villa und nicht neuer Gebäude drumrum, betonte Bürgermeister Rainer König. Doch dass in dieser Richtung etwas laufe, sei momentan nicht erkennbar. Deshalb war er gegen jegliches Zugeständnis. Für den Gemeinderat insgesamt war die damalige Zustimmung zum Bau zweier Garagengebäude mit je einer Wohnung anstelle der alten Remisen Kompromiss genug. Daher versagte er seine Zustimmung

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zur Unterkellerung der Garagen samt Einbau einer zweiten Wohnung, zumal die erforderlichen Stellplätze samt Reihencarports in den Park eingriffen und im Außenbereich lägen (dafür müsste der Bebauungsplan ausgedehnt werden). Was den Ausbau des Dachgeschosses der Villa zu Wohnraum angeht, müsse das wegen der Dachfenster vom Denkmalamt geprüft werden. Badische Zeitung vom 21.06.2001

Räte begrüßen Rettungspläne für Villa Köchlin Zwei neue Häuser entstehen STEINEN (th). Neue Pläne gibt es für die alte Villa Köchlin. Eine Bauherrin aus Haus am Ran-sechs Wohneinheiten sollen geschaffen werden – anstelle von zwei alten Nebengebäuden auch den Bau von zwei neuen Häusern vorgesehen.

Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH Neukirch möchte das denkmalgeschützte und Ortsbild prägende E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadtde vonwww.domiziel.org Steinen retten. Daher hat sie neben dem Umbau der Villa

Während ein Schuppen schon der Spitzhacke zum Opfer gefallen ist, soll nun auch das zweite Nebengebäude fallen, das ebenfalls unter Denkmalschutz steht. Anstelle der alten Nebengebäude sollen zwei Garagengebäude mit quadratischem Grundriss entstehen. Im Erdgeschoss befinden sich Garagen, darüber unterm Dach jeweils eine Wohnung. Am Ratstisch wurden die Baupläne gut geheißen und die Überschreitung der Baugrenze toleriert „Städtebaulich ist das vertretbar“, fand Bauamtsleiter Dietmar Thurn. „Das ist besser als alles bisher Geplante“, so Ewald Prange. Alle Fraktionen begrüßten die Pläne, die Villa zu retten. Allerdings missfiel Barbara Bohl die Gestaltung der „Schwarzwaldhaus ähnlichen“ Dächer für die Garagenhäuser. Sie sah darin einen Stilbruch und sagte: „Das passt nicht zur Villa.“ Wenn die Villa gerettet werde, meinte Christof Gebhardt, „müssen wir Abstriche in Kauf nehmen.“ Er verlangte allerdings, dass vom Landratsamt überprüft wird, dass plangemäß gebaut wird. Frank Jung sorgte sich, dass nur die Neubauten im Blickpunkt stünden und „in der Mitte nichts geschieht“ und damit die denkmalgeschützte Villa doch dem Verfall preisgegeben werde. Dem hielt Bürgermeister König entgegen, dass der Verkauf der Nebengebäude auch der Finanzierung des Umbaus der Villa diene.

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Inhaltsverzeichnis

Inhalt B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 6 . N o v e m b e r 2 0 0 8

Neuer Gutshof soll gelb leuchten.......................................................................................... 1 D e i Z e i t vo m 1 3 . N ove m b e r 2 0 0 8

Unser Dorf soll gelber werden.............................................................................................. 2 B a d e n - O n l i n e vo m 1 4 . O k t o b e r 2 0 0 8

Denkmalschutz und sozialer Anspruch................................................................................ 4 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 9 . S e p t e m b e r 2 0 0 8

Nutzung ses „Käppele“.......................................................................................................... 5 Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH B a d i s cE-Mail: h e Z einfo i t [email protected] g vo m 0 5 . S e p t e m b e r 2 0 0 8 Hauptstr. 14 www.domiziel.org 79822 Titisee-NeustadtNeue Chance für Umkirchs Gutshof......................................................................................

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S ü d k u r i e r vo m 0 8 . A u g u s t 2 0 0 8

Lichtblicke für Menschen und Häuser.................................................................................. 9 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 5 . J u l i 2 0 0 8

Ein Festakt für das Haus...................................................................................................... 10 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 6 . J u n i 2 0 0 8

Mut zu Farben bewiesen............................................................................................. 11 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . A p r i l 2 0 0 8

Altes Haus wird Kulturzentrum...................................................................................12 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m D o n n e r s t a g , 2 2 . N o v e m b e r 2 0 0 7

Über Domiziel: Menschen und Häuser, die keiner will................................................13 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m D o n n e r s t a g , 2 2 . 0 3 . 2 0 0 7

Scheune fast nicht wiederzuerkennen.........................................................................14 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 0 . 0 3 . 2 0 0 7

Hotel wird soziales Vorzeigeobjekt..............................................................................15 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 3 . 0 3 . 2 0 0 7

Altes Taglöhnerhaus wurde zum Schmuckstück ........................................................17 Die Zeit, 28/2007

Jeder andere kanns auch.............................................................................................19 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m Fre i t a g , 1 6 . Fe b r u a r 2 0 0 7

Gutshofareal als die neue Mitte für Umkirch Skepsis und Beifall zu Planung........... 21 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m D o n n e r s t a g , 8 . Fe b r u a r 2 0 0 7

Basilischmiede wird Ratsthema ................................................................................ 22 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m S a m s t a g , 2 7 . J a n u a r 2 0 0 7

Neues Leben im alten Bauernhaus............................................................................. 22 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m Fre i t a g , 2 9 . D e z e m b e r 2 0 0 6

Ein Gasthaus wird zum Domizil . ................................................................................ 23 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m Fre i t a g , 2 9 . D e z e m b e r 2 0 0 6

Erste Nacht in der Birkenhofscheune ........................................................................ 24

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Inhaltsverzeichnis

B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 5 . 1 0 . 2 0 0 6

Aus Ruinen werden wieder Vorzeigeobjekte............................................................... 26 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 2 . 1 0 . 2 0 0 6

Beeindruckt vom Streben alte Bauten zu erhalten .................................................... 30 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 2 . 0 9 . 2 0 0 6

Ein langer Kampf gegen den Bagger ......................................................................... 31 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 3 . 0 7 . 2 0 0 6

Ein Gewinn für soziale Integration und die Gemeinden ............................................. 34 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 9 . 0 4 . 2 0 0 6

Villa Köchlin zu neuem Leben erweckt....................................................................... 36 Domiziel GmbH B a d i s cTel. h e 0Z76 e i51 t u/ n93g20-41 vo mFax 2 8-43 .04.2006 E-Mail: info @ domiziel.org Hauptstr. 14 Neues Leben in das Denkmal . ................................................................................... www.domiziel.org 79822 Titisee-Neustadt

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B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 6 . 0 4 . 2 0 0 6

Die Birkenhofscheune wird jetzt ausgebaut .............................................................. 39 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . 0 4 . 2 0 0 6

Vorbild einer Rettung ................................................................................................. 40 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 5 . 0 2 . 2 0 0 6

Eine Art Adventskalender ...........................................................................................41 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 9 . 1 1 . 2 0 0 5

Der „LUI“ krönt die Goldene Krone ............................................................................ 43 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . 1 1 . 2 0 0 5

Goldene Krone bekommt Denkmalschutzpreis Baden-Württemberg........................ 44 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 6 . 1 0 . 2 0 0 5

Kein Abriss für Villa Köchlin....................................................................................... 44 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 8 . 0 8 . 2 0 0 5

Jugendliche arbeiten im Blauen Haus........................................................................ 46 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 9 . 0 7 . 2 0 0 5

Villa Köchlin saniert.....................................................................................................47 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 9 . 0 5 . 2 0 0 5

Goldene Krone ist Denkmal des Monats..................................................................... 48 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 1 . 0 1 . 2 0 0 5

Sanierung der Villa Köchlin beginnt .......................................................................... 49 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 6 . 1 1 . 2 0 0 4

Ein Denkmal wird lebendig .........................................................................................51 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 8 . 1 0 . 2 0 0 4

Bereicherung für den Ort und beispiellose Leistung . ............................................... 52 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 3 0 . 0 9 . 2 0 0 4

Letzte Chance für die Villa Köchlin ............................................................................ 54 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 0 . 0 9 . 2 0 0 4

Das Holz wächst zum Fenster herein ........................................................................ 55

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Inhaltsverzeichnis

B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 1 . 0 8 . 2 0 0 4

Die Goldene Krone: „Für das Denkmalamt ein Vorzeigeobjekt“ ................................ 56 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 3 . 0 6 . 2 0 0 4

Ein Schutz für die heruntergekommene Villa Köchlin ............................................... 58 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 0 . 0 4 . 2 0 0 4

Mit Frauen vom Land die „Goldene Krone“ beleben .................................................. 58 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 7 . 0 3 . 2 0 0 4

Hier wird Geschichte anschaulich............................................................................... 60 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 3 . 1 2 . 2 0 0 3

Die Krone leuchtet wieder golden................................................................................61 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 2 . 0 8 . 2 0 0 3

Funde aus dem Mittelalter.......................................................................................... 62

Tel. 0 76 51 / 93 20-41 Fax -43 Domiziel GmbH B a d i s cE-Mail: h e Z einfo i t [email protected] g vo m 1 8 . 0 6 . 2 0 0 3 Hauptstr. 14 79822 Titisee-Neustadt„Jetzt www.domiziel.org geht es richtig los“............................................................................................

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B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . 0 4 . 2 0 0 3

Gibt es bald eine jüdische Gemeinde?......................................................................... 65 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 7 . 0 2 . 2 0 0 3

Neue Hoffnung für die Villa Köchlin............................................................................ 66 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 8 . 0 2 . 2 0 0 3

Die „Goldene Krone“ beherbergte einst Wallfahrer................................................... 68 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 1 6 . 0 1 . 2 0 0 3

Im Juni wird das jüdische Gemeindehaus eröffnet..................................................... 69 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 0 9 . 0 3 . 2 0 0 2

Geld vom Kreis für das Jüdische Gemeindehaus ....................................................... 71 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 6 . 0 1 . 2 0 0 2

Klares Nein zu Plänen an der Villa Köchlin ............................................................... 71 B a d i s c h e Z e i t u n g vo m 2 1 . 0 6 . 2 0 0 1

Räte begrüßen Rettungspläne für Villa Köchlin......................................................... 72

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