Ärzteblatt. Paradigmenwechsel in der Therapie steht bevor Seite 16. Schleswig-Holsteinisches. Parkinsonkongress in Kiel. weitere themen in diesem heft

December 23, 2016 | Author: Chantal Glöckner | Category: N/A
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Bad Segeberg, 64. Jahrgang

NR. 4 | April 2011

Schleswig-Holsteinisches

Ärzteblatt Herausgegeben von der Ärztekammer Schleswig-Holstein mit den Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein

 Parkinsonkongress in Kiel

Paradigmenwechsel in der Therapie steht bevor Seite 16

 weitere themen in diesem heft Hygiene im Fokus Seite 28-30 Allgemeinmedizin an der CAU Seite 38 Preis der Deutschen Krebsgesellschaft für Kieler Wissenschaftler Seite 48

Annette S. – Allianz Ärztespezialistin

Die Allianz bietet Ärzten kompetente Beratung und maßgeschneiderte Angebote. Assistenzarztzeit, Praxisgründung, Ruhestand – wir finden optimale Lösungen für Ihr gesamtes Berufsleben und beraten Sie von der Berufshaftpflicht über die Krankenversicherung bis hin zur Altersvorsorge in allen Absicherungsfragen. Für den richtigen Schutz im Krankheitsfall erhalten Mediziner bei der Allianz Privaten Krankenversicherungs-AG spezielle Tarifangebote, egal ob privat versichert oder als Ergänzung zur GKV.

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Seite 3 Turnbeutelvergesser Liebe Kolleginnen und Kollegen, wer während meiner eigenen Studentenzeit in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts nicht mindestens ein Bekenntnis gegen die „friedliche Nutzung“ der Atomkraft an der Heckscheibe seines R4 angebracht hatte, war in den Augen einer nicht unbedeutenden Zahl von Semesterkollegen ein hoffnungsloser Turnbeutelvergesser. Oder er war gar Mitglied der sogenannten Butterbrotfraktion. Das waren die Kommilitonen, die nach einer lupenreinen Schulkarriere, Einser-Abitur und Umgehung des Wehrdienstes Morgen für Morgen von der Mutti ihr Pausenbrot eingepackt bekamen, um keine wertvolle Zeit für das Konsumieren von Lehrbüchern während des Anstehens auf ein „ungesundes“ Mensaessen zu vergeuden. Später dann das Räuber- und Gendarmspiel für Erwachsene in Brokdorf und anderswo, wobei viele Gendarmen die Unmöglichkeit des Rollentausches als ungerecht empfanden und nicht wenige den Polizeidienst wegen der daraus resultierenden Gewissenskonflikte quittierten. Zwischenzeitlich und nach mehr oder weniger erfolgreicher Verdrängung des Traumas von Tschernobyl – russische Technologie und Krisenmanagement, könnte bei uns niemals passieren – hatten viele dann ihren Frieden mit dem scheinbar Unausweichlichen gemacht. Strom aus der Steckdose ist eben selbstverständlich, die Reflexion über seine Herkunft eher lästig. Das scheint nach den katastrophalen Ereignissen in Japan jetzt ein für alle Mal passée. Selbst die ehemaligen Mitglieder der Butterbrotfraktion sind erwachsen geworden und sie und ihre Kinder wählen jetzt im Zweifelsfalle eher grün als schwarz – sic. gesundes Essen und saubere Umwelt. Gerade in Baden-Württemberg wird es ungeheuer spannend, wie die jetzt und erstmals größte Fraktion im Landtag den Spagat zwischen der Befriedigung populärer Forderungen und der notwendigen technologischen Entwicklung bewältigen wird. Man kann ihnen dabei nur viel Glück und Geschick wünschen. Ob das allein hilft, bleibt zunächst einmal fraglich. Für uns Ärztinnen und Ärzte nicht ganz unwesentlich ist übrigens auch das Wahldesaster der FDP in Rheinland-Pfalz. Sollte der Wirtschaftsminister Rainer Brüderle tatsächlich vom neuen Hoffnungsträger Philipp Rösler abgelöst werden, haben wir ein Problem. Mehr als einmal hat Herr Rösler seine Sicht und Denkweise als Arzt in politische Entscheidungen eingebracht, zuletzt bei der Aussetzung der ambulanten Kodierrichtlinien zum Zweck der erforderlichen Nachbesserungen. Und auch die hoch gehängte Diskussion über Hygienemängel an deutschen Krankenhäusern und in der ambulanten medizinischen Versorgung hätte unter seiner Vorgängerin vermutlich andere Formen angenommen. So gibt es weiterhin Chancen für adäquates Gegensteuern im Rahmen der Selbstverwaltung. Ein trauriges Thema blieb uns auch im vergangenen Monat in Schleswig-Holstein nicht erspart: die Finanznöte des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (S. 8). Die Hoffnungen auf Rettung durch private Finanzierer und Wettbewerb haben bereits in anderen Bundesländern nach anfänglichen Erfolgsmeldungen zum bösen Erwachen geführt. Forschung und Lehre sind Aufgaben des Staates und von den Vätern und der Mutter des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland den Ländern zugeordnet. Wer aber die Kontrolle über eigenes koordiniertes Handeln verliert oder freiwillig abgibt, könnte leicht zum Turnbeutelverlierer werden.

Mit freundlichen kollegialen Grüßen Ihr Dr. med. Franz-Joseph Bartmann Präsident

Ausgabe 4 | April 2011

3

Inhalt

29

Dr. Eckhart Fink wirbt für die Gründung eines MRE-Netzwerkes.

39

Erst Arzthelferin, später Ärztin: Dr. Hannelore Held-Sporleder.

seite 3 nachrichten in kürze

06

Arbeiten im Ausland................................................. 06 Fortbildung „Patientenverfügung für Ärzte“........... 06 „Maritimer Abend“ beim Deutschen Ärztetag........ 06 Sommerabschlussprüfungen für MFA und OTA..... 06 Zeit ist Leben: Aktionsbündnis gegen Herzinfarkt in Lübeck.................................................................. 07 Brandbrief der Klinikdirektoren am UK S-H............ 08 Lübeck kann sich weiter auf starke Medizintechnik stützen...................................................................... 08 AK Segeberger Kliniken erweitert........................... 09 Ärztin und Sängerin tritt im Norden auf.................. 09 Dialog

10

Hildebrandt: Zusätzliches Honorar für Ärzte.......... 10 Wortmann: Es dreht sich alles ums Geld................ 10 Tauber: Modelle nicht einfach kopieren.................. 11 Bittmann: Vision: Netze auf Augenhöhe................. 11 Sabel: Vorschlag für eine optimierte Versorgung.. 12 Fronzek: Bedenkliche Fortschrittsfeindlichkeit...... 12 Mitteilungen der Akademie

15

Titelthema

16



Breites Therapiespektrum bringt Patienten mehr Lebensqualität.......................................................... 16 4 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

45

PD Dr. Stephan Hellmig wurde von der CAU zum Professor ernannt.

„15 Jahre mit Parkinson - und der Nachbar bemerkt es nicht“.................................................................... 19 Schleswig-Holstein

21

Deutsch-Japanische Gesellschaft bittet Ärzte um Unterstützung........................................................... 21 Dosisvergleiche erleichtern Patienten die Risiko­ einschätzung............................................................ 22 Als Hausarzt zwischen den AKW in Brokdorf und Brunsbüttel............................................................... 24 Das Kompetenzzentrum Demenz soll ent­tabuisieren und aufklären........................................ 25 AKR rauben Zeit für Versorgung und stellen Ärzte vor Probleme............................................................ 26 Zu wenig Geld, zu wenig Personal und mangelndes Bewusstsein........................................ 28 Regionale Netzwerke gegen MRE sollten alle Akteure einbeziehen................................................ 29 Verbesserungspotenziale in der Hygiene identifizieren............................................................. 30 Urologen und Hausärzte greifen männliche Tabuthemen auf........................................................ 31 Clearingverfahren zur Prüfung von Kooperations­ verträgen................................................................... 32 Horizonterweiterung an Bord: Aus Praxis oder Klinik an den Südpol................................................ 34 imland Kliniken lassen sich ihre Familienfreundlichkeit zertifizieren.......................... 36

Inhalt

„Nachdem wir 20 Jahre praktisch keinen Fortschritt in der Therapie des Melanoms gesehen haben, ist die Entwicklung nun rasend schnell. Die Behandlung selbst wird zielgerichteter und personalisierter.“ Prof. Axel Hauschild, Träger des Deutschen Krebspreises 2011

48 Alle Ziele sind möglich für Schiffsärzte. Ein Lübecker Chirurg hat für sie eine Börse gegründet.

34 Lehrbeauftragte stärken die Allgemeinmedizin an der CAU............................................................... 38 Von der Arzthelferin zur Ärztin: Der lange Weg zur Niederlassung.......................................................... 39 Mit Aufklärung gegen rückläufige Zahlen in der Vorsorge................................................................... 40 Gesundheitsminister Garg stellt die Bedarfs­planung infrage........................................................ 41 BDO: Spendenbereitschaft im Norden ist seit Jahren rückläufig...................................................... 42 Kliniken sollen mehr Kosten und Abschläge kompensieren........................................................... 43 Personalia

44

Geburtstage und Verstorbene................................. 44 Ärztekammer trauert um Dr. Hans-Holger Prillwitz...45 Professorenwürde für Schleswiger Arzt.................. 45 Prof. Christof Hopf leitet DWG-Jahrestagung......... 45 70. Geburtstag von Prof. Klaus-Dieter Kolenda..... 46 Bücher

47

Wache Beobachtungen und offene Bekenntnisse in Versform................................................................ 47 Medizin und Wissenschaft

48

„Unsere Screening-Kampagnen erreichen zu wenige Männer“....................................................... 48

Ein Jahr nach Inkrafttreten sind viele Rechtsfragen für Ärzte offen........................................................... 52 Willensfreiheit: Philosophie will Deutungshoheit nicht hergeben......................................................... 54 Primärprävention des T2DM durch LebensstilÄnderungen.............................................................. 56 23 genetische Varianten, die das Herzinfarktrisiko erhöhen..................................................................... 59 114. deutscher Ärztetag

50

Von der heterologen Insemination zur PID: Die Ärztetage im Norden......................................... 50 GEsundheits- und Sozialpolitik

60

Qualitätsanforderungen an die ärztliche Sorgfalt... 60 „Ein guter Arzt ist nicht automatisch ein guter Gutachter“................................................................ 62 Fortbildungen

63

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

66

Anzeigen

83

telefonverzeichnis

97

(Titelbild: dPV) (Fotos: di/di/Damp/Ottomann)

Ausgabe 4 | April 2011 5

Nachrichten in Kürze

Arbeiten im Ausland Hinweise für Ärzte zum Arbeiten im Ausland gibt die Bundesärztekammer auf ihrer Home­ page unter www.baek.de  Ärzte  Interna­ tionales  Arbeiten im Ausland. Sie beinhaltet u.a. In­

formationen zur Anrechnung von Ausbildungszeiten, zu zuständigen Stellen innerhalb und außerhalb der Länder des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) und in der Schweiz und zu Stellenangeboten. (Red)

Fortbildung „Patientenverfügung für Ärzte“ Die Akademie für medizinische Fort- und Wei­ terbildung der Ärztekammer Schleswig-Hol­ stein in Bad Segeberg bietet mit den Referen­ ten Dr. jur. Klaus-C. Kossen, Prof. Dr. Norbert Weiler und Dr. Dieter Siebrecht am 29. Juni 2011 von 16:00 19:30 Uhr eine Fortbildung zur „Patientenverfügung“ in der Reihe „Akademie direkt“ gebührenfrei an.

Die Referenten werden das Thema aus medizinischer und juristischer Sicht beleuchten und vertieft auf das Thema eingehen. Diese Fortbildung wurde speziell für Ärzte konzipiert. Die Akademie bittet um Anmeldung unter [email protected] oder Fax: 04551/803-194.

„Maritimer Abend“ beim Deutschen Ärztetag Der Gesellschaftsabend des 114. Deutschen Ärztetages soll für die anstrengende Sit­ zungswoche entschädigen. Der von der gast­ gebenden Ärztekammer ausgerichtete Abend bietet Maritimes für Augen und Gaumen im Norwegentermi­ nal direkt an der Kieler Förde. Hinter der langen Glas­ front bietet sich den Gästen der Blick auf Wasser und Werft, auf Kreuzfahrer, Koggen und Kiels Innenstadt. So maritim wie der Blick fällt auch das landestypische Buffet mit vielen kulinarischen Höhepunkten aus. Co­

medy-Koch Maitre Poullet und sein Huhn Jaqueline sowie Livemusiker begleiten durch den Abend, zu dem rund 500 Gäste erwartet werden. Karten kön­ nen per Post, Mail oder Fax bei der Ärztekammer bestellt werden. Kontakt: Ärztekammer SchleswigHolstein, Janina Lohse/Patrizia Segler, Bismarckallee 8-12, 23795 Bad Segeberg, E-Mail aerztetag2011@­ aeksh.org, Tel. 04551/803-124, Fax -180. Termin: 2. Juni 2011, Treffpunkt: Norwegenterminal, Norwegenkai 1, 24143 Kiel, 19:00 Uhr, 58 Euro (Red)

Sommerabschlussprüfungen für MFA und OTA Anmeldeschluss für die Prüfungen ist der (Reha, Labor, Bundeswehr) muss das 6-monati­ 15. April. Die Anmeldeformulare wurden an ge Praktikum (nur MFA) nachgewiesen werden, evtl. die Berufsschulen versandt. Zusätzlich fin­ weitere Unterlage (z.B.: Schwangerschaft, Behinde­ den Sie diese zum Download auf unserer Homepage rung). Schriftlich werden die MFA-Auszubildenden am www.aeksh.de/Medizinische Assistenzberufe/Verträ­ 18.05.2011 in den Beruflichen Schulen abschließend ge und Formulare. Mit dem Anmeldeformular müssen geprüft. Die praktische Abschlussprüfung findet vom folgende Unterlagen eingereicht werden: 15.06. - 02.07.2011 im Edmund-Christiani-Seminar  Beurteilung des ausbildenden Arztes statt. Die schriftliche Abschlussprüfung zur OTA er­  tabellarischer Lebenslauf (ohne Foto) folgt am 19.05.2011 in der Beruflichen Schule in Hei­  Bescheinigung über die Teilnahme an der Zwischen­ de, die praktische Abschlussprüfung am 18.06. und prüfung 25.06.2011 im Westküstenklinikum Heide.  Abschrift des letzten Berufsschulzeugnisses Kontakt: Ärztekammer Schleswig-Holstein, Zustän­  Den Ausbildungsnachweis (Berichtsheft) bitte erst dige Stelle MFA/OTA, Bismarckallee 8-12, 23795 zur praktischen Prüfung mitbringen Bad Segeberg, Tel. 04551/803-135, Fax -234, E-Mail Bei Ausbildung in einem der sonstigen Bereichen [email protected] 6 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Nachrichten in Kürze

Zeit ist Leben: Aktionsbündnis gegen Herzinfarkt in Lübeck

Bei der Vorstellung des Aktionsbündnisses wurde auch die Versorgung eines Herzinfarktpatienten demonstriert. (Foto: di)

In bundesweiten Vergleichen schneidet Lübeck bei der Versorgung von Herzinfarktpatienten gut ab. Den­ noch endet bei über 300 von 1.500 Menschen in der Region, die jährlich einen Herzinfarkt erleiden, der Vorfall noch vor Erreichen des Krankenhauses töd­ lich. Ein in der Hansestadt gestartetes Aktionsbünd­ nis will dies ändern. Partner der Aktion sind die Deut­ sche Herzstiftung, der Rettungsdienst der Hanse­ stadt, der Lübecker Ärzteverein und die kardiologi­ schen Kliniken in der Stadt (Uni und Sana). Die Betei­ ligten klären die Bevölkerung seit Mitte März darüber auf, was bei einem Herzinfarkt zu tun ist und inten­ sivieren ihre Bemühungen um eine bessere Herzin­ farktversorgung. „Es gibt immer was zu verbessern, auch in Lübeck“, sagte Prof. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, bei der Vorstellung des Bündnisses bei der Lübecker Feuerwehr. Zusammen mit Prof. Heribert Schunkert (Direktor der Medizini­ schen Klinik II am UK S-H, Campus Lübeck) und Dr. Birke Schneider (Leiterin der Medizinischen Klinik II, Kardiologie der Lübecker Sana-Klinken) klärte er über das bestehende Hilfesystem auf. Lübeck ist in der

glücklichen Lage, dass zwei kardiologische Kliniken rund um die Uhr Herzinfarktpatienten helfen können. Das Problem ist, dass viele Patienten die Symptome falsch einschätzen und wertvolle, manchmal lebens­ wichtige Zeit verstreichen lassen, bis sie handeln. „Je­ der vierte Herzinfarktpatient stirbt in Deutschland, be­ vor er die Klinik erreicht, weil zu lange gewartet und so eine rechtzeitige Behandlung verhindert wurde“, sagte Meinertz. Der Notruf 112 sei bei Herzinfarktverdacht deshalb so wichtig, weil nur der Rettungsdienst den Patienten durch den Einsatz eines Defibrillators vor dem plötzlichen Herztod schützen könne. Er warnte auch davor, bei Verdacht auf einen Herzinfarkt den nächsten Besuch beim Hausarzt abzuwarten. „Wich­ tig ist, dass schnell reagiert wird“, sagte Meinertz. Um die Lübecker Bevölkerung zu erreichen, wurden in Lübeck an über 60 Standorten großformatige Pla­ kate angebracht, auf denen die Rettungsnummer ab­ gebildet ist. Broschüren in Arztpraxen und Apotheken informieren über das Thema, außerdem gab es am 19. März im Lübecker Rathaus eine Informationsver­ anstaltung zum Thema. Die Wirksamkeit der Aktionen wird gemessen. (di) Ausgabe 4 | April 2011 7

Nachrichten in Kürze

Brandbrief der Klinikdirektoren am UK S-H Klinikdirektoren des Universitätsklinikums SchleswigHolstein (UK S-H) haben Ende März mit einem Brief an Ministerpräsident Peter Harry Carstensen für Auf­ sehen gesorgt. Darin setzen sie sich kritisch mit den möglichen Folgen des vom Vorstand beschlossenen Wirtschaftsplans auseinander und warnen vor einer Verschlechterung der Patientenversorgung. 39 Klinikdirektoren an den Standorten Kiel und Lü­ beck unterzeichneten das Schreiben aus Sorge vor den Folgen der anhaltenden Sparbemühungen am UK S-H. Die jüngsten Vorgaben im Wirtschaftsplan, der auch einen Personalabbau vorsieht, halten die Klinikchefs für nicht erfüllbar. „Der Wirtschaftsplan steht den Bedürfnissen der Patienten entgegen und verschlechtert die Arbeitsbedingungen unserer Mit­ arbeiter drastisch“, heißt es u.a. in dem Brief. Das UK S-H arbeitet seit Jahren defizitär und leidet unter einem Investitionsstau von rund einer Milliarde Euro. Nun fürchten die Klinikchefs, dass die Patientenver­ sorgung für eine ausgeglichene Bilanz geopfert wird und Schwerpunkte geschlossen werden. Das Land hat erst kürzlich ein Markterkundungsverfahren für das UK S-H eingeleitet. Über eine mögliche Privatisie­

rung wird seit Jahren gestritten. UKSH-Pressespre­ cher Oliver Grieve nennt als Grund für die finanzielle Schieflage den niedrigen Landesbasisfallwert im Nor­ den. Um die Situation des Klinikums zu verbessern, sei eine Umsetzung des vom Vorstand vorgelegten baulichen Masterplans erforderlich, meinte Grieve auf Nachfrage. Die Krankenkassen dagegen sehen die Verantwortung für die Schieflage am Universitätskli­ nikum ausschließlich beim Land. Vdek-Leiter Dietmar Katzer verwies auf den um rund zehn Millionen Euro gekürzten Landeszuschuss für Forschung und Lehre von 2008 bis 2011. Im gleichen Zeitraum sei das Bud­ get der Krankenkassen für die Krankenversorgung im Universitätsklinikum von 368,6 Millionen Euro auf 430 Millionen Euro gestiegen. „Das Land muss seinen Verpflichtungen nachkommen. Es müsste auch kein Gejammer um zu niedrige Basisfallwerte, Investitions­ staus und Deckungslücken geben, wenn der Rotstift endlich aus der öffentlichen Hand gelegt wird“, sagte Katzer. Er warf der Landesregierung vor, mit dem ak­ tuellen Wirtschaftsplan und dem Geld der Kranken­ versicherung das UK S-H „hübsch zu machen“ für eine Privatisierung. (PM/Red)

Lübeck kann sich weiter auf starke Medizintechnik stützen Gute Aussichten für die nächste Zukunft meldet das führende medizintechnische Unternehmen, der Dräger-Konzern mit Sitz in Lübeck. Das vielfältig mit medizinischen Einrichtungen, speziell mit der Anäs­ thesie in Kliniken und ambulanten Zentren verbun­ dene Unternehmen legte bei der Bilanzpressekon­ ferenz am 16. März in Hamburg sehr zufriedenstel­ lende Zahlen vor. Aus dem Krisenjahr 2009 ist der Konzern mit den beiden enger verbundenen Spar­ ten Medizintechnik und Sicherheitstechnik erstmals mit mehr als zwei Milliarden Euro Umsatz (und ei­ ner Verdreifachung des Jahresüberschusses auf gut 100 Millionen Euro) hervorgegangen. Allerdings sei die Krise nicht nur durch die globale Finanzkrise bedingt gewesen, so Vorstandsvorsitzender Stefan Dräger, sondern auch durch eigene strukturelle Faktoren, die überwunden seien. Durch eine straf­ fere Organisation, mehr Forschung und Entwick­ lung und eine Steigerung der Produktqualität wol­ le der Konzern für die Krisen von morgen gewapp­ 8 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

net sein: „Technik für das Leben – für das Frühge­ borene, den Notfallpatienten, den Schwerkranken, den Anästhesisten, für den Bergmann, den Feuer­ wehrmann oder den Ingenieur auf einer Ölbohr­ plattform.“ Speziell in Norddeutschland kann Dräger auf kom­ plexe Dienstleistungsprojekte verweisen wie den 2010 abgeschlossenen und inzwischen „mit Leben erfüllten“ Bewirtschaftungsvertrag mit dem UK S-H. Weitergehende Investitionen (wie der Austausch älterer Medizintechnik) sind in Nordhessen (zehn­ jähriger Vertrag über 60 Millionen Euro mit der GNH Kassel mit zahlreichen Kliniken), und auch mit dem UKE (Neues Klinikum, 2010) realisiert, könnten aber für das UK S-H erst infrage kommen, wenn nach dem Bieterverfahren Klarheit über die Investitionsziele herrsche, sagte Dräger. Für die mittelfristige Zukunft plane sein Unternehmen stärker zu wachsen als der Markt und einen Ertrag (EBIT) von mindestens zehn Prozent jährlich zu erreichen. (hk)

Nachrichten in Kürze

AK Segeberger Kliniken erweitert Nach einem Jahr Bauzeit ist der Erweiterungsbau in der Allgemeinen Klinik der Segeberger Kliniken be­ zugsfertig. Auf 1.000 Quadratmetern sind nach Mit­ teilung des Unternehmens mit einem Investitions­ aufwand von 2,5 Millionen Euro über fünf Etagen 25 Zimmer entstanden. Die Räume im Erdgeschoss wer­ den für diagnostische Zwecke eingesetzt. Der Akut­ bereich des Krankenhauses erhöht sich damit um 40 Betten. Zuletzt hatte die Klinik nach eigenen Angaben häufig an der Auslastungsgrenze gearbeitet. Die neu­

en Zimmer können wahlweise als Zweibettzimmer an­ geboten werden. Die Klinik hofft, mit den neuen Räu­ men auch für Privatpatienten interessanter zu werden. Die Allgemeine Klinik war im Jahr 2003 durch die pri­ vat geführte SEGEBERGER KLINIKEN GRUPPE über­ nommen worden. Mit der jetzt erfolgten Erweiterung wurden insgesamt über 40 Millionen Euro in das ge­ samte AK-Gebäude und die Innen- und Geräteaus­ stattung investiert. Darin enthalten sind 13 Millionen Euro Fördergelder des Landes. (PM/Red)

Ärztin und Sängerin tritt im Norden auf Was verbindet Schleswig-Holstein mit einer süddeut­ angepassten Programm (Flügel oder auch gutes E-Pi­ schen Ärztin für Psychosomatische Medizin, die der­ ano erforderlich), und gastiert im Sommer auch in zeit auf einer Neuseeland-Tournee musiziert? Begeis­ Schleswig-Holstein. Die bisher festen Termine im Lan­ ternde musikalische Auftritte auch hierzulande – die de: um weitere Termine speziell auch in Kliniken erweitert  8.6. Konzert in Klappholtal/Sylt werden könnten. Das sagte Dr. Almut Seebeck, Fach­  13.6. Klappholtal/Sylt ärztin für Psychosomatische Medizin und Psycho­  6.8. Brodersby therapie in eigener Praxis (Würzburg) und studierte  8.-27.8. Morgensingen/Singwerkstatt Klappholtal/Sylt Sängerin. Sie erläuterte: „Der Gesang moduliert neu­  29.10.-5-11. Singwerkstatt Klappholtal/Sylt. ronale Aktivitäten im Gehirn und ermöglicht eine Re­ Weiteres unter www.trio-a-due.de. (hk) gulierung und Harmonisierung psychischer Prozesse. Bereits nach 20-30-minütigem Gesang sinkt die Pro­ duktion des Stresshormons Adrenalin, körpereigene „Antidepressiva“ wie Beta-Endorphin und Serotonin werden verstärkt produziert. Die Cortexareale des Ge­ hirns, die für Angsterleben und negative Stimmungen verantwortlich sind, werden herunterreguliert ...“ In ei­ nem Informationsblatt, das über die Workshops und Konzerte des „Trio a due“ informiert, hebt sie die ge­ nerell gesundheitsfördernden Eigenschaften des Sin­ gens hervor, auch für die Sauerstoffversorgung, das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem, die kogni­ tive und soziale Kompetenz. Das „Trio a due“ umfasst neben Almut Seebeck die examinierte Pianistin und Mezzosopranistin Felicitas Weyer. Wie nur zwei Personen ein musikalisch he­ rausragendes, mitreißendes Trio bilden können, zeig­ ten die beiden unlängst in Wentorf mit dem Programm „The Joy of Life“, von Barockarien und klassischen Arien in herrlicher Belcantotechnik bis zu jiddischen und irischen Liedern und Spirituals sowie Liedern zum Mitsingen. Das „Trio a due“ tritt in Europa und Aus­ „Trio a due“ (Foto: Joana Röschmann) tralien auf, auch in Krankenhäusern mit einem jeweils Ausgabe 4 | April 2011 9

Dialog

Zusätzliches Honorar für Ärzte

Es dreht sich alles ums Geld

Helmut Hildebrandt, OptiMedis AG, zum Titelthema SHÄ 2 Visionen haben immer etwas Fiktives, das liegt in der Natur der Sache. So utopisch, wie es auf den ersten Blick scheint, ist das Ganze aber gar nicht. Wir zeigen mit dem Gesunden Kinzigtal in Südba­ den seit fünf Jahren sehr pragmatisch und opera­ tiv, welche Effekte in einem klug und professionell gemanag­ten IV-System erzielt werden können. Viele der in unserer OptiMedis-Vision genannten Maßnah­ men haben wir im Kinzigtal bereits umgesetzt oder wir arbeiten daran. Vielleicht mag sich der eine oder andere Arzt angesichts der Vielfalt der dargestellten Interventionen erschlagen fühlen. Man darf aber nicht vergessen, dass Vieles im Rah­ men mittel- und langfristiger Prozesse umgesetzt werden wird. Auf jeden Fall haben wir uns im Kin­ zigtal schon sehr viele Gestaltungsfreiheiten zurück­ erobert und davon profitieren alle unsere Partner. Und auch die Frage nach der Umsetzbarkeit ange­ sichts knapper Kassen ist berechtigt. Aber gerade die Vereinbarkeit qualitativer und ökonomischer Ziele macht ja den Charme unseres Ansatzes aus. Das Kinzigtal trägt sich mit seinen Investitionen in die optimierte ambulante Versorgung bereits nach drei Jahren aus den Deckungsbeitragsverbesserungen, die für die AOK dort erwirtschaftet wurden, selbst und wirft dabei für alle Beteiligten noch etwas ab. Für die Ärzte sind das je nach Engagement bis zu 15 Prozent Umsatzzuwachs aus den zusätzlichen Ver­ gütungen außerhalb des KV-Budgets. Von Novem­ ber 2005 (Startzeitpunkt) bis Dezember 2010 konn­ ten wir unseren Praxen insgesamt rund 1,8 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung stellen. Und die er­ zielten Effekte steigen und zeigen sich auch in kon­ kreten, extern wissenschaftlich evaluierten medizini­ schen Verbesserungen. Ein professionelles Management ist aus unserer Sicht wichtig, damit die ärztlichen Partner sich auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren können. Außer­ dem sind gerade im Hinblick auf Krankenkassenver­ handlungen, Vertrags- und Datenmanagement und Evaluationen spezifisches Know-how und Erfahrung sowie ein gesundheitswissenschaftlicher Hinter­ grund unverzichtbar.

Thomas Wortmann, BARMER GEK Landesgeschäftsführer, zum Titelthema SHÄ 2 Die von OptiMedis skizzierte „Vision 2015“ einer Ge­ sundheitsregion Valentinstal liest sich wie ein Mär­ chen vom Schlaraffenland. Valentin, vom lateini­ schen ’valere’, gesund, stark sein, Einfluss haben, heißt übersetzt, Einfluss auf die Gesundheit nehmen und die Menschen im Umgang mit ihrem Körper zu stärken. Das ist gut und richtig. Aber warum können sinnvolle Ansätze im Gesundheitswesen nur funkti­ onieren, wenn den Beteiligten Anreize zum Mitma­ chen gegeben werden müssen? Vor allem dreht sich auch hier wieder alles nur ums Geld. Vergütungs­ zuschläge oder Anschubfinanzierung können doch keine ausschlaggebenden Kriterien sein, wenn es um den Zugewinn an Gesundheit und Lebensquali­ tät geht. Gibt es ohnedem keine Aufbruchstimmung im Sinne der Vision einer vernetzten Gesundheits­ region, in der die verschiedenen Anbieter von Ge­ sundheitsleistungen partnerschaftlich zum Wohle der Menschen zusammenarbeiten? Elektronische Vernetzung, Telemedizin und digitale Patientenakte sind spürbare Fortschritte und auch für ein sekto­ renübergreifendes Denken ist unabdingbar. Insbe­ sondere ländliche Regionen können davon profitie­ ren, wobei hier weitergehende strukturelle und or­ ganisatorische Maßnahmen angezeigt und notwen­ dig sind. Vor allem aber ein Paradigmenwechsel hin zu ei­ ner verstärkt präventiv ausgerichteten Lebenswei­ se und ärztlichen Tätigkeit könnte dazu beitragen, durch vermiedene oder harmlosere Krankheitsab­ läufe auch finanzielle Aspekte zu befriedigen und Spielräume zu eröffnen. Zusätzlich zum KV-Honorar orientiert sich die ärztliche Vergütung am Gesund­ heitsgewinn, lautet der visionäre Ansatz, nach dem Ärzte daran verdienen, dass sie die Menschen mög­ lichst gesund erhalten. Das wiederum macht deut­ lich, dass es die Ärzte zumindest zu einem großen Teil in der Hand haben, was an krankheitsbeding­ ten Folgeleistungen erforderlich ist. Schön, wenn ein Valentinstal für die Menschen Realität werden könnte. Die BARMER GEK steht zukunftsorientierten Konzepten mit realistischen Partnern aufgeschlos­ sen gegenüber.

10 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Dialog

Modelle nicht einfach kopieren

Vision: Netze auf Augenhöhe

Robert Tauber, Geschäftsführer Gesundheitsnetz Süd eG., zum Titelthema SHÄ 2 „Die gesundheitliche Versorgung ist regional organi­ siert. Eine Kerngruppe der lokalen Versorgungspart­ ner übernimmt gemeinsam mit einem professionel­ len Management Versorgungsverantwortung. Durch eine qualitativ gute und strukturierte Behandlung gewährleisten sie eine gesundheitseffiziente Ver­ sorgung und werden dafür belohnt. Der Patient ist als aktiver Partner beteiligt“. So lautet die Einleitung in ein zukunftsweisendes Modell, das von der Opti Medis AG anhand des fiktiven „Valentinstals“ skiz­ ziert wurde. Auch ich als nichtärztlicher Geschäfts­ führer eines größeren Gesundheitsnetzwerkes in der Rechtsform einer Genossenschaft stelle mir so die Zukunft vor. Das deutsche Gesundheitswesen krankt nicht an der Qualität der einzelnen Leistungs­ erbringung – sprich jeder Arzt nebst Praxishelferin­ nen und alle sonstigen an der Versorgung beteilig­ ten Personen leisten hervorragende Arbeit. Verbes­ serungspotenziale liegen aber in der intersektoralen Zusammenarbeit. Hierbei können und müssen Ver­ bünde auf regionaler Ebene unternehmerische Ei­ genschaften entwickeln, um Mehrwerte für alle Be­ teiligten zu schaffen. Somit ließen sich Vorteile für die betroffenen Kommunen, für die in der Region täti­ gen Leistungserbringer, für die Patienten und für die Kostenträger generieren. Die grundsätzliche Über­ legung diesbezüglich erscheint logisch. Der Teufel steckt jedoch in einem von Partikularinteressen und historisch gewachsenen Verbindungen geprägten Gesundheitswesen im Detail. Modelle lassen sich dabei nicht beliebig von einer Region auf eine an­ dere übertragen. In jeder Gesundheitsregion gibt es lokale Besonderheiten. Einer Standardisierung von Modellen auf Basis der Aussage „was sich in Re­ gion A bewährt hat, funktioniert auch in Region B“ stehe ich kritisch gegenüber. Dies soll nicht bedeu­ ten, dass man das Rad neu erfinden muss, was ei­ ner Ressourcenverschwendung gleichkommen wür­ de. Es sollte nur stets die Frage gestellt werden, was regional möglich und was sinnvoll ist – dabei sollte einer Managementgesellschaft bewusst sein, dass die Kernprozesse von Medizinern und sonstigen an der Versorgung beteiligten nichtärztlichen Personen erbracht werden müssen. Eine Managementgesell­ schaft ist erforderlich, um diese komplexen Prozesse zu moderieren und zu strukturieren.

Dr. Klaus Bittmann, Ärztegenossenschaft Nord eG, zum Titelthema SHÄ 2 Die Gründung regionaler Ärztenetze und einer ärzte­ eigenen Genossenschaft in SH war und ist darauf ausgerichtet, Verantwortung für die Patientenversor­ gung in einer Region neben einem zentralistischen kollektivistischen System zu übernehmen. Alle Eck­ daten beweisen heute, dass diese Versorgung in den kommenden Jahren nur durch fach- und sek­ torenübergreifende Kooperation und auch Finanzie­ rung zu erhalten oder gar zu verbessern ist. Die Fir­ ma OptiMedis AG widmet sich dieser Aufgabe, hat Vorzeigeobjekte wie das „Gesunde Kinzigtal“ etab­ liert. Wer die Beharrungskräfte in unserem Gesund­ heitswesen kennt, muss den Erfolg anerkennen. Die daraus abgeleitete „Vision 2015“ ist nicht falsch, aber auch nicht neu. Viele unserer Netze befassen sich mit regionalen Versorgungsangeboten und der direktvertraglichen Honorierung. Es fehlt nicht an Willen oder an Weitsicht, sondern oft an Hilfestel­ lung bei Organisation, Struktur und Verhandlung – eine Chance für Management-Firmen, aber auch für die Entwicklung und Professionalisierung eines ärzte­eigenen Managements durch Kooperation der regionalen Netze mit der ÄGSH als Dienstleister. Die Versorgungsprobleme der Zukunft gehen über Zu­ gewinne aus „Gesundheitsleistungen“ oder Präven­ tion weit hinaus. Die Versorgung kranker und/oder alter Menschen muss je nach regionalen Gegeben­ heiten gesichert werden durch ärztliche Verbünde und echte integrierte Versorgung über alle Sektoren. Die Leistungsgemeinschaften müssen patienten­ orientiert arbeiten können; Mangel an Ärzten, medi­ zinischem und pflegerischem Personal ist möglichst zu kompensieren durch neue Kooperationsformen oder auch Zentren, hier liegen Effizienzgewinne. Die Vision der Deutschen Krankenhausgesellschaft sieht diese zwingend erforderlichen Maßnahmen in der Hand stationärer Einrichtungen. Wir sehen die Patientennähe und umfassende Behandlungsver­ antwortung bei den Niedergelassenen. Meine Vi­ sion sind starke fachübergreifende Netze, die auf Augenhöhe mit allen Einrichtungen über das Jahr 2015 hinaus regionale Versorgung gestalten. Zur Fi­ nanzierung oder als Anreiz für diesen Kraftakt sind Boni oder ein kalkulatorischer „Gesundheitsgewinn“ unzureichend – die Vergütung muss als planungs­ sichere, leistungsorientierte Zahlung erfolgen. Ausgabe 4 | April 2011 11

Dialog

Vorschlag für eine optimierte Versorgung Dr. Stefan Sabel, Stockelsdorf Ich möchte mit einem Fallbeispiel das Thema Krebsfrüherkennung des Mannes zur Diskussion stellen. Im Dezember letzten Jahres suchte mich erstma­ lig ein 57-jähri­ger Patient wegen erektiler Dysfunk­ tion auf. Eine weiterführende urologische Diagnos­ tik wünschte er nicht, da die Früherkennung bereits ohne Befund beim Hausarzt erfolgt sei. Körperliche Beschwerden wurden verneint. Nach ausführlicher Erhebung der Krankheits-, Me­ dikamenten- und Sexualanamnese fand sich bei der körperlichen Untersuchung eine vergrößerte und steinharte Prostata. Auf Befragen gab der Pa­ tient an, bei der Vorsorge sei nur der PSA-Wert be­ stimmt worden, aber keine rektale Untersuchung erfolgt. Die am selben Tag durchgeführte Prostata­ biopsie ergab, trotz des aktuell kontrollierten PSAWertes von 2.48 ug/1 (NW < 4.0) ein hochmalignes Prostatakarzinom. Nach Abschluss der StagingDiagnostik handelt es sich um einen lokal fortge­ schrittenen Prostatakrebs mit Infiltration in Blase und Rektum. Die Prognose ist selbst bei Prostat­ ektomie, Cystektomie und Rektumexstirpation be­ grenzt. Gelegentlich erfahre ich im Gespräch mit Kolle­ gen, dass man bei normalem PSA-Wert auf die rek­ tale Untersuchung verzichte, z.B. um den Patien­ ten eine unangenehme Prozedur zu ersparen. Ich möchte alle an der Früherkennung teilnehmenden Kollegen bit­ten, niemals auf die körperliche Unter­ suchung und speziell auf die Rektaluntersuchung zu verzichten, da ein zwar kleiner, aber meist sehr maligner Anteil der Prostatakarzinome kein PSA produ­ziert und deshalb durch den Marker PSA al­ lein nicht entdeckt werden kann. Außerdem dient die Rektaluntersuchung auch der Entdeckung des Rektumkarzinoms und wird vermutlich durch die Ausgabe eines Hämoc­culttest nicht überflüssig. Drei Bitten für die Überweisung zum Urologen im Rahmen der Vorsorge: 1. Wenn der Überweisungsgrund „Vorsorge“ ist, sollten die Vorsorgeleistungen inkl. Hämoccult noch nicht erbracht bzw. abgerechnet worden sein, da die KV bei einer patientenbezogenen Kontrolle der Abrechnungsziffern die vom Urolo­ 12 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

gen als Zweiterbringer abgerechneten Vorsorge­ leistungen löscht, da jeder Versicherte nur ein­ mal pro Jahr Anspruch auf Krebsfrüherkennung hat. 2. Wenn der Überweisungsgrund „erhöhter PSAWert“ ist, sollten auch frühere PSA-Werte neben dem aktuellen Wert mitgegeben werden, da der Urologe durch die aktuelle körperliche und sono­ graphische Untersuchung und den PSA-Verlauf die weitere Strategie ableiten kann, baldige Biop­ sie oder erneute PSA-Kontrolle. 3. Wenn der Überweisungsgrund „suspekter Tast­ befund“ ist, ist die Mitgabe das PSA-Befundes sinnvoll oder der Hinweis, dass noch kein PSA bestimmt wurde. Dies erspart viele unnötige Te­ lefonate. P.S. Grundsätzlich halte ich die Zusammenarbeit zwischen Hausärzten und Urologen für freund­ schaftlich und kooperativ. Dieser Beitrag soll nicht als Affront oder Belehrung verstanden werden. Pri­ mär denke ich an die Optimierung der Patienten­ versorgung, aber auch an den Schutz der Leis­ tungserbringer vor Haftungsansprüchen seitens der Früherkennungspatienten.

Bedenkliche Fortschrittsfeindlichkeit Dr. Thomas Fronzek, Elmshorn, zur Rezension „Philosophie der Medizin“, SHÄ 2 Nach mühevoller Durcharbeitung des umfangrei­ chen Buches mit dem Titel „Was es bedeutet, ge­ sund zu sein“ und Teilnahme an einer Diskussions­ runde mit dem Autor muss dem Rezensenten deut­ lich widersprochen werden. Weder handelt es sich um ein „großes Buch“ noch kann es als „sehr emp­ fehlenswert“ bezeichnet werden. Meyer-Abich vertritt mit einer verstörenden, ausge­ sprochen apodiktischen und zuweilen fast messi­ anisch anmutenden Wortwahl, welche sich durch das gesamte Buch zieht, die These, dass einem Menschen grundsätzlich etwas Nichtmedizinisches fehlt, bevor er medizinisch krank wird. In der Spra­ che, derer er sich bedient, heißt dies dann, dass es den Kranken am Selbstsein im Mitsein mit seiner Mitwelt fehlt. Zitat: „Die Ganzheit eines Lebewesens ist der Horizont des Mitseins, in dem es zu sich und

Dialog zur Welt kommt.“ Da sich nach dieser Auffassung Gesundheit und Krankheit „immer auch als Charak­ tere des gesellschaftlichen oder des naturalen Mit­ seins“ erweisen, zieht der Autor den Schluss, dass alle Krankheiten letztlich psychosomatisch bedingt sind. Diese Psychosomatisierung des täglichen Le­ bens treibt er mit der Forderung, dass Psychothera­ peuten die eigentlichen Hausärzte sein sollten und die derzeitige moderne Medizin durch eine grund­ sätzlich psychosomatische Medizin ersetzt werden müsse, auf die Spitze. Zugleich spricht er den heu­ tigen Studierenden ein Interesse an psychosomati­ schen Fragestellungen rundweg ab. Gleichzeitig versteigt sich der Autor zu der immer wiederholten Feststellung, dass ein erkrankter Mensch sich fragen müsse, was zuvor in seinem Leben falsch gelaufen sei, sodass er krank gewor­ den sei. Auch wenn er dies nicht expressis verbis sagt, schiebt er dem Kranken die Verantwortung und letztlich die Schuld für seine Krankheit zu. Dies mag in vielen Fällen auch partiell zutreffend sein, verhöhnt aber die vielen unverschuldet, z.B. durch einen Erbschaden oder Unfall erkrankten Men­ schen zutiefst. Dabei ist sich Meyer-Abich nicht zu schade zu formulieren: „Selbst bei einem völlig un­ verschuldeten Unfall ... lohnt es sich zu bedenken, ob nicht selbst dieser Zufall irgendwie in das Leben des Kranken passt.“ Ein willkürlich von Meyer-Abich aufgestelltes Axi­ om, welches als roter Faden das ganze Buch durch­ zieht, ist die These der Spaltung der medizinischen Betrachtung in Körper und Geist. Diesen Dualis­ mus leitet er aus den Schriften René Descartes‘ her, ohne dass dies beweisbar wäre, und disqua­ lifiziert die heutige Medizin als seelenlose cartesia­ nische Medizin, die daher sogar richtig und erfolg­ reich durchgeführt nicht das Richtige sei und errei­ chen könne. Aus seiner Sicht findet daher auch kein Gesund­ heitswesen sondern ein Krankheitswesen statt. Diese Sichtweise verbindet der Autor mit einer in dieser Intensität unerhörten und für mich persön­ lich zutiefst beleidigenden Ärzteschelte. Den Ärz­ ten wird unterstellt, nur noch Mediziner zu sein, die den Kranken in seiner Ganzheit nicht mehr wahr­ nehmen. „Die technische Distanz schließt die per­ sönliche Nähe aus.“ Somit haben die heutzutage handelnden Ärzte für ihren Patienten keine Zeit, keine Empathie und sind nur auf den Gelderwerb aus („Fast jeder Komplementärmediziner bietet sei­

nen Patienten mehr persönliche Zuwendung als ein durchschnittlicher Mediziner der herrschenden Zunft“). Kein Wunder also, dass sich unsere Pati­ enten vergeblich an die „Agenten des Goldenen Kalbs“ wenden und nur folgerichtig in diesem Kon­ text, dass die Mediziner „noch weit davon entfernt sind, die Ergebnisse der Sozialmedizin zur Kennt­ nis zu nehmen“. Somit folgt daraus, dass die heuti­ ge Medizin zum Heilen weder befugt noch befähigt ist, da sie einem „unangemessenen Menschenbild“ folgt. Im Übrigen dient nach Meyer-Abich „die Me­ dizin schon lange im Wesentlichen der Anpassung an Fehlentwicklungen.“ Weil somit das medizini­ sche Handeln oft nicht gerechtfertigt ist, geschehe in sehr vielen Fällen „viel Nutzloses und oft auch Schädliches“. Um dies zu untermauern, scheut der Autor auch nicht vor der mutmaßenden Agitation ei­ nes Karl Lauterbach zurück: „Es sieht so aus, dass nicht einmal die Hälfte aller Patienten in deutschen Praxen nach neuesten wissenschaftlichen Stan­ dards behandelt wird und dass auch viele Kran­ kenhäuser ... nur eine schlechte Behandlung bie­ ten“. Nun denn. Letztlich wird insinuiert, dass sich eine Honorierung ärztlicher Tätigkeit und eine Zu­ wendung zum Patienten praktisch ausschließen. Eine erstaunliche Feststellung, wenn man bedenkt, welche Barsummen den Patienten in der komple­ mentären und alternativen Medizin abverlangt (und meist klaglos gezahlt) werden. Bedenklich erscheint mir darüber hinaus aber die Fortschrittsfeindlichkeit des Autors. Die Genthe­ rapie wird im Wesentlichen abgelehnt, sie sei nur „ein Vorwand, um die technische Vervollkomm­ nung des Menschen zu rechtfertigen“. Die Inten­ sivmedizin wird inkriminiert und die Pränataldia­ gnostik mit dem Odium der vorsätzlichen Tötung behaftet. („Die offene Euthanasie ist noch tabui­ siert, aber die stille ist durch die Möglichkeiten der Pränataldiagnostik praktisch zugelassen“.) Eben­ so wird die Transplantationsmedizin als widerna­ türlich abgelehnt, da Körper ausgeschlachtet wer­ den und so in den Sterbeprozess eingegriffen und die Menschenwürde verletzt werde. Nur folgerich­ tig, dass der Autor auch ein erklärter Gegner der Stammzelltherapie ist. Dennoch bedrückend der Satz, dass es mit weiteren Erfolgen der so ge­ schmähten Medizin passieren könnte, „dass sich unsere Nachfahren die Unvollkommenheiten und Symptomkuren der heutigen Medizin zurückwün­ schen würden.“ Ausgabe 4 | April 2011 13

Dialog Leider kein Wort zu den unendlichen Leiden und Qualen Betroffener und den intensiven Beratungen und Abwägungen, die jedem Einzelfall so eingrei­ fender Behandlungen vorausgehen und den um­ fangreichen Begleitungen, die dabei durch hohes Engagement aller im Medizinbetrieb Beteiligten in aller Regel stattfinden, auch außerhalb von Arbeits­ zeiten und Vergütungen. In den weiteren Kapiteln geht der Autor dann auch auf sozialmedizinische, sozialökonomische und po­ litische Zusammenhänge und Bedingungen ein. Ei­ nen umsetzbaren Lösungsvorschlag zur Verbes­ serung unseres Gesundheitswesens kann und will Meyer-Abich nicht liefern. Erkennbar ist die Sehn­ sucht des Autors nach einer vollkommenen Gesell­ schaft, in welcher der Einzelne frei von irgendwel­ chen Notwendigkeiten, Zwängen und Abhängig­ keiten durch selbstbewusstes, selbstbestimmtes, selbstgelebtes gesundes Selbstsein im Mitsein mit der Mitwelt und Umwelt gar nicht mehr erkranken kann, da aus seiner Sicht ein gesunder Mensch nicht krank wird. Sogar in Europa als einer Insel der Glückseligkeit im Vergleich mit den Kalamitäten der übrigen Welt wird klar, dass diese Utopie niemals Wirklichkeit werden kann. So wollen wir lieber auch in Zukunft, wie bisher, un­ seren Patienten in ihren kleinen und großen Katast­ rophen zur Seite stehen, sie beraten und ihnen hel­ fen, wo und wie unsere immer noch begrenzten Fä­ higkeiten und Möglichkeiten es zulassen, schlicht, ihnen weiter eine gute Ärztin, ein guter Arzt sein, wie wir es immer schon waren, stets in dem Wis­ sen, dass auch wir nur fehlbare Menschen und un­ zulänglich im Großen Ganzen sind. Eines MeyerAbich bedarf es dazu nicht. Somit: ein dickes Buch, nicht ein großes, ein le­ senswertes Buch unter vielen, kein „sehr empfeh­ lenswertes“ und mitnichten ein „Lebenswerk“, eher das Buch eines alternden Mannes, in dem die Arro­ ganz des Besserwissens nur mühsam gezügelt ist. Alternativer Lesetipp mit deutlich mehr praktischem Gewinn: Michael Imhof „Operation Gesundheit“, Pattloch Verlag 2009.

Leserbriefe und Kommentare sind erwünschte Reaktionen auf unsere Artikel oder gesundheitspolitische und medizinische Themen, die Sie an [email protected] senden oder per Fax an 04551/803-188 schicken können. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor. 14 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Innovationspreis der deutschen

 Hochschulmedizin 2011

Der Verband der Universitätsklinika Deutschlands schreibt den mit 10.000 Euro dotierten und teilba­ ren Innovationspreis der deutschen Hochschul­ medizin 2011, gestiftet von Roche Diagnostics Deutschland, aus. Mit dem Preis werden wissen­ schaftliche Arbeiten und Projekte aus der Hoch­ schulmedizin in Grundlagenforschung, Klinischer Forschung und Innovationsforschung mit klini­ scher Relevanz ausgezeichnet und gefördert. Der Preis wird im Rahmen des VII. Innovationskongres­ ses der deutschen Hochschulmedizin am 14. Juli 2011 in Berlin verliehen. Ausschreibung: 1. Bewerbungsfrist bis zum 30. April 2011. Einge­ reichte Projekte sollen das Format eines kurzen DFG-Sachbeihilfeantrages aufweisen und fol­ gende Unterlagen enthalten: a) Manuskript oder Projektplan b) Zusammenfassung in deutscher Sprache c) bei mehreren Autoren schriftliches Einverständnis aller Autoren für die Bewerbung d) Versicherung, dass die Arbeit/das Projekt nicht für eine andere Ausschreibung eingereicht oder vorgesehen ist e) Lebenslauf mit Foto f) fünf bis zehn wichtige Publikationen g) Soweit vor­ handen, bereits existierende Bewertung durch andere Gremien wie herausragende Doktorar­ beit, Stipendien, Preise. 2. Jeder Autor darf für den Ausschreibungszeit­ raum nur eine Arbeit einreichen. 3. Die Entscheidung des Beirates auf Basis der Empfehlung des Preisrichterkollegiums ist end­ gültig und erfolgt unter Ausschluss des Rechts­ weges. 4. Die Arbeiten sind elektronisch unter dem Stich­ wort „Innovationspreis der deutschen Hoch­ schulmedizin 2011“ unter folgender Adresse ein­ zureichen: Beirat des VI. Innovationskongresses der deutschen Hochschulmedizin, c/o Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V. (VUD), Daniela Schimsa, Alt-Moabit 96, 10559 Berlin, Tel. 030/3940517-13, Fax 030/3940517-17, E-Mail [email protected]. 5. Der Preisträger muss den Preis persönlich während des VII. Innovationskongresses am 14.07.2011 in Berlin entgegennehmen. Kontakt: Verband der Universitätsklinika Deutsch­ lands e.V. (VUD), Kordula Merk, Alt-Moabit 96, 10559 Berlin, Internet www.uniklinika.de

Mitteilungen der akademie

Akademie für medizinische Fortund Weiterbildung Esmarchstr. 4-6 23795 Bad Segeberg Geschäftsführerin: Helga Pecnik M. A. Büroleiterin: Petra Petersen

Reisemedizinische Gesundheitsbe­ratung Grundlage der strukturierten curricularen Fortbildung „Reisemedizinische Gesundheitsberatung“ ist das Curriculum der Bundesärztekammer. Darüber hinaus werden gemäß den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit Grundkenntnisse über Gesundheitsrisiken im Zusammenhang mit einer Reise in tropische Länder vermittelt. In dem 32-Stunden-Kurs werden Erkrankungen mit reisemedizinischer Bedeutung dargestellt. Darüber hinaus werden reisemedizinisch relevante Aspekte in der Flug-, Tauch- und Höhenmedizin besprochen. Nach einer schriftlichen Prüfung (multiple choice) wird bei erfolgreichem Abschluss das Zertifikat Reisemedizin der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit (DTG) ausgestellt. Mit der Teilnahmebestätigung der Akademie können die Kursteilnehmer bei ihrer Ärztekammer eine Bescheinigung beantragen, die es ihnen ermöglicht, die erworbene Zusatz-Qualifikation öffentlich anzukündigen. Dieses Zertifikat berechtigt zur Aufnahme in eine Liste „Ärzte mit DTG-Zertifikat Reisemedizin“, die von der DTG geführt und Interessenten (Reisenden, Apotheken, Reisebüros, Veranstaltern etc.) zur Verfügung gestellt wird. Termin: 5./6. November 2011 und 12./13. November 2011

Update Schwindel Die Klinik für Neurologie in Lübeck (Universitätsklinikum Schleswig-Holstein) hat eine über viele Jahre gewachsene, überregionale „Schwindelambulanz“, die sich klinisch und wissenschaftlich mit Schwindel beschäftigt. 2011 wird zum 11. Mal im Rahmen der jährlich stattfindenden Fortbildungsveranstaltung „Update Schwindel“ angeboten, zu dem interdisziplinäre Aspekte der Schwindeldiagnostik und Therapie besprochen werden. Hierbei sollen praktische Hinweise zur gezielten Anamnese und klinischen Untersuchung helfen, vestibuläre Erkrankungen zu identifizieren, um eine rationale Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. Termin: 25. Juni 2011

Tel. 04551/803-166 Fax 04551/803-194 www.aeksh.de/akademie E-Mail [email protected]

Veranstaltungen im Mai 2011 4.-8. Mai, 13:30-18:30 Uhr Homöopathie - A-Kurs 4. Mai, Beginn: 16:00 Uhr in Kiel Ärztliche Leichenschau 4. Mai, Beginn: 15:30Uhr SAPV - was sind die Erwartungen - wie funktioniert die Praxis? 6.-8. Mai, Beginn: 15:00 Uhr Akupunktur - Block E 6. Mai, Beginn: 17:00 Uhr, 6 Termine Naturheilverfahren Kurs III 6. Mai, 16:00-18:00 Uhr Informationsveranstaltung Kinder- und Jugendpsychiatrie Weiterbildung 7. Mai, 9:00-16:15 Uhr Aktualisierung der Fachkunde im Strahlenschutz 7.-14. Mai, Beginn: 9:00 Uhr 80 Stunden-Kurs zum Erwerb der Zusatzbezeichnung Notfallmedizin 13.-15. Mai, Beginn: 17:00 Uhr Psychosomatische Grundversorgung Teil II 21. Mai, 9:15-12:00 Uhr Familienbeziehungen bei Anorexie und Bulimie - Möglichkeiten einer psychoanalytisch-systemischen Familientherapie Vorlesung Psychotherapie 22.-27. Mai, Beginn: 9:00 Uhr in Westerland/Sylt Kooperationsveranstaltung - 52. Sylter Fortbildungswoche 25.-27. Mai, Beginn: 16:00 Uhr Block 16 Kursweiterbildung Allgemeinmedizin 27.-29. Mai, Beginn: 14:15 Uhr Block 17 Kursweiterbildung Allgemeinmedizin 28. Mai, 9:30-17:30 Uhr ACLS-Training (Advanced Cardiac Life Support) 28. Mai, 10:00-17:00 Uhr Stimm-Coaching - erfolgreicher Stimmeinsatz und Sprechausdruck Ausgabe 4 | April 2011 15

Titelthema

Parkinson

Breites Therapiespektrum bringt Patienten mehr Lebensqualität Kongress der Deutschen Parkinson Gesellschaft in Kiel. Therapieansätze geben Hoffnung, dass die Erkrankung mittelfristig heilbar sein wird. In den nächsten 30 Jahren wird sich die Zahl der Parkinsonpatienten in Deutschland auf etwa eine halbe Million verdoppeln, denn Parkinson ist ein typisches Altersleiden. Ein Prozent der 60-Jährigen, aber schon drei Prozent der über 80-Jährigen sind von der chronischen, progredient verlaufenden Erkrankung betroffen. Anlass genug für über 500 Neurologen, Neurochirurgen und Neurophysiologen aus dem In- und Ausland, Mitte März im Kieler Schloss über bessere Diagnosemethoden und neue Therapieverfahren zu diskutieren. Das große Zittern begann bei Michael J. Fox vor 20 Jahren. Der in Kanada geborene Schauspieler war gerade 30 Jahre alt, als er bei Dreharbeiten zum Film „Doc Hollywood“ die ersten Tremorssymptome wahrnahm. Jahrelang überdeckte er das Leiden durch gezieltes Schauspielern, bevor er 1998 nach einem öffentlichen Krankheitsbekenntnis von der Bühne abtrat. Neben Box-Legende Muhammad Ali ist Fox der prominenteste Parkinsonpatient; in Deutschland hat sich Schauspieler Ottfried Fischer vor einigen Jahren zu dem Leiden bekannt. Dieses deutet sich, anders als bei Fox, meist nicht mit der zittrigen Hand an, die die Kaffeetasse nicht mehr halten kann. Vielmehr stehen oft über Jahre unspezifische Symptome wie depressive Verstimmungen, ungewohnte Müdigkeit, häufige Rückenschmerzen und olfaktorische Störungen – 95 Prozent der Parkinsonkranken können das Pizzagewürz Oregano nicht riechen – im Vordergrund. Sie werden in aller Regel vom Patienten bagatellisiert und vom Arzt fehlgedeutet. Erst wenn die Schrittlänge kürzer und die Schrift kleiner wird, rückt eine mögliche Parkinsonerkrankung ins Blickfeld. Bis dahin ist viel Zeit vergangen: Im Schnitt dauert es rund drei Jahre von den ersten Symptomen bis zur korrekten Diagnose. Bis dahin sind bereits mehr als 60 Prozent der Neuronen in der Schwarzen Substanz (Substantia nigra) abgestorben. Bei der Substantia nigra handelt es sich um eine tief im Hirn gelegene Region, deren 16 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Zellen den Botenstoff Dopamin bilden – eine Vorläufersubstanz der Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die eine zentrale Rolle für die Kontrolle von Bewegungen spielen. Fehlt der Neurotransmitter Dopamin oder tritt ein Mangel auf, werden die Nervenzellen der benachbarten Hirnregion, des Striatum, nicht ausreichend stimuliert. Daraufhin kommt es zu einer Verlangsamung willkürlicher und unwillkürlicher Bewegungen bis hin zur Bewegungsarmut (Akinese). Ein damit verbundenes Übergewicht anderer Botenstoffe wie Acetylcholin und Glutamat führt zum typischen Zittern (Tremor) und zur Muskelsteifheit (Rigor). Was den massiven Zelluntergang letztendlich verursacht, ist bis heute nicht in allen Details bekannt. Monogenetische Vererbung spielt nur in wenigen Fällen eine Rolle, auch wenn bereits eine Reihe assoziierter „Parkinson-Gene“ entschlüsselt ist (siehe Interview Seite 19). Als Auslöser diskutiert werden vielfältige Umwelteinflüsse; epidemiologische Studien lassen entsprechende Zusammenhänge vermuten. Besonders bei jüngeren Patienten lassen sich die Bewegungseinschränkungen mit Krankengymnastik und Dopaminagonisten – Substanzen, die die Dopaminrezeptoren der Neuronen stimulieren – über Jahre lindern oder ganz unterdrücken. Vor allem mit dem sogenannten BIG-Training kann nach Angaben von Prof. Werner Poewe, Neurologe an der Uniklinik Innsbruck, die Beweglichkeit der Patienten stark verbessert werden. Bei der noch sehr jungen Therapie­ methode (wird in Schleswig-Holstein am Uniklinikum Kiel und im Neurologischen Zentrum der Segeberger Kliniken angeboten) geht es um das Einüben und Wiederholen großer Bewegungen – also langer Schritte oder weit ausholender Arme. „Mit diesem Verfahren gelingt es häufig, bereits eingeschränkte normale Bewegungsabläufe wieder zu verbessern. In einer großen Studie konnte nach achtwöchigem Training ein deutlich besserer Effekt als mit Nordic Walking oder herkömmlicher Physiotherapie erzielt werden“, erklärte Poewe.

Titelthema

Viele Parkinsonpatienten zeigen eine typische Haltung beim Gehen. (Foto: Deutsche Parkinson Vereinigung e.V.)

Nicht-motorische Störungen entwickelt praktisch jeder Patient im Laufe der Erkrankung; Blasenstörungen, Schlafschwierigkeiten, unruhige Beine (Restless Legs Syndrom), Parästhesien, Doppelbilder oder verschwommenes Sehen sind weit verbreitet. Für Patienten und Angehörige besonders schwer wiegen die psychosozialen Einschränkungen; häufig treten Angststörungen, begleitet von Panikattacken, auf. Etwa jeder dritte Patient erkrankt an einer Depression. Die Schwermut legt sich lähmend auf den Alltag, der Patient wird antriebs- und willenlos. Für die Angehörigen ist dieser Zustand meist stärker belastend als die motorische Beeinträchtigung. Immer wieder müssen sie den Patienten anstoßen und ihn zu gemeinsamen Unternehmungen auffordern. Auch dies ist auf den Dopaminmangel zurückzuführen: Das Belohnungssystem im Hirn ist gestört, Parkinsonpatienten verspüren keinen Genuss mehr. Die Patienten nehmen diese quälenden Persönlichkeitsveränderungen bewusst wahr, können sich jedoch nicht dagegen wehren. Erstmals konnte jetzt in einer Studie der positive Einfluss eines Standardmedikaments (Pramipexol) auf die Parkinson-Depression belegt werden. Im fortgeschrittenen Stadium treten die Bewegungsstörungen stärker in den Vordergrund. Kopf und

Rumpf sind vornüber gebeugt, Gesichtszüge frieren ein, die Hände zittern. Bewusste schnelle Bewegungen werden unmöglich, vor allem in engen Räumen scheinen die Füße am Boden zu kleben. „Diese Phase ist von starken Fluktuationen geprägt“, erläuterte Kongresspräsident Prof. Günther Deuschl, Direktor der Neurologischen Universitätsklinik, Campus Kiel. Vor allem die morgendlichen Off-Phasen sind sehr belastend, verhindern selbstständiges Aufstehen und Anziehen. Linderung versprechen Substanzen mit Retard-Formulierungen (z.B. Ropinirol), die eine kontinuierliche dopaminerge Stimulation bei einmaliger Tabletteneinnahme pro Tag ermöglichen. Reicht eine orale Therapie nicht mehr aus, um die fluktuierenden On/Off-Phasen zu kontrollieren, gilt die subkutane Apomorphin-Therapie mit Pen oder Pumpe als erste Option. Auch damit wird ein gleichmäßiger Wirkspiegel erreicht, mit dem sich die Symptome gut kontrollieren lassen. Weitere Medikamente, vor allem zur Verlängerung der On-Phasen, befinden sich in der klinischen Entwicklung; in den nächsten zwei Jahren wird etwa mit der Zulassung des MAO-B-Inhibitors Safinamid gerechnet. Ein anderer MAO-BHemmer, Rasagilin, konnte in einer Studie die Krankheitsprogression verlangsamen. Dieses Studienergebnis wird viel diskutiert und die Experten empfehAusgabe 4 | April 2011 17

Titelthema len weitere wissenschaftliche Untersuchungen, bevor die Aussage allgemein akzeptiert werden kann. Mit einer relativ jungen Methode, der elektrischen Stimulation tiefer Hirnregionen, können selbst heftigste Symptome bei vielen Patienten über einen langen Zeitraum fast vollständig beseitigt werden. „Für diese schwer betroffene Patientengruppe gibt es nichts Wirksameres“, sagte der Kieler Kongresspräsident. Bei dem Verfahren werden hauchdünne Elektroden durch die Schädeldecke ins Hirn geführt und mit einer Art Schrittmacher, der unter dem Schlüsselbein eingesetzt wird, verbunden. Dieser sendet feine Stromsignale aus, die das Signalchaos in den Neuronen neutralisieren. Deuschl: „Der Effekt ist zum Teil dramatisch. Patienten, die zuvor bewegungslos auf einem Stuhl verharrten, konnten nach Aktivierung des Schrittmachers ohne Hilfe aufstehen und durch den Raum laufen.“ In einzelnen Fällen gelingt es sogar, Patienten nach Jahren der Behinderung zumindest eingeschränkt ins Berufsleben zurückzuführen. Der fortschreitende Zellverlust der Parkinsonerkrankung lässt sich mit der Hirnstimulation zwar nicht aufhalten, doch „die Krankheit wird um fünf bis zehn Jahre zurückverlegt“, so Deuschl. In einer bereits 2006 von ihm veröffentlichten Studie, in der das Stimulationsverfahren gegen die beste medikamentöse Therapie getestet wurde, hatten die Patienten der ersten Gruppe eine um 24 Prozent bessere Lebensqualität. Derzeit prüft Deuschl in einer deutschfranzösischen Multicenterstudie, ob sich das Verfahren auch bereits für Patienten in einer frühen Erkran-



kungsphase eignet. Die Ergebnisse der sogenannten EARLY STIM-Studie, für die 250 Patienten rekrutiert wurden, sollen Ende 2012 vorliegen. Große Hoffnungen setzen Wissenschaftler, Patienten und Angehörige in neue Behandlungsverfahren wie Zell- oder Gentherapien. Ob diese berechtigt sind, wurde während des Kongresses sehr differenziert betrachtet; zur Euphorie besteht jedoch kein Anlass, wie Kongresspräsident Deuschl erläuterte. Bei der Gentherapie werden Erbinformationen mittels viraler Vektoren in die Basalganglien eingebracht. Bei der Stammzelltransplantation werden zum Beispiel fetale Vorläuferzellen dopaminerger Neurone in das Striatum eingebracht. Alle Methoden befinden sich in verschiedenen Erprobungsphasen, klinische Studien der Phase drei sind noch nicht in Sicht. „Je länger ein Parkinsonpatient seine Erkrankung gut im Griff hat und selbstständig bleiben kann, desto mehr Lebensqualität bedeutet das nicht nur für ihn, sondern auch für seine Angehörigen“, betonte Prof. Jürgen Winkler von der Neurologischen Universitätsklinik Erlangen. Ob der Gewinn an Lebensqualität und Lebenszeit noch weiter zu steigern ist, ist heute noch unklar. Schauspieler Michael J. Fox hat im Jahre 2000 eine Stiftung gegründet, die verschiedene Forschungsprojekte fördert. Für ihn sind alle neuen Therapieansätze mehr als ein Hoffnungsschimmer: Fox ist zuversichtlich, dass er den Zeitpunkt noch erlebt, an dem Parkinson heilbar wird. Weitere Informationen: www.uni-kiel.de/neurologie und www.kompetenznetz-parkinson.de Uwe Groenewold

Versorgungssituation in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein leben etwa 3.000 bis 4.000 Menschen mit einer Parkinsonerkrankung. Ambulant versorgt werden die Patienten in aller Regel von niedergelassenen Neurologen. Für die stationäre Behandlung steht die Paracelsus Nordseeklinik Helgoland, eine von nur knapp einem Dutzend Parkinson-Spezialkliniken in Deutschland, zur Verfügung. Darüber hinaus haben die größeren Kliniken des Landes, etwa in Neumünster oder Flensburg, neurologische Stationen mit erfahrenen Ärzten. Das Neurozentrum am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, behandelt und forscht schwerpunktmäßig auf dem Gebiet der Parkinsonkrankheit. Es werden alle Krankheitsstadien stationär und/oder in einer großen Parkinson-Ambulanz behandelt. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in Kiel auf den fortgeschrittenen Krankheitsstadien mit allen interventionellen Therapien einschließlich der Tiefen Hirnstimulation. Die Neurologischen Unikliniken in Kiel und Lübeck arbeiten auf diesem Gebiet eng zusammen. Für Patienten und Angehörige von großer Bedeutung ist die Selbsthilfe. Die Deutsche Parkinson Vereinigung hat im Land 18 Regionalgruppen und ist mit einem Infostand regelmäßig im Kieler Neurozentrum vertreten. Die Schleswig-Holsteinische Landesbeauftragte der Deutschen Parkinson Vereinigung, Marion ErdmannHansen aus Hanerau-Hademarschen, ist über die Internetseite www.parkinson-vereinigung.de oder per E-Mail ([email protected]) erreichbar. (ug) 18 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Titelthema

Interview

„15 Jahre mit Parkinson - und der Nachbar bemerkt es nicht“ Prof. Günther Deuschl, Direktor der Klinik für Neurologie am Universitäts­ klinikum Schleswig-Holstein, im Gespräch mit Uwe Groenewold. Herr Prof. Deuschl, zum ersten Mal fand der Parkinson-Kongress an der Förde statt. Wie ist es dazu gekommen? Deuschl: Wir haben hier in Kiel am Universitätsklinikum ein aktives Zentrum der Parkinsonforschung in Deutschland. Die Klinik ist ein wichtiger Standort im Kompetenznetz Parkinson und es werden viele Patienten bei uns ambulant und stationär versorgt. Das mag dazu beigetragen haben, dass sich die Deutsche Parkinson Gesellschaft entschieden hat, in diesem Jahr nach Kiel zu gehen. Ein Schwerpunkt Ihrer Klinik ist die sogenannte Tiefe Hirnstimulation. Was kann mit dem innovativen Verfahren erreicht werden? Deuschl: In den meisten Fällen gelingt eine deutliche Besserung der Symptomatik – und damit verbunden eine entscheidende Steigerung der Lebensqualität! Der Tremor wird praktisch ausgeschaltet, die Akinese deutlich verbessert. Wir können die Krankheit bei vielen Patienten um fünf bis zehn Jahre zurücksetzen. Seit 1998 haben wir in enger Kooperation mit der Klinik für Neurochirurgie annähernd 600 Patienten in Kiel behandelt und zählen damit zu den größten Zentren in Europa. Wie häufig treten Komplikationen auf? Deuschl: Natürlich handelt es sich um einen neurochirurgischen Eingriff mit allen üblichen Operationsrisiken. Dennoch ist das Verfahren inzwischen ausgesprochen sicher. In Kiel beträgt die Komplikationsrate für Letalität und schwerste Mortalität 0,45 Prozent. Das sind in der Regel Folgen von Hirnblutungen, eventuell auch von schweren postoperativen Pneumonien. Bei der Suche nach den Krankheitsursachen konzentriert sich die Forschung derzeit stark auf die Genetik. Auch an diesen Untersuchungen ist das Kieler Zentrum beteiligt? Deuschl: Wir haben eine der größten Patientendatenbanken und -biobanken für die Parkinsonkrankheit bundesweit und sind häufig in genetische Stu-

Prof. Günther Deuschl

(Fotos: ug)

dien eingebunden. Innerhalb des Universitätsklinikums Schleswig-Holsteins besteht eine sehr enge Zusammenarbeit mit unserer Schwesterklinik in Lübeck, die einen besonderen Schwerpunkt bei der Genetik von Bewegungsstörungen hat. In einem kürzlich erschienenen Beitrag im Lancet wurde über das genetische Risiko einer Parkinsonerkrankung berichtet. Deuschl: Ja, bisher waren sechs Genvarianten bekannt, die die Wahrscheinlichkeit für die Erkrankung erhöht haben. Jetzt identifizierte ein Konsortium internationaler Wissenschaftler unter Kieler Beteiligung weitere fünf Loci. Menschen mit einer ungünstigen genetischen Kombination haben der Untersuchung zufolge ein zweieinhalbfach erhöhtes Risiko, an Parkinson zu erkranken, im Vergleich zu denjenigen mit einem günstigeren Genprofil. Mit über 12.000 Patienten, 21.500 gesunden Kontrollpersonen und 7,7 Millionen untersuchten Genvarianten handelte es sich um die weltweit bisher größte genetische Analyse der Parkinsonerkrankung. Ausgabe 4 | April 2011 19

Titelthema Ist Parkinson also eine rein genetisch bedingte Erkrankung? Deuschl: Nein, keinesfalls. Eine ausschließlich genetische Ursache liegt nur bei wenigen Patienten zugrunde. Man nimmt dies bei den sogenannten monogenetischen Parkinson-Varianten an. Bei der Mehrzahl der Kranken sind die Ursachen nicht bekannt. Eine maßgebliche Rolle spielen wahrscheinlich auch Umweltfaktoren. Aus epidemiologischen Untersuchungen wissen wir, dass Parkinson häufiger in der ländlichen Bevölkerung auftritt. Man vermutet daher, dass Umwelttoxine einen Beitrag leisten. Es wird angenommen, dass wir sie über das oberflächlich gesammelte Trinkwasser, also zum Beispiel über Brunnenwasser, aufnehmen. Dass bestimmte synthetische Gifte Parkinson auslösen können, weiß man seit den 80er Jahren. In jüngster Zeit gibt es Studien, die mit Rotenon, einem Bestandteil von Insektiziden und Herbiziden, bei Nagetieren eine Art Parkinsonsyndrom auslösen können. Von diesen Untersuchungen versprechen wir uns zukünftig weitere Aufschlüsse, wie Umweltfaktoren die Erkrankung auslösen können.

Der Deutsche Parkinson-Kongress im Kieler Schloss. 20 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Neben Genforschung und Hirnstimulation: Welche maßgeblichen Therapiefortschritte hat es in den vergangenen Jahren gegeben? Deuschl: Es deutet sich ein Paradigmenwechsel an: Hat sich die Therapie bisher ausschließlich auf die motorischen Probleme konzentriert, rücken bislang weniger beachtete Symptome wie Depressionen, Blasenfunktionsstörungen oder Schlafstörungen in den therapeutischen Fokus. Hier haben wir in der jüngeren Vergangenheit einige vielversprechende Studienergebnisse gesehen. Lässt sich das Leiden heute besser ertragen als früher? Deuschl: Das kann man ohne Weiteres sagen. Vor 30 Jahren war ein Neuerkrankter innerhalb von zwei bis drei Jahren von jedermann als Parkinsonpa­tient erkennbar. Heute gibt es Menschen, die haben 15 Jahre Parkinson und der Nachbar merkt es nicht. Dass die Krankheit dennoch mit viel Leid für Betroffene und deren Angehörige verbunden ist, bleibt davon unberührt. Aber die Lebensqualität hat sich für die meisten Patienten in den letzten drei Jahrzehnten entscheidend verbessert. Uwe Groenewold

Schleswig-Holstein

Fukushima

Deutsch-Japanische Gesellschaft bittet Ärzte um Unterstützung Chirurg Prof. Eberhard Deltz organisiert Hilfe für die betroffene Region in Japan über die Deutsch-Japanische Gesellschaft Schleswig-Holstein. Die Pazifikküste im Norden Japans ist, wie wir täglich aus den Nachrichten und schrecklichen Bildern des Fernsehens erfahren, von einer Naturkatastrophe bisher nicht dagewesenen Ausmaßes, ausgelöst durch ein mächtiges Erdbeben und eine nachfolgende Flutwelle, heimgesucht worden. Dabei wurden Städte und Dörfer in einer der schönsten Landschaften Japans in der Region Sendai mit den malerischen Inseln um Matsushima zerstört, Tausende von Menschen getötet und Hunderttausende zu Obdachlosen gemacht. Die Folgen der Katastrophe im Kernkraftwerk Fukushima sind zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe noch nicht abzusehen. In Deutschland zeigt sich angesichts der desaströsen Ereignisse eine riesige Bereitschaft, durch Spenden zur Linderung des Leids der Menschen beizutragen. Auch die Ärzteschaft in Schleswig-Holstein kann durch ihre Spendenbereitschaft daran mitwirken. Durch persönliche Kontakte mit dem emeritierten Ordinarius für Chirurgie der Kitasato-Universität Prof. Dr. Dr. h. c. Yoshiki Hiki aus Tsuruma/Tokyo, der durch Studienjahre an der Chirurgischen Universitätsklinik Kiel enge persönliche Beziehungen zu Schleswig-Holstein hat, konnte eine direkte Verbindung mit japanischen Kollegen hergestellt werden. Herr Kollege Hiki berichtet, dass in den betroffenen Regionen derzeit keine sicheren Organisationsstrukturen, z.B. innerhalb einer funktionierenden Ärztekammer, vorliegen. Herr Hiki schlug deshalb vor, dass die Spenden an den Hilfsfonds der rennommierten Keio-Universität gehen. Herr Kollege Hiki ist Mitglied des Vorstandes der Keio-Universität. Er nimmt die Spenden entgegen und bemüht sich darum, diese zweckentsprechend an Ärzte in den betroffenen Regionen, zu denen er gute Kontakte hat, weiterzuleiten. Auf diese Weise gelangt das Geld direkt in die Hände japa-

nischer Kollegen, die damit unmittelbar den betroffenen Menschen helfen können. Darüber hinaus würde die Verbundenheit der schleswig-holsteinischen Ärzteschaft mit den notleidenden Japanern und den japanischen Kollegen dokumentiert. Sollten Sie eine Spende ermöglichen können, bitten wir um Überweisung auf das von der Ärztekammer Schleswig-Holstein hierzu eingerichtete Konto bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Bankleitzahl 30060601, Kontonummer 1201347799) Prof. Dr. Eberhard Deltz, 2. Vorsitzender der DeutschJapanischen Gesellschaft Schleswig-Holstein, e.V.

(Foto: © fmfoto - Fotolia.com) Ausgabe 4 | April 2011 21

Schleswig-Holstein

Patientenfragen

Dosisvergleiche erleichtern Patienten die Risikoeinschätzung Dr. Jens Dischinger, Geschäftsführer des Norddeutschen Seminars für Strahlenschutz, gibt Antworten auf häufig gestellte Fragen zu Japan. Die Ereignisse in Japan werfen viele Fragen auf. Täglich erreichen mich Anrufe und Mails mit Fragestellungen wie: „Müssen wir jetzt Jodtabletten nehmen?“ „Ab wann wird Strahlung gefährlich?“ „Mit welchen Gefahren müssen wir in Deutschland rechnen?“ Zu diesen Fragen möchte ich im Folgenden Stellung nehmen und eine kleine Hilfestellung geben bei der Diskussion um Jod, Dosis, Strahlenschäden und Kontamination. „Müssen wir jetzt Jodtabletten nehmen?“ Dazu nach augenblicklichem Stand der Dinge ein ganz klares „Nein“. Die Schilddrüse mit stabilem Jod zu blockieren ist dann angezeigt, wenn die Gefahr droht, dass radioaktives Jod inkorporiert werden könnte. Jod-131 ist ein Spaltprodukt bei der Kernspaltung. Aufgrund der hohen Flüchtigkeit ist es bei kerntechnischen Unfällen auch in weiterem Umkreis um den Unfallort zu erwarten. Die Wahrscheinlichkeit aber, dass wir aufgrund der Freisetzungen in Japan bei uns in 9.000 km Entfernung Jod-131 in der Atemluft erwarten können, ist sehr gering. Aufgrund des Risikos von Nebenwirkungen sollte dringend davon abgeraten werden, auf Eigeninitiative Jodpräparate einzunehmen. Sollte doch einmal eine Gabe von Jodtabletten behördlich angeordnet werden, wird folgendes DosiePersonen- Tages­ gabe in gruppe mg Iodid < 1 Monat 1-36 Monate

Tagesgabe Tabletten in in mg Kali- 65 mg Kaliumiodid umiodid

12,5

16,25

1/4

25

32,5

1/2

3-12 Jahre

50

65

1

13-45 Jahre

100

130

2

0

0

0

> 45 Jahre

Abb. 1: Dosierungsschema aus: Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission Band 4 „Medizinische Maßnahmen bei Kernkraftwerksunfällen“ 22 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

rungsschema empfohlen: Es sollte zunächst bei einer einmaligen Einnahme bleiben. Eine weitere Einnahme wird im Ausnahmefall von der zuständigen Behörde empfohlen. Die Einnahme sollte nicht auf nüchternen Magen erfolgen. Auch bei Schwangeren und stillenden Müttern ist die Jodblockade zulässig. Aufgrund des geringen Krebsrisikos durch radioaktives Jod bei älteren Menschen und einer zunehmenden Häufigkeit funktioneller Autonomien mit Krankheitswert bei fortschreitendem Lebensalter sollte die Jodblockade bei über 45-Jährigen nicht durchgeführt werden. Für weitere Informationen siehe auch Veröffentlichungen der Strahlenschutzkommission Band 4 „Medizinische Maßnahmen bei Kernkraftwerksunfällen“. „Ab wann wird Strahlung gefährlich?“ Diese Frage kann so nicht beantwortet werden. Man unterscheidet zwischen stochastischen und deterministischen Strahlenschäden. Stochastische Strahlenschäden sind solche, die mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auftreten. Je höher die Dosis, desto größer das Risiko, einen stochastischen Strahlenschaden zu bekommen. Aber auch bei sehr kleinen Dosen ist das Risiko nicht gleich null – auch hier kann, obzwar mit sehr geringer Wahrscheinlichkeit, ein Strahlenschaden eintreten. Es gibt bei den stochastischen Strahlenschäden also keinen Schwellenwert, daher kann die Frage, ab wann Strahlung gefährlich wird, nicht beantwortet werden. Es gilt das Minimierungsgebot, im Strahlenschutz auch ALARA genannt („as low as reasonably achievable“) – so niedrig wie sinnvollerweise möglich. Die Betonung liegt auf „sinnvollerweise“. Man soll nicht um jeden Preis auf die Anwendung von Strahlung verzichten, wenn die Anwendung gerechtfertig ist, z.B. um im Rahmen einer Röntgendiagnostik Menschen zu helfen, nur die Dosis sollte dabei minimiert werden. Wie kann man das Risiko greifbar machen? Ein Patient fragt nach der Dosis, die er durch seine Thoraxaufnahme erhalten hat. Der Arzt sagt, es seien 30 µSv

Schleswig-Holstein Effektive Dosis [mSv]

Anzahl Thorax-Untersuchungen, die dieser Dosis entsprechen

Röntgen Zahn

0,01

1/3

Röntgen Thorax

0,03

1

CT Schädel

2,5

80

CT Thorax

8

250

CT Abdomen

25

800

750MBq Tc99m-MDP Fünf Stunden Flug Mars und zurück 20 Zigaretten Fliegendes Personal Natürliche Strahlenexposition in Deutschland

4

125

0,03

1

3.000

100.000

0,03

1

5 pro Jahr

150

2,5 pro Jahr

80

Abb. 2: Dosisvergleiche

gewesen. Der Patient fragt sich jetzt, ob 30 µSv wohl gefährlich seien. Man könnte ihm sein Risiko ausrechnen, aufgrund dieser Röntgenaufnahme an Krebs zu sterben. Ich persönlich halte nichts von solchen Zahlenspielchen. Ich biete lieber Dosisvergleiche an. Das kann zum Beispiel die Dosis sein, die man durch das Rauchen einer Zigarette durch das im Tabak enthaltene Polonium-210 oder die Dosis, die man durch seinen Urlaubsflug nach Mallorca durch die im Flugzeug erhöhte kosmische Strahlung erhält. Abbildung 2 zeigt einige Dosisvergleiche auf. Jetzt hat der Patient selbst ein „Gefühl“ für das Risiko. Deterministische Strahlenschäden sind „festgelegte“ Strahlenschäden – also solche, die mit Sicherheit ab einem gewissen Schwellenwert auftreten. Risikobetrachtungen spielen hier so gut wie keine Rolle mehr. Schwellenwerte für deterministische Strahlenschäden liegen i.d.R. sehr hoch. Die Haut zeigt ein Früherythem ab ca. 2.000 mSv Hautdosis, die Kataraktschwelle liegt nach neuesten Erkenntnissen bei ca. 500 mSv Augenlinsendosis. Wie hoch liegen die Dosisleistungen in Japan? Es liegen keine gesicherten Angaben vor. Man hört oft Sätze wie: „Es wurde in direkter Nähe der Atomkraftwerke die 1.000-fache Strahlung gemessen.“ Wenn man von einer natürlichen Dosisleistung von 0,1-0,2 µSv/h ausgeht, wäre die „1.000-fache Strahlung“ also eine Dosisleistung von 100-200 µSv/h. In einigen Kilometern Entfernung dürfte sich die Dosisleistung auf einige µSv/h reduziert haben. Für die Bevölkerung in Japan spielen also die stochastischen Strahlenschäden eine Rolle. Da die Spitzenwerte direkt an den Reaktoren bei 400 mSv/h gelegen haben

sollen, ist für die Einsatzkräfte direkt an den Reaktoren sicher auch mit deterministischen Strahlenschäden zu rechnen. „Mit welchen Gefahren müssen wir in Deutschland rechnen?“ Wie oben erwähnt, ist die Wahrscheinlichkeit eines direkten Fallout aus Japan sehr gering. Kontaminationen von Personen und Gegenständen, die aus Japan nach Deutschland kommen, können allerdings nicht ausgeschlossen werden. Wenn dieses Risiko merklich ansteigt, wird man mit großer Wahrscheinlichkeit mit behördlicher Anordnung Messungen an Häfen und Flughäfen vornehmen. Es sind aber auch bereits Personen nach Deutschland eingereist, die noch nicht vermessen wurden und sich jetzt Sorgen machen. „Mein Mann kommt morgen aus Japan zurück und ich habe eine kleine Tochter zu Hause. Was muss ich bedenken, damit sie keinen Schaden nimmt?“, so der Wortlaut einer Mail an mich. In so einem Fall rate ich, die Oberbekleidung abzulegen, in einen Sack zu stecken, duschen, Haare waschen – mehr kann man nicht tun. Etwaige Kontaminationen hätte man mit diesem Verfahren aller Wahrscheinlichkeit nach beseitigt. Anschließend kann man versuchen, den Sack mit der Kleidung messen zu lassen. Nuklearmedizinische Kliniken und Praxen haben entsprechende Messgeräte, auch ich bin gerne bereit, Messungen durchzuführen. Nach den Meldungen zum Redaktionsschluss ist mit der Freisetzung erheblicher Mengen Radioaktivität zu rechnen – dann werden uns die oben diskutierten Fragen noch lange begleiten. Dr. Jens Dischinger, Norddeutsches Seminar für Strahlenschutz, Kiel Ausgabe 4 | April 2011 23

Schleswig-Holstein

AKW-Standorte

Als Hausarzt zwischen den AKW in Brokdorf und Brunsbüttel Sein Praxisstandort erscheint durch die aktuellen Ereignisse in Fukushima in einem anderen Licht. Dr. Günter Voigt praktiziert in der Nähe zweier Kraftwerke. Seit 1979 praktiziert Dr. Günter Voigt in Brokdorfs Nachbarort St. Margarethen als Hausarzt. Von seiner Praxis am Elbdeich ist er in wenigen Minuten in Brokdorf und in Brunsbüttel. „Wo andere Menschen wohnen, kann auch ein Arzt arbeiten“, sagt Voigt über seinen Praxisstandort. Eine Schlussfolgerung aus der Katastrophe in Fukushima will er für seine Region nicht ziehen – dafür sind die Bedingungen zwischen den Regionen zu verschieden. Er ist weder ein Verfechter der Kernkraft noch ein entschiedener Gegner. Er persönlich hält die Technik für verlässlich und hat keine Veranstaltungen der Atomkraftgegner besucht. Aber Voigt und viele andere Menschen der Region sind nachdenklich geworden – das hat allerdings nichts mit der aktuellen Katastrophe in Japan zu tun. Grund ist eine bislang nicht erklärbare Häufung von Krebserkrankungen in einem Nachbarort. Ein Zusammenhang mit den beiden Kernkraftwerken der Region ist nicht belegt. Auch Voigt lässt sich auf keine Spekulation ein: „Man versucht, sich seine Neutralität zu bewahren“, sagt der 67-Jährige vorsichtig. Er verschweigt aber auch nicht, dass manche die Situation wegen der Krebserkrankungen im Nachbarort als beklemmend empfinden. Seine Einstellung zu den beiden Werken in der Nachbarschaft: Er vertraut der Technik in Brokdorf, für ein Wiederanfahren des störanfälligen Werks in Brunsbüttel dagegen hätte er wenig Verständnis. Zur Erinnerung: Gegen den 1976 begonnenen Bau des Kraftwerks in Brokdorf liefen von Beginn an Demonstrationen, die zum Teil gewaltsam geführt wurden. Nach einem vierjährigen Baustopp wurde Ende 1980 bekannt, dass der Bau fortgesetzt werden sollte. Am 28. Februar 1981 kamen daraufhin rund 100.000 Menschen in der Wilstermarsch zu einer vom Landrat verbotenen Demonstration und standen 10.000 Polizisten gegenüber. Als Landarzt hatte Voigt zu dieser Zeit die schwierige Aufgabe, trotz der weiträumigen Straßensperrungen die normale Notfallversorgung für die Bevölkerung aufrecht zu erhalten. 24 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Dr. Günter Voigt

(Foto: di)

Folge der Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten waren zahlreiche Verletzte und juristische Auseinandersetzungen. 1986 ging Brokdorf weltweit als erste Anlage nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl in Betrieb. Während die Region in den Nachrichten zu dieser Zeit Dauerthema war, arbeitete Voigt als Hausarzt für die Patienten der Region und erlebte, wie das Thema immer wieder die Menschen beschäftigte. So demonstrierten erst vor rund einem Jahr erneut rund 100.000 Menschen mit einer Kette zwischen den Kernkraftwerken Brunsbüttel, Brokdorf und Krümmel gegen die Kernkraft. Bislang hat Voigt noch keinen Nachfolger für seine Praxis. „Ob das etwas mit Brunsbüttel und Brokdorf zu tun hat, weiß ich nicht. Schließlich ist es im ganzen Kreis schwer, Nachfolger für Landarztpraxen zu finden“, sagt Voigt. Ohne Nachfolger wird er wahrscheinlich in St. Margarethen bleiben. Findet er aber einen Nachfolger und kann seine Immobilie veräußern, wird er sich voraussichtlich einen anderen Altersruhesitz suchen. Dirk Schnack

Schleswig-Holstein

Demenz

Das Kompetenzzentrum Demenz soll enttabuisieren und aufklären Die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein ist Träger des Zentrums. Die individuelle Beratung bleibt Aufgabe der regionalen Stützpunkte in den Kreisen. „Wer Abitur hat, wird nicht dement.“ Diesen Satz hörte Prof. Reimer Gronemeyer vor vielen Jahren auf einer Tagung aus dem Mund eines angesehenen Mediziners. Der Vorsitzende der Aktion Demenz erzählte von der lange zurück liegenden Erfahrung auf der Eröffnungsveranstaltung zur Gründung des Kompetenzzentrums Demenz. Gronemeyer zeigte damit, wie viel sich seitdem verändert hat: Heute wird Demenz ernst genommen, öffentlich diskutiert und immer mehr enttabuisiert. Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist das Kompetenzzentrum Demenz; Träger des Zentrums ist die Alzheimer Gesellschaft Schleswig-Holstein. „Das Thema Demenz ist in der Gesellschaft angekommen, es ist viel weniger tabu und in den Medien beinahe allgegenwärtig“, lautete Gronemeyers Fazit. Dennoch hält er ein Kompetenzzentrum auch heute noch für wichtig, nicht nur wegen der zunehmenden Alterung und der damit einhergehenden steigenden Zahl von Demenzkranken. Er sieht auch zahlreiche offene Fragen zur Versorgung, die gelöst werden müssen. Denn seit dem Verschwinden von Großfamilien wird in der individualisierten Gesellschaft Demenz heute stärker sichtbar als früher, als Demenzkranke in familiären Verbünden aufgefangen wurden. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg äußerte zur Eröffnung des Zentrums am 14. März im Kieler Wissenschaftspark die Hoffnung, dass das Zentrum zu einer professionellen, bedarfsorientierten und menschlichen Pflege von demenzkranken Patienten beitragen wird. Ralf Labinsky, Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft, hofft, diese Erwartungen erfüllen zu können. Er sieht bislang zwar schon regional gute Grundlagen geschaffen, aber: „Es fehlt an einem systematischen Miteinander.“ Ziel des Kompetenzzentrums ist es, alle landesweit koordinierenden und strukturgebenden Funktionen zu bündeln. Die bestehenden regionalen Beratungs-

und Hilfsangebote sollen fachlich unterstützt, mögliche Lücken in der Versorgung Demenzkranker und ihrer Angehörigen sollen aufgedeckt und geschlossen werden. Insbesondere die Lebenssituation allein lebender Menschen mit Demenz, die Situation im ländlichen Raum und die notwendigen Vernetzungen sowie die Entlastung pflegender Angehöriger stehen dabei im Fokus. Die individuelle Beratung auf regionaler Ebene bleibt dagegen Aufgabe der Pflegestützpunkte in den Kreisen. Garg sieht eine wichtige Herausforderung für das Kompetenzzentrum darin, das Thema Demenz zu enttabuisieren und verstärkt aufzuklären. Die Bedeutung der Altersdemenz ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen; Altersdemenz ist inzwischen eine der häufigsten Ursachen von Pflegebedürftigkeit. Derzeit gibt es nach Angaben der Initiatoren des Kompetenzzentrums in Deutschland rund 1,2 Millionen Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind. Darunter befinden sich rund 650.000 Menschen, die an einer Alzheimer-Demenz leiden. Grund für den Anstieg von Demenzen ist vor allem die Zunahme der betagten Menschen – mit zunehmendem Alter steigt auch das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Berechnungen zufolge leben in Schleswig-Holstein heute rund 40.000 an Demenz erkrankte Menschen. Im Jahr 2050 werden es rund 80.000 Menschen sein. Das Sozialministerium und der Landesverband der Pflegekassen fördern das Kompetenzzentrum Demenz über einen Zeitraum von fünf Jahren mit jeweils rund 124.000 Euro pro Jahr. Sitz des Zentrums ist in Norderstedt. Dietmar Katzer, Leiter des Ersatzkassenverbandes vdek, ließ zur Eröffnung keinen Zweifel daran aufkommen, dass die Betreuung der Demenzkranken in den kommenden Jahrzehnten zusätzliche Milliardensummen erfordert. Er vermisst von der Politik ehrliche Aussagen über die damit verbundene Belastung der Bevölkerung. Ergänzende Angebote zur gesetzlichen Pflegeversicherung lehnte er ab. Dirk Schnack Ausgabe 4 | April 2011 25

Schleswig-Holstein

Kammerversammlung

AKR rauben Zeit für Versorgung und stellen Ärzte vor Probleme Ambulante Kodierrichtlinien, Arzthaftpflicht, Weiterbildung und Tarifpluralität: Die jüngste Kammerversammlung hatte ein breites Spektrum abzuarbeiten. Vielleicht ist inzwischen schon eine Entscheidung gefallen: Zur Kammerversammlung am 30. März war Philipp Rösler jedenfalls noch Bundesgesundheitsminister, aber als Kandidat für andere Aufgaben in den Schlagzeilen. Auch Kammerpräsident Dr. FranzJoseph Bartmann ging in seinem Bericht zur Lage auf die wichtige Personalie in Berlin ein und wagte ein für Ärzte ungewöhnliches Lob an einen Politiker. Bartmann stellte fest: „Er ist mit Abstand der Beste, den wir seit Langem hatten.“ Der Präsident begründete seine Bewertung u.a. so: „Den Spagat zwischen permanentem Generalverdacht, ein verdeckter Lobbyist der Ärzteschaft und der Pharmaindustrie zu sein, Ersteres wegen des Berufes, Letzteres wegen der Partei, hat er hartnäckig trainiert und bis heute geschafft.“ Als Beispiel führte Bartmann auch Röslers „hartnäckiges und bestimmtes Auftreten für das Aussetzen der ambulanten Kodierrichtlinien“ an und fügte hinzu: „Wohl wissend, dass, wer morbiditätsadaptierte Vergütung einfordert, den Nachweis der Morbidität nicht schuldig bleiben darf.“ Für Bartmann steht fest, dass für die AKR eine möglichst verlässliche und stabile Anwendung zum Zuge kommen muss, die als Nebenprodukt aus der ohnehin schon durchgeführten Dokumentation entsteht und die kein zusätzliches bürokratisches Hindernis für die Ärzte darstellt. Auf Antrag von Dr. Michael Lauterbach aus Kiel hielt die Kammerversammlung ihre ablehnende Haltung zur bisherigen Form der AKR in einer Resolution fest. Begründung: „Die Patientenversorgung wird nicht verbessert. Die praktische Umsetzung der Richtlinien bürdet insbesondere den Hausärzten ungelöste Probleme auf und raubt erhebliche Zeit in der Patientenversorgung. Es fehlt bislang der wissenschaftliche Nachweis, dass die ambulanten Kodierrichtlinien die Morbidität zuverlässig abbilden. Darüber hinaus ist die Morbidität allein nicht der geeignete Parameter, um den Behandlungsbedarf hinreichend darzustellen. Es wer26 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

den datenschutzrechtliche Bedenken zum Nachteil der Patienten und des Vertrauensverhältnisses zu den Behandlern geltend gemacht.“ Damit ging die Kammerversammlung noch über die jüngst von der Abgeordnetenversammlung der KV SchleswigHolstein verabschiedete Resolution hinaus, machte aber zugleich deutlich, dass die Ärzte die Kodierung und eine Abbildung der Morbidität nicht gänzlich ablehnen. Der Abgeordnete Andreas Stanisak gab zu bedenken, dass zunehmende Präzisierungen von Kodierungen allein keine Probleme lösen. Während die AKR besonders die niedergelassenen Ärzte beschäftigen, sorgte zum Zeitpunkt der Kammerversammlung das Thema Tarifeinheit im Betrieb unter den Klinikärzten für Empörung. Vizepräsidentin Dr. Hannelore Machnik, die auch Landesvorsitzende des Marburger Bundes in Schleswig-Holstein ist, erläuterte kurz die Hintergründe zur gemeinsamen Forderung des Arbeitgeberverbandes BDA und des Deutschen Gewerkschaftsbundes DGB nach einem Zwangsgesetz zur Tarifeinheit. Die Tarifpartner sprechen von „englischen Verhältnissen“ als Folge der bisher geltenden Tarifpluralität, womit sie den Zustand eines Dauerstreiks in Deutschland zulasten von Wirtschaft und Bevölkerung heraufbeschwören. Das von BDA und DGB angestrebte Gesetz hätte zur Folge, dass nur noch der Tarifvertrag der mitgliederstärksten Gewerkschaft im Betrieb zur Anwendung käme. Mitgliederstärkste Gewerkschaft ist in aller Regel verdi. Der Marburger Bund käme trotz starker Vertretung der Ärzte in Krankenhäusern nicht an die verdi-Zahlen heran – und hätte nicht mehr die Möglichkeit, eigene Tarifregelungen für die Ärzte auszuhandeln. Machnik erinnerte in diesem Zusammenhang an die Erfolge des MB in den vergangenen Jahren etwa zur Arbeitszeitregelung. „Die Tarifpluralität muss erhalten bleiben“ sagte Machnik. Setzen sich BDA und DGB mit ihrer Forderung durch, hätte dies weitreichende Folgen.

Schleswig-Holstein

Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann

Blick in die Kammerversammlung

(Fotos: di)

So würde etwa die Mehrheitsgewerkschaft ein Exklusivstreikrecht genießen. „Damit würde das in unserer Verfassung verankerte Grundrecht der Koalitionsfreiheit faktisch außer Kraft gesetzt. Das Recht, Gewerkschaften zu bilden, gilt ausdrücklich für jedermann und alle Berufe“, heißt es in einem MBPositionspapier, das Machnik zum Thema vorstellte. Zugleich verwies sie auf schwerwiegende Bedenken, die Verfassungsrechtler gegen ein solches Gesetz geäußert hatten. „Sie halten diese mögliche Regelung für verfassungswidrig. Wir befürchten, dass die Interessen einer tarifpolitischen Eigenständigkeit der Ärzteschaft massiv eingeschränkt werden“, sagte Machnik. Wenige Tage später sollte sich der Koalitionsausschuss im Kanzleramt zu diesem Thema beraten mit dem Ziel, eine Gesetzesinitiative zur Regelung der Tarifeinheit auf den Weg zu bringen. Damit war zum Zeitpunkt der Kammerversammlung das Schreckgespenst einer Einheitsgewerkschaft konkret – und die Kammerabgeordneten folgten Machniks Argumentation. 72 Anwesende unterstützten mit ihrer Unterschrift die Forderung des Marburger Bundes gegen den Allmachtsanspruch einer Einheitsgewerkschaft. Zuvor hatte der Präsident die Kammerabgeordneten auf einige thematische Schwerpunkte auf dem bevorstehenden Deutschen Ärztetag in Kiel eingestimmt. Der Ärztetag wird sich u.a. mit einer Anpassung des § 16 der Berufsordnung (Beistand für Sterbende) beschäftigen. Das Problem: Berufsrechtlich ist Beihilfe zum Suizid aus ethischen Gründen verboten, aber

das Strafrecht belegt dies nicht mit Sanktionen. Ein weiteres Thema wird die Vorstellung eines Eckpunktepapiers zur Präimplantationsdiagnostik sein. Bartmann erwartet eine lebhafte Diskussion. Diese hatte es in den vergangenen Jahren stets auch zum Thema elektronische Gesundheitskarte gegeben – Bartmann rechnet auch in Kiel damit. Seine klare Haltung zu diesem Thema sorgt immer wieder für Diskussionsstoff unter den Ärzten. Dem von einem Arzt aus dem Schwarzwald in einem Internetfachportal angeregten Approbationsentzug wegen Schädigung des Ansehens der Ärzteschaft sieht Bartmann allerdings mit Gelassenheit entgegen. Viele andere Themen aus der jüngsten Kammerversammlung können wegen des Umfangs erst in den kommenden Ausgaben des Schleswig-Holsteinischen Ärzteblattes berücksichtigt werden. Der von Hauptgeschäftsführer Dr. Carsten Leffmann vorgestellte Tätigkeitsbericht und die wichtigsten Zahlen aus dem vom Finanzausschussvorsitzenden Bertram Bartel dargestellten Jahresabschluss werden wie gewohnt im Sommer im Ärzteblatt vorgestellt. Vorstandsmitglied Dr. Henrik Herrmann präsentierte die einstimmig verabschiedete neue Weiterbildungsordnung. Die wichtigsten Inhalte werden demnächst im Ärzteblatt erläutert. In der Maiausgabe wird außer­ dem der Bericht der Versorgungseinrichtung erscheinen und das Schwerpunktthema Arzthaftpflicht beschrieben. Hierzu nutzte die Kammerversammlung die Gelegenheit, mit vier eingeladenen Experten ausführlich zu diskutieren. Dirk Schnack Ausgabe 4 | April 2011 27

Schleswig-Holstein

Krankenhaushygiene

Zu wenig Geld, zu wenig Personal und mangelndes Bewusstsein Mehr Hygiene in Kliniken wird teurer - und das Geld ist nicht in Sicht. Das ist das Ergebnis einer Podiumsdiskussion zum Thema Hygiene in Kiel. Eingeladen hatte Dr. Marret Bohn von den Grünen, einzige Ärztin unter den Landtagsabgeordneten. Die Zahlen sind dramatisch. Bohn sprach von jährlich 17.000 Todesfällen in Krankenhäusern durch nosokomiale Infekte. Noch höhere Zahlen nannte Dr. Bärbel Christiansen, Chef-Hygienikerin am UK S-H und Vorsitzende der Krankenhaushygienekommission am RKI: jährlich 850.000 Infekte mit wahrscheinlich eher 40.000 Todesfällen. Die Meldepflichten nach dem Infektionsschutzgesetz von 2002 hätten keine Verbesserung gebracht, MRSA steige in Deutschland ungebremst an; 26 Prozent aller Staphylococcus-aureusInfektionen seien multiresistent. Was wird dagegen unternommen? Die Bundesregierung legt ein Krankenhaushygienegesetz auf, das Land bereitet eine entsprechende Verordnung vor. Bernd Krämer von der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein bleibt trotzdem äußerst skeptisch: „Die von der Bundesregierung vorgesehenen 270 Hygienefachärzte, 1.800 Hygienebeauftragten und 1.300 Hygienefachkräfte gibt es einfach nicht.“ Trotzdem sei es besser, wenn Gesetz und Verordnung schnell kämen, meinte Dr. Johann Brunkhorst von der Techniker Krankenkasse, der zugleich seinen Vorschlag zur besseren Codierung erneuerte. Im Übrigen müssten Antibiotika restriktiver („rationaler“) verschrieben werden. Große Hoffnung setzte Christiansen auf ein erweitertes Screening mit dem Ziel „search and destroy“ nach niederländischem Vorbild. Das rechne sich: Auf vier gescreente Patienten komme eine vermiedene Infektion mit multiresistenten Erregern. Einweisungen aus Pflegeheimen sollten grundsätzlich als verdächtig untersucht werden. Kolonisierte, jedoch nicht erkrankte Patienten sollten antiseptisch saniert werden – was fünf Tage dauere und nach acht Tagen überprüft werden müsse. Dann jedoch – Liegezeitenverkürzung – sei der Patient häufig schon entlassen. Ein Stichwort für Krämer: Die Kliniken müssen immer mehr Patienten aufnehmen, gleichzei28 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

tig die Liegezeiten verkürzen, haben jedoch nicht das Geld für mehr Pflegepersonal: „In 2010 sechs Prozent mehr Kosten bei 1,4 Prozent höheren Erlösen …“ Das führte zum – unbestrittenen – Zeitdruck der Reinigungskräfte. Christiansen präzisierte: Gedehnte Reinigungsintervalle, ungeschulte Reinigungskräfte mit ganz schwachen Deutschkenntnissen – da müssten auch die Arbeitgeber der Putzkräfte stärker in die Pflicht genommen werden. Aber auch Pflegekräfte und Ärzte müssten sorgfältiger werden: „Händedesinfektion ist Stand der Technik und hat damit Rechtskraft, aber nur 50 bis 80 Prozent der als Standard vorgesehenen Händedesinfektionen werden auch gemacht.“ Sie erwarte, dass die RKI-Richtlinien im Gesetz verbindlich gemacht werden. Deutliche Stimmen kamen aus dem fachkundigen Publikum. Eine Krankenschwester: Studenten machen Probleme, wissen viel zu wenig über Hygiene. Christiansen bestätigte: „Jede erfahrene Pflegekraft hat mehr Hygienewissen als einer, der frisch von der Uni kommt.“ Ein Berufsschullehrer: Das Krankenhaus müsse die Gebäudereiniger mehr nachschulen. Ein Dermatologe sprach von stillschweigendem „under-reporting“, bemängelte marode Bausubstanz, in der man immunsupprimierte Patienten nicht erfolgreich gegen Pilzinfektionen behandeln könne. Ein niedergelassener Chirurg: zu wenig Händedesinfektion vor allem in Praxen! Für Irritation sorgte Dr. Renée Buck, Leiterin der Gesundheitsabteilung im Kieler Sozialministerium, mit der Ankündigung, im Bundesgesetz seien 2,5 Millionen Euro für mehr Hygiene im niedergelassenen Sektor vorgesehen. Zwischenrufe: „Peanuts!“, „Milliarden, nicht Millionen!“ TK-Sprecher Brunkhorst erklärte diese Summe für ein Ding der Unmöglichkeit: Wenn von bundesweit 2,5 Millionen Euro die üblichen 3,5 Prozent in Schleswig-Holstein ankämen, was bitteschön sei damit anzufangen? Jörg Feldner

Schleswig-Holstein

MRE

Regionale Netzwerke gegen MRE sollten alle Akteure einbeziehen Bei einer sektorenübergreifenden Fortbildung im Kreis Herzogtum Lauenburg stellte Dr. Eckhart Fink das geplante Netzwerk gegen MRE vor. Eine Eindämmung von Infektionen mit MRE, eine bessere Kommunikation der Akteure im MRE-Kreislauf, das Vermeiden von Organisationsbrüchen, ein höherer Kenntnisstand aller Protagonisten und die Zusammenarbeit mit Institutionen außerhalb des Kreisgebietes: Dies sind die Ziele eines im Herzogtum Lauenburg geplanten Netzwerkes MRE. Dr. Eckhart Fink, Leiter des Fachdienstes Gesundheit im Kreis, stellte die Pläne im Rahmen einer sektorenübergreifenden Fortbildungsveranstaltung vor, zu der der Kreisausschuss der Ärztekammer Schleswig-Holstein eingeladen hatte. Das Interesse an der Veranstaltung, in deren Rahmen auch Prof. Ingo Sobottka (Mikrobiologe und Infektionsepidemiologe aus dem LADR-Verbund Kramer in Geesthacht) über Präventions- und Therapiemaßnahmen vor MRE infomierte, war groß: Rund 100 Teilnehmer waren nach Wotersen gekommen. Dr. Renata von Breymann und Dr. Roland Preuss vom Kreisausschuss begrüßten neben Ärzten auch zahlreiche Vertreter von Rettungsdiensten und aus Pflegeeinrichtungen. Mit dem berufsübergreifenden Interesse war bereits ein wichtiger Schritt zum Netz getan – Fink machte deutlich, dass der Verbund aus seiner Sicht neben dem Kreisausschuss, der KV-Kreisstelle, dem regionalen Ärztenetz, Laboren und Kliniken auch die Rettungsdienste und Pflegeeinrichtungen umfassen sollte. Die Akteure will er an einen runden Tisch bringen, der dann verschiedene Arbeitskreise zu Themen wie etwa Antibiotikaverordnungen im ambulanten Bereich ins Leben rufen soll. Die Gründung des Netzwerkes soll im kommenden Monat erfolgen, als Motor wird das Gesundheitsamt dienen. Fink warnte zugleich vor überhöhten Erwartungen etwa in Form kurzfristiger Erfolge. Zu den ersten Themen des Netzwerkes sollten aus seiner Sicht kreisweite Standards für die MRSA-Sanierung in Kliniken und Heimen, für Pflegeheime und Krankentransporte zählen. Auch die Formulierung eines Pflegeüberleitungsbogens, die Ernennung eines kreisweiten An-

Dr. Eckhart Fink

(Foto: di)

sprechpartners für MRE sowie eine Fragebogenaktion, mit der niedergelassene Ärzte zur Antibiotikaverordnung befragt werden, hält er für vordringlich. Das Herzogtum Lauenburg ist nicht der erste Kreis, der die Bemühungen gegen MRE intensiviert. Andere Initiativen gibt es etwa in Kiel oder Plön (Bericht im SHÄ Nr. 8/2009, Seite 12). Fink hält den intensivierten und koordinierten Einsatz gegen MRE landesweit für erforderlich. Auf einer geplanten Homepage sollen die einzelnen Kreise ihre Aktivitäten gegen MRE vorstellen. Bis Redaktionsschluss stand noch nicht fest, wann die Homepage freigeschaltet wird. Der zum Teil sorglose Umgang mit Antibiotika besonders in südeuropäischen Ländern wurde im Vortrag von Sobottka deutlich. Aber auch die Krankenkassen im Land warnen vor dem Anstieg an verordneten Antibiotika und fordern einen „verantwortungsvolleren Umgang“. Laut TK ist das Volumen der von den niedergelassenen Ärzten verschriebenen Antibiotika in den vergangenen fünf Jahren um 25 Prozent gestiegen. Dirk Schnack Ausgabe 4 | April 2011 29

Schleswig-Holstein

Hygiene

Verbesserungspotenziale in der Hygiene identifizieren Ein ausgebuchtes Forum am Friedrich-Ebert-Krankenhaus in Neumünster zeigt, wie ernst Kliniken und ihr Personal das Thema Hygiene nehmen. Hygienemaßnahmen im Krankenhaus sind praktizierter Infektionsschutz, sie stehen mit an der Basis pflegerischen und ärztlichen Handelns. Ihr Erfolg entsteht in einer Mischung aus mikrobiologischem Verständnis und technischem Know-how, ist aber ohne ausreichende Ausstattung, Organisation und Motivation der einzelnen Beteiligten kaum zu erreichen. Nachlässigkeiten in der Hygiene und dem Infektionsschutz haben längst den Anschein eines Kavaliersdelikts verloren und müssen systematisch durch geeignete, aber nicht übersteigerte Maßnahmen identifiziert und sektorübergreifend behoben werden. Dieses Fazit zogen Prof. Hans-Christian Hansen und Bärbel Schuler, beratende Hygienefachkraft, nach dem dritten Hygieneforum am Friedrich-Ebert-Krankenhaus (FEK) in Neumünster. Die mit 75 Teilnehmern ausgebuchte Veranstaltung bewies ebenso wie die Fortbildung in Wotersen zu MRE (Seite 29) das große Interesse am Thema. Deutlich wurde in Neumünster, welche Anstrengungen im ärztlichen Dienst bereits unternommen werden, um das notwendige Hygienebewusstsein im Alltag zu schaffen. Dr. Frank Auerbach aus der Chirurgischen Klinik des FEK und hygienebeauftragter Arzt unterstrich, dass jeder Mitarbeiter vom Chefarzt bis zum Studenten die Hygiene in den Fokus stellen muss, um Infektionswege zu unterbrechen bzw. zu vermeiden. Die Tücken des Infektionsschutzes im Krankenhaus durch Hygienemaßnahmen stellte Hans-Hermann Schlüter, Hygienefachkraft am Albertinen-Krankenhaus Hamburg, dar. Schnell, einfach, effektiv – so warb er für die Desinfektion der Hände und arbeitete die wichtigsten fünf Indikationen heraus. Schlüter bezeichnete es als eine „Frage des Respekts gegenüber den Patienten“, dem Kranken mit desinfizierten Händen zu begegnen. Dr. Anne Marcic, Referentin für Infektionsschutz im Kieler Gesundheitsministerium, stellte die Überlegungen zur Neufassung der Krankenhaushygieneverordnung vor. Sie bekräftigte die Intention, zu einer 30 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Hygieneverbesserung durch den vermehrten Einsatz intensiv geschulter Fachkräfte, also durch mehr Hygienefachpersonal zu kommen. Auch einige offene Punkte zur personellen Ausstattung der Krankenhäuser und der zu erlangenden Qualifikation (Fortbildungsmodule) wurden diskutiert. Marcic machte deutlich, dass es dem Ministerium nicht um eine einheitliche, sondern um eine risikoadaptierte Lösung geht und dass hauptamtliches Hygienefachpersonal künftig auch standortübergreifend tätig sein kann. Dr. Susanne Bauerfeind, Mikrobiologin am FEK, widmete sich der zunehmenden Resistenzentwicklung u.a. gegen hochwirksame antibakterielle Substanzen wie Vancomycin und Linezolid. Sie stellte dar, wie sich der unterschiedliche Antibiotikaverbrauch auf die Ausbildung von Resistenzen auswirkt. Er erreicht derzeit Spitzenwerte in den europäischen Ländern, in denen Antibiotika frei verkäuflich sind. So finden sich auf Intensivstationen in Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien bereits multiresistente Keime in 70 bis 80 Prozent der Infektionen und schmälern empfindlich therapeutische Möglichkeiten. Bauerfeind diskutierte alternative Strategien zur Begrenzung des Antibiotikaverbrauchs im Krankenhaus durch a) generelle Verkürzung von Antibiotikagaben und b) ein abgestuftes Vorgehen im Hinblick auf Laborparameter (Leukozytose, PCT). Dr. Frauke Strahlendorf-Elsner, Leitende Laborärztin und hygienebeauftragte Ärztin am FEK, schilderte Verläufe von Patienten, die sich nach eben erst umfangreich im Krankenhaus durchgeführter Sanierung im häuslichen Umfeld re-kolonisieren. Nach ihrer Erfahrung existiert eine Gruppe von Patienten, die sich trotz aller Maßnahmen nicht erfolgreich sanieren lässt. Sie plädierte daher für ein abgestuftes Vorgehen im Hinblick auf die Sanierung. Diese sei nur dort einzusetzen, wo sie mit speziellen medizinischen Konsequenzen für den Patienten verbunden ist. Die meisten Vorträge sind unter www.fek.de abrufbar. (PM/Red)

Schleswig-Holstein

Pilotprojekt

Urologen und Hausärzte greifen männliche Tabuthemen auf Blase, Prostataerkrankungen und Früherkennung stehen im Fokus: Hausärzte helfen dabei, männliche Patienten für die Themen zu sensibilisieren. Urologen und Hausärzte testen eine engere Zusammenarbeit. Zwei der drei Modellregionen liegen in Schleswig-Holstein. Neben den Praxisnetzen in Neumünster und Plön ist auch das Netz in Ludwigshafen beteiligt. Ziel der Pilotprojekte ist eine höhere Sensibilisierung der Männer für das benigne ProstatahyperplasieSyndrom (BPS) und die Früherkennung. „Damit testen wir, ob wir anschließend in die Fläche gehen“, sagte Dr. Axel Schroeder aus Neumünster. Der Berufsverbandsvorsitzende der Urologen ist zugleich in der Genossenschaft Bund der Urologen und im Nord-Ostsee-Prostatanetz engagiert, das an der Umsetzung mit den Netzen in Schleswig-Holstein mitwirkt. Im Rahmen des Pilotprojektes geben Hausärzte aus den Netzen männlichen Patienten einen standardisierten Fragebogen (IPS-Score), dessen Auswertung anhand internationaler Aufgreifkriterien schnell erkennen lässt, ob eine Überweisung zum Urologen erforderlich ist. Der organisatorische Aufwand für die Hausärzte ist nach Angaben Schroeders überschaubar; rund fünf Minuten sind dafür pro Patient erforderlich. In der Pilotphase nehmen nicht alle Hausärzte aus den drei genannten Netzen teil. Probleme, ausreichend Teilnehmer für den kostenlosen Test zu finden, gab es nach Auskunft des Urologen aus Neumünster aber nicht. „Wir sind in den Netzen auf großes Interesse für unser Pilotprojekt gestoßen“, sagte Schroeder. Er sieht in dem Projekt einen guten Ansatz für eine leitlinienorientierte Versorgung, für Behandlungspfade und eine intensivere Kommunikation zwischen Hausärzten und Urologen mit dem Ziel, Versorgungsdefizite auszugleichen. Die Urologen erhoffen sich von den Empfehlungen der allgemeinärztlichen Kollegen aus den Netzen eine stärkere Sensibilisierung der gesunden männlichen Patienten für die von vielen noch als Tabu empfundenen Themen Blase und Prostataerkrankungen sowie für die Früh-

Dr. Axel Schroeder (Foto: Berufsverband der Deutschen Urologen)

erkennung in ihren Praxen. „Wenn der Hausarzt einen Termin beim Urologen empfiehlt, gehe ich davon aus, dass die Patienten dieser Empfehlung folgen“, sagt Schroeder. Die drei Netze wurden gezielt ausgewählt, um Erfahrungen in Stadtnetzen (Ludwigshafen) sowie in der Fläche sammeln zu können. Ob die Zusammenarbeit zu einer besseren Versorgung der Patienten führen wird, soll die Auswertung der Ergebnisse in den Pilotregionen zeigen. Die Urologen im Nord-Ostsee-Prostatanetz arbeiten derzeit an weiteren Projekten, die die Zusammenarbeit stärken sollen. Dazu zählt auch eine gemeinsame Fortbildung der Mitarbeiterinnen aus den Praxen der 25 beteiligten Ärzte und der vier beteiligten Kliniken (Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster, imland Klinik Rendsburg, Segeberger Kliniken und UK S-H). Die Gruppe ist ein Netzwerk des Vereins der niedergelassenen Urologen in Schleswig-Holstein. Verhandlungen mit Kostenträgern hat das 2008 gegründete Prostatanetz noch nicht geführt. Dirk Schnack Ausgabe 4 | April 2011 31

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Strukturausschuss

Clearingverfahren zur Prüfung von Kooperationsverträgen Ziel von Ärztekammer, KV und KGSH sind transparente Vereinbarungen, die eine angemessene Vergütung beinhalten und nicht die Zuweisung belohnen. Nach heftigen Diskussionen um die sog. „Einweiserpauschalen“ ist das Thema derzeit zwar nicht mehr im Fokus des öffentlichen Interesses, das Problem ist aber weiter ungelöst. Die Etablierung eines Prüfungsverfahrens, das sowohl bei den beteiligten Vertragspartnern als auch bei den Kostenträgern Akzeptanz findet, war vielerorts angemahnt worden. Daher hat sich der Strukturausschuss der Ärztekammer Schleswig-Holstein (ÄKSH), bestehend aus Vertretern der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung (KVSH), der Kranken­ hausgesellschaft (KGSH), der niedergelassenen Ärzte sowie der Krankenhausärzte, mit diesem Thema beschäftigt. Ein grundsätzliches Dilemma besteht darin, dass einerseits der Gesetzgeber durch neue Regelungen die Trennung zwischen ambulantem und stationärem Sektor im Interesse des Patienten zu überwinden sucht, andererseits aber die resultierenden Kooperationen rasch die Grenzen des geltenden Rechts überschreiten, denn es gilt Vorschriften des Berufs-, Wettbewerbs-, Sozial-, Vertragsarzt- und Krankenhausrechts zu beachten. Bestehen Kooperationsverträge in Zusammenhang mit der Betreuung und Einweisung von Patienten zur stationären Behandlung, gilt es zwei verschiedene Aspekte zu berücksichtigen: 1. Individuell betrachtet sollte eine Vereinbarung für die Vertragspartner befriedigend und gesetzeskonform sein. 2. Unter gesundheitspolitischen Gesichtspunkten dürfen Verträge keine negativen Auswirkungen auf die Struktur der Behandlung oder die Versorgungslandschaft haben. Die Motivation für Verträge zwischen einweisenden niedergelassenen Kollegen und einem Krankenhaus liegt in einer sinnvollen Arbeitsteilung und einer verbesserten Versorgung der Patienten sowie einer fairen Honorierung der erbrachten Tätigkeiten. Unter juristischen Gesichtspunkten muss das sog. Äqui32 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

valenzprinzip gelten, wonach Entgelte nur für tatsächlich erbrachte Leistungen gewährt werden und in ihrer Höhe nicht unangemessen sein dürfen. Die Orientierung an einer taxmäßigen Vergütung (EBM/ GOÄ) könnte eine Basis darstellen. In der Vergangenheit sind Verträge bekannt geworden, in denen die Bezahlung für Leistungen unangemessen hoch war, sodass die Rechtsprechung daraus ableitete, dass ein Teil des Honorars nicht für die am Patienten erbrachte ärztliche Arbeit erfolgt war, sondern für die Einweisung. Dies ist berufsrechtlich (§ 31 der Musterberufsordnung) nicht zulässig. Bei Verfahren unterschiedlicher Oberlandesgerichte war ein Verstoß gegen das berufsrechtliche Verbot der Zuweisung gegen ein Entgelt maßgeblich. Gesundheitspolitisch sind solche „Einweiserpauschalen“ wegen möglicher unerwünschter Folgen gefährlich: 1. Die Zuweisung eines Patienten könnte vergütungs- und nicht qualitätsorientiert erfolgen. 2. Es könnte ein Anreiz zur Ausweitung der Behandlungsindikation entstehen. 3. Die freie Arztwahl würde durch sachfremde Krite­ rien eingeschränkt. 4. Zwischen Anbietern gleicher Leistungen könnte es zu einer Wettbewerbsverzerrung kommen. 5. Die regionale Versorgungslandschaft könnte durch Steuerung der Patientenströme hin zu finanzstärkeren Großanbietern empfindlich gestört werden. 6. Durch Korruptionsvorwürfe droht ein erheblicher Vertrauensverlust und Imageschaden für die Ärzteschaft. Daher ist es im Interesse aller o.g. Beteiligten, verantwortungsvolle, transparente Vereinbarungen zu schließen, die eine angemessene Vergütung der erbrachten Leistung beinhalten und nicht die Zuweisung belohnen. Nach ausführlichen Beratungen ist inzwischen eine „Vereinbarung über die Durchführung eines gemeinsamen sektorübergreifenden

Schleswig-Holstein Clearingverfahrens Rechtskonformität“ zwischen der Ärztekammer, der Kassenärztlichen Vereinigung und der Krankenhausgesellschaft in Schleswig-Holstein vertraglich festgelegt worden. Hinter dieser sperrigen Bezeichnung verbirgt sich ein Regelwerk zur gemeinsamen Prüfung von Kooperationsverträgen, ohne dass dafür eine neue zuständige Stelle eingerichtet wird. Die Federführung übernimmt jeweils diejenige der drei o.g. beteiligten Institutionen, der ein Vertrag zur Prüfung vorgelegt wird. ÄKSH, KVSH und KGSH beurteilen den Vertrag und geben ein Votum ab. Neben den juristischen Aspekten werden auch die Rahmenempfehlungen der Bundesebene (BÄK, KBV, DKG) berücksichtigt. Die Antragsteller und zukünftigen Partner erhalten eine detaillierte Stellungnahme, auch Änderungsempfeh-

lungen können ausgesprochen werden. Die Bearbeitung ist für den Antragsteller kostenlos. Die Dokumentation und Archivierung erfolgt durch die Ärztekammer. Kammerangehörigen kann bei berechtigtem Interesse Auskunft über einen geprüften Kooperationsvertrag erteilt werden. Um Rechtssicherheit zu erlangen, wird niedergelassenen Ärzten und Klinikgeschäftsführern empfohlen, ihre Kooperationsverträge prüfen zu lassen. Unter Berücksichtigung der Pflicht aus § 24 der Berufsordnung sollen Verträge ohnehin der Ärztekammer vorgelegt werden. Derzeit sind bereits mehrere Clearingverfahren in der Bearbeitung. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Rechtsabteilung der Ärztekammer oder an die KVSH bzw. KGSH. Dr. Dolores de Mattia, Schönwalde

Vereinbarung über die Durchführung eines gemeinsamen sektorübergreifenden Clearingverfahrens Rechtskonformität Auszüge aus der Vereinbarung zwischen der Ärztekammer Schleswig-Holstein, der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein und der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein. Paragraf 1. ÄKSH, KGSH und KVSH treffen im Folgenden Regelungen zur Durchführung eines gemeinsamen sektorübergreifenden Clearingverfahrens Rechtskonformität (im Folgenden „Clearingverfahren“ genannt). Paragraf 2. ÄKSH, KGSH und KVSH werben bei ihren Mitgliedern dafür, dass diese auch ihren (prospektiven) Vertragspartnern in der zu prüfenden Koo­ peration die Nutzung des Clearingverfahrens empfehlen. Paragraf 3. ÄKSH, KGSH und KVSH prüfen Verträge niedergelassener Ärzte mit Krankenhäusern insbesondere auf ihre berufsrechtliche und vertragsarzt­ rechtliche und – für die Seite der Krankenhäuser – krankenhausrechtliche sowie die damit einhergehende wettbewerbsrechtliche (UWG) Zulässigkeit. ÄKSH, KGSH und KVSH prüfen auch, ob Kooperationsverträge dazu führen können, dass gegen Vorschriften des SGB V und des Bundesmantelver­ trages Ärzte verstoßen wird. Insbesondere soll dabei ausgeschlossen sein, dass Leistungen sowohl im Rahmen der KV-Gesamtvergütung als auch im Rahmen von Kooperationsvereinbarungen mit Krankenhäusern doppelt ver­gütet werden. ÄKSH, KGSH und KVSH erstellen dazu gemeinsam eine ent­ sprechende Beurteilung. Eigene und etwaige Leitlinien bzw. Rahmenemp­fehlungen der Partner auf

Bundesebene (BÄK, KBV und DKG) sind bei der Beurteilung der Kooperation ebenfalls zu berücksichtigen. Paragraf 4. Die Einleitung der Prüfung erfolgt auf Antrag eines (prospekti­ven) Kooperationspartners. Dieser Antrag ist schriftlich an die ÄKSH, KGSH oder KVSH zu richten und muss sämtliche Vereinbarungsinhalte und die dazugehörigen Unterlagen enthalten. Dem Antrag sind Erklärungen sämt­licher an der zu prüfenden Kooperation beteiligter Partner beizufügen, wonach sich diese mit der Durchführung des Clearingverfahrens durch die ÄKSH, KGSH und KVSH einverstanden erklären. Die Antragstellung ist für den Antragsteller nicht mit Kosten verbunden. Im Fall einer bundeslandübergreifenden Kooperation ist der Antrag an die für die Durchführung des Clearingverfahrens zuständige Ärztekammer, Kran­ kenhausgesellschaft oder Kassenärztliche Vereinigung des Bundeslandes zu richten, in dem der Arzt niedergelassen ist. ÄKSH, KGSH und KVSH prüfen die Vollständigkeit und wirken ggf. unter ange­messener Fristsetzung auf eine Vervollständigung hin. Werden fehlende Unterlagen auch auf gesonderte Aufforderung nicht vorgelegt, findet kein Clearingverfahren statt ... Ausgabe 4 | April 2011 33

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Schiffsarztbörse

Horizonterweiterung an Bord: Aus Praxis oder Klinik an den Südpol Eine vom Lübecker Arzt Dr. Christian Ottomann gegründete Schiffsarztbörse bringt Mediziner und Schiffseigner zusammen. Alle Fachrichtungen gesucht. Das Römische Reich schrieb für Schiffe seiner Marine für 200 Mann Besatzung einen Schiffsarzt als Duplicarii (Legionär mit doppeltem Sold) an Bord vor. Dessen Aufgabe lag vor allem darin, die Ruderer auf ihre körperliche Eignung zu untersuchen – und in der Seeschlacht Pfeile aus den verwundeten Soldaten zu ziehen. Auf solche Abenteuer müssen sich Schiffsärzte in der Neuzeit nicht mehr einlassen. Abwechslung in den beruflichen Alltag und neue Erfahrungen bringt eine Tätigkeit als Schiffsarzt aber

Eselspinguin (Pygoscellis papua) in der Antarktis. 34 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

auf jeden Fall. Dr. Christian Ottomann hat dies auf eigenen Schiffspassagen erfahren. Nun hat der an der Lübecker Universitätsklinik tätige Chirurg eine Schiffs­arztbörse gegründet, um Schiffseigner und Ärzte zusammenzubringen. Er vermittelt Ärzte aller Fachrichtungen, bietet Interessenten die freie Wahl über Einsatzzeitraum, Schiff und Einsatzgebiet, wirbt mit „persönlicher und beruflicher Horizonterweiterung“ und ggf. mit der kostenfreien Mitnahme einer Begleitperson. Natürlich muss sich ein Schiffsarzt auch mit der Seekrankheit bei seinen Mitreisenden auseinandersetzen. Als temporärer Schiffsarzt ist man Grund- und Notfallversorger und manchmal auch Zahnarzt. Als festangestellter Schiffsarzt stellt man dauerhaft die medizinische Versorgung an Bord sicher, indem man zusätzlich die Verantwortung für die Einhaltung der hygienischen und Sicherheitsvorschriften trägt, als Präventivmediziner impft und Infektionen an Bord vorbeugt. Das Spektrum der zu behandelnden Erkrankungen ist ähnlich breit wie in einer Hausarztpraxis, in erster Linie hängt es von der Zusammensetzung der Crew und der Passagiere ab. „Die häufigste Ursache ärztlicher Konsultationen sind Atemwegserkrankungen von Passagieren, Hauterkrankungen der Crew sowie Verletzungen. Dabei verletzen sich die Passagiere eher an Land, Besatzungsmitglieder an Bord“, lautet die Erfahrung von Ottomann, der als Schiffsarzt schon Nord- und Südpol gesehen hat. Auf seiner Homepage erläutert Ottomann, dass Herz-Kreislauferkrankungen bei Passagieren häufig auftreten, auch zahnärztliche Behandlungen sind bei Crewmitgliedern oft erforderlich. Zum Berufsbild zählen außerdem tropenmedizinische Aspekte. Das breite Spektrum der ärztlichen Tätigkeit an Bord allein beinhaltet nach seinen Erfahrungen genügend Abwechslung und Reiz: „Es ist faszinierend, weil man nicht weiß, was einen erwartet“, sagte Ottomann im Gespräch mit dem Schleswig-Holsteinischen Ärzte-

Schleswig-Holstein

Das Polar Expeditionsschiff Prof. Molchanov.

blatt. Daneben machen die Eindrücke an zum Teil exotischen Zielen auf der Erde, die man ohne diese Tätigkeit vielleicht nie gesehen hätte, die Fahrten als Schiffsarzt attraktiv. Einen schmalen Ausschnitt seiner Erlebnisse zeigen die von ihm stammenden Fotos auf diesen Seiten. Ottomann hat festgestellt, dass das Angebot an Schiffstouren für Ärzte intransparent ist und es viel Zeit erfordert, eine Fahrt zu finden, die den eigenen Vorstellungen entspricht. Die Idee, mit der Schiffsarztbörse für mehr Transparenz zwischen Angebot und Nachfrage zu sorgen, setzt er erst seit März um. Sein Ziel ist ein Pool von mindestens 150 interessierten ärztlichen Kollegen, auf die je nach Qualifikation und Anforderung des Schiffseigners zurückgegriffen werden kann. Die Börse betreibt er nach eigenen Angaben nicht mit der Absicht, Gewinn zu erzielen. Die bei einer erfolgreichen Vermittlung anfallende Provision ist erforderlich, um die entstehenden Kosten zu decken. Ob ein Schiffsarzt an Bord eines Schiffes sein muss, wird durch nationale Vorschriften geregelt. Die Internationale Arbeitsorganisation der Vereinten Nationen empfiehlt einen Arzt auf Schiffen mit mehr als 100 Personen an Bord und Fahrten über mehr als drei Tage. Ab 800 Personen an Bord soll das Schiff über zwei Schiffsärzte verfügen. In der internationalen Schifffahrt ist es üblich, dass Schiffsärzte bei zeitlich begrenzten Einsätzen die Schiffsreise sowie Kost und Logis erhalten. Die Kabine des Schiffsarz-

(Fotos: Dr. Ottomann)

tes ist meistens im mittleren bis oberen Preissegment angeordnet. Je nach Auftraggeber ist zudem die kostenfreie Mitnahme einer Begleitperson möglich. Spezialaufträge, länger dauernde Einsätze bzw. Einsätze auf Schiffen ab einer bestimmten Größe und Passagieranzahl werden in der Regel entlohnt. Die Honorarsätze differieren dabei sehr stark und sind abhängig von der jeweiligen Reederei bzw. dem Schiffseigner. Auf Schiffen, die unter deutscher Flagge fahren, gilt die GOÄ. Die Schiffsarztbörse prüft die ärztlichen und maritimen Qualifikationen des Interessenten und erstellt anhand der vom Arzt angeforderten Unterlagen ein Persönlichkeitsprofil des Arztes inklusive Schiffsarzterfahrung und Sprachkenntnissen. Der Arzt sollte natürlich nicht nur schwimmen können und gerne auf dem Wasser sein. Bei Atlantiküberquerungen per Segeljacht wird auch vom Arzt ein Segelschein vorausgesetzt. Wann Ottomanns nächste Reise als Schiffsarzt stattfindet und wohin sie den Chirurgen führen wird, steht noch nicht fest. Nach Arktis und Antarktis ist die Atlantiküberquerung ein Traum, den er sich auf jeden Fall noch erfüllen möchte. Aber unabhängig von dem maritimen Ziel ist jede Seefahrt eine gesunde Abwechslung vom Klinikalltag, aus dem sich neue Kraft für die Patientenversorgung schöpfen lässt. Diesem Ziel dient die neu gegründete Schiffsarztbörse. Weitere Information unter: www.schiffsarztboerse.de. Dirk Schnack Ausgabe 4 | April 2011 35

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Familienfreundliche Arbeitsplätze für Ärzte

imland Kliniken lassen sich ihre Familienfreundlichkeit zertifizieren In diesem Jahr startet das Klinikunternehmen die Zertifizierung „Beruf und Familie“ für die Krankenhäuser in Rendsburg und Eckernförde. Die imland Kliniken halten eine ganze Reihe von Maßnahmen für wichtig, damit ihre Ärzte Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Eine davon ist eine angestrebte Zertifizierung, mit der der strategische Einstieg in eine familienorientierte Personalpolitik und deren ständige Weiterentwicklung erreicht werden soll. Schließlich betrachtet man sich als familienfreundliches Krankenhaus, das mehr als ein Kinderbetreuungsangebot für den Nachwuchs bereithält. Auch die Verantwortlichen des Schwerpunktkrankenhauses haben erkannt, dass sie die jährlich rund 50.000 ambulant betreuten und stationär aufgenommenen Patienten nur behandeln können, wenn sie den Eltern unter den Ärzten die Ausübung ihres Berufes ermöglichen wollen. Die Maßnahmen in Rendsburg und Eckernförde im Einzelnen:  K inderbetreuung: Die imland Klinik Rendsburg hat mit der Stadt Rendsburg einen Vertrag über die Kinderbetreuung abgeschlossen. In der Kita Neuwerk, die lediglich zwei Fußminuten von der Klinik entfernt liegt, stehen ausreichend Betreuungsplätze für die Kinder der Ärzte zur Verfügung. Speziell für die Klinikmitarbeiter werden dort erweiterte Betreuungszeiten von 5:45 -18:00 Uhr angeboten, sodass sowohl für Arbeitnehmer der Früh- als auch der Spätschicht die Nutzung der Kinderbetreuung problemlos möglich ist.  Ein berechenbares Arbeitszeitende und ein planbarer Dienstzeitenausgleich ermöglichen es den Eltern unter den Ärzten, zu fest vereinbarten Zeiten ihre Kinder aus den Betreuungen abzuholen. Durch die geregelten Dienstzeiten können sich die Eltern untereinander besser abstimmen und dem Familienleben Raum geben.  Dank flexibler Spätschichtmodelle können Überstunden weitgehend vermieden werden. Dadurch bleibt den Eltern mehr Zeit für die Familie.  Eine klar strukturierte Weiterbildung in verbindlichen Zeitplänen legt fest, wann welcher Weiterbil36 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

dungsabschnitt wo beginnt und endet. Die Planbarkeit ist besonders für Ärzte mit Kindern wichtig, um keine Zeit durch Warteschleifen in der Weiterbildung zu verlieren.  Die Ausbildung zum Facharzt bieten die imland Kliniken auch in Teilzeit an. Damit soll für die Eltern unter den Ärzten die Möglichkeit geboten werden, sich beruflich weiterzuentwickeln und durch die Kinderbetreuung nicht im beruflichen Fortkommen benachteiligt zu werden. Diese Variante der Facharztweiterbildung wird überwiegend von Ärztinnen wahrgenommen.  Die Anzahl der Wochenstunden ist flexibler gestaltet worden. So ist es z.B. möglich, auf den bettenführenden Stationen auch lediglich 14 Stunden in der Woche zu arbeiten, um mehr Zeit für die Familie zu haben. Soweit möglich, kann auch die Tagesarbeitszeit flexibel gestaltet werden.  Nach Absprache – und sofern der Dienstplan es zulässt – werden in den Kliniken Sonderurlaube ohne Bezüge gewährt. Damit soll den Eltern die Möglichkeit gegeben werden, Termine wahrzunehmen, die die Familie betreffen (z.B. Einschulung etc.), oder sonstige Angelegenheiten zu regeln.  Selbstverständlich bietet das Haus die Möglichkeit der Elternteilzeit, sofern nicht betriebliche Gründe dagegen sprechen. Bei der Elternteilzeit muss mindestens 15 und darf maximal 30 Wochenstunden gearbeitet werden.  Einmal jährlich finden strukturierte Mitarbeitergespräche statt, in denen familienbezogene Themen immer wieder Gegenstand sind. Hier haben Mitarbeiter die Gelegenheit, Anregungen und Wünsche zur Verbesserung der familienorientierten Personalpolitik zu äußern.  Die Führungskräfte des Unternehmens werden immer wieder für das Thema „Beruf und Familie“ sensibilisiert und stehen den Wünschen und Anregungen der Mitarbeiter zur Verbesserung ihrer

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Das imland Krankenhaus in Rendsburg aus der Luftperspektive. Ärzten mit Familien bietet das Haus u.a. Sonderurlaube, strukturierte Mitarbeitergespräche und Kinderbetreuung. (Foto: imland Klinik in Rendsburg)

persönlichen Arbeitssituation und der Vereinbarkeit mit der Familie offen gegenüber.  Die Wichtigkeit des Themas ist im vergangenen Jahr durch Vorträge und Fortbildungen intern mit den Stationsleitungen und extern kommuniziert worden. Dabei ging es um die Frage, wie Ärzte mit Kindern eingebunden werden können, ohne deren Familien zu stark zu belasten. Dies bleibt auch im laufenden Jahr ein Thema in den Kliniken.  Während des Einstellungsgesprächs wird eine ausführliche Sozialanamnese durchgeführt, um auf die zu betreuenden Kinder und Familienmitglieder Rücksicht nehmen zu können. Im Rahmen der betrieblichen Möglichkeiten werden die Wünsche des neuen Mitarbeiters berücksichtigt. Mit 777 Planbetten und insgesamt 15 medizinischen Fachabteilungen übernehmen die imland Kliniken in Rendsburg und Eckernförde im Herzen von Schleswig-Holstein die medizinische Versorgung für insgesamt fast 270.000 Menschen. Als Akademisches Lehrkrankenhaus für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, leisten die beiden Kliniken außerdem einen wichtigen Beitrag zur ärztlichen Aus- und Weiterbildung. Zudem verfügt das Unternehmen über ein Ausbildungszentrum mit 140 Ausbildungsplätzen für die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. imland Kliniken



Familienfreundliche Arbeitsplätze

In dieser Serie können Krankenhäuser aus Schleswig-Holstein unseren Lesern erläutern, welche Schwerpunkte sie in ihrem Bemühen um familienfreundliche Arbeitsplätze für Ärzte setzen. Diese Maßnahmen können von eigenen Kinderbetreuungseinrichtungen bis zu speziellen Teilzeitregelungen für Ärzte mit Kindern reichen. Ziel der Serie ist eine Übersicht, an welchen Einrichtungen im Land Ärzte mit Kindern die Arbeitsbedingungen vorfinden, die sie für ihre individuelle Situation benötigen. Die Krankenhäuser beschreiben ihre Angebote selbst und sind für die Inhalte verantwortlich. Hier eine Übersicht über die bislang veröffentlichten und in Kürze geplanten Teile der Serie:  Januar: Medizinisches Zentrum Itzehoe  Februar: Schön Klinik Neustadt  März: St. Franziskus Hospital Flensburg  April: imland Kliniken Rendsburg-Eckernförde  für Mai geplant: Segeberger Kliniken Interessierte Krankenhäuser aus Schleswig-Holstein können sich an die Redaktion des Ärzteblattes ([email protected]) wenden. Die bislang veröffentlichten Berichte finden Sie im OnlineArchiv des Ärzteblatts (www.aeksh.de). (Red)

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Allgemeinmedizin

Lehrbeauftragte stärken die Allgemeinmedizin an der CAU Lehraufträge, Akademische Lehrpraxen, Dissertationen - aber derzeit keine Professur: Dr. Kurt Lamprecht zur Situation der Allgemeinmedizin in Kiel. Die Erweiterung des Instituts für Allgemeinmedizin in Kiel soll Anlass für eine kurze Rückschau und einen Blick in die Zukunft der Allgemeinmedizin an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) sein. Viele Ärzte wissen, dass es derzeit keine Professur für Allgemeinmedizin an der CAU gibt. Weniger bekannt ist, dass die verantwortlichen Lehrbeauftragten Dr. Kurt Lamprecht und Dr. Ulrich Ruhnke in den vergangenen zwei Semestern die internen Strukturen zukunftsorientiert vorbereitet und Kompetenzen entsprechend verteilt haben. Damit ist ein kontinuierlicher Übergang für die nächsten Jahre garantiert. Nach unserer Ansicht ist Allgemeinmedizin in Kiel derzeit auch ohne offizielle W-Professur für die Lehre gut aufgestellt und etabliert. In der derzeitigen Konstellation unterscheidet sich die finanzielle Belastung der Fakultät gegenüber einer Besetzung mit einer WProfessur als kostengünstige Alternative. Dennoch sollte diese Situation aus Sicht der Lehrbeauftragten nicht unbedingt eine Dauerlösung für Kiel sein. Zur Entwicklung der Allgemeinmedizin an der CAU: Seit 1981 ist das Fach als Lehrauftrag und seit 2001 durch das Institut für Allgemeinmedizin an der CAU etabliert. Zwischen 1974 und 2001 wurde Allgemeinmedizin Pflichtfach. Seit 1990 ist es Prüfungsfach im 2. Staatsexamen. Die universitäre Lehre zur Allgemeinmedizin besteht vor allem darin, die Studierenden der Medizin früh mit den besonderen Bedingungen der hausärztlichen Grundversorgung vertraut zu machen. Damit Studierende Gelegenheit haben, hausärztliche Praxisbedingungen kennen zu lernen, werden insbesondere praktische Ausbildungsanteile angeboten. Seit der letzten Änderung der Approbationsordnung im Jahr 2003 sind dafür Blockpraktikum und Praktisches Jahr prädestiniert. Das Institut wird derzeit von Prof. Stefan Schreiber, dem Dekan der Medizinischen Fakultät der CAU und Direktor der 1. Medizinischen Klinik des UK S-H, kommissarisch geleitet. Die verantwortlichen Lehrbeauftragten sind für die Konzeption und Umset38 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

zung des Curriculums der Allgemeinmedizin tätig. Insgesamt sind zwölf Lehrbeauftragte (Dr. Christiane Godt, Dr. Michael Lauterbach, Dr. Ulrich Ruhnke, Dr. Detlef Duncker und Dr. Joachim Bloem, alle Kiel, sowie Dr. Ursula Jedicke/St. Peter-Ording, Dr. Hanne­lore Wächtler/Eutin, Dr. Ralph Krüger/Flensburg, Dr. Daniel Lohmann/Preetz, Dr. Uwe Kurzke/Pellworm, Dr. Kurt Lamprecht/Schönkirchen und Christoph Meyer/Satrup) mit landesweit 80 Akademischen Lehrpraxen in die Ausbildung der Studierenden integriert. Das Ausbildungsziel im Medizinstudium ist auf die Tätigkeit des Allgemeinmediziners ausgerichtet. Fachspezifische Besonderheiten sind Teil der Weiterbildung. In den Unterrichtsveranstaltungen des Instituts für Allgemeinmedizin wird die spezifische Problematik der Diagnostik, Beratung und Entscheidungsfindung in der hausärztlichen Praxis vermittelt. Neben dem bisherigen Schwerpunkt der Lehre werden seit Frühjahr 2010 auch Doktoranden betreut. Dr. Hannelore Wächtler erarbeitet derzeit vier Dissertationen in Form einer multizentrischen Studie mit dem Schwerpunkt „Halsschmerz“. Das Institut für Allgemeinmedizin in Kiel kann nach Abschluss des Wintersemesters 2010/2011 auf der Basis der Evaluationen auf eine erfolgreiche Tätigkeit mit Unterricht in drei Semestern (9. Semester, Blockpraktikum, Praktisches Jahr) zurückblicken. Dazu gehört u.a. die Einführung in die Probleme der täglichen allgemeinmedizinischen Praxis im 9. Semester. Das Blockpraktikum im 10. Semester dient dem Verständnis dafür, wie notwendig die Basisversorgung für unser Gesundheitssystem ist. Im 11. Semester betreuen, unterrichten und prüfen die Lehrbeauftragten seit Oktober 2007 Studenten im Wahlfach Allgemeinmedizin. Zum aktuellen Zeitpunkt sind 42 PJ-ler durch das Institut begleitet worden. Im bundesweiten Vergleich aller Fakultäten liegt Kiel damit deutlich im Spitzenbereich. Dr. Kurt Lamprecht, Schönkirchen

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Proktologie

Von der Arzthelferin zur Ärztin: Der lange Weg zur Niederlassung Dr. Hannelore Held-Sporleder ist niedergelassene Proktologin und behandelt ausschließlich privat. Ihre medizinische Laufbahn begann sie als Arzthelferin. Den Weg von der Arzthelferin zur Praxischefin schlug die heute 60-jährige Ärztin in den 80er Jahren ein, als sie das Abitur auf dem Abendgymnasium nachholte. Ihr Mann überzeugte sie damals, aus der Hochschulreife „etwas zu machen“ – so schrieb sie sich mit dem Ziel, praktische Ärztin oder Dermatologin zu werden, für Medizin an der Kieler ChristianAlbrechts-Universität ein. Dann überzeugte sie ihr früherer Chef Dr. Henning Ostertun, Partnerin in seiner Praxis zu werden. Ostertun hatte seine Privatpraxis 1972 gegründet. Kassenärztliche Niederlassungen in der Proktologie gab es damals noch nicht. Als später Kassen daran Interesse zeigten, lehnte Ostertun ab. Seit seinem Ruhestand 2000 führt die Ärztin die Praxis allein. Über eine Kassenzulassung hat sie zwar kurzzeitig nachgedacht, diesen Gedanken aber schnell verworfen – und es bis heute nicht bereut. „Ich habe das Gefühl, dass ich mir die Zeit für meine Patienten nehmen kann, die wir brauchen“, sagt Held-Sporleder. Fest steht, dass die Konkurrenz an niedergelassenen Proktologen inzwischen größer geworden ist, aber kaum einer den Schritt in die Niederlassung ohne Kassenzulassung wagt. Die aus dem Westerwald stammende Ärztin profitierte zwar vom Patientenstamm ihres Vorgängers, musste jedoch bei den männlichen Patienten erfahren, dass sich nicht jeder von einer Ärztin behandeln lassen wollte. Allerdings war es längst nicht so dramatisch, wie man es ihr in der Ausbildung prophezeit hatte. Damals hatten ihre männlichen Ausbilder gemutmaßt, dass sich Männer mit ihren Darmproblemen nicht an eine Frau wenden würden. Umgekehrt profitiert sie von diesem zum Teil bestehenden Schamgefühl zwischen den Geschlechtern. Immer mehr weibliche Patienten kommen zu ihr, weil sie mit Darmerkrankungen nicht zu einem männlichen Arzt gehen möchten. Viele von ihnen suchen in Ärzteverzeichnissen gezielt nach einer Frau, der sie sich anvertrauen können. Auch über Mund-zu-Mund-Propaganda und

Dr. Hannelore Held-Sporleder

(Foto: di)

über Empfehlungen von niedergelassenen Gynäkologinnen finden viele Patienten den Weg zu der niedergelassenen Proktologin. Eine andere Besonderheit der Praxis ist die ausschließlich konservative Behandlung, während sonst die Chirurgie im Fach dominiert. Viele Patienten von Kollegen mit Kassenzulassung kommen zu ihr, um eine zweite Meinung einzuholen. Der Anteil der selbst zahlenden Kassenpatienten liegt bei rund 20 Prozent am gesamten Patientenstamm. Zu den Leistungen zählen neben der konservativen Behandlung von Enddarmerkrankungen u.a. die Untersuchung und Behandlung von Divertikulose sowie von akuten und chronischen Dickdarmentzündungen, Diagnostik und Therapie analer Inkontinenz, Behandlung funktionaler Verdauungsstörungen, Vorsorge und Colon-Hydro-Therapie. Ein wichtiges Instrument zur Patientenbindung ist in ihrer Praxis das Personal. Ihre angestellten Mitarbeiterinnen Doris Neubert und Sigrid Benckendorff sind beide schon seit Jahrzehnten in der Praxis. Doris Neubert kennt ihre heutige Chefin sogar noch als Kollegin und Arzthelferin. Dirk Schnack Ausgabe 4 | April 2011 39

Schleswig-Holstein

Darmkrebs

Mit Aufklärung gegen rückläufige Zahlen in der Vorsorge Verschiedene Akteure waren im vergangenen Monat in Schleswig-Holstein gegen Darmkrebs aktiv. Die Bevölkerung nahm die Angebote gut an. Im Darmkrebsmonat März gab es in Schleswig-Holstein eine Reihe von Veranstaltungen, mit denen für das Thema sensibilisiert wurde. Eine davon war ein Informationstag am 19. März in den Segeberger Kliniken, zu dem über 200 Menschen kamen. Das Internistenteam um Prof. Diether Ludwig, Chefarzt der Inneren und des Bauchzentrums, mehrere Chirurgen und der niedergelassene Internist Dr. Rüdiger Kurowski standen den Besuchern an diesem Tag Rede und Antwort. Die häufigsten Fragen, die die Menschen bewegten, drehten sich um das Thema Polypen. Wann sind sie gefährlich? Wann gelten sie als Krebs? Und kann sich aus einer Darmentzündung Krebs entwickeln? Mithilfe eines begehbaren Darmmodells konnten diese Themen anschaulich beantwortet werden. Viele Besucher wollten nach Angaben des Veranstalters darüber hinaus wissen, ob Untersuchungen früher erfolgen sollten, wenn in der Familie bereits Darmkrebs aufgetreten ist. Das konnten die Ärzte nur mit Ja beantworten. Die immer wieder geäußerte Ansicht der Mediziner, dass durch Vorsorge Darmkrebs ausgeschlossen werden kann, veranlasste viele Interessierte, sich mit einer Koloskopie auseinanderzusetzen. „Daher wollten viele wissen, ob eine Darmspiegelung schmerzhaft sei. Das konnten die Ärzte verneinen“, teilten die Segeberger Kliniken im Anschluss an ihre Veranstaltung mit. Eine andere Informationsveranstaltung organisierte die Kieler Gastroenterologen GbR am 30. März in der Kieler Kunsthalle. Von der Resonanz auf ihre Fortbildung waren Dr. Michael Schroeder und seine sieben Kollegen schon im vergangenen Jahr angetan – damals hatten sie Mitarbeiter aus Zuweiserpraxen eingeladen, um sie zu „Botschaftern in der Darmkrebsvorsorge“ zu machen. Nicht nur die Praxismitarbeiterinnen zeigten Interesse an den Vorträgen der Kieler Gastroenterologen, auch die Praxischefs kamen mit. So füllten insgesamt 200 Menschen den Saal. 40 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Die erfolgreiche Aktion bestärkte die Gruppe in ihrem Engagement und führte dazu, dass die an sechs verschiedenen Standorten in Kiel niedergelassen Ärzte sich in diesem Jahr an eine laienverständlichere Version der Veranstaltung im großen Maßstab für Patienten trauten. Dafür investierten sie nicht nur Zeit, sondern auch Geld. Ein ganzseitiger Artikel in der Gesundheitsbeilage einer Regionalzeitung sowie Plakate und Handzettel zur Information in den Praxen sind nach Ansicht der Gastroenterologen jedoch gut angelegt, wenn dadurch mehr Menschen zur Darmkrebsvorsorge gehen. „Die Vorsorgekoloskopie ist die sinnvollste präventive Maßnahme zur Erkennung und Vermeidung von Darmkrebs. Dennoch sind noch zu wenige Berechtigte gekommen und die Untersuchungszahlen sind sogar rückläufig“, sagt Schroeder. Er verweist auf das Mammographiescreening: „Ein organisiertes Früherkennungsprogramm mit gezielter Einladung der Berechtigten könnte zu mehr Untersuchungen führen und damit sicher mehr Darmkrebsfälle und -tote verhindern“, sagt Schroeder. Um gemeinsam aktiv zu werden, haben sich die Ärzte vor über vier Jahren zur Kieler Gastroenterologen GbR zusammengeschlossen. Seitdem organisieren sie regelmäßig selbst Veranstaltungen oder werben auf Gesundheitsmessen für die Darmkrebsvorsorge. „Unser Gedanke ist, gemeinsam für die Untersuchungsmethode einzutreten.“ Die GbR ist nicht nur für die Öffentlichkeitsarbeit, sondern auch für die Kooperation untereinander wichtig. Die jeweiligen Subspezialisierungen und teure oder aufwendige Untersuchungen, die nicht jede Praxis anbieten kann, werden dadurch jedem Patienten in den beteiligten Praxen zugänglich. Gleichzeitig werden durch optimale Koordinierung von Untersuchungen untereinander Kosten eingespart. „Durch diese Form der kollegialen Zusammenarbeit und Vernetzung nutzen wir Synergieeffekte in Diagnostik und Therapie unserer Patienten.“ Dirk Schnack

SCHLESWIG-HOLSTEIN

Bedarfsplanung

Gesundheitsminister Garg stellt die Bedarfsplanung infrage Ärzte sollen nicht wie Figuren auf dem Schachbrett verschoben werden. Statt mehr Planung wünscht sich Garg eine Steuerung über Anreize. In gesundheitspolitischen Diskussionen wird die gen Region gefördert werden sollten, hält er nicht für kleinräumige Bedarfsplanung immer wieder als Instpraktikabel. rument im Kampf gegen drohende Lücken in der amVerbinden will er diese Steuerung mit einer Lockebulanten Versorgung genannt. Schleswig-Holsteins rung der Residenzpflicht, wie sie in seiner Partei Gesundheitsminister Dr. rer. pol. Heiner Garg glaubt schon im Positionspapier zur Versorgung genannt nicht an den Erfolg von mehr Planung – er schlug wurde. Neben diesen Rahmenbedingungen hält im März vor, über eine Abschaffung der BedarfsplaGarg aber auch weitere Anstrengungen der Kommunung nachzudenken. nen für unerlässlich, um die Infrastruktur in der Flä„Wir können Ärzte nicht wie Figuren auf einem che zu verbessern und damit zugleich die AttraktiviSchachbrett verschieben, sondern müssen ihnen tät für eine Niederlassung von Ärzten auf dem Land die Entscheidung über den Standort selbst überlaszu erhöhen. sen“, sagte Garg. Die von vielen Funktionären und Im Gegensatz zu Garg halten viele GesundheitspoPolitikern als Ausweg gegen Versorgungslücken litiker und Funktionäre in Körperschaften eine kleinangestrebte kleinräumige Bedarfsplanung hält der räumigere Bedarfsplanung für einen wichtigen BauFDP-Politiker für den falschen Weg. Statt noch stärstein gegen den drohenden Ärztemangel auf dem ker zu regulieren und die Standortbestimmungen Land. Schleswig-Holsteins KV-Vorsitzende Dr. Inzu verschärfen, hält Garg eine völlige Freigabe für geborg Kreuz etwa gab in diesem Zusammenhang diskussionswürdig. schon im vergangenen Jahr zu bedenken, dass eine „Ich will verhindern, dass uneingeschränkte Niewir alles bis ins kleinste derlassungsfreiheit für Detail regeln“, sagte Ärzte auch dazu führen Garg. Die Bedarfsplakönnte, dass KrankenFlensburg nung möchte er durch häuser gerade in attrakNordfriesland eine Bedarfssteuerung tiven Ballungszentren Schleswigersetzen, bei der ÄrzFlensburg stärker in Konkurrenz Kiel te mit Honoraraufschläzu den Praxen treten. Rendsburggen für die Tätigkeit in eiDr. Andreas Rinck, stellEckernförde nem unterversorgten Gevertretender VorsitzenPlön Ostholstein Dithmarschen Neumünster biet belohnt werden. Wie der der Ärztegenossendiese Aufschläge konschaft, plädiert dagegen Segeberg Steinburg kret aussehen könnten, für eine Freigabe wie sie Lübeck will er der SelbstverwalSchleswig-Holsteins GePinne- Stormarn tung überlassen. Klar ist sundheitsminister jetzt berg Herzogtumfür ihn aber, dass keine vorschlägt. Ärzte an eiLauenburg absoluten Einkommensnem Standort festzuhalhöhen garantiert werden ten, hält der Kieler Ankönnen. Ein Mitspracheästhesist für unzumutbar recht der Kommunen Die Kreise in Schleswig-Holstein - für die Bedarfsund für nicht mit der Freiplanung zu groß oder zu klein? Landesgesundheitsin der Frage, in welcher minister Dr. Heiner Garg will die Niederlassungen beruflichkeit vereinbar. (Quelle: KVSH) Dirk Schnack Höhe Ärzte in der jeweili- über Anreize steuern. Ausgabe 4 | April 2011 41

Schleswig-Holstein

Organtransplantationen

BDO: Spendenbereitschaft im Norden ist seit Jahren rückläufig Derzeit warten rund 450 Schleswig-Holsteiner auf ein Spenderorgan. Der Bundesverband der Organtransplantierten besteht seit 25 Jahren. Etwa 450 Menschen in Schleswig-Holstein warten derzeit auf ein lebensrettendes Spenderorgan, bundesweit sind es rund 11.500 Menschen. „Die Spendenbereitschaft der Bevölkerung in Schleswig-Holstein hat in den letzten Jahren leider nachgelassen und liegt im Vergleich aller Bundesländer auf dem vorletzten Platz. Viele Patienten sterben während dieser Wartezeit, weil es nicht genügend Organspender gibt“, sagte Wolfgang Veit, Regionalgruppenleiter für Schleswig-Holstein, anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Bundesverbandes der Organtransplantierten (BDO). „Wir wollen mit verstärkter Öffentlichkeitsarbeit diese Situation nachhaltig verbessern“, kündigte Veit an. Die Wartezeit auf ein Spenderorgan beträgt nach Angaben des BDO durchschnittlich vier Jahre, bei einer Niere sogar sechs bis sieben Jahre. Während dieser Wartezeit versterben bis zu 30 Prozent der Patienten, weil sie nicht rechtzeitig das lebensrettende Organ erhalten. Dabei sind noch nicht die Patienten berücksichtigt, die so schwer krank sind, dass sie von der Warteliste genommen werden müssen und kurz darauf versterben. In Schleswig-Holstein liegt der Anteil der Organspender laut BDO bei 12,7 Organspendern je eine Million Einwohner. Damit liegen Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Vergleich der Bundesländer gemeinsam auf dem vorletzten Platz. Nur BadenWürttemberg liegt mit 12,5 Organspendern je eine Million Einwohner dahinter. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 15,9. Die höchste Spendenbereitschaft weist Hamburg mit 34,3 auf, gefolgt von Thüringen (25,0) und Mecklenburg-Vorpommern (23,1). Der BDO-Regionalgruppenleiter appellierte an die Bevölkerung in Schleswig-Holstein, sich für eine Organspende zu entscheiden. „Oftmals besteht bei den Menschen die Bereitschaft, aber es fehlt der entscheidende Schritt, sich einen Organspenderausweis zu besorgen. Den Ausweis gibt es zum Beispiel in Apotheken, bei den gesetzlichen Kranken42 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

kassen, Hausärzten, beim BDO e.V oder im Internet unter www.bdo-ev.de“, warb Veit. Außerdem wolle sich der BDO in Schleswig-Holstein weiter dafür engagieren, die Lebenssituation organtransplantierter Menschen zu verbessern bzw. zu normalisieren und somit auch zur Sicherung des Langzeiterfolges der Organtransplantation beizutragen. Hintergrundinformationen zum Bundesverband der Organtransplantierten: Der Verband wurde 1986 in Berlin gegründet. Er versteht sich als Selbsthilfegemeinschaft und Interessenvertretung für Patienten vor und nach Organtransplantation und für ihre Angehörigen (Transplantationsbetroffene). Derzeit vertritt er etwa 1.100 Mitglieder aus 20 Regionalgruppen, die herz-, leber-, lungen-, nieren-, pankreas- oder dünndarm-transplantiert sind oder noch auf eine derartige Organtransplantation warten müssen. Damit ist der BDO der einzige bundesweit tätige Selbsthilfeverband für alle Organtransplantationen unter der Schirmherrschaft von Christina Rau, Gattin des verstorbenen Bundespräsidenten Johannes Rau. Der Verband kann in diesem Jahr auf 25 Jahre erfolgreichen Einsatz für die Belange der Transplantationsbetroffenen schauen und sieht sich zunehmend weiteren Aufgaben gegenüber. An dieser Stelle verweist der BDO auf die Hilfestellung in sozialrechtlichen Fragen und den Aufbau einer bundesweiten Datenbank von niedergelassenen Psychotherapeuten mit Erfahrung bzw. Interesse an der Betreuung von Transplantationsbetroffenen. Zu den Angeboten für Transplantationsbetroffene gehören u.a. spezielle Patienten-Informationen, eine umfangreiche Homepage mit verschiedenen interaktiven Kommunikations- und Informationsmöglichkeiten (Diskussionsforen, Newsletter) für unterschiedliche Betroffenengruppen und die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift „transplantation aktuell“. Fachlich unterstützt wird der Verband durch einen Wissenschaftlichen Beirat namhafter Ärzte. (PM/Red)

Schleswig-Holstein

Klinikfinanzierung

Kliniken sollen mehr Kosten und Abschläge kompensieren Bei einem Besuch von Landtagsabgeordneten rechnete das Klinikum Bad Bram­ stedt vor, was den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein abverlangt wird. Klinikvertreter aus Schleswig-Holstein befürchten derzeit, dass es durch die Gesundheitsreform zu einer Verschlechterung der angespannten wirtschaftlichen und personellen Situation in den Krankenhäusern kommt. Vor diesem Hintergrund machen Betriebs- und Personalräte aus vielen Krankenhäusern im Land derzeit auf die Auswirkungen der Gesundheitspolitik aufmerksam und lassen ihre Kampagne aus dem Jahr 2008 unter dem Titel „Über(das)Leben im Krankenhaus – Der Deckel muss weg“ wieder aufleben. Im Mittelpunkt der Aktion steht, wie berichtet, die Forderung nach Aufhebung der bundesweit uneinheitlichen Basisfallwerte für Krankenhausleistungen. „Diese verstoßen gegen das im Jahr 2000 verankerte Prinzip „gleiches Geld für gleiche Leistung“ im Krankenhausbereich. Sofern keine grundlegende strukturelle Verbesserung der Krankenhausfinanzierung erfolgt, werden in den kommenden Jahren viele Kliniken ihr Leistungsniveau nicht halten können“, heißt es dazu in einer Mitteilung des Klinikums Bad Bramstedt. Dies habe neben einer schlechteren Versorgung der Bevölkerung mit Krankenhausleistungen auch einen erheblichen Abbau von Arbeitsplätzen zur Folge. Auf Einladung des Klinikums Bad Bramstedt und der Betriebsräte informierten sich die schleswig-holsteinischen Landtagsabgeordneten Andreas Beran und Bernd Heinemann (beide SPD) vor Ort über die Situation im Klinikum, das rund 28 Millionen Euro im Akutbereich sowie 17 Millionen Euro im Rehabereich pro Jahr erlöst. Politisch wurde die Erlössteigerung im Akutbereich von einer geplanten Veränderungsrate von 1,15 Prozent auf 0,9 Prozent abgesenkt. Die Absenkung macht rund 70.000 Euro aus, sodass das Klinikum für den gesamten Akutbereich nun noch zusätzliche Mittel von 255.000 Euro erhält. Im Akut- und Rehabereich fallen in Bad Bramstedt jährlich 46 Millionen Euro für Personal- und Sachkosten an. Nach Prognosen der Deutschen Kranken­

hausgesellschaft werden sich allerdings in Deutschland die Sach- und Personalkosten im Krankenhausbereich um 2,5 bis 3,0 Prozent erhöhen. Zu den höheren Kosten tragen die tariflichen Entwicklungen und Preissteigerungen etwa für Energie und für medizinischen Bedarf bei. Für 2011 erwartet das Klinikum eine Kostensteigerung von insgesamt rund 1,265 Millionen Euro für den Akut- und Rehabereich. Die Gesundheitsreform 2011 legt fest, dass Mehrleistungen wie etwa zusätzliche Fälle oder Operationen mit einem 30-prozentigen Abschlag belegt werden. Im Klinikum Bad Bramstedt wird eine Leistungsentwicklung von plus zwei Prozent erwartet. Von diesen zusätzlichen Einnahmen, die bei einer 2-prozentigen Leistungssteigerung anfallen würden (560.000 Euro), werden gesetzlich pauschal 30 Prozent abgezogen, sodass dem Haus für den Akutbereich nur 392.000 Euro verbleiben. Der Abstand zum Bundesbasisfallwert macht im Klinikum Bad Bramstedt einen Finanzierungsnachteil im Jahr von rund 750.000 Euro aus. Das Krankenhaus hat nach eigenen Angaben wegen der unterschiedlichen Landesbasisfallwerte in den Bundesländern gegenüber einem Haus im Rheinland-Pfalz einen jährlichen Nachteil von 2,23 Millionen Euro. Die Politik erwartet, dass das Klinikum das Defizit zum Vorjahr ausgleicht. „Kompensationsmechanismen gibt es aber nur im Personalbereich“, teilte das Haus mit. Wegen der steigenden Morbidität wird die Bevölkerung zukünftig aber immer mehr medizinische Behandlungen in Anspruch nehmen, während durch den Abschlag zugleich die Preise gesenkt werden. „Damit werden Risiken aus der Demographie und der Krankheitshäufigkeit einseitig auf die Krankenhäuser und das Klinikum abgewälzt“, lautete die ernüchternde Bilanz der Klinikleitung in Bad Bram­ stedt. Die beiden Politiker sagten zu, die Informationen bei weiteren Diskussionen zum Thema im Landtag einzubeziehen. (PM/Red) Ausgabe 4 | April 2011 43

Personalia

Geburtstage Veröffentlicht sind nur die Namen der Jubilare, die mit der Publikation einverstanden sind.

Dr. Barbara Rabbels, Faulück, feiert am 17.05. ihren 70. Geburtstag.

Dr. Martin Kreitz, Büsum, feiert am 02.05. seinen 75. Geburtstag.

Prof. Dr. Winfried Ramb, Reinbek, feiert am 18.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Peter Rösler, Büdelsdorf, feiert am 04.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Jörn-Werner Herold, Mölln, feiert am 20.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Christoph Böhm, Niebüll, feiert am 06.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Erika Kettner, Wees, feiert am 20.05. ihren 85. Geburtstag.

Dr. Helmut Ruge, Groß Grönau, feiert am 06.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Klaus Birkner, Heikendorf, feiert am 23.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Gernot Mutschmann, Sirksfelde, feiert am 07.05. seinen 70. Geburtstag.

Prof. Dr. Kurt Amon, Tangstedt, feiert am 25.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Gerd Olsen, Flensburg, feiert am 07.05. seinen 80. Geburtstag.

Dr. Christian Billich, Lübeck, feiert am 26.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Heiko Labove, Tangstedt, feiert am 09.05. seinen 75. Geburtstag.

Priv.-Doz. Dr. Dieter Mönkemeier, Lübeck, feiert am 26.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Joachim Dethloff, Flensburg, feiert am 10.05. seinen 85. Geburtstag.

Dr. Siegmar Nolde, Bergenhusen, feiert am 26.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Antje Hühn, Heikendorf, feiert am 11.05. ihren 70. Geburtstag.

Prof. Dr. Andreas Dietze, Neumünster, feiert am 29.05. seinen 90. Geburtstag.

Dr. Martin Knolle, Lübeck, feiert am 11.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Ingeborg Eskilsson, Harrislee, feiert am 29.05. ihren 80. Geburtstag.

Prof. Dr. Miklos Mályusz, Kronshagen, feiert am 13.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Horst Hagen, Lübeck-Travemünde, feiert am 30.05. seinen 85. Geburtstag.

Priv.-Doz. Dr. Gerhardt Hagemann, Witzhave, feiert am 16.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Joachim Schellmann, Heiligenhafen, feiert am 31.05. seinen 75. Geburtstag.

Dr. Klaus H. Nagel, Scharbeutz, feiert am 17.05. seinen 70. Geburtstag.

Dr. Hans-Hermann Wilking, Elmshorn, feiert am 31.05. seinen 75. Geburtstag.

Wir gedenken der Verstorbenen Dr. Jens Carstens, Eckernförde, geboren am 11.01.1952, verstarb am 14.11.2010.

Dr. Mathilde Müller, Holm, geboren am 09.12.1920, verstarb am 09.03.2011.

Dr. Gerhard Praetorius, Albersdorf, geboren am 06.03.1932, verstarb am 04.02.2011.

Dr. Hans-Holger Prillwitz, Schleswig, geboren am 11.05.1958, verstarb am 16.03.2011.

Dr. Johanna Fischer, Großhansdorf, geboren am 27.10.1909, verstarb am 27.02.2011.

Dr. Maike Leitz, Panker, geboren am 27.02.1972, verstarb am 19.03.20011.

Dr. Andreas Andrelang, Kronshagen, geboren am 31.01.1953, verstarb am 06.03.2011. 44 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Personalia

Ärztekammer trauert um Dr. Hans-Holger Prillwitz Die Ärztekammer Schleswig-Holstein trauert um ihr Mit­glied Dr. Holger Prillwitz, der im März unerwartet ver­starb. Der niedergelassene Kardiologe aus Schleswig wurde 52 Jahre alt. In der Ärztekammer war er in mehreren Funktionen engagiert. In der Kammerversammlung, der er seit 2009 angehörte, interessierte sich Dr. Holger Prillwitz besonders für den Erhalt der freien ärztlichen Berufsausübung, für die Schnittstellen zwischen ambulanter und stationärer Medizin, für die ärztliche Fort- und Weiterbildung sowie für die Belange des ärztlichen Nachwuchses. Dr. Holger Prillwitz war Mitglied im Weiterbildungsausschuss und im Prüfungsausschuss. In der Akademie für Fort- und Weiterbildung in Bad Segeberg war er seit dem vergangenen Jahr im Vorstand engagiert. Neben seinen Aufgaben in der Ärztekammer war Dr. Holger Prillwitz auch als Abgeordneter der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein aktiv. (Red)

Dr. Hans-Holger Prillwitz

(Foto: Wohlfromm)

Professorenwürde für Schleswiger Arzt Der Chefarzt der Gastroenterologie am SCHLEI-Klinikum Schleswig, PD Dr. Stephan Hellmig, darf sich Professor nennen. Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verlieh dem 37-Jährigen den Titel „Außerplanmäßiger Professor“. Mit der Ernennung würdigt die Universität seine Leistungen in Forschung und Lehre. Wissenschaftlich beschäftigt sich der gebürtige Hamburger mit dem genetischen Hintergrund von mit Helicobacter pylori assoziierten Erkrankungen wie der

Ulkuskrankheit, Magenkarzinomen und MALT-Lymphomen. Dabei kommt die Praxis nicht zu kurz. Seit April 2009 leitet Hellmig die neu geschaffene Klinik für Gastroenterologie am SCHLEI-Klinikum Schleswig MLK. Hier bietet er Patienten Behandlungen für das gesamte Spektrum gastroenterologischer Erkrankungen an. Der gebürtige Hamburger macht sich laut Mitteilung seines Hauses für eine enge Zusammenarbeit mit dem niedergelassenen Bereich stark. (PM/Red)

Prof. Christof Hopf leitet DWG-Jahrestagung Der Kieler Prof. Christof Hopf ist Präsident der DWG (Deutsche Wirbelsäulengesellschaft) für das Jahr 2011. Der leitende Arzt des Zentrums für Wirbelsäulenchirurgie, Kinder-, Rheuma- und onkologische Orthopädie im Lubinus Clinicum wird die 6. Jahrestagung der DWG in Hamburg leiten. Programmpunkte der Veranstaltung werden Langzeitergebnisse, neue Methoden, aber auch der Einfluss der Psyche und der Biomechanik auf die Ergebnisse von Behandlungsmaßnahmen sein. Mitglieder des Organisationsstabes sind Beate Scheler, Dr. Lars Gobisch und Dr. Philip Lübke. Gerechnet wird mit rund 1.500 Kongressteilnehmern. Die DWG wurde vor fünf Jahren

aus der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenforschung und der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie gegründet. Als interdisziplinäre Gesellschaft setzt sie sich zusammen aus Grundlagenforschern, operativ behandelnden Ärzten wie Neurochirurgen, Unfallchirurgen und Orthopäden sowie konservativ therapierenden Ärzten. Innerhalb der relativ kurzen Entwicklungszeit sind 730 Kollegen der neuen Fachgesellschaft beigetreten. Neben der interdisziplinären Betrachtung, dem Austausch und der Darstellung der Wertigkeit von Behandlungsmaßnahmen nennt sie die Verbesserung und Qualitätsförderung von Therapiemaßnahmen als Ziele. (PM/Red) Ausgabe 4 | April 2011 45

Personalia

70. Geburtstag von Prof. Klaus-Dieter Kolenda Als Prof. Klaus-Dieter Kolenda, von seinen Freunden kurz „KD“ genannt, seine medizinische Laufbahn 1970 im Städtischen Krankenhaus Kiel begann, hat er sicher noch nicht geahnt, dass der Schwerpunkt seiner klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeit einmal im Bereich der Prävention und Rehabilitation liegen würde. Geboren am 12. April 1941 in Pommern, siedelte er bei Kriegsende nach Husum um und besuchte dort das Hermann-Tast-Gymnasium. Nach dem Me­dizinstudium und der Promotion im Institut für physiologische Chemie der Universität Kiel hat er sich von 1969 bis 1970 als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft unter Prof. Dr. Lüllmann im Institut für Pharmakologie in Kiel mit dem Metabolismus der Herzglykoside, einem seiner späteren Forschungsschwerpunkte, beschäftigt. Nach dem Beginn seiner Tätigkeit 1970 in der 2. Medizinischen Klinik und Poliklinik der Universität Kiel erhielt er 1974 die Facharztanerkennung für Innere Medizin. Unter Prof. Dr. Löffler, dem Nachfolger von Prof. Weiss­ becker, war er seit 1981 Oberarzt der Poliklinik. Nach der Habilitation 1979 wurde er 1984 zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Im Juli 1985 wurde er zum Chefarzt der Ostseeklinik Schönberg-Holm berufen, einer Fachklinik für Rehabilitation von Erkrankungen des Herzens und des Kreislaufs, der Atemwege, des Stoffwechsels und der Bewegungsorgane. Diese Klinik hat er bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Jahr 2006 mit großem Engagement geleitet und zu einer auch überregional bekannten Einrichtung entwickelt. Dazu haben nicht zuletzt auch die von ihm initiierten und einmal jährlich durchgeführten Holmer Kolloquien beigetragen, die sich schwerpunktmäßig mit dem Thema der Prävention und Rehabilitation chronischer Erkrankungen beschäftigt haben. Für diese seit 1986 durchgeführten Kolloquien, die ihm sehr am Herzen lagen, konnte er viele interessante Referenten gewinnen, auch haben sich Mitarbeiter der Klinik regelmäßig mit eigenen Beiträgen beteiligt. Alle Vorträge sind anschließend in Buchform veröffentlicht worden. Besonders hervorzuheben ist die Art und Weise, wie „KD“ mit seinen Mitarbeitern und Untergebenen umgegangen ist. Er stützte sich dabei niemals auf eine „von Amts wegen“ verliehene Autorität, sondern war stets darum bemüht, Argumente sachlich auszutauschen und Konflikte argumentativ in einer kollegialen Art und Weise zu lösen. In diesem Bemühen konnte 46 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

er, wenn er eine Sache für richtig und wichtig erachtete, auch sehr hartnäckig sein. Dies galt nicht zuletzt auch, wenn es um berechtigte Belange der Mitarbeiter ging, daher war er für die Verwaltungsseite der Klinik ein nicht immer einfacher Gesprächspartner. Für ihn hatte ein positives Betriebsklima immer einen hohen Stellenwert, was auch dazu führte, dass persönliche Beziehungen jenseits der ausschließlich beruflichen Zusammenarbeit entstanden sind, die über die gemeinsame Klinikzeit hinaus angehalten haben. Noch heute treffen sich seine ehemaligen Oberärzte mit ihm regelmäßig bei einem abendlichen Essen zu einem intensiven Gedankenaustausch, bei dem medizinische Themen jetzt allerdings nicht mehr im Mittelpunkt stehen. Auch das „Ehemaligen-Treffen“ im März 2011 der Psychologen und Ärzte, die während der langen Amtszeit von Prof. Kolenda in der Ostseeklinik Schönberg-Holm beschäftigt waren, kann als Indiz für ein außergewöhnlich gutes Betriebsklima gewertet werden, zu dem „KD“ einen unverzichtbaren Beitrag geleistet hat. Auch nach seinem Ausscheiden aus der Klinikleitung hat sich Prof. Kolenda, der bis heute über 200 wissenschaftliche Arbeiten und ca. 20 Bücher veröffentlicht hat, medizinisch-wissenschaftlich engagiert. Sein besonderes Interesse gilt auch weiterhin dem Thema „Prävention chronischer Erkrankungen“. Hierzu hat er noch in der letzten Zeit eine Reihe von Beiträgen veröffentlicht, u.a. im Schleswig-Holsteinischen Ärzteblatt und in der „internistischen praxis“. Im wissenschaftlichen Beirat der letztgenannten renommierten Zeitschrift ist er seit einigen Jahren vertreten. Im universitären Bereich beteiligt er sich regelmäßig an der klinischen Vorlesungsreihe „Gesundheitsförderung und Prävention“ mit zwei Vorlesungen. 2010 erfolgte die Veröffentlichung des Buches „Was mich stark macht. Prävention für Jedermann“, das mittlerweile zu einem Bestseller geworden ist. Die Verbindung zur Praxis hält er auch weiterhin aufrecht durch stundenweise Mitarbeit auf dem Gebiet der Prävention in einem Medizinischen Versorgungszentrum in Kiel, außerdem durch gelegentliche Tätigkeit als sozialmedizinischer Gutachter beim Sozialgericht Kiel und beim Schleswig-Holsteinischen Landessozialgericht. Wir gratulieren an dieser Stelle Prof. Kolenda ganz herzlich zu seinem 70. Geburtstag und wünschen ihm noch viele Jahre Tatkraft, Gesundheit und viel Freude im Kreise seiner Familie. Dr. Wolfgang Esters, Kiel

bücher

Buchbesprechung

Wache Beobachtungen und offene Bekenntnisse in Versform Jörg Feldner hat Gedichte des Lübecker Arztes Martin Hartjen gelesen. Hartjens Verse sind Einladungen, die Gedanken auf Reisen zu schicken. Würden alle Menschen nur ihren Beruf ausüben und sonst gar nichts üben, wäre die Welt deutlich ärmer. Alle, die neben ihrem Beruf eine Leidenschaft pflegen und das auch noch öffentlich, machen die Welt reicher. Besonders, wenn sie sich in der Kunst üben, diese auf der Bühne zeigen, ausstellen oder drucken lassen. Heute wird das gern vergessen, früher einmal war es eine solide bürgerliche Tugend, neben dem Beruf auch zu musizieren, zu malen oder zu dichten. Nimmt man mit dieser Auffassung den neuen Gedichtband „Der Traum dieser Welt“ des Lübecker Arztes Martin Hartjen zur Hand, hat man reichlich Vergnügen. Hier hat jemand Stimmungen, Gefühle, Empfindungen, Situationen, die jedem Erwachsenen vertraut sind, der sich selbst halbwegs kennt, in Verse gebracht. Offene Bekenntnisse, wache Beobachtungen, bei denen der Leser sagen kann: Stimmt ja, da war ich doch nicht der Einzige, dem es so ging. Von fröhlich bis tröstlich geht das, und immer ist es wohlgemut. Wohlgemut behandelt Hartjen auch die nicht lustigen Themen. Seine Gedichte sind Einladungen, die eigenen Gedanken auf Reisen zu schicken, nach innen und nach draußen; ein bisschen so, wie wenn man sich in eine stille Kirche setzt. Und manchmal wird es richtig witzig, wie in „Abserviert“, wo die Angeschwärmte abends was Besseres vorhat: „Na dann, wir sehn uns irgendwann, / doch glaub nur nicht, dass ich jetzt wein, / ich schau mir schräge Filme an / und kipp den Wein einfach allein.“ Das kennt man doch, das ging einem doch selbst schon so. Hartjens Gedichte tun wohl mit ihrem Inhalt. Sie glänzen nicht mit ihrer Form; ihr Maß sind drei Strophen und ein einfaches Reimschema. Das wird dem hippen Metropolen-Intellektuellen eher nicht gefallen. Was sich reimt, das gilt als schlicht. Kompliziert ist schicker als verständlich, angeblich. Ehrfürchtig staunend hört der Laie – und Laie ist man ja auf den meisten Gebieten – den hochcodierten Fachspra-

chen von Ärzten (Betriebswirten, Anlageberatern, Versicherungsvertretern, Politikern, Juristen, Verwaltungsbeamten) zu – kompliziert muss ja wohl wichtig sein. Kurz und gut: Wer verrätselte Experimentallyrik schätzt („äßen wir astern, kippten die kähne …“ usw. usw.), der wird hier enttäuscht. Bei Hartjen ist alles klar und für jeden verständlich, und das ist eine ganz große Stärke seiner Gedichte. Das ist der wichtigste Grund, seinem Buch mehr Leser zu wünschen, als Gedichtsammlungen sonst erwarten dürfen. Lediglich eine thematische statt der alphabetischen Sortierung und ein Inhaltsverzeichnis hätten das Buch noch einen Tick besser gemacht. Jörg Feldner Bibliographische Angaben: Martin Hartjen „Der Traum dieser Welt“, 2010, 10,95 Euro, ISBN 978-386870-265-1.

Ausgabe 4 | April 2011 47

Medizin und Wissenschaft

Interview

„Unsere Screening-Kampagnen erreichen zu wenige Männer“ Der Kieler Prof. Axel Hauschild erhielt den Deutschen Krebspreis 2011. Das Schleswig-Holsteinische Ärzteblatt sprach mit dem Preisträger. Prof. Hauschild, zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zum Deutschen Krebspreis! Was war der konkrete Anlass für die Auszeichnung? Hauschild: In erster Linie ging es um meine klinische Arbeit. Positiv bewertet wurden die Entwicklung, Etablierung und Auswertung internationaler Studien, vor allem zum Melanom. Darüber hinaus ging es u.a. um die Entwicklung von Leitlinien und die Zertifizierung von Hauttumorzentren, an denen ich maßgeblich mitgewirkt habe. (Siehe Info-Kasten auf Seite 49.) Hautkrebs ist seit vielen Jahren ein Schwerpunkt Ihrer Arbeit. Was hat sich in den vergangenen 15 Jahren verändert? Hauschild: Zum einen sehen wir heute mehr dünne Melanome, die wir gut behandeln können. Gleichzeitig ist aber die Gruppe der Patienten mit dicken Melanomen, also über vier mm Durchmesser und einer Fünf-Jahres-Überlebenswahrscheinlichkeit von nur 50 Prozent, nicht kleiner geworden, sondern steigt tendenziell an. Das ist alarmierend! Ganz offensichtlich gehen wir mit unseren Screening-Kampagnen an einer Gruppe von Menschen vorbei. Das sind die über 65-Jährigen, vor allem Männer. Die sind meist auch noch beratungsresistent gegenüber der eigenen Ehefrau, die ihren Mann ansonsten zum Arzt schickt. Wie wir an diese Gruppe herankommen sollen, ist uns noch ein Rätsel. Hilfreich wäre es, wenn Hausärzte ältere Patienten zur Teilnahme am Hautkrebsscreening motivieren könnten. Das Screening ist nicht unumstritten. Es kostet Geld und keiner weiß, ob damit Leben gerettet werden kann. Sie befürworten die flächendeckende Untersuchung. Warum? Hauschild: Es gibt keinen Krebs, der so leicht zu diagnostizieren ist wie Hautkrebs. Er liegt an der Hautoberfläche und ist für jedermann gut zu erkennen, wenngleich natürlich eine Gewebeprobe den endgültigen Beweis erbringen muss. Für die meisten Menschen, die sich untersuchen lassen, besteht 48 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

anschließend die Gewissheit, dass sie keinen Hautkrebs haben. Finden wir doch etwas, kann den Patienten schnell geholfen werden, denn „Früh erkannt ist geheilt!“ Das wiederum spart Geld, denn die Behandlung von fortgeschrittenen Erkrankungen ist teuer. Macht sich die Aufklärungsarbeit zum Sonnenschutz langsam bemerkbar? Hauschild: Lichtschäden, die vor 20 Jahren gesetzt wurden, wirken sich erst jetzt aus, deshalb wird die Inzidenz weiter ansteigen. Den Erfolg der Primärprävention, die wir in den vergangenen Jahren mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen betrieben haben, sehen wir erst in etwa zwei Jahrzehnten. Gute Nachrichten kommen aus Australien: Im Januar wurden die Ergebnisse einer ersten 20-Jahres-Studie veröffentlicht. Die Zahl der Melanome unter dauerhaftem Lichtschutz ist nur halb so groß wie unter sporadischem Lichtschutz. Konsequenter Lichtschutz – die Haut mit Kleidung bedecken, Creme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden und insbesondere die Mittagssonne meiden – verhindert also nicht nur hellen Hautkrebs, sondern auch maligne Melanome. Gilt für die Diagnose noch die klassische A-B-C-DRegel? Hauschild: Ich plädiere eher für „Die Regel des hässlichen Entleins“: Der Fleck, der anders aussieht als alle anderen, ist verdächtig. Bei der A-BC-D-Regel – das Mal ist asymmetrisch (A), unscharf begrenzt (B), hat mehrere Farbtönungen (C wie Colour) und im Durchmesser (D) größer als zwei Millimeter – sollte das E für Evolution eingefügt werden: Ein Fleck, der neu auftritt, wächst oder seine Farbe verändert, ist verdächtig. Dicke Melanome entstehen fast immer auf unveränderter Haut, nicht auf einem Leberfleck. Hautkrebs im Frühstadium ist mit hoher Wahrscheinlichkeit heilbar – ein metastasiertes Melanom dagegen gilt als nicht kurativ therapierbar. Hat es dennoch Fortschritte in der Behandlung gegeben?

Medizin und Wissenschaft Hauschild: Das Jahr 2011 kennzeichnet den Durchbruch in der Melanomtherapie. Wir haben zwei völlig neue Substanzgruppen, die unmittelbar vor der Zulassung stehen. Das eine sind die CTLA-4-Inhibitoren. Bei der Beeinflussung von co-stimulatorischen Molekülen zur Verstärkung der Immunantwort handelt es sich um einen völlig anderen Wirkmechanismus als bei den bisher angewandten Therapien. Erste Studien mit dem Antikörper Ipilimumab haben einen signifikanten Überlebensvorteil für Patienten erzielt, das hat es in 35 Jahren Melanomtherapie nicht gegeben. Der mediane Überlebensvorteil bei Patienten mit metastasiertem Melanom, die erfolglos mit einer Chemotherapie behandelt wurden, betrug vier Monate; sie überlebten im Mittel zehn statt sechs Monate. Zweite Innovation: Patienten mit einer B-Raf-Mutation – das sind etwa 50 Prozent aller Melanome – können mit dem B-Raf-Inhibitor RG7204 (Vemurafenib) behandelt werden. Nahezu alle haben einen initialen Therapieerfolg. 80 Prozent der Metastasen bilden sich zurück, 20 Prozent bleiben stabil. Das sind die höchsten Remissionsraten, die jemals bei Tumoren beschrieben worden sind. Eine Phase-3-Zulassungsstudie wurde abgebrochen, weil statistisch ein signifikant längeres Überleben im Vergleich zur Chemotherapie erzielt wurde. Wir wissen jedoch noch nicht, wie lange der Effekt anhält. Derzeit sind es im Schnitt sieben Monate bis zum erneuten Fortschreiten des Tumorwachstums. Wie sieht in zehn Jahren die Therapie des malignen Melanoms aus? Hauschild: Wir hoffen, dass die Mortalität schon bald zurückgeht. Nachdem wir 20 Jahre praktisch



Prof.

Prof. Axel Hauschild aus Kiel, Träger des Deutschen Krebspreises 2011. (Foto: UK S-H)

keinen Fortschritt in der Therapie des Melanoms gesehen haben, ist die Entwicklung nun rasend schnell. Die Behandlung selbst wird zielgerichteter und personalisierter. Der molekularen Untersuchung von Tumormaterial kommt eine große Bedeutung zu. Wir müssen prüfen, welche Therapeutika wir miteinander kombinieren können. Darin liegt wahrscheinlich die große Chance zur Heilung des fortgeschrittenen schwarzen Hautkrebses. Außerdem können wir dank des gewachsenen molekularen Verständnisses Patienten vorab identifizieren, die von einer Behandlung profitieren, und ihnen damit belastende Therapien ersparen. Das Interview führte Uwe Groenewold

Axel Hauschild: Renommierter Hautkrebs-Experte

Mit der Preisverleihung würdigt die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) die wissenschaftlichen Leistungen von Prof. Axel Hauschild bei der Entwicklung und Leitung zahlreicher Hautkrebsstudien. Darüber hinaus gilt die Auszeichnung seinem Engagement für den Aufbau und die Zertifizierung von interdisziplinären Hauttumorzentren sowie seiner Ausarbeitung von Leitlinien für verschiedene Hauttumoren in Deutschland und Europa. Der auch auf internationaler Ebene bekannte Mediziner ist seit 22 Jahren am Campus Kiel tätig, zunächst an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie (1988/89) und anschließend an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie. Seit 1995 leitet Hauschild den Schwerpunktbereich Dermato-Onkologie und Operative Dermatologie. 2004 verlieh die Kieler Universität ihm den Titel „Außerplanmäßiger Professor“. Bereits im Jahr 2003 wurde Hauschild mit dem „Deutschen Hautkrebspreis“ der Deutschen Hautkrebsstiftung ausgezeichnet. (ug)

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114. Deutscher Ärztetag

114. Deutscher Ärztetag

Von der heterologen Insemination zur PID: Die Ärztetage im Norden Kammerpräsident Dr. Franz Bartmann blickt auf einige Themen zurück, die auf Ärztetagen in Schleswig-Holstein behandelt wurden. Nach 26-jähriger Abstinenz und zum 4. Mal in der 138-jährigen Geschichte Deutscher Ärztetage findet vom 31. Mai bis 3. Juni wieder ein Ärztetag in Schleswig-Holstein statt. 1959 und 1985 war Lübeck, 1972 Westerland auf Sylt der jeweilige Tagungsort. Aus logistischen und organisatorischen Gründen fiel die Wahl diesmal auf die Landeshauptstadt Kiel, obwohl unser heimlicher Favorit zunächst erneut Lübeck gewesen war. Der letzte, der 88. Ärztetag 1985 auf schleswig-holsteinischem Boden war insofern bemerkenswert, als die damalige Kammerpräsidentin Dr. Ingeborg Retzlaff inhaltlich den Ärztetag ganz wesentlich mitgeprägt hat. Frau Retzlaff war Präsidentin seit ihrer ersten Wahl 1982 bis zu ihrem krankheitsbedingten Ausscheiden im November 1994. Sie, die Gynäkologin und Geburtshelferin, der Frauen und Mütter immer besonders am Herzen gelegen haben, hat das damalige Schwerpunktthema „Ärztliche, ethische und rechtliche Probleme der extrakorporalen Befruchtung“ wesentlich mit vorbereitet und durch engagierte Diskussionsbeiträge zum erfolgreichen Abschluss beigetragen. Ganz besonders stolz war sie aber darauf, dass dieser Komplex auf ihren Antrag hin bei der anschließenden Beratung zur Ergänzung der Berufsordnung dort Eingang gefunden hat. Für ihre Verdienste in den Themen Schwangerschaftsabbruch, extrakorporale Befruchtung, Em­ bryo­nenforschung und Reproduktionsmedizin wurde sie im Jahr 2002 zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Geburtshilfe und Gynäkologie ernannt. Zuvor hatte sie bereits auf dem 98. Dt. Ärztetag in Stuttgart als höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft vom damaligen Präsidenten des Deutschen Ärztetages, Carsten Villmar, die Paracelsus-Medaille verliehen bekommen. Vor diesem Hintergrund ist es möglicherweise auch kein reiner Zufall, dass die Ärztekammer SchleswigHolstein seit 1996 das In-vitro-Fertilisationsrregister 50 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

(IVF-Register) für 120 Zentren aus dem gesamten Bundesgebiet führt. Zufall ist allerdings, dass auch in diesem Jahr die beiden Themen aus dem Jahr 1985 im weitesten Sinne wieder auf der Agenda stehen. So wird der Vorstand der Bundesärztekammer im Rahmen des Tätigkeitsberichtes sein Eckpunktepapier zur Präimplantationsdiagnostik vorstellen und möglichst beschließen lassen. Das Verfahren baut logisch auf der Beschlusslage von 1985 auf und spiegelt die ungeheure Dynamik medizinischen Entwicklungspoten­ zials der vergangenen Jahrzehnte wieder. Bereits im Vorfeld sind zwei im Bundestag vertretene Ärzte, davon einer Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer, öffentlich auf Distanz zu diesem Papier gegangen. Entsprechend lebhaft verspricht die Diskussion zu werden. Erneut steht auch die Überarbeitung der Berufsordnung auf der Agenda. Und erneut ist es ein stark von ärztlicher Ethik dominiertes Thema, welches in diesem Jahr besondere Beachtung erfahren dürfte. Nach der Modifikation der ärztlichen Grundsätze zur Sterbebegleitung zu Jahresbeginn muss jetzt der § 16 der Berufsordnung: „Beistand für Sterbende“ angepasst werden. Wir haben hier die relativ vertrackte Situation, dass das Berufsrecht aus ethischen Beweggründen dem Arzt die Beihilfe zum Suizid verbietet, das Strafrecht dies aber nicht mit Sanktionen belegt. Von daher kommt einer juristisch und medizinisch einwandfreien Formulierung im Berufsrecht besondere Bedeutung zu. Deshalb ist die Beratung dieses Paragraphen aus dem Tagesordnungspunkt „Beratung zur Änderung der Berufsordnung“ herausgenommen worden. Er wird im unmittelbaren Anschluss an den TOP II „Palliativmedizinische Versorgung in Deutschland“ gesondert verhandelt. Bereits der 62. Deutsche Ärztetag hatte sich 1959 in Lübeck im Übrigen mit der menschlichen Reproduktion und Berufsordnung im weiteren Sinne befasst.

114. Deutscher Ärztetag Nach stundenlanger kontrovers geführter Debatte wurde mit einzelnen Gegenstimmen und wenigen Enthaltungen folgende Entschließung gefasst und damit der zugrundeliegende Vorstandsantrag mit geringfügigen redaktionellen und semantischen Änderungen bestätigt: „Der 62. Deutsche Ärztetag lehnt die künstliche heterologe Insemination (Fremdsamenspende, Verf.) aus sittlichen Gründen ab. Die künstliche heterologe Insemination widerspricht der Ordnung der Ehe. Die Ausführung hat medizinische, rechtliche und psychologisch- ethische Folgen, die für den Arzt nicht übersehbar sind und für die er die Verantwortung mittragen muss ...“ Die unmittelbar anschließende Schlussbemerkung eines in der Diskussion unterlegenen Wortführers verweist auf den bereits oben angesprochenen Konflikt zwischen ärztlichem Ethos, gesellschaftlichem Zeitgeist und rechtlichen Sanktionsmöglichen: „Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren, nach dem, was wir soeben beschlossen haben, hat also der Ärztetag befunden, dass er aus sittlichen Gründen die künstliche Insemination ablehnt, dass er sie aber nicht als strafwürdigen Tatbestand anerkennt. Im Augenblick ist also die Situation gegeben, dass wir ein Verfahren zwar ablehnen, aber keine Möglichkeit haben, einzuschreiten, wenn es geschieht. Darf ich daher darum bitten, dass ins Protokoll aufgenommen wird, man möge sofort Maßnahmen einleiten, die eine entsprechende Berichtigung der Berufsordnung vorsehen.“ Wir mögen die damalige Diktion und den Diskussionsstil heute insgeheim belächeln, aber möglicherweise wird das unseren Nachfolgern in 40 Jahren nicht viel anders gehen, wenn sie die Debatte über ärztliche Sterbebegleitung des diesjährigen Ärztetages nachlesen. Zumindest die Schlussbemerkung aus dem Jahr 1959 betrifft die gleiche Ausgangssituation: Ablehnung aus ethischen Gründen trotz strafrechtlicher Sanktionsfreiheit. Der 75. Dt. Ärztetag 1972 ist vor allem durch die Verabschiedung der „Westerländer Leitsätze“ zur Änderung der Krankenhausstruktur in Erinnerung geblieben. Die nach 1945 noch üblichen großen Hauptabteilungen Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie, soweit diese nicht auch von der Chirurgie mitvertreten wurde, wurden zunehmend und bewusst in kleinere, für die persönliche individuelle Betreuung durch den Chefarzt überschaubare Einheiten mit zunehmender Subspezialisierung aufgeteilt. Dies war aus Gründen der Qualitätssicherung - ein Begriff,

der zur damaligen Zeit in diesem Kontext noch nicht gebräuchlich war - auch zwingend erforderlich, da der Chef meist der einzige Facharzt seines Gebietes im Krankenhaus war und die Assistenzärzte zügig in die Niederlassung abwanderten. Nunmehr sollte aus Sorge vor einer zu weitgehenden Zersplitterung der Medizin eine dynamische Zuteilung des Bettenkontingentes je nach Patientenanfall erfolgen und diese dann in „geregelter kollegialer Zusammenarbeit“ von der Fachgruppe versorgt werden. Dieses Team sollte aus erfahrenen Fachgruppenärzten und einem koordinierenden leitenden Arzt bestehen und von in Weiterbildung stehenden Stationsärzten unterstützt werden. Jeder Patient sollte einen für ihn persönlich verantwortlichen und seine Behandlung koordinierenden Fachgruppenarzt haben. Es gibt eben auch weise und gute Beschlüsse Deutscher Ärztetage nach dem Motto: When all is said and done, more is said than done (Wenn alles gesagt und getan ist, ist mehr gesagt als getan). Wie jedes Jahr wird auch der Ärztetag in Kiel Dienstag um 10:00 Uhr mit einem feierlichen Zeremoniell im Kieler Schloss eröffnet. Der formelle Teil beinhaltet neben Grußworten des gastgebenden Präsidenten und von Honoratioren aus Stadt und Land die Ehrung der seit dem vergangenen Ärztetag Verstorbenen und die Auszeichnung von Kollegen, die sich in besonderer Weise um die deutsche Ärzteschaft verdient gemacht haben, mit der Paracelsus-Medaille. Einer der Preisträger vergangener Jahre, Prof. Fritz Beske aus Kiel, ist Alterspräsident des diesjährigen Ärztetages. Die Rede des Bundesgesundheitsministers, vor allem aber die meist programmatisch ausgerichtete Erwiderung des Bundesärztekammerpräsidenten zum Abschluss der Eröffnungsveranstaltung sind Diskussionsgrundlage für den ersten Tagesordnungspunkt der am Nachmittag beginnenden Plenarsitzung: Gesundheits-, Sozial- und ärztliche Berufspolitik. Ach ja, da war noch was. In diesem Jahr wird das Präsidium der Bundesärztekammer neu gewählt. Diese Wahl beginnt nicht erst mit Aufruf des entsprechenden Tagesordnungspunktes. Die entscheidenden Weichen werden in den Vorbesprechungen der Berufsgruppen und Verbände gestellt, beginnend mit der Hauptversammlung des Marburger Bundes am Samstagmittag und endend mit Auszählung des letzten Wahlzettels am Donnerstagabend. Aber dazu mehr im nächsten Heft. Dr. Franz-Joseph Bartmann, Präsident Ausgabe 4 | April 2011 51

Medizin und Wissenschaft

Das Gendiagnostikgesetz (GenDG) in der Praxis:

Ein Jahr nach Inkrafttreten sind viele Rechtsfragen für Ärzte offen Im zweiten Teil unserer Serie über das GenDG zieht Rechtsanwältin Anne Schäfer eine Zwischenbilanz aus rechtspraktischer Sicht. Das Gendiagnostikgesetz (GenDG) hat Ärzte vor neue Herausforderungen bei Aufklärung und Einwilligung sowie beim Umgang mit genetischen Proben (Speichel, Blut, Haare etc.) gestellt. Nicht überall sind die neuen Regeln auf Zustimmung gestoßen. Gerade der Formularaufwand, den das Gesetz auslöste, verärgerte Ärzte. Sie empfanden das Gesetz – dies hat auch die juristische Beratungspraxis gespürt – als unübersichtlich und wenig praktikabel. Die Ärzte stehen mit ihrer Kritik am Gesetz aber nicht alleine. Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften, in der Humangenetiker, Juristen und Ethiker vertreten sind, sowie die ihr angegliederten Akademien kritisieren das GenDG in einer im November 2010 vorgelegten Stellungnahme. Sie erachten einige Vorschriften als dringend reformbedürftig. Nachfolgend soll eine juristische Zwischenbilanz gezogen werden, die Themen der Beratungspraxis aufgreift. Das GenDG verlangt von den Ärzten bestimmte Vorkehrungen, wenn sie sich nicht der Gefahr von Sanktionen (Bußgeld oder sogar Strafbarkeit) oder einer Haftung aussetzen wollen. So sollte der Arzt vor einer Untersuchung unbedingt klären, ob sie vom GenDG überhaupt erfasst wird. In den Anwendungsbereich des Gesetzes fallen nur genetische Untersuchungen und Analysen an lebenden Menschen, Embryonen und Föten. Nicht erfasst werden bestimmte Bereiche der Präimplantationsdiagnostik (PID) und der präkonzeptionellen Polkörperdiagnostik. Genetische Untersuchungen und Analysen zu Forschungszwecken sowie aufgrund von im Gesetz genannten speziellen Vorschriften (z.B. Infektionsschutzgesetz und Vorschriften über das Strafverfahren) fallen ebenfalls nicht unter das GenDG. Bisher unter Juristen nicht geklärt ist das Verhältnis des GenDG zum Transfusionsgesetz (TFG), dessen Regelungen die sichere Gewinnung von Blut und Blutbestandteilen von Menschen, die Anwendung von Blutprodukten sowie die gesicherte und sichere Versorgung der Bevölkerung mit Blutprodukten gewährleisten sol52 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

len. Da das GenDG dem Schutz des informationellen Selbstbestimmungsrechts des Patienten dient und Untersuchungen von Blut oder Blutprodukten, die nach dem TFG gewonnen und/oder angewendet werden, nicht explizit ausnimmt, ist davon auszugehen, dass das GenDG auch auf solcherart gewonnenes Blut, gewonnene Blutbestandteile und Blutprodukte anzuwenden ist, wenn zusätzlich eine genetische Untersuchung oder Analyse oder eine vorgeburtliche Risikoabklärung im Sinne des GenDG vorgenommen werden soll. Ob eine genetische Untersuchung oder Analyse vorliegt, ist stets im Einzelfall zu prüfen, wie die Gendiagnostikkommission in ihren Mitteilungen zu Recht herausgestellt hat. Juristischer Dreh- und Angelpunkt für die Prüfung ist § 3 GenDG, der Begriffsbestimmungen festlegt. Hier stellen sich viele Detailfragen, was damit zusammenhängt, dass die Begriffe der genetischen Untersuchung und der genetischen Analyse weit gefasst sind. Die genetische Untersuchung wird definiert als „eine auf den Untersuchungszweck gerichtete genetische Analyse zur Feststellung genetischer Eigenschaften oder vorgeburtliche Risikoabklärung einschließlich der Beurteilung der jeweiligen Ergebnisse.“ Die genetische Analyse ist darauf gerichtet, genetische Eigenschaften festzustellen, wobei die Analyse als zytogenetische, als molekulargenetische oder als Genproduktanalyse erfolgt (vgl. § 3 Nr. 2 GenDG). Beiden Begriffsbestimmungen gemeinsam ist, dass die Untersuchung bzw. Analyse zu einem bestimmten Zweck vorgenommen wird. Daher fallen Zufallsbefunde, die nicht auf die Feststellung genetischer Eigenschaften abzielen, nicht unter den Begriff der genetischen Untersuchung bzw. Analyse. Ferner kann nach den Gesetzesmaterialien davon ausgegangen werden, dass auch HLA-Status-Untersuchungen zur Spender- und Empfänger-Typisierung im Bereich der Knochenmarkspende keine genetischen Untersuchungen im Sinne des GenDG sind. Welche weiteren Unter-

Medizin und Wissenschaft suchungen und Analysen vom GenDG erfasst werden und damit besondere Aufklärungs- und Einwilligungserfordernisse stellen sowie einen besonderen Umgang mit den Informationen und den Proben fordern, muss im jeweiligen Einzelfall geklärt werden. Wer sich nicht an die Vorgaben des GenDG hält, kann mit empfindlichen Sanktionen belegt werden. Das GenDG sieht für Verstöße unterschiedliche Sanktionsmöglichkeiten vor. Eine genetische Untersuchung zu medizinischen Zwecken darf beispielsweise nur nach wirksamer Einwilligung vorgenommen werden. Fehlt eine solche, kann dem verantwortlichen Arzt eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe drohen. Gleiches gilt bei Untersuchungen zur Klärung der Abstammung, die gegen den Grundsatz der strengen Zweckbindung verstoßen: also wenn eine Probe für über die Klärung der Abstammung hinausgehende Untersuchungen genutzt wird oder Feststellungen über andere Tatsachen getroffen werden. Werden solche Handlungen gegen Entgelt oder in der Absicht begangen, sich oder einen Anderen zu bereichern oder zu schädigen, droht sogar eine Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren oder eine Geldstrafe. Andere Verstöße werden als Ordnungswidrigkeiten behandelt und können zu einer Geldbuße führen. Dies trifft beispielsweise auf genetische Untersuchungen zu, die nicht von Personen mit der vom GenDG vorausgesetzten Befähigung vorgenommen werden. Für solche Verstöße kann ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro festgesetzt werden. Auch höhere Geldbußen sind möglich. Wird beispielsweise eine Probe nicht zu dem Zweck verwandt, zu dem sie gewonnen wird, droht ein Bußgeld von bis zu 300.000 Euro. Ein Problem für den verantwortlichen Arzt können Auskunftsanfragen von Angehörigen sein. Das GenDG sieht keine Auskunftsansprüche vor. Ein Arzt ist Angehörigen eines Patienten gegenüber nicht verpflichtet, Auskunft über ein Untersuchungsergebnis zu einer genetischen Erkrankung zu geben. Nach dem GenDG darf er das Ergebnis einer genetischen Analyse grundsätzlich ausschließlich der betroffenen Person, also dem Patienten mitteilen, dem die Probe entnommen wurde und der in die Entnahme und Untersuchung eingewilligt hat (§ 11 Abs. 1 GenDG). Nur wenn sich der Patient ausdrücklich und schriftlich damit einverstanden erklärt hat, dass das Ergebnis einer anderen von ihm bestimmten Person mitgeteilt wird, darf der Arzt dieser Person Auskunft geben.

Rechtsanwältin Anne Schäfer: Ein Jahr nach dem Inkrafttreten des GenDG gibt es noch viele offene Rechtsfragen. (Foto: Privat)

Hat der Patient dagegen die Einwilligung in die Untersuchung widerrufen, darf der Arzt weder dem Patienten noch einer anderen vom Patienten bestimmten Person (z.B. Angehörigen) das Ergebnis mitteilen. Wird ein Labor durch einen beauftragenden Arzt eingebunden, darf das Labor dem Patienten das Ergebnis nicht – auch nicht auf dessen persönliche, z.B. telefonische Anfrage hin – mitteilen. Dies dürfte aber anders liegen, wenn der Patient den Laborarzt unmittelbar aufsucht und mit der Untersuchung beauftragt. Wichtig ist, dass das GenDG die Geltung anderer Vorschriften zur Schweigepflicht (§ 203 StGB, § 9 Berufsordnung für Ärzte der Ärztekammer Schleswig-Holstein) nicht ausschließt. An sie ist der Arzt daher weiterhin gebunden. Daher gilt: Auch wenn sich der Arzt in einer Fürsorgepflicht für Angehörige eines Patienten fühlt, weil dieser beispielsweise ein erblich bedingtes erhöhtes Brustkrebs- oder Darmkrebsrisiko hat und der Arzt ihn gebeten hat, diese Information in der Familie weiterzugeben, darf der Arzt nicht von sich aus mit den Angehörigen in Kontakt treten und sie informieren. Denn schon allein die Tatsache, dass der betreffende Patient beim Arzt war, unterliegt der Schweigepflicht. Ein Jahr nach dem Inkrafttreten des GenDG gibt es noch viele offene Rechtsfragen. Hilfe im Dschungel der Vorschriften sollte wegen des Sanktions- und Haftungsrisikos von juristischer Seite eingeholt werden. Hier können Einzelfragen praxisgerecht für den Arzt gelöst werden. Anne Schäfer, M.A., Rechtsanwältin Sozietät Dr. Rehborn * Rechtsanwälte Dortmund Ausgabe 4 | April 2011 53

Medizin und Wissenschaft

Hirnforschung

Willensfreiheit: Philosophie will Deutungshoheit nicht hergeben Zwei Veranstaltungen in Hamburg beschäftigten sich mit der Frage, wie es um die menschliche Willens- und Handlungsfreiheit steht. Von Horst Kreussler Die Willensfreiheit von Ärzten bei der Patientenbehandlung könnte ebenso wie die Willensfreiheit der Patienten (bei Einwilligungen, bei der Therapietreue) durch immer mehr einschränkende Randbedingungen zum Problem werden. Umso wichtiger bleibt die Grundfrage, wie groß die menschliche Willensund Handlungsfreiheit im Licht der jüngsten Hirnforschung überhaupt sein können. Darüber informierten in Hamburg zwei getrennte Veranstaltungen, zunächst am 9. Februar die Podiumsdiskussion „Mein Wille geschehe“ der Katholischen Akademie Hamburg in Kooperation mit der Bucerius Law School. Unter der Moderation von Christian Geyer, Leiter der FAZ-Wissenschaftsredaktion, diskutierten auf der einen Seite der Hirnforscher Prof. Dr. rer. nat. Gerhard Roth (Bremen) und auf der anderen Seite der Strafrechtler Prof. Thomas Hillenkamp (Heidelberg) sowie die Philosophen Prof. Thomas Buchheim (München) und Prof. Holger Zabarowski (Washington). Den juristischen Part übernahm Hillenkamp mit dem zentralen Statement, er sehe keine Widerlegung des Freiheitsbegriffs durch die „Limbier“ (die Hirnforscher mit ihrer Betonung des willensleitenden Limbischen Systems). Das Strafrecht setze für die Strafe Schuld im Sinne von Vorwerfbarkeit voraus, d.h. der Täter müsse sich frei zwischen Recht und Unrecht entschieden haben können. Das Strafrecht beziehe sich auf Alltagserfahrungen der Menschen. Natürlich gebe es Schuldausschließungs- und Schuldmilderungsgründe, doch könne keine Rede davon sein (so aber der bekannte Hirnforscher Wolf Singer), unser Ich sei nicht mehr Herr im Haus. Eine Abschaffung des Schuldstrafrechts würde auch den darin eingeschlossenen Schutz des Straftäters aufgeben (Strafe nur, soweit Schuld vorliegt) und den Täter nahezu eher als gefährliche „Sache“ denn als Person qualifizieren – mit der Gefahr eines kaum begrenzten Zweck-Strafrechts. Roth entgegnete, die Frage der Willensfreiheit sei schon lange vor der Hirnforschung auch von Rechts54 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

gelehrten wie Pufendorf thematisiert worden. Er sehe sich nicht als Deterministen, wolle keineswegs die Geisteswissenschaftler widerlegen, sondern mit Experimenten nur plausibel machen, dass Willensentscheidungen ein bedeutsames biologisches Substrat hätten. Für ihn werde der Straftäter durch seine Motive (als Hirnaktivitäten in der Bildgebung sichtbar) zur Tat getrieben. Der Wille sei im Sinne der Psychologie eine „fokussierte Motivlage“. Eine angenommene alternativistische Willensfreiheit im Sinne Kants, völlig frei so oder so handeln zu können, halte er für eine Illusion. Der Straftäter könne ohne Weiteres auch wegen seiner bloßen Verantwortung für die Tat bestraft werden. Diese Botschaft, zugespitzt „Keiner kann anders, als er ist“, ließ die Philosophen auf dem Podium nicht ruhen: „Wer kann, kann auch anders“, war ihre Erwiderung. Eine freie Entscheidung zeigt sich nach Buchheim darin, dass wir auf die mögliche gegenteilige Entscheidung verzichten. Selbst wenn unser Wille von Motiven bestimmt sei, könnten wir die Motive, zumal bei langen Handlungsketten, reflexiv „bearbeiten“. Fazit: Die Philosophie lässt sich von der Hirnforschung nicht die Deutungshoheit über die Frage der Willensfreiheit nehmen. Auch für Arzt und Patient gibt es im Prinzip Entscheidungsfreiheit – wie viel im Einzelfall, ist eine andere Frage. Der Hirnforschung wiederum bleiben noch genug wichtige Erkenntnisse, wie in der zweiten Veranstaltung am 22.02. mit dem Göttinger Neurobiologen Prof. Gerhard Hüther (Göttingen) deutlich wurde. In der Diskussions- und Sendereihe von NDR Info und der ZEIT-Stiftung „Die gehetzte Gesellschaft oder Brauchen wir einen anderen Lebensrhythmus“ ging es im NDR-Radiohaus um das Thema 2: Viel Wissen, wenig Orientierung: Wie lässt sich die Informationsflut bewältigen? Das allgegenwärtige Thema – anders formuliert: Die Digitalisierung und die Folgen – ist ja auch im Gesundheitswesen und in der Medizin längst angekom-

Medizin und Wissenschaft men. Von der Pädiatrie über die Psychosomatik/Psychotherapie bis zur Rechtsmedizin – mit den krankmachenden Seiten der letzten technischen Revolution haben Ärzte mehr zu tun, als ihnen lieb ist, und nicht immer nur bei ihren Patienten. Sie, die Ärzte, dürfte die präventive Frage interessieren: Was lässt sich vorbeugend gegen Reizüberflutung und gefühlte Beschleunigung tun – so fragten auch die drei Experten auf dem Podium unter Moderation von Ulrike Heckmann (NDR Info). Es gab keine Patentlösung, aber immerhin weitgehende Übereinstimmung zwischen Hirnforscher Hüther und Wissenschaftspublizist Dr. rer. nat. Stefan Klein („Die Glücksformel“) und zum Teil auch Prof. Peter Kabel (Interactive Design an der Hochschule für angewandte Wissenschaften, Hamburg): Wir müssen die Chance nutzen, in einer Zeit allgemeiner Orientierungslosigkeit („jeder darf im Prinzip alles“) gründlich zu überlegen, was wir (wissen) wollen und was nicht. Erst kommt die Bewertung, was wirklich für mich wichtig ist, dann brauche ich kein gleichzeitiges „Multitasking“. Ein konzeptionsloses Kommunizieren im Internet („Geschwätz“) zur eigenen Affektkontrolle gegen Langeweile, Ärger usw. ist für unser Hirn ungünstig und kann gefährlich sein. Heckmann hatte eingangs auf das Missverhältnis Quantität – Qualität hingewiesen und auf „kollektive Burnout-Erfahrungen“, die nicht nur individuelle, sondern gesellschaftliche Reaktionen erforderten. Dennoch seien wir zumeist „unfähig, (das Übermaß)



zu drosseln“, wie in der ersten Sendung „Immer unter Druck“ gesagt worden sei. Daher müssten wir bei den Kindern anfangen: „Kinder brauchen zunächst vor der virtuellen „richtige“ Realitätserfahrung, sie müssen ihren eigenen Körper, ihre Umwelt, ihre nächsten Bezugspersonen kennen lernen.“ (Hüther mit Zustimmung von Klein). In Wahrheit scheint es vielfach anders zu sein, Zitat aus „Stadtpunkte“ der Hamburgischen Arbeitsgemeinschaft für Gesundheitsförderung, Febr. 2011, S.2: „[S]tatt auf dem Spielplatz vor der Spielkonsole. Die Folgen sind verheerend: Viele Heranwachsende können nicht auf einem Bein stehen, hüpfen oder rückwärts laufen ... am Ende stehen Übergewicht und chronische Krankheiten.“ Später, in Ausbildungs- und Arbeitsverhältnissen, mangele es an Vorgesetzten mit guten Führungsqualitäten (von leitenden Ärzten war expressis verbis nicht die Rede). Gerade unter den heutigen Arbeitsbedingungen sei es wichtig, Mitarbeiter zu inspirieren, ihnen Verantwortung zu geben, sie zur Freude an der Arbeit zu motivieren, ihnen Anreize zu geben, statt sie kleinzumachen. Hüther: „Unser Hirn ist sehr anpassungs- und leistungsfähig, besonders, wenn es mit Begeisterung in Freiräumen tätig sein kann. Hier sehe ich gerade in Zeiten einer Desorientierung Chancen zum Nachdenken und zu neuer Produktivität.“ Horst Kreussler

5. Offene Europäische Fechtmeisterschaften der Medizin-Berufe a. W.

Schirmherrschaft: Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerin für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport der Regierung des Saarlandes. Am 11. Juni 2011 in 66763 Dillingen/Saar, Sporthalle West (am Eisstadion) Veranstalter: DFB/Fechter-Bund Saar, Ausrichter FSG Dillingen 1928 e.V., Organisation: Dr. Hans-Wilhelm Deutscher, Illtalstraße 58, 66571 Eppelborn-Bubach, Tel. 06881/7026, Fax -897399, E-Mail Dr.Deutscher-praxisna telemed.de oder Dr.Deutscheret-online.de, startberechtigt: alle Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte, Apotheker sowie sonstige Angehörige der Medizinberufe und die Studierenden und Azubis der entsprechenden Fächer mit gültigem Sportpass, Gebühren: 20 Euro je Waffe per Verrechnungsscheck mit Meldung, 30 Euro für Doppelstarter, Studenten und Azubis zahlen die Hälfte. Ort: Hotel Bawelsberger Hof, Dillingerstraße 5a, 66763 DillingenDiefflen, Tel. 06831/769990, Fax 06831/7699976, Kennwort: Fechten, Hotel Gambrinus, Saarstraße 33, 66763 Dillingen, Tel. 06831/71103, Fax 06831/707274, Kennwort: Fechten, Der kleine Grieche, Weinligstraße 21, 66763 Dillingen, Tel. 06831/769880, Fax 06831/7698819, Kennwort: Fechten, Gemeinschaftsunterkunft in der Turnhalle Merziger-Straße, 66763 Dillingen (eigener Schlafsack), 5 Euro. Ausrichter und Veranstalter übernehmen keine Haftung, Änderungen vorbehalten. Alle Teilnehmer erhalten Urkunden, die Finalisten zusätzlich Preise. Imbissstand und Ausrüster vorhanden. Im Anschluss an das Finale findet ein Gesellschaftsabend statt. (PM)

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Medizin und Wissenschaft

Prävention

Primärprävention des T2DM durch Lebensstil-Änderungen Was es außer neuen Abkürzungen auf diesem wichtigen Gebiet der Prävention noch Neues gibt, erläutert der folgende Artikel von Prof. Klaus-Dieter Kolenda. In Heft 6/2007 dieser Zeitschrift wurde unter dem Titel „Primärprävention des Diabetes mellitus Typ 2 in Risikogruppen – eine wichtige Zukunftsaufgabe“ dargestellt, dass bei Risikopersonen mit gestörter Glukosetoleranz (IGT) durch Lebensstil-Änderungen etwa 50 Prozent der Diabetes-Inzidenz dauerhaft vermieden werden können1. Deshalb wurde die Gründung von Diabetes-Präventionsgruppen empfohlen, die von ausgebildeten Präventionsmanagern angeleitet werden. Im Folgenden soll gezeigt werden, welche neuen Entwicklungen es auf dem Gebiet der Diabetes-Prävention in Deutschland und Europa gibt und welche Barrieren bestehen. Viele Informationen sind dem empfehlenswerten Buch „Diabetes in Deutschland – Fakten – Zahlen – Prävention“ entnommen, das im Herbst letzten Jahres erschienen ist, und können dort vertieft werden2 (Abbildung 1, siehe Seite 57). Das Buch enthält eine Zusammenstellung aktueller wissenschaftlicher Arbeiten rund um das Thema Diabetes-Prävention von vielen führenden Experten aus Deutschland und Europa. Weitere Informationen sind im Internet unter www.diabetesstiftung.de zu erhalten. Neue epidemiologische Daten: In Deutschland wurde 2005 die Anzahl der Patienten mit Typ-2-Diabe-



Tab. 1

 Myokardinfarkt: Männer: 3,7; Frauen: 5,9  Herz-Kreislauf-Tod: Diagnose vor dem 30. Lebensjahr: 9,1; Diagnose nach dem 30. Lebensjahr: 2,3  Apoplex: 2-4  Erblindung: 5,2  Niereninsuffizienz bei Männern: 12,7  Amputationen der unteren Extremität: 22,2  Fußulzera: 45 Tab. 1: Odds Ratios bzw. relative Risiken für Komplikationen von Diabetikern im Vergleich zu Nicht-Diabetikern bzw. der Normalbevölkerung (in Anlehnung an 5) 56 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

tes mellitus (T2DM) auf ca. acht Millionen, entsprechend ca. zehn Prozent der Gesamtbevölkerung geschätzt 3. Diese Zahl setzt sich zusammen aus etwa sechs Millionen behandelten Diabetikern und einer Dunkelziffer von etwa zwei bis drei Millionen. Durch die Zunahme von Übergewicht und Bewegungsmangel und vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten mit einem weiteren deutlichen Anstieg des T2DM gerechnet. Trotz der hohen individuellen und gesellschaftlichen Belastungen durch den Diabetes liegen jedoch für die deutsche Bevölkerung bisher nur wenige bevölkerungsbasierte epidemiologische Daten vor. Aus den Ergebnissen der KORA-(Kooperative Gesundheitsforschung in der Region Augsburg)-Studie, die in dem oben genannten Buch als erster Beitrag abgedruckt ist, ergibt sich, dass in der Altersgruppe 54-75 Jahre eine Prävalenz des unentdeckten Diabetes von 8,5 Prozent besteht, die etwa ebenso hoch ist wie die Prävalenz des bekannten Diabetes4. In dieser Altersgruppe wurde eine Inzidenz von 270.000 Neuerkrankungen pro Jahr gefunden. Nimmt man ein Verhältnis von 1:1 für bekannte/unerkannte Diabetesfälle in der erwachsenen Bevölkerung in Deutschland an, muss von einer deutlich höheren Prävalenz als bisher angenommen ausgegangen werden. In der KORA-Studie wurde ferner der Zusammenhang zwischen Aktiv- und Passivrauchen und dem Auftreten eines T2DM untersucht. Es fand sich ein doppelt so hohes Diabetesrisiko bei Nie-Rauchern, die Passivrauch ausgesetzt waren, und ein dreifach erhöhtes Risiko bei Aktivrauchern im Vergleich zu Nie-Rauchern ohne Passivrauchexposition. Im zweiten Beitrag mit dem Titel „Diabetische Folgeerkrankungen“ sind die in Deutschland vorliegenden Daten zu diesem Thema zusammengestellt5 (Tabelle 1). Dabei zeigt sich, dass schwerwiegende gesundheitlich beeinträchtigende Ereignisse wie Amputationen,

Medizin und Wissenschaft Erblindungen, terminale Niereninsuffizienz mit Nierenersatztherapie, Schlaganfälle, Herzinfarkte und Schwangerschaftskomplikationen bei Personen mit Diabetes erheblich häufiger als in der nicht diabetischen Population auftreten. Gewisse Verbesserungen der Situation insgesamt in den letzten Jahren werden auf technische Entwicklungen der Diabetestherapie und strukturierte Versorgungsmodelle wie die Einführung von Disease-Management-Programmen zurückgeführt. Das europäische IMAGE-Projekt: Im Mittelpunkt des Buches steht die Darstellung des IMAGE(Development and Implementation of a European Guideline and Training Standards for Diabetes Prevention)-Projekts, das in den letzten Jahren von einer großen Anzahl von Experten aus ganz Europa erarbeitet worden ist6. Es besteht aus fünf einzelnen Bausteinen: einer europäischen evidenzbasierten Leitlinie, einer europäischen Praxisleitlinie („Toolkit“), einem Curriculum für die Ausbildung von Präventionsmanagern, einem E-Learning-Portal für Präventionsaktivitäten und einer Übersicht über Qualitätsindikatoren in der Prävention. Auf einige wichtige Aspekte soll hier kurz eingegangen werden. Die europäische Leitlinie vergleicht die vorliegenden Screening-Instrumente zur Erkennung von Risikopersonen für T2DM und kommt zu dem Ergebnis, dass der finnische Risikotest (FINDRISC), für den man nur einige Minuten benötigt und der auch online ausgefüllt werden kann, die Anforderung für ein einfaches nicht-invasives und kostengünstiges In­ strument erfüllt. Er wurde in mehreren europäischen Kohorten angewendet und erwies sich als zuverlässig sowohl für die Erkennung von nicht diagnostiziertem Diabetes als auch für die Vorhersage eines zukünftigen Diabetes-Risikos. Ferner sind in der europäischen Leitlinie die wichtigsten T2DM-Präventionsstudien dargestellt. Von zentraler Bedeutung ist die finnische Diabetespräventionsstudie (DPS). Diese randomisierte und kontrollierte Interventionsstudie (RCT) konnte zeigen, dass bei Risikopersonen mit IGT und einem individuell abgestimmten umfangreichen Programm für Lebensstil-Änderungen in einer Studiendauer von 3,2 Jahren 58 Prozent der Diabetesinzidenz vermieden werden können (Tabelle 2, siehe Seite 58)7. Bei keinem Patienten, der mindestens vier von fünf Therapiezielen erreichte, fand sich ein Diabetes. In der Nachbeobachtungsstudie nach sieben Jahren fand sich immer noch eine relative Risikoreduktion von

(Abb. 1)

insgesamt 46 Prozent, obwohl in den letzten drei Jahren keine Intervention mehr erfolgt war8. Mittlerweile liegen weitere vergleichbare Studien aus den USA, China, Indien und zuletzt aus Japan vor, die ebenfalls eindrucksvoll belegen, dass durch Lebensstil-Änderungen eine Primärprävention des Diabetes mellitus bei Risikopersonen erreicht werden kann. In der europäischen Praxisleitlinie werden die Erfordernisse und Elemente eines Diabetespräventionsprogramms in seinen Einzelheiten dargelegt. Dazu gehören Leitlinien einer gesunden Ernährung, Anregungen für eine Steigerung der körperlichen Aktivität und für die Motivation der Zielpersonen zu Verhaltensänderungen, aber auch Vorstellungen, wie ein Präventionsprogramm aufzubauen und zu finanzieren ist. Kernstück des IMAGE-Projekts ist das Curriculum für die Weiterbildung zum Präventionsmanager. Hierfür wurden acht spezielle Module erarbeitet, die ebenfalls online abgerufen werden können. Ziel ist es, Fachkräfte heranzubilden, die Personen mit einem erhöhten Risiko für T2DM und damit für kardiovaskuläre Erkrankungen langfristig unterstützen können. Denn die vorliegenden Studien haben ergeben, dass die Anleitung und Beratung durch geschulte Fachkräfte eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Prävention ist. Derzeit wird in Deutschland die Weiterbildung zum Präventionsmanager jedoch Ausgabe 4 | April 2011 57

Medizin und Wissenschaft nur in Mönchengladbach durchgeführt. Sie richtet sich an Fachkräfte mit einer staatlich anerkannten Ausbildung in den Bereichen Ernährung und Bewegung. Teilnehmen können so z.B. Ökotrophologen, Diätassistenten, Diplom-Ernährungswissenschaftler, Sportwissenschaftler, Physiotherapeuten, Sport- und Gymnastiklehrer und Ernährungsmediziner. Vorrang für die Prävention: Der letzte Abschnitt des Buches beschäftigt sich mit dem Stand der Prävention in Deutschland9. Die Frage, ob wir derzeit wirklich eine Präventionspolitik haben, die diesen Namen verdient, wird mit Nein beantwortet. So sind z.B. die Krankenkassen stolz darauf, dass sie im Jahr 2008 für jeden Versicherten 4,83 Euro für Prävention und Gesundheitsförderung investierten. Das sind aber gerade einmal 0,2 Prozent der GKV-Gesamtausgaben. Auf der anderen Seite betrugen die direkten Kosten für Diabetespatienten in Deutschland im Jahr 2004 rund 33,9 Milliarden Euro und die Gesamtkosten (einschließlich der indirekten Kosten) etwa 60 Milliarden. Diese Ausgabenpolitik ist Ausdruck der vorherrschenden Krankheitsorientierung unseres Gesundheitswesens. Diese muss abgelöst werden durch eine vorrangige Gesundheitsorientierung, bei der Prävention zu einer zentralen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe wird, wenn wir auf diesem Gebiet erfolgreich sein wollen.



Tab. 2

Design: RCT mit 522 Patienten mit Übergewicht/ Adipositas (durchschnittl. BMI 31) und IGT. IG: Individuell abgestimmtes umfangreiches Programm mit fünf Zielen. Dauer 3,2 Jahre. Fünf Interventionsziele:  Verringerung des Körpergewichtes um > fünf Prozent  Verminderung des Fettgehaltes der Nahrung auf < 30 Prozent  Verringerung des Anteils gesättigter Fettsäuren auf < 10 Prozent  Zunahme der Ballaststoff-Aufnahme auf 15 g/ 1.000 kcal  Moderate Bewegung für mindestens 30 min/Tag Ergebnisse: IG: RRR 58 Prozent, ARR 12, NNT 8,3; bei keinem Patienten Diabetes, der vier (von fünf) Therapiezielen erreichte. Tab. 2: Design, Intervention und Ergebnisse der finnischen Diabetes-Präventionsstudie (DPS; 7). RCT: randomisierte und kontrollierte Interventionsstudie; IG: Interventionsgruppe; IGT: impaired glucose tolerance; RRR: relative Risikoreduktion; ARR: absolute Risikoreduktion: NNT: number needed to treat. 58 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Bei der Prävention des T2DM kommt dem Hausarzt als in der Regel langjähriger Vertrauensperson des Patienten eine entscheidende Bedeutung zu. Eine innovative Zusammenarbeit zwischen Hausarzt und Präventionsmanager könnte eine geeignete Lösung sowohl bei der Rekrutierung als auch bei der Motivation von Risikopatienten sein. Bei der Ansprache dieser Personengruppe durch den Hausarzt kann von einer hohen Compliance ausgegangen werden, sodass das Bewusstsein und Interesse für die erforderlichen Änderungen des Lebensstils gestärkt würden. Fazit und Ausblick: Der vorliegende Artikel will aufzeigen, dass die Konzepte für die Primärprävention des T2DM bei Risikopatienten in den letzten Jahren weiter präzisiert und verbessert wurden. Sie wurden auf der europäischen Ebene von vielen namhaften Experten diskutiert und sind weiterentwickelt worden. An überzeugenden und praktikablen Konzepten mangelt es also nicht. Aber leider an der Umsetzung. Die Schaffung von Diabetes-Präventionsgruppen für Risikopatienten ist deshalb weiterhin eine wichtige und dringende Zukunftsaufgabe. Voraussetzung ist die Ausbildung von Präventionsmanagern, die derartige Gruppen effektiv betreuen könnten. Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern (z.B. Finnland und Polen) werden diese Ausbildungsgänge aber derzeit in Deutschland (mit einer Ausnahme) nicht angeboten. Dafür fehlen wahrscheinlich vor allem effektive finanzielle Anreize. Daran muss sich in nächster Zukunft etwas ändern. Hier ist auch die Politik gefordert. Denn während in den vergangenen Jahrzehnten die Tendenz bestand, dass die durchschnittliche Lebenserwartung um etwa zwei Jahre pro Dekade angestiegen ist, zeigen neue Hochrechnungen, dass jeder zweite ab 2000 Geborene an einem Diabetes erkranken und in jüngeren Jahren als seine Eltern sterben wird, wenn sich der derzeitige Lebensstil nicht ändert. Davon sind Angehörige der unteren Sozialschicht stärker betroffen als Angehörige der mittleren oder oberen. Deshalb sollte die Zielperspektive einer guten und solidarischen Gesundheitspolitik sein: mehr gesunde Jahre in einem längeren Leben. Das wird nur zu erreichen sein, wenn die Prävention in Zukunft Vorrang erhält. Das gilt insbesondere für die Primärprävention der Volkskrankheit Diabetes. Literatur beim Verfasser oder im Internet unter www. aeksh.de. Prof. Dr. Klaus-Dieter Kolenda, Kronshagen, E-Mail [email protected]

Medizin und Wissenschaft

Forschung

23 genetische Varianten, die das Herzinfarktrisiko erhöhen Neue Einblicke in die genetischen Ursachen der koronaren Herzerkrankung und des Herzinfarktes liefert eine Studie unter Mitwirkung des UK S-H. Jedes Jahr sterben in Europa rund 750.000 Menschen an einem Herzinfarkt. Die zugrunde liegende Atherosklerose der Herzkranzarterien und der Herzinfarkt gehören damit in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Neben traditionellen Risikofaktoren wie Alter, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus, Zigarettenrauchen oder Übergewicht, spielen vererbbare Risikofaktoren eine erhebliche Rolle bei der Entstehung der Erkrankung. Dies wurde durch die Ergebnisse einer groß angelegten neuen Studie nun deutlich untermauert. Gemeinsam mit mehr als 150 Wissenschaftlern aus der ganzen Welt entdeckten deutsche Forscher 13 neue Risikogene für die koronare Herzerkrankung (KHK) und den Herzinfarkt. Zudem konnten zehn der zwölf zuvor bekannten Risikogene bestätigt werden. Diese bahnbrechenden Untersuchungen wurden durch die Europäische Union und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Identifizierung dieser Risikogene erlaubt völlig neue Einsichten in die Krankheitsentstehung und eröffnet mittel- bis langfristig bislang ungeahnte Möglichkeiten für die Prävention und Therapie. Insgesamt wurden für diese weltweit beispiellose Studie 22.000 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und 65.000 gesunde Personen untersucht, um Regionen im menschlichen Genom aufzuspüren, die mit einem erhöhten KHK-Risiko vergesellschaftet sind. Die Ergebnisse wurden bei weiteren 50.000 Personen bestätigt. Dabei zeigte sich, dass sich bei alleinigem Vorliegen jedes der 13 neu entdeckten Risikogene die Gefahr, eine KHK zu entwickeln, um sechs bis 17 Prozent erhöht. Dies belegt die Relevanz der erblichen Komponente bei dieser Erkrankung. Die neue Studie wurde durch ein internationales Konsortium von Forschern aus Deutschland, England, Island, Belgien, Kanada, Italien, Frankreich und den USA durchgeführt und von Wissenschaftlern der Universität zu Lübeck koordiniert. Von deutscher Seite waren Kollegen der Universitäten Regensburg,

Mainz, Bonn, Kiel und des Helmholtz Zentrums in München beteiligt; sie wurden im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes (NGFN-Plus) gefördert. Die Suche nach den Risikogenen wurde durch die gleichzeitige Analyse von mehr als zwei Millionen über das gesamte Genom verteilten Genvarianten (sog. SNPs) möglich. Diese methodische Innovation hat die Suche nach vererbbaren Krankheitsursachen in den vergangenen vier Jahren revolutioniert. In kurzer Folge wurde so in den vergangenen Jahren über die Identifikation bislang unbekannter Gene bzw. Genregionen für häufige Volkskrankheiten berichtet, unter ihnen Diabetes mellitus, Brustkrebs, Prostatakrebs und Fettsucht. Die am 6. März 2011 im Wissenschaftsjournal Nature Genetics publizierten Ergebnisse werden von Studienleiter Heribert Schunkert, Professor an der Universität zu Lübeck und Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, erklärt: „Gemeinsam haben wir die bislang größte genetische Studie zu kardiovaskulären Erkrankungen durchgeführt. Insgesamt konnten wir in unseren Daten 23 genetische Varianten nachweisen, die das Herzinfarktrisiko erhöhen.“ Christian Hengstenberg vom Universitätsklinikum Regensburg ergänzt: „Eine überraschende Erkenntnis war die Tatsache, dass nur wenige der genetischen Varianten die Anfälligkeit für die koronare Herzkrankheit über eine Wirkung auf traditionelle Risikofaktoren wie hohes Cholesterin oder hohen Blutdruck vermitteln.“ Vielmehr spielen wohl bei der überwiegenden Mehrheit der Risikogene bislang unbekannte Mechanismen eine große Rolle. „Wir sind zuversichtlich, dass wir die nun gewonnenen Einsichten zum Wohle der Patienten nutzen können, sei es, um das persönliche Risiko abzubilden oder um neue therapeutische Strategien zu entwickeln“, sagte Jeanette Erdmann, Koordinatorin der Studie von der Universität zu Lübeck. (PM/Red) Ausgabe 4 | April 2011 59

Gesundheits- und Sozialpolitik

Serie Arztrecht

Qualitätsanforderungen an die ärztliche Sorgfalt Der zweite Teil der Serie von der Schlichtungsstelle Hannover beschäftigt sich mit den generellen Qualitätsanforderungen, die an Ärzte gestellt werden. Übernimmt ein Arzt eine Behandlung oder eine ein­ zelne Behandlungsmaßnahme, der er nach seinen persönlichen Fähigkeiten und Fachkenntnissen, seiner apparativen Ausstattung oder in seiner per­ sönlichen Situation (z.B. Erkrankung oder Übermü­ dung) nicht gewachsen ist, liegt ein Übernahmever­ schulden vor. Haftungsrechtlich ist der Arzt grund­ sätzlich nicht auf diejenigen Behandlungsmaßnah­ men beschränkt, die seinem Fachgebiet zuzuord­ nen sind. Behandelt er jedoch außerhalb seines Fachgebietes, hat er den Qualitätsstandard der übernommenen Behandlungsmaßnahme zu ge­ währleisten. Berufsanfänger und Ärzte in Facharztausbildung müssen gegenüber den eigenen Fähigkeiten be­ sonders selbstkritisch sein und in Zweifelsfällen den Rat erfahrener Fachkollegen einholen bzw. den Eingriff unterlassen. Allerdings entfällt bei Fehlern ein Schuldvorwurf gegenüber dem Unerfahrenen, wenn ein zugezogener Oberarzt das Vorgehen des Anfängers billigt [OLG München VersR 1993, 1400]. Berufsanfänger und Ärzte in Facharztausbildung müssen gegenüber dem ihnen übergeordneten Facharzt offenbaren, wenn sie mangels hinreichen­ der Erfahrung Bedenken haben, einen Eingriff vor­ zunehmen [BGH NJW 1994, 2008]. Der Arzt schuldet eine Behandlung, die dem jewei­ ligen aktuellen Stand der Medizin entspricht. Zwar muss nicht stets das neueste Behandlungskonzept mit stets neuester apparativer Ausstattung ange­ wandt werden. Jedoch ist die Anwendung einer Be­ handlungsmaßnahme dann sorgfaltswidrig, wenn neue Methoden risikoärmer sind und/oder besse­ re Heilungschancen versprechen, in der medizini­ schen Wissenschaft im Wesentlichen unumstritten sind und deshalb ausschließlich eine solche Metho­ de von einem sorgfältigen und damit auch auf Fort­ bildung bedachten Arzt verantwortet werden kann. Um mit der Entwicklung von ärztlicher Kunst und Wissenschaft Schritt halten zu können, ist der Arzt 60 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

verpflichtet, im Bereich der Humanmedizin wegen des Gewichts der im Rahmen seiner Tätigkeit mög­ licherweise betroffenen Rechtsgüter sich bis an die Grenze des Zumutbaren über die Erkenntnisse und Erfahrungen in der Wissenschaft unterrichtet zu halten [BGH VersR 1977, 546]. Hierzu bedarf es in der Regel des regelmäßigen Lesens einschlägiger Fachzeitschriften auf demjenigen medizinischen Gebiet, auf welchem der Arzt praktiziert. Zwar verlangt die Rechtsprechung von einem Arzt nicht in jedem Fall, dass er alle medizinischen Ver­ öffentlichungen sofort kennt und beachtet [OLG Düsseldorf VersR 1985, 478]. Allerdings wird das regelmäßige Lesen einschlägiger Fachzeitschrif­ ten auf dem entsprechenden Gebiet gefordert. Spezial­veröffentlichungen über Kongresse muss der „normale“ Facharzt nicht kennen, da diese Beiträge nur in geringer Auflage erscheinen bzw. sich nur an Spezialisten, nicht aber an den nieder­ gelassenen Praktiker wenden [OLG München, VersR 2000, 890]. Von Ärzten, die sich mit der Behandlung einer be­ stimmten Krankheit befassen, ist zusätzlich auch die Lektüre von solchen Zeitschriften zu fordern, die über die Behandlung dieser Krankheit und de­ ren Risiken berichten [BGH VersR 1982, 147]. Bei der Anwendung neuer, noch nicht allgemein eingeführter Methoden wird vom Facharzt über die Lektüre der einschlägigen inländischen Fachzeit­ schriften hinaus auch die Berücksichtigung des me­ thodisch spezifischen internationalen Schrifttums erwartet [BGH VersR 1991, 469]. Von Allgemeinme­ dizinern wird die Lektüre von ausländischen Fach­ zeitschriften nicht verlangt. Wenn Sorgfaltsanforderungen mit Maßnahmen der Kostendämpfung im Gesundheitswesen kollidieren können, wird der Arzt durch die Folgen der Budge­ tierung, durch Deckelung oder Fallpauschalen von der Haftung für die erforderliche Sorgfalt im Einzel­ fall nicht generell befreit.

Gesundheits- und Sozialpolitik Zwar hat der Arzt die Beschränkungen durch die sozialgesetzlichen Vorgaben zu berücksichtigen. Der verfassungsrechtliche Schutz der Gesundheit erzwingt jedoch stets einen Normalstandard der Sorgfalt zur Erhaltung der Gesundheit, zur Kon­ trolle der Schmerzen und zur Wiederherstellung des Kranken. Die Grenze zur Sorgfaltspflichtverlet­ zung ist hier unscharf, sie ist jedenfalls spätestens dann überschritten, wenn das Unterlassen der Be­ handlung einen groben Behandlungsfehler darstel­ len würde. Insoweit setzen sich die medizinischen Notwendigkeiten zur Erhaltung der grundgesetzlich geschützten Gesundheit gegenüber der Sozialge­ setzgebung durch. Der Arzt sollte ihnen Folge leis­ ten [Deutsch, Ressourcenbeschränkung und Haf­ tungsmaßstab im Medizinrecht, VersR 1998, 261]. Eine Standardunterschreitung aus Kostengründen darf nicht eintreten [Laufs/Kern, Handbuch des Arztrechts, Verlag C.H. Beck. 4. Aufl. 2010, S. 638]. Der Arzt hat generell die nach dem Stand der me­ dizinischen Wissenschaft für die Behandlung er­ forderlichen technischen Dienstmittel und Appa­ raturen vorzuhalten und zu verwenden. Hierbei ge­ staltet sich das Schritthalten der Praxis schon aus Kostengründen weitaus schwieriger als bei bloßer Anwendung neuer geistiger Erkenntnisse. Deshalb kann es für eine gewisse Übergangszeit gestattet sein, mit älteren, bis dahin bewährten apparativen Methoden zu arbeiten, sofern dies nicht schon we­ gen der Möglichkeit, den Patienten in eine besser ausgestattete Einrichtung zu überweisen, unverant­ wortlich sein sollte [BGH VersR 1988, 179]. Die An­ forderungen an die apparative Grundausstattung orientieren sich an den vorauszusetzenden Be­ handlungsbedingungen der jeweiligen stationären Versorgungsstufe des Krankenhauses [Geiß/Grei­ ner, Arzthaftpflichtrecht, 6. Auflage 2009, Verlag C.H. Beck, S. 62]. Stehen dem Arzt keine ausreichenden apparativen Bedingungen für eine standardgemäße Behand­ lung zur Verfügung, ist der Patient von vornherein in ein anderes Krankenhaus zu überweisen, das nach seiner personellen und apparativen Ausstat­ tung diesen Standard gewährleistet. Das Unterlas­ sen dieser Maßnahme ist ein Behandlungsfehler in Form des Übernahmeverschuldens. Ist der zu fordernde medizinische Behandlungs­ standard trotz einer als dürftig einzustufenden Aus­ stattung des Krankenhauses gerade noch gewahrt, ist aber im konkreten Fall die apparative Ausstat­

tung für die kontrollierte Führung der Therapie von besonderem Gewicht, stellt dies einen Umstand dar, der für die Entscheidung des Patienten, ob er sich in diesem Krankenhaus behandeln lassen sollte oder besser ein anderes, vielleicht sogar auf die Behandlung seiner Erkrankung spezialisiertes Krankenhaus aufsuchen sollte, von erheblicher Be­ deutung ist, sodass er darüber informiert werden muss [BGH VersR 1989, 851]. Die ärztliche Beratungs- und Hinweispflicht er­ streckt sich nicht auf eine Aufklärung darüber, dass mangels optimaler Ausstattung nicht die moderns­ ten Methoden angewendet werden können oder in anderen Krankenhäusern gegebenenfalls moder­ nere Apparaturen zur Verfügung stehen, wenn und soweit der Standard guter ärztlicher Behandlung gewährleistet ist und eine anderweitige Behand­ lung in Ansehung der konkreten Umstände des Falls nicht dringend geboten erscheint. Eine derart weitgehende Hinweispflicht ist insbesondere dann abzulehnen, wenn eine Standardbehandlung, die vielfach erprobt worden ist und sich in der Praxis langjährig bewährt hat, anwendbar ist und auch an­ gewendet wird [OLG Köln VersR 1999, 847]. Bei Einsatz von technischer Apparatur gilt, dass sich der Arzt als technisch und naturwissenschaft­ lich aufgeschlossener Mensch über die mit der An­ wendung eines Geräts für den Patienten verbun­ denen Risiken informieren muss [BGH VersR 1991, 1289]. Der Arzt hat funktionsfähiges medizinischtechnisches Gerät für die Behandlung zur Verfü­ gung zu stellen. Die Kontrollpflichten gehen über die in § 11 MedGV vorgeschriebenen sicherheits­ technischen Kontrollen hinaus. So ist vor jedem operativen Eingriff das Intubationsgerät optisch zu kontrollieren [OLG Hamm VersR 1980, 585]. Dane­ ben besteht selbstverständlich die Verpflichtung des Arztes, die medizinischen Geräte regelmä­ ßig warten und prüfen zu lassen. Der in der jewei­ ligen Versorgungsebene zu gewährleistende allge­ meine Qualitätsstandard der Behandlungsabläufe ist durch geeignete Vorkehrungen sicherzustellen. Dies betrifft insbesondere die Bereiche der Fortbil­ dung, der apparativen Ausstattung, der Gerätesi­ cherheit und der Geräteanwendung. Dr. Johannes Neu, Hannover

Ausgabe 4 | April 2011 61

Gesundheits- und Sozialpolitik

„Kaiserin Friedrich-Stiftung für das ärztliche Fortbildungswesen“

„Ein guter Arzt ist nicht automatisch ein guter Gutachter“ Über 200 Ärzte und Juristen sind am 25. und 26. Februar zum 40. Forum für den interdisziplinären Erfahrungsaustausch nach Berlin gekommen. Das Thema „Der Arzt vor Gericht – als Prozesspar­ tei, Angeklagter und Gutachter“ war so attraktiv, dass erstmals nicht alle Anmeldungen berücksich­ tigt werden konnten. Grund dafür war auch die etwas geringere Platzkapazität des historischen Hörsaals im eigenen Kaiserin-Friedrich-Haus an der Charité, in dem das Symposion erstmals nach langen Jah­ ren im Gebäude der nahen Schering AG (jetzt Bayer Schering) abgehalten wurde. Was nahmen die Ab­ gesandten von Kammern und Berufsverbänden, aus Kliniken, Gerichten und Medizinrechtskanzleien aus ganz Deutschland mit nach Hause? Zweierlei: mehr Verständnis und Wertschätzung der anderen Profes­ sion und inhaltlich die Erkenntnis, dass selbst der beste Arzt einer sorgfältigen, speziellen Vorberei­ tung bedarf, wenn er bei Gericht – also auf fremdem Gebiet – erfolgreich sein will. Man könnte tagelang aus den inzwischen dickleibi­ gen Standardwerken des Medizinrechts von A bis Z referieren, wollte man alles nennen, was Ärzte im Rechtsraum falsch machen können und wie sie da­ rauf reagieren sollten – so etwa einleitend die Pro­ fessoren Taupitz, Kienzle und Baur: „Das Medizin­ recht hat sich seit 1964 in seinem Lehrbuchumfang etwa verdreißigfacht.“ (Baur) Für diesen Kurzbericht sei abgesehen von den Aspekten des Sozialrechts (z.B. Klage des Vertragsarztes gegen KV auf Hono­ rarnachzahlung), des Verwaltungsrechts (z.B. Entzug der Approbation), des Arbeitsrechts (z.B. angestellter Arzt kontra Klinik-Arbeitgeber),des Strafrechts (z.B. Abrechnungs­be­trug) oder des Berufsrechts (z.B. Dis­ ziplinarmaßnahme der Kammer). Hier gab es wichti­ ge Hinweise auch auf weniger bekannte Zusammen­ hänge wie die Tatsache, dass ein verlorener Prozess wegen groben Behandlungsfehlers keinen Makel dar­ stellen sollte und nur selten noch zu einem Strafpro­ zess führt. Im Brennpunkt stand die ärztliche Tätig­ keit als Gutachter vor Gericht, in der Regel in einem Behandlungsfehlerprozess zwischen klagendem ge­ schädigten Patienten und beklagtem Arzt. 62 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Was sollte der beklagte Arzt von der ärztlichen Gut­ achtertätigkeit wissen? Einmal praktische Dinge, die sich über die zuständige Gutachterstelle (für Nord­ deutschland in Hannover, www.schlichtungsstelle.de) in Erfahrung bringen lassen. Danach sind Gutach­ ter zum Teil noch tätige Lehrstuhlinhaber/Instituts­ direktoren oder Chefärzte des entsprechenden Spe­ zialgebiets, die ihre Mitarbeiter zur Vorbereitung des Gutachtens einsetzen (und dies kenntlich machen müssen). Vielfach sind es auch pensionierte Exper­ ten, die mehr Zeit für Gutachten haben. Der ärztliche Sachverständige hat zu prüfen, ob durch einen Sorgfaltsverstoß ein Gesundheitsscha­ den eingetreten ist, d.h. heutzutage ist meist nicht der Behandlungsfehler oder der Gesundheitsscha­ den an sich das Hauptproblem, sondern das „Dazwi­ schen“, die Frage der Kausalität – so Dr. jur. HeinzDieter Laum (Vors. Gutachterkommission Nord­ rhein). Ähnlich der Hamburger Patientenanwalt Mat­ thias Teichner. Er setzte sich mit der sog. Krähenthe­ orie auseinander, d.h. mit dem von Patienten erho­ benen Verdacht der Parteilichkeit des Gutachters zu­ gunsten seines Berufs- und Standeskollegen. Eine absichtliche Falschbegutachtung im Sinne des Kol­ legenschutzes sei wohl sehr selten, dagegen eine unbewusste Färbung der Beurteilung nicht immer auszuschließen, weil Gutachter wie beschuldigter Arzt häufig einer kleinen Spezialistengruppe ange­ hörten, in der man sich immer wieder begegne. Auf die Schwierigkeiten der Einarbeitung in juristi­ sche Zusammenhänge und die Terminologie wies der langjährige Gutachter Prof. em. Rüdiger Raus­ kolb hin. Der Gutachter dürfe seine persönliche Mei­ nung des Falles nicht verabsolutieren. Wichtig sei die Kenntnis der jeweiligen Versorgungsstufe, so sei es schwer für einen Ordinarius, über den Behand­ lungsfehler eines niedergelassenen Kollegen zu be­ finden. Ein Gutachter müsse viel lernen: „Ein guter Arzt ist nicht automatisch ein guter Sachverständi­ ger.“ Horst Kreussler

Fortbildungen Allergologie Thema



24. Allergie-Kolloquium „Update Allergologie“



zentrum Borstel, Medizinische Klinik, Parkallee 35, 23845 Borstel, Tel. 04537/188-364, Fax -313, E-Mail [email protected]

Termin



07. Mai 2011, 5 Punkte

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT



Forschungszentrum Borstel, Medizinische Klinik, Parkallee 35, 23845 Borstel, Sekretariat Prof. Dr. Peter Zabel/Sylvia Kempf, Tel. 04537/188-301, Fax -603, E-Mail [email protected] Dermatologie und Venerologie

Thema



97. Tagung der Vereinigung SchleswigHolsteiner Dermatologen

Termin



18. Mai 2011, 4 Punkte

Thema



Impf-“Stoff“ für Diskussionen Voraussetzungen für sicheres Impfen

Termin



04. Mai 2011, 4 Punkte

Veranstaltungsort



Lebensmittelinstitut KIN, Wasbeker Str. 324, 24537 Neumünster

VERANSTALTER/KONTAKT



Dr. phil. Elfi Rudolph, Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e.V., Flämische Straße 6-10, 24103 Kiel, Tel. 0431/94-294, Fax -871, E-Mail [email protected], Internet www.lv-gesundheit-sh.de

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT



UK S-H, Klinik für Dermatologie, Ratzeburger Allee 160, Haus 10, 23538 Lübeck, Prof. Dr. Detlef Zillikens, Wiebke SchmidtTomkewicz, Tel. 0451/500-6985, Fax -2981, E-Mail [email protected], Internet www.dermatologie-luebeck.uk-sh.de

Thema



Thema



Klinisch-Pathologische-Konferenz 28. April 2011 Palliativtherapie beim Lungenkarzinom 05. Mai 2011

Thema



Clinical Case Presentation Granuloma necrosis in Mtb-infected IL-13tg mice: A resemblance to human pathology?

Termin



25. Mai 2011



Arzneimitteltelegramm



08. Juni 2011

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT

Termin





Termin

Thema



Hygiene I

Termin Thema

Termin



11. Mai 2011

Thema

Fachübergreifend/Sonstige

CIRS I

Termin

10. Mai 2011

Thema



VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT

Termin





PD Dr. Hans-Peter Hauber, Forschungs-

REHA-Klinik Lehmrade GmbH, Gudower Straße 10, 23883 Lehmrade, Tel. 04542/806-9010, Fax -9345, E-Mail [email protected], Internet www.damp.de

Gesundheitswirtschaft in der Region: Konzepte für die Zukunft 18. Mai 2011, 8 Punkte

Fortbildungen die nach Redaktionsschluss eingereicht worden, finden Sie im Internet www.aeksh.de Alle Angaben ohne Gewähr Ausgabe 4 | April 2011 63

Fortbildungen Veranstaltungsort



Klinikum Bad Bramstedt, Oskar-Alexander Str. 26, 24576 Bad Bramstedt



Prof. Dr. Steinfath, Tel. 0431/597-2991, Fax -3002, E-Mail [email protected]

VERANSTALTER/KONTAKT

THEMA





Katharina Silies, MedComm, Regionalmanagement Gesundheit Südholstein, Klosterkamp 8, 23795 Bad Segeberg, Tel. 04551/8951-903, Fax -904, E-Mail [email protected], Internet www.medcomm-sh.de

6. Leitungssymposium für Klinikärzte

Termin



07.-10. Juni 2011

VERANSTALTUNGSORT



Elsa Brändström Haus, Kösterbergstraße 62, 22587 Hamburg

Veranstalter/KONTAKT Thema



Moderne Bildgebung revolutioniert die Medizin



Dipl. Päd. Werner Fleischer, Schulstraße 5e, 21220 Seevetal, E-Mail [email protected], Internet www.ihrcoach.com

Termin



26. Mai 2011, 20:00 Uhr

Kinder- und Jugendmedizin

Veranstaltungsort



Redderhuskrog, Holzbunge

Thema

VERANSTALTER/KONTAKT





Termin

Ärzteverein Rendsburg, Dr. Achim Diestelkamp, Eiderstr. 55, 24768 Rendsburg, Tel. 04331/6639-66, Fax -29, E-Mail [email protected], Internet www.aev-rd.de

Thema



Interdisziplinärer Doppler-Grundkurs (Doppler, Duplex, Farbduplex, abdominelle Gefäße, extrakranielle hirnversorgende Gefäße, periphere Gefäße) nach den aktuellen Richlinien der KBV und der DEGUM

Termin



17.-19. Juni 2011, 35 Punkte

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT



imland Klinikum Rendsburg, Prof. Dr. D. Becker, Dr. U. Pulkowski, Dr. I. Djibey, Lilienstr. 20-28, 24768 Rendsburg, Tel. 04331/2002001, E-Mail [email protected], Internet www.imland.de

Thema



Geriatrische Anästhesie



08. Juni 2011

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT





UK S-H, Campus Kiel, Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin, Schwanenweg 21, 24105 Kiel,

64 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

07. Mai 2011, 8 Punkte

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT



UK S-H, Campus Lübeck, Klinik für Kinder- u. Jugendmedizin, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Ilse Dickau, Fax 0451/500-6222, E-Mail [email protected] Pädiatrie

Thema



302. Klinisches Kolloquium Pädiatrie Transition von Diabetes- und EpilepsiePatienten - Übergang aus der Pädiatrie in die Innere Medizin und Neurologie

Termin



18. Mai 2011

Thema



Curriculum Pädiatrie Asthma bronchiale und Co. - Diagnostik, Differentialdiagnostik und Therapie obstruktiver Ventilationsstörungen

Termin



Termin

Pädiatrischer Infektiologie-Tag 2011

25. Mai 2011

Veranstaltungsort



Hörsaal der Universitäts-Kinderklinik, Schwanenwerg 20, 24105 Kiel

VERANSTALTER/KONTAKT



UK S-H, Klinik für Allgemeine Pädiatrie,

Fortbildungen

Campus Kiel, Haus 9, Arnold-Heller-Str. 3, 24105 Kiel, PD Dr. Tobias Ankermann, Tel. 0431/597-1822, Fax -1831, Internet www.paediatrie-kiel.uk-sh.de Psychiatrie und Psychotherapie

Thema



Tätertherapie

Termin



14. Mai 2011



Weg 17, 24220 Strande, E-Mail [email protected] Psychotherapeutische Medizin

THEMA



Der Psychoanalytiker Johann Jaroslaw Marcinowski und seine „Klinisch-Analytische Behandlung der Psychoneurosen“ im Sanatorium Haus Sielbeck am Uklei 1909 - 1919

Termin

Veranstaltungsort





Veranstalter/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT

Curtius-Klinik, Neue Kampstr. 2, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen

VERANSTALTER/KONTAKT



Norddeutsche Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie (NGaT), Tel. 04381/409796 oder 04381/65-33, Fax -01, E-Mail [email protected], Internet www.ngat.de

29. Juni 2011, 2 Punkte



Curtius-Klinik GmbH & Co.KG, Neue Kampstraße 2, 23714 Bad Malente-Gremsmühlen, Dr. Gerhard Schröder, Tel. 04523/407508

Strahlenschutz THEMA

Thema



Durch transparente Risikokommunikation zur informierten Entscheidung 18. Mai 2011

Thema



Nebenwirkungen in der Psychotherapie

Termin



08. Juni 2011

VERANSTALTER/Veranstaltungsort/KONTAKT



Universität zu Lübeck, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck, Prof. Ulrich Schweiger, Tel. 0451/500-2454, Fax -6198, E-Mail [email protected], [email protected], Internet www.psychiatrie-luebeck.uk-sh.de

Thema



Aktualisierung der Fachkunde Strahlenschutz

Termin



Termin





13./14. Mai 2011, 44 Punkte

Veranstalter/VERANSTALTUNGSORT/KONTAKT



Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen am Westküstenklinikum Heide, Esmarchstraße 50, 25746 Heide, Angelika Nicol, Tel. 0481/785-2900, Fax -2909, E-Mail [email protected], Internet www.bildungszentrum-wkk.de Spezielle Operative Gynäkologie

Thema



Intensivseminar Urogynäkologie, Aktuelle Therapiekonzepte der Inkontinenz und Beckenbodeninsuffizienz

Termin

Kriegskinder/Kriegsenkel Belastete Bindungen?



16./17. Juni 2011, 10 Punkte

Veranstaltungsort

Veranstaltungsort





VERANSTALTER/KONTAKT

Termin



27./28. Mai 2011, 17 Punkte Klosterkirchhof, Falkstr. 9, 24103 Kiel

VERANSTALTER/KONTAKT



Dr. Helga Spranger, Institution kriegskind e.V., Fritz-Reuter-



Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck Agentur cedrei, Spittlertorgraben 29, 90429 Nürnberg, Tel. 0911/2778656-0, Fax -99, Email [email protected] Ausgabe 4 | April 2011 65

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Folgende Ärzte wurden zur Vertragspraxis zugelassen. Diese Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann: Kreis Steinburg Herr Dr. med. Alexander Ben Schmied als Facharzt für Neurologie für 25524 Itzehoe, Feldschmiedekamp 5, im Rahmen einer Sonderbedarfsfeststellung gemäß § 24 a der Bedarfsplanungs-Richtlinie.

Folgende Ärzte wurden rechtskräftig zur Vertragspraxis zugelassen: Kreis Dithmarschen Das Medizinische Versorgungszentrum „WestDoc MVZ Heide GmbH“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Prof. Dr. med. Holger Schirrmeister als angestellten Facharzt für Nuklearmedizin in einer Ganztagstätigkeit (31 Stunden wöchentlich) erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „WestDoc MVZ Brunsbüttel GmbH“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Stephan Eitschberger als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der genehmigten Zweigpraxis in 25709 Marne, Königsstraße 19 - 21, als Nachfolger von Frau Dr. med. Christiane Eggert erhalten.

Stadt Flensburg Herr Dr. med. Volker Plate als Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, für 24939 Flensburg, Marienhölzungsweg 47, als Nachfolger von Herrn Jan-Pieter Hecht. Die Fachärzte für Innere Medizin und Fachärzte für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, Herren Dr. med. Martin Hinrichsen, Dr. med. Holger Thümmel und Dr. med. Volker Plate, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Flensburg erhalten. Frau Dr. med. Patricia Kübek und Herr Dr. med. Moritz Pünder, Eckernförde, sowie Frau Dr. med. Imke Wrede und Herr Dr. med. Jörn Heiser, Flensburg, haben die Genehmigung zur Führung einer Teil-Be66 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

rufsausübungsgemeinschaft als Fachärzte für Augenheilkunde in 24937 Flensburg, Wilhelmstraße 4 a, erhalten. Frau Dr. med. Sabine Jordan ab 01.04.2011 als Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie für 24937 Flensburg, Am Pferdewasser 6. Frau Dr. med. Ingrid Muhs und Herr Dr. med. Georg Oelsner, Fachärzte für Orthopädie, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Ernst Dünnweber als halbtags (20 Stunden wöchentlich) angestellten Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie, in ihrer Vertragspraxis in 24937 Flensburg, Südermarkt 1, erhalten. Herr Dr. Dünnweber hat auf seine Zulassung zugunsten der Anstellung verzichtet. Herr Dr. med. Horst Hassel, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in 24937 Flensburg, Moltke­straße 20, verlegt zum 01.04.2011 seine Vertragspraxis nach 24937 Flensburg, Waitzstraße 1. Herr Dr. med. Aegidius Schneider, Facharzt für Neurologie und Psychiatrie in 24937 Flensburg, Moltkestraße 20, verlegt zum 01.04.2011 seine Vertragspraxis nach 24937 Flensburg, Waitzstraße 1. Frau Britta Ricken, Fachärztin für Neurologie und Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in 24937 Flensburg, Moltkestraße 20, verlegt zum 01.04.2011 ihre Vertragspraxis nach 24937 Flensburg, Waitzstraße 1.

Kreis Herzogtum Lauenburg Das Medizinische Versorgungszentrum „HELIOS MVZ Geesthacht“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Ines Albers und Frau Dr. med. Regine Backhaus als angestellte Fachärztinnen für Kinder- und Jugendmedizin jeweils in einer Halbtagstätigkeit (20 Stunden wöchentlich) erhalten. Frau Dr. Albers und Frau Dr. Backhaus haben die Angestelltenstellen von Frau Dr. med. Ingelene Braulke und Frau Elisabeth Olchawa übernommen. Herr Dr. med. Alexander Ruthke als Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, für 23909 Ratzeburg, Töpferstraße 1, als Nachfolger von Herrn Dr. med. Julius Brunn. Herr Dr. med. Alexander Ruthke, Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, und Herr Dr. med. Gunter Ruf, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin, haben die Genehmigung zur Führung einer fach-

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung übergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft in 23909 Ratzeburg, Töpferstraße 1, erhalten. Herr Dr. med. Torsten Bartels und Frau Dr. med. Meike Will, Fachärzte für Allgemeinmedizin in 23627 Groß Grönau, St. Hubertus 28, und Herr Dr. med. Hans-Jürgen Hölscher, Facharzt für Allgemeinmedizin in 23879 Mölln, Sterleyer Straße 44, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Frau Dr. med. Birte Kahlbrock als Fachärztin für Allgemeinmedizin für 21481 Lauenburg, Am Schüsselteich 20, als Nachfolgerin für Frau Dr. med. Sabine Zenouzi. Frau Dr. med. Birte Kahlbrock, Fachärztin für Allgemeinmedizin, und Frau Heike Kempter, hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Lauenburg erhalten. Herr Dr. med. Arjen Teetzmann als Facharzt für Allgemeinmedizin für 23879 Mölln, Bauhof 2, als Nachfolger für Frau Dr. med. Julia Limmer. Herr Dr. med. Arjen Teetzmann und Herr Dr. med. Ulrich Berghof haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft als Fachärzte für Allgemeinmedizin in Mölln erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Buntenskamp GmbH Geesthacht“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Susanne Rothkegel als ganztags (31 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in der Betriebsstätte in 21502 Geesthacht, Buntenskamp 5 a, erhalten. Frau Rothkegel hat auf ihre Zulassung zugunsten der Anstellung verzichtet.

Stadt Kiel Frau Gisela Reimann als Fachärztin für Allgemeinmedizin für 24159 Kiel, Schilkseer Straße 182, als Nachfolgerin für Herrn Dr. med. Herbert Strobel. Das Medizinische Versorgungszentrum Lubinus GmbH Kiel hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Matthias Geenen als angestellten Facharzt für Plastische Chirurgie in einer Vierteltagstätigkeit (10 Std. wöchentlich) erhalten. Herr Dr. Geenen hat die Angestelltenstelle von Herrn Dr. med. Daniel Drücke übernommen. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Lubinus GmbH“, 24106 Kiel, Steenbeker Weg 33, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Sontka Alexandra Tamm als ganztags (31 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Orthopädie in der ge-

nehmigten Zweigpraxis in 24159 Kiel, Friedrichsorter Straße 10, erhalten. Frau Tamm hat auf ihre Zulassung zugunsten der Anstellung verzichtet. Das Medizinische Versorgungszentrum „Städtisches MVZ Kiel GmbH“ hat die Genehmigung erhalten, die wöchentlichen Arbeitszeiten der nachfolgend aufgeführten angestellten Fachärzte für Laboratoriumsmedizin wie folgt zu erhöhen: 1. Frau Dr. med. Simone Schulze von vierteltags auf halbtags (16 Stunden wöchentlich), 2. Herr Dr. med. Lennart Roggenbuck, innerhalb der Halbtagsanstellung wurde die Stundenzahl auf 20 Stunden wöchentlich erhöht. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Chirurgie am Ostufer“, Kiel, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Martin Teichert als vierteltags angestellten Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, in der Betriebsstätte in 24148 Kiel, Schönberger Straße 11, als Nachfolger von Herrn Dr. med. Bernd Glücklich erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Chirurgie am Ostufer in Kiel“ hat die Genehmigung zur Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit von Herrn Dr. med. Martin Teichert als angestellter Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, in einer Vierteltagstätigkeit (10 Stunden wöchentlich) auf eine Halbtagstätigkeit (20 Stunden wöchentlich) erhalten. Herr Arnd Heyer, Facharzt für Orthopädie in 24148 Kiel, Schönberger Straße 25, hat die Genehmigung zur Verlegung seiner Vertragspraxis nach 24148 Kiel, Schönberger Straße 5 - 11, erhalten. Herr Dr. med. Christoph Helm, Facharzt für Orthopädie in 24148 Kiel, Schönberger Straße 25, hat die Genehmigung zur Verlegung seiner Vertragspraxis nach 24113 Kiel, Mühlendamm 1, erhalten. Herr Dr. med. Dieter Heimann, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin in 24109 Kiel, KurtSchumacher-Platz 15, hat seine Vertragspraxis nach 24113 Kiel, Mühlendamm 1, verlegt. Herr Dr. med. Christian Schwartzkopf, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie in 24109 Kiel, KurtSchumacher-Platz 15, hat seine Vertragspraxis nach 24113 Kiel, Mühlendamm 1, verlegt. Herr Dr. med. Lutz von Spreckelsen, Herr Dr. med. Lucas Backheuer, Fachärzte für Orthopädie und Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Winfried Brieske, Herr Arnd Heyer, Fachärzte für Orthopädie, 24148 Kiel, Schönberger StraAusgabe 4 | April 2011 67

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung ße 5 - 11, Herr Dr. med. Christian Schwartzkopf, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Dieter Heimann, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Herr Dr. med. Christoph Helm, Facharzt für Orthopädie, 24113 Kiel, Mühlendamm 1, und Herr Dr. med. Jürgen Klees, Facharzt für Orthopädie, 24214 Gettorf, Mühlenstraße 3, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen und fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Frau Dr. med. Silke Kraus als Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie für 24103 Kiel, Königsweg 14, als Nachfolgerin des verstorbenen Herrn Dr. med. Christian Schettler. Frau Christina Grunwald als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für 24103 Kiel, Lorentzendamm 36, als Nachfolgerin von Frau Dr. med. Diana Layton-Jessen. Die hausärztlich tätigen Fachärztinnen für Innere Medizin, Frau Dr. med. Inga Ramm und Frau Christina Grunwald, Kiel, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in 24103 Kiel, Lorentzendamm 36, erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Friedrichsort der Ambulanzzentrum des UKSH gGmbH“, Kiel, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Heike Suyin Ho als vierteltags (10 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in der Betriebsstätte des Medizinischen Versorgungszentrum in 24159 Kiel, Oldestraße 1, erhalten. Herr Dr. med. Gunther Dreyer als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe für 24105 Kiel, Holtenauer Straße 114 a, als Nachfolger von Herrn Dr. med. Heiko Giesel. Die Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Herr Dr. med. Sören von Otte, Herr Dr. med. Volker Schulz, Herr Dr. med. Martin Völckers, Prüner Gang 15, 24103 Kiel, Herr Dr. med. Hartmuth Burba, Herr Dr. med. Martin Lauer, Frau Ulrike Mastoras, Frau Dr. med. Edelgard Schumacher-Egbers, Herr Dr. med. Stefan Völckers, Teichtor 11, 24226 Heikendorf, Herr Dr. med. Gunther Dreyer, Holtenauer Straße 114a, 24105 Kiel, Frau Dr. med. Ingke Hagemann, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, und Herr Dr. med. Peter Mangelsen, 24211 Preetz, Markt 11, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ ZIP gGmbH“, Kiel, hat die Genehmigung zur Beschäfti68 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

gung von Herrn Dr. med. Roland Kurth als halbtags (20 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie und Facharzt für Neurologie in der Betriebsstätte des Medizinischen Versorgungszentrums in 24105 Kiel, Niemannsweg 147, als Nachfolger von Herrn Dr. Ralf-Peter Häussermann, erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Orthopädie und Chirurgie im Ärztehaus Sophienhof GmbH (i.G.)“ für 24103 Kiel, Herzog-Friedrich-Straße 21. Herr Dr. med. Hinrik Dotzer ist Ärztlicher Leiter dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Orthopädie und Chirurgie im Ärztehaus Sophienhof GmbH (i.G.)“ hat die Genehmigung zur Anstellung folgender Ärzte in oben genannter Betriebsstätte erhalten: 1. Herr Dr. med. Hinrik Dotzer als ganztags angestellter Facharzt für Orthopädie (40 Stunden wöchentlich), 2. Herr Dr. med. Roland Wagner als ganztags angestellter Facharzt für Orthopädie (40 Stunden wöchentlich), 3. Frau Dr. med. Ulrike Diefenbacher als ganztags angestellte Fachärztin für Orthopädie (40 Stunden wöchentlich), 4. Herr Martin Schweiger als ganztags angestellter Facharzt für Chirurgie (40 Stunden wöchentlich). Herr Dr. Dotzer, Herr Dr. Wagner, Frau Dr. Diefenbacher und Herr Schweiger haben auf ihre Zulassungen zur Vertragspraxis zugunsten der Anstellungen verzichtet. Herr Dr. med. Carl-Christian Büll, Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Ludger Gerdesmeyer, Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, Herr Dr. med. Rene Schwall, Herr Philipp Richter, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, 24161 Altenholz, Dänischenhagener Straße 12 f, Herr Dr. med. Wolfgang Kohlsche, Facharzt für Orthopädie in 24619 Bornhöved, Am Alten Markt 9, Herr Dr. med. Marc Koch, Herr Dr. med. Martin Fuerst, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wittorfer Straße 89, 24539 Neumünster, Herr Dr. med. Andreas Häring, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, und Herr Dr. med. Andreas Losch, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chi-

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung rurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Königsweg 14, 24103 Kiel, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dr. med. Michael Schroeder, Herr Priv.-Doz. Dr. med. Holger Hinrichsen, 24146 Kiel, Preetzer Chaussee 134, Herr Priv.-Doz. Dr. med./Univ. Asuncion Horst Grimm und Herr Dr. med. Hans-Lesko Torff, 24105 Kiel, Feldstraße 5 - 7, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft als Fachärzte für Innere Medizin und Fachärzte für Innere Medizin, Schwerpunkt Gastroenterologie, erhalten. Frau Dr. med. Natella Velixon als Fachärztin für HalsNasen-Ohrenheilkunde für 24103 Kiel, Herzog-Friedrich-Straße 21, als Nachfolgerin für Herrn Dr. med. Dietmar Baumgarten. Frau Dr. med. Natella Velixon und Herr Dr. med. Bernhard Benz, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24103 Kiel, Herzog-Friedrich-Straße 21, und Herr Sebastian Schreiber, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 24159 Kiel, An der Schanze 38, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Sven Carstensen als hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin für 24148 Kiel, Ostring 334, als Nachfolger für Herrn Eckhardt Schröder. Herr Sven Carstensen und Herr Reza Aghamiri haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft als hausärztlich tätige Fachärzte für Innere Medizin in Kiel erhalten. Frau Nadine Rohnen als Fachärztin für Allgemeinmedizin für 24145 Kiel, Barkauer Straße 15, als Nachfolgerin für Herrn Dr. med. Gerd-Erich Oppermann. Herr Dietrich Feddern, Facharzt für Allgemeinmedizin in Kiel, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Nadine Rohnen als ganztags (38 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Allgemeinmedizin in seiner Vertragspraxis in 24145 Kiel, Barkauer Straße 15, erhalten.

Stadt Lübeck Herr Dr. med. Heiko Nalbach als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie für 23558 Lübeck, Moislinger Allee 93, als Nachfolger für Frau Dr. med. MarieLuise Lange Frau Ulrike Steinhoff und Frau Dr. med. Antje Stockfisch, hausärztlich tätige Fachärztinnen für Innere Medizin, haben die Genehmigung zur Beschäftigung

von Frau Dr. med. Bianca Lengsfeld als angestellte hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für die Zeit vom 01.01.2011 bis 31.12.2011 in einer Halbtagstätigkeit (18 Stunden wöchentlich) und mit Wirkung ab 01.01.2012 in einer Dreivierteltagstätigkeit (25 Stunden wöchentlich) in ihrer Vertragspraxis in 23552 Lübeck, An der Obertrave 6, erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Meesenring der Ambulanzzentrum des UKSH gGmbH“ für 23566 Lübeck, Meesenring 4. Herr Dr. med. Friedrich-Wilhelm Busse ist Ärztlicher Leiter dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Meesenring der Ambulanzzentrum des UKSH gGmbH“ hat die Genehmigung zur Anstellung von folgenden Ärzten in oben genannter Betriebsstätte erhalten: 1. Herr Dr. med. Friedrich-Wilhelm Busse, als Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, in einer Ganztagstätigkeit (40 Std. wöchentlich) 2. Herr Dr. med. Jürgen Sagebiel, als Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Visceralchirurgie, sowie Schwerpunkt Kinderchirurgie, in einer Ganztagstätigkeit (40 Std. wöchentlich). Herr Dr. Busse und Herr Dr. Sagebiel haben auf ihre Zulassungen zur Vertragspraxis zugunsten der Anstellung verzichtet. Herr Dr. med. Bernd Brandenburg, Frau Dr. (Univ. Zagreb) Ursula Steidle-Katic, Herr Dr. med. Rainer Schulte, Frau Dr. med. Sabine Robrahn-Nitschke, Fachärzte für Strahlentherapie, Frau Christine Ollrogge und Frau Dr. med. Susanne Heise, Fachärztinnen für Diagnostische Radiologie, in Partnerschaft in Lübeck, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Andrea Stegen als angestellte Fachärztin für Strahlentherapie in einer Dreivierteltagstätigkeit (30 Stunden wöchentlich) in ihrer Vertragspraxis in 23562 Lübeck, Paul-Ehrlich-Straße 1 - 3, und in der Zweigpraxis in 23558 Lübeck, Nebenhofstraße 7, erhalten. Die Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Frau Dr. med. Susanne Klaiber, Herr Dr. med. Ralf Katzbach und Herr Dr. med. Christian Schäfer, haben ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Helga Moldenhauer als ganztags angestellte Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (38,5 Stunden wöchentlich) in ihrer Berufsausübungsgemeinschaft in 23552 Lübeck, Schüsselbuden 30/32, erhalten. Ausgabe 4 | April 2011 69

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Herr Dr. med. Steffen Mühlschlegel ab 01.04.2011 als hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin, für 23556 Lübeck, Artlenburger Straße 27, als Nachfolger des Herrn Dr. med. Karsten Lück. Die hausärztlich tätigen Fachärzte für Innere Medizin, Frau Dr. med. Isabel Kriegeskotten-Thiede, Herrn Dr. med. Heinrich Calais und Herrn Dr. med. Steffen Mühlschlegel haben ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Lübeck erhalten. Frau Dr. med. Ulrike Moeller und Frau Susan Karstens, Fachärztinnen für Kinder- und Jugendmedizin, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Lübeck erhalten. Frau Dr. med. Susanne Najuch und Herr Dr. med. Gottfried Najuch, Fachärzte für Allgemeinmedizin in Lübeck, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Dagmar Müller, als halbtags (20 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Allgemeinmedizin in der Vertragspraxis in 23560 Lübeck, Kronsforder Allee 24, erhalten. Herr Dr. med. Thomas Dann, Herr Dr. med. Martin Frambach, Herr Dr. med. Christoph Durek, Pferdemarkt 16, 23552 Lübeck, Herr Dr. med. Stephan Thomas, Ratzeburger Allee 111 - 125, 23562 Lübeck, Herr Dr. med. Peter Renner, Frau Dorothea Wulfmeier-von der Lühe, An der Obertrave 8, 23552 Lübeck, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft als Fachärzte für Urologie erhalten. Herr Dr. med. Peter Hiss, Facharzt für Augenheilkunde in 23554 Lübeck, Lindenplatz 1, verlegt zum 01.04.2011 seine Vertragspraxis nach 23552 Lübeck, Marlesgrube 1. Frau Dr. med. Jutta Bähre, Fachärztin für Anästhesiologie in 23566 Lübeck, Marlistrasse 10, hat ihre Vertragspraxis nach 23552 Lübeck, An der Obertrave 16 a, verlegt.

Stadt Neumünster Herr Dr. med. Martin Fuerst als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie beschränkt auf einen hälftigen Versorgungsauftrag für 24539 Neumünster, Wittorfer Straße 89, als Nachfolger für Herrn HansGeorg Reinartz. Herr Dr. med. Carl-Christian Büll, Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Ludger Gerdesmeyer, Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Orthopädie 70 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

und Unfallchirurgie, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, Herr Dr. med. Rene Schwall, Herr Philipp Richter, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, 24161 Altenholz, Dänischenhagener Straße 12 f, Herr Dr. med. Wolfgang Kohlsche, Facharzt für Orthopädie in 24619 Bornhöved, Am Alten Markt 9, Herr Dr. med. Marc Koch, Herr Dr. med. Martin Fuerst, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wittorfer Straße 89, 24539 Neumünster, Herr Dr. med. Andreas Häring, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, und Herr Dr. med. Andreas Losch, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Königsweg 14, 24103 Kiel, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ FEK Neumünster GmbH“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Marion Dittberner als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellte ausschließlich psychotherapeutisch tätige Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie in der Betriebsstätte in 24534 Neumünster, Parkstraße 26, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Frau Dr. med. Karin Gülsdorff. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ FEK Neumünster GmbH“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Norbert KrausePape als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Neurologie und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie in der Betriebsstätte in 24534 Neumünster, Parkstraße 26, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Herrn Dr. med. Burkhard Gülsdorff.

Kreis Nordfriesland Frau Dr. med. Sabine Menke, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in 25899 Niebüll, Marktstraße 27, hat die Genehmigung zur Anstellung von Frau Dr. med. Wiebke Peters als angestellte Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe in einer Vierteltagstätigkeit (4 Stunden wöchentlich) erhalten. Herr Rolf Beiring als Facharzt für Allgemeinmedizin für 25813 Husum, Krämerstraße 12, als Nachfolger für Frau Dr. med. Wiebke Stybalkowski. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Klinikum Nordfriesland GmbH“ in Husum hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Anke Jary als ganztags (31 Stunden wöchentlich)

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung angestellte Fachärztin für Neurologie in der Zweigpraxis in 25899 Niebüll, Gather Landstraße 75, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Herrn Dr. med. Hermann Elsässer. Frau Dr. med. Constanze Bernhardt als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für 25813 Husum, Christine-Petersen-Straße 2, als Nachfolgerin für Herrn Dr. med. Hagen Trotzenberg.

Kreis Ostholstein Herr Dr. med. Frank Winkler, Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Friedrich Schroeder als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellten Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, in seiner Vertragspraxis in 23701 Eutin, Am Berliner Platz 12, erhalten. Herr Dr. Schroeder hat zugunsten der Anstellung auf seine Zulassung zur Vertragspraxis verzichtet. Herr Dr. med. Peter Hiss, Facharzt für Augenheilkunde in Lübeck, hat die Genehmigung erhalten, die wöchentliche Arbeitszeit von Frau Dr. med. Verena March als angestellte Fachärztin für Augenheilkunde in der Zweigpraxis in Stockelsdorf von vierteltags (8 Stunden wöchentlich) auf halbtags (11 Stunden wöchentlich) zu erhöhen. Übernahme der Angestelltenstelle von Frau Dr. med. Monika Eis. Herr Dr. med. Peter Hiss, Facharzt für Augenheilkunde in Lübeck, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Lutz-Folke Rösler als halbtags (16 Stunden wöchentlich) angestellten Facharzt für Augenheilkunde in der Zweigpraxis in 23617 Stockelsdorf, Rathausmarkt 2 b, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Frau Dr. med. Monika Eis. Herr Dr. med. Werner Löntz, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Julia Zwad als vierteltags (8 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten in seiner Vertragspraxis in 23611 Bad Schwartau, Lübecker Straße 18, erhalten.

Kreis Pinneberg Herr Dr. med. Kai Mehrländer, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin in 25355 Barmstedt, Küsterkamp 1, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Helmut Schwartz als angestellten hausärztlich tätigen Facharzt für Innere Me-

dizin in einer Ganztagstätigkeit (32 Std. wöchentlich) erhalten. Herr Dr. Schwartz hat die Angestelltenstelle von Herrn Dieter Winkel übernommen. Frau Dr. med. Mechthild Tammen und Frau Andrea Oelze, Fachärztinnen für Nervenheilkunde, und Herrn Dr. med. Holger Korkisch, Facharzt für Psychi­ a­trie und Facharzt für Neurologie, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Pinneberg erhalten. Frau Dr. med. Mechthild Tammen und Frau Andrea Oelze, Fachärztinnen für Nervenheilkunde, und Herr Dr. med. Holger Korkisch, Facharzt für Psychiatrie und Facharzt für Neurologie in 25421 Pinneberg, Buchenstraße 13, haben die Genehmigung zur Verlegung der Vertragspraxen nach 25421 Pinneberg, Am Rathaus 2, erhalten. Herr Marek Wojciechowski, Facharzt für Allgemeinmedizin in 25336 Elmshorn, An der Bahn 20, hat die Genehmigung zur Verlegung seiner Vertragspraxis nach 25335 Elmshorn, Königstraße 12, erhalten. Herr Dr. med. Jochen Christian Nolte ab 01.04.2011 als Facharzt für Allgemeinmedizin für 25462 Rellingen, Hauptstraße 25, als Nachfolger des Herrn Eberhard C. Schaal. Die Fachärzte für Allgemeinmedizin, Frau Rabea Nolte und Herrn Dr. med. Christian Nolte, haben ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in 25462 Rellingen, Hauptstraße 25, erhalten. Frau Dr. med. Sylvie Julia Joos als Fachärztin für Diagnostische Radiologie für 25421 Pinneberg, Fahltskamp 74, als Nachfolgerin von Herrn Dr. med. Thomas Fassbender. Frau Dr. med. Silvie Joos, Herr Dr. med. Timo Gomille, Herr Dr. med. Maik Jörgensen, Herr Dr. med. Mark-Steffen Dassel, Fachärzte für Diagnostische Radiologie, Frau Dr. med. Bettina RotheKoehn, Fachärztin für Radiologie, Herr Dr. med. Christian Franke, Frau Dr. med. Heike Hahn-Ulrich, Fachärzte für Nuklearmedizin, Frau Dr. med. Renata Kazmierczak, Frau Dr. med. Dagmar Linde-Stoltenberg, Herr Dr. med. Meinolf Marx, Fachärzte für Strahlentherapie und Frau Dr. med. Franziska Deutner, Fachärztin für Diagnostische Radiologie und Fachärztin für Diagnostische Radiologie, Schwerpunkt Kinderradiologie, 25421 Pinneberg, Fahltskamp 74, Herr Dr. med. Volker Heinrichs, Facharzt für Nuklearmedizin, 22559 Hamburg, Suurheid 20, Herr Prof. Dr. med. Paul Steiner, Facharzt für Radiologische Diagnostik, 22587 Hamburg, Sülldorfer KirAusgabe 4 | April 2011 71

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung chenweg 2 a, Herr Dr. med. Carl Knothe, Facharzt für Radiologie, 22587 Hamburg, Godeffroystraße 29, und Herr Dr. med. Bernd Schwermer, Facharzt für Radiologie, 22587 Hamburg, Godeffroystraße 29, haben die Genehmigung zur Führung einer fachund KV-bereichsübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dragan Milasinovic als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie für 22880 Wedel, Rosengarten 5 - 9, als Nachfolger des Herrn Dr. med. Frieder Schlote. Herr Dragan Milasinovic, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Jens von Schöning, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, und Herr Dr. med. Uwe Siltmann, Facharzt für Orthopädie, haben die Genehmigung zur Führung einer fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft in Wedel erhalten. Frau Dr. med. Renate Döbber als Fachärztin für Orthopädie für 25436 Uetersen, Großer Sand 66, als Nachfolgerin von Herrn Dr. med. Thomas Pledt. Frau Dr. med. Renate Döbber, Fachärztin für Orthopädie, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Thomas Pledt als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellten Facharzt für Orthopädie in ihrer Vertragspraxis in 25436 Uetersen, Großer Sand 66, erhalten. Frau Dr./Medizinisches Institut Petersburg Ella Lioznova ab 01.04.2011 als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für 25488 Holm, Alte Schmiede 1, als Nachfolgerin von Herrn Klaus-Harald Ebbinghaus. Frau Dr./Medizinisches Institut Petersburg Ella Lioznova, hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin, und Herr Dr. med. Ingo Brauer, prakt. Arzt, haben ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Holm erhalten. Frau Jutta Schaarschmidt als hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin für 25335 Elmshorn, Koppeldamm 29, als Nachfolgerin des verstorbenen Herrn Dr. med. Thomas Schmidt. Die bisher ortskonform in Elmshorn geführte Berufsausübungsgemeinschaft zwischen Frau Jutta Schaarschmidt, hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin in 25335 Elmshorn, Koppeldamm 29, und Herr Johannes Puchner, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin in 25335 Elmshorn, Mühlendamm 3, wird nunmehr überörtlich geführt. 72 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Gesundheitszentrum Quickborn GbR“ hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. LianKiong Tan als ganztags (31 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Allgemeinmedizin und Frau Siok-San Bieg als ganztags (31 Stunden wöchentlich) angestellte prakt. Ärztin in der Betriebsstätte in 25451 Quickborn, Ziegenweg 4, erhalten. Herr Dr. Tan und Frau Bieg haben zugunsten der Anstellung auf ihre Zulassungen zur Vertragspraxis verzichtet. Frau Dr. med. Heike Auffermann und Herr Michael Abing haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft als Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in Elmshorn erhalten.

Kreis Plön Herr Johannes M. Schaudig als Facharzt für Allgemeinmedizin mit halbem Versorgungsauftrag für 24226 Heikendorf, Laboer Weg 20a, als Nachfolger für Herrn Dr. med. Hans-Jürgen Meißner. Herr Dr. med. Christian Hartmann als Facharzt für Allgemeinmedizin mit halbem Versorgungsauftrag für 24226 Heikendorf, Laboer Weg 20a, als Nachfolger für Herrn Dr. med. Hans-Jürgen Meißner. Herr Schaudig und Herr Dr. Hartmann sind weiterhin im Rahmen ihrer Berufsausübungsgemeinschaft nunmehr jeweils in vollem Versorgungsumfang tätig. Herr Dr. med. Jörn Blauert als Facharzt für Allgemeinmedizin für 24321 Lütjenburg, Neverstorfer Straße 10, als Nachfolger für Frau Dr. med. Anna Hess. Frau Dr. med. Hildegard Rosseè, Fachärztin für Allgemeinmedizin, 24248 Mönkeberg, Heikendorfer Weg 89, und Frau Dr. med. Monika Steinke, hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin, 24248 Mönkeberg, Am Eksol 25, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Die Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Herr Dr. med. Sören von Otte, Herr Dr. med. Volker Schulz, Herr Dr. med. Martin Völckers, Prüner Gang 15, 24103 Kiel, Herr Dr. med. Hartmuth Burba, Herr Dr. med. Martin Lauer, Frau Ulrike Mastoras, Frau Dr. med. Edelgard Schumacher-Egbers, Herr Dr. med. Stefan Völckers, Teichtor 11, 24226 Heikendorf, Herr Dr. med. Gunther Dreyer, Holtenauer Straße 114a, 24105 Kiel, Frau Dr. med. Ingke Hagemann, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, und Herr Dr. med. Peter Mangelsen, 24211 Preetz, Markt 11,

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dr. med. Gero Wenzel ab 01.04.2011 als Facharzt für Urologie für 24211 Preetz, Am Kranken­haus 5, als Nachfolger für Herrn Dr. med. Bleick Bleicken. Herr Dr. med. Gero Wenzel und Herr Dr. med. Peter Engel haben ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft als Fachärzte für Urologie in Preetz erhalten.

Kreis Rendsburg-Eckernförde Das Medizinische Versorgungszentrum „imland MVZ GmbH“ für 24768 Rendsburg, Lilienstraße 20 - 28. Herr Dr. med. Roland Panzer ist Ärztlicher Leiter dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum „imland MVZ GmbH“ hat die Genehmigung zur Anstellung von folgenden Ärzten in oben genannter Betriebsstätte erhalten: 1. Herr Dr. med. Roland Panzer, als ganztags angestellter Facharzt für Strahlentherapie (40 Std. wöchentlich), 2. Herr Dr. med. Malte Lange, als ganztags angestellter Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Neonatologie, und Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Schwerpunkt Kinder-Hämatologie und Onkologie (40 Std. wöchentlich). Herr Dr. Panzer und Herr Dr. Lange haben auf ihre Zulassungen zur Vertragspraxis zugunsten der Anstellung verzichtet. Herr Gregor Sommer als hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin für 24229 Dänischenhagen, Scharnhagener Straße 6, als Nachfolger für Herrn Dr. med. Dipl.-Troph. Michael Berg. Herr Dr. med. Dirk Hartig als hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin für 24229 Dänischenhagen, Scharnhagener Straße 6, als Nachfolger für Herrn Wolfgang Schultz. Herr Dr. med. Dirk Hartig und Herr Gregor Sommer haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft als hausärztlich tätige Fachärzte für Innere Medizin in Dänischenhagen erhalten. Herr Dr. med. Jens-Uwe Asmussen, Facharzt für Allgemeinmedizin in 24358 Ascheffel, Bergstraße 17, hat die Genehmigung zur Verlegung der Vertragspraxis nach 24361 Groß Wittensee, Am Mühlenberg 7, erhalten. Die bisher ortskonforme Berufsausübungsgemeinschaft mit Herrn Culemeyer wird als

überörtliche Berufsausübungsgemeinschaft fortgeführt. Die Fachärzte für Anästhesiologie, Herren Dr. med. Björn Buttgereit, Dr. med. Clemens Duyster, Dr. med. Wolfgang Michelsen und Dr. med. Gunnar Tröger, Kiel, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Jürgen Fuchs als halbtags angestellter Facharzt für Anästhesiologie (20 Stunden wöchentlich) in der genehmigten Zweigpraxis in 24220 Flintbek, Bäckerberg 9, als Nachfolger von Frau Frauke Schatzmann erhalten. Die Fachärzte für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Herr Dr. med. Sören von Otte, Herr Dr. med. Volker Schulz, Herr Dr. med. Martin Völckers, Prüner Gang 15, 24103 Kiel, Herr Dr. med. Hartmuth Burba, Herr Dr. med. Martin Lauer, Frau Ulrike Mastoras, Frau Dr. med. Edelgard Schumacher-Egbers, Herr Dr. med. Stefan Völckers, Teichtor 11, 24226 Heikendorf, Herr Dr. med. Gunther Dreyer, Holtenauer Straße 114a, 24105 Kiel, Frau Dr. med. Ingke Hagemann, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, und Herr Dr. med. Peter Mangelsen, 24211 Preetz, Markt 11, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Die Herren Dr. med. Peter Grieffenhagen und Dr. med. Walter Trettel, Fachärzte für Haut- und Geschlechtskrankheiten in 23701 Eutin, Plöner Straße 34, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Andrea Deutschmann-Traxel als vierteltags (10 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten mit Leistungsbeschränkung in der genehmigten Zweigpraxis in 24119 Kronshagen, Eckernförder Straße 219, erhalten. Herr Philipp Richter als Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie beschränkt auf einen hälftigen Versorgungsauftrag für 24161 Altenholz, Dänischenhagener Straße 12 f, als Nachfolger für Herrn HansGeorg Reinartz. Herr Dr. med. Carl-Christian Büll, Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Ludger Gerdesmeyer, Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, Herr Dr. med. Rene Schwall, Herr Philipp Richter, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, 24161 Altenholz, Dänischenhagener Straße 12 f, Herr Dr. med. Wolfgang Kohlsche, Facharzt für Orthopädie in 24619 Bornhöved, Am Alten Ausgabe 4 | April 2011 73

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Markt 9, Herr Dr. med. Marc Koch, Herr Dr. med. Martin Fuerst, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wittorfer Straße 89, 24539 Neumünster, Herr Dr. med. Andreas Häring, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, und Herr Dr. med. Andreas Losch, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Königsweg 14, 24103 Kiel, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dr. med. Martin Wüstenberg, Frau Ute Backheuer, Herr Georg Häring, Herr Jan Reichelt und Herr Priv.-Doz. Dr. med. habil. Stephan Behrendt, Fachärzte für Augenheilkunde in Rendsburg, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. univ. Susan Hadjizadeh als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Augenheilkunde in ihrer Vertragspraxis in 24768 Rendsburg, Provianthausstraße 9, erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „ZoGeZ, Zollhaus Eckernförde Gesundheitszentrum Brücke MVZ GmbH (i.G.)“ ab 01.04.2011 für 24340 Eckernförde, Schiffbrücke 8. Herr Dr. med. Wolfgang Burr ist Ärztlicher Leiter dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum „ZoGeZ, Zollhaus Eckernförde Gesundheitszentrum Brücke MVZ GmbH (i.G.)“ erhält mit Wirkung ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Anstellung folgender Ärzte in oben genannter Betriebsstätte: 1. Herr Dr. med. Wolfgang Burr als ganztags angestellter Facharzt für Psychotherapeutische Medizin (36 Stunden wöchentlich), 2. Frau Dr. med. Gunhild Mehring-Leupold als ganztags angestellte Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie (40 Stunden wöchentlich). Herr Dr. Burr und Frau Dr. Mehring-Leupold haben auf ihre Zulassungen zugunsten der Anstellungen verzichtet. Herr Dr. med. Lutz von Spreckelsen, Herr Dr. med. Lucas Backheuer, Fachärzte für Orthopädie und Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Winfried Brieske, Herr Arnd Heyer, Fachärzte für Orthopädie, 24148 Kiel, Schönberger Straße 5 - 11, Herr Dr. med. Christian Schwartzkopf, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Dieter Heimann, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Herr Dr. med. Christoph Helm, Facharzt für Orthopädie, 24113 Kiel, Mühlendamm 1, und Herr Dr. med. Jürgen Klees, Facharzt 74 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

für Orthopädie, 24214 Gettorf, Mühlenstraße 3, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen und fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten.

Kreis Schleswig-Flensburg Die Fachärzte für Allgemeinmedizin, Frau Dr. med. Beate Bethge und Herr Dr. Siegfried Bethge, Kropp, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Thorsten Junker als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellten Facharzt für Allgemeinmedizin in ihrer Vertragspraxis in 24848 Kropp, Gorch-Fock-Straße 15 - 19, erhalten. Herr Dr. med. Hans-Jürgen Knaack, Herr Dr. med. Uwe Wächtler, hausärztlich tätige Fachärzte für Innere Medizin, Herr Bert Thielsen, Facharzt für Allgemeinmedizin, und Herr Dr. med. Bent Marxen, Facharzt für Allgemeinmedizin, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Schleswig erhalten. Frau Svenja Kieselbach als Fachärztin für Allgemeinmedizin für 24977 Langballig, Süderende 3 a, als Nachfolgerin für Herrn Dr. med. Hanns-Hartmut Voß. Frau Svenja Kieselbach, Fachärztin für Allgemeinmedizin, und Herr Holger Storm, prakt. Arzt, haben die Genehmigung zur Führung einer Berufsausübungsgemeinschaft in Langballig erhalten. Herr Dr. med. Ulrich Wiegers, Herr Andreas Seifert, Fachärzte für Innere Medizin und Fachärzte für Innere Medizin, Schwerpunkt Nephrologie, und Frau Brigitte Delev, hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin, haben ab 01.04.2011 die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Anke Jansen als ganztags (42 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Innere Medizin und Fachärztin für Innere Medizin, Schwerpunkt Nephrologie, in ihrer Vertragspraxis in 24837 Schleswig, Flensburger Straße 15, erhalten.

Kreis Segeberg Das Medizinische Versorgungszentrum MVZ Klinikum Bad Bramstedt GmbH hat die Genehmigung zur Erhöhung der wöchentlichen Arbeitszeit von Herrn Dr. med. Martin Lorenzen als angestellter Facharzt für Diagnostische Radiologie in einer Halbtagstätigkeit (20 Std. pro Woche) auf eine Ganztagstätigkeit (32 Std.). Herr Dr. Lorenzen hat die Angestelltenstelle von Frau Dr. med. Gabriele LorenzMeyer übernommen.

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Herr Dr. med. Ulrich Fritz, Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie und Internistische Onkologie, in Reinbek, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Rainer Serrano Pahlk als angestellten Facharzt für Innere Medizin in einer Halbtagstätigkeit (20 Std. pro Woche) in der Zweigpraxis in 22844 Norderstedt, Langenharmer Weg 19, erhalten. Herr Pahl hat die Angestellenstelle von Herrn Dr. med. Rüdiger Hoffmann übernommen. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ an der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg“ für 24558 Henstedt-Ulzburg, Beckersbergstraße 2. Frau Gülnur Dizman ist Ärztliche Leiterin dieses Medizinischen Versorgungszentrums. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ an der Paracelsus Klinik Henstedt-Ulzburg“ hat die Genehmigung zur Anstellung von folgenden Ärzten in oben genannter Betriebsstätte erhalten: 1. Dr. sc. med. Günter Schwock als ganztags angestellter prakt. Arzt, 2. Gülnur Dizman als ganztags angestellte Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin. Herr Dr. Schwock und Frau Dizman haben auf ihre Zulassungen zugunsten der Anstellungen verzichtet. Herr Dr. med. Georg E. J. Fritsch als Facharzt für Neurochirurgie beschränkt auf einen hälftigen Versorgungsauftrag für 24576 Bad Bramstedt, OskarAlexander-Straße 26. Herr Dr. med. Carl-Christian Büll, Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Orthopädie, Schwerpunkt Rheumatologie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Herr Dr. med. Ludger Gerdesmeyer, Facharzt für Orthopädie und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Eckernförder Straße 219, 24119 Kronshagen, Herr Dr. med. Rene Schwall, Herr Philipp Richter, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, 24161 Altenholz, Dänischenhagener Straße 12 f, Herr Dr. med. Wolfgang Kohlsche, Facharzt für Orthopädie in 24619 Bornhöved, Am Alten Markt 9, Herr Dr. med. Marc Koch, Herr Dr. med. Martin Fuerst, Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie, Wittorfer Straße 89, 24539 Neumünster, Herr Dr. med. Andreas Häring, Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, und Herr Dr. med. Andreas Losch, Facharzt für Chirurgie und Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Unfallchirurgie, Königsweg 14, 24103 Kiel, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten.

Frau Selby Ann La Roche als Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie für 22846 Norderstedt, Friedrichsgaber Weg 370. Frau Selby Ann La Roche, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie in 22846 Norderstedt, Friedrichsgaber Weg 370, und Herr Dr. med. Christoph Barchewitz, Facharzt für Kinder und Jugendpsychiatrie in 23795 Bad Segeberg, Am Markt 1, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dipl.-Med. Johannes-Christian Witte, hausärztlich tätiger Facharzt für Innere Medizin, und Frau Dr. med. Ilka Petersen-Vollmar, Fachärztin für Allgemeinmedizin, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Cornelia Herzmann als halbtags (15 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Allgemeinmedizin in ihrer Vertragspraxis in 23795 Bad Segeberg, Bahnhofstraße 12 erhalten. Übernahme einer halben Angestelltenstelle von Frau Dr. Rumohr. Frau Dr. Rumohr ist weiterhin halbtags als hausärztlich tätige angestellte Fachärztin für Innere Medizin in der Vertragspraxis tätig.

Kreis Steinburg Die Ärzte der überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft, Herrn Dr. med. Axel Klötzing, Facharzt für Allgemeinmedizin in 25358 Horst, Bahnhofstraße 8, Frau Dr. med. Silke Wichers, und Herrn Arnold Speer, Fachärzte für Allgemeinmedizin in 25364 Westerhorn, Bahnhofstraße 55, haben die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Michaela Matthiesen-Lieber als ganztags angestellte Fachärztin für Allgemeinmedizin (31 Stunden wöchentlich) in der Betriebsstätte in 25358 Horst, Bahnhofstraße 8, erhalten. Herr Dr. med. Jens Müller-Bergh, Facharzt für Augenheilkunde, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Herrn Dr. med. Hans Müller-Bergh als ganztags (40 Stunden wöchentlich) angestellter Facharzt für Augenheilkunde in seiner Vertragspraxis in 25524 Itzehoe, Viktoriastraße 10, erhalten. Übernahme der Angestelltenstelle von Herrn Dr. Ramez.

Kreis Stormarn Die Fachärzte für Augenheilkunde, Frau Dr. med. Grit Jendral, Herr Dr. med. Johannes Prädikow, Herr Dr. med. Peter Hermjacob, 22926 Ahrensburg, Große Straße 27 - 29, und Herr Dr. med. Richard Chrobok, Ausgabe 4 | April 2011 75

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung 20097 Hamburg, Beim Strohhause 34, haben die Genehmigung zur Führung einer KV-übergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Frau Dr. med. Asbirg Greiner als Fachärztin für Allgemeinmedizin für 23843 Bad Oldesloe, Mühlenstraße 12, als Nachfolgerin von Herrn Jens Clasen. Herr Dr. med. Martin Rüttershoff, Facharzt für Allgemeinmedizin in Bargteheide, hat die Genehmigung zur Beschäftigung von Frau Dr. med. Caroline Beier als ganztags (31 Stunden wöchentlich) angestellte Fachärztin für Allgemeinmedizin in seiner Vertragspraxis in 22941 Bargteheide, Rathausstraße 7, als Nachfolgerin von Herrn Thomas Krake erhalten. Herr Dr. med. Christoph Gewiß und Herr Dr. med. Gert Wolters, Fachärzte für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 22926 Ahrensburg, Hamburger Straße 23, und Herr Dr. med. Karl Freyer, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 22941 Bargteheide, Bahnhofstraße 1, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dr. med. Reiner Bodecker, Herr Dr. med. Jens Christiansen, Frau Silke Pohl-Wegener, hausärztlich tätige Fachärzte für Innere Medizin, sowie Frau Dr. med. Juliane Pingen, Fachärztin für Innere Medizin und Fachärztin für Innere Medizin, Schwerpunkt Kardiologie, haben die Genehmigung zur Führung einer versorgungsbereichsübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft in Reinbek erhalten. Herr Dr. med. Eckart Maaß, Facharzt für Innere Medizin und Facharzt für Innere Medizin, Schwerpunkt Hämatologie, und Frau Dr. med. Anne Wiesmann, hausärztlich tätige Fachärztin für Innere Medizin, haben die Genehmigung zur Führung einer versorgungsbereichsübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft in Reinbek erhalten. Das Medizinische Versorgungszentrum „MVZ Bad Oldesloe GmbH“, Schützenstraße 55, 23843 Bad Oldesloe, und Herr Dr. med. Matthias Wegener, Facharzt für Radiologische Diagnostik, 22926 Ahrensburg, Hamburger Straße 23, haben die Genehmigung zur Führung einer überörtlichen fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. Herr Dr. med. Holm Schlegel, Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde in 21509 Glinde, Markt 12, und Herr Dr. med. Richard Doll, Facharzt für Hals-NasenOhrenheilkunde in 22767 Hamburg, Bernstorffstraße 174, haben die Genehmigung zur Führung einer KVbereichsübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaft erhalten. 76 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Folgende Ärzte haben die Genehmigung zur Führung einer Zweigpraxis erhalten: Stadt Lübeck Herrn Dr. med. Ulrich Müller, Facharzt für Orthopädie in Lübeck, wurde ab 01.05.2011 die Genehmigung zur Führung einer Zweigpraxis in 23560 Lübeck, Kronsforder Allee 69, erteilt. Die Strahlentherapeutische Partnerschaft Dr. Brandenburg und Partner, Lübeck, hat die Genehmigung zur Verlegung der Zweigpraxis von 23558 Lübeck, Nebenhofstraße 7, nach 23560 Lübeck, Kronsforder Allee 73 - 75, erhalten. Den Herren Dres. med. Hans-Jürgen Hümmer und Rolf Schwachenwald, Fachärzte für Orthopädie in Lübeck, wurde die Genehmigung zur Führung einer Zweigpraxis in 23569 Lübeck, Solmitzstraße 31, erteilt.

Folgende Ärzte/Psychotherapeuten wurden zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis ermächtigt. Diese Beschlüsse sind noch nicht rechtskräftig, sodass hiergegen noch Widerspruch eingelegt bzw. Klage erhoben werden kann: Stadt Flensburg Herr Prof. Dr. med. Henning Stolze, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Diakonissenkrankenhaus Flensburg, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, ermächtigt zur Durchführung von BotulinumToxin-Behandlungen bei Bewegungsstörungen auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Nervenheilkunde, Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie und Fachärzte für Neurologie. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Nummern abrechenbar: 01321, 01602 und 16322 EBM.

Stadt Kiel Herr Prof. Dr. med. Paul Eggert, Oberarzt an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tä-

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung tigkeit an vorgenannter Klinik, ermächtigt auf Überweisung durch niedergelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und niedergelassene Fachärzte für Lungenheilkunde bzw. Internisten mit dem Schwerpunkt Pulmologie zur Durchführung folgender Leistungen:  Diagnostik und Behandlung von Nierenerkrankungen  Diagnostik und Therapie schwerer Krankheitsbilder aus den Bereichen der Pneumologie und Allergologie einschließlich folgender EBM-Nummern: 01321, 01430, 01602, 04324, 04536, 33012, 33042, 33043, 33052 und 33081. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, nach § 116b SGB V abrechnen kann. Herr Priv.-Doz. Dr. med. Tobias Ankermann, Oberarzt an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, ermächtigt auf Überweisung durch niedergelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und niedergelassene Fachärzte für Lungenheilkunde bzw. Internisten mit dem Schwerpunkt Pulmologie zur Durchführung folgender Leistungen:  Diagnostik und Therapie schwerer Krankheitsbilder aus dem Bereich der Pneumologie einschließlich folgender Nummern des EBM: 01321, 01430, 01602, 04324, 04330, 04530, 04532, 04534, 04535, 04536, 30111, 30120, 30122, 30123, 30130. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, nach § 116b SGB V abrechnen kann. Die bis zum 31.03.2011 befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Priv.-Doz. Dr. med. Felix Braun, Schwerpunktleiter Transplantation an der Klinik für Allgemeine Chirurgie und Thoraxchirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde bis zum 31.03.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, nach § 116b SGB V abrechnen kann. Herr Dr. med. Volker Lindner, Oberarzt an der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens

jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an vorgenannter Klinik, ermächtigt auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie und Fachärzte für Neurochirurgie sowie auf Überweisung durch Ärzte, die die Zusatzbezeichnung „Spezielle Schmerztherapie“ führen dürfen, zur Behandlung von Patienten mit therapieresistenten chronischen Erkrankungen. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, nach § 116b SGB V abrechnen kann. Die bis zum 31.12.2012 befristete Ermächtigung von Herrn Prof. Dr. med. Martin Burdelski, Leitender Arzt der Klinik für Allgemeine Pädiatrie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde mit Wirkung vom 10.02.2011 erweitert auf die Behandlung von Patienten mit Kurzdarm-Syndrom im Alter von 0 - 18 Jahren auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und gastroenterologisch tätige Vertragsärzte. Folgende Nummern des EBM sind nunmehr zusätzlich abrechenbar: 04513, 04515, 04516 und 04525. Ab dem 10.02.2011 ist Herr Prof. Dr. med. Martin Burdelski wie folgt ermächtigt: Behandlung von Patienten im Alter von 0 - 18 Jahren auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und gastroenterologisch tätige Vertragsärzte bei folgenden Krankheitsbildern: 1. a) vor und nach Lebertransplantation im Alter von 0 - 18 Jahren b) bei chronischer Hepatitis 2. bei Autoimmunerkrankungen und chronischen entzündlichen Darmerkrankungen 3. bei Kurzdarm-Syndrom In diesem Zusammenhang sind folgende Nummern des EBM abrechenbar: 01321, 01602, 01430, 04510, 04511, 04513, 04515, 04516, 04523, 04525. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, nach § 116b SGB V abrechnen kann. Die bis zum 31.12.2012 befristete Ermächtigung von Frau Dr. med. Martina Kohl, Oberärztin an der Klinik für Allgemeine Pädiatrie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, wurde mit Wirkung vom 10.02.2011 erweitert auf die Behandlung von Patienten mit Kurzdarm-Syndrom im Alter von 0 - 18 Jahren auf Überweisung durch zugelasAusgabe 4 | April 2011 77

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung sene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und gastroenterologisch tätige Vertragsärzte. Folgende Nummern des EBM sind nunmehr zusätzlich abrechenbar: 04513, 04515, 04516 und 04525. Ab dem 10.02.2011 ist Frau Dr. med. Martina Kohl wie folgt ermächtigt: Behandlung von Patienten im Alter von 0 - 18 Jahren auf Überweisung durch zugelassene Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin und gastroenterologisch tätige Vertragsärzte bei folgenden Krankheitsbildern: 1. a) vor und nach Lebertransplantation im Alter von 0 - 18 Jahren b) bei chronischer Hepatitis 2. bei Autoimmunerkrankungen und chronischen entzündlichen Darmerkrankungen 3. bei Kurzdarm-Syndrom In diesem Zusammenhang sind folgende Nummern des EBM abrechenbar: 01321, 01602, 01430, 04510, 04511, 04513, 04515, 04516, 04523 und 04525. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, nach § 116b SGB V abrechnen kann.

Stadt Lübeck Frau Dr. med. Christiane Kagel, Oberärztin an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende ihrer ärztlichen Tätigkeit an der vorgenannten Klinik, ermächtigt zur Durchführung von Angioplastien im Zusammenhang mit Shunts einschließlich der damit zusammenhängenden digitalen Subtraktionsangiographie auf Überweisung durch Nephrologen. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, nach § 116b SGB V abrechnen kann. Frau Dr. med. Isabell Grande-Nagel, Oberärztin an der Klinik für Radiologie und Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende ihrer ärztlichen Tätigkeit an der vorgenannten Klinik, ermächtigt in folgendem Umfang: 1. Durchführung der in den Nummern 99356 bis 99364 der Anlage 10 zum Versorgungsvertrag gemäß § 73c SGB V über Qualitätsgesicherte Mamma-Diagnostik enthaltenen Leistungen. 78 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

2. Teilnahme an den multidisziplinären Fallkonferenzen, Durchführung von Stanzbiopsien unter Röntgenkontrolle sowie konsiliarische Beurteilung von Mammographieaufnahmen im Rahmen der Früherkennung von Brustkrebs durch Mammographie-Screening gemäß Anlage 9.2 BMV-Ä/ EKV. In diesem Zusammenhang sind die Ziffern 01752, 01755, 01758 und 01759 EBM abrechenbar. 3. Durchführung von kurativen Vakuumbiopsien auf Überweisung durch Gynäkologen und Radiologen. In diesem Zusammenhang sind die Leistungen 01320, 34270, 34271, 34272, 34273 und 34274 EBM abrechenbar. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck, nach § 116b SGB V abrechnen kann.

Kreis Nordfriesland Die bis zum 31.03.2011 befristet gewesene Ermächtigung von Herrn Duncan Underwood, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie der Klinik Tönning am Klinikum Nordfriesland gGmbH, Tönning, wurde bis zum 31.03.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die die Klinik Tönning am Klinikum Nordfriesland gGmbH, Tönning, nach § 115b SGB V abrechnen kann. Die bis zum 31.03.2011 befristete Ermächtigung von Herrn Dr. med. Wilhelm Theres, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie der Klinik Tönning am Klinikum Nordfriesland gGmbH, Tönning, wurde bis zum 31.03.2013 verlängert. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die die Klinik Tönning am Klinikum Nordfriesland gGmbH, Tönning, nach § 115b SGB V abrechnen kann. Herr Dr. med. Andreas Eisenmann, Chefarzt der Abteilung Dermatologie an der Strandklinik St. Peter Ording GmbH & Co. KG, wurde mit Wirkung vom 10.02.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an der vorgenannten Klinik, ermächtigt zur Durchführung der Balneophototherapie und der CremePUVA-Therapie auf Überweisung durch Hautärzte. In diesem Zusammenhang sind folgende Nummern des EBM abrechenbar: 01320, 10350, 30430 und 30431.

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung Kreis Ostholstein Herr Henning C. Bostelmann, DRK-Krankenhaus Middelburg, wurde mit Wirkung vom 25.02.2011, befristet bis zum 30.09.2012, ermächtigt zur vertragsärztlichen Versorgung von Patienten der Phase F im Pflegeheim Middelburg mit einem Pauschalvergütungssatz pro Quartal von Euro 50,00. Heilmittel dürfen grundsätzlich durch ihn nicht verordnet werden. Dies gilt unter Beachtung der vorrangigen Verpflichtung des Pflegeheims zur mobilisierenden Pflege nicht für die Verordnung von Leistungen der Logopädie, Ergotherapie, Physiotherapie einschließlich Krankengymnastik, Verordnung von Sondenkost und Rollstühlen durch ihn.

Kreis Pinneberg Frau Uemit Yagmurcu, Oberärztin an der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Regio Klinikums Pinnberg, wurde mit Wirkung vom 10.02.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende ihrer ärztlichen Tätigkeit an der vorgenannten Klinik, ermächtigt zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung von Leistungen nach der Gebührennummer 01780 EBM. Frau Monika Leser, Ärztin ohne Gebietsbezeichnung mit der Zusatzbezeichnung Psychotherapie in Wedel, wurde mit Wirkung vom 25.02.2011, befristet bis zum 31.03.2012, ermächtigt zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis zur Durchführung der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie in Wedel. Im Rahmen dieser Ermächtigung ist die Abrechnung der Nummer 23220 EBM ausgeschlossen.

Kreis Rendsburg-Eckernförde Die bis zum 30.06.2011 befristete Ermächtigung von Frau Dr. med. Birgit Riemer, Oberärztin an der Klinik für Radiologie der imland Klinik Rendsburg, wurde bis zum 30.06.2013 verlängert.

Kreis Segeberg Herr Dr. med. Georg Schlenk, Oberarzt an der Abteilung für Innere Medizin an den AK Segeberger Kliniken GmbH, Bad Segeberg, wurde mit Wirkung ab 01.04.2011, befristet bis zum 31.03.2013, längstens jedoch bis zum Ende seiner ärztlichen Tätigkeit an der vorgenannten Klinik, ermächtigt zur Durchführung folgender Leistungen:

 interventionelle Enteroskopien auf Überweisung durch Vertragsärzte, die Gastroskopien oder Koloskopien durchführen,  Ösophagusvarizensklerosierung auf Überweisung durch Vertragsärzte,  ERCP auf Überweisung durch Vertragsärzte nach vorheriger bildgebender Diagnostik, Verödung von Hämorrhoiden mittels Infrarotkoagulation und Gummibandligatur auf Überweisung durch Vertragsärzte,  percutanendoskopische Gastrostomie (PEG) auf Überweisung durch Vertragsärzte. Die Ermächtigung beinhaltet nicht solche Leistungen, die die AK Segeberger Kliniken GmbH, Bad Segeberg, nach §§ 115 a, 115b und 116b SGB V abrechnen kann. Herr Dipl.-Psych. Borbe Prieß, Psychologischer Psychotherapeut, wurde befristet bis zum 31.03.2013, zur Durchführung der Gruppentherapie im Rahmen der Verhaltenstherapie in 23795 Bad Segeberg, Oldesloer Straße 9, ermächtigt. Entsprechend der Psychotherapievereinbarung, Teil C (8), schließt dies mögliche Einzelbehandlungen im Verhältnis 1:10 mit ein. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Gebührennummern des EBM abrechenbar: 01100, 01101, 01102, 01435, 23220, 35112, 35130, 35131, 35140, 35150, 35220, 35221, 35222, 35223, 35224, 35225, 35300, 35301.

Folgende Ärzte wurden rechtskräftig zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis ermächtigt: Kreis Nordfriesland Herr Dr. med. Jürgen Fritz, Oberarzt der chirurgischen Abteilung des Klinikums Nordfriesland gGmbH, Klinik Husum, ist ermächtigt zur Teilnahme an der vertragsärztlichen Überweisungspraxis als Facharzt für Chirurgie, Schwerpunkt Gefäßchirurgie, zur Durchführung konsiliarischer Beratungen und Untersuchungen zur Abklärung des weiteren diagnostischen und therapeutischen Vorgehens in gefäßchirurgischen Fällen. Im Rahmen dieser Ermächtigung sind folgende Nummern des EBM abrechenbar: 01321, 01602, 30500, 32117 sowie Leistungen des Kapitels 33 EBM. Die Ermächtigung ist bis zum 30.09.2011 befristet.

Ausgabe 4 | April 2011 79

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Öffentliche Ausschreibung von Vertragsarztsitzen gemäß § 103 Abs. 4 SGB V Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein schreibt auf Antrag von Ärzten/Psychotherapeuten deren Vertragsarztsitz zur Übernahme durch einen Nachfolger aus, sofern es sich bei dem maßgeblichen Planungsbereich um ein für weitere Zulassungen gesperrtes Gebiet handelt. Nähere Informationen zu den ausgeschriebenen Praxen erhalten Sie unter folgenden Telefonnummern: Ärzte:

04551 883-462

Psychotherapeuten:



04551 883-346



04551 883-303



04551 883-384

Zweigpraxen:

04551 883-378 04551 883-291 04551 883-561

Fachgebiet/Arztgruppe

Planungs­bereich*

Praxisform

Bewerbungs­frist** Ausschreibungs­ nummer

Anästhesisten

Lübeck

EP

31.05.2011

4672/2011

Hausärzte

Ostholstein

EP

30.04.2011

3522/2011

Hausärzte

Nordfriesland

EP

31.05.2011

4236/2011

Hausärzte

Kiel

BAG

30.04.2011

20097/2010

Hausärzte

Ostholstein

EP

31.05.2011

4370/2011

Hausärzte

Kiel

BAG

31.05.2011

4660/2011

Hautärzte

FL/SL-FL

EP

31.05.2011

3382/2011

Internisten

FL/SL-FL

BAG

30.04.2011

4667/2011

Internisten

NMS/RD-E

BAG

30.04.2011

4678/2011

Kinderärzte - halbe Ausschreibung -

Herzogtum Lauenburg

BAG

30.04.2011

4599/2011

Kinderärzte - halbe Ausschreibung -

Herzogtum Lauenburg

BAG

30.04.2011

4600/2011

Orthopäden

Kiel

BAG

30.04.2011

4424/2011

Psychotherapie - halbe Zulassung -

Plön

EP

30.04.2011

4280/2011

Psychotherapie - halbe Zulassung

FL/SL-FL

EP

30.04.2011

3877/2011

Psychotherapie - halbe Zulassung

Lübeck

EP

31.05.2011

4175/2011

* Die Stadt Kiel und die Stadt Lübeck stellen jeweils einen Planungsbereich dar. Alle übrigen Planungsbereiche richten sich nach den Kreisgrenzen, außer der Kreisregion Stadt Neumünster/Kreis Rendsburg-Eckernförde (NMS/RD-E) und der Kreisregion Stadt Flensburg/Kreis Schleswig-Flensburg (FL/SL-FL). ** Die Bewerbungsfrist ist eine Ausschlussfrist, das heißt es können nur Bewerbungen akzeptiert werden, die innerhalb der Bewerbungsfrist eingehen. Sollte innerhalb der Bewerbungsfrist keine Bewerbung eingehen, so gilt die Ausschreibung maximal für ein weiteres Jahr. Die Bewerbungsfrist ist gewahrt, wenn aus der Bewerbung eindeutig hervorgeht, auf welche Ausschreibung sich die Bewerbung bezieht, für welche Adresse die Zulassung beantragt wird und ein Arztregisterauszug beigefügt wurde.

80 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze waren bereits ausgeschrieben, jedoch hat sich innerhalb der Bewerbungsfrist niemand beworben, sodass Sie sich um diese Sitze weiterhin bewerben können: Fachgebiet/Arztgruppe

Planungs­bereich

Praxisform

Ausschrei­bungsende

Ausschreibungs­ nummer

Augenärzte

FL/SL-FL

BAG üö

31.07.2010

8513/2010

Chirurgen

Herzogtum Lauenburg

EP

31.08.2010

9664/2010

Chirurgen

Ostholstein

EP

31.01.2011

18411/2010

Hausärzte

NMS/RD-E

BAG

30.06.2010

3424/2010

Hausärzte

Plön

BAG

31.07.2010

7645/2010

Hausärzte

Plön

BAG üö

31.07.2010

7893/2010

Hausärzte

Herzogtum Lauenburg

BAG

31.08.2010

8601/2010

Hausärzte

Nordfriesland

EP

30.09.2010

10391/2010

Hausärzte

Plön

BAG

30.09.2010

10875/2010

Hausärzte

FL/SL-FL

BAG

31.10.2010

11950/2010

Hausärzte

Herzogtum Lauenburg

EP

31.10.2010

11957/2010

Hausärzte

Pinneberg

EP

31.10.2010

13581/2010

Hausärzte

Stormarn

EP

31.10.2010

12718/2010

Hausärzte

FL/SL-FL

EP

30.11.2010

14385/2010

Hausärzte

Nordfriesland

EP

30.11.2010

14813/2010

Hausärzte

Nordfriesland

EP

30.11.2010

13738/2010

Hausärzte

FL/SL-FL

BAG

31.12.2010

18312/2010

Hausärzte

Kiel

BAG

31.12.2010

17794/2010

Hausärzte

Nordfriesland

BAG

31.12.2010

16301/2010

Hausärzte

Segeberg

EP

31.12.2010

16302/2010

Hausärzte

Stormarn

EP

31.12.2010

16303/2010

Hausärzte

NMS/RD-E

EP

31.01.2011

17866/2010

Kinder- und Jugendmedizin

Nordfriesland

BAG

31.01.2011

17330/2010

Der Bewerbung sind ein Auszug aus dem Arztregister sowie ein unterschriebener Lebenslauf beizufügen. Ferner ist ein polizeiliches Führungszeugnis der Belegart „O“ (Behörden­führungszeugnis) zu beantragen. Hinweis: Die Wartelisteneintragung ersetzt die Bewerbung nicht! Bewerbungen richten Sie bitte an: Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein, Zulassung/Praxisberatung, Bismarckallee 1 - 6, 23795 Bad Segeberg.

Ausgabe 4 | April 2011 81

Mitteilungen der Kassenärztlichen Vereinigung

Für folgende Vertragsarztsitze/Vertragspsychotherapeutensitze, die sich in einem für weitere Zulassungen/Anstellungen nicht gesperrten Planungsbereich befinden, werden Nachfolger gesucht. Es handelt sich hierbei nicht um Ausschreibungsverfahren nach § 103 Abs. 4 SGB V. Fachgebiet/Arztgruppe

Planungs­bereich

Praxisform

Chiffrenummer

Hausärzte

Dithmarschen

EP

18051/2010

Hausärzte

Dithmarschen

EP

18054/2010

Hausärzte

Dithmarschen

BAG

16207/2010

Nähere Informationen zu den aufgeführten Praxen sowie dem Zulassungsverfahren erhalten Sie unter den oben angegebenen Telefonnummern.

Fortführung von ausgeschriebenen Vertragsarztsitzen als Zweigpraxen Für folgende Vertragsarztsitze ist die Bewerbungsfrist seit einem Quartal abgelaufen, ohne dass eine Bewerbung eingegangen ist. Der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein würde für die hier aufgeführten Sitze eine Zweigpraxisgenehmigung erteilen, wenn sie von einem anderen Vertragsarzt als Zweigpraxis fortgeführt werden sollen: Fachgebiet/Arztgruppe

Planungsbereich

Ausschreibungsnummer

Nervenärzte

Ostholstein

21308/2009

Für nähere Auskünfte zu der Möglichkeit der Fortführung einer Praxis als Zweigpraxis setzen Sie sich bitte unter den oben genannten Telefonnummern mit der Abteilung Zulassung/Praxisberatung der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein in Verbindung.



Infotag für Existenzgründer und Praxisabgeber

Die einen wollen sich niederlassen, die anderen ihre Praxis abgeben. Beide Seiten bringen Deutsche Apotheker- und Ärztebank, Ärztekammer Schleswig-Holstein und KVSH erneut zusammen und veranstalten bereits zum dritten Mal einen Informationstag für Existenzgründer und Praxisabgeber. Dieser findet am 25. Juni dieses Jahres von 9:00 bis 17:00 Uhr im Vitalia Seehotel in Bad Segeberg statt. Alle drei Organisationen wollen den Arztberuf in der Freiberuflichkeit erhalten. Dies wird wegen der gesetzlichen Regelungsdichte in diesem Bereich zunehmend schwieriger. Abgabewillige Ärzte suchen immer länger nach einem Nachfolger und potenziell niederlassungswillige Ärzte scheuen das wirtschaftliche Risiko einer Niederlassung. Vorträge sowohl ausschließlich für Praxisabgeber bzw. für Existenzgründer als auch für beide Gruppen gemeinsam sollen alle wichtigen Informationen vermitteln. Hierfür sind ein Rechtsanwalt sowie ein Steuerberater und Vertreter der Veranstalter als Referenten vorgesehen. Zudem wird ein ehemaliger Existenzgründer über seine Erfahrungen berichten, um Mut zur Niederlassung zu machen und Tipps für die Vermeidung von Fehlern zu geben. Mitarbeiter der Veranstalter stehen den Teilnehmern den ganzen Tag für Rückfragen zur Verfügung. Wertvolle Tipps werden auch insbesondere Wiedereinsteiger/innen bekommen, d.h. Ärzte und Ärztinnen, die noch nichts von den neuen Möglichkeiten für eine Niederlassung wie der halben Zulassung gehört haben. Außerdem erhalten die potenziellen Praxisabgeber im Vorfeld der Veranstaltung die Möglichkeit, ein Praxisexposé einzureichen. Hierfür wird ein Formular auf der Homepage der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (www.kvsh.de) bereitgestellt werden, das nur noch ausgefüllt zu werden braucht, damit es dann am 25.06.2011 an interessierte Bewerber verteilt werden kann. Ziel der Veranstaltung ist auch, dass Praxisabgeber und Existenzgründer Kontakte knüpfen. Die Teilnahmegebühr beträgt 35 Euro und umfasst die Seminarunterlagen, die Tagungsgetränke und das Mittagessen. Ein Anmeldeformular finden Sie auf der Homepage der KVSH unter www.kvsh.de. (PM) 82 Schleswig-Holsteinisches Ärzteblatt

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Stellenangebote/Stellengesuche Klinik für Geriatrie Ratzeburg GmbH

WB-Stelle Allgemeinmedizin sofort frei in großer Lübecker Praxisgemeinschaft 24 Monate WB Zeit Tel. : 0451 404141 Anästhesist/in gesucht für ambulantes Operieren in Hamburger Kinderzahnarztpraxis (1-2 Tage pro Woche) Dres. Elger und Farah, 040-87870707

Belegarzt für Augenheilkunde gesucht (1 Belegbett)

Wir suchen eine/n

Assistenzarzt/-ärztin in Voll- oder Teilzeit. Die Klinik für Geriatrie verfügt über 52 stationäre Betten, 12 teilstatiönäre Plätze und nimmt an der Ambulanten Geriatrischen Rehabilitativen Versorgung (AGRV) teil. Unsere Klinik verfügt über eine Befugnis zur Weiterbildung Innere Medizin und Allgemeinmedizin für 24 Monate sowie eine Berechtigung für die volle Weiterbildung von 18 Monaten für die Zusatzbezeichnung Geriatrie. Sonografie, Echokardiografie, Duplexsonografie, Lungenfunktion, LZ-EKG, LZ-RR sowie Gastroskopie werden ebenso durchgeführt wie endoskopische Schluckdiagnostik. Wir bieten eine strukturierte interne Weiterbildung und fördern die externe Weiterbildung auch finanziell. Geregelte und familienfreundliche Arbeitszeiten, sowie ein gutes Klima im Team sind uns wichtig. Für weitere Informationen steht Ihnen unser Chefarzt Herr Jens Leymann (Tel. 04541 133725) zur Verfügung.

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Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

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Stellenangebote/Stellengesuche

Die Praxis für Radiologie und Strahlentherapie Lübeck sucht ab Sommer 2011 einen Weiterbildungsassistenten für Radiologie (w/m). Flexible Arbeitszeiten/Teilzeitbeschäftigung möglich. Das radiologische Leistungsspektrum der Praxis umfasst CT, MRT und MRA, digitales Röntgen, digitale Mammographie und Ultraschall. 3 Jahre Weiterbildungsermächtigung Radiologie liegen vor. BewerberInnen sollten möglichst bereits über mindestens 1 Jahr Weiterbildung Radiologie verfügen. Kontakt: Dr. med. S. Gottschalk, FA für Radiologie und Neuroradiologie, Praxis für Radiologie und Strahlentherapie, Paul-Ehrlich-Strasse 1-3, 23562 Lübeck, Tel. 0451 8891190-0, e mail [email protected] CSL Plasma ist eines der weltweit größten Unternehmen zur Gewinnung von Humanplasma für die Herstellung von hochwirksamen Gerinnungs- und Immunglobulinpräparaten. CSL Plasma sorgt mit einem hochentwickelten Spenderanalyse- und Überwachungssystem für einen maximalen Sicherheits- und Qualitätsstandard des eingesetzten Rohstoffes Plasma. Für unser Plasmapherese-Center in Kiel suchen wir baldmöglichst eine/n

Arzt/Ärztin in Teilzeit mit 12-18 Std./Woche (versch. Teilzeitmodelle sind möglich)

um die Spendereignungsuntersuchungen durchzuführen, Spendewillige über Plasmaspende und Gesundheitsrisiken zu informieren sowie den Ablauf der Plasmaspende zu überwachen. Ihre Qualifikation: UÊ Sie sind approbierte/r Arzt/Ärztin; UÊ Sie zeigen Verantwortungs- und Einsatzbereitschaft und arbeiten gerne im Team; UÊ Sie sind engagiert, kommunikationsfähig und kundenorientiertes Arbeiten ist für Sie kein Fremdwort. Wir bieten Ihnen: UÊ Einen idealen Arbeitsplatz für berufliche Wiedereinsteiger/innen oder Aussteiger/ innen z. B. während/nach der Elternzeit oder für jung gebliebene Ärzte/Ärztinnen im Ruhestand; UÊ Keinen Nachtdienst – keine Rufbereitschaft; UÊ Geregelte Arbeitszeit nach Dienstplan Mo-Sa. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: CSL Plasma GmbH – Personalabteilung – Postfach 12 30 – 35002 Marburg oder per E-Mail an: [email protected]. Wenn Sie vorab Fragen haben, können Sie uns auch gerne unter Tel.: 06421-393385 kontaktieren. Mit Ihrer Bewerbung erklären Sie sich einverstanden, dass wir Ihre Unterlagen – auch elektronisch – erfassen und bis zu sechs Monate nach Besetzung der Stelle aufbewahren.

Weiterbildungsassistent/in (Erm. 2J Allgemeinmedizin, 1J Innere) für hausärztl.internistische Gemeinschaftspraxis in Bad Oldesloe gesucht. Flexible Arbeitszeiten, Teilzeit und späterer Einstieg möglich www.internisten-bangert.de [email protected]

Erfahrene FÄ für Innere Medizin in ungekündigter Stellung sucht neue Herausforderung als angestellte Ärztin (Teilzeit 20-30h/Woche) im Raum Kiel

[email protected]

Weiterbildungsassistenzärztin/ arzt von aufgeschlossener GM für Allgemeinmedizin am Randgebiet von Kiel gesucht, Voll- oder Teilzeit, Weiterbildungsbefugnis 30 Monate, Naturheilverfahren 3 Monate, Verbundweiterbildung möglich, spätere Assoziation möglich. Tel: 04347-7101188

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen Vielseitige große Praxis für Allgemeinmedizin/ NHV in Pinneberg mit nettem Team sucht FA/ FÄ für Allgemeinmedizin zur Anstellung in Teilzeit und Weiterbildungsassistent/-in Voll- oder Teilzeit, WB-Ermächtigung für 18 bzw.3 Monate. Tel. 04101-810011 dr-fuerth@ web.de

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

KBA e.V.

Notarzt o Rettungsdienst o Krankentransport Dienstleistungen im Gesundheitswesen Wir sind: Der KBA e.V. ist eine anerkannte Hilfsorganisation mit ca. 210 Mitarbeitern und Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband. Der Kreis Segeberg hat dem KBA e.V. den Versorgungsauftrag für den Großteil der Stadt Norderstedt übertragen. Von unserer Rettungswache in Norderstedt betreiben wir Notfallrettung, qualifizierten Krankentransport mit Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen. Unsere Rettungswache ist vom Land Schleswig-Holstein als Lehrrettungswache anerkannt. Zusätzlich wird für mehrere ärztliche Notdienste die Notdienstzentrale von uns durchgeführt. Unsere Organisation ist nach DIN EN 9001:2008 zertifiziert.

Wir suchen: 1 Notarzt / -ärztin in Voll- / Teilzeit oder auf Honorarbasis Ihre Aufgabe: Besetzung eines Notarzteinsatzhubschraubers (NEH) und / oder eines NEF.

6 WB-Ass in Allg.-Med.

Wir erwarten: ¾

waren mehr als zufrieden

Ab 1. Mai wartet ein gemachtes Nest in unserer intern.-hausärztlich-alternativen Gemeinschaftspraxis sehnsüchtig auf Nachfolge. Großzügige indiv. Arbeitszeiten (gern auch halbtags), übertarifliches Gehalt und jedwede spätere KoopMöglichkeit mit unserem Spitzenteam möglich. Praxis am Kantplatz Dr.S.Babinsky u.J.Rathjen Max-Richter-Str. 17 24537 Neumünster www.praxis-am-kantplatz.de [email protected]

¾ ¾ ¾ ¾

mind. Assistenzarzt / -ärztin mit fortgeschrittener Weiterbildung aus einem chirurgisch / internistisch / allgemeinmedizinischem Fachbereich Zusatzbezeichnung Notfallmedizin / Rettungsmedizin gesundheitliche Eignung einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis Belastbarkeit, Flexibilität und Einsatzbereitschaft

Wir bieten: ¾ ¾ ¾

¾

Ermöglichung von Weiterbildung breite Vernetzung in einem urbanen Standort Anbindung an ein betriebs-medizinisches Zentrum (Allgemein-, Sport-, Ernährungs-, Tauchmedizin sowie Chirotherapie und Manuelle Medizin) interessantes Einsatzgebiet

Fühlen Sie sich angesprochen? Dann senden Sie uns Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Lichtbild, Lebenslauf und Zeugniskopien an: KBA e.V. – Hauptverwaltung - Personalabteilung Ohechaussee 169 22848 Norderstedt Gern auch per E-Mail an: [email protected] KBA Ɣ Verein für Krankentransporte, Behinderten- und Altenhilfe e.V.

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Stellenangebote/Stellengesuche

Die Deutsche Rentenversicherung Nord sucht für den Sozialmedizinischen Dienst an den Standorten Hamburg, Lübeck, Neubrandenburg und Flensburg

Fachärzte/Fachärztinnen für Innere Medizin, Orthopädie, Chirurgie, Neurologie/Psychiatrie oder Allgemeinmedizin mit besonderem Interesse für sozialmedizinische Fragestellungen. Wir bieten ein unbefristetes Arbeitsverhältnis mit Entgeltgruppe 15 TV TgDRV. Näheres zu den Aufgaben und zum Anforderungsprofil etc. finden Sie im Internet unter www.deutsche-rentenversicherung-nord.de in der Rubrik „Jobbörse“ oder telefonisch unter 0451 4852600. Die Deutsche Rentenversicherung Nord fördert die Beschäftigung von Frauen. Die Beschäftigung ist in Vollzeit und natürlich auch in Teilzeit möglich; gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Deshalb begrüßen wir es ausdrücklich, wenn sich Frauen bewerben. Bei gleicher Eignung und Befähigung werden Schwerbehinderte bevorzugt berücksichtigt. Sind Sie interessiert? Dann richten Sie bitte Ihre schriftliche Bewerbung mit den üblichen Unterlagen - gerne per E-Mail - an die: Deutsche Rentenversicherung Nord Abteilung Unternehmensentwicklung und Personal Personalservice Hamburg Friedrich-Ebert-Damm 245, 22159 Hamburg E-Mail: [email protected]

Weiterbildungsassistent Allgemeinmedizin gesucht zum 01.08.2011 in fachübergreifender Gemeinschaftspraxis Allgemeinmedizin/ Diabetes Schwerpunktpraxis in Osdorf bei Gettorf WB Ermächtigung für 30 Monate, breites diagnostisches Spektrum, sehr gute Arbeitsbedingungen Dres. Bäumken/ Raspini 04346/8991

Suche Weiterbildungsassistent/in Allgemeinmedizin Für junge, moderne, aufstrebende Allgemeinarztpraxis in Flensburg. Wir bieten ein breites Leistungsspektrum, individuelle Arbeitszeiten, ein hochmotiviertes Team sowie gute Verdienstmöglichkeiten. Spätere Kooperation/Assoziation möglich. Interesse an Prävention und Ernährungsmedizin wünschenswert. Weiterbildungsermächtigung für 30 Monate liegt vor. 0461-8400550, [email protected], www.arztpraxis-gartenstadt.de

Wissen ist Ihr Schlüssel für den persönlichen Erfolg! Dr. med. Paula Vogelheim, Fachärztin für Arbeitsmedizin, Leiterin Produktmanagement: »Ich arbeite in einem innovativen Umfeld mit herausfordernden Aufgaben, in dem sich Engagement lohnt. Als Dienstleister stellt jeder von uns seine Kompetenz täglich neu unter Beweis. Eine gute Ausbildung ist dabei die Basis für den persönlichen Erfolg.«

www.erfolg-hat-ein-gesicht.de Die B·A·D-Gruppe und das Westküstenklinikum Heide bieten Ihnen gemeinsam eine

Ausbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin (m/w) Kennziffer WKK/SHÄB Einmaliges Ausbildungsangebot in zwei Stufen. Stufe 1: Sie erhalten im Westküstenklinikum Heide (www.wkk-online.de) eine umfassende zwei- bis dreijährige Weiterbildung in der Inneren Medizin. Das Westküstenklinikum Heide bietet Ihnen: – eine sehr gut betreute Weiterbildung in einem renommierten Klinikum – eine Vergütung nach dem Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern im Bereich der kommunalen Arbeitgeberverbände (TV-Ärzte/VKA) – großes Angebot von In-House-Fortbildungen im trägereigenen Bildungszentrum – wohnen und leben in einer gesunden und familienfreundlichen Urlaubsregion mit erschwinglichen Grundstücks- und Mietpreisen – Kindertagesstätte auf dem Klinikgelände Stufe 2: Abhängig von Ihrer Qualifikation folgt eine zwei- bis dreijährige wohnortnahe Ausbildungsphase mit dem Abschluss Facharzt für Arbeitsmedizin durch die B·A·D (www.bad-gmbh.de), einem der größten Anbieter für Gesundheitsdienstleistungen in Europa.

Das Ausbildungsangebot der B·A·D-Gruppe beinhaltet: – flexible und planbare Arbeitszeiten mit der Möglichkeit zur Teilzeittätigkeit – leistungsbezogene Vergütung – betriebliche Altersvorsorge – Übernahme der Weiterbildungskosten an einer Akademie für Arbeitsmedizin – attraktive Karrierechancen in einem expandierenden Unternehmen – Zeit für Beratung in der Präventivmedizin – Gestaltung und Durchführung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements Diese Vorteile sollten Sie kennen: Die Arbeitsmedizin ist eine sichere Alternative zum Klinik- und Praxisalltag. Ganz ohne Nachtund Wochenenddienste. Dank der vielfältigen Kundenstruktur lernt man immer wieder Neues kennen. Sie arbeiten selbständig und gestalten aktiv Ihre Zukunft. Fragen Sie uns! Wenden Sie sich bitte bei inhaltlichen Fragen direkt an Ihren Ansprechpartner Detlef Glomm, Telefon 04 81/4 21 69 33. Wir freuen uns auf ein Gespräch mit Ihnen!

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte unter Angabe der o.g. Kennziffer an: B·A·D GmbH, Human Resources, z.Hd. Thomas Gies, Herbert-RabiusStraße 1, 53225 Bonn, [email protected]

Format:

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

92 x 35 mm

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Stellenangebot

Fachberater

Wir suchen ständig Ärzte für Klinikvertretungen zu besten Konditionen. Rufen Sie uns an, wir beraten Sie gern und unverbindlich!

Freecall: 0800 333 63 00 www.honorararztagentur.de

Praxisräume Praxisräume im Ärztehaus

180 qm, zentrale Lage, Innenstadt, gute Infrastruktur, in der Metropolregion per sofort zu vermieten. Tel. 04121 /426213

Therapie/Praxisräume in Ärztehaus in Mielkendorf (Randgebiet von Kiel) ab Ende 2011 frei. 107m², 3 Behandlungsräume, Büro/Küche, Wartebereich. Tel.: 04347 / 710 11 88

Praxisräume zu vermieten Ärztehaus Stockelsdorf, 2. OG (Fahrstuhl), ca. 162 m2, frei zum 01.01.2012, geeignet für HNO, Neurologie, Psychologie, Chirurgie, Pulmologie, Logopädie, Ergotherapie, Physiologie. wankendorfer, Jan Wohlert, Tel. (0 45 22) 7 89 46-10 Sie erreichen uns auch Sa. 9.00 bis 13.00 Uhr. Weitere Angebote unter www.wankendorfer.de

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Stellenangebote

abts+partner ist eine moderne gynäkologische Ärzte-Sozietät mit Praxis-Standorten in den Kreisen Kiel, Rendsburg-Eckernförde, Plön und Neumünster, die ihren Patientinnen eine wohnortnahe Basisversorgung, Fachspezialisten und ein stationäres Leistungsspektrum aus einer Hand bietet.

Hausärztliche GMP in Kiel sucht Teilzeitkollegen/in. KV-Sitz vorhanden. Nettes Team, gute Urlaubsregelung. Tel.: 01732197188

Wir suchen für die Standorte Neumünster, Kiel-Dietrichsdorf und Schönberg zum nächstmöglichen Zeitpunkt:

• Fachärzte für Gynäkologie

und Geburtshilfe w/m

Veranstaltung

Bitte bewerben Sie sich schriftlich bei uns: Partnerschaftsgesellschaft abts+partner | Frauenärzte Ansprechpartner Herr Dr. Martin Völckers www.abts-partner.de Prüner Gang 7 | 24103 Kiel

Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein

Das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein sucht für das Landesamt für soziale Dienste Schleswig-Holstein zum nächstmöglichen Zeitpunkt drei

Ärztinnen / Ärzte für die Standorte Lübeck, Kiel und ggf. Neumünster. Nähere Informationen zu dieser Stellenausschreibung finden Sie unter www.landesregierung.Schleswig-Holstein.de – Rubrik: „Stellenangebote“.

Radiologie ist Vielfalt! 92. Deutscher Röntgenkongress – 01. bis 04. Juni in Hamburg Schwerpunkte: - Neuroradiologie - Brustkrebs - Sportmedizin - Gelenke - Tumorablation und der Sonderveranstaltung Radiologie trifft Allgemeinmedizin am Samstag, dem 04. Juni 2011 Information und Anmeldung unter www.roentgenkongress.de

Ihre Bewerbung richten Sie bitte bis zum 6. Mai 2011 an das Ministerium für Arbeit, Soziales und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein, Personalreferat – VIII 121 – Adolf-Westphal-Straße 4, 24143 Kiel.

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Stellenangebote/Stellengesuche

Leben und Arbeiten Sie, wo andere Urlaub machen! Das Inselkrankenhaus mit den Abteilungen der Grundversorgung (Innere/Chirurgie) und der Neurologie (Schwerpunkt Parkinsontherapie) stellt die medizinische Grundversorgung auf der Insel Helgoland sicher. Wir suchen zum nächstmöglichen Termin für die Abteilung Grundversorgung

eine/n Internisten/in oder Allgemeinmediziner/in in Vollzeit zur unbefristeten Beschäftigung. Wir suchen: Eine/n engagierte/n Kollegin/Kollegen mit guten Vorkenntnissen, insbesondere im Bereich der Inneren Medizin oder der Allgemeinmedizin, verbunden mit der Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit. Gern auch Ärztin/Arzt in fortgeschrittener Weiterbildung. Wünschenswert ist die Fachkunde Rettungsdienst bzw. die Zusatzbezeichnung Notfallmedizin. Die Fachkunde Strahlenschutz kann erworben werden. Wir bieten: Leben und Arbeiten auf der Urlaubsinsel Helgoland. Familiengeeignetes Leben ohne Industrie und Autoverkehr, frei von Pollen und Staub. Umfangreiche Wassersportmöglichkeiten auf Deutschlands einziger Hochseeinsel. Angenehmes und wertschätzendes Arbeitsklima sowie teamorientiertes Arbeiten mit flacher Hierarchie. Gemeinschaftsschule bis zur 10.Klasse und Kindergarten /-Krippe sind auf der Insel verfügbar. Weiterbildungsbefugnis für 6 Monate Chirurgie vorhanden. Die attraktive Vergütung erfolgt nach dem Eingruppierungs- und Entgelttarifvertrag für Ärzte im Bereich der Paracelsus-Kliniken, Überdurchschnittliche Urlaubsregelung. Wir helfen Ihnen gerne bei der Wohnungssuche. Für Rückfragen steht Ihnen unser Chefarzt: Dr. Holger Uhlig unter 04725/803-0 gern zur Verfügung. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Paracelsus-Nordseeklinik Helgoland, z. Hd. Dr. Holger Uhlig, Invasorenpfad, 27498 Helgoland www.paracelsus-kliniken.de/Helgoland

Chiffre-Zuschriften senden Sie bitte unter Angabe der Chiffre-Nr. an: Quintessenz Verlags-GmbH, Komturstr. 18, 12099 Berlin

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Stellenangebote/Stellengesuche

Die ife Gesundheits-Aktiengesellschaft ist ein Unternehmen in einer renommierten Dienstleistungsgruppe im Gesundheitswesen. Ein Schwerpunkt unserer Arbeit ist die teleärztliche Betreuung von Patienten. Dafür suchen wir zum schnellstmöglichen Zeitpunkt

Qualifizierte

Beratungsärzte /- innen insbesondere aus den Fachbereichen Augenheilkunde, HNO, Dermatologie, Pädiatrie, Orthopädie, Onkologie, Neurologie, Rheumatologie, Urologie und Zahnärzte Sie sind Facharzt/ärztin und möchten Ihre bestehende medizinische Tätigkeit ergänzen. Es macht Ihnen Freude, mit Menschen am Telefon zu sprechen und im Gespräch zu überzeugen. Sie arbeiten gern im Team und sind versiert im Umgang mit gängiger Büro- und Kommunikationstechnik. Wir bieten Ihnen angestellt oder freiberuflich einen außergewöhnlich interessanten Tätigkeitsbereich in Teilzeit in unserem modern eingerichteten Beratungszentrum im Großraum Hamburg - westlich des Plöner Sees. Weitere Informationen finden Sie unter: www.telearzt.de Telefonische wie auch schriftliche Bewerbungen richten Sie bitte an Frau Ulrike Isenberg ife Gesundheits-AG Gut Nehmten 24326 Nehmten Tel.: 04526 -381-110

Stellen- und Gelegenheitsanzeigen

Annahme: Samira Rummler, [email protected] Berlin: Telefon 030 / 761 80-663, Telefax 030 / 761 80-693 Kiel: Tel: 0431/658 09 50, 0171 / 280 1947, [email protected]

Veranstaltungen / Kurse www.dgfan.de

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XI. Warnemünder Woche Akademie am Meer – 30.04. - 08.05.2011 Q Akupunktur-Spezialseminare/TCM mit Schulmedizin kompakt Q Neuraltherapie-Grundkurse Q Spezialseminare Regulationsmedizin Hypnose – Mitochondriale Therapie – Burnout – Pathophysiognomie – CRT – Bio Immuno(G)en Medizin Q Komplementäre Biologische Krebstherapie

Wir machen Sie fit für die Praxis der Zukunft! Geschäftsstelle: Mühlgasse 18b · D-07356 Bad Lobenstein Tel.: +49 3 66 51/5 5075 · Fax: +49 3 66 51/5 5074 · [email protected]

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