Sarnen, 20. Juli Jahrgang Erscheint sechsmal jährlich. Magnetisierender Rotsee

June 22, 2017 | Author: Kerstin Krämer | Category: N/A
Share Embed Donate


Short Description

Download Sarnen, 20. Juli Jahrgang Erscheint sechsmal jährlich. Magnetisierender Rotsee...

Description

Sarnen, 20. Juli 2009  |  33. Jahrgang  |  Erscheint sechsmal jährlich

|

04 09

Magnetisierender Rotsee

R egattawese n

E d i t o r i al

Starker Auftritt der Romandie-Clubs an der Schweizermeisterschaft

Titelseite: Silvan Zehnder, Lucas Tramèr, Mario Gyr und Patrick Joye ruderten auf dem Rotsee und dominierten mitunter die SM 2009 in den Riemenbooten. Foto: Raphael Nadler

Faszination Rotsee

Die Ruder-SM 09 vom 4./5.7.09 auf dem Rotsee war ein Erfolg. Flaches Wasser auf dem Göttersee, grosser Publikumsaufmarsch aus allen Teilen der Schweiz sowie gute Stimmung prägten die Titelwettkämpfe. Die neuen Schweizermeister/-innen sind gekürt. Der Sieg von Lausanne Sports, Section Aviron in der Clubwertung bildet die Spitze eines starken Auftritts der Ruderclubs aus dem Welschland. durfte man auf die neuen Schweizermeiste­ rinnen und Schweizermeis­ter gespannt sein. Favoritensiege in den Skiffs Besondere Aufmerksamkeit wecken immer die Meisterrennen in den Skiffs. Im Skiff der Männer setzte sich André Vonarburg deutlich durch und kontrollierte das Rennen vor dem wieder erstarkten Fabrizio Güttinger (Belvoir Ruderclub Zürich) und Routinier Torsten Maas (Seeclub Biel). Diese drei erfahrenen Ruderer vermochten die Bemühungen der jungen U23-Ruderer um die Meisterschafts­

Fotos: Natalie Kuster

462 Boote hatten sich für die nationalen Titelwettkämpfe auf dem Rotsee angemel­ det. Das sind fast 10 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Der Rudersport erfreut sich also grosser Beliebtheit. Grosse Teilnehmerfelder in den Juniorenkategorien, spannende Vor­ läufe im Männer-Einer nachdem in den letz­ ten Jahren der Skiff-Titel oft im direkten Finale ausgefahren wurde, sowie eine ein­ drückliche Teilnahme in den Masterskatego­ rien führten zu einem dicht bepackten Regattaprogramm. Nach einer Regattasai­ son mit reduzierten Vergleichsmöglichkeiten

Meister-Podium im Doppelzweier (v.l.n.r.):Jérémy Maillefer, Fred Hanselmanm (Lausanne Sports); André Vonarburg, Florian Stofer (Seeclub Sempach); Raffael Römer, Joel Horni (Rgm. SC Küsnacht/RC Kreuzlingen).

Hochspannung auch bei den zahlreichen Eltern am Rotsee und umso grössere Freude, wenn die Eltern eine gewonnene Medaille mitfeiern können.

2 

RudernAvironCanottaggio 04/09

medaillen zu zerschlagen. Bei den Frauen siegte Regina Naunheim ebenfalls wie erwar­ tet. Sie war aber durch die Baslerin Nora Fiechter herausgefordert, welche Naunheim bis zur Ziellinie nichts schenkte. Bei den Leichtgewichts-Frauen siegte Pamela Weiss­ haupt (Seeclub Küsnacht) unangefochten mit mehreren Längen Vorsprung. Im Rennen der Leichtgewichts-Männer war es der Lausanner Frédéric Hanselmann, welcher das Rennen prägte und sich mit den Insignien des Schwei­ zermeisters ehren liess. Bei den Junioren ver­ mochte der Kreuzlinger Nico Stahlberg Vor­ jahressieger Elias Farhan (Lausanne Sports) zu entthronen. Bei den Juniorinnen siegte über­ legen Irina Aeschlimann (Seeclub Stansstad). Leichtgewichte dominieren Riemenboote Auffallend war die Dominanz der in verschie­ denen Clubkombinationen angetretenen Leichtgewichts-Kaderruderer. Ein Come­ back feierte Michael Schmid (Seeclub Luzern), der in seinem ersten Rennen nach über einjähriger krankheitsbedingter Wett­ kampfpause zusammen mit Clubkollege Mario Gyr das Rennen im Zweier ohne Stm. deutlich zu gewinnen vermochte. Im Vierer ohne Stm. waren es die Zürcher Seeclübler Silvan Zehnder, Nicola Edelmann, Simon Niepmann und Pascal Flory, die sich den Titel sicherten. Im krönenden Achterrennen zum Schluss der Regatta war es der GC-Achter, der den angestrebten Meistertitel an den Zürichsee holte. Im GC-Achter war mit Oliver Angehrn, Matthias Wyss, Raoul Maag und Patrick Joye ebenfalls das halbe Boot mit Leichtgewichtskaderruderern besetzt. Schlagkräftige Romandie Auffällig war das Abschneiden der Ruderclubs aus der Suisse Romande. Bereits seit 2007 ist es Lausanne Sports, Section Aviron, welcher

den Titel des «meilleur club Suisse» für sich beansprucht und dies am Lac Léman beim Bootshauseingang auch unübersehbar präsen­ tiert. Mit 53 Punkten siegte Lausanne Sports auch bei der 110. Ausgabe der Schweizermeis­ terschaften in der Clubwertung überlegen vor dem Seeclub Sempach (28 Punkte) und dem Belvoir Ruderclub Zürich (25 Punkte). In die­ sem Jahr waren aber in den Juniorenkatego­ rien weitere Resultate aus der Romandie auf­ fällig. Der CA Vésenaz siegte im Vierer ohne Stm. 15/16 Jahre. Der Club de l’Aviron Vevey sicherte sich die Junioren-Meistertitel im Zweier ohne Stm. und Vierer ohne Stm. 17/18 Jahre. Der Sieger im Skiff der 13/14 Junioren heisst Guillaume Graf, die Siegerin im 15/16 Skiff ist Juliette Jeannet und bei den gleichaltrigen Junioren war es Augustin Maillefer, der die Goldmedaille gewann (alle Lausanne Sports). Auch der Meistertitel im Doppelvierer Juniorinnen 17/18 Jahre ging an eine welsche Renngemeinschaft. Im stark besetzten Doppelzweier 15/16 Jahre waren es Marc Spoerri (CA Nyon) und Robin Luthi (SN Neuchâtel), welche zwei weitere Clubs aus der Romandie auf die Gewinnerliste brachten. Der Doppelvierer der 13/14 Junio­ ren wurde von Lausanne Sports gewonnen, ebenso der Doppelzweier und der Doppel­ vierer 17/18 Jahre. Dieser starke Auftritt der Romandie verdient Anerkennung. Es bleibt zu hoffen, dass weitere Clubs aus der Deutsch­ schweiz und dem Tessin die Herausforderung annehmen und sich der leistungsorientierten Nachwuchsförderung annehmen. Die Resultate der Schweizermeisterschaften 2009 können unter www.swissrowing.ch ein­ gesehen werden. Das traditionelle Poster mit den frisch gekürten Schweizermeisterinnen und Schweizermeistern ist dieser Ausgabe von Rudern-Aviron-Canottaggio beigeheftet. Christian Stofer

Der Rotsee hat die Ruder-Regatten 2009 hinter sich. Grossartiger Sport wurde an der Schweizermeisterschaft bei Kaiserwetter und anlässlich des Ruder-Weltcup-Finals geboten. Es war jedoch nicht nur der Sport, der zu begeistern vermochte, auch der Publikumsaufmarsch am Rotsee war an beiden Wochenenden beeindruckend. Der Zauber des «Göttersees» erfasst eben nicht nur die Ruderinnen und Ruderer, sondern auch die Fans, Supporter, Angehörigen und Rotsee-Freunde. Auch wenn ein wenig eng und manchmal auch zu eng, so findet man selten irgendwo eine so prickelnde Regatta-Atmosphäre wie in Luzern. In diesem Sinne allen Regattierenden sowie allen Rotsee-Besucherinnen und -Besuchern ein herzliches Dankeschön fürs Kommen und Gratulation zum gezeigten Rudersport. Die neuen Schweizermeisterinnen und Schweizermeister sind erkoren. Wie gewohnt, sind alle neuen Titelhalterinnen und -halter mit Bild in dieser Ausgabe festgehalten. Auch über die Rennen am Weltcup in Luzern berichtet Christian Schweizer in seinem Artikel. Als Vertreter der starken jungen Ruder-Generation aus der Suisse romande wird Lucas Tramèr im Athletenporträt vorgestellt. Auch ein Blick in vergangene Zeiten soll nicht fehlen. So finden sich Auszüge zur SM-Berichterstattung vor 50 Jahren sowie ein Interview mit Fredy Bachmann, dem Silber-Medaillengewinner der Olympischen Spiele 1972. Der Bericht über eine Frauen-Regatta auf dem Zürichsee – «dem Sunday Race» – setzt die Reihe an Innovationen im Schweizer Rudersport fort. Während des Sommers sind die Schweizer Nationalmannschaften in Roudnice (U23-WM), Vichy (Coupe de la Jeunesse), Brive-la-Gaillarde (Junioren-WM) sowie in Poznan (WM) im Einsatz. Der SRV wird über die Ergebnisse auf seiner Website www.swissrowing.ch tagesaktuell berichten. Drücken Sie unseren Teams die Daumen für gutes Gelingen. 

Christian Stofer, Direktor SRV-FSSA-FSSC

RudernAvironCanottaggio 04/09

3

D as w o rt des pr ä s i de n te n

le m o t d u pr é s i de n t

Ruder- R a p &  Tr o t t e n g e i s t –  k e i n G e g e n s atz

Rap de l’aviron & Trottengeist – pas d’incompatibilité

Vor einigen Tagen habe ich als Vertreter des SRV-Vorstandes an der 75-Jahr-Feier des Seeclub Küsnacht teilgenommen. Es war ein herrlicher Sommerabend mit vielen Gästen und guter Stimmung. Was machte die Feier unter der Leitung des SCK-Präsidenten Walter Peier und des OKPräsidenten Andre Kündig so speziell, dass ich sie hier erwähne? Es waren weder die Reden, die halt auch dazu gehören, noch die Bootstaufe eines neuen Achters, welche jedes Jubiläum mit Sicherheit verschönern. Für mich war das eigens für diesen Anlass kreierte Festspiel der Höhepunkt eines wirk­ lich gelungenen Abends. Das Festspiel mit der Loreley vom Zürichsee und dem Trot­ tengeist war genial, witzig, amüsant, enga­ giert, musikalisch und kurzweilig zugleich. Selbst der Ruder-Rap fehlte nicht! Es war das Bekenntnis eines selbstbewussten Clubs, der zum Jubiläum etwas wirklich Spezielles machen wollte. Die Themenkreise, die in erfrischender Weise abgehandelt wurden, sind uns allen bestens bekannt. Sie kommen in jedem Club vor und bilden Standard­ traktanden an jeder Vorstandssitzung. An diesen Themen – ich nenne sie bewusst – müssen wir in allen Clubs permanent arbeiten. Auf ewig lösen können wir sie nicht. Es sind dies – ohne Anspruch auf Voll­ ständigkeit – die unterschiedlichen Interes­ sen und Erwartungen der verschiedenen

Il y a quelques jours, j’ai participé au 75ème anniversaire du club d’aviron de Küsnacht à titre de représentant du comité directeur de la FSSA. Ce fut une magnifique soirée d‘été avec de nombreux invités et une très bonne ambiance. Qu’est-ce qui fait que cette fête, sous la direction du président du club d’aviron de Küsnacht et du président du comité d’orga­ nisation, André Kündig, fut si spéciale et mérite qu’on la mentionne ici? Ce ne sont ni les discours tenus en de telles occasions, ni le baptême d’un nouveau huit de pointe qui agrémente toujours un tel jubilé.

Guilin_Ins_CH_188x64,5_4telSeite

Pour moi, le festival créé exclusivement pour cette occasion fut le moment fort d’une soirée vraiment très réussie. Le festival avec la Lore­ lei du lac de Zurich et le Trottengeist fut superbe, drôle, amusant, engagé, musical et divertissant à la fois. Même le rap de l’aviron ne manqua pas à l’appel! Ce fut l’affirmation claire de la volonté du club de organiser un évènement de tout à fait spécial pour ce jubilé. Les thèmes qui furent abordés avec fraîcheur sont connus de tous. On les rencontre dans tous les clubs et ce sont des points classiques à l’ordre du jour de chaque réunion du comité directeur. Nous devons travailler dans tous les

clubs en permanence sur ces thèmes – et je les cite intentionnellement. Nous ne pouvons les résoudre définitivement. Il s’agit notamment – sans vouloir tous les citer – des différents inté­ rêts et attentes des diverses générations d’avi­ ronneurs au sein du club, des finances qui font toujours défaut, de la cohabitation du sport de masse et du sport de compétition, de la disci­ pline et du règlement dans et autour du hangar à bateaux. On se console en se disant que ces thèmes étaient déjà d’actualité à Küsnacht lorsque le club fut fondé il y a 75 ans, comme l’a signalé à juste titre le Trottengeist.  Hans-Rudolf Schurter, Président FSSA

la par o la del pres i de n te

Rap dei canoisti & Trottengeist –  accoppiata perfetta Rudergenerationen im Club, die wie immer fehlenden Finanzen, das Nebeneinander von Breiten- und Leistungssport, die Disziplin und die Ordnung im und um das Bootshaus. Nur tröstlich, dass in Küsnacht diese The­ 30.6.2009

16:31 Uhr

men auch bereits im Gründungsjahr des Clubs, also vor 75 Jahren, aktuell waren, wie der Trottengeist trefflich zu berichten wusste. Hans-Rudolf Schurter, Präsident SRV

Seite 2

Guilin Rowing GmbH Ruderboote von Ted Hale. In Australien entworfen und in China gebaut. Attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis.

www.tedhaleboats.com Wanderfahrten in der traumhaften Flusslandschaft des LiRiver bei Guilin in Südchina, ein UNESCO Welt Naturerbe.

www.guilinrowing.com

Qualche giorno fa ho partecipato alla festa per i 75 anni del Club Canottieri di Küsnacht in veste di rappresentante della presidenza del FSSC. È stata una splendida serata estiva, con molti ospiti e un’atmosfera piacevole. La festa è stata organizzata dal presidente del Club Walter Peier e dal Presidente del Comi­ tato Organizzativo. Cosa l’ha resa tanto specia­ le da nominarla in questa sede? Non sono stati i discorsi e nemmeno il battesimo di una nuova canoa a otto remi, anche se tutto questo contri­ buisce a rendere speciale ogni anniversario. Per me il momento più bello di questa serata veramente riuscita è stata la rappresentazione,



organizzata appositamente per l’occasione. La rappresentazione con la Loreley del Lago di Zurigo e il Trottengeist è stata allo stesso tem­ po geniale, buffa, divertente, impegnata, piena di musica e spassosa. Non è mancato nemme­ no il rap dei canoisti! È stata la rivelazione di un club sicuro di sé, che in occasione dell’an­ niversario voleva fare qualcosa di veramente speciale. Sappiamo bene quali sono stati gli argomenti trattati, presentati quella sera in modo così fresco e piacevole. Sono gli stessi per tutti i club e sono punti all’ordine del gior­ no di ogni riunione della presidenza. Nomino questi argomenti perché ci dobbiamo lavorare

sopra in modo costante, in ogni club. Non li possiamo risolvere in maniera definitiva. Ne elenco soltanto alcuni: i diversi interessi e le diverse aspettative delle varie generazioni di canoisti presenti nel club, le finanze che non sono mai sufficienti, la convivenza di sport amatoriale e professionista, la disciplina e l’or­ dine all’interno e intorno alla rimessa per le imbarcazioni. Quello che mi tranquillizza è che a Küsnacht questi temi erano già stati affrontati nell’anno di fondazione del club, quindi 75 anni fa, come ha saputo raccontare il Trottengeist. Hans-Rudolf Schurter, Presidente FSSC

gemeinsam kommen wir noch schneller voran. herzlichen dank den sponsoren.

Technical Supplier ®

Guilin Rowing GmbH / Albisstrasse 103 / 8038 Zürich / Schweiz / [email protected]

4 

RudernAvironCanottaggio 04/09

RudernAvironCanottaggio 04/09

5

L e i st u n gssp o rt

Rotsee 0 9 : G e w i n n e a u f  Neus e e l a n d u n d D e u t s c h l and

Foto: Marc Hafner

L e i st u n gssp o rt

«Sporttip, Dein Einsatz zählt!», so der neue Slogan am Weltcup-Final auf dem Rotsee im dritten Jahr vor Olympia London. Die Ruderwelt Luzern mit ihrem Präsidenten Urs Hunkeler an der Spitze des Regattavereins Luzern (RVL) konnte mit einer pekuniären Neuheit aufwarten: Sportwetten bei Swisslos im Weltrudersport. Für das olympische Sonntagsprogramm waren sechs Siegwetten in A-Finals von olympischen Bootsklassen angeboten. 23 Na­­ tionen in 14 Bootsklassen waren in den Finalrennen am Start. 17 Nationen gingen als Medaillengewinner hervor. Welche ­Nation am meisten Goldmedaillen abräumt, der war mit dem Setzen auf Neuseeland oder Deutschland gut beraten. Beide Nationen gewannen je viermal Gold (Neuseeland: Einer, Zweier-ohne und leichter Doppel­ zweier der Männer sowie Zweier-ohne der Frauen; Deutschland: Doppelzweier, Dop­ pelvierer und der Achter der Männer und der Doppelvierer der Frauen), dann auch noch je einmal Silber (Neuseeland: Einer der Frauen; Deutschland: Zweier-ohne der Frauen), und für Neuseeland war noch eine Bronze im Frauen-Doppelvierer zu verzeichnen.

Zuvorderst waren die USA mit 15 Booten, gefolgt von Deutschland und England mit je 13 Booten. Australiens staatlich geförderten Elite-Ruderer mussten wegen Finanz- und Wirtschaftskrise daheim bleiben. Weltweit leben nicht wenige Nationalruderverbände mangels staatlicher und privatwirtschaft­ licher Unterstützung von der Hand in den Mund und können sich international nur einen WM-Start ohne viel Aussichten auf Erfolg leisten. Nur wenige verdienen mit Rudern Geld, am wenigsten die Ruderer und Ruderinnen selber auch in den bekannten arrivierten Nationen. Jürgen Grobler, Chef­ trainer der britischen Ruderflotte, weiß zu erzählen, dass Aktive im Mutterland des modernen Rudersports noch vor kurzem ihr Bankbüchlein zeigen mussten, damit sie wegen Leistungsrudersport finanziell nicht zum Sozialfall wurden. Rotsee als Phänomen Auf der anderen Seite ist der Rotsee als Magnet des internationalen Rudersports ein Phänomen. Die Ruderwelt Luzern, wir­ kungsvoll mit Herzblut vom Regattaverein Luzern inszeniert, profitiert von einem Pool an Sponsoren, Partnern und Gönnern, von

Foto: Christan Stofer

Foto: Marc Hafner

Wettkriterien Bei Swisslos bestimmte Quotenmacher Edgar Hänggi, welche Rennen gewettet wer­ den können: Kriterien wie attraktive Beset­ zung, Schweizer Beteiligung und Startzeiten am Nachmittag seien massgebend, so seine Auskunft im Printmedium «Zentralschweiz am Sonntag». Allerdings punkto Schweizer

Beteiligung ging die Rechnung nicht auf. Es gab auf die Schweizer am Sonntag nichts zu wetten, weil ihre Boote die Teilnahme am Weltcupfinal der Erstklassigen verpassten. Zumindest gemäß FISA-Bewertung gab es für die Sempacher Skuller André Vonarburg und Florian Stofer an ihrem ersten gemein­ samen Weltcupauftritt auf dem Göttersee einen Weltcup-Punkt dank B-Final-Sieg und damit Rang 7 in der Schlusswertung. Der Einzug ins A-Final um 34 Hundertstelsekun­ den im Halbfinal wurde ihnen von Englands Olympiadritten Matthew Wells und Stephen Rowbotham verwehrt. Doch ärgerlich war am Sonntag, dass ausgerechnet wegen For­ fait der Engländer aus gesundheitlichen Gründen das A-Finale nur mit fünf Booten zur Fernsehzeit besetzt war und das FISAReglement dem Nachrutschen keinen Spiel­ raum kennt. Hier tut sich die FISA schwer. Kein Wunder, dass auch beim Sporttip keine Millionen mit Rudern fließen werden. Rudern ist in der Schweiz trotz TopclassEvent wie der Rotsee eine Randsportart. Ohnehin vermochten wenige National­ ruderverbände am Rotsee für die olym­ pischen Bootsklassen mit großen Delegati­ onen von mehr als zehn Booten aufzutreten.

Überraschend gewinnt Fédéric Hanselmann den Halbfinal im leichten Einer.

6 

RudernAvironCanottaggio 04/09

Wetterkapriolen am Rotsee liessen den See zum Danpfkessel werden.

André Vonarburg / Florian Stofer (Boot 2) noch knapp vorne, 100 m später fehlten dann 0.34 Sekunden für den Finaleinzug im Doppelzweier. welchen die FISA an ihren anderen Weltcupund WM-Anlässen nur träumen mag. Es ist halt nun so. Die FISA mag für kommende WM-Austragungen noch so viel Auflagen wie zum Beispiel Athleten-Bereiche für Warming-Up und Warming-Down der Athle­ten verlangen, die der Rotsee aufgrund seiner topographisch eng begrenzten Ver­ hältnisse nicht erfüllen kann, die Ruderwelt und das Publikum kommen trotzdem. Der Göttersee bietet auf engstem Raum unbe­ schwerte Kontakte zwischen 650 Athleten (mitsamt Begleittross), Funktionären und Publikum. Geboten wurde den 12’000 Zuschauern Sport mit Klasse und Unterhal­ tung, den Medien ideale Arbeitsbedin­ gungen, und an Gaumenfreuden reichte die Palette vom feinsten Buffetlunch mit Cüpli­ bar bis zur knackigen Bratwurstverpflegung und deftigem Bier. Die Infrastruktur wie zum Beispiel der Zielturm und das Ruder­ zentrum aus dem letzten Jahrhundert funkti­ oniert noch. Ihr notwendiges Updating ist schon längst lanciert, ohne den Scharm des natürlichen Wasserbeckens zu schädigen. Doch die Realisierung muss erfolgen, will der Rotsee zumindest die Anforderungen für eine Weltcupregatta weiterhin erfüllen. Publikumsfavoriten: Einer und Achter Zwei Bootstypen standen international beim Publikum im Fokus: Der Einer und der Ach­

ter. Die Wetten für diese Bootsgattungen sprechen Bände. Einen Volltreffer bei einem der drei mehrjährigen Weltklasse-Einer­ ruderer zu treffen, glich wahrlich einer Lot­ terie zum Teil mit Überraschungen. Jene Lottospieler hatten ihr Glück, die ihre Wette mit Neuseelands Olympiadritten und drei­ maligem Weltmeister seit 2005, Mahe Drys­ dale, machten. Der zum zweiten Mal den Vaterfreuden entgegenblickende zweimalige Olympiasieger aus Norwegen, Olaf Tufte, erstmals 2001 Weltmeister im Einer auf dem Rotsee, kreuzte deutlich abgeschlagen als Zweiter die Ziellinie. Der vorjährige RotseeSieger und Olympiazweite Ondrej Synek aus Tschechien hatte als Letzter das Nachsehen hinter dem Drittplatzierten Tim Mayens, einem bisherigen WM-Finalisten aus Bel­ gien ohne Medaillengewinne, sowie den wei­ teren Newcomers aus Deutschland und Litauen, Mathias Rocher und Mindaugas Griskonis. Der Start-Ziel-Sieg des Deutsch­ land-Achters ist deutliches Indiz, dass die Rudernation Deutschland nach zwei Jahren ohne Goldmedaillen sowohl an der WM 2007 und Olympia Peking sowie an Welt­ cup-Rotseeregatten wieder deutlich auf Kurs ist. Erstmals verfügt der Deutsche Ruderver­ band mit dem früheren DDR-Trainer Hart­ mut Buschbacher über einen Cheftrainer, der junge Leute fürs neue deutsche Olympia­ team rekrutiert und neu die Bootstrainer für

die olympischen Klassen eingeführt hat. Zu diesen wird Trainer Ralf Holtmeyer zählen, der erfahrene Architekt der DeutschlandAchter-Ära 1988 bis 2000. Vom Einer in Mannschaftsbooten Für Marcel Hacker, als Einerruderer schil­ lernder Widersacher zu Xeno Müller und André Vonarburg vergangener Zeiten, sind derzeitig keine Kenterungen im Einer pro­ grammiert. Sein Wechsel in den Doppel­ vierer wurde heuer auf dem Rotsee endlich wieder einmal mit Gold belohnt, dies nach sieben Jahren, als er damals im Einer 2002 Rotsee-Gold und in Sevilla WM-Gold gewonnen hatte. Auch für André Vonarburg dürfte der Wechsel vom Einer in den Dop­ pelzweier zusammen mit Clubkamerad Flo­ rian Stofer auf dem Rotsee eine neue Ära mit Ziel Olympia London begonnen haben, denn Vonarburg ist ein Mannschaftstyp. Diese Rolle gefällt ihm besser. Am Rotsee war dies bei ihm deutlich sichtbar. Doch es braucht den langen Atem in allem. Wetten, dass André Vonarburg und Florian Stofer nach der WM Posen nächstes Jahr im Rot­ see-Finale stehen? Zu hoffen ist mit ihnen, zu wünschen auch mit anderen Schweizer Crews. Der Rotsee 2010 braucht schlagkräf­ tige Schweizer Boote im erstklassigen olym­ pischen Sonntagsfinal. Christian Schweizer

RudernAvironCanottaggio 04/09

7

Athlete n i m F O k u s

Athlete n i m F O k u s

«Riem e n r u d e r n i s t  d a s r i c h t i g e R u d e rn» Anfänglich versuchte er sich als Fussballer, dann stand er vor der Entscheidung Schwimmen oder Rudern. Zum Glück für den Schweizer Rudersport hat er sich für den Sport auf und nicht im Wasser entschieden. Die Rede ist vom erst 19-jährigen Lucas Tramèr, dem jüngsten Mitglied des leichten Vierers ohne Stm. Der Basler mit Wohnort Genf hat noch einiges vor, nicht nur im Sport.

Ihr seid mit neu zusammengestellten Team am Ende 10. geworden. Zufrieden? Sagen wir es mal so, wenn man sieht was alles passiert ist, so sind wir teilweise zufrieden. Der angestrebte A-Final-Platz wurde ver­ passt. Der Höhepunkt für uns war sicherlich das Halbfinale, da haben wir unser wohl bestes Rennen in dieser Formation gezeigt und sind lange mit der Spitze mitgefahren. Hätten wir Mario Gyr im B-Finale nicht krankheitshalber ersetzen müssen, denke ich, wir wären besser gerudert als nur auf Rang 10. Bei Ihnen ging alles sehr schnell, wissen Sie noch, wo Sie stehen? Ja, ja, dafür sorgen meine Kollegen im Boot schon. Es ging tatsächlich alles sehr schnell bei mir. Vor zwei Jahren nahm ich noch an der Junioren-WM teil, im letzten Jahr bereits an der U23-WM und in diesem Jahr habe ich den Sprung ins A-Kader geschafft. Ich muss mir ständig neue Ziele stecken. War es Anfang Saison noch die Finalteilnahme an der U23-WM, so ist es heute eine A-Final­ teilnahme an der WM in Polen.

Wie umschreiben Sie, was sich zurzeit um Sie herum abspielt. Aufnahme ins A-Kader, Teilnahme am Weltcup und vor wenigen Tagen nun auch noch das WM-Aufgebot? Es zeigt mir, dass der Weg des harten Trai­ nings der richtige ist und dass man viel errei­ chen kann, wenn man will. Ich habe das Gefühl dass ich nicht sonderlich talentiert bin und mir alles hart erarbeiten muss. Es war aber schon immer mein Ziel, in diese Bereiche vorzustos­ sen und das ist schön. Ich möchte aber festhal­ ten, dass ich noch höhere Ziele habe.

Was ist Ihre grosse Motivation, so einen Aufwand auf sich zu nehmen? Meine sportlichen Ziele treiben mich an. Die Olympischen Spiele in London, die WM in Poznan oder auch der Weltcup sind Gründe genug, um hart an sich zu arbeiten. So lange ich sehe, dass ich mich dem Ziel nähere, bin ich bereit auf vieles zu verzichten. Haben Sie sich schon in anderen Sportarten versucht? Ja, anfänglich habe ich Fussball gespielt, denn wir haben drei Jahre in England gewohnt. Danach kickte ich auch noch eine Weile in Genf, bevor ich aber eine andere

Foto: Raphael Nadler

Sie haben auf dem Rotsee Ihren zweiten Weltcup absolviert, wie fühlt man sich, wenn man plötzlich ein Teil der Ruderwelt ist? Es ist ein gutes Gefühl. Es ist aber auch komisch, plötzlich im gleichen Rennen zu rudern wie Athleten die mir früher wie Über­ menschen vorkamen.

zusammen mit meinen Ruderkollegen in der Spitzensport-RS in Magglingen absolvieren zu können. Danach sehen wir weiter.

sportliche Herausforderung gesucht habe. Ich wollte physisch anders gefordert werden, wollte meine Grenzen kennenlernen. Zur Diskussion standen Schwimmen oder Rudern. Zum Glück haben Sie sich fürs Rudern entschieden. Euer Boot ist der Beweis, dass es im Schweizer Rudersport den Röstigraben nicht gibt, oder sehen Sie das anders? Ja und nein. Wir sprechen im leichten Vierer ohne immer Deutsch, so gesehen sind wir ein Deutschschweizer-Boot. Ich bin aber schon immer mit Romands gerudert im Verein und dort wird die Meinung vertreten, dass die Welschen besser sein müssen als die Deutsch­ schweizer um einen Platz in einem Kader­ boot zu ergattern. Gleichgut reicht nicht. Seit die Clubs aus der Romandie in der

na­tionalen Wertung so gut plaziert sind, hat sich das allerdings geändert. Was fasziniert Dich am Riemenrudern? Das Riemenrudern finde ich schon vom Zuschauen her viel schöner. Technisch erachte ich es als schwieriger, weil es viele verschiedene Stile gibt. Und Riemenrudern ist das richtige Rudern. Da werden wohl nicht alle gleicher Meinung sein. Zurück zum nächsten Rennen. Welche Ziele stecken Sie sich zurzeit sportlich? Der SRV will einen Platz in den Top-Zehn sehen. Wir wollen natürlich unter die TopSechs. Unser eigentlicher Final wird aber bestimmt wieder der Halbfinal sein, so wie an den letzten beiden Weltcup in Banyoles und Luzern auch.  Interview: Raphael Nadler

Lucas Tramèr persönlich

Welche, wenn man fragen darf? Wir wollen an der WM in Polen in den A-Final vorstossen und 2012 an den Olym­ pischen Spielen in London am Start stehen. Sie sind mit 19 Jahren der jüngste im leichten Vierer ohne Steuermann. Was können Sie ins Team einbringen? Am Anfang war ich sehr zurückhaltend und habe versucht, so viel wie möglich von meinen Teamkollegen zu lernen. Nun sage ich, was ich denke und ich kann mich auch einbringen.

Lucas Tramèr ruderte an der SM ad hoc im Skiff der Männer Leichtgewichte und wurde hinter Meister Frédéric Hanselmanm Zweiter.

Sie wohnen in Genf, machen ein MedizinStudium, trainieren oft und fahren teilweise drei Stunden (ein Weg) ins Kadertraining nach Sarnen. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut? (lacht kurz) Das frage ich mich manchmal auch. Die Deutschschweizer sehen oft nicht,

was ich alles auf mich nehme, um an einem Kadertraining teilzunehmen. Ich überlege mir, nun nach einem Jahr an der Universität in Genf meinen Studienort nach Zürich zu verlegen. Im nächsten Jahr muss ich noch in die Rekrutenschule und hoffe die Dienstzeit

Name Lucas Tramèr Wohnort Puplinge, GE Geburtsdatum 1.9.1989 Grösse/Gewicht 183 cm / zwischen 70 – 76 kg Beruf Medizinstudent Berufswunsch Sportarzt Hobbies Informatik Rudert seit 2003 Verein Club d’Aviron Vésenaz Trainer Christian Chavannes Bestzeit Einer … keine Ahnung, aber nicht sehr schnell. Bestzeit Ergom. 6:17.3 Rudert am liebsten Im Vierer ohne Steuermann Erster Rudersieg Championnats Romands 2003 in Divonne im Junioren-C Doppelzweier mit Timothée Reymond. Wertvollster Erfolg Eintritt ins A-Kader im Winter 2008 Grösster Erfolg 8. Platz im leichten Vierer am Weltcup Ban­ joles 2009.

www.4-lm.ch 

Erstmals gekentert 2003 im Junioren-C Doppelvierer, am Boots­ steg, als wir alle vier gleichzeitig hinaus­ lehnten um unsere Dolle zuzumachen… Letztmals gekentert Das war das einzige mal bisher. Mein verrücktestes Ruderrennen A-Finale im Junioren Doppelzweier an der SM 2007. Trotz einer Magen-Darm-Erkran­ kung habe ich das Rennen bestritten, und wir vermochten auf den letzten 500 Metern vom fünften auf den zweiten Rang zu sprinten. Wollte ich meinen Kollegen schon immer Mal Sagen Dir sind eifach geili Siechä! Würde gerne mal Ins Boot steigen mit dem Dänen Eskild Ebbe­ sen. Er ist dreifacher Olympiasieger und sechsfache Weltmeister und errang seine Erfolge fast ausschließlich im LeichtgewichtVierer ohne Steuermann. Möchte folgende Regatta gewinnen Olympische Spiele, Weltcup Luzern

www.avironvesenaz.ch

Vertrauter Arbeitsplatz: Lukas Rieder im Winter 1999 in Sarnen. Dies wäre natürlich italienisch.

8 

RudernAvironCanottaggio 04/09

RudernAvironCanottaggio 04/09

9

Ticino

A rch i v

U na st a g i o n e i n s or d i n a

Anno dazumal vor 50 ­J ahren: Schweizermeisterschaften 1959

Foto: zVg

Es war das Jahr 1959. Die Zeitung «Sport» berichtete auf der Titelseite in ausführlichen Berichten über die Rennverläufe an den 60. Ruder-Schweizermeisterschaften auf dem Rotsee. Ein Blick ins Archiv soll zum Schmunzeln anregen. Hugo Waser, Skiff-Meister 1959, übernahm aus Anlass des 50 Jahre Jubiläums, das Rennpatronat im Skiff 2009.

Fabrizio Güttinger, un ritorno … d’argento.

Con i campionati nazionali, andati in scena gli scorsi 4 e 5 luglio sul Rotsee, con una confor­ tante cornice di pubblico, si è conclusa – quantomeno per la maggior parte degli atleti elvetici, la stagione agonistica 2009. Non così per gli uomini di punta per i quali c’è ancora l’appendice più importante: in palio il titolo mondiale nelle diverse categorie. Due ticinesi, e più precisamente, Giolitta Shadlou e Nicco­ lò Soldati, in virtù dei buoni risultati ottenuti sul remoergometro, sono ancora in corsa – comunque, con scarse possibilità – per un posto nella nazionale rossocrociata per la Coppa della gioventù di Vichy. Lasciamoci sorprendere. Il 2009 ha registrato il forte balzo in avanti nella gerarchia dei valori dei sodalizi romandi: Losanna, Vevey e Vésenaz, in modo particola­ re. I vodesi, grazie soprattutto all’apporto dei tecnici René Libal e Arnaud Bertsch, sono riusciti ad inserirsi al primo posto assoluto a livello di società in occasione dei campionati nazionali determinato da 8 medaglie d’oro, 5 d’argento e 2 di bronzo. E i ticinesi? Bravini, ma non eccezionali. Ci sono stati tempi migliori. E’ un momento di stasi che impone, comunque, una pronta rea­ zione. Come recita un vecchio ma sempre

10  

RudernAvironCanottaggio 04/09

attuale detto «errare è umano, perseverare è diabolico». Il bilancio di questi campionati nazionali contempla una medaglia d’argento nel 4 senza grazie alla mista Lugano-Locarno (a ben 10” dal Vevey) ed una di bronzo per merito di Niccolò Soldati e Emanuele Marini del Club Canottieri Lugano nel due senza, a livello juniori. Due elementi che hanno avuto modo di mettersi in bella evidenza nell’arco della stagione, già a cominciare dalla regata internazionale di Monaco di Baviera. L’otto, malgrado la buona impressione scaturita dalla regata di Varese – ha dovuto accontentarsi del sempre scomodo 4. posto, che equivale alla classica medaglia … di cartone. Naturalmen­ te, la fatica (per Marini e soldati si trattava della terza gara) ha giocato un ruolo non indif­ ferente. Non possiamo naturalmente dimenticare, naturalmente le splendide prestazioni di Fabrizio Güttinger nel singolo e di Martina Ernst nel 4 di coppia, ottenute tuttavia con la maglia del «Belvoir» di Zurigo. Fa molto pia­ cere, soprattutto, il rientro alla grande di Güt­ tinger al quale si aprono buone prospettive in vista dei Giochi olimpici di Londra del 2012. Per quanto concerne le «miste» che vedo di buon occhio, non mi stancherò mai di ripetere

quanto sia importante una preventiva pro­ grammazione al fine di poter raggiungere i risultati sperati. Una raccomandazione che rivolgo sia al coordinatore cantonale, Augus­ to Zenoni sia ai dirigenti ed agli allenatori delle rispettive società. Rassicurazioni in questo senso mi sono state fatte dal presiden­ te cantonale, Claudio Ortelli, in occasione del viaggio di ritorno da Lucerna. Se son rose… Già orfano di due importanti appuntamenti come Küssnacht a. Rigi e Cham, la stagione agonistica 2009 si è vista privata, per il forte vento, anche di quella d’esordio di Lauerz. Fortunatamente, i dirigenti federali si sono dati da fare per anticipare di un anno quella di Varese, ottimamente organizzata da Luga­ no Rowing Events, manifestazione che ha avuto una buona rispondenza da parte dei club dell’interno. Da sottolineare infine, un evento che la Federremiera, unitamente ai quattro sodalizi cantonali organizzerà il 10 ottobre prossimo sul lago di Lugano. Si tratta di una manifesta­ zione, aperta a canottieri e canoisti della regione insubrica che consentirà di racco­ gliere fondi a favore di Telethon. Americo Bottani

Neulich wurde dem SRV-Archiv eine Ausga­ be der Fachzeitung «Sport» vom 20. Juli 1959 überreicht. Die Zeitung berichtete in ausführlicher Art und Weise über die Mei­ sterschaftsregatta auf dem Rotsee. Es inte­ ressierte nicht nur «was» geschah, sondern auch «wie» sich die Rennen gestalteten. Einige Original-Auszüge aus der eindrück­ lich umfassenden Berichterstattung sind nachfolgend wiedergegeben. Und man stellt auch 50 Jahre später durchaus Pa­rallelen zum heutigen Rudersport fest. «Den 60. Schweiz. Ruder-Meisterschaften – und 24. auf dem Rotsee – war bei strahlendem Wetter und einem Kühlung fächelnden Schiebewind ein bisher nie erlebter Publikumserfolg beschieden. Über 5000 Zuschauer haben an den lauschigen Uferwegen, hervorragend orientiert über den ganzen Kampfverlauf, diese Championnats miterlebt, die in kämpferischen Belangen hinreissend und begeisternd waren. Wenn auch in fünf Booten neue Meister herauskamen, ist eine eigentliche Wachtablösung nicht erfolgt. Von der jungen Garde konnte sich allein der Stansstader Skuller Hugo Waser im Einer durchsetzen, in welchem uns wirklich ein Talent zur Verfügung steht. Der nicht nur eisenhart an sich trainierende, leider auch zu viele Rennen fahrende Waser hat seit seiner Nieder­lage in Zürich gegen McKenzie an seinem Start gefeilt, an der «Internationalen» dann leider den unverzeihlichen Fehler begangen, das Tempo der Startschläge über die Strecke beizubehalten, statt sofort wieder auf seinen ungemein starken Strecken­schlag herunterzugehen.» Im Rennbericht zum Skiff-Finale wird weiter kommentiert: «Waser, der wirklich starten gelernt hat, holt sich sofort eine volle Länge. Der sich mit seinem Double-Partner Hürlimann in einen Kampf verstrickende Larcher kommt bis 250 m auf eine halbe Länge heran, muss seinen ruhig und lang scullenden Gegner aber schon auf

500 m neuerdings mit einer Länge ziehen lassen. Schon bei 750 m ist der Kampf um die Spitze endgültig entschieden, als Hugo Waser mit seinem ungemein wuchtigen 31er-Schlag gleich mit zwei Längen wegzieht und das erstaunlich geschlossene Feld ruhig kontrolliert. (…) Bei 1000 m geht Waser auf 28 Schläge herunter, steuert dann aber leicht gegen die Mitte der Bahn, gibt Hürlimann Schmeisswasser und muss vom Umpire korrigiert werden, ist aber klar überlegen. (…) Als dann unter dem Diktat des Juniors Bianchi auf 1750 m das ganze Feld zu spurten beginnt, schrumpft der Vorsprung des interessanterweise den Spurt nicht mitgehenden Wasers etwas zusammen, ohne allerdings mit dem 15. Saisonsieg die Meisterschaft des Débutant-Scullers zu gefährden.» 37er-Schlagtempo im Zweier ohne Stm. Ebenfalls fachmännisch die Berichterstat­ tund zum Rennen der Zweier ohne Steuer­ männer, wo folgendes rapportiert wurde: «Die sich zweifellos seit drei Wochen ganz erstaunlich verbessernden Müller/Kölliker (Seeclub Luzern) habe die schon 1957 einmal innegehabte Meisterschaft im Zweier ohne Steuermann zurückerobert und ihre zweifellos grossen Aussichten im Zweier mit dem an der Internationalen Rotsee-Regatta neu herausgebrachten Vierer ohne Steuermann geopfert. Was an den beiden Luzernern diesmal besonders Eindruck machte, war nicht allein das 37er-Schlagtempo über die ganze Strecke, sondern die saubere Temporegulierung über den Druck. Wenn sie nun den Finish noch besser ausarbeiten, können sie an Schnelligkeit noch gewinnen.» Achter-Rennen Und zum abschliessenden Achter-Rennen wurde folgendes überliefert: «Im Achter ist wie eigentlich erwartet die Renngemeinschaft Seeclub Luzern/Reuss Luzern trotz dem für die

meisten Ruderer dritten Rennen des Tages gross herausgekommen, obschon der Achter zweifellos keine internationale Spitzenklasse darstellt. Wie er sich aber zusammengefunden hat, die doch deutlichen Stilunterschiede beider Clubs ausglich und eine kämpferische Einheit bildete, war sicher hervorragend. Im gleichen Atemzug ist aber auch der wahrhaft gemischte Achter des ZRV/ ROZ zu nennen, indem schliesslich Göpf Kottmann am Bug nur als Statist mitruderte. Dieser im letzten Moment noch einmal umbesetzte Achter wurde dank dem kämpferischen Temperament Zweiter obschon weder der FISA-Präsident Thomi Keller, noch der Schwergewichts-Boxmeis­ ter Max Bösiger ein eigentliches Regatta-Training hinter sich haben.» Aus Anlass des 50-jährigen Skiff-Meister Jubiläums übernahm Dr. Hugo Waser, Stansstad, im Jahr 2009 das Rennpatronat für das Skiff-Rennen der Männer und über­ reichte am SM-Sonntag, 5. Juli 2009, dem aktuellen Skiff-Meister André Vonarburg (Seeclub Sempach) das Meisterfanion sowie das Silber-Gobelet. Eine schöne Geste von Hugo Waser, welche an dieser Stelle bestens verdankt wird und die auch anderen ehema­ ligen Ruder-Recken zur Nachahmung emp­ fohlen sei. Informationen zu möglichen Rennpatronaten an der Schweizermeister­ schaft gibt es bei der SRV-Ge­schäfts­­stelle in Sarnen. Christian Stofer

RudernAvironCanottaggio 04/09

11

W as macht e i ge n tl i ch …

«Und H u n g e r h a t t e i c h  e i g e n t l i c h i m m er» 1972 gewann Fredy Bachmann an den Olympischen Spielen in München die ­Silber­­medaille. Der Erfolg veränderte auch ein bisschen das Leben des Luzerners, der sich selbst gesponsert hat. «Ja, die Silbermedaille an den Olympischen Spielen in München hat mein Leben schon verändert», sagt der Luzerner Fredy Bach­ mann rückblickend. So habe er durch den Erfolg sehr viele Leute kennen gelernt und in der Stadt sei er bekannter geworden. «Das hat auch bei der Kundschaft geholfen» verrät der 64-Jährige, der als selbständiger Maler tätig ist – heute wie damals. Bereits 1971 hat er sich selbständig gemacht. Der Grund ist einfach: «Es wäre sonst nicht möglich gewe­ sen zwei Mal am Tag zu trainieren.» So sei er sein eigener Sponsor gewesen. Im Sommer war Fredy Bachmann gar Profisportler und im Winter hat er gearbeitet. Neben den klei­ nen Beiträgen von der Sporthilfe, die 1971 gegründet wurde, hatte er keine Sponsoren.

Respektive fast. «Beim Restaurant Galliker durfte ich immer Essen gehen, wenn ich Hunger hatte.» Lachend fügt er an: «Und Hunger hatte ich eigentlich immer.» Die Arbeit bestimmt Lebensrhythmus Seiner Arbeit – «jemandem eine Stube strei­ chen oder eine Wohnung neu zu Recht machen» – geht Fredy Bachmann mit Freu­ de nach und diese bestimmt auch seine Werktage: «Ich stehe immer relativ früh auf und frühstücke dann ausgiebig, bevor ich zur Arbeit fahre.» Am Abend schaue er dann ger­ ne etwas fern. Trainings stehen heute keine mehr an. «Als Maler bin ich so aktiv, da habe ich – als gesetzterer Herr – am Abend keine Lust mehr auf Sport», sagt Fredy Bachmann.

Am Wochenende geht der Holland-BekerSieger von 1971 aber auch heute noch min­ destens einmal im Einer aufs Wasser: «Ich habe das Rudern richtig wieder entdeckt, nachdem ich wegen Rückenproblemen wäh­ rend drei Jahren kaum mehr aufs Wasser durfte.» Und wenn er mal nicht rudern geht, setzt sich der stets freundliche Luzerner mit dem Lachen im Gesicht auf sein Rennrad. «Am liebsten fahre ich ins Seetal. Dort habe ich viele schöne Velostrecken entdeckt.» Der abenteuerlustige Luzern-Fan Aber nicht nur die Velostrecken im Seetal sind Fredy Bachmann bekannt. Er, der gerne reist, hat mit dem Fahrrad nämlich schon zahlreiche Länder entdeckt. So ist er bei­

Fünf Fragen – Fünf Antworten

Persönlich Name: Fredy Bachmann Geboren: 31.03.1945 Grösste Erfolge: Olympia-Silber 1972 in München mit Heini Fischer im Zweierohne, Sieg am Holland Beker 1971 Beruf: Selbständiger Maler

12  

RudernAvironCanottaggio 04/09

Herr Bachmann, was war Ihr bestes Rennen? Am meisten zu Reden gab sicher das Ren­ nen an den Olympischen Spielen 1972 in München. Aber ich hatte auch viele gute Rennen im Einer wie zum Beispiel 1971 am Holland Beker, den ich gewinnen konnte. Ich erinnere mich noch gut daran: Ich konnte mich gerade noch in den Final reinbugsieren und während dem Final rie­ fen mir dann Leute vom Ufer zu: «Schau mal rüber, den packst du noch». Da habe ich also rübergeschaut und als ich gesehen habe, dass mein deutscher Gegner nur ein­ einhalb Längen voraus war, habe ich auf den letzten 250 Meter noch einen «ine­ brätschget» und gewonnen. Welches war Ihr wertvollster Kleidertausch? Eine Windjacke, die ich mit einer ameri­ kanischen Steuerfrau gegen einen Schweizer Trainer getauscht habe. Als

schmaler Wurf musste ich ja mit der Steuerfrau tauschen (lacht). Die Jacke trage ich übrigens noch heute bei meinen Ruderausfahrten. Was ist die beste Rennvorbereitung? Uff, das kommt ganz darauf an. Vor dem Final an den Olympischen Spielen 1972 hat mir mein Partner Heini Fischer in der Umkleide «Lumpelieder» vorgesungen und ich habe gelacht. Wir hatten die Gar­ derobe für uns alleine und hatten es sehr lustig als er «Ja so warens die alten Ritters­ leut» gesungen hat. Wer wird der nächste Schweizer Olympia­sieger? Schwierig zu sagen. Zurzeit sehe ich noch keinen. Was ist Ihre Ergometer-Bestzeit? Ergometer haben wir damals noch gar nicht gekannt. Die kamen erst so ab 1982 auf.

spielsweise 1994 in 3½ Monaten von Alaska nach San Francisco geradelt. «Es ist eine sehr interessante Art zu reisen», erklärt er. «Man muss alles dabei haben. Zelt, Schlaf­ sack und auch Essen für vier Tage.» Eine nächste Reise ist noch nicht konkret ge­plant, aber ja er wolle schon wieder einmal so rei­ sen. Und auch mit seinem München-­Zweierohne-Partner Heini Fischer unternimmt der Bugmann von damals Reisen. So hat ihn Heini Fischer an Ostern auf seine Segeljacht, die in einem kroatischen Hafen vor Anker liegt, eingeladen. »Der Wassersport verbin­ det uns noch heute», lacht Fredy Bachmann. Und das Wasser, das er von seiner Wohnung in der Luzerner Altstadt immer im Blick hat, das ist sein Element, wie er bestätigt: «Wenn ich von meinen Reisen nach Hause komme, stelle ich immer wieder fest, wie schön Luzern ist. Das Wasser ist dabei ein wich­ tiges Element.» Regula Schweizer

Impressum Herausgeber Schweizerischer Ruderverband, www.swissrowing.ch Redaktion Christian Stofer, Direktor SRV Brünigstrasse 182a, 6060 Sarnen

Foto: zVg

W as macht e i ge n tl i ch …

Fredy Bachmann (links) und Heini Fischer erruderten sich an den Olympischen Sommerspielen 1972 in München die Silbermedaille.

Das besondere Erlebnis: Rudertouren in Natur pur, in einem Land mit grosser Kultur und Geschichte:

Ich gebe Ihrem Unternehmen ein Gesicht! Andrea Mathis, grafische Gestaltung

LITAUEN plane jetzt deine Ruder­ ferien 2009!

Tel. 041 660 95 24, Fax 041 660 94 43 [email protected]

Weitere Infos: www.rudertouren-litauen.ch

Gestaltung, Satz, Lithos,

Werner Zwimpfer, Feldmatt 9, 6206 Neuenkirch Tel. 041 320 26 36

Inserateverwaltung Koller Werbung, Silvio Signer, Neila Sutter

[email protected], www.kollerwerbung.ch

Unteres Ziel 3, 9050 Appenzell Tel. 071 788 39 46/silvio @ kollerwerbung.ch Druck und Versand Cavelti Druck und Media Wilerstrasse 73, 9201 Gossau Abonnements und Adressänderungen SRV-Geschäftsstelle Brünigstrasse 182 A, 6060 Sarnen Tel. 041 660 95 24/[email protected] Redaktionsschluss Nr. 5/09 20. September 2009

modellruderboote

Alle Bootsklassen im Massstab 1:30, vom Skiff (24 cm) bis zum Achter (58 cm) Hergestellt in Handarbeit aus Aluminium, poliert

Geeignet als Geschenk oder Erinnerung für alle, die mit dem Rudersport verbunden sind. Preise: Skiff SFr. 330.– bis Achter SFr. 680.– Röbi Kunz, Wiesentalstrasse 13, 9320 Arbon, Tel. 071 446 55 53 (bis 9.00 und ab 18.00 Uhr) oder Rico Lang, Stacherholzstr. 57, 9320 Arbon, Tel. 076 317 84 42, [email protected] NEU auch erhältlich bei: Stämpfli Racingboats AG, Zürich-Wollishofen, Tel. 044 482 99 44

RudernAvironCanottaggio 04/09

13

B re i te n sp o rt- F ra u e n regatta

S p o rtwette n

«Sund a y R a c e » – F r a u e n re g atta auf de m Z ü r i c h s e e

An der Ruderwelt Luzern wurde bereits gewettet

Eine reine Frauenregatta als Innovation im Schweizer Rudersport auf dem Zürichsee. Eine

Erstmals in der Geschichte kommt es zu einem Sportarten übergreifenden Schulterschluss

Marktlücke am Übergang vom Breiten- zum Leistungssport wurde mit dem «Sunday Race»

zwischen den bedeutendsten Sportgrossveranstaltern eines Landes und einem gemein-

ˇ gefüllt – mit Erfolg, wie im Bericht von Rahel Cerná-Willi nachgelesen werden kann.

samen Sponsoringpartner. Die Vereinigung SwissTopSport und die nationalen Lotterie­

Fotos: Martin Sax

gesellschaften haben einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet.

Am 28. Juni fand in Zürich eine Premiere statt: «Sunday Race», eine Regatta konzi­ piert von Frauen und für Frauen. Die Idee dazu gab das «Sommerloch» im Regattaka­ lender des Breitensports: Nach dem Achter­ rennen Zürich-Thalwil im März suchte der Frauenachter des Polytechniker Ruderclubs (PRC) eine nächste Herausforderung - und fand vor dem September nichts. Die Idee des «Sunday Race» war geboren: Ein Ren­ nen im Sommer, das Frauen offen steht, die gern mehr Regatten fahren würden, aber auf Grund familiärer wie beruflicher Herausforderungen nicht in den Leistungs­ sport (sei es auch auf Masterebene) einstei­ gen können oder wollen. Trotzdem aber auch kein reines Plauschrennen, sondern eines, das über die im Masterbereich übliche Distanz von 1’000 m in Rennbooten (4x und 8+; ggf. auch 4-) gefahren wird. Für den «Plausch» war der zweite Programmpunkt vorgesehen, nämlich der gemeinsame Brunch, der auch Gelegenheit zum Aus­ tausch zwischen den Teams der verschie­ denen Clubs bieten sollte.

14  

RudernAvironCanottaggio 04/09

8 Clubs waren spontan dabei Erfreulicherweise nahmen trotz der kurzfris­ tigen Ausschreibung Ruderinnen aus sechs Clubs vom Zürichsee (SC Küsnacht, Nordis­ ka, RC Kaufleuten Zürich, Damen Ruder­ club Zürich, Aviron Romand Zürich sowie selbstverständlich Polytechniker Ruderclub Zürich) sowie vom Seeclub Biel und vom RC Baden teil. Aus vielen weiteren Clubs kamen begeisterte Reaktionen auf die Einladung, verbunden mit der Ankündigung, im näch­ sten Jahr dabei zu sein. Die erste Durchfüh­ rung mit 10 Doppelvierern und 4 Achtern am Start war ein voller Erfolg und zeigt, dass ­diese Regatta einem echten Bedürfnis ent­ spricht und weiter Bestand haben sollte. Doppelvierer- und Achterrennen Am frühen Sonntagmorgen begannen die Vorläufe im Doppelvierer auf spiegelglattem Wasser. Gestartet wurde bei der Schiffswerft Wollishofen. Das Ziel befand sich bei den Zürcher Ruderclubs. Aus drei Vorläufen qua­ lifizierte sich jeweils das erste Boot für den Final. Anschliessend fand das Achterrennen –

direkt als Final – statt. Das Feld reichte von ehemaligen Wettkampfruderinnen bis zu Einsteigerinnen, die erst im letzten Sommer mit dem Rudersport begonnen hatten – und zu einem elften Transvestiten-Doppelvierer außer Konkurrenz, dessen Show für großes Gelächter sorgte. Bei den Doppelvierern ­hatte eindeutig der RC Baden die Nase vorn – mit zwei Booten im Final, auf Platz 1 und 3. Das Achterrennen konnte die Crew vom RC Kaufleuten Zürich für sich entscheiden. Eini­ ge Crews nahmen in beiden Kategorien Teil – sie hatten sich das reichhaltige Brunchbuffet umso mehr verdient. Auch die kleinen Fans kamen nicht zu kurz: Während der Rennen und des anschliessenden Brunchs war für eine Kinderbetreuung gesorgt. Die Organisato­ rinnen hofften, gerade durch diesen Punkt Frauen anzusprechen, die bisher den (Wie­ der-)Einstieg ins regelmässige Training noch nicht gewagt hatten. Fazit: Wir hoffen, dass «Sunday Race» nächstes Jahr in die zweite Runde geht, und dass dann viele von denen, die sich dieses Jahr noch nicht getraut haben, ˇ mit dabei sind. Rahel Cerna-Willi

Zum ersten Mal entsteht eine Partnerschaft zwischen 16 Veranstaltern aus 10 Sportarten und einem gemeinsamen Sponsoringpartner. Diese Zusammenarbeit im Schweizer Sport ist in ihrer Art ein Novum und stärkt den Sportstandort Schweiz nachhaltig. «Von der Kooperation profitieren nicht nur die Orga­ nisatoren und die Lotteriegesellschaften, sie geschieht im Interesse des ganzen Schweizer Sports», ist Rolf Theiler, Präsident von Swiss­TopSport, überzeugt. Durch die Zusammenarbeit mit Swisslos und Loterie Romande wird die Vereinigung in ihrer Arbeit zugunsten der Schweizer SportEvents bestärkt. Die bedeutendsten Sport­ grossveranstaltungen des Landes zählen zu den Besten weltweit und erbringen für die Schweiz jedes Jahr wesentliche wirtschaft­ liche, gesellschaftliche und Image fördernde Leistungen. «Für uns ist die Partnerschaft ein Meilenstein und die Bestätigung für die Einzigartigkeit der Schweizer Top-Sportan­ lässe», sagt Rolf Theiler. Engagement der Lotteriegesellschaften Mit dem Auftritt an den SwissTopSport-Ver­ anstaltungen dokumentieren die Lotteriegesellschaften ihrerseits die Nähe zum Schweizer Sport. Für Swisslos und Loterie Romande handelt es sich beim Engagement um eine komplementäre Massnahme zur jährlich rund 120 Millionen Franken betra­ genden Unterstützung des Sports. «Es erlaubt uns, die zu einem grossen Teil auf Freiwilligenarbeit basierenden, immensen Anstrengungen der Personen zu unter­ stützen, welche die jährlichen Sportgross­ veranstaltungen ermöglichen», erklärt Gio­ vanni Tammaro, Marketingleiter Loterie Romande. Der jährliche Reingewinn aus den Produkten der Lotteriegesellschaften (2007: 521 Millionen Franken) kommt vollumfäng­

lich dem Gemeinwohl zugute. Unterstützt werden damit weit über 10’000 Projekte pro Jahr in den Bereichen Kultur, Sport, Natur, Soziales und Entwicklungshilfe. Die Vertei­ lung der Beiträge erfolgt via Kantone und Sport-Toto-Gesellschaft. Wetten an Sport-Events Die Vereinigung der bedeutendsten Schwei­ zer Sport-Events und die Lotteriegesell­ schaften gehören zu den unverzichtbaren Förderern und Trägern des Schweizer Sports. Mit der Partnerschaft entstehen wertvolle Synergieeffekte. «Die Präsenz an den Veran­ staltungen von SwissTopSport ermöglicht es uns, unsere Sportwettenprodukte bekannt zu machen und den Sportfans zu zeigen, wie sie auf ihre Favoriten wetten können», sagt Roger Fasnacht, Direktor Swisslos. Auf die­ sem Weg soll dem Wetten an Schweizer Sport-Anlässen zum Durchbruch verholfen werden. Die innovative, Sportarten-übergrei­ fende Zusammenarbeit mit SwissTopSport stellt dabei einen wichtigen Eckpfeiler dar. Die Vertragsdauer ist vorerst auf drei Jahre festgelegt. Die Lotteriegesellschaften beto­ nen jedoch, dass es sich um ein Engagement handelt, das langfristig ausgerichtet ist. SwissTopSport erhält im Gegenzug eine ­finanzielle Entschädigung, die pro Jahr zwi­ schen 1 und 1,5 Millionen Franken beträgt. Die Ak­tivität der Wettanbieter läuft aus­ schliesslich über deren jeweilige Marketing­ budgets. «Das Engagement an den Sportgross­ veranstaltungen steht nicht im Widerspruch zur gemeinnützigen Rolle der Lotteriegesell­ schaften und tangiert unsere Gewinnvertei­ lung nicht», sagt Roger Fasnacht. Emotionen für 1,3 Millionen Zuschauer Die grössten Schweizer Sport-Events erhal­ ten durch die Zusammenarbeit ein ergän­

zendes Unterhaltungselement. Mit den Wettbüros vor Ort sollen zusätzliche Emo­ tionen geweckt und der Einbezug der vielen Zuschauer verstärkt werden. Zur Veran­ schaulichung: Jedes Jahr wohnen rund 1,3 Mil­­lionen Besucher den SwissTopSportAnlässen bei. Erstmals angeboten werden die Wetten Anfang Juli. Den Auftakt machen die Ruderwelt Luzern, das Beach­ volleyball-Weltcupturnier in Gstaad und das Leichtathletik-Meeting Athletissima in Lausanne. Ein weiterer grosser Schritt nach vorne «Nach der viel beachteten Tagung 2008 ist diese Partnerschaft ein weiterer grosser Schritt nach vorne zum Wohl des Schweizer Sports», sagt Rolf Theiler. Damals wurde erstmals öffentlich auf die bedeutenden ­Beiträge der Sportgrossveranstaltungen an Gesellschaft, Wirtschaft und das Image der Schweiz und ihrer Regionen aufmerksam gemacht. Eine Studie des Bundesamtes für Sport dokumentierte, dass die SwissTop­ Sport-Events gemeinsam rund alle sechs Jahre den gleichen direkten Umsatz wie die UEFA EURO 2008™ erzielen. Nach innen hat sich die Vereinigung seither ebenfalls weiterentwickelt. Im November 2008 wurden mit der Beach Volley World Tour Gstaad und dem Engadin Skimara­ thon zwei neue Mitglieder aufgenommen. Vorgesehen ist überdies, dass im Herbst weitere Veranstaltungen in eine zusätzliche, nationale Mitglieder-Kategorie aufgenom­ men werden. Die breitere Abstützung gewährleiste, so Theiler, dass Swiss­Top­ Sport die Rolle als Interessenvertreter der jährlichen Sportgrossveranstaltungen noch stärker wahrnehmen könne. Medieninformation SwissTopSport

RudernAvironCanottaggio 04/09

15

RACING

BOATS AG

ZÜRICH

Auch dieses Jahr werden wir wieder unseren Support an der Junioren Weltmeisterschaft, der U-23-, der Senioren- und der Masters Weltmeisterschaft leisten! Für die Masters-WM in Wien sind noch Transportplätze frei. Preise:

1x, 2x, 4x je Fr. 300.– / 8+ Fr. 600.– Inbegriffen sind unser Service am Regattaplatz und die Transportversicherung.

Verladung:

Montag 31.8.2009, 15.00 Uhr in der Stämpfli AG in Zürich

Ankunft:

In Wien: Mittwochnachmittag 2.9.2009 In Zürich: Montagabend 7.9.2009

Wir freuen uns über Ihren Anruf oder Ihr e-Mail; Tel. 044 482 99 44

[email protected]

AZB CH-6060 Sarnen / Postcode 1

STÄMPFLI

since 1896

View more...

Comments

Copyright � 2017 SILO Inc.