Schau mir in die Augen

December 31, 2016 | Author: Hermann Hermann | Category: N/A
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Schau mir in die Augen

Impressum Herausgeber BKK Bundesverband Kronprinzenstraße 6 45128 Essen

Informationen über Augen

Wissenschaftliche Beratung Dr. med. Georg Mehrle Stuttgarter Straße 54 74321 Bietigheim-Bissingen

und Sehkraft

Konzeption und Redaktion Gruppe M GmbH Erkrather Straße 30 40233 Düsseldorf Gestaltung Vollmer, Eggen Werbeagentur Sophienstraße 35 41065 Mönchengladbach Vertrieb und Druck Verlag Hans-Peter Meyer Am Fernmeldeamt 15 45145 Essen

Für das Wichtigste im Leben

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Warum die BKK sinnlich wird

Die Themen im Überblick

Seite 3 Warum Ihre BKK sinnlich wird Seite 4 – 5 Das Auge denkt mit – oder ich sehe was, was Du nicht siehst Seite 6 So funktioniert das Auge Seite 7 – 9 Was den Augen zu schaffen macht – und was ihnen hilft Seite 10 – 13 Augenkrankheiten und Formen der Fehlsichtigkeit im Überblick Seite 14 – 15 Keine Angst vorm Augenarzt Seite 16 – 18 Von Brillen, Kontaktlinsen und sonstigen Sehhilfen Seite 18 – 19 Auf die BKK ist verlass – was darf die BKK zahlen Seite 19 Selbsthilfeadressen, Literatur

Bei dem viel versprechenden Wort „sinnlich“ denkt wahrscheinlich kaum jemand an seine BKK, sondern eher an gute Gefühle, an Lust und Liebe. Trotzdem haben wir für unsere neue Broschürenreihe den Obertitel „richtig sinnlich“ gewählt, denn wir möchten versuchen, Ihnen Ihre fünf Sinne, die fünf Sinnesorgane ein wenig näher zu bringen. Natürlich sind Sehen, Hören, Riechen, Fühlen und Schmecken alltägliche Erfahrungen. Aber gerade wenn und weil unsere Sinne im Alltag meist gut funktionieren, vergisst man schnell, dass wir die Welt und uns selbst ja allein über die fünf Sinne erleben. Dadurch werden die Sinne auch zu einem Thema für die BKK. Denn wer seine Sinne bewusst einsetzt, richtig sinnlich ist, bekommt ein gutes Gefühl für sich und seinen Körper. Er spürt, was gut tut und was das Wohlbefinden beeinträchtigt, und er kann die Signale seines Körpers bei Schwäche oder Krankheit verstehen und darauf reagieren. Kurz: Wer „richtig sinnlich“ ist, kann nicht nur besser genießen, er spürt auch, was gut ist für die Gesundheit und worauf der Körper mit Unwohlsein oder Krankheitssymptomen reagiert. Natürlich können und wollen wir Ihnen nicht sagen, wie Sie leben, wie Sie fühlen sollen. Aber wir möchten Ihnen helfen, die Bedeutung und den Wert Ihrer Sinnesorgane zu verstehen. Wir möchten Ihnen erklären, wie sie funktionieren, was ihnen gut tut, welche Krankheiten auftreten können und wie man diese vermeiden oder doch zumindest heilen kann. In dieser Broschüre möchten wir Ihren Blick auf die Augen lenken, das Sinnesorgan, das für unsere Wahrnehmung zumindest vordergründig die wichtigste Rolle spielt.

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Das Auge denkt mit oder ich sehe was, was Du nicht siehst 80 bis 90 Prozent aller Informationen nehmen wir zunächst über die Augen auf, fast immer machen wir uns zunächst ein Bild von der Welt um uns herum, von Menschen oder Gegenständen. Das heißt aber nicht, dass unsere Augen gleichsam „normierte Messgeräte“ sind, wie eine Waage oder ein Metermaß. Man könnte sagen, die Augen bemühen sich in ständiger Zusammenarbeit mit unserem Gehirn, ein Abbild der Wirklichkeit zu schaffen. Aber wie dieses Abbild letztlich aussieht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Einige Beispiele haben wir hier aufgelistet: Augen lassen sich täuschen: Unsere Augen sind komplizierte und äußerst leistungsfähige Organe. Aber das bedeutet nicht, dass sie uns ein getreues Bild der Wirklichkeit liefern. Jeder weiss, was geschieht, wenn man einen Löffel in ein halbgefülltes Wasserglas stellt – es sieht aus, als bestünde der Löffel innerhalb und außerhalb des Wassers aus zwei Teilen. Weil Wasser das Licht anders bricht als Luft, empfängt unser Auge zwei unterschiedliche Bilder. Oder denken Sie an die Sonne, die Abends am Horizont vor dem Untergehen viel größer erscheint: Die Sonne ist natürlich immer gleich groß, aber, so die Theorie, sie wirkt einfach größer, weil wir sie im Verhältnis zur Erdoberfläche wahrnehmen.

Optische Täuschung – die beiden Strecken sind genau gleichlang

Augen denken mit: Das Auge kann aus Bruchstücken mit Hilfe des Gedächtnisses ganze Bilder „errechnen“: Einem Künstler genügen oft einige wenige Striche, damit wir ein vollständiges, ausdrucksstarkes Bild eines Menschen sehen, obwohl viele Details fehlen. Oder nehmen Sie die Grobskizze eines (Autos, Flugzeuges, Siedlung): Erwartet man ein Auto zu sehen, dann erkennt man es schon auch auf Grund weniger Linien - das Auge erinnert sich. Weiß man nicht, worum es geht, sieht man nur eine unverständliche Kritzelei. Augen passen sich an: Wer vom Hellen in einen abgedunkelten Raum tritt, sieht erst einmal schwarz. Nach einiger Zeit und je nach Resthelligkeit erkennt man Konturen einzelner Gegenstände und kann sich orientieren. Das Auge passt sich in seiner Leistungsfähigkeit der Umwelt an, es wird sozusagen immer für die jeweiligen Bedingungen „automatisch“ justiert. Augen altern früher als man denkt: Während die allgemeine Leistungsfähigkeit des Körpers erst jenseits der 20 am größten wird, baut das Auge dann schon langsam ab. Untrügliches Zeichen für den Alterungsprozess: Beim Lesen „sind die Arme zu kurz“, die altersbedingte Weitsichtigkeit hat begonnen. Auch andere, weit verbreitete Augenleiden sind keine Krankheiten im eigentlichen Sinn, sondern Folgen oder Begleiterscheinungen des natürlichen Alterungsprozesses. Erfreulicherweise können Medizin und Medizintechnik diese alterungsbedingte Entwicklung teilweise bremsen oder sogar rückgängig machen. Aber trotzdem wäre es falsch, einfach auf solche Hilfe zu vertrauen und ansonsten das Auge einfach Auge sein zu lassen.

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So funktioniert das Auge

Was den Augen zu schaffen macht – und was ihnen hilft

Aufbau und Funktionsweise des Auges mit den wichtigsten Begriffen Glaskörper: größter Teil des Auges; formt und stützt den Augapfel.

Als das empfindlichste und komplexeste unserer Sinnesorgane ist das Auge besonderen Gefährdungen ausgesetzt.

Netzhaut (Retina): ein vorgeschobener Teil des Gehirns; enthält die lichtempfindlichen Sinneszellen, die Stromimpulse erzeugen. Aderhaut (Chorioidea): enthält zahlreiche Blutgefäße, die die Netzhaut ernähren. Lederhaut (Sclera): das Weiße im Auge; ummantelt schützend den Augapfel.

Sehnerv

Regenbogenhaut (Iris): stellt mit der Pupillenöffnung die Lichtblende des Auges dar und schützt so die lichtempfindlichen Zellen der Netzhaut; Pigmentierung der Iris bestimmt die Augenfarbe. Gelber Fleck (Macula lutea): Konzentration von Farbrezeptoren auf der Netzhaut; Stelle des schärfsten Sehens.

Iris

Hornhaut Pupille

Blinder Fleck (Papille): Stelle auf der Netzhaut, an der Farbrezeptoren völlig fehlen und alle Nerven aus dem Augapfel austreten, um sich dahinter im Sehnerv zu vereinigen.

Netzhaut Macula Aderhaut

Sehnerven: leiten die Sinneseindrücke als elektrische Impulse an das Gehirn. Hornhaut: ein Teil des vorderen Augenabschnitts, der – gemeinsam mit Kammerwasser, Linse und Glaskörper – der optischen Lichtbrechung dient. Linse: kann durch die Ziliarmuskeln verformt werden, um den Augenbrennpunkt an die Entfernung des betrachteten Gegenstandes anzupassen; bewirkt die Lichtbrechung und ermöglicht so scharfes Sehen.

Beleuchtung: Mangelhafte oder falsche Beleuchtung, besonders am Arbeitsplatz, ist eine Hauptursache für Augenprobleme. Ist bei der Arbeit oder beim Lesen die Beleuchtung unzureichend, fangen die Augen an weh zu tun. Sonnenschutz: Bei Sonnenlicht gilt es, die Augen vor Helligkeit und vor allem vor unsichtbaren Ultravioletten Strahlen (UV-Strahlen) zu schützen. Denn ähnlich wie bei der Haut, können UVStrahlen auch in den Augen eine Art „Sonnenbrand“ verursachen. Je nach Wellenlänge können UV-Strahlen entweder zu Linsentrübungen oder langfristig zu einer Maculadegeneration führen. Eine gute Sonnenbrille muss einen UV400-Breitband-Filter besitzen. Der so genannte UV-400Schutz besagt, dass die gefährlichen Wellen im ultravioletten Bereich bis zum Anfang des sichtbaren Lichtes weggefiltert werden. Dieser UV-Schutz ist besonders bei Kindern und Jugendlichen wichtig, da bei ihnen der natürliche Schutz noch nicht voll ausgereift ist und junge Augen besonders empfindlich auf starkes und grelles Licht reagieren. In unseren gemäßigten Zonen ist es jedoch nicht notwendig, Kinder ständig mit Sonnenbrillen rumlaufen zu lassen. Nimmt man die Kinder mit an den Strand oder ins Hochgebirge, so ist ein guter Sonnenschutz Pflicht. Diesen erreicht man aber auch durch ein Sonnenhütchen.

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Chlor (Schwimmen): In allen öffentlichen Schwimmbädern wird das Badewasser mit Chlor angereichert, um mögliche Krankheitserreger abzutöten. Chlor reizt die Augen und ist bei vielen Menschen der Auslöser für brennende und entzündete Augen. Schutz und Durchblick auch unter Wasser bieten so genannte Schwimmbrillen. Schadstoffe am Arbeitsplatz: Splitter oder andere Fremdkörper können besonders bei Schreinern, Bau- und Metallarbeitern buchstäblich ins Auge gehen. Auch hier können, besonders Menschen, die am Arbeitsplatz mit Chemikalien in Berührung kommen, Gefahren drohen. Über 600 Stoffe und Verbindungen können Augenschäden auslösen. Entsprechende Schutzbrillen, ausreichende Belüftung und die Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen können entscheidend dazu beitragen, dass das Augenlicht keinen Schaden nimmt.

Bildschirmarbeit/Computerspiele: Lange Sitzungen am Computer verursachen ungewohnten Stress für die Augen – da helfen auch noch so gute Bildschirme nicht. Grund für den Augenstress ist das oft bewusst kaum wahrnehmbare Flimmern und der konzentrierte Dauerblick auf den Bildschirm, ohne durchs Zwinkern die Augen zu befeuchten.

Straßenverkehr: In Straßenverkehr ist eine erhöhte Aufmerksamkeit gefordert. Da sich die Sehleistung mit fortschreitendem Alter ändert, kann es in Bezug auf die Fahrtüchtigkeit besonders gefährlich werden, wenn sich die Sehleistung bei Dämmerung verschlechtert oder sich langsam eine so genannte Nachtblindheit entwickelt. Deshalb sollten sich Menschen, die sich im Straßenverkehr bewegen, regelmässig augenärztlich untersuchen lassen. Fernsehen: Auch Fernsehen kann anstrengend für die Augen sein besonders, wenn der richtige Abstand zum Gerät nicht eingehalten wird oder die Raumbeleuchtung unzureichend ist. So sollte nicht in einem völlig abgedunkelten Raum ferngesehen werden, da es sonst zu einer ähnlichen unangenehmen Blendwirkung kommen kann. Bei Dauerbelastung kann dies zu Sehstörungen führen. Regelmäßige Pausen helfen den Augen sich zu erholen. Überanstrengung: Wenn die Augen sich zu sehr und zu lange anstrengen müssen, werden sie trocken und röten sich. Lässt die Anstrengung nicht nach, so werden schlimmstenfalls Bilder doppelt oder verschwommen wahrgenommen. Regelmäßige Pausen zwischen angestrengter Augenarbeit helfen den Augen sich zu erholen.

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Augenkrankheiten und Fehlsichtigkeiten im Überblick

Erkrankungen des Auges und Fehlsichtigkeiten sollte man immer ernst nehmen: Auch harmlos wirkende Augenkrankheiten oder unwesentlich scheinende Beeinträchtigungen des Sehens können unbehandelt zum Verlust der Sehfähigkeit führen. Rechtzeitig vom Facharzt diagnostiziert können sie effektiv behandelt werden. Deshalb ist ein frühzeitiger Besuch beim Augenarzt dringend anzuraten. Es gibt eine ganze Reihe von zum Teil schwerwiegenden Augenkrankheiten – relativ häufig treten die folgenden auf:

■ Hornhautentzündungen (Keratitis) werden z.B. durch kleine Verletzungen der Hornhaut, Viren oder Bakterien ausgelöst und können unbehandelt zu stark eingeschränktem Sehvermögen führen; ■ Hagel- und Gerstenkörner sind vielfach auf verstopfte Talgdrüsen zurückzuführen. Die Folgen sind gerötete Lider und meist ungefährliche Entzündungen; ■ Vorboten einer Netzhautablösung sind kleine Blutungen der Netzhaut, die als Lichtblitze, Funken oder „Mücken“ gesehen werden – bei fortgeschrittener Krankheit sehen Betroffene einen Schleier oder schwarzen Vorhang. Rechtzeitig erkannt, gibt es gute Heilungschancen; ■ Bindehautentzündungen (Konjunktivitis) werden durch verschiedene Ursachen ausgelöst – z.B. durch Allergien, Staubpartikel, Luftzug oder das zu lange Tragen von Kontaktlinsen; ■ Doppeltsehen kann z.B. auf Bluthochdruck, Diabetes mellitus oder eine Nerv- oder Muskelverletzung zurückzuführen sein; ■ Sekundäre Netzhauterkrankungen können als Begleiterscheinung von Diabetes mellitus oder von Bluthochdruck auftreten; ■ bei den meist erblich bedingten Farbsinnstörungen verwechseln die Betroffenen Farben im Bereich zwischen Rot und Grün oder Blau und Gelb (selten) – sehr selten tritt eine totale Farbblindheit auf; ■ eine altersbedingte Makula-Degeneration kann durch Alterungsvorgänge ausgelöst werden. Folge: die Sehschärfe nimmt an der Stelle des schäfsten Sehens immer mehr ab. Die Krankheit gilt als schwer behandelbar.

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Alterssichtigkeit (Prebyopie) Die Akkommodationsfähigkeit der Augen nimmt während des ganzen Lebens ab. Die Augenlinse verliert immer mehr die Fähigkeit, sich für die Naheinstellung zu wölben. Dadurch sehen Betroffene Dinge zunehmend schlechter. In der gewöhnlichen Leseentfernung von 40 cm können Betroffene nur noch mit einer Sehhilfe lesen. Die Augen ermüden schneller. Stabsichtigkeit (Astigmatismus) Menschen, die stabsichtig sind, nehmen eine punktförmige Lichtquelle länglich wahr. Die Ursache ist meist ein angeborener Hornhautfehler, der als Hornhautverkrümmung bezeichnet wird. Auch krankhafte Hornhautveränderungen nach Verletzungen oder Entzündungen können zur Stabsichtigkeit führen. Zu den Fehlsichtigkeiten zählen Weit-, Kurz-, Alters- und Stabsichtigkeit. Hierbei handelt es sich nicht um Augenkrankheiten, sondern um Abweichungen vom normalen Sehen. Weitsichtigkeit (Hyperopie) Weitsichtige sehen weit entfernte Gegenstände scharf. Nahe Objekte werden unscharf wahrgenommen. Durch einen meist von Geburt an zu kurzen Augapfel kommt der gebündelte Lichtstrahl nicht auf der Netzhaut sondern dahinter an. Ein Weitsichtiger kann im jugendlichen Alter auch nahe Objekte noch sehr gut erkennen, solange das Akkommodationsvermögen des Auges, also die Fähigkeit des Auges, sich selbst zu „justieren“, den Berechnungsfehler ausgleichen kann. Kurzsichtigkeit (Myopie) Wer kurzsichtig ist, kann Objekte in der Nähe klar sehen. Die Veranlagung zur Kurzsichtigkeit ist angeboren. Sie entwickelt sich meistens während der Schulzeit. Eine Kurzsichtigkeit kann auch eine vorübergehende Folge von Medikamentenkonsum oder Krankheiten sein.

Vorsorge, Früherkennung, Selbsthilfe Schadstoffe in der Luft, Strahlen und Wellen, mangelnde oder schlechte Beleuchtung, z.B. am Arbeitsplatz, sowie Augenkosmetika belasten die Gesundheit unserer Augen. Daher ist besonders auf Hygiene und Schutzmaßnahmen zu achten und regelmäßig für Entspannung der Augen zu sorgen. In vielen Fällen kann nur die Früherkennung und die daraus resultierende fachärztliche Behandlung bleibende Schäden verhindern helfen. Von einer Selbstmedikation und -behandlung von Augenproblemen wird generell abgeraten. Deshalb sollte bereits bei harmlos scheinenden Beeinträchtigungen ein Augenarzt zu Rate gezogen werden.

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Keine Angst vorm Augenarzt

Wenn Sie Probleme mit Ihren Augen haben, sollten Sie selbst einen Termin beim Augenarzt vereinbaren, damit er Ihre Beschwerden begutachtet und behebt. Eventuell wird Sie auch Ihr Hausarzt oder ein anderer Facharzt zum Augenarzt überweisen. Doch auch, wenn Sie keine Beschwerden haben, sollten Sie ab einem bestimmten Alter regelmäßig Ihre Augen von einem Mediziner überprüfen lassen. So sollten Menschen ab 40 Jahren einmal pro Jahr zum Augencheck gehen und auch bei Kindern sollten die Augen regelmäßig überprüft werden. Eltern sollten bei ihren Kindern auf Symptome, wie häufiges Blinzeln, starke Ermüdung der Augen, Rötungen, Tränen, aber auch Kopfschmerzen und Gereiztheit achten. Im frühen Kindesalter erkannte Sehstörungen können mit guten Erfolgen behandelt werden. Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor, indem Sie: ■ alle Ihre Sehhilfen (Brillen und Kontaktlinsen) mitbringen; ■ alle Medikamente mitnehmen, die Sie zurzeit an den Augen anwenden; ■ eine Liste mit allen Arzneien, die Sie regelmäßig einnehmen mitnehmen; ■ Ihren Allergiepass mitbringen - falls Sie Allergiker sind.

Von den vielen Geräten, die im Behandlungszimmer stehen, sollten Sie sich nicht irritieren lassen. Die Vorsorgeuntersuchung ist völlig ungefährlich. Der Arzt wird die Sehschärfe Ihrer Augen prüfen, indem er Sie Buchstaben verschiedener Größe von einer Wandtafel lesen läßt. So kann die Brechkraft des Auges gemessen und festgestellt werden, wie gut Ihre Sehschärfe ist. Den vorderen Augenabschnitt untersucht der Arzt, indem er mit einer kleinen Lanpe in das Innere Ihrer Augen leuchtet – dazu müssen Sie Ihr Kinn und Ihre Stirn auf ein Gerät aufstützen. Um den Augeninnendruck messen zu können, setzt der Arzt ein Gerät auf die Augen auf – vorher wird er Ihnen ein leichtes Betäubungsmittel in die Augen träufeln. Diese Untersuchung beeinträchtigt weder Ihre Sehschärfe noch die Fähigkeit am Straßenverkehr teilzunehmen. Die Bestimmung des Augeninnendrucks ist wichtig, um den grünen Star (Glaukom) zu erkennen. Der Arzt wird Ihnen nach diesen Untersuchungen seine Ergebnisse mitteilen. Falls notwendig, wird er Ihnen eine Sehhilfe verschreiben. Es können aber auch weitere Untersuchungen notwendig sein, um zu einer exakten Diagnose zu kommen. Die von Augenarzt empfohlenen Kontrolluntersuchungen sollten im eigenen Interesse unbedingt wahrgenommen werden.

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Von Brillen, Kontaktlinsen und sonstigen Sehhilfen Brillen oder Kontaktlinsen können Sehschwächen ausgleichen. Dabei stehen eine Vielzahl verschiedener Brillengläser und weicher oder harter Kontaktlinsen zur Auswahl, die helfen, wieder „normal“ zu sehen. Angepasst an die Art der Fehlsichtigkeit und die Bedürfnisse des Einzelnen, verordnet der Augenarzt die jeweils optimale Sehhilfe. Wegen einer Brille auf der Nase braucht sich im Übrigen heute keiner mehr zu schämen. Durch attraktive Gestelle in vielen Formen und Farben sind Brillen heute zu einem Modeschmuckstück geworden. Brillen für Kinder sollten so klein wie möglich sein. Die Sehhilfen sollten seitlich den Rand der Augenhöhle nicht überragen. Bei der Wahl der Gläser können Sie sich zwischen Glas und Kunststoff entscheiden. Das Hauptrisiko beim Glas ist die mangelnde Bruchsicherheit. Deshalb sollten Kinderbrillen stets Kunststoffgläser haben. Um bestimmte Sehstörungen korrigieren zu können, z.B. die Altersweitsichtigkeit, werden besondere Gläser benötigt, die sowohl die Nah- als auch die Fernsicht verbessern. Es gibt zwei Ausführungen: Die so genannten Bifokalgläser, bei denen die Gläser geteilt und oben anders als unten geschliffen werden, damit so oben gut in die Ferne und unten gut nah gesehen werden kann und die so genannten Gleitsichtgläser, die einen stufenlosen Übergang zwischen Nah- und Fernsicht ermöglichen. Bei beiden Ausführungen müssen sich die Brillenträger eine Zeit lang an die Gläser gewöhnen. Alternativ zur Brille können Kontaktlinsen genutzt werden, um Sehfehler auszugleichen. Die Vorteile der Kontaktlinsen: Sie schränken das Gesichtsfeld nicht ein, stören auch bei der Arbeit und beim Sport nicht und verrutschen und beschlagen nicht. Besonders eignen sich Kontaktlinsen für Menschen mit hohen Fehlsichtigkeiten, die deshalb besonders starke und somit meist dicke Brillengläser tragen müssten. Doch Kontaktlinsen haben auch Nachteile: Sie sind sehr gewöhnungsbedürftig und werden immer ein Fremdkörper im Auge bleiben.

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Wer sich für Kontaktlinsen entschieden und diese vom Arzt angepasst bekommen hat, muss bestimmte Pflegeanleitungen beachten. So ist es äußerst wichtig, dass die Kontaktlinsen regelmäßig mit speziellen Reinigungsmitteln behandelt werden. Auch beim Einsetzen der Linsen in die Augen ist besondere Vorsicht geboten. So muss besonders darauf geachtet werden, dass sich keine Staub- oder andere Partikel zwischen Auge und Linse befinden, da sich sonst schnell Krankheitskeime entwickeln, die zu Entzündungen führen können. Harte Kontaktlinsen werden der Hornhaut genau angepasst, damit keine Schmerzen oder Verletzungen der Augen ausgelöst werden. Sie sind robuster und damit haltbarer als weiche Linsen und sind auch viel leichter zu pflegen. Harte Linsen sind jedoch besonders zu Beginn sehr gewöhnungsbedürftig, da sie ein starkes Fremdkörpergefühl im Auge auslösen. Weiche Kontaktlinsen bestehen aus sehr weichem, gelartigen Material, passen sich deswegen den Konturen der Hornhaut genau an und sind schon nach kurzer Zeit sehr angenehm zu tragen. Die Nachteile der weichen Linsen: Das weiche Material wird schnell durchlässig, so dass sich Absonderungen der Augen und von Reinigungsmitteln in die Linsen einlagern und als Folge Infektionen auftreten können. Weiche Linsen müssen deshalb äußerst sorgfältig und gewissenhaft gereinigt und gepflegt werden, damit sie keinen Schaden nehmen. Ein weiterer Nachteil: Produziert das Auge zu wenig Tränenflüssigkeit, so verändern weiche Linsen ihre Form und saugen sich an der Augenoberfläche fest, was zu Komplikationen führen kann. Wer Kontaktlinsen trägt, sollte sich ein- bis zweimal pro Jahr vom Augenarzt untersuchen lassen. In regelmäßigen Abständen sollte die Sehkraft überprüft werden. Treten Veränderungen auf, werden Brillengläser oder Kontaktlinsen an die veränderten Bedingungen angepasst.

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Sonnenbrillen Eine Sonnenbrille ist immer dann besonders wichtig, wenn das Auge durch starke Helligkeit geblendet wird. Denn obwohl unsere Augen durch das Weiten und Zusammenziehen der Pupillen über einen wirksamen Mechanismus zur Dosierung des einfallenden Lichts verfügen, sind sie in vielen Fällen auf zusätzlichen Schutz angewiesen. Wirksamen UV-Schutz vor Augenreizungen oder sogar Schäden bieten nur gute Sonnenbrillen.

Das darf die BKK u.a. zahlen: ■ Brillengläser nach aktuellen medizinisch-technischen Standards; ■ Kunststoffgläser, z.B. für Kinder im Vorschulalter und Menschen, die hohe Gläserstärken benötigen; ■ Lichtschutzgläser, bei bestimmten Augenkrankheiten; ■ Sportbrillen für Kinder und Jugendliche; ■ Kontaktlinsen, z.B. bei hoher Dioptrienzahl und wenn medizinisch notwendig; ■ Bifokalgläser (Zweitstärkengläser), anstatt je einer Nah- und Fernbrille.

Tipps für die richtige Wahl Ihrer Sonnenbrille: ■ Wählen Sie eine Sonnenbrille mit einem Breitband-UV-400-Schutz; ■ achten Sie auf einen guten Sitz nah am Auge – die Gläser sollten oben mindestens bis zu den Augenbrauen und seitlich mindestens zum Gesichtsrand reichen; ■ gute Gläser zeigen weder Schlieren, Blasen oder Einschlüsse und stellen die Umwelt unverzerrt dar; ■ graue und braune Gläser geben die Farben fast neutral wider – grün und gelb eingefärbte Gläser sind für Autofahrer ungeeignet, da sie Farben verfälschen; ■ einen zusätzlichen Seitenschutz vor UV-Strahlen brauchen Sie beim Aufenthalt in großen Höhen z.B. beim Skifahren auf dem Gletscher oder der Bergwanderung. Generell gilt: Erst kommt der Gesundheitsschutz und dann das Design. Augenoptiker helfen Ihnen dabei, eine „richtig gute“ Sonnenbrille zu finden, die Sie schützt und zu Ihnen passt.

Auf die BKK ist Verlass Bereits rund 61 Prozent der Menschen in Deutschland ab 16 Jahren leiden unter einer Sehschwäche, die sie mit einer Brille oder mit Kontaktlinsen ausgleichen müssen. Die BKK übernimmt deshalb die Kosten für die notwendigen Untersuchungen, Brillengläser und unter bestimmten Bedingungen auch für Kontaktlinsen. Selbstverständlich übernimmt die BKK alle Kosten, die im Rahmen einer medizinisch notwendigen Behandlung (Untersuchung, Arzneien usw.) beim Augenarzt entstehen. Für bestimmte Untersuchungen (z.B. Bildschirmarbeitsplatz) und Sehhilfen (z.B. Brillengestelle, Schutz- oder Sonnenbrillen) darf die BKK jedoch per Gesetz die Kosten nicht übernehmen. Grundsätzlich trägt die BKK die Kosten für Brillengläser, die von einem Augenarzt verordnet werden.

Das darf die BKK laut Gesetz nicht zahlen: ■ Brillenfassungen ■ Zweitbrillen ■ Schutzbrillen, z.B. zur Unfallverhütung am Arbeitsplatz ■ Entspiegelung von Gläsern Tipp: Da es bei Sehhilfen immer Sonderfälle gibt, sollten Sie generell bei der BKK nachfragen welche Kosten sie übernimmt und welche nicht.

Selbsthilfegruppen und Literatur Der Berufsverband der Augenärzte, Telefon 0211/43 03 70, die ProRetina Vereinigung e.V., Telefon 0241/87 00 18, der Deutsche Blindenverband e.V., Telefon 0228/95 58 20, der Bund zur Förderung Sehbehinderter e.V., Telefon 02421/77 02 15, sowie das Kuratorium Gutes Sehen e.V., Telefon: 0221/94 86 28 42, stehen Ihnen bei speziellen Fragen rund ums Sehen gern zur Verfügung. Daneben gibt das Zentrum für Augenheilkunde der Universität Gießen Auskunft unter Telefonnummer 0641/994 38 20 im Internet unter: http://www.med.uni-giessen.de/infoweb/institut/index.html Selbsthilfegruppen zu bestimmten Augenkrankheiten finden sich in jeder größeren Stadt oder Gemeinde. Als Lesestoff zu empfehlen ist das „Taschenbuch der Augenheilkunde“ von H. J. Küchle zum Preis von 78,- DM, Jahrgang 1998, Verlag, H.Huber, ISBN 3456828225 Das Bundesarbeitsministerium in Berlin hat die CD-ROM „Der Bildschirmarbeitsplatz“ entwickelt, die gegen eine Gebühr von 10,- DM bei der Broschürenstelle des Ministeriums unter der Telefonnummer 0180/51 51 510 oder per Fax unter 0180/51 51 511 bestellt werden kann. Die CD-ROM informiert PC-Nutzer über Sicherheitsregeln für die Bildschirmarbeitsplätze.

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