March 22, 2019 | Author: Klara Bieber | Category: N/A
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Die Zukunft von Ingenieuren
Lichtblicke trotz Krise Die Welt mitgestalten zu können ist ein Privileg. Ingenieure tun genau dies und sehen sich dabei mit den unterschiedlichsten Herausforderungen konfrontiert. Umso erstaunlicher ist der Mangel an Spezialisten. von Dipl. Ing. ETH Kurt W. Weirich (*)
Als Ingenieur tätig sein zu wollen, ist oft ein Jugendtraum, der langfristig angelegt ist. Das Interesse an der Technik steht sicher über der Erwartung, mit diesem Beruf auch eine sichere Lebensstelle finden zu können. Status und Aufgabenbereiche In einer Diskussionsrunde mit Bauingenieuren aus der Schweiz und den umliegenden Ländern unter der Federführung des SIAZentralschweiz hatte sich gezeigt, dass beispielsweise Ingenieure in Grossbritannien gesellschaftlich einen hohen Status haben, währenddessen sie in Deutschland und in der Schweiz eine geringere Anerkennung geniessen. Die Krise hat gleichzeitig deutlich gemacht, dass in der Schweiz sehr viel mehr Arbeitsplätze für Ingenieure vorhanden sind,
als dass Ingenieure ausgebildet werden; im Moment dürfte das Missverhältnis etwa bei 2:1 liegen. Wir benötigen rund doppelt so viele Ingenieure, wie im Moment an Schweizer Fachhochschulen und Hochschulen ausgebildet werden. Ob diese Ingenieure dann eher in der Berechnung von Brücken, in der Planung von Tunnels, Strassen oder in der Entsorgung von nuklearen Abfällen beschäftigt sind, hier verschieben sich die Präferenzen im Rhythmus von mehreren Jahren. Gefragte Führungsskills Exemplarisch beschränken wir uns in der Ausbildungsbetrachtung auf die Bauingenieure, die entweder über die Matura an der ETH ein generalistisches Studium als Bauingenieur genossen haben, oder die Fachhochschulingenieure, die ihren Weg in der Regel über eine Berufsausbildung als Bauzeichner oder Sanitärplaner absolviert und dann über die Berufsmatura den Weg zur Fachhochschule gefunden haben. Entscheidend für deren langfristige Arbeitsmarktattraktivität ist nicht allein die gute Berufsausbildung, sondern vielmehr die lebenslange Weiterbildung sowie ergänzende Ausbild-
ungen in Projektmanagement oder der Führung von Teams, Abteilungen und Ingenieurbüros. KMU oder Grosskonzern? Eigene Erfahrungen mit jüngeren Ingenieuren haben verdeutlicht, dass die Arbeitsplatzsicherheit beispielsweise für planende Bauingenieure in kleinen und mittleren Unternehmen, Ingenieurbüros oder Bauunternehmungen in der Regel höher ist als bei Ingenieurstellen in Entwicklungsabteilungen von Industrieunternehmen. Als Dienstleister ist der Ingenieur produktiv tätig, seine Arbeit wird von den Auftraggebern als nutzbringende Leistung bezahlt. Als Ingenieur in der Entwicklungsabteilung ist er oft Kostenfaktor und seine Karriere ist davon abhängig, wie viele Prozente das Unternehmen in die Entwicklung neuer Produkte investiert. Entsprechend krisenanfälliger ist diese Kurt W. Weirich Ausgangslage.
DAMIT ZUSAMMENKOMMT, WAS ZUSAMMENPASST Meine Auftraggeberin ist ein international tätiges, auf seinem Spezialgebiet führendes Schweizer Pharmaunternehmen mit eigener Forschung und Entwicklung im Bereich
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Karrierechancen Die Karrierechancen der Ingenieure sind stark abhängig von Persönlichkeitsfaktoren wie den sozialen Kompetenzen und Führungseigenschaften. Ein Ingenieur, der ein grösseres Unternehmen leiten will, wird früher oder später eine betriebswirtschaftliche Zusatzausbildung absolvieren, um die Voraussetzungen am Arbeitsmarkt erfüllen zu können. In den TopEtagen der grossen Unternehmungen sind Ingenieure in der Regel unterrepräsentiert. Überrepräsentiert sind sie dort, wo die Technologie des Unternehmens dazu führt, dass in der Geschäftsleitung neben Betriebswirten, Juristen und Finanzfachleuten Ingenieure gebraucht werden, um die Geschäftstätigkeit strategisch optimal zu leiten. Zukunft vorwegnehmen Die Stärken der Ingenieure liegen darin, dass sie die Komplexität unserer Umwelt auf innovative Weise angehen und an Zukunftslösungen für die Probleme und Aufgabenstellungen der Gesellschaft arbeiten. Mit Berechnungsmodellen beispielsweise ermitteln sie die erforderlichen Frischluftmengen zur Belüftung von Autobahntunnels oder analysieren die Gefährdung der Umwelt durch Abfallstoffe. Die Problemstellungen, die sich im Jahr 2020 präsentieren, sind aber heute erst teilweise bekannt. Entsprechend gefordert sind sie in der steten Anpassung ihres Wissens für stetig neue Herausforderungen und technische Möglichkeiten.
Kompetenzen aus dem Ausland In der heutigen Situation kommen Unternehmen, die Ingenieure suchen, nicht darum, die Rekrutierung auch auf das benachbarte Ausland auszudehnen, wenn sie innert nützlicher Frist Stellen mit technisch anspruchsvollen Führungsaufgaben besetzen wollen. In der Schweiz wird fast jede zweite Ingenieurstelle durch gut ausgebildete Leute aus dem Ausland besetzt. In erster Linie sind dies Deutsche und Österreicher, die der (Fortsetzung auf Seite 4) Aufgeschnappt
Kids-Credibility Kinder sind immer seltener die kleinen unerfahrenen Konsumopfer, für die sie lange Zeit gehalten wurden. Sie wissen inzwischen immer besser Bescheid – nicht nur darüber, was sie wollen, sondern auch was gut und richtig ist. Natürlich wird es auch künftig darum gehen, Kinder und Jugendliche vor ungesunden Produkten, problematischen Einflüssen oder fragwürdigen Angeboten zu schützen... Mehr dazu unter > www.alpha.ch Aufgeschnappt: Aktuelle Begriffe, für Sie fundiert und in Kurzform aufbereitet und erläutert. In Zusammenarbeit mit
:zukunfts|institut Das Inhaltsverzeichnis finden Sie auf Seite 31
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19./20. Juni 2010
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