Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld

April 23, 2016 | Author: Martin Koch | Category: N/A
Share Embed Donate


Short Description

1 Mitteilungen Oktober 2011 Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld Gegründet 19242 Vereinigung ...

Description

Mitteilungen Oktober 2011

Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld Gegründet 1924

Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld Gegründet 1924

Mitteilungen Oktober 2011

Vorstand Hermann Schulze-Niehoff, Humboldtstr. 10, 33615 Bielefeld, Vorsitzender Philip Ohletz, Detmolderstr. 19, 33604 Bielefeld, stellv. Vorsitzender Beirat Dr. Bernhard Hünerhoff, Finkenstr. 77, 33609 Bielefeld Bernard Kiezewski, Wilhelm-Raabe-Str. 16, 33604 Bielefeld Martin Maschke, Rathausstr. 1, 33803 Steinhagen Wolfgang Pickhardt, Grewenbrink 32, 33619 Bielefeld Dr. Helge Richter, Auf der Siegenegge 13, 33647 Bielefeld Andreas Schnadwinkel, Stapenhorststr. 147, 33615 Bielefeld Matthias Foede, Am Nordholz 74, 32130 Enger Anschrift der Vereinigung: Postfach 10 29 42, 33529 Bielefeld Homepage: www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de E-mail: [email protected] Konto der Vereinigung: Sparkasse Bielefeld (BLZ 480 501 61), Kto.-Nr. 1214 Jahresbeitrag: 16,– E; für Studenten und Auszubildende 5,50 E

Bitte vormerken: Jahrestreffen 2012 Voraussichtliches 26.10. – 27.10. 2012

Inhalt Vorwort ...........................................................................................................................

6

An die Freunde des Fördervereins des Ratsgymnasiums Uta Diekmeyer, 1. Vorsitzende.............................................................................

10

Redaktion des Gelben Heftes ..........................................................................................

Begrüßung der Abiturientinnen und Abiturienten zur Entlassfeier 2011 Begrüßung durch den Schulleiter OStD Hans-Joachim Nolting ................................................................................ Rede zur Abiturientenentlassung 2011 OStR Hermann Tiemeyer ..................................................................................... Abi-Rede der Schüler 2011 Alexander Valentin und Lara Krüger .................................................................... Predigt zum Abitur-Gottesdienst des Rats 2011 Thomas Genetzky ................................................................................................. Interview: „G8 hat sich sehr beruhigt“ Andreas Schnadwinkel mit OStD Hans-Joachim Nolting ................................... Lehrerportrait: Achim Redeker erinnert an StD Rudolf Lübbert (1915-1987) ............................ Achim Boenigk und Schullandheim auf Langeoog – eine Ära geht zu Ende StD Achim Boenigk (Abi ’68) und OStR Arnold Wendland ............................... Klassenfahrt nach Hause? Erfahrungsbericht einer Quintanerin Jana Uffenkamp, Quinta ....................................................................................... Neues aus Benin/Westafrika Kirsten Rottmann, OStR’ ......................................................................................

Englisch The Abingdon Exchange 2010 Tarik Wörmann (O III a) ...................................................................................... The Abingdon Exchange 2010 Sophie Engel (O III b) .......................................................................................... The Abingdon Exchange 2010 Christian Mattiat (Jahrgangsstufe 11/EP) ............................................................. Projekt Applications and Occupations Dr. Marli Schütze, OStR’... .................................................................................. The prof is the pudding – or: My year abroad could not have gone any better Emily Murray, Bericht... ....................................................................................... Deutsch Deutschklassenarbeit von Tim Kerkmann (Klasse 9 b) Brunhild Hilf, StR’ ..............................................................................................

Hinweis für Internetbenutzer: Zum besseren Navigieren im verlinkten PDF fahren Sie bitte mit dem Handwerkzeug aus Acrobat über die blau umrandete Seitenzahl und klicken darauf – so kommen Sie zügig zum gewünschten Artikel. – Alternativ können Sie auch die Lesezeichen einschalten.

8

12 14 20 23 28 33 35 38 39 41 42 42 43 45 46

Deutsch-französischer Schüleraustausch 2011. Bericht über die deutsch-französische Begegnung in Gap. Marianne Basista, StD’ .........................................................................................   49 Studienfahrt nach Dresden, Breslau und Prag im Juli 2011. Florian Eick (O I) . ................................................................................................   52

Geschichte zum Anfassen: Berlin-Fahrt 2011. Kristina Knossalla (O I) . ......................................................................................   58

Französisch: Essay. Pascal Féaux de Lacroix (Stufe 10) ......................................................................   60

Interview mit dem Bielefelder Dichter Hellmuth Opitz (Abi 1979). Lennart Stadtmann (U I) .......................................................................................   63

Neues von Rats-Autoren – . Fortgesetzte Literaturhinweise in kleiner Auswahl (zweite Fortsetzung 2010/2011). OStR Dr. Wolfgang Schröder (Abi ’67) . .............................................................   66 Fotosplitter vom Jahrestreffen 2010................................................................................   69 Aus der Chronik des Schuljahres 2010/2011. StD’ Christa Wegener-Mürbe . .............................................................................   75 Bruder Servulus. Johannes Altenberend ...........................................................................................   85

Joachim Boenigk und Gerd Tubbesing treten in den Ruhestand . ..................................   89

Rede zur Verabschiedung des Diplomsportlehrers Gerd Tubbesing in den Ruhestand. Norman Graeser, OStR .........................................................................................   89

Gedicht: Verabschiedung unseres verehrten Kollegen Gerd Tubbesing. Hans Isringhausen . ...............................................................................................   91

Verabschiedungsrede für Klaus Bökamp. Annette Meier-Götte, StD’ ...................................................................................   92 Zur feierlichen Verabschiedung: Achim Boenigk, Abi 1968. Dr. Heike Biermann, OStR’ . ................................................................................   93

Nachrufe Manfred Stienhans† und Werner Biermann†. Dr. Wolfgang Schröder, OStR . ............................................................................   94

18. März 2011 – 9.30 Uhr – Schweigeminute am Ratsgymnasium. Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   95

Nächstenliebe in der Bibel – und am Bahnhof. Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   95

O I Grundkurs Katholische Religionslehre: Besuch von Pfarrer Holtkotte. Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   96

Jugendliche und Suchtmittel. Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   96

Preisverleihung: Schreibwettbewerb „Entenkrimis“. Romy Tenge, StD’ ................................................................................................   97

Vorlesewettbewerb der Quinten: Sehr gute Vorleser und aufmerksame Zuhörer. Romy Tenge, StD’ ................................................................................................ 100

Viel HERZ-lichkeit im Sekretariat Romy Tenge, StD’ ............................................................................................... 100 Weihnachtsbasar 2010 Romy Tenge, StD’ ............................................................................................... 100 IV – Sicherheit im Netz – „Surfen mit SIN(N)“ Romy Tenge, StD’ ............................................................................................... 101 Bewegte und bewegende Projekttage Annette May ........................................................................................................ 102

Statt Literatur „Eins auf die Fresse“ Sabine Jung-Lösing............................................................................................... 104 Roboter-AG – Robots At School Christian Jansen, StR ........................................................................................... 105

Erster Platz beim Bürgermedienpreis 2010 Radio-AG ............................................................................................................. 106 Lerntipps Dr. Heike Biermann, OStR’ ................................................................................. 106 Viel gelernt und neue Freunde: Schülerakademien in der Sekundarstufe I Janina Uspelkat bei SAM OWL .......................................................................... 108 machen Sie Ihr eigenes Ding... Pressespiegel .................................................................................................................. ...Visitenkarten online gestalten 111

Personalia im Schuljahr 2010/2011 StD‘ Christa Wegener-Mürbe ............................................................................... 127 machen Sie Ihr eigenes Ding... Es starben ehemalige Schüler und Lehrer ....................................................................... 128 machen Sie Ihr eigenes Ding... ...Visitenkarten online gestalten

Ehemalige Lehrer im Ruhestand ..................................................................................... 128 ...Visitenkarten online gestalten machen Sie Ihr eigenes Ding...

Das Kollegium des Ratsgymnasiums 2011 ..................................................................... 128 ...Visitenkarten online gestalten

Sextaner 2011 .................................................................................................................. 130 machen Sie Ihr eigenes Ding...

Abiturientia 1941 – 2011 ................................................................................................. 132 ...Visitenkarten online gestalten

Beitrittserklärung ............................................................................................................ 147 www.gieselmanndruck.de

Die neue Homepage des Ehemaligen-Vereins Matthias Foede und Holger Hinnendahl ............................................................... 152 machen Sie Ihr eigenes Ding... ...Visitenkarten online gestalten machen Sie Ihr eigenes Ding... ...Visitenkarten online gestalten

www.gieselmanndruck.de www.gieselmanndruck.de

Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG • Ackerstraße 54 • 33649 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 46 09 0 • Fax: 05 21 / 9 46 09 99 • [email protected] • www.gieselmanndruck.de

www.gieselmanndruck.de

www.gieselmanndruck.de Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG • Ackerstraße 54 • 33649 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 46 09 0 • Fax: 05 21 / 9 46 09 99 • [email protected] • www.gieselmanndruck.de Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG • Ackerstraße 54 • 33649 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 46 09 0 • Fax: 05 21 / 9 46 09 99 • [email protected] • www.gieselmanndruck.de

Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG • Ackerstraße 54 • 33649 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 46 09 0 • Fax: 05 21 / 9 46 09 99 • [email protected] • www.gieselmanndruck.de

Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG • Ackerstraße 54 • 33649 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 46 09 0 • Fax: 05 21 / 9 46 09 99 • [email protected] • www.gieselmanndruck.de

4

www.gieselmanndruck.de www.gieselmanndruck.de

5

Vorwort

Liebe Ehemalige und Freunde des Ratsgymnasiums, verehrte Leser! Eins, zwei, drei, im Sauseschritt, eilt die Zeit, wir eilen mit. Zeilen von Wilhelm Busch, die wir als Kinder zwar gerne gelesen, in ihrer Bedeutung für den Alltag der Erwachsenen aber nicht wahrgenommen haben, werden mehr und mehr zur nicht immer erfreulichen Wirklichkeit, und die heißt: Es ist schon wieder ein Jahr vergangen, eine weitere Ausgabe unseres gelben Heftes liegt vor Ihnen und empfiehlt sich Ihrer Lektüre. Unsere beiden verantwortlichen Redakteure, Mathias Foede und Andreas Schnadwinkel, haben, wie auch schon in den vergangenen Jahren, sich, wie ich meine, erfolgreich bemüht, interessante Beiträge rund um und aus der Schule zusammenzutragen. Hierfür möchte ich ihnen in unser aller Namen meinen herzlichen Dank in gleicher Weise aussprechen, wie denjenigen, die sich Jahr für Jahr der Mühe unterziehen, unser Heft mit ihren Beiträgen zu bereichern. Dieser Dank geht einher mit der Bitte an alle Lehrer, Schüler, Eltern sowie Ehemalige, uns interessante Beiträge aus ihrem Lebens- und Erfahrungsbereich zur Verfügung zu stellen. Da unser Heft auch sämtlichen Schülern und Lehrern zugänglich gemacht wird, und, so hoffe ich, auch gelesen wird, wären auch Beiträge zu Fragen der Studienwahl, des Zugangs zu Hochschulen sowie der Erfahrung in verschiedenen Studiengängen erwünscht, die unseren Schülerinnen und Schülern hilfreich sein könnten. Dies erscheint mir insbesondere deshalb wichtig, da sich unsere Schule dazu entschlossen hat, in Zukunft ihren Schülerinnen und Schülern das Abitur nach nur 8 Jahren zu ermöglichen. Wenn dies auch sehr zu begrüssen ist, entnehmen wir doch den Medien in diesen Tagen, dass hierdurch eine deutlich grössere Zahl an Abiturientinnen und Abiturienten an die Hochschulen streben, die ihrerseits dar-

6

auf nur unzureichend vorbereitet sind, sodass viele Abiturienten keinen Studienplatz erhalten, wodurch der Zeitgewinn des verkürzten Abiturs wieder verloren geht. Eine bedauerliche Tatsache, die manchem nach Abschaffung des bundesweiten numerus clausus nicht einleuchten mag, aber sich dadurch erklärt, dass nunmehr jede Hochschule in eigener Verantwortung Zulassungsbeschränkungen erlassen kann und dies auch tut. Jede Abiturientin und jeder Abiturient muß somit um den erwünschten Studiengang und Studienort auf eigene Faust kämpfen, wobei eine rechtzeitige Hilfestellung durch einen jeden von uns, gleich ob noch Studierender, im Beruf stehender oder schon im Ruhestand Befindlicher, vorteilhaft sein kann. Diese kann in vielfältiger Art und Weise geschehen, etwa durch Beiträge in unserem Heft oder auch durch persönliche Beratung. Daher meine Bitte an alle Ehemaligen, sich zu fragen, ob Sie nicht aus ihrem Erfahrungsbereich den Schülerinnen und Schülern unserer Schule Anregungen und Hinweise geben können. Wenn ich über unsere Schule und unser Heim in Langeoog nichts Neues zu berichten weiss, bedeutet dies nur Gutes. Dem außerordentlich engagierten Einsatz unseres Schulleiters, Herrn OStuDir. Nolting, seiner Stellvertreterin, Frau StuDir’in Wegner-Mürbe, sowie dem gesamten Kollegium ist es zu danken, dass unsere Schule weiterhin glänzend dasteht und die pole position in Bielefeld behauptet. Hinsichtlich unserer Berichtsreihe über alte Lehrer haben wir uns entschlossen, nunmehr Beiträge über Lehrer in unser Heft zu nehmen, die zwar mehrheitlich leider auch schon verstorben sind, aber der grossen Mehrzahl unserer Leser noch in guter Erinnerung sind. Den Anfang machen wir mit einem ehemaligen Lehrer, der bei meiner Klasse und auch mir einen prägenden lebenslangen Ein-

Alte Bielefelder und ehemalige Ratsgymnasiasten

Rechtsanwälte und Notar

Volker Kiso

Rechtsanwalt Notar a. D.

Philip Ohletz

Rechtsanwalt Mediator (Universität Bielefeld)

Jochen Eberlein Rechtsanwalt und Notar Fachanwalt für Arbeitsrecht

• Allgemeines Zivilrecht • Fachanwalt für Arbeitsrecht • Erbrecht • Immobilienverwaltungen • Wirtschaftsmediation • Arbeitsrecht • Mietrecht • Verkehrsrecht Detmolder Str. 19, 33604 Bielefeld Tel. 05 21/6 14 90 u. 6 72 35 Fax 05 21/6 28 81 E-Mail: [email protected] 7

druck hinterlassen hat: Herrn StuDir. „Jacki“ Lübbert.. Unsere Schule und damit auch wir Schüler hatten das Glück, dass in diesen Jahren und auch später weitere grosse Persönlichkeiten am Ratsgymnasium unterrichteten, die es verdienen, in unserem Heft gewürdigt zu werden. So habe ich an unsere Leser die herzliche Bitte, uns in den nächsten Jahren über diejenigen Lehrer Beiträge zukommen zu lassen, die Sie besonders beeindruckt haben. Für den Bericht über „Jacki“ Lübbert brauchte ich meinen ehemaligen Klassenkameraden und Freund Dr. Achim Redeker nicht zu überreden. Er hat meine Anregung spontan und mit Begeisterung aufgenommen und mit seinen gekonnten Ausführungen den Beginn unserer neuen Reihe gesetzt. Hierfür bedanke ich mich sehr, zumal Achim

in einem unserer früheren Hefte in seinem Beitrag über unsere Griechenlandfahrt sein schriftstellerisches Talent schon unter Beweis gestellt hat. Ganz besonders möchte ich an dieser Stelle auf das Datum unseres Treffens im Jahr 2012 hinweisen, welches in Absprache mit der Schule am 26. / 27. Oktober 2012 stattfinden wird. Im Namen des Vorstandes und des Beirats der Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld grüsse ich alle ehemaligen Lehrer, Schülerinnen und Schüler, sowie das Kollegium, Schülerinnen und Schüler als auch Freunde der Schule

Hermann Schulze-Niehoff, Abi ’62

Die Redaktion

Haben Sie Anregungen oder Hinweise zum Gelben Heft oder zu dem Inhalt? Wir freuen uns über ihre Nachricht.

Sie erreichen uns:

Matthias Foede:

matthias.foede@ neue-westfaelische.de

Andreas Schnadwinkel: schnadwinkel@ westfalen-blatt.de

Die Redaktion bedankt sich beim Kollegium unter der Leitung von Hans-Joachim Nolting für die zahlreichen Textbeiträge und besonders bei Dr. Wolfgang Schröder für die Koordination. Außerdem danken wir Amandus Peters für die Unterstützung bei den Korrekturen.

8

Ausbildung bei Böllhoff! Unsere Bausteine für Ihre Zukunft! Mit einer Berufsausbildung legen Sie den Grundstein für Ihre Zukunft. Wir bieten Ihnen durch unsere breit gefächerten Aus bildungsangebote die Bausteine dafür.

Neben der praktischen Ausbildung unterstützen wir Sie auch bei der theoretischen Vorbereitung auf Ihre Prüfungen. So bieten wir Ihnen Kurse zur Prüfungsvorbereitung, zu Produktschulungen, aber auch diverse Seminare an, die zu Ihrer erfolgreichen Ausbildung beitragen.

Egal ob im technischen, logistischen oder kaufmännischen Bereich: Eine Ausbildung ist die beste Zukunftsvorsorge – für Sie und für uns!

Interesse? Mehr unter www. boellhoff.com/ausbildung

In der Ausbildung lernen Sie viele verschiedene Abteilungen kennen. Ob Sie etwas Kaufmännisches, Logistisches oder Technisches lernen – Sie bekommen in jeden dieser Bereiche Einblicke und das Gefühl dafür, wie unser Unternehmen funktioniert.

Böllhoff Gruppe Archimedesstraße 1– 4 · 33649 Bielefeld www.boellhoff.com

Joining together!

Liebe Freunde des Förderverein Ratsgymnasium, wir freuen uns, Ihnen, wie in jedem Jahr, von unserem Elternverein berichten zu können. Mittlerweile sind es 400 Mitglieder und viele andere Spender, die mit ihren Beiträgen und Zuwendungen unsere Arbeit mit dem Ziel, die Schule in ihren Bemühungen um Bildung und Erziehung zu unterstützen, ermöglichen. Mit diesen Mitteln konnten wir im letzten Schuljahr u. a. folgende Projekte der Fachschaften fördern: – Erweiterung im großen Umfang des Lehrmittelbestands von Physik und Chemie nach dem Umbau und der Erneuerung der Fachräume, – Anschaffung von zwei großen Trampolinen für den Sportunterricht, – Ausstattung der Fachschaft Musik mit neuem Schlagzeug-Equipment und E-Gitarre für den instrumentalpraktischen Oberstufenkurs Rock, – eine leistungsstarke Lautsprecheranlage, Mikrophone und Verstärker für den allgemeinen Schulbedarf wie das Sommerfest,

10

– für den Kunstunterricht Werkzeuge und Materialen zum Arbeiten mit Holz. Darüber hinaus ist unsere zweite große Aufgabe im sozialen Bereich, mit Zuschüssen für Klassen- und Oberstufenfahrten Schülern und Schülerinnen die Teilnahme zu ermöglichen. Auch die Ausbildung von neuen Streitschlichtern und Schulsanitätern, ein Engagement von vielen Schülern zum Wohle der Schulgemeinschaft, wird von uns finanziert. Dank an alle Mitglieder und Spender, die es uns ermöglichen, den Lehrerinnen und Lehrern die Arbeit zu erleichtern und den Schülerinnen und Schülern den Schulalltag interessant und lebendig zu gestalten. Uta Diekmeyer, 1. Vorsitzende Förderverein Ratsgymnasium zu Bielefeld e.V. Konto Nr. 72009004, Sparkasse Bielefeld, BLZ 48050161

S&P Ziel unserer Beratung ist es… Konzepte und Strategien zu entwickeln, die kurzfristig greifen und langfristig wirken. Damit Entscheidungen effizienter ausfallen und Risiken durch mehr Sicherheit ersetzt werden.

Zum Erfolg und zur Absicherung Ihres Unternehmens.

Schnelle & Partner

Schnelle & Partner Treuhand Bielefeld GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Unsere Schwerpunkte:

Bielefeld / Erfurt

• Steuerberatung • Wirtschaftsprüfung • Betriebswirtschaftliche Beratung • Rechtsberatung • Gestaltungsberatung • Unternehmensnachfolgeberatung • Vermögensnachfolgeberatung • Finanzierungsberatung / Rating • Internationales Steuerrecht

Wirtschaftsprüfer • Steuerberater • Wirtschaftsberater Schnelle & Partner Treuhand Bielefeld GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Alfred-Bozi-Straße 15 | 33602 Bielefeld | Telefon: 05 21 / 5 20 73-0 | Fax: 05 21 / 5 20 73-80 [email protected] | www.schnelle-partner.de

Begrüßung der Abiturientinnen und Abiturienten zur Entlassfeier 2011 OStD Hans-Joachim Nolting Liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sehr geehrte Eltern, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste, zur Entlassfeier 2011 begrüße ich Sie alle ganz herzlich heute Morgen in unserer Aula. Ein besonderer Tag! Das Ende der Schulzeit! Sie erhalten das Zeugnis der Reife. Dieser Anlass ist Ihnen allen gemeinsam, liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Wenn Sie ihre Schuljahre Revue passieren lassen, auf sich und auf ihre Stufe schauen, dann allerdings wissen Sie sofort, dass die Voraussetzungen und die Wege zu diesem gleichen Ziel durchaus sehr unterschiedlich waren. Ich möchte Ihnen, liebe Eltern, liebe Gäste, mit einem kleinen Spotlicht in eine einzelne Mathematikstunde ca. zwei Wochen vor Unterrichtsschluss für die 13. Klasse – also Anfang April – einen kleinen Eindruck davon zu vermitteln versuchen. Ich machte einen Unterrichtsbesuch in einem Grundkurs Mathematik. Natürlich musste ich in erster Linie auf den zu beurteilenden Kollegen achten, doch es blieb auch Zeit für Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, bzw. für einen Teil von Ihnen. In dem Kurs saß eine Mitschülerin, die ich schon oft während verschiedener Konzerte am Cello hatte bewundern können, eine Mitschülerin, die es auf dem Instrument während der Schulzeit außerhalb des Unterrichts zu einer gewissen Reife gebracht und damit verdeutlicht hat, dass Schule nicht alles ist, sinnvoller Weise Raum lässt für weiteres, eigenständiges Engagement. Eine andere im Kurs hatte in den Jahrgängen zuvor massive gesundheitliche Probleme zu überwinden gehabt. Wie schön, dass ihr dies gelungen war und sie gleichzeitig den Anschluss in der Schule so phantastisch hatte halten können,

12

Eine dritte hatte sich nach Klasse 10 selbstständig auf den Weg eines Schulwechsels gemacht und sich hier bei uns natürlich erst einfinden müssen, diese Herausforderung aber offensichtlich sehr gut gemeistert. Eine Schülerin traf ich in dem Kurs wieder, die in der Mittelstufe fast einmal wegen Latein sitzengeblieben wäre und die mir dann Bewunderung abgenötigt hatte, weil sie so intensiv an diesem Defizit arbeitete, dass sie nachher sogar erfolgreich Latein als Leistungskurs wählen konnte und - zwischendurch zumindest - sogar Lateinlehrerin werden wollte. Ich habe sie manchmal als Mutmacherin und Vorbild angeführt. Auch besondere Herausforderungen und Nebentätigkeiten hatten sich offensichtlich prima mit den schulischen Aufgaben kombinieren lassen. So konnte sowohl die Mitschülerin erfolgreich in der Stunde mitarbeiten, die im 11. bzw. 12. Jahrgang als Schülersprecherin der Schule fungiert hatte, als auch der Mitschüler, dem ich Jahre zuvor zur erfolgreichen Teilnahme am Biologiewettbewerb bio-logisch hatte gratulieren können. Zugleich konnte ich mich besonders freuen, dass Schüler des Kurses nun offensichtlich erfolgreich einem Abschluss zustrebten, die ihre Schulzeit zwischenzeitlich einmal um ein Jahr verlängert hatten. Die Beispiele zeigten, wie unterschiedlich die Wege zum Abitur sind, welche Kurven oft auch in die eigene Lernbiographie und Entwicklung eingebaut werden, welche Herausforderungen – selbst gewählte, aber auch aufgegebene – einzelne Schülerinnen und Schüler zu bestehen haben und wie viel Engagement seitens der Schülerinnen und Schüler in den Unterricht und in die schulische Gemeinschaft eingebracht wird - wovon Schule a u c h lebt. – – – – – – –

Die Mathematikstunde beschäftigte sich übrigens mit der Populationsentwicklung von Wüstenrennmäusen in freier Wildbahn, im Tierpark und in Zoohaltung. Ein Schüler des Kurses ließ in der Stunde – im Vorfeld der konkreten Berechnungen – sein breites Biologiewissen aufblitzen und zeigte, wie Schule bei aller Fachbezogenheit fächerverbindend arbeitet, wie fächerübergreifendes komplexes Wissen und entsprechende Kompetenzen aufgebaut werden. – Mit einem Augenzwinkern erzählt – war es didaktisch übrigens sehr schön, dass der Schüler in der Einschätzung der mathematischen Wertentwicklung einen Fehler einbaute und damit die Sinnhaftigkeit konkreter mathematischer Berechnungsmöglichkeiten dem Mathematikkurs für diese Stunde und sich selbst vor Augen führte. Zu Beginn der Stunde trug eine Mitschülerin in einem sehr überzeugenden Vortrag die Hausaufgabenlösung vor. Besonders beeindruckend aber war ihre Reaktion auf die Rückfrage einer weiteren Mitschülerin. Mit messerscharfer Logik differenzierte sie. Die eine Stelle in der sogenannten Übergangsmatrix (um die es da ging) war nicht irrelevant, wie die fragende Mitschülerin gemeint hatte, sondern musste 0 sein. Die fragende Mitschülerin hatte aller Wahrscheinlichkeit nach erkannt, dass diese Stelle der Matrix sich nicht auswirken sollte, insofern formulierte sie „irrelevant“, aber ein anderer Eintrag als 0 hätte eben zu Auswirkungen geführt. Wer so präzise – in der herausfordernden Situation vor der Klasse – reagiert und differenziert, der kann eigentlich im späteren Leben – zumindest bei intellektuellen Fragen – kaum scheitern. Und: wie eingangs gesagt, ich berichte von Erfahrungen aus einer Stunde eines Mathematik-Grundkurses, nicht eines LK, in dem sich diejenigen, die der Mathematik besonders zugetan sind, ja viel eher versammeln. Heute ist der gewünschte Abschluss geschafft. Das Abitur ist erreicht. Meine Eindrücke von dem Besuch des Mathematik-Grundkurses zwei Wochen vor den

Abschlussprüfungen halte ich nicht für singulär und deshalb habe ich gewagt, sie heute in den Mittelpunkt meiner kurzen Begrüßung zu stellen. Ich halte das Beobachtete vielmehr für exemplarisch. Es zeigt, wie ich denke, auch die Vielfalt von Schule. Es wird vielleicht etwas deutlich, wie verschieden die Wege zum Abitur sein können … und sind, welche besonderen Leistungen erbracht wurden neben und hinter den Grundanforderungen, die Schule mit Unterricht, mit Arbeiten und Klausuren stellt. Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, haben mehr geleistet, als man bei Anblick des Zeugnisses auf den ersten Blick ersehen kann. Sie stehen gut vorbereitet jetzt vor dem nächsten Schritt im Leben. Das von Ihnen erworbene Wissen und das entwickelte Denkvermögen lassen Türen offen stehen. Treten Sie selbstbewusst, aber nicht überheblich, in die nachschulische Welt! Ich wünsche Ihnen viel Erfolg! – – – – – – – Noch zwei kurze Bemerkungen: In den letzten Tagen waren bei manchen Schulen in der Zeitung nicht nur die Namen der Abiturientinnen und Abiturienten aufgeführt. Es wurde zudem über die Abiturergebnisse berichtet, indem ausgeführt wurde, wie viele Abiturdurchschnittsnoten zwischen 1,0 und 1,9 erreicht worden sind. Ich habe gestaunt, welche große Resonanz diese Zahlen erfahren haben und wie oft ich darauf angesprochen wurde. Für unsere Schule kann ich sagen, dass wir 69 Abiturzeugnisse ausgeben können heute. Davon haben 30 einen Schnitt im angesprochenen Bereich. 43,5 % - eine bemerkenswerte Leistung, die Sie erbracht haben, liebe Abiturientinnen und Abiturienten. Und:

Im diesjährigen landesweiten Zentralabitur hatten wir hier im Haus die Besonderheit, dass einer der Vorschläge im Leistungskurs Geschichte als Textgrundlage Überlegungen

13

von Christoph Kleßmann hatte, der Ehemaliger des Ratsgymnasiums ist. Ich bin gespannt, wer von Ihnen demnächst einen Text verfasst, den ich den dann aktu-

ellen Schülerinnen und Schülern als Abituraufgabe vorlegen kann! Vielen Dank!

Rede zur Abiturientenentlassung 2011 OStR Hermann Tiemeyer Ich bin dann mal off oder auf der Suche nach der gewonnenen Zeit: Der homo oeconomicus und die Kunst des Müßigganges Liebe Abiturientia, verehrte Eltern, liebes Kollegium, verehrte Gäste! Bis auf wenige Schülerinnen und Schüler kenne ich fast alle Mitglieder der diesjährigen Abiturientia aus vielen gemeinsamen Unterrichtsjahren. Bei einem Abiturienten dauerte die gemeinsame Wegstrecke volle acht Jahre. Deshalb seien mir zu Beginn meines Vortrages ein paar Erinnerungssplitter gegönnt. Da gab es – den „Spiegel“ lesenden Quartaner, – die „Playboy“ betrachtenden Untertertianer, – die Nahrungsminimalisten, – die lebensfrohen Wonneproppen, – die gestylten Markenfetischisten, – die im Kampftrinken erprobten Naturburschen, – die Drei-Wort-Poeten, – die begnadeten Essayistinnen, – die notorischen Zuspätkommer und Entschuldigungskünstler, – die Streber und Streuner, – die Tiefbohrer und Flachhobler, – die Trittbrettfahrer und die vielfältig Interessierten und Engagierten – u.a. Jeder möge sich hier erkennen oder jemanden wiedererkennen.

14

Schürfen wir etwas tiefer und schicken die Abiturientia 2011 kurz über den BildungsTÜV und überprüfen wir den Dreiklang: Wissen – Verstehen – Wollen! Weiß nichts, versteht nichts und will nichts. Neben diesem „worst-case“-Szenario gibt es natürlich auch die konträre Variante: Weiß viel, versteht viel, will viel. Dazwischen gibt es wie im Alltag viele mögliche Kombinationen und Abschattierungen. Jeder erkenne sich selbst! Ich hoffe, dass Sie, liebe Abiturientia, hier am Rats keine Bulimie-Bildung erfahren haben, sondern nachhaltige Persönlichkeitsbildung. Ich hoffe, dass Sie eine umfassende Bildung, ein reflektiertes Bild vom Menschen und seinem Heil vermittelt bekommen haben. Ich hoffe, dass Sie Bildung erfahren haben, als Fähigkeit umfassender Orientierung in der Wirklichkeit. Bildung wird heute zusehends ökonomisiert, portioniert, instrumentalisiert und evaluiert. Mit hoher Selbstreferenzialität wird moderne Bildungspolitik betrieben, z. T. in einem hochtourigen Leerlauf, in welchem Worte und Konzepte das Gewicht von Helium haben: kaum gesagt, schon weg. Gymnasiale Bildung ist aber weder eine Reparaturdienstleistung für mangelnde Erziehung, noch ein kurzatmiges Trainingsprogramm für Pisa-Kompetenzen; sie ist weder eine Sozialübung in Gleichmacherei noch eine Magd des Marktes. Dieser enge Utilitarismus in Bildungsfragen zeigt mehr denn je das Spannungsfeld zwischen ökonomischen Zwängen in einer globalen, extrem beschleunigten Welt einerseits und der Suche nach der Sinnmitte des Lebens andererseits, im Spagat zwischen einer Erziehung und

Begehrte Marken aus aller Welt:

Blaue Mauritius, British Empire (bis 1968)

Inverted Jenny, USA

Doppelgenf, Schweiz

Napoleon 5 Fr, Frankreich

Merkur, Österreich

Miele, Deutschland

Mehr Infos unter 0180-52 52 100 (0,14 €/Min.) oder www.miele.de

Bildung zum Ich – alles – sofort – und der Suche nach den sozialen Wellness-Oasen des Lebens. Muße wird da zu einer vergessenen Daseinsform, womit ich dann auch beim Thema meines Vortrages angelangt wäre. Beginnen möchte ich mit einer kleinen Erzählung von Heinrich Böll aus dem Jahre 1963. Die Handlung lässt sich grob so zusammenfassen: In einem Hafenstädtchen liegt ein armer Fischer gemütlich in seinem Boot und schläft. Ein urlaubender Unternehmer kommt vorbei, fotografiert die idyllische Szene und weckt dadurch den Fischer auf. Die beiden kommen ins Gespräch, unterhalten sich über den Fischfang und die gemächliche Arbeitsphilosophie in dieser Gegend. Als der Reiche erfährt, dass der arme Fischer immer nur einmal am Tag herausfährt und den Rest des Tages in der Sonne döst, ist sein unternehmerischer Ehrgeiz geweckt. Warum er denn nicht ein zweites oder gar drittes Mal ausfahre? Könne er damit seinen Fang nicht verdoppeln oder verdreifachen? Der Fischer nickt, versteht aber nicht, was ihm das bringen sollte. Da belehrt ihn der ungeduldig werdende Unternehmer: „Sie werden sich spätestens in einem Jahr einen Motor kaufen können, in zwei Jahren ein zweites Boot, in drei oder vier Jahren vielleicht einen kleinen Kutter haben mit zwei Booten, und mit dem Kutter würden Sie natürlich viel mehr fangen.“ Die Begeisterung verschlägt ihm für ein paar Augenblicke die Stimme. „Sie würden ein kleines Kühlhaus bauen, vielleicht eine Räucherei, später eine Marinadenfabrik, mit einem eigenen Hubschrauber rundfliegen, die Fischschwärme ausmachen und Ihren Kuttern per Funk Anweisungen geben.“ Doch der Fischer, unbeeindruckt von der Euphorie seines Gegenübers, fragt noch immer verständnislos: „Was dann?“ „Dann“, sagt der Fremde mit stiller Begeisterung, „dann könnten Sie beruhigt hier im Hafen sitzen, in der Sonne dösen – und auf das herrliche Meer blicken.“ „Aber genau das tue ich doch längst, antwortet der Fischer und fügt hinzu: „Nur Ihr Klicken hat mich dabei gestört.“ Zeigt diese Anekdote nicht den ganzen Wahnsinn der modernen leistungsorientier-

16

ten Beschleunigungsgesellschaft? Zeigt sich nicht, dass letztendlich unser faustisches Streben schuld daran ist, dass wir den wahren Lebensgenuss verpassen? Wir sind die Gehetzten! Und die Hektik breitet sich immer mehr aus. Handy, Email, Blogs, Chats, Twitter, Internet, Internetforen lassen uns überall erreichbar sein und setzen uns unter den Erwartungsdruck der ständigen Verfügbarkeit. Auch in der Freizeit wollen wir viel erleben und vergessen, dass die Vielzahl der Optionen auch ihren Preis hat, denn je größer die Auswahl in einer „Multioptionsgesellschaft“, umso höher die Zahl der Möglichkeiten, auf die wir verzichten müssen, umso höher die „Opportunitätskosten.“ Wenn alle immer und überall erreichbar sind, gibt es keine Freiheit, keine Freizeit, keine Muße mehr. Immer mehr Menschen haben das Gefühl, nicht mehr mithalten zu können (vgl. „Payback“), das Wesentliche zu verpassen und die aktive Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, bis hin zum modern-modischen „Burnout“, der dann auch wiederum zum Teil vermarktet wird. Der Wunsch, nichts vom Leben zu verpassen, ist eine Neigung, die zum exakten Gegenteil führen kann. Ein Innehalten tut hier not. Wir müssen mal wieder öfter in den „Off-Modus“ umschalten. „Ihr habt die Uhren, wir haben die Zeit“, soll ein alter Indianer einem forschen weißen Geschäftsmann mit auf den Weg gegeben haben. Die Griechen unterschieden bereits zwischen „Chronos“ und „Kairos“. „Chronos“ ist die messbare Zeit. Die messbare Zeit zwingt uns, unser Leben in ein enges Korsett zu zwängen. Der alte Indianer huldigt lieber dem Gott „Kairos“. „Kairos“ ist der günstige Augenblick, die willkommene Zeit. Während „Chronos“ die quantitative Zeit meint, und wir ihm in der modernen Leistungsgesellschaft nach der Devise „Zeit ist Geld“ huldigen, bezeichnet „Kairos“ eine besondere Qualität der Zeit. Es ist der zu ergreifende Augenblick, auf den ich mich ganz einlasse, in dem ich ganz da bin, ich bin. Man verliert eigentlich die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will. Wir müssen den Lebensmittelpunkt wieder entdecken. Dabei muss und kann nicht jeder „ich bin dann mal eben weg“ wie Hape Kerkeling sagen. Der Millionenerfolg seines Buches zeigt jedoch,

dass eine latente Sehnsucht nach dem Innehalten in der Beschleunigungsgesellschaft vorhanden ist. Dabei müssen wir uns nicht, wie einst Marcel Proust, auf die Suche nach der verlorenen Zeit begeben, sondern auf die Suche nach der gewonnenen Zeit. Denn eigentlich müssten wir durch den technischen und sozialen Wandel mehr Zeit haben, so dass 1930 der berühmte Ökonom John Maynard Keynes in einem Essay bereits die Sorge hegte, die zentrale Herausforderung kommender Generationen bestünde in der zu erwartenden Überfülle an freier Zeit und Muße und der Frage, wie man diese sinnvoll nutze. Oder August Bebels berühmte Utopie vom Ende des neunzehnten Jahrhunderts, dass, sobald alle Kapitalisten expropriiert seien, alle Arbeitsfähigen einer mäßigen, täglich zwei- bis dreistündigen, abwechslungsreichen, ergiebigen Arbeit nachgegangen seien, sie in der übrigen Zeit jeder – je nach Geschmack – Studien oder Künsten nachgehen oder geselligen Umgang pflegen solle. Beides ist so nicht eingetreten, sondern „eine Zivilisation der Ungeduld“, wie Jeremy Rifkin, ein amerikanischer Zukunftsforscher, es bezeichnet. „Jede neue Technologie, die uns objektiv Zeit gewinnen lässt, beschleunigt unseren Rhythmus und den Fluss unserer Tätigkeit. Sie verschafft uns mehr Arbeit, anstatt dass sie uns mehr Zeit bescheren würde“, so Rifkin. Es ist paradox, aber in dem Maße, in dem wir durch Technik Zeit gewinnen, steigen unsere Ansprüche und Anforderungen nach dem Prinzip des Mehr und Weiter und Besser, wie man zum Beispiel gut in der Tourismusbranche sehen kann, aber auch in der Schule. Die Möglichkeiten der elektronischen Medien und des Internets führen ja nicht dazu, dass Referate, Facharbeiten u.a. etwa schneller und effizienter erledigt werden – von Plagiaten mal abgesehen –, sondern aufwändiger, wobei dieser zusätzliche, oft formale Aufwand oft umgekehrt proportional zum geistigen Ertrag steht. In dieser permanenten Beschleunigung unseres Lebens und dieser Sucht nach immer neuen Erlebnissen und Optionen werden erste Gefahren sowohl für die individuelle Psyche wie auch für die gesellschaftliche Gesamt-

entwicklung deutlich, so dass Frank Schirrmacher in seinem Buch „Payback“ bereits von „Multitasking als Körperverletzung“ spricht und Paul Virilio vom „beschleunigten Stillstand“. Wie dringlich dieses Problem ist, machen nicht nur die systemkritischen Bücher von Schirrmacher, Virilio und Carr deutlich, sondern auch die Tatsache, dass im Internetdebatten-Forum „edge“ die von den genannten Autoren aufgeworfene Frage, wie das Internet unser Denken verändere, gar zur „Jahresfrage 2010“ avancierte, an der sich über 170 Forscher, Publizisten und Intellektuelle abarbeiteten. „Früher konnte ich mich in Muße stundenlang in ein Buch vertiefen. Jetzt beginnt meine Konzentration bereits nach wenigen Seiten abzuschweifen. Ich werde unruhig, verliere den Faden und beginne zu überlegen, was ich sonst noch tun könnte. Einst fühlte ich mich wie ein Tiefseetaucher im Meer der Worte. Heute gleite ich nur noch über die Oberfläche wie ein Jet-Ski-Fahrer“, so Nicolas Carr. Liebe Abiturientia, wem von Ihnen gelingt es noch, sich anhaltend, konzentriert in ein dickes Buch zu vertiefen? Der Zustand der permanenten Zerstreuung breitet sich in unserer Gesellschaft epidemisch aus. Viele leiden an Reizüberflutungen und dem Gefühl ständiger Überforderung und vielfältiger Aufmerksamkeitsstörungen. Von einigen Soziologen wird unsere Zeit als „Zeitalter der Nervosität“ bezeichnet und wir Zeitgenossen als „Neurastheniker“. Dieses rastlose Durchjagen der Welt nimmt bisweilen bizarre Formen an. So soll es Urlauber geben, die mit Hilfe des Apps „Wetter“ während ihres Sommerurlaubs mit dem Wohnmobil jeder Schlechtwetterfront davonfahren, halb Europa befahren und nach „erlebnisreichen“ Wochen völlig gestresst zu Hause ankommen, um sich erst einmal vom Urlaubsstress zu erholen. Verkehrte Welt! Da hilft nur noch Müßiggang, der richtig verstanden eben nicht aller Laster Anfang ist. Dieses „Fernsein von Geschäften und Abhaltungen“ wie Grimms Wörterbuch „Muße“ definiert, ist heute vielfach gleichbedeutend mit erschöpftem Abhängen oder Chillen, z.B. vor dem Fernseher oder im

17

Internet. Aber reines Faulenzen oder „Chillen“ ist nicht identisch mit Muße, denn „Abhängen“ und Langeweile bedeuten lediglich die Abwesenheit von Interesse. Muße heißt aber, sich in aller Ruhe und zweckfrei dem hinzugeben, was Freude macht und interessiert. Somit hat Muße auch immer einen schöpferischen Aspekt, ist dem Tätigsein oft näher als der Faulheit. Muße ist eine positive Empfindung. Muße und Unwohlsein schließen sich aus. Für Muße gibt es eine Maßeinheit – Glück oder Glücksgefühl! „Das glücklichste Los ist die Muße, die Entbindung von Tun und Lassen“, so bereits Arthur Schopenhauer. Doch das Schwierige am Müßiggang ist, dass er sich nicht erzwingen lässt, sondern eine innere Haltung darstellt. Ich muss dann mal eben müßig sein, diese Devise funktioniert nicht so einfach. Schopenhauer sagt an anderer Stelle, wenn der Geist „wahrhaft müßig“ sein solle, dann müsse er keine Zwecke verfolgen und dürfe also nicht vom Willen gelenkt sein. Oscar Wilde hat das in einem Aperçu treffend wie folgt zusammengefasst: „Gar nichts tun, das ist die allerschwierigste Beschäftigung und zugleich diejenige, die am meisten Geist voraussetzt.“ Eine kleine, bekannte Anekdote über den Physiker Isaak Newton verdeutlicht diesen Anspruch ganz gut. Newton habe unter einem Apfelbaum gelegen, als auf einmal ein Apfel heruntergefallen sei. Diese zweckfreie Beobachtung während des Müßigganges habe Newton dann zur Idee geführt, dass die Himmelsmechanik auf den gleichen Gesetzen beruhe, die den Apfel zur Erde fallen lasse. Bleiben wir einen Augenblick bei den Physikern. Der amerikanische Physik-Nobelpreisträger Richard Feynman hat einmal über das Wesen der Wissenschaft anschaulich und prosaisch gesagt: „Science is like sex. Sure, it may give some practical results, but that’s not, why we do it“. Dies ist auch eine prägnante Beschreibung des wahren Müßigganges. In der Antike hatte Muße sogar etwas Göttliches, es war „göttlich vollendete Wesensschau“. Gelungene Mußestunden gewährten ihnen zufolge „Augenblicke in Ewigkeit“ und wurden daher als das eigentlich erstre-

18

benswerte Ziel des Lebens angesehen. „Die Muße scheint Lust, wahres Glück und seliges Leben in sich zu tragen“, so Aristoteles. Kommen wir zum Schluss unserer Betrachtungen über Muße vom göttlichen Aristoteles wieder herunter auf die Erde zur Wissenschaftsforscherin Helga Nowottny, die Muße treffend wie folgt definiert: „Muße ist die Intensität des Augenblicks, der sich zeitlich zu Stunden oder Tagen ausdehnen kann, um sich auf ein Einziges zu konzentrieren: Eigenzeit. Muße ist die Übereinstimmung zwischen mir und dem, worauf es in meinem Leben ankommt.“ Muße lässt sich daher vereinfacht so umschreiben: als Kunst, nicht ständig unseren eigenen oder eingeredeten Wünschen hinterher zu rennen, sondern auch einmal stehen zu bleiben und das Glück des Augenblicks genießen zu können. Wer denkt jetzt nicht sofort an die tragische Figur des Faust von Goethe und sein: „Augenblick, verweile doch …“ „Im online-Zeitalter haben viele Menschen die Fähigkeit verlernt, geistig und seelisch offline zu gehen, also abzuschalten“, so der Psychotherapeut Götz Mandle. An anderer Stelle sagt er: „Das Problem unserer Patienten ist nicht, Höchstleistungen zu erbringen. Im Gegenteil, das Problem ist, abschalten zu können und nichts zu tun.“ Die Glücksversprechungen unserer „Multioptionsgesellschaft“ führen zu einem aufmerksamkeitsfressenden „information-overload“. Wie dem antiken Sisyphos gelingt es uns nicht, den Informationsberg zu bezwingen. Müssen wir uns deshalb nicht eine Informationsdiät verpassen, damit wir nicht an Informationsvöllerei sterben und wieder Zeit für Muße finden? Sollten wir nicht – wie auch beim Essen – wieder mehr Wert auf Qualität statt auf Quantität legen? Weniger bits, mehr bytes? Damit wären wir auch schon bei einigen Möglichkeiten, wie Sie, liebe Abiturientinnen und Abiturienten, sicher durch die multioptionale Beschleunigungsgesellschaft, die Leben in Echtzeit suggeriert, hindurch navigieren können. Seneca sagte bereits: „Wenn man nicht weiß, welchen Hafen man ansteuern will, ist kein Wind günstig.“ Deshalb zunächst Klarheit über den Kurs verschaffen!

GmbH

■ ■ ■ ■ ■

verlegen dekorieren polstern tapezieren malerarbeiten

Dazu drei Ratschläge: 1. Einer von Epikurs Leitsätzen lautet, wenn er von der „Windstille der Seele“ spricht: „Wenn du Phytokles reich machen willst, dann gib ihm nicht mehr Geld, sondern nimm ihm einen Teil seiner Begierden“. 2. Der Soziologe Hartmut Rosa empfiehlt die „Odysseus-Strategie“: „Sich selbst zu fesseln, um den Sirenengesängen der unendlichen Möglichkeiten unserer Welt nicht zu verfallen“. 3. Die Psychologen empfehlen eine zunächst makaber erscheinende Strategie, die insbesondere am Beginn eines neuen Lebensabschnitts, wie jetzt beim Abitur, sinnvoll sein kann: Schreiben Sie Ihre ei-

jöllenbecker straße 289 33613 bielefeld tel. 05 21-88 77 60 fax 05 21-88 91 39 e-mail: [email protected] internet: www.brummel.de

gene Grabrede. Solche tiefgreifenden Ratschläge kann ich Ihnen nicht mit auf Ihren weiteren Lebensweg geben. Nur so viel: Ich möchte Ihnen zum Schluss noch etwas Selbstgereimtes mit auf den Weg geben:

Wer glaubt allzeit nur immerfort zu müssen, hat keine Zeit die Muse selbst zu küssen. Ein Leben ohne schöpf’risch freie Zeit Ist Knechtschaft in alle Ewigkeit. Drum verschaff’ dir Muße ohne müssen, dann wird die Muse dich auch wieder küssen.

In diesem Sinne: festina lente – oder Nur nicht abkatzen, sondern immer schön buffig bleiben!

Danke!

Die Abi-Rede der Schüler 2011 Alexander Valentin, Lara Krüger „Unter Uns“ Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Mitschülerinnen und Mitschüler, meine sehr verehrten Damen und Herren! Lara: Mit dem Titel unserer Abirede – „Unter Uns“ – hat es etwas Besonderes auf sich. Der einen oder anderen Dame unter Ihnen wird er sicherlich schon bekannt sein. Sie alle sollen aber verstehen, was es damit auf sich hat. Daher ein kleiner Ausflug in das TV-Genre der Daily-Soaps: „Unter uns“ ist der Titel einer Seifenoper, oder auch – immer diese Anglizismen heutzutage – „Soap“ genannt. Soaps zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie eine Auswahl verschiedener Charaktere im täglichen Kampf des Lebens zeigen. Intrigen, Skandale, Streit und Freundschaft – in einer guten Soap ist immer etwas los. So verhält es sich auch in unserer Stufe, mit dem einzigen Unterschied, dass das, was sich bei uns so ereignet, nicht inszeniert ist. An den unzähligen Wochenenden, die wir in den vergangenen 3 Jahren zusammen verlebt haben, hat sich ein Phänomen jedenfalls deutlich gezeigt: Wir treten gerne im Rudel auf. Als gäbe es keine anderen Menschen außerhalb unserer Stufe, bildeten sich im Laufe der Zeit allein sechs stufeninterne Pärchen und auch unter dem Rest herrscht eine doch weitestgehend harmonische Stimmung. Bei den ehemaligen Schülern der Klasse a hat sich bereits auf der zweiten Langeoog-Fahrt gezeigt, wie solidarisch und gruppenorientiert es untereinander zugehen kann. Da hatte es doch tatsächlich einen Pechvogel kurz vor der Abfahrt gesundheitlich böse erwischt, doch er sollte nicht alleine sein mit seinem Leid. In einer rasanten Geschwindigkeit tat es ihm beinahe die gesamte Klasse nach und scheute keine Kosten und Mühen, sich ebenfalls

20

gewisse … nun ja an die sanitären Einrichtungen fesselnde Unannehmlichkeiten zuzulegen.

Alexander und ich stehen heute selbstverständlich auch als Vertreter der Gemeinschaft hier vorne und es ist uns ein großes Anliegen, an dieser Stelle nochmal ein paar böse und vollkommen unberechtigte Vorwürfe an die Stufe zu widerlegen. Da wäre zum einen der angebliche Mangel an Pflichtbewusstsein. Doch ich frage Sie, welchen anderen Grund könnte es dafür geben, dass man sich trotz eines anstrengenden, die ganze Nacht in Anspruch nehmenden, überaus wichtigen Termins im Café Europa samstags in die Schule schleppt und sich damit auch noch der Gefahr aussetzt, auf Grund von gewissen Nikotin-, Alkohol- und Schweißausdünstungen gemobbt zu werden, wenn nicht Pflichtbewusstsein? Weiter geht es mit der Behauptung, manche würden nicht genug Mut und Enthusiasmus im Unterricht zeigen. Das ist schlichtweg falsch, denn schauen wir uns z.B. mal das Verhalten der Schüler im Fach Thumel, unserem Stammcafé, an. Nicht nur, dass dieses Fach von der gesamten Stufe als LK gewählt wurde, sondern auch die Tatsache, dass es dort keine Fehlstunden gab, zeigt ja wohl, dass unsere Begeisterungsfähigkeit durchaus ins Unermessliche reichen kann. Dies bescherte uns allen 15 Punkte im Thumel-LK. Da wird aufmerksam und konzentriert die Getränkekarte studiert und zu allen möglichen Themen, wie „Der Frozen Latte Macchiato mit Sahnetopping schmeckt nicht süß genug“ interessiert Stellung bezogen. Weiter geht es mit der Anschuldigung, die besonders von diversen Alt-68ern an uns gerichtet wird, wir seien nicht kritisch genug. Sie haben völlig Recht. Anders als in Stuttgart haben wir uns nicht gegen die Großbaustelle Rats gewehrt und auch keinen Stresstest gefordert. Dabei sind wir uns sicher: dieser hätte katastrophale Ergebnisse geliefert. Denn über Jahre waren wir ei-

ner enormen Lärmbelastung ausgesetzt, die ihre Opfer forderte. Alexander: Wie Lara bereits eingangs erwähnte, stellten sich die Schwierigkeiten einer Abirede insbesondere dadurch dar, dass wir beide sowohl an unsere Stufe gerichtet reden als auch in ihrem Namen sprechen sollen. Gleichzeitig kann jeder von uns nur aus seiner eigenen Perspektive heraus sprechen. Ich möchte daher mit einigen Fakten beginnen, die gewiss jeder unterschreiben kann. Im Sommer 2002 begann unser Weg am Rats. Die Schule besaß, wenn man denn die Eingangstür durchschritten hatte, ungefähr den Charme der Eckendorfer Straße. Dieser Eindruck verfestigte sich insbesondere, als ich meinen neuen Klassenraum betrat. Raum 16 zeichnete sich dadurch aus, dass mehrere Generationen von Schülern ihre Unterrichtsmaterialien wie Geodreiecke und Scheren genutzt hatten, um ein Loch in die Wand zu bohren. Der Sinn hinter dieser Aktion muss wohl darin bestanden haben, einen Durchbruch in Richtung Unterstufenflur herzustellen, der dann als Fluchtweg hätte genutzt werden können. Fluchtgründe bestehen, wie jeder Schüler weiß, immer. Wenn ich heute durch die Schule gehe, fühle ich mich weniger wie auf einer der Bielefelder Ausfallstraßen, sondern eher wie in einem Hochglanzkatalog für Inneneinrichtung. Bedeutende Fortschritte sind also gemacht worden. Auch das Lehrerkollegium hat in unserer Schulzeit bedeutende Fortschritte erzielt. Während bei unserem Antritt der Altersdurchschnitt im Kollegium noch eher dem eines Kreuzfahrschiffes entsprach, hat er sich nun über die Generation Golf hin zur Generation Facebook entwickelt. Resultat dieser Verjüngungskur ist leider, dass wir sogar noch vor unserem Abtritt bei den Ehemaligentreffen mehr bekannte Gesichter sahen als auf den Fluren der Schule.

ihrem Sockel der Unantastbarkeit gestoßen. Wie ein Phönix aus der Asche präsentierte sich uns nun der behinderte „Felix“ – er besaß nur 4 Finger. Wie Sie als aufmerksame Zuhörer bereits gemerkt haben, führten beide Buchtitel unweigerlich in die Irre. Die Arbeit mit dem „Ludus“ war alles andere als ein Spiel, und glücklich machte auch der „Felix“ nicht. Trotz allem hatte das Ganze natürlich auch sein Gutes. Im Gegensatz zu Herrn Westerwelle kennen wir die spätrömische Dekadenz im Original. Anders als so mancher Tagesschausprecher wissen wir, dass der Atomkónsens in Wirklichkeit ein Atomkonséns ist, wenn überhaupt. Dies bewog uns dazu, die berühmte Gruppe „Hic forum est – damit begann der Wahnsinn“ zu verlassen, welche in einem der zahlreichen Internetportale existierte, in denen der aufgeschlossene Ratsschüler seine unzähligen Kontakte pflegt. Doch nun Schluss mit dieser euphemistischen Verklärung der Tatsachen. Als unschuldige, frisch gebackene Grundschulabsolventen standen wir 2002 zum ersten Mal vor der Tür des Lehrerzimmers und waren direkt der Gefahr einer schwerwiegenden Nikotinvergiftung durch Vergasung ausgesetzt. Heute riecht es nur noch muffig. Die Raucher wurden auf die andere Seite der gefährlichen Straße vor der Schule verbannt, um das Todesrisiko noch weiter zu steigern. Doch abgesehen davon, dass es täglich aufgrund des starken Verkehrs ums nackte Überleben geht, wird man zusätzlich auch noch rigoros von der Gemeinschaft ausgeschlossen. Spitzelnde Stasi-Lehrer, die unreflektiert und pedantisch ihre eigentliche Aufgabe vernachlässigen, haben es sich zum Ziel gemacht, das Schulgelände auch jenseits des Zauns rauchfrei zu halten. Selbst

Ein bedeutender Teil dieser soeben genannten Verjüngungskur bestand in dem Wechsel des Lateinbuches. Mit unserem Kommen wurde die bewehrte Reliquie der toten Sprache Latein, das Buch „Ludus“, von

21

wir Schüler konnten für den 4-fingrigen Felix mit seiner Behinderung mehr Mitleid aufbringen als die Lehrer für die Abhängigen. Arme Raucher! Lara: Zum Ende dieser Rede hin müssen wir aber auch noch über einige Ärgernisse sprechen. Zunächst an die Lehrer und Schüler: Die Schüler, die mehr Zeit außerhalb der Schule verbrachten als innen, konnten allzu häufig mit der überzogenen Nachsicht und der Akzeptanz angeblicher Erkrankungen seitens der Lehrer rechnen. Dies ist für all diejenigen, die Pünktlichkeit und Disziplin zeigten, mehr als ungerecht. Es bestätigt sich hier der deutschlandweite Trend, Bagatellen, wie das Rauchen auf der falschen Straßenseite am Rats oder das Nichtbezahlen eines Parktickets, unnachgiebig zu verfolgen, während bei U-Bahn-Schlägereien oder dem Durchkommen dreister Schwänzer weggeschaut wird. Alexander: Zum Schluss nur an die Lehrer: In der Natur der mündlichen Abi-Prüfung liegt es, dass ein einziger Tag entscheidet. Eine Nachprüfung gibt es nicht. Wer Glück hatte, konnte im Unterricht eine Prüfung vorher simulieren. Bei Klausuren ist das anders. Diese werden über Jahre hinweg geübt. Vielleicht lässt sich das schlechte Abschneiden diverser Schüler bei den mündlichen Prüfungen also eher mit mangelnder Erfahrung als mit schlechter Vorbereitung erklären. Dies sollte Anlass genug sein, künftige Generationen

22

besser auf die mündliche Prüfung vorzubereiten. Lara: Zu allerletzt möchten wir ein paar Mitschülern ganz besonders danken für ihr außerordentliches Engagement für die Stufe. Vielen Dank Lisa Bügers. Dir haben wir eine wunderschöne Erinnerung in Form des Abibuches zu verdanken. Danke Hanna Röhling. Du hast diverse Banner gebastelt, ins Wasser zu fallen drohende Traditionen, wie das Singen am Ende des letzten Konzertes, gewahrt, Geld für die Stufenkasse gesammelt und dich um den Verkauf der Abishirts und Pullis gekümmert. Friederike Reimers, Anne Ottovordemgentschenfelde und Luisa SchmidtNonhoff, dank Euch werden wir morgen ganz bestimmt einen erstklassigen Abiball mit unseren Familien verleben, vielen Dank dafür. Claudia Wiehler, Lisa Eichler und Monica Raschke waren ebenfalls an dem Design, der Beschaffung und dem Verkauf der Abishirts und Pullis beteiligt. Danke! Alexander: An dieser Stelle auch noch ein herzliches Dankeschön an Herrn Tiemeyer dafür, dass er sich bereit erklärt hat, diese erstklassige Rede zu halten, die ebenso im Feuilleton der FAZ hätte stehen können. Auch den beiden Seelen der Schule, Frau Walter und Frau Haake-Kamp, gebührt unser herzlicher Dank. Zum Schluss noch mein persönlicher Dank an Lara Krüger, die nicht nur den Gottesdienst mitgestaltete und mit ihrer Stimme die Stufenband unterstützte, sondern auch noch bereit war, ihre Energie auf diese Rede zu verwenden. Vielen Dank!

Predigt zum Abiturgottesdienst des Rats am 02. Juli 2011 Thomas Genetzky „Schlüsselerfahrungen“

Schlüsselerfahrungen!

Ein in sich verschlossener Mensch öffnet sich. Er durchbricht seine Verkapselung, kommt aus sich heraus, richtet sich auf und sucht neue Räume. Zwar stößt er an Grenzen, reibt sich an Mauern, er scheitert an Widerständen … und macht doch weiter: bewegt von der Kraft, die der Geist Gottes verleiht. Er findet manchmal nur Schlupflöcher, doch dann öffnen sich ihm Türen, befreit atmet er auf und er kann aufbrechen!

Neue Räume erschließen – Räume des Geistes! – Dabei an Grenzen stoßen – und diese Grenzen überschreiten – den Horizont erweitern: das halte ich für ein passendes Bild für die Schulzeit.

Liebe Schülerinnen und Schüler, die heute am Ratsgymnasium ihre Abschlusszeugnisse erhalten, es kann sein, dass die Pantomime von Andreas Luckey Ihnen die zurückliegenden Jahre in der Schule wie in einem Spiegel vorgeführt hat.

Christian Rohlfs Rechtsanwalt Siekerwall 7 33602 Bielefeld Fon (05 21) 9 67 44 55 Fax (05 21) 9 67 44 66 [email protected] www.medizinrechtler.info

23

Und nun atmen auch Sie befreit auf, brechen auf und gehen neue Wege, betreten neues Land. Sie schließen heute mit dem Kapitel Schule ab und gleichzeitig öffnen sich Ihnen neue Räume: Einige von Ihnen werden studieren, andere machen vielleicht ein soziales Jahr, wieder andere eine Berufsausbildung. Die Schule hat Ihnen dafür die Schlüssel an die Hand gegeben! In der jüngeren pädagogischen Diskussion wird davon gesprochen, dass die Schule ihren Schülern nicht mehr einfach nur Wissen zur Verfügung stellen soll, sondern vor allem dazu verhelfen soll, Kompetenzen zu erwerben: Gemeint ist die Fähigkeit und Fertigkeit, Probleme zu lösen, sowie die Bereitschaft, dies auch zu tun und umzusetzen. Kompetenz erwirbt man unter anderem durch Bildung – klar! Aber auch durch Erfahrung und Selbstreflexion. Prüfen Sie sich nun selbst, meine Damen und Herren, ob das gelungen ist oder ob es da durchaus noch Baustellen gibt! Vielleicht kann die Pantomime ihnen noch etwas anderes erschließen: die Erfahrung nämlich, dass ein Mensch, der ein Kapitel seines Lebens abgeschlossen hat, immer wieder neu an seinen erworbenen Schlüsseln feilen muss, um die Tür zum nächsten Raum, zum nächsten Kapitel des Lebens zu öffnen. Wenn Sie nachher Ihr Zeugnis in der Hand halten, dann haben Sie ja Ihren ganz persönlichen Schlüssel für den nächsten Schritt. Denn ihr Zeugnis „bezeugt“, dass Sie gelernt haben, zu lernen! Sie haben Wissen erworben, Sie haben sich Fähigkeiten angeeignet, die Ihnen die Tür öffnen können für alle weiteren Ausbildungen und Studien, für ihre berufliche und persönliche Zukunft. Man könnte die Schule vergleichen mit einer Schmiede, in der jeder und jede von Ihnen sich den ganz eigenen, persönlichen Schlüssel für den Aufbau einer Existenz schmieden konnte. Den Lehrern und Lehrerinnen kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Lehrerinnen und Lehrer sind so etwas wie Türöffner. Sie eröffnen den Schülern das Verstehen auf den verschiedensten Ebenen des menschlichen Geistes:

24

• Naturwissenschaftler erschließen die spannenden Welten der Biologie, der Chemie, der Physik, die Mathematiker führen sie in die Tiefen der Rechenkünste ein, und Informatik wird zum Schlüssel, um sich mit der ganzen Welt zu vernetzen! • Die Philologen lehren die alten Sprachen: Latein, Griechisch und Hebräisch, und sie eröffnen damit den Zugang zu geistigen Welten und Kulturen, die historisch längst untergegangen sein mögen, aber doch den Grundstein bildeten für unsere heutige Lebensweise. • Die neuen Sprachen – ob Englisch, Französisch, Russisch oder Spanisch – eröffnen die Kommunikation mit unseren Nachbarn in Europa, ja in der ganzen Welt. • Lehrer und Lehrerinnen öffnen den Blick für die bildende Kunst, sie schulen das Ohr für die Sprache der Musik – denn der menschliche Geist besteht nicht nur aus der Ratio, Ästhetik erst vollendet die Bildung. • Philosophie und Religion – diese zwei Schwestern im Geiste - schließen andere Dimensionen auf: mit Herz und Verstand. Sie dringen mit Fragen und Antworten, Glauben und Zweifeln vor in die Welt der Metaphysik und eröffnen die Möglichkeit, Antworten zu finden auf die Fragen nach dem Sinn unseres menschlichen Lebens. Das alles und noch viel mehr geschieht an der Schule: Lehrer und Lehrerinnen sind Türöffner. Sie eröffnen das Verstehen der ganzen Welt. Als Lehrer und Lehrerinnen sind wir aber auch Türschließer. Lehrer haben zwar so manchen „Schlüssel“ in der Hand, aber die Schlüssel, über die wir verfügen, passen nicht in jedes Schloss. Wir Lehrer machen die frustrierende Erfahrung, dass unsere Arbeit nicht immer das gewünschte Ziel erreicht, dass wir am Schüler vorbeireden, dass Schüler dichtmachen vor unserer persönlichen Art von Unterricht. In unseren Konferenzen machen wir uns viele Gedanken über verschlossene Schüler und darüber, wie wir ihnen neue Perspektiven aufzeigen könnten. Und wir sind andererseits begeistert von den aufgeschlossenen Schülern,

denjenigen, die gern und bereitwillig lernen. Lehrer und Lehrerinnen sind Türöffner und Türschließer zugleich. Sie, die Schülerinnen und Schüler, für die das Thema Schule jetzt bald abgeschlossen sein wird, haben wahrscheinlich eher einen ganz anderen Blick auf die Schlüsselerfahrungen der Schulzeit. Natürlich war es wichtig, die Lateinhausaufgaben gemacht zu haben und die Integralrechnung zu kapieren, aber es gab doch Schlüsselerfahrungen ganz anderer Art. Nicht nur für die Schule haben Sie gelernt, sondern doch hoffentlich auch für das Leben! Die Schulaufenthalte auf Langeoog zum Beispiel vermitteln Schlüsselerfahrungen für die soziale Kompetenz, für den Umgang von Menschen mit Menschen. Keiner kann behaupten, dass dabei immer alles glatt geht. Das soziale Gefüge in jeder Klasse muss in der Sexta schon erkämpft werden, und dabei werden durchaus Ellenbogen eingesetzt, ob brachial oder verbal.

· · · die

Es geht doch schließlich um Schlüsselpositionen in der Klasse. Das fängt schon an, wenn der Pennäler durch das Schultor tritt. Die Schule wird so zum Spiegelbild der gesellschaftlichen Realität und damit auch zum Übungsfeld für das wirkliche Leben! Wer ist der Stärkste? Wer ist die Schönste? Wer gewinnt den Kampf um die Position des Alphatiers – und: Wer bleibt draußen vor? Klübchenbildung gehört zum ständigen Gruppenprozess und so entsteht Clubbing dort, wo sich Gleichgestimmte in der Gruppe ganz stark fühlen – dagegen entsteht Mobbing dort, wo einer an den Rand geschoben wird und am Elend seiner inneren Einsamkeit krank werden kann. Spätestens hier werden die Grenzen des menschlichen Geistes erkennbar! Das wahre Leben tobt in der Schule, nicht nur in den Pausen! Hass und Neid, Zuneigung und echte Freundschaft, Wut und Ärger, Lovestorys und Eifersuchtsszenen, Machtspiele und Kriechertum, Zickenalarm

erste Adresse für gute Adressen!

Vermittlung von Miet- und Eigentumswohnungen, Ein- und Mehrfamilienhäusern, Grundstücken und Gewerbeobjekten, Wertermittlungen

Tel. 0521 • 40 02 40 Fax 0521 • 400 24 24 [email protected] www.moellmannimmobilien.de

25

und manchmal gar eine handfeste Rauferei sind die Schlüsselerlebnisse, das aus einer leblos-grauen Lernfabrik eine nur allzu menschliche, aber auch bunte, aufregende Lebenswelt schaffen. So wird die Schule zum Ort für Schlüsselerfahrungen, die prägend sind für das ganze Leben. Türen schließen sich – Türen öffnen sich! Dieser Satz gibt eine zutiefst christliche Grunderfahrung wieder. Vor 2000 Jahren haben Menschen, die dem Wanderprediger Jesus aus Nazareth begegnet sind, diese Grunderfahrung gemacht: Aus dieser Begegnung gingen immer Veränderungen hervor: Wer Jesus begegnete, der war nachher ein anderer! In der Pfingstgeschichte, die die Schülerinnen eben erzählt haben, ist es der Heilige Geist, der diese Veränderung bewirkt. Für mich ist diese Erzählung ein Schlüsseltext. Die Jünger Jesu verkriechen sich hinter verschlossenen Türen und Fenstern, abgeschottet gegen die Umwelt. Sie haben sich ein- und das Leben ausgeschlossen. Der Heilige Geist aber, der wie ein Sturmwind daher kommt, bringt alles in Bewegung; er öffnet das selbst errichte Gefängnis aus Ängsten, Depressionen und lähmender Mutlosigkeit. Er öffnet Fenster und Türen, ja, er öffnet den Mund und die Ohren … etwas Neues beginnt! Menschen erleben das Wunder, dass sie einander verstehen, und erkennen darin Gottes heilende Kraft, Gottes heiligen Geist! Der Heilige Geist wird zum Schlüssel zwischen Gott und dem Menschen. Aus der Berührung des Menschen durch Gottes guten Geist wächst eine befreiende Veränderung, die begeistert. Der Mutlose spürt neue Kraft in sich wachsen, der Stumme findet Worte, der Traurige erhebt sich aus der Trauer, der

26

Zweifler findet neue Sicherheit, der Verschlossene öffnet sich ganz neu dem Leben! Die Pantomime vorhin hat vor allem diese Schlüsselerfahrung widergespiegelt und in Körpersprache umgesetzt! In der Berührung des Menschen durch Gottes Geist entsteht Freiheit! Gottes Geist ist der Schlüssel zu unserem menschlichen Geist. Wer diesen Schlüssel umzudrehen weiß, für den öffnet sich eine vertiefte Dimension des Menschseins. Zu den Schlüsselkompetenzen, die ihnen die Schule vermitteln wollte, kommen aus dieser Dimension noch ganz andere Kompetenzen: Güte und Herzenswärme, Geduld und Bereitschaft zu helfen, für Schwache sich einsetzen (der alte Begriff Barmherzigkeit hat hier seinen Platz), Ehrlichkeit mit sich selbst und die Leidenschaft, wenn Sie eintreten für das, woran Sie glauben. Die Welt, die sich Ihnen nun öffnet – eine Welt, in der so mancher Hugo zum Boss mutieren möchte – erwartet von uns zwar ganz andere Fähigkeiten im großen Spiel um Macht, Geld, Einfluss und Spitzenpositionen! Aber wenn wir den Schlüssel für das ganze Leben in die Hand bekommen wollen, dann können wir uns vom Geist Gottes berühren lassen! Unser menschlicher Geist ist bei aller geistreichen Bildung niemals vollkommen: Wir sind nicht Gott! Unser menschlicher Geist besteht nicht nur aus kühlem Verstand und Berechnung, er ist angewiesen auf die Gaben des guten Geistes Gottes, angewiesen auf den heiligen Geist, der unsere menschliche Unzulänglichkeit heilt. Den letzten Schlüssel zum Leben finden wir dort, in der Begegnung mit Gottes befreiendem und gutem Geist. AMEN!

Interview:

„G8 hat sich sehr beruhigt“ Schulkonsens in Nordrhein-Westfalen

Hans-Joachim Nolting, Schulleiter des Ratsgymnasiums Bielefeld, hat mit der Redaktion des Gelben Heftes über die Situation der Schule gesprochen. Foto: Andreas Schnadwinkel

Sind Sie als Direktor des Ratsgymnasiums erleichtert, oder haben Sie die Diskussion eher gelassen verfolgt? Hans-Joachim Nolting: Im Bereich der Hauptschule mussten Veränderungen kommen. Das Gymnasium ist dadurch nicht angegriffen, was ich für wichtig halte. Der Schulkonsens wird uns nicht stark berühren. Der Modellversuch Gemeinschaftsschule ist auch vor dem Hintergrund des demographischen Wandels eingeführt worden. Wie bereitet sich das Ratsgymnasium auf mittelfristig sinkende Schülerzahlen vor? Hans-Joachim Nolting: Im Gegensatz zu anderen Kommunen im Land sind wir in Bielefeld noch nicht so weit, dass die Schülerzahlen spürbar sinken. Im Moment sind die Schülerzahlen an den Gymnasien in Bielefeld noch steigend, das ist eine Sondersituation in NRW. Unser Argument wird auch in Zukunft gute Arbeit sein. Dann bekommen wir auch Schüler, wenn diese in absoluten Zahlen weniger werden. Eine Fusion zu einem Ratsgymnasium am Waldhof in 20 Jahren sehen Sie also nicht? Hans-Joachim Nolting: An solchen Spekulationen beteilige ich mich nicht. Dazu sind die beiden Gymnasien auch zu verschieden. Und das ist gut so. Wenn die Schülerzahlen

28

sinken, sollte man die Qualität verbessern, indem man die Klassengrößen verändert. So erkläre ich mir Sachsens Aufstieg bei den PISA-Ergebnissen unter anderem damit, dass man dort die sogenannte demographische Rendite nicht herausgezogen, sondern im System gelassen hat. Klassen mit geringerer Größe helfen den Schülerinnen und Schülern sehr. Mehr als 40 Prozent aller Abiturienten am Ratsgymnasium haben in diesem Jahr einen Notendurchschnitt zwischen 1,0 und 1,9 erreicht. Zu meiner Zeit Ende der 80er Jahre waren es meistens nur zehn Prozent. Sind die Schüler in den vergangenen 25 Jahren schlauer oder ist die Schule leichter geworden? Hans-Joachim Nolting: Keines von beidem. Die hohe Quote entspricht im Übrigen auch lange nicht dem Landesschnitt. Sie ist zudem nicht ohne Weiteres im Zentralabitur begründet. Vor Einführung des Zentralabiturs gab es durchaus einzelne Abiturjahrgänge mit höherer Einser-Quote als später im Zentalabitur. Es gibt viele Betrachtungsmöglichkeiten, man muss ganz genau differenzieren. Was wir feststellen können: Seit Einführung des Zentralabiturs 2007 ist der Abitur-Notendurchschnitt von Jahr zu Jahr immer etwas besser geworden. Das gilt landesweit wie schulintern und hängt mit Trai-

ERBRECHTSKANZLEI Michael Wadehn Notar Rechtsanwalt Fachanwalt für Erbrecht Fachanwalt für Steuerrecht

Synthia Winter Rechtsanwältin

• • • •

Gestaltung von Testamenten Erbauseinandersetzungen Testamentsvollstreckungen Grundstücksrecht

33602 Bielefeld (Nähe Rathaus) Viktoriastraße 22 Tel.: 0521/64950 · Fax: 0521/62330 29

ningseffekten im Blick auf die Aufgabenformate zusammen. Wie geht heute ein Lehrer damit um, dass er die Abituraufgaben nicht mehr selbst stellt? Hans-Joachim Nolting: Heute liegt der Akzent eher auf der gleichmäßigen Bearbeitung der vorgegebenen Themenfelder. Bestimmte Spezialisierungen bei einigen Themen sind weniger möglich. Als „Emilia Galotti“ im Zentralabitur Thema war, waren die Bücher zwischendurch sogar ausverkauft. Daran erkennt man, dass das Zentralabitur einen normierenden Effekt hat. Vereinfacht kann man sagen: Das Zentralabitur betont die Stoffbreite und führt zu weniger speziellen Vertiefungen. In zwei Jahren macht der erste G8-Jahrgang Abitur. Wie fällt Ihre Zwischenbilanz aus? Gibt es viele Elternklagen, dass die Kinder überlastet seien?

Hans-Joachim Nolting: Ich habe den Eindruck, dass sich die G8-Situation sehr beruhigt hat. Die Belastungsdifferenz ist objektiv da, denn die Schüler haben eine höhere Wochenstundenbelastung als die G9-Jahrgänge, um das entfallene Schuljahr so weit wie möglich auszugleichen. Aber wegen des Samstagsunterrichts können wir die Belastung noch am besten verteilen. Ich denke, dass die meisten unserer G8-Schüler auf diese Weise ihre eigenen Schwerpunkte in selbstständiger Gestaltung ihrer Freizeit an Nachmittagen setzen können. Ganztag, Schulmensa – wird das am Rats irgendwann auch kommen?

Hans-Joachim Nolting: Sehr gut funktioniert die Über-Mittag-Betreuung. Darauf bin ich ein bisschen stolz, weil sie ein hohes Maß an Flexibilität aufweist. Da können Eltern tageweise wählen, wann ihr Kind über Mittag betreut werden soll. Als Schulleiter wünsche ich mir natürlich eine Mensa, um zum Beispiel Übergänge zum Nachmittagssportunterricht in der Oberstufe zu erleichtern. Die Anmeldezahlen sind immer noch auf Rekordhöhen. Das Schuljahr 2011/2012 beginnt mit vier Sexta-Klassen. Wie schaffen Sie es, die Schule für Kinder und Eltern attraktiv zu halten?

30

Hans-Joachim Nolting: Es kommt auf die richtige Mischung an. Man braucht an erster Stelle ein hochengagiertes Kollegium, das haben wir! Unser Gebäude hat eine tolle Lage und ein einmaliges äußeres Erscheinungsbild, aber innen hatten wir einen Renovierungsstau. Daher lag einer meiner Schwerpunkte in den vergangenen Jahren darauf, das Gebäude unter verschiedenen Gesichtspunkten zu sanieren. Und zwar auch, um den Unterricht zu verbessern. So sind in der Chemie, Physik und Biologie die Hörsäle ausgebaut worden. Wir haben jetzt jeweils zwei neu ausgestattete Experimentalräume in den Naturwissenschaften, außerdem einen zweiten Kunstraum. In jedem Raum steht Internet zur Verfügung, in vielen Klassen sind Beamer vorhanden. Der Medieneinsatz wird möglichst leicht gemacht. So gibt es Smartboards, die Tafeln ersetzen und die Tafelbilder speichern. Wichtig ist es auch, mit den Hochschulen zu kooperieren. Wir arbeiten mit dem Lernserver der Universität Münster bei einem Projekt zur Rechtschreibförderung in den fünften Klassen zusammen. Des Weiteren kooperieren wir mit dem Fachbereich Didaktik der Biologie-Fakultät der Universität Bielefeld. Das sogenannte „Drehtürmodell“ im Differenzierungsbereich der Mittelstufe - bei dem einzelne, besonders begabte Schülerinnen und Schüler zwei Fächer belegen, die zur gleichen Zeit unterrichtet werden, wodurch die Jugendlichen gefordert sind, den jeweils verpassten Unterricht eigenständig nachzuarbeiten sowie fachliche Beratungsstunden intensivieren die individuelle Förderung. Gibt es für die alten Sprachen genügend Lehrernachwuchs? Hans-Joachim Nolting: Insgesamt ja. Da haben wir es vergleichsweise leichter als andere, weil uns Studierende mit dem Berufsziel Latein- oder Griechisch-Lehrer bzw. Referendare natürlich auch von sich aus in den Fokus nehmen. Wird immer ein Leistungskurs Altgriechisch zustande kommen? Hans-Joachim Nolting: Das kann ich nicht vorhersagen. In der Regel sind diese Kurse eher klein, wir bieten sie in der Regel und

„Deutschlands Best Private Bank 2011“ Deutschlands bester Vermögensverwalter Aktien und Renten Deutschlands beste Bank für Unternehmer Spitzenleistung. Weltweit. Für Sie persönlich. Das Private Wealth Management der Deutschen Bank wurde von Euromoney in 20 von 34 Disziplinen als Nr. 1 ausgezeichnet. Es ist unser Anspruch, das Vermögen unserer Kunden zu schützen und zu mehren. Besuchen Sie uns an einem unserer 36 Standorte in Deutschland oder erfahren Sie mehr auf www.pwm.db.com/de

31

wenn möglich an. Organisatorisch gibt es schicken. Sind die Eltern anspruchsvoller die Form des sogenannten Huckepack-Kur- geworden? ses, bei dem wir Grund- und Leistungskurs Hans-Joachim Nolting: Das scheint kombinieren. manchmal so. Keine Frage, die Distanz zwiWährend meiner Zeit am Ratsgymnasium schen Lehrern und Eltern ist erheblich vervon 1979 bis 1988 haben meine Eltern ein ringert. Wichtig ist, dass die Kolleginnen einziges Mal bei einem Lehrer zuhause an- und Kollegen sowie die Eltern in gegenseigerufen. Heute hat man den Eindruck, dass tigem Respekt zusammenarbeiten und das Druckseiten einem Arbeitsgang Eltern Zwei permanent mit deninLehrern in Kon- Wohl des jeweiligen einzelnen Kindes im Kostengünstig zur Herstellung von Büchern Katalogen takt sind, abends privat anrufen und E-Mails Blick und haben. Gut geeignet auch für kleine Auflagen Kurze Produktionszeiten durch 3-Schichtbetrieb Perforieren und Gummieren möglich 4-farbig plus Schmuckfarben beidseitig Gut zum Druck von Zeitschriften und Anzeigenblättern Papierlaufüberwachung und Farbkontrollsystem Inline Bis zu 10 Farben in einem Bogenlauf und einmalig in Bielefeld

zehn gute Gründe...

zehn gute Gründe...

Zwei Druckseiten in einem Arbeitsgang Kostengünstig zur Herstellung von Büchern und Katalogen Gut geeignet auch für kleine Auflagen Kurze Produktionszeiten durch 3-Schichtbetrieb Perforieren und Gummieren möglich 4-farbig plus Schmuckfarben beidseitig Gut zum Druck von Zeitschriften und Anzeigenblättern Papierlaufüberwachung und Farbkontrollsystem Inline Bis zu 10 Farben in einem Bogenlauf und einmalig in Bielefeld

manroland 710 P

unser neues Flaggschiff in der Printproduktion

Hans Gieselmann Druck und Medienhaus GmbH & Co. KG • Ackerstraße 54 • 33649 Bielefeld Tel.: 05 21 / 9 46 09 0 • Fax: 05 21 / 9 46 09 99 • [email protected] • www.gieselmanndruck.de

GIE_Anz_710p_136_200_mit_Gruenden.indd 1

11.02.11 11:57

32

manroland 710 P

StD Rudolf Lübbert (1915-1987) Achim Redeker, Abi 1962 Es ist eine gute Idee unseres Vorsitzenden Hermann Schulze-Niehoff, dieses Forum auch mal für Lehrerportraits zu öffnen, Persönlichkeiten, die uns in unterschiedlicher Gewichtung geprägt haben, Originale eben, an die eine Erinnerung lohnt. Wir haben uns – in einer zukünftig hoffentlich langen Reihe – als Introitus für „Jacky“ Lübbert entschieden, der uns in den 9 Jahren Rats in Sport und Geschichte, in der Oberstufe auch in Deutsch/Philosophie unterrichtete. Rudolf L. wurde 1915 in Löhne geboren und wuchs dort mit 7 Geschwistern auf. Er besuchte das Herforder Gymnasium (Geschichte 1, Mathe schlecht), nach dem Abitur 2 Jahre Lehrerausbildung in Oldenburg, die – der unseligen Zeit geschuldet – abgebrochen werden musste wegen eines 2jährigen Arbeitsdienstes und – schicksalhaft – direkt anschließender Militärzeit. In Italien erlebte er unversehrt das Kriegsende und ein halbes Jahr amerikanische Gefangenschaft. Lübbert hat tragischerweise 3 Brüder im Krieg verloren. In dieser chaotischen Nachkriegszeit mit auch finanzieller Enge gestaltete sich der Beginn des Studiums schwierig. Er wohnte bei den Schwiegereltern am Niederrhein und fuhr von dort jeden Tag in die Uni nach Köln, belegt waren die Fächer Philosophie, Deutsch und Geschichte, ein Semester in Freiburg erweiterte den Horizont. Wegen der ausgesprochen schlechten Anstellungssituation verbesserte er seine Bewerbungsaussichten durch eine zusätzliche Ausbildung zum Sportlehrer. Nach 2 Referendarjahren in Herford gelang ihm für sein gesamtes berufliches Leben der Wechsel zum Rats. Die letzten 4 Jahre leitete er ein Studienseminar in Münster und hielt dort Philophosieprüfungen ab. 1987 starb Rudolf Lübbert, er wurde in Kirchdornberg unter großer Anteilnahme – auch von aktiven und ehemaligen Kollegen und ehemaligen Schülern – beerdigt.

Seine liebe Frau – natürlich wichtige Informantin dieses Lebenslaufs – lebt in absolut geistiger und körperlicher Frische noch immer in dem schönen Haus in Dornberg und feiert in diesen Tagen ihren 90. Geburtstag. Warum erinnern wir uns immer wieder so gerne an „Jacky“?

In den 50er Jahren war sein Spitzname übrigens „Panzerfaust“, eine etwas übertriebene Bezeichnung seiner spannend und zeitaufwändig inszenierten Backpfeifen, die bei uns allerdings keinerlei Frust oder sogar Traumata und auch keine elterliche Intervention (wir erzählten zu Hause ja nichts davon, es war abgehakt, weil irgendwie gerecht empfunden) bewirkten, sondern nur sportliches und mutiges Verhalten vor den anderen abverlangte. Lübbert war ganz sicher ein hochgebildeter Lehrer, der nie arrogant, eher bescheiden auftrat. Die Vermittlung von Wissen auf höchstem Niveau war engagiert, teilweise auch emotinal begleitet, um die Wichtigkeit des jeweilgen Themas uns vor Augen zu führen.

Viele von uns haben das erst viel später in der Konfrontation im Studium und im Leben mit anderen Menschen als ungewöhnlichen Vorteil realisiert. Seine besondere Liebe galt Nietzsche, Schopenhauer und auch Hölderlin, die er uns mit der ihm eigenen Begeisterung nahezubringen verstand. Aber auch das stimmt: gegenüber geforderter Leistung war er kompromisslos, ohne wenn und aber auch in den Noten („Ihre Leistung ist 4-, da das erste Drittel Mangelhaft schon überschritten war“), so ist es nahezu verständlich, dass nicht unbedingt jeder

33

mit ihm klar kam. Grobe Dummheit war ihm zuwider, dann konnte er häufig nicht leise bleiben und flüchtigte sich – so sahen wir es jedenfalls – in zynisch anmutendende Sentenzen. Wie z. B.: „Sie infantiles Ungetüm im embryonalen Stadium“, oder milder:“ wenn Sie schon die geschichtlichen Zusammenhänge nicht verstehen, so lernen Sie doch wenigstens ein par Zahlen auswändig“. Doch immer, und das betone ich, hatte unsere Klasse das Gefühl, dass Jacky jeden von uns respektiert. Soll ich noch von seinem durch sein philosophisches Denken geprägten Atheismus reden? Nein, ich tue es nicht. Nur so viel, um auch Legendenbildungen vorzubeugen: Nie hat er uns, auch im jahrzehntelangen hinterfragtem Rückblick, in diese Richtung zu beinflussen versucht, vielmehr zitierte er un-

34

aufgefordert oft Nietsches letzten Satz: „Ich kann nicht glauben, aber ohne Glauben ist es schrecklich“ Ein Höhepunkt in unserer Schulzeit war sicher die legendäre und auch im langen Rückblick phänomenale 1. Griechenlandfahrt, die von StuDir. Heinrich Thies so unglaublich erfolgreich organisiert war und ohne ihn auch gar nicht stattgefunden hätte. Hier erlebten wir einen einfühlsamen und liebenswerten Menschen, der uns fasziniert von dem überwältigenden Neuen erzählte. Dies war sicher ein Grund für die nach dem Abitur entstandenen vielen Freundschaften. Eine Persönlichkeit wird immer kritisch und ambivalent beurteilt, das macht sie letztlich aus. Wir jedenfalls danken Jacky dafür, eine ganze Generation nachdenklich gemacht zu haben.

Achim Boenigk und Schullandheim auf Langeoog – Eine Ära geht zu Ende StD Achim Boenigk (Abi ’68) und OStR Arnold Wendland In den Sommerferien 1960 ist der Sextaner Achim Boenigk zum ersten Mal im Schullandheim auf Langeoog gewesen. Das Haus in der Willrath-Dreesen Str. 9 sah damals innen wie außen deutlich anders aus als heute „Die drei Langeoog-Aufenthalte haben mich als Schüler sehr beeindruckt. Das Ratsgymnasium als möglichen Arbeitsplatz in den Blick zu nehmen, dafür haben diese keine geringe Rolle gespielt. Als das dann im September 1975 Realität wurde und ich am Rats anfing, wollte ich natürlich möglichst bald selbst einen Aufenthalt begleiten und gestalten.“ In den Osterferien 1976 war der Referendar Achim Boenigk zum ersten Mal mit einer Schülergruppe im Schullandheim. Das Haus hatte sich ein wenig verändert. „Der erste umfangreiche Umbau des Heimes 1978/79 stellte einen besonderen Einschnitt da, endlich war ein großer Schritt getan, die Notwendigkeit weiterer Veränderungen war aber gleichzeitig offenkundig. Mein Eindruck - ‘ hier geht mehr’ – brachte mich zu dem Entschluss, mich auch in offizieller Funktion im Verein Schullandheim zu engagieren.“ Angefangen hat die Intensivphase Langeoog für Herrn Boenigk Ende der Achtziger, kurz vor dem 40-jährigen Jubiläums des Schullandheimes. 1987 hat sie mit der Zuständigkeit für die Belegungspläne des Heimes. Mit dem Jubiläum ging dann auch die Verantwortlichkeit für das Rechnungswesen und für Haus und Personal von Herrn Thies auf Herrn Boenigk über. Das Gebäude sah ein wenig anders aus als heute. Der vordere Teil des Hauses bestand aus einem hölzernen Anbau. In den siebziger Jahren war hier der so genannte „Glaskasten“ mit Holz verkleidet worden. Aus der früheren Bibliothek wurde ein Waschraum für die Jungen. Das Haus bestand aus Nord-

Achim Boenigk

und Südflur, die oben keine Verbindung hatten. Die Waschräume befanden sich im Erdgeschoss. Der Dachboden des Hauses fungierte als Abstellraum und war gänzlich unisoliert. Das Haus wurde bis dahin mit Ausnahme einer Gruppe von Lehrlingen der Firma Miele, die sich im März des Jahres hier auf ihre Prüfungen vorbereiteten, ausschließlich von Schülern des Ratsgymnasiums bewohnt. Anfang der Neunziger änderte sich das: Die Fremdbelegung brachte erste Kontakte mit anderen Schulen. Im Jahre 1990 hatte Herr Boenigk die Erstellung der Stundenpläne am Ratsgymnasium übernommen. Zur seiner Entlastung wurde die Arbeit für Langeoog ab 1992 anders verteilt: Die Rechnungsführung übernahm Herr Wendland, die Erstellung des Belegungsplanes blieb weiterhin in den Händen von Herrn Boenigk und Dinge um Haus und Hof sowie die Zivis sollten im Team erledigt werden. „Dass die Wahl auf Arnold Wendland fiel, war für mich der absolute Glücksfall. Die Zusammenarbeit verlief dermaßen reibungslos, dass sogar kaum Absprachen in der Aufgabenverteilung notwendig waren, aber auch als notwendiges Korrektiv habe ich ihn jederzeit überaus geschätzt. Und das Wichtigste: Der Spaß kam niemals zu kurz und gegenseitige Unterstützung waren eine Selbstverständlichkeit. Das war die Basis für die Umsetzung großer Pläne.“ In der Folgezeit entstand der Wunsch, das Haus zu erweitern. Es erfolgte dann der Umbzw. Anbau des Hauses 1995/1996.

35

Der Anbau 1995/96

„Es galt, große Bedenken im Vorstand wegen der hohen Verschuldung und zum Teil heftige Widerstände im Kollegium auszuräumen, und für diese Überzeugungsarbeit war die Einigkeit mit Arnold Wendland eine riesige Erleichterung.“ Bei dem Umbau musste dann der Bauprofi Achim Boenigk zusammen mit Herrn Tubbesing maßgebliche Anteile der Bauleitung übernehmen. Durch Eigenleistung sollte ein wesentlicher Betrag der Baukosten eingespart werden, so dass es in dieser Zeit einige Arbeitsgruppen anzuleiten galt: eine Abrissgruppe, eine Silvestergruppe, eine Last-Minute-Osterferienarbeitsgruppe und einige Zwischendurcharbeitsgruppen. Es waren Kollegen, Schüler, Ehemalige, Freunde, die mit nach Langeoog kamen und voll zupackten. Trotz großer Anstrengungen war die Stimmung immer sehr gut. Man erinnert sich noch gern daran. Nach all diesen Arbeiten konnte sich das Haus am Tag des 50-jährigen Jubiläums des Schullandheimes, als die ganze Schule auf der Insel war, in einem sehr guten Zustand präsentieren. Bewundernswert waren die Freude an der Bauerei und das handwerkliche Geschick

Umbauarbeiten mit Ulrich Dresing

36

von Herrn Boenigk, und natürlich war das auch ein Segen für unser Heim. Bewundernswert aber auch, wie er immer ein Händchen dafür hatte, Schüler, Eltern und Freunde für die Sache zu begeistern. So konnte er immer mit vielfältiger Unterstützung rechnen. Ein besonderes Highliht war es dann, als „Tischlermeister“ Boenigk (der er sicher auch gern geworden wäre) auf Elektromeister Ulrich Dresing traf. Zwei Ausbauprofis begegneten sich. Und so ergaben sich für unser Haus ungeahnte Möglichkeiten, die Eigenarbeit am Haus zu intensivieren. „Der Zufall wollte es, dass mit Ulrich Dresing Engagement und Professionalität zugleich für die Weiterentwicklung unseres Schullandheimes gewonnen werden konnten. Bei einer Besichtigung des Heimes durch die Eltern meiner damaligen Klasse hatte Herr Dresing sofort Feuer gefangen und sich spontan für den nächsten Arbeitseinsatz zur Verfügung gestellt – der Beginn einer großen Freundschaft! Bei den umfangreichen gemeinsamen Arbeiten während der letzten zehn Jahre habe ich außerdem eine ganze Menge lernen können, was handwerkliche Dinge angeht. Also: Ein erneuter Glücksfall!!“ Heute ist der Boden des Hauses bis auf den letzten Quadratmeter ausgebaut und vollständig isoliert. Das Dachgeschoss hat etliche neue Fenster erhalten.

In – größtenteils - Eigenarbeit sind hier entstanden: – ein Zivi-Appartement, – ein neues Begleiter-Zimmer, – ein weiteres Schülerzimmer für große Gruppen, – ein neuer Raum für die Koffer, – ein neuer Trockenboden (für die nassen Handtücher), – ein kleines Appartement für den Vorstand, – ein vollständig ausgebauter Abstellraum. Nebenbei ist im Erdgeschoss noch der alte Mädchenwaschraum zu einem Computerraum umgebaut worden. Und weil sonst alles fertig war, wurde der Essraum erneuert. U.a. neue Deckenverkleidung, neue Beleuchtung - auch hier viel Eigenarbeit! So ist auch ein Teil der Solaranlage, die zusammen mit einer neuen Heizung eingebaut wurde, in Eigenarbeit entstanden. Für die wirtschaftliche Entwicklung des Schullandheimes war der Anteil an Einsparungen durch Eigenleistung von entscheidender Bedeutung. „Bei allen Bauvorhaben war von Anfang an klar, dass Einsparungen durch Eigenleistung notwendig aber nicht ausreichend sind. Es galt, die Einnahmeseite zu erhöhen, also die Fremdvermietung zu intensivieren. Mit dem Ausbau des Dachbodens war erreicht, die Bettenkapazität so zu erhöhen, dass wir auch zwei Klassen gleichzeitig Platz bieten konnten – ein Meilenstein für die solide Finanzierung aller unser Pläne.“ Für die wirtschaftliche Entwicklung des Vereins ist natürlich auch eine gute Auslastung des Hauses wichtig. Mit viel Telefoniererei und Geschick ist es Herrn Boenigk gelungen, die Lücken in den Belegungsplänen in den meisten Fällen zu schließen und dafür zu sorgen, dass unser Haus neben der Eigenbelegung durch Fremdgruppen nahezu ausgebucht war. Die Einstellung und Betreuung der Zivis ist immer eine Sache gewesen, die wir sehr ernst genommen haben. Seit 1992 haben 49 Zivildienstleistende ihren Dienst im Schullandheim in der Regel sehr ordentlich wahrgenommen. Der allerletzte verlässt im September 2011 das Heim.

Dienstreise nach Langeoog mit Herrn Nolting

Nach zähen Verhandlungen über Formulierungen im Kaufvertrag ist es im Frühjahr dieses Jahres gelungen, von der Gemeinde das benachbarte Grundstück, das vom Gebäude bis zum Teich (früher: Feuerlöschteich) reicht, zu erwerben. „Dass das Nachbargrundstück nur gepachtet war, wurde seit jeher mit großem Argwohn betrachtet: Wie ergeht es uns, wenn die Inselgemeinde an einen Investor verkauft und dieser dort ein Hotel baut? Solange ich zurückdenken kann, erschien es aber als unerfüllbarer Traum, dies Grundstück käuflich zu erwerben. Dass wir in den vergangenen Jahren so wirtschaften und diesen Traum jetzt doch realisieren konnten, macht mich einerseits stolz, schafft aber auch die Gelegenheit, alle offiziellen Verantwortlichkeiten nach 25 Jahren jetzt abzugeben. Ich freue mich, dass mit Markus Panhorst ein engagierter junger Kollege meine Aufgaben übernehmen wird. Nach dem Motto: ‘Ein Leben ohne Schullandheim ist möglich, aber nicht sinnvoll’, werde ich im Kuratorium des Vereins aber gerne weiter mitarbeiten und für handwerkliche Tätigkeiten auf Langeoog zur Verfügung stehen.“ „Lieber Achim, in all den Jahren bist Du gefühlt 1000-mal in Langeoog im Heim gewesen, in all den Jahren hast du nicht einmal die Fähre verpasst, wenngleich es häufig den Anschein hatte. Bestimmt erinnerst Du Dich an folgendes Scenario am Ende der vieler Aufenthalte mit Reparatur- oder Umbau-Gruppen: Alle sind startklar und machen sich auf den Weg

37

zum Bahnhof. Aber wo ist Achim? Der ist noch unter der Dusche oder im Photolabor! Dann ganz unaufgeregt der Ruf von oben: „Geht schon mal los, ich komm gleich nach“! Manchmal warst Du ein wenig außer Atem, aber Du kamst immer pünktlich. Mehr als einmal habe ich von Dir den Satz gehört: „Ich finde es gut, wenn jemand was macht!“ Und nach diesem Motto hast du auch immer gehandelt. Du kannst ganz sicher sein: Alle in Deiner Umgebung fanden es auch immer gut, wenn du was gemacht hast. Wenn Du Deine offiziellen Aktivitäten auf unserer Insel nun beendest, freue ich mich, dass Deine Aktivitäten auf einer anderen Insel eine Fortsetzung finden.

Herr Boenigk und unsere Hauswirtschaftsmeisterin Frau Dey

Das finde ich gut, viel Glück dabei!“ Übrigens: Würden wir Herrn Boenigk nach einer Einschätzung seines überragenden LangeoogEngagements fragen, wäre die Antwort knapp und eindeutig: “… nicht schlecht!“.

Klassenfahrt nach Hause? Erfahrungsbericht einer Quintanerin Jana Uffenkamp, Quinta In der Sexta fährt die Ratsschülerin / der Ratsschüler zum ersten Mal ins Schullandheim nach Langeoog - mit gemischten Gefühlen: Einerseits freut man sich darauf, mit der ganzen Klasse und den (neuen) besten Freunden an die Nordsee zu fahren, alles zusammen unternehmen zu können, gemeinsam Spaß zu haben, Unterricht einmal anders zu erleben. Andererseits ist das schon eine ziemlich lange Zeit, die man von zuhause, von den Eltern und Geschwistern sowie dem Hund getrennt ist. Man fragt sich: Halte ich es überhaupt so lange ohne meine Familie aus? Die Antwort lautet: Ja! Natürlich gibt es Momente, in denen einen das Heimweh überkommt, in denen man fürchterlich traurig ist. Doch man ist füreinander da, denn alle Kinder befinden sich in der gleichen Situation. Gegenseitige Unterstützung und intensives miteinander „Quatschen“ machen stark. Tagsüber bestimmen zahlreiche Aktivitäten den Tagesablauf: In der Sexta haben wir z. B. Biounterricht di-

38

rekt draußen auf der Insel vor Ort erlebt und die passenden englischen Inselvokabeln gab es gleich dazu. Daneben half das Alf-Projekt (soziales Lernen) manche Probleme leichter zu nehmen oder zu verstehen. Da unser Klassenlehrer ein Mathelehrer ist, hatten wir natürlich auch Mathematik, aber selbst das war anders und der Lehrer viel entspannter… Natürlich gab es auch Pflichten im Haus, wie zum Beispiel den Tischdienst, bei dem man für die ganze Gruppe den Tisch decken und anschließend spülen musste – in der Gruppe gar kein Problem, im Gegenteil, eigentlich hat es sogar Spaß gemacht. In den Pausen und am Abend wurde viel gespielt und gefeiert. Jetzt bin ich schon am Ende der Quinta und meine Parallelklassen waren alle schon zum zweiten Mal auf L’oog. Meine Fahrt liegt direkt vor mir und ich freue mich wieder „nach Hause“ auf die Insel zu kommen. Die Parallelklasse hat Minuszahlen als Hüpfspiel auf dem Hof viel leichter und lustiger

als zuhause in Bielefeld gelernt und bei einem großen Balladenprojekt (natürlich zum Thema „Wasser“) Bühnenbilder gemalt, Requisiten im Kunstkeller gebastelt oder im Fahrradschuppen gebaut, Texte erarbeitet und auswendig gelernt, um sie zum krönen-

den Abschluss vor allen szenisch darzustellen. Dazu gab es Sport am Strand und auf dem Fußballplatz, Schwimmen, Kutterfahrt, Wattwanderung und vieles mehr.

Meine Vorfreude ist jetzt groß. Und wenn wir dann wieder zu Hause sind, wird bestimmt nicht nur ein einzelnes Kind vom „Fernweh“ gepackt. Schon Monate bevor die nächste Klassenfahrt in der Untertertia ansteht, wird man vielleicht auch dann wieder mit seinen Freunden die Dekoration des Zimmers besprechen, überlegen, wie man seine Lehrer am besten ärgern könnte, und ausmachen, welche gemeinen Tricks man diesmal anwenden könnte, um das Nachbarzimmer im Zimmerwettbewerb zu schlagen.

Neues aus Benin/Westafrika: Krankenwagen rettet Menschenleben / Neubau der Bethleem Ecole Kirsten Rottmann, OStR´ Im Februar 2011, ein Jahr nach der Übergabe des Krankenwagens an die Krankenstation Bien-Etre et Partage in Womey, erreicht uns ein ausführliches Dankschreiben und ein erster Jahreseinsatzbericht von Dr. Babagbeto: Chers amis ! C’est avec une grande joie qu’après avoir envoyé le rapport d’activité du centre de santé , j’ai le plaisir de vous envoyer le rapport d’activité de la BDW de la date de la remise de cette Ambulance au Centre de Santé de Womey le 28/02/2010 au 31/12/2010. Somme toute nous avons reçu les félicitations de notre ministère de la Santé pour le travail humanitaire effectué par notre ONG. Ses félicitations sont donc les vôtres. MERCI A TOUS CEUX QUI ONT OEUVRE POUR QUE LA BDW SOIT AU BENIN Vielen Dank, Modeste

BDW an der Krankenstation mit dem Schulleiter und Besucherin

Insgesamt rückte der von den Ratsschülern durch viel Engagement und kreativen Einsatz finanzierte BDW („Benin-DoktorWagen“) vom Typ Mercedes Wolf 162 mal aus, um Menschen im gesamten Landkreis um das Dorf Womey herum in umliegende Krankenstationen oder in entfernte Hospitäler zu transportieren.

39

Die Entfernungen, die dabei überwunden werden, liegen zwischen 35 und 60 Kilometer. Dr. Babagbeto unterstreicht in seinen Berichten und Mails die gute Wahl des Fahrzeugtyps, der oft als einziges Transportmittel in den Monaten der Regenzeit die zum Teil völlig überfluteten Straßen passieren kann. Der Wagen hat seine erste Inspektion in Afrika und einen überdachten Unterstand („CarPort“) erhalten. Der Mechaniker und Fahrer kümmert sich vorbildlich um das Fahrzeug. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu sichern, wurden Unterhaltskosten für Versicherung, Inspektion und Wartung des Fahrzeugs sowie für das Gehalt für den Krankenwagenfahrer durch den Kuchenverkauf beim Elternsprechtag vom Posten Benin erwirtschaftet. Ein tolles Projekt, mit dem der Posten Benin sich in diesem Jahr beim Kinderwelten Award 2011 vorgestellt hat. Stolz können wir auch auf die 10-jährige Partnerschaft mit der Bethleem Ecole sein. Die Spenden des zurückliegenden Schuljahres legten den Grundstein für den dringlich benötigten Anbau von vier Schulklassen. Dabei sei ausdrücklich noch einmal Herrn Pfarrer Genetzky gedankt, der anlässlich seines Ordinationsjubiläums auf Geschenke verzichtet hat und um Spenden für die Ausstattung eines Klassenraums der Bethleem Ecole gebeten hat. Ebenso gedankt sei dem Literaturkurs, der die Einnahmen eines Auftritts für die Partnerkinder in Afrika zur Verfügung stellte. Rückblickend hat die Weihnachtspäckchenaktion des letzten Jahres die Rekordzahl von 659 Päckchen ergeben, die als Beiladung mit einem Con-

40

Neubau der Schulklassen an der Bethleem Ecole in Benin

tainer verschifft wurden. Das traditionelle Schulfest anläßlich der Päckchenverteilung musste in diesem Jahr leider aus Kostengründen in Benin ausfallen. Die Ratspäckchen wurden von den Klassenlehrern in den Klassen verteilt. Trotzdem war die Freude wieder riesengroß. Noch vor den Sommerferien erreichte uns ein Paket mit Dankesbriefen der BethleemSchüler und – Schülerinnen. Der Ausbau der Schulklassen ruht zur Zeit, wird aber mit den Geldern aus Aktion Tagwerk 2011 weitergehen können. Daher gebe ich den Dank von Schulleiter Noel Dassou, Schulleiter der Bethleem Ecole, mit Freude an alle Ratsschüler und - schülerinnen weiter. Zum Schluß ein Ausblick auf das Schuljahr 2011 / 2012: Die SV plant bereits einen Sponsorenlauf für die Halbwaisen- und Waisenkinder der Schule in Benin, um den Schulbesuch für ein weiteres Schuljahr und die Mittagsverpflegung dafür zu sichern.

The Abingdon Exchange 2010 Tarik Wörmann (O III a) On 3rd October we (23 pupils of 9 a-c, Dr. Bleike and Dr. Schütze) left Bielefeld in order to stay in Abingdon, England, for ten days. Abingdon is a little town only 30 minutes south of Oxford. However, first we had to reach Abingdon, but that was no problem because we never got stuck in a traffic jam. So we arrived on time and all parents and partners were already waiting to pick us up. Then we spent a relaxed first evening at our host families’ and most of us went to bed early because it had been a long journey. On Monday, school started for us. At first it was a bit funny to see all the others in their uniforms. However, we got used to it and so the lessons started after a guided tour of the school. We noticed that Abingdon School is really big and interesting. Sometimes the lessons/classrooms were overcrowded, so some German pupils had to stay in the common rooms and keep themselves occupied. On the other hand sometimes there were only a few pupils present in the lessons. And by the way I want to mention that the lessons only lasted 35 minutes. On Tuesday we went to Portsmouth to see some old ships: the “HMS Warrior” and the “HMS Victory”; the latter is more famous because it was the

ship of Lord Nelson, who beat Napoleon’s ships in a difficult sea battle, the Battle of Trafalgar.

The next two days we stayed in school. On Friday we went to Oxford to visit “Keble College”, one of the many colleges Oxford is famous for, and the “Pitt River’s Museum”, where we saw some huge dinosaur skeletons. On Saturday we had to go to school again, where we played water polo, which is like “Wasserball” in Germany. In the afternoon and on Sunday we stayed with our host families. Most of us visited London at the weekend. On Monday we went to the “Black Country Museum” near Birmingham. It was quite interesting there, but I think six hours in a museum were a bit hard. Tuesday was the last day in school for us. After two last periods in Abingdon School we went to Oxford again. This time we visited “Christ Church College”, where a little part of the “Harry Potter” films was filmed. On Wednesday, 13th October, at 6 a.m. we left Abingdon to return to Germany. To sum up I must say that this exchange was a valuable experience and I would recommend it to all pupils of the following years.

Gruppenfoto der England-Austauschgruppe im Schujahr 2010/2011 vor dem Segelschiff „Victory“ in Portsmouth (Die „Victory“ war Schiff des Lord Nelson in der Seeschlacht bei Trafalgar.)

41

The Abingdon Exchange 2010 Sophie Engel (O III b) On 3rd October we started our journey to Abingdon, England. After a very long bus journey we finally arrived at the car park of St Helen’s (the girls’ school). And the adventure began! On our first day in school we got a guided tour. The school is very big, very nice and has some special rooms or buildings like a dance studio, an assembly hall and a theatre. It also has a small chapel. Every class has its own room, where they meet before lessons. The teachers check attendance and give the girls some important information. Then they go to Assembly without speaking. Every teacher has her/his own room, so the students walk around a lot. Now let me say something about the excursions: We went to Portsmouth, Oxford and to the Black Country Museum (near Birmingham). We visited ships, colleges and

museums. It was very interesting (for example the dining hall of Christ Church College where Harry Potter was filmed). After we had visited something, we always had some free time to go shopping or walk around. Oxford has some very nice milk-shake shops … Some of us even went to Bath and most of us visited London with our host families at the weekend. Our partners and host families were all very nice and we had a great time with them. On Sunday some of us had a real “roast dinner”, which was very yummy. After the ten days we were all very sad to leave! All in all we had a great time, which I was lucky to have experienced. It was not that hard to speak English all the time and we hope that the English pupils will like Germany as much as we liked England.

The Abingdon Exchange 2010 Christian Mattiat (Jahrgangsstufe 11/EP) „Ich habe sehr viel gelernt“ Über meine Zeit in Abingdon Anfang September 2010 war es so weit: Ich stieg in den Flieger nach England mit einem guten, gespannten und aufgeregten Gefühl und natürlich Übergepäck. Ein Jahr zuvor hatte ich noch keine Ahnung, dass es so laufen würde. Doch auf die Anfrage von Herrn Dr. Bleike hin hatte ich beschlossen, mich für das Abingdon- Stipendium zu bewerben. Nachdem ich im Dezember und Januar eifrig an meiner Bewerbung gearbeitet hatte, konnte Frau Dr. Schütze sie endlich abschicken. Die Entscheidung kam dann schnell: Ich durfte für einen term mit Stipendium auf die Abingdon School gehen. Kurz danach kam dann ein „Rückschlag“: Zur Einordnung in die richtigen Kurse musste ich Tests in drei von vier meiner gewählten Fächer schreiben; aber auch das ging

42

vorüber. Zum Glück war es mir genehmigt worden, sie unter der Aufsicht von Frau Dr. Schütze am Ratsgymnasium zu schreiben, so dass ich dafür nicht nach England reisen musste. Als ich dann Abingdon School zwei Jahre nach meiner Teilnahme am Austausch wiedersah, fühlte ich mich in gewisser Weise gleich zu Hause, zumal ich damals schon 10 Tage im Boarding House verbracht hatte. Und genau das war ich jetzt auch wieder, sogar im gleichen House wie damals, nur eben für drei Monate. Es war schön, das Umfeld schon zu kennen und auch es wiederzuerkennen. Den Einstieg erleichterte mir einerseits, dass ich vom Austausch doch noch einige Gesichter kannte und natürlich mein Austauschpartner in meinem House wohnte und andererseits, dass mit mir einige andere neue Schüler in meinen Jahrgang an die Schule kamen.

Oberste Priorität hatte dann erst mal das Kaufen eines school-tie, der ein Pflichtbestandteil der Uniform in Abingdon ist. Und dann ging es in die ersten Unterrichtsstunden. Nach und nach zeichnete sich ab, dass Maths und Physics mich fordern, aber nicht überfordern und English Literature und Music wirklich arbeitsintensiv werden würden. Ich musste feststellen, dass man tatsächlich einen Monat und ca. 5 Essays lang über einem Satz einer Symphonie sitzen kann. Aber gelernt habe ich gerade in Music sehr viel und habe nie den Spaß verloren. Für mich als Musikliebhaber waren 8 Schulstunden Musik einfach herrlich, wenn auch eine Herausforderung. In English Literature hieß es dann englische Gedichte lesen, sowie Hamlet von Shakespeare und Oedipus King von Sophokles. Das war wohl das schwierigste Fach für mich, aber ich habe sehr viel lernen können, nachdem ich mich nach etwa 2 Wochen an das Tempo, in dem meine Lehrerin sprach, gewöhnt hatte. Und in einem abschließenden Test schnitt tatsächlich ein englischer Schüler schlechter ab als ich. Neben dem Unterricht gab es natürlich diverse Angebote in den Bereichen Sport, Musik und Drama, wobei eine Beteiligung an sportlichen Aktivitäten Pflicht war. Ich entschied

mich für den Mix aus meiner Lieblingssportart Hockey, Cross-Country Laufen und einer für mich ganz neuen: Fechten. Zusätzlich konnte ich noch im Schul-Chor mitsingen sowie Instrumental-Unterricht nehmen. Die Erfahrung, als Boarder in der Schule zu leben war sehr interessant und auch zum ganz großen Teil positiv. Auch an den Unterrichtsbeginn erst um 9 Uhr konnte ich mich erstaunlicherweise schnell gewöhnen. Englischsprachige Essays von 800 bis zu 1600 Wörtern waren eine Aufgabe, die mir zum Glück nicht ganz so schwer viel, wie ich vorher befürchtet hatte. Und meine Mitschüler waren wirklich sehr nett. Ein Mix von Schülern aus mehreren Ländern der Welt brachte mich auch der asiatischen Welt näher, was ich ebenfalls größtenteils als positiv empfand. Schlimmer war eigentlich die Entbehrung von Mineralwasser und dunklem Brot. Doch das Essen in der Schulkantine war immer sehr vielseitig. Der Abschied fiel mir dann schwer, da das Trimester in Abingdon eine wirklich schöne Zeit war. Ich habe sehr viel gelernt – sowohl schulisch als auch persönlich – und bin froh, die Möglichkeit zu einer solchen Erfahrung gehabt zu haben.

Projekt Applications and Occupations Dr. Marli Schütze, OStR’ Das viertägige Projekt Applications and Occupations wurde von Dr. Werner Bleike, Rainer Jost und Dr. Marli Schütze durchgeführt. Es richtete sich an eine Zielgruppe in der Einführungshase und konnte auf praktische Weise demonstrieren, wie effizient einzelne Bausteine unseres Schulprofils ineinander greifen können, um die berufliche Mobilität unserer Schüler innerhalb Europas nachhaltig zu befördern. Das Strukturgerüst der einzelnen Bestandteile des Projekts orientierte sich an der realen Sukzession von Prioritätensetzung, Berufswahl, Stellensuche, Bewerbung mit Anschreiben und Lebenslauf, telefonischer Terminvereinbarung und Vorstellungsgespräch. Hierbei konnte auf die Grundlagen

rekurriert werden, die im Rahmen der Berufswahlorientierung gelegt worden waren. Am dritten Projekttag machte Herr Sascha Gutmann, Referent für Studien- und Berufswahlorientierung bei der Barmer GEK Bielefeld, die fünfzehn Teilnehmerinnen auf sehr praktische und anschauliche Weise mit Einstellungstests und assessment centres vertraut. Da inzwischen viele Firmen ihre Einstellungsgespräche auf Englisch durchführen, war unsere Projektsprache überwiegend Englisch, wobei Wert darauf gelegt wurde, den themenspezifischen Wortschatz zu erweitern und auch noch einmal typische grammatische Fehlerquellen zu beleuchten, die einen erwünschten guten Eindruck im

43

Bewerbungsgespräch beeinträchtigen könnten. Der Realitätsbezug unserer sprachlichen Arbeit verdeutlichte den Teilnehmerinnen eindrucksvoll, dass es sich lohnt, in den kommenden zwei Jahren der Oberstufe den Lernzuwachs im Englischen motiviert in den Blick zu nehmen. Auch der Sinn der bereits in der Erprobungsstufe praktizierten Portfolioarbeit, besonders ihr Anteil bei der Schulung der Selbsteinschätzung unterschiedlicher sprachlicher Kompetenzen, wurde den Schülerinnen noch einmal wesentlich deutlicher als bisher. Schließlich gilt es, im Lebenslauf Sprachkenntnisse, mit denen man überzeugen möchte, entsprechend dem Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen präzise zu kategorisieren, wenn man nicht bereits mit einem Cambridge Certificate punkten kann. Medial unterstützt wurde die Arbeit durch video clips, die eine junge Engländerin bei der Berufswahlorientierung mit Unterstützung eines careers counsellor, beim Telefonieren, beim Bewerbungsgespräch und schließlich im Praktikum präsentierte, wobei alle positiven und negativen Verhaltensweisen Anlass zum Gespräch und zur Reflexion boten und anhand von Arbeitsblättern bearbeitet werden konnten.

44

Die Schülerinnen bewerteten dieses Projekt durchweg als sehr positiv, da ihnen seine praktische Relevanz für ihre berufliche Zukunft sehr transparent wurde. Simulationen von Selbstpräsentationen und job interviews wurden als besonders hilfreich angesehen, nicht nur hinsichtlich ihrer sprachlichen, sondern auch hinsichtlich ihrer non-verbalen Implikationen. Auch die Gelegenheit zum konkreten Abfassen englischer Bewerbungsschreiben und Lebensläufe wurde dankbar aufgenommen, genauso wie die praktische Arbeit mit dem Referenten. Die Schülerinnen waren der Meinung, dass das Projekt Applications and Occupations durchaus für den ganzen Jahrgang Relevanz besäße, empfanden die Gruppengröße von fünfzehn Teilnehmern als „perfekt“ und die Dauer als angemessen. Einige hätten gerne noch mehr Zeit für Simulationen von Bewerbungsgesprächen gehabt. Auch für andere moderne Fremdsprachen, z.B. im Fach Französisch, wurde ein vergleichbares Projekt als gewinnbringend angesehen. Ein derart positives Feedback regt dazu an, über die Institutionalisierung dieses Projekts in der Einführungsphase nachzudenken, besonders vor dem Hintergrund der Verankerung des Europagedankens in unserem Schulprofil.

The proof is in the pudding – or: My year abroad could not have gone any better Emily Murray, Bericht Hinweis: Emily Murray, 22 Jahre alt, stammt aus Ely in Cambridgeshire, England. Sie studiert Englisch und Deutsch in St Andrews in Schottland. Vom 17.9.2010 bis 31.5.2011 wirkte sie als Assistant Teacher am Ratsgymnasium. Hier ist ihr Bericht: It is proving impossible to sum up nine brilliant months in a mere two pages: I feel like I could write a novel. I was quite anxious about spending my year abroad in Bielefeld, not only due to the fact I had spent, up to this point, a grand total of two weeks in Germany, but also because my German friends kept telling me, through chuckles and snorts of laughter, that Bielefeld does not exist. However the proof is in the pudding, quite literally, as I knew Dr Oetker deserts had to come from somewhere. As I pulled up outside my WG in Bielefeld this anxiety soon dissipated – there stood my flatmates-to-be, readying themselves to carry my many bags and kitchen utensils up two flights of stairs, at the top of which awaited a welcome cake and a much needed mug of coffee. One hurdle overcome, the next was my first day at Ratsgymnasium. Fortunately I had already made contact with Dr. Marli Schütze in whose capable hands I remained for the rest of my time at Rats, so there was little reason to worry- everything was sorted. Over the next nine months I was shuffled, quite willingly may I add, from class to class and from teacher to teacher; I must have spoken to almost every pupil at Rats and was able to work closely with the entire English Department. On top of this I ran three AGs in the form of an English Club and two conversation classes; I was extremely impressed with those Rats pupils who were so conscientious and passionate about English that they were willing to stay behind after school- something I know I would have found difficult in my school days.

The level of and aptitude for the English language amongst the pupils is something I find difficult to compare to that of foreign language in British schools. Languages, unfortunately, take a back seat in many British schools and many pupils choose not to learn a foreign language past the age of fourteen; in my school I had to fight to take German as an A level subject as, due to the fact that there were only two pupils interested, my school was considering closing the German Department. Therefore, being in a classroom full of pupils who were able to communicate in a foreign language was a real treat; I was particularly blown away by the ability of the Oberstufe who were able to converse on such topics as the Monarchy, the British Empire and the American Dream - about all of which I have learnt a tremendous amount this year! Comparisons with my own school days would inevitably crop up throughout the year; having attended an independent boarding school the existence of Saturday school at Rats did not shock me, however the early starts were, at first, a little difficult to deal with. Another difference, which I noticed in the classroom, was a rather mature and independent approach to learning - in the form of peer correction. Correcting fellow classmates and, in turn, learning to accept criticism was something I was never encouraged to do at school - if any pupil had done so it probably would have led to fisticuffs in the school yard or being uninvited to a birthday party. This cultural difference was one amongst many differences which I was to become accustomed to this year. I have always thought of German culture as being extremely similar to my own - with our intertwined histories, the Queen herself having German ancestry and our equal desire to beat one another at football - however there are some subtle dif-

45

ferences, particularly in social interaction which have caused moments of awkwardness on my part (awkwardness being again something very British). ‘Small talk’, which has been dubbed ‘social lubrication’ by professionals, is something, I have come to realise, I rely on heavily: on one of my first evenings in my WG I came home from work and was told to do the washing up, which was absolutely correct as it said so on the Abspülplan, however I was immediately offended and went off in a bit of a (completely internalised and silent) huff. I was angry because if my flatmate were to come home from work in England, we would chat for at least five minutes, over a cup of tea of course, before addressing anything like who is to do the washing up. After nine months, however, I am no longer upset by such straight talking and have found myself to be much more direct than before (something I ought to tone done be-

fore I go home!). I have certainly changed in many ways this year and have many wonderful memories of Germany to take away with me. I have managed to travel all over NRW as well as a few trips to other cities such as Heidelberg and Berlin and have taken full advantage of finally living on mainland Europe by travelling over to Poland, Hungary and the Czech Republic. I have also found life-long friends in my flatmates, other language assistants in the Bielefeld area, and the teachers at Rats: in short, my year abroad could not have gone any better. I know I owe much of this success to the English Department at Rats and would like to thank them for allowing me into their classes and for being extremely warm and welcoming. I have been made to feel like a valued member of the department. I have also really enjoyed meeting and getting to know the pupils at Rats and hope to come back for a visit one day in the not too distant future!

Deutschklassenarbeit von Tim Kerkmann (Klasse 9 b) Arbeit Nr. 3 (03.03.2011): Gedichtsanalyse Brunhild Hilf, StR’, Deutschlehrerin Der Bauer – An seinen durchlauchtigen Tyrannen Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu Zerrollen mich dein Wagenrad Zerschlagen darf dein Roß? Wer bist du, Fürst, daß in mein Fleisch Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut Darf Klau und Rachen hau´n? Wer bist du, daß durch Saat und Forst, Das Hurra deiner Jagd mich treibt, Entatmet, wie das Wild? Die Saat, so deine Jagd zertritt, Was Roß, und Hund, und Du verschlingst, Das Brot, du Fürst, ist mein. Du Fürst hast nicht, bei Egg´ und Pflug, Hast nicht den Erntetag durchschwitzt. Mein, mein ist Fleiß und Brot! Ha! Du wärst Obrigkeit von Gott? Gott spendet Segen aus; du raubst! Du nicht von Gott, Tyrann!

46

Das Gedicht „Der Bauer – An seinen durchlauchtigen Tyrannen“, welches von Gottfried August Bürger (1747-1794) im Jahre 1773 verfasst wurde, ist eine moralische Aufforderung an die Angehörigen des damaligen Ersten Standes, nämlich an die Könige und Fürsten. Ein armer, fleißiger Bauer enthüllt hierbei Stück für Stück die wahre Identität seines Lehnsherren, eines „durchlauchtigen Tyrannen“, indem er seine Mühen mit der Verschwendung seiner selbst hergestellten Güter durch den Fürsten, der eine absolutistische Willkürherrschaft ausführt, authentisch beschreibt. Das Rollengedicht setzt sich aus sechs Strophen mit jeweils drei Versen zusammen, wobei der letzte immer der kürzeste ist, was seine besondere Bedeutung als „entlarvende“ rhetorische Frage (Strophen 1-3) oder als wichtige Herausstellung seiner Meinung zum Fürsten (Strophen 4-6) zeigt. Die Strophen enthalten jeweils keine Reime. Dies

beweist, dass es nicht die Intention des Dichters war, einen möglichst wohlklingenden Text zu dichten, sondern vielmehr einen ernsten Appell an die reichen Aristokraten zu verfassen. Das Metrum ist der Jambus, der seine dynamische Wirkung, die von Bürger beabsichtigt wurde, nicht verfehlt. Man spürt darin auch die Wut des Bauern, die sich nach den zahlreichen Schandtaten des Fürsten angestaut hat und die er nun in voller Wut, aber in einer sicheren und wohl gewählten Artikulation, dem Fürsten entgegenwirft. Das Gedicht lässt sich in drei Teile gliedern: In den ersten drei Strophen wirft der Bauer, aus dessen Perspektive der Text von Bürger geschrieben wurde (das lyrische Ich), durch scharf gestellte rhetorische Fragen dem Fürsten sein egozentrisches und rücksichtloses Handeln vor. Dabei fällt besonders der Parallelismus der jeweiligen Strophenanfänge auf, denn es steht immer derselbe Fragesatz dort: „Wer bist du (Fürst), daß …“ (V. 1,4 und 7). Dies zeigt deutlich die Haltung des Bauern zu der angesprochenen Person, der von sich behauptet, „durchlaucht“ zu sein, jedoch gottlos und grausam handelt. Außerdem ist es auffällig, dass anders als in den beiden ersten Strophen das vierte Wort („Fürst“) ausgelassen wird, was typisch für den Verlauf des Gedichtes ist, denn der Bauer wird immer durchdringender und wütender und merkt gleichzeitig, wie wenig fürstlich sich der „Tyrann“ eigentlich verhält. Nach den rhetorischen Fragen, die bereits deutlich die Verachtung des Bauern ausdrücken, folgt der zweite Teil der moralischen Aufforderung beziehungsweise der Darstellung des Fürsten, der im Grund ein Tyrann ist. Dieser zweite Abschnitt besteht aus der Klarstellung, dass alles, was der Fürst so gedankenlos zerstört und „verschlingt“ (V. 11), das Produkt des Fleißes des Bauern ist. Hierbei fallen einige semantische Stilmittel auf, wobei der Vers 11 („Was Roß, und Hund, und Du verschlingst…“) am deutlichsten die Empörtheit und die Wut zeigt, denn er stellt die Tiere nicht nur auf eine Stufe mit seinem Herrn, sondern nennt ihn sogar noch zuletzt. Auch die Ausdrucksweise im Vers 12 und 15 ist auffällig, weil der Bauer beide Male

„du Fürst“ sagt, was ausdrücken soll, dass sich ausschließlich der Fürst für einen wahren Fürsten, der von Gott auserwählt worden ist, hält, obwohl er in den Augen des Bauern (wahrscheinlich ist er jedoch Repräsentant des gesamten unteren Standes) ein gottloser Tyrann ist. Das Ausrufezeichen am Strophenende (in der 5. Strophe noch ein Punkt) sowie die Wiederholung von „Mein“ (V. 15) steht dafür, dass der Bauer, je länger er das Verhalten und seine persönliche Unterdrückung beschreibt, desto aufgebrachter wird. Die letzte Strophe stellt den dritten Abschnitt dar, der als Fazit des lyrischen Ichs verstanden werden kann sowie auch als Höhepunkt seines Zorns. Die scharfe rhetorische Frage in Vers 16 sowie die beiden Interjektionen verdeutlichen die Meinung des Bauern: Er hält den Fürsten für einen gottlosen Tyrannen (s. elliptische Interjektion in Vers 18), denn während Gott Segen auch den armen Menschen entgegenbringt, achtet er nur auf seine eigenen Bedürfnisse ungeachtet der Konsequenzen für die Bauern, die so hart für ihn arbeiten müssen. Das ganze Gedicht über macht das lyrische Ich auf den Kontrast zwischen seinen mühevollen Feldarbeiten und dem gedankenlosen Verschwenden aus nichtigen Gründen des Fürsten aufmerksam. Insofern passt das Gedicht in das Endstadium der Aufklärung, die in Deutschlands besonders von Immanuel Kant, in Frankreich von Rousseau und Voltaire, geprägt wurde („Sturm und Drang“ eher von dem jungen Goethe und Schiller, die als die ersten populäre Stücke verfassten, die die breite Bevölkerung ansprachen): 13 Jahre vor der Französischen Revolution (14.7.1789) wurden die Bauern, nicht zuletzt angetrieben durch die Federkraft der Literatur, sich immer mehr der Ungerechtigkeit ihrer Situation bewusst. Die Fürsten und Könige waren zur Zeit des Absolutismus, der besonders von Ludwig XIV. bis Ludwig XVI. (also zwischen 1643 und 1789 bzw. 1793, dem Jahr der Hinrichtung Ludwigs XVI.) geprägt war, sehr verschwenderisch und forderten beinahe alle Güter der Bauern, sodass diese ein sehr ärmliches Dasein pflegen mussten. Die Bauern wurden immer wütender wie auch das lyrische Ich im Gedicht von Gottfried A. Bürger, in Folge dessen in

47

den nächsten Jahrzehnten die Mitglieder des ersten Standes, die weniger als ein Prozent der Bevölkerung ausmachten (die Bauern knapp 80-85 %), gezwungen waren, diesen Zugeständnisse zu machen, bis letztendlich die Feudalherrschaft abgeschafft wurde. Das Problem, welches in der Geschichte der Menschheit schon immer präsent war (Bauernkrieg von 1524 bis 1526), stellt hier Bürger mit Hilfe des fiktiven Bauern heraus, der im Laufe des Gedichts den Fürsten als einen gottlosen Tyrannen, seine wahre Identität, enthüllt. Ich sehe dieses Gedicht als sehr wichtig für die Zeit an, denn durch dieses wollte Gottfried August Bürger einen Beitrag leisten, um die grausame Situation der Bauern, die sich fleißig von morgens bis abends der Feldarbeit zuwenden mussten, gegenüber den Fürsten, die verschwenderisch alles verprassten, zu verbessern oder gar zu überwinden. Dieser Versuch wurde auch in der Französischen Revolution gemacht, als die Sansculotten gegen die ersten beiden Stände aufbegehrten, was allerdings im Nachhinein auch nicht den erhofften Erfolg erbracht hat. Dieser Streit zwischen den Ständen zieht sich wie ein rotes Band durch die Menschheitsgeschichte, sowohl bei den Römern zwischen den Plebejern und Patriziern, im Mittelalter zwischen Lehnsherren und Leibeigenen oder auch während der industriellen Revolution zwischen der Bourgeoisie und dem Proletariat. Ich bin der Meinung, dass dieses Gedicht nur mit Abstrichen an Aktualität verloren hat, denn, wie oben bereits erwähnt, gab

48

es auch später in der Geschichte (z. B. Karl Marx und Joseph Engels mit dem Kommunistischen Manifest von 1847/48 oder auch der Kommunismus in Russland von 1917 bis 1991 und auch in anderen Ländern wie der DDR, den Ostblockstaaten unter sowjetischer Hegemonie oder in China mit der grausamen Kulturrevolution unter Mao Tse-Tung) viele Versuche, die Situation der zuvor ausgenutzten Bevölkerungsgruppen zu verbessern oder gar Gleichheit für alle zu erlangen, was allerdings auf Grund der menschlichen Natur auf Dauer nicht zu bewerkstelligen ist. Obwohl die Herrschaft des harmonisierenden Volkes propagiert wurde, entwickelten sich diese Staaten zu alles überwachenden Diktaturen ohne jeglichen Pluralismus oder Opposition. Diese hatten mit der Idee des Kommunismus absolut gar nichts mehr gemein. Auch heute noch ist das Gedicht oder zumindest seine Intention sehr aktuell, denn in vielen Ländern der Welt werden den unterdrückten Bevölkerungsschichten immer noch sehr wenige Rechte eingeräumt, wogegen diese versuchen anzukämpfen, was man nicht zuletzt am Beispiel der arabischen Revolutionen in Tunesien, Ägypten oder in Libyen deutlich erkennen kann. Alles in allem kann man also sagen, dass dieses Gedicht authentisch den Wunsch des Menschen nach Freiheit und Rechten ausdrückt, der in der Aufklärung seinen Anstoß gefunden hat und glücklicherweise heute in vielen Ländern erfüllt wurde, doch bis dies in allen Staaten der Welt gelingt, ist es noch ein langer und steiniger Weg.

Schulpartnerschaft zwischen dem Ratsgymnasium Bielefeld und dem Lycée Dominique Villars Gap Bericht über die deutsch-französische Begegnung in Gap 07.02.2011 – 18.02.2011 Gap 2011 – „La vie scolaire et les loisirs“ Marianne Basista, StD’ A Vorbereitung der Begegnung Nach Terminabsprachen der Partnerschulen und Anmeldungen der Schüler im Herbst 2010 ergab sich ein enger zeitlicher Rahmen für die Durchführung der Begegnungen. Der Gegenbesuch aus Gap erfolgte bereits im März dieses Jahres. Es meldeten sich definitiv auf beiden Seiten nur 12 Schüler an. Diese geringe Anzahl beruht einerseits hauptsächlich auf der veränderten Situation für die am Austausch teilnehmenden deutschen Schüler, die sich in der Jahrgangsstufe 10 bereits in der Sekundarstufe II befinden. Das bedeutet eine bereits erfolgte Festlegung zur ( noch vorläufigen ) Weiterführung des Französischen in ihrer Schullaufbahn. Der Französischkurs der 10. Klasse umfasste zu dem Zeitpunkt 25 Schüler. Aufgrund der geringen Anzahl der Deutschlernenden in Gap in der „Seconde“ ergab sich dort das gleiche Bild. Abgesehen von der ungünstigen geringen Teilnehmerzahl im Hinblick auf die Finanzierung der Fahrten und Unternehmungen war die Gruppe von 24 Schülern bei Exkursionen und beim Projekt sehr gut überschaubar. Auch die individuelle Betreuung konnte sehr viel intensiver wahrgenommen werden. Im Januar 2011 war die Zuordnung der Schülerinnen und Schüler abgeschlossen, so dass diese zueinander in Kontakt treten und mögliche Unstimmigkeiten noch bereinigt werden konnten. Dem war bereits eine vorbereitende Sitzung mit Eltern und Schülern vorausgegangen, auf der der organisatorische Rahmen des Austausches, die Vorbereitung und der Ablauf des Programms, die entstehenden Kosten und die Verhaltensregeln für die deutschen Schülerinnen und Schüler in Frankreich besprochen wurden.

Es versteht sich von selbst, dass diese Prozesse ständig von Gesprächen mit unserer langjährigen Deutschkollegin Sabina Eyraud und unserem Deutschkollegen Andreas Thum in Gap begleitet waren. Zur sprachlichen Vorbereitung wurde den Schülerinnen und Schülern der thematische Wortschatz in komprimierter Form an die Hand gegeben und im Unterricht sowie in 4 zusätzlichen Stunden verstärkt aufgearbeitet (Rollenspiele, Verfassen von Briefen und Tagebüchern). Zum gewählten thematischen Schwerpunkt „La vie scolaire et les loisirs“ haben die Schülerinnen und Schüler eine Broschüre mit dem Titel „Le printemps 2011 à Bielefeld en mars 2011“ erstellt, die sie ihren Gästen zu Beginn des Aufenthaltes in Bielefeld überreichten. B Ablauf der Begegnung Abgesehen von den individuellen Erfahrungen der 12 deutschen Schülerinnen und Schüler in den Familien und in ihrer Freizeit standen folgende Schwerpunkte im Vordergrund: 1. Das Kennenlernen der französischen Schulwirklichkeit durch Hospitation im Unterricht der Partnerschule, 2. gemeinsame Aktivitäten mit den französischen Jugendlichen (Unterricht, Projekt und Exkursionen) und 3. die sprachliche Verarbeitung der neuen Erfahrungen (Treffen der deutschen Schüler am Ende des Vormittags, Tagebücher, Interviews). Zu 1: Die Erfahrungen bei der Teilnahme am Unterricht sind individueller Natur und von

49

vielen zufälligen Faktoren abhängig. Es ist sicher nicht gewährleistet, dass jeder Schüler einen exemplarischen Einblick in das Gesamtangebot des Unterrichts einer französischen Schule bekommt. Ebenso sind die Rückmeldungen an die begleitenden Kollegen jeweils nur ausschnitthaft gegeben. Die Gespräche mit den Schülern spiegeln wieder, dass der Unterricht vornehmlich in traditioneller, lehrerzentrierter Form, die auf Mitschrift der Schüler und auf Verzicht mündlicher Beteiligung ausgerichtet ist, abgehalten wird. Bei dem Gedankenaustausch der begleitenden Kolleginnen mit den beiden Deutschlehrern ergibt sich ein ganz anderes Bild. Bei uns in Deutschland diskutierte Unterrichtsformen und –methoden bestimmen die Unterrichtsabläufe. Diese unterschiedliche Wahrnehmung könnte einerseits mit den erforderlichen Methoden beim Erwerb neuer Sprachen erklärt werden, andererseits

50

mit der Tatsache, dass beide Deutschlehrer in Gap deutschen Ursprungs sind.

Zu 2.: Gemeinsamer Unterricht ergab sich im Deutschunterricht, in dem die Schüler als Muttersprachler immer herzlich willkommen waren. Die Projektarbeit hingegen (Vorbereitung und Präsentation an drei Nachmittagen), ermöglichte darüber hinaus intensivere deutsch-französische unterrichtliche Zusammenarbeit. Unser Thema „La vie scolaire et les loisirs des jeunes en seconde“ war grundsätzlich in zwei Arbeitsphasen unterteilt. Zu dem ersten Thema wurde von den deutschen Schülern auf der Grundlage von Interviews in Gap unter Hilfestellung der französischen Partner ein Bericht erstellt und dokumentiert. Das Thema „Les loisirs des jeunes“ wurde in der

gesamten Gruppe in Gap begonnen und in Bielefeld zu Ende geführt. Nach dem Gegenbesuch im März lässt sich als Ergebnis Folgendes festhalten: Das Thema hat die Schüler (sowohl die Projektteilnehmer als auch die Zuhörer) interessiert und motiviert. Insgesamt sind die Schüler zu guten Ergebnissen gelangt (bildliche, schriftliche und mündliche Präsentationen). Insbesondere ist die mündliche Darlegung vor nicht am Austausch beteiligten Schülern als besonders gelungen hervorzuheben. Gebannt und äußerst konzentriert hörten alle Schüler zu, um die sprachlichen Fähigkeiten der Vortragenden und die inhaltlichen Ergebnisse zu erfassen. Von der abschließenden Präsentation ging vor allem für die nicht am Austausch Beteiligten eine hohe Motivation aus. Die Exkursionen nach Grenoble und Marseille veranschaulichten unseren Schülern die Besonderheiten der geographischen Lage von Gap zwischen Hochgebirge und Mittelmeer, wobei in diesem Jahr mit Temperaturen bis zu 15° C im Februar und mit Minustemperaraturen in der Nacht der Hochgebirgsaspekt des südlichen Klimas physisch besonders spürbar wurde. Kulturelle Höhepunkte wurden mit dem Musée de Grenoble und Notre-Dame de la Garde und der Vieille Charité in Marseille in das Bewusstsein der Schüler gerückt. Eine weitere sportliche Exkursion zum Skilanglauf am „Col Bayard“ gemeinsam mit den französischen Partnern stellte in diesem Austausch ein unvergessliches Ereignis für die Schüler dar, sind doch praktische Unternehmungen mit den ausländischen Partnern immer ausgezeichnete Sprechanlässe, die nicht erst künstlich erzeugt werden müssen. Außerdem ist der Skisport selbst natürlich mit der Region verknüpft. Es standen zehn Sportstudenten zur Verfügung, die den nicht Geübten Hilfestellung leisteten, so dass für alle Erfolg und Sicherheit garantiert waren. Günstige Wetterbedingungen mit blauem Himmel sorgten für einen angenehmen Rahmen des Ausfluges. Zu 3: Das regelmäßige Treffen der deutschen Schüler an Unterrichtstagen bedeutet auch

nach den Erfahrungen der Vorjahre immer eine wichtige Möglichkeit, über kleinere auftretende Probleme zu sprechen und sie zu lösen. Auch bietet dieser Treffpunkt Gelegenheit, sprachliche Schwierigkeiten zu beheben. Das Erstellen des Tagebuches in französischer Sprache ist in der Form organisiert, dass jeder Schüler die Aufgabe übernommen hat, über einen Tag Bericht zu erstatten, das heißt, dass pro Tag zwei Versionen vorliegen. Auch an dieser Stelle konnte der thematische Aspekt der Projektarbeit eingebracht werden. Das Tagebuch muss jeweils um die 250 Wörter aufweisen und mit visuellen Mitteln veranschaulicht werden. Am Ende hat jeder Schüler davon ein Exemplar erhalten und somit ein Dokument der Erfahrungen aller Teilnehmer des Austausches und hat auf diese Weise eine wertvolle Erinnerung zur Verfügung. C Schlussfolgerungen Für diesen Jahrgang bedeutet der Austausch wieder einmal ein ungeheurer Motivationsschub für das Erlernen der französischen Sprache: Die Bestätigung der eigenen Kompetenzen vor allem des Sprechens und des Hörverstehens wie auch die konkreten Erfahrungen mit den Menschen sind von unschätzbarem Wert. So erhoffen wir uns einen positiven Effekt für die Weiterwahl des Faches Französisch für den Grund- und Leistungskurs in den Jahrgangsstufen 11 und 12. Die Rückmeldung über das Fortbestehen freundschaftlicher Beziehungen weit über diesen Zeitpunkt hinaus ist jetzt eine Hoffnung. Das gute Einvernehmen, das diese Gruppe charakterisiert hat, wie auch die guten Erfahrungen aus unseren langjährigen Beziehungen mit dem Lycée Dominique Villars in Gap stimmen uns zuversichtlich. Darüber hinausgehend sind die Grundlagen für die Weiterführung unseres seit 29 Jahren bestehenden Austausches gelegt, so dass wir uns auf die Vorbereitung der nächsten Begegnung freuen, die zum 30-jährigen Jubiläum ein besonderes Gesicht bekommen soll. Dazu wird es noch zahlreiche Vorge-

51

spräche im Hinblick auf inhaltliche und terminliche Abstimmungen geben. Konsens wurde bereits bezüglich der Einbeziehung eines etwas größeren Kollegenkreises erzielt: Wie vor zehn Jahren möchten wir interessierte Kollegen an unseren beiden Schulen für einige Tage im Rahmen des Austauschprogrammes 2012 einladen, um auch den Kollegen einen Einblick in Austauscharbeit zu geben, die auf Grund ihrer Fächer nur selten die Mög-lichkeit zur Teilnahme haben oder denen, die als junge Kollegen neu an den Schulen sind. Abschließend ist vor allem festzuhalten, dass

es sich bei der gesamten deutsch-französischen Gruppe um aufgeschlossene Teilnehmerinnen und Teilnehmer handelte, die dafür sorgten, dass es viele fruchtbare Momente für das „Sicheinlassen“ auf anderes und andere gab. Außerdem ist ein außerordentliches Dankeschön an unsere Deutschkollegin Sabina Eyraud und unseren Deutschkollegen Andreas Thum in Gap zu richten, die wieder einmal keine Mühe gescheut haben, den Aufenthalt für alle Beteiligten zu einer ganz besonderen Erfahrung zu machen, die wir nicht mehr missen möchten..

Bericht über die Studienfahrt nach Dresden, Breslau und Prag im Juli 2011 von Florian Eick (OI) Bereits das Vorwort unseres selbst erarbeiteten Referats-Readers mit allen zu besuchenden Orten und historischen Denkmälern ließ einiges erahnen. „8 Tage, 7 Nächte, 5 verschiedene Städte“ hieß es dort. Eine bis dato neben den etablierten Fahrten nach Griechenland und Giglio einmalige Fahrt – sozusagen ein Pilotprojekt. Normann Graeser und Dr. Johannes Altenberend ließen bereits im Spätsommer 2010 verlauten, dass sie eine Fahrt planen, die zumindest den kognitiven Rahmen des zuvor Dagewesenen um einiges sprengen wird. Im Rückblick auf diese Fahrt, die ein knappes Jahr später realisiert wurde, bestätigen wir alle, dass sich die Anstrengungen von Seiten der beteiligten Lehrer und der beteiligten Schüler gelohnt haben. Dresden, Breslau, Prag – auf diversen Organisationszetteln auch gerne als „Studienfahrt Osteuropa“ betitelt, lässt durchklingen, wie dicht gespickt das Programm in acht Tagen sein kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Dresden Am 14. Juli stachen wir also in See: Ein kulturell-historischer See zwischen DDR-

52

Regime, Zerstörung, Wiederaufbau, Flucht, Vertreibung, Kommunismus, vielen Kirchen und Museen und herrlichen Landschaften der sächsischen Schweiz. Zuerst besuchten wir die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Von 1961 bis 1989 war sie in der DDR verkommen, kulturell zerstört und glanzlos geworden – heute durch Milliardeninvestitionen zum Großteil wiedererbaut, saniert und prachtvoll wie nie zuvor. In drei Tagen Dresden besuchten wir den Neumarkt, die 2005 wiedereröffnete Dresdner Frauenkirche, die Galerie der alten Meister samt der „Sixtinischen Madonna“ von Raffael, die drei großen Elbresidenzen sowie das etwas außerhalb gelegene Prachtschloss Pillnitz. Jeder dieser Orte wurde inhaltlich durch jeweils einen Schüler vorbereitet, schriftlich ausformuliert und als Gesamtwerk in einem Reader gesammelt, der jederzeit jedem Schüler vorlag. Die Bedeutung der Stadt Dresden als kultureller Schwerpunkt Sachsens wurde schnell verstanden – sicherlich auch begünstigt durch hervorragend-sonniges und warmes Wetter. Der Höhepunkt dieser drei Tage in Dresden kam jedoch unverhofft. Durch einen glücklichen Zufall hatten wir in der Dresd-

Zu jeder Jahreszeit. Wohnen

Wohlfühlen

Genießen

Astenstraße 24 59955 Winterberg-Altastenberg Tel. 02981/8090 Fax 02981/809198 [email protected] www.astenkrone.de

53

ner Neustadt den ehemaligen sächsischen Innenminister Heinz Eggert (CDU) getroffen, der bereits im März 2011 am Ratsgymnasium zu Besuch war und damals über das Thema „DDR-Ideologien“ berichtete. Heinz Eggert lud uns in den Sächsischen Landtag ein, wo er am nächsten Tag mit Dr. Thomas de Maiziere (CDU) zusammentraf. Er habe mit ihm am nächsten Tag ein Interview auf der Dachterrasse des sächsischen Landtages – direkt an der Elbe nahe der Semperoper gelegen. Die Gruppe willigte ad hoc ein und wir trafen uns mit Eggert in den Abendstunden des darauf folgenden Tages im Landtag. Er führte uns durch den Landtag, stellte uns das Filmteam vor, welches für die Sendung „Eggert trifft“ ein Interview aufnahm, und bat uns kurz abzuwarten. Nach wenigen Minuten fuhren zwei große, schwarze Limousinen vor. Der Minister hatte uns nicht warten lassen. Nach dem Interview zwischen Eggert und de Maiziere nahm sich der Minister viel Zeit für unsere Fragen zu Themen wie der Meuterei auf der Gorch Fock oder den Panzerlieferungen nach Saudi-Arabien und plauderte mit uns ebenso gerne über Privates. Als die Sonne allmählich unterging und wir vor der Kulisse der Dresdner Altstadt ein Bild mit dem Verteidigungsminister machten, wurde uns allen klar, dass der Auftakt zu einer ganz besonderen Studienfahrt gelegt war. Am darauf folgenden Tag fuhren wir früh morgens am Elbufer entlang und lauschten einem Vortrag zu den Elbresidenzen. Von links nach rechts betrachteten wir die italienisch anmutende Albrechtsburg, das französisch-barocke Lingnerschloss sowie das heutige Fünf-Sterne-Hotel Schloss Eckberg im englischen Tabor-Stil. Die Prachtbauten entlang der Elbe bis tief in den Stadtteil „Weißer Hirsch“ beeindruckten uns alle. Im Anschluss besuchten wir die Sommerresidenz August des Starken, Schloss Pillnitz bei Dresden. Schloss Pillnitz ist im Peking-Stil erbaut und die gesamte Anlage lässt asiatische Bauweisen und Stile durchblicken. Dieses Bauwerk ist in Europa als einzigartig anzusehen. Nachdem wir Schloss Pillnitz in seiner vollen Pracht bewundert hatten, führte uns unsere Reise diesmal unter dem Thema „Altstadtsanierung“ und

54

„Teilung und Zusammenwachsen“ nach Görlitz, der östlichsten Stadt Deutschlands. Wir besichtigten Görlitz und insbesondere die Grenze, die seit 1945 die Lausitzer Neiße bildet. Durch das Schengener Abkommen ist die dortige Brücke über die Neiße für jeden ohne Passkontrolle zu passieren und so gingen wir mehrfach zwischen deutschem und polnischem Staatsgebiet hin und her. Breslau Unsere Weiterfahrt führte uns nun nach Wroclaw, zu deutsch Breslau. Breslau ist mit 630.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Polens und kurz vor unserer Fahrt zur Kulturhauptstadt Europas 2016 gewählt worden. Bis 1945 gehörte diese Stadt zum Deutschen Reich. In Breslau angekommen besuchten wir den „Breslauer Ring“, einen mittelalterlichen Marktplatz, der heutzutage den Kern der Fußgängerzone bildet. Die Bebauung rund um den Ring erfolgte in verschiedenen Stilepochen, im Zentrum stehen das alte und das neue Rathaus sowie einige Bürgerhäuser ringsherum. Wir begutachteten die einzelnen Seiten des Ringes von der „Sieben-Kurfürsten-Seite“ bis zur „GoldenenBecher-Seite“ und waren von den prunkvollen Bauten beeindruckt. Das alte Rathaus, welches als Wahrzeichen Breslaus gilt, überzeugte uns im Anschluss durch seinen wundervollen spätgotischen Bau. Im Keller des Rathauses befindet sich, so sah es zumindest die Schülerschaft, das Herzstück des Baus. Der „Schweidnitzer Keller“ ist im Jahre 1303 zum ersten Mal namentlich als „cellaria civitatis“ erwähnt worden und ist mit seiner über 750-jährigen Tradition die älteste Kneipe Europas. Ein alter Breslauer Spruch besagt: „Wer nicht im Schweidnitzer Keller war, ist nicht in Breslau gewesen.“ Wir waren dort und damit auch mitten in Breslau. Der Schweidnitzer Keller hat aber für die Deutschen noch eine ganz andere Bedeutung. Im Jahre 1813 ist in diesem Keller das sog. „Lützowsche Freikorps“ gegründet worden. Das Freikorps war ein Freiwilligenverband der preußischen Armee in den Befreiungskriegen 1813-14 und lieferte den Deutschen mit seiner schwarzen Uniform, roten Manschetten und goldenen Knöpfen

Dietrich Wesemann Assekuranz Versicherungsmakler

Als Ansprechpartner stehen Ihnen zur Verfügung Herr Dietrich Wesemann & Frau Dr. Sabina Wefing

? Altersvorsorge

Krankenversicherung

Berufshaftpflicht Praxisinventar

Pflegevorsorge Sachversicherungen

Mönkebergstr. 110 Fon:+49(521)55775570 [email protected] Fon: +49(521)173393 [email protected] 33619 Bielefeld

Fax:+49(521)55775571 www.dw-assekuranz.de Fax: +49(521)177110 www.dw-assekuranz.de

die Vorlage für die heutige Bundesflagge. Ebenfalls in Breslau ansässig und von historischem Wert ist die Universität aus dem Jahre 1505. Damals kam die Idee auf in Schlesien für ein „Studium Generale“, also ein Studium, welches zwischen kirchlichem und weltlichem Recht, Philosophie und Medizin auch die sieben freien Künste beinhaltet. Wir besichtigten den schönsten und berühmtesten Teil der Universität, die Aula Leopoldina, einen barocken Empfangssaal, welcher für Immatrikulationen und Konzerte genutzt wird. Die Universität zu Breslau brachte in ihrer Geschichte acht Nobelpreisträger hervor, darunter zum Beispiel den Chemiker Robert Bunsen (Bunsenbrenner) und den Entdecker des Planeten Neptun Johann Gottfried Galle. Wir fuhren weiter Richtung Messegelände, wo uns ein weiterer Superlativ der Breslauer Geschichte erwartete. In den Jahren 1911-1913 wurde dort eine Stahlbetonhalle erbaut, welche die bis dahin größte Kuppel der Welt stemmte, die Jahrhunderthalle. Mit seiner Höhe von 42 m und einem Durchmesser von 64 m waren wir alle sehr beeindruckt von diesem Denkmal der Zeitgeschichte und erfuhren dann zusätzlich, dass die Orgel der Jahrhunderthalle in den Jahren nach der Erbauung die größte der Welt war. Heutzutage besitzt die Jahrhunderthalle ca. 6000 Sitzplätze und ca. 20000 Stehplätze. Seit 2006 ist die Jahrhunderthalle Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Als Gründungsort der Stadt Breslau wird die sog. „Dominsel“ angesehen, die das religiöse Zentrum Breslaus bildet. Auf der Dominsel besichtigten wir in einem wahren „Besichtigungsmarathon“ den im 13. Jahrhundert erbauten Dom, die im späten 12. Jahrhundert erbaute Sandkirche und die Martinskirche. Drei sakrale Bauwerke, die auch heute noch von einem großen Teil der Breslauer Besucher wahrgenommen werden. Von Breslau aus machten wir uns auf in Richtung Prag. Den ersten Zwischenstopp legten wir in Schweidnitz ein. In diesem kleinen Ort befindet sich die weltweit größte Fachwerkkirche. Ein solches Bauwerk hatten wir alle zuvor noch nicht gesehen. Den nächsten Zwischenstopp legten wir dann in Kreisau ein. Dort besuchten wir unter dem Thema „Kreisauer Kreis – Widerstand ge-

56

gen Hitler“ das schlesische Gut Kreisau der Grafen zu Moltke. Ab 1943 wuchs bei vielen Kreisauern die Bereitschaft zur aktiven Teilnahme an einem Staatsstreich und sie bauten enge Verbindungen zu entschiedenen NS-Gegnern (wie z.B. Ludwig Beck, Carl Friedrich Goerdeler, Ulrich von Hassell und Claus Schenk Graf von Stauffenberg ) auf. Unter einem christlichen Leitbild verfolgten die Mitglieder des Kreises das Interesse dem NS-Verbrechen ein Ende zu setzen. Sie waren es, die nach dem 20. Juli 1944 als Mitverschwörer des „StauffenbergAttentates“ zum Tode verurteilt wurden. Nach der Besichtigung des Herrenhauses auf Gut Kreisau und einem ausgiebigen Mittagessen, stiegen wir in den Bus und machten uns auf in die „goldene Stadt“ Prag. Prag Prag, die „goldene Stadt“, die Residenzstadt, die Kulturhauptstadt Mitteleuropas. Prag als Beispiel einer Residenzstadt in der k. u. k. Monarchie. Wir hatten viel gehört und viel gelesen, doch unser erster Eindruck von Prag waren Plattenbauten und der damit verbundene Vorortcharakter einer Großstadt. Nachdem wir die Hotelzimmer bezogen hatten, fuhren wir am Prager Schloss vorbei hoch auf den Hradschin, einen Berg inmitten der Stadt. Wir stiegen am „Strahov-Kloster“ aus dem Bus aus und hatten einen herrlichen Blick über die gesamte Stadt. Der VorortFlair war verzogen und wir waren beeindruckt von dieser unglaublich schönen Stadt. Zu Fuß gingen wir den Hradschin herunter, sahen aus der Ferne die mittlerweile hell angestrahlte Burg mit dem Veitsdom und gingen Richtung Moldauufer. An der Moldau angekommen, gelangten wir auch gleich zum nächsten Wahrzeichen der Stadt – der Karlsbrücke. Über die Karlsbrücke zu gehen bedeutet einen unvergesslichen Eindruck von Prag zu erlangen. Links und rechts fließt die Moldau entlang, die Häuser am Ufer sind goldgelb erleuchtet. Die Karlsbrücke ist bestückt mit ebenfalls angestrahlten Heiligen- und Patronenfiguren – insgesamt 30 an der Zahl. Die im 14. Jahrhundert erbaute Brücke ist 516 m lang, 10 m breit und stellt eine für das 14. Jahrhundert bedeutende Ingenieurleistung dar. Die Karlsbrücke, die

ebenfalls einen tollen Blick auf die Prager Burg ver-spricht, verbindet die Kleinseite Prags mit der am Ostufer gelegenen Altstadt. Die bedeutendste Figur auf der Karlsbrücke zog sich wie ein Leitmotiv durch unsere Studienfahrt und war auch Anlass für eine schülerinterne Neunamensgebung eines der Lehrkräfte. Da Dr. Johannes Altenberend mehrfach geäußert hatte, welch große Sympathie er für den heiligen Johannes (von) Nepomuk übrig hat, nannten die Schüler ihn fortan gerne „Dr. Nepomuk“. Johannes von Nepomuk war ein Priester und Märtyrer seiner Zeit, der gegen König Wenzel IV., der die Kirche und den Klerus unterdrückte, kämpfte. Wenzel ließ ihn 1393 in der Moldau ertränken. 1729 kam es durch Benedikt XIII. zur Heiligsprechung Nepomuks und so besuchen viele die Figur Nepomuks auf der Karlsbrücke. Am nächsten Tag besichtigten wir die Burg, heute Sitz des tschechischen Präsidenten, den Veitsdom, in dem sogar ein paar Mitglieder der Habsburger Monarchie begraben sind, und das goldene Gässchen im Burgareal. Eben dieses Burgareal ist das größte geschlossene Burgareal der Welt und seit dem 9. Jahrhundert auf dem Hradschin ansässig. Mit knapp 1,5 Millionen Besuchern pro Jahr ist die Prager Burg das meistbesuchte Baudenkmal Tschechiens. Dies bekamen wir im Innenhof des Schlosses massiv zu spüren, als es kaum die Möglichkeit gab, in Ruhe die Referate vorzutragen, geschweige denn sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Im Veitsdom war dann der Andrang deutlich zu groß, so dass wir das Referat außerhalb des Doms hören mussten. Am Nachmittag besuchten wir das Palais Lobkowicz, einen weiteren Meilenstein deutscher Geschichte. Am 30. September 1989 ist in diesem ehemaligen Sommerpalais der Familie Lobcowicz Geschichte geschrieben worden: „Wir sind heute zu Ihnen gekommen, um Ihnen mitzuteilen, dass heute Ihre Ausreise möglich geworden ist.“ Der Rest des Satzes ging im Jubel von ca. 4000 DDR-Botschaftsflüchtlingen unter.

Hans Dietrich Genscher, der ehemalige deutsche Außenminister, spricht den berühmtesten Halbsatz der Weltgeschichte. Seit 1974 dient das Palais Lobcowicz den Deutschen als Botschaft in Prag.

Durch einen massiven Wetterumbruch waren wir gezwungen die nachfolgenden Themen im Bus abzuhandeln. Wir sprachen über einen der größten deutschsprachigen Schriftsteller, Franz Kafka, der ebenfalls in Prag lebte. Von Prag aus hatten wir noch ein besonderes Erlebnis zum Abschluss unserer Studienfahrt vor uns. Familie Lobcowicz, dessen altes Stadtpalais wir ja in Prag besucht hatten, lebt auf einer Burg in Melnik (30 km außerhalb von Prag), wo Elbe und Moldau zusammenfließen.

Die Familie ist eine der größten Weinanbauer in Tschechien. Wir fuhren auf die Burg, aßen Mittag und tranken ein paar Gläschen des edlen Tropfens der Weinanbaugebiete rund um Melnik. Der Blick auf das Tal und den Zusammenfluss der beiden großen Flüsse ließ ein Zurückdenken an schöne Tage der Studienfahrt, die vielen Erlebnisse, die historischen Feinheiten und die feucht-fröhlichen Abende zu. Gegen Mittag stand die Rückfahrt auf dem Programm, so dass wir am Abend gegen 21.30 Uhr in Bielefeld unsere Zeugnisse entgegennehmen und uns in die Ferien begeben konnten. Am Ende bleibt die Erinnerung an eine sehr intensiv und hervorragend durchgeplante Fahrt, deren voller Dank unseren beiden Lehrern, Herrn Dr. Altenberend und Herrn Graeser gilt. Ohne ein großes Engagement, ein persönliches Interesse an so einer Fahrt und dem unbedingten Willen der Durchführung, den die Lehrkräfte voll und ganz an den Tag gelegt haben, wäre diese Fahrt niemals möglich geworden. Für „Osteuropa 2011“ möchte ich mich im Namen meiner Mitschülerinnen und Mitschüler recht herzlich bedanken. Die Erfahrungen und das Gesehene werden uns in sehr guter Erinnerung bleiben. Den ein oder anderen Ort werden wir sicherlich noch einmal besuchen.

57

Geschichte zum Anfassen: Berlin-Fahrt 2011 Kristina Knossalla, OI

Ein letztes Mal in seiner Schulzeit brach der 13. Jahrgang des Ratsgymnasiums auf, um sich gemeinsam auf die Spuren historischer Wurzeln und Ereignisse zu machen. Vom 9. bis 13. Februar 2011 wurde es uns ermöglicht, in Berlin die Geschichte von Friedrich II. bis zu der der DDR und darüber hinaus zu erleben. Unterschiedliche Museen, wie das Deutsche Historische Museum, das Mahnmal am Steelenfeld und die Gedenkstätte des ehemaligen Stasi-Gefängnisses Hohenschönhausen zeigten uns, was wir vorher nur aus den Geschichtsbüchern kannten. Es war Geschichte zum Anfassen, Nach- und Miterleben, da die vielfältigen historischen

58

Ereignisse und Hintergründe durch das dargebotene Material medial sehr gut veranschaulicht und durch die von den Schülerinnen und Schülern gehaltenen Referate zudem nähere interessante Hintergründe geschildert wurden. Die Studienfahrt nach Berlin hat uns, genauso wie die nach Weimar, gezeigt, wie wichtig es ist, sich mit unserer deutschen Geschichte zu beschäftigen. Sie hat es uns ermöglicht, kritische Fragen zu stellen und hat zur Bildung einer eigenen, begründeten Meinung zur Geschichte Deutschlands entschieden beigetragen.

Programm: Mi. 09.2.11: 18.15 Uhr Abfahrt Do. 10.2.11 : Widerstand und Verfolgung in der NS-Zeit - Gedenkstätte Plötzensee - Gedenkstätte Deutscher Widerstand - Topographie des Terrors - Holocaust-Mahnmal am Steelenfeld Fr. 11.2.11: Deutsche Zeit- und Nachkriegsgeschichte - Bundestag - Geschichte des Reichstags - Stadtrundgang - Deutsches Historisches Museum - Ausstellung: „Hitler und die Deutschen“ Sa. 12.2.11: Berlin im real existierenden Sozialismus - Gedenkstätte Bernauerstraße - Stasi – Gefängnis Hohenschönhausen - Treptower Park, „Stalin-Allee“, „Straße des 17. Juni“ - Gedenkstätte Bernauerstraße - Opernbesuch: Mozart, „Die Entführung aus dem Serail“ So. 13.2.11: Preußen/Vertiefung - Cecilienhof: Potsdamer Konferenz - Stadtrundgang - Schloss Sanssouci - 18.00 Uhr Rückkehr in Bielefeld

59

Essay Pascal Féaux de Lacroix (Stufe 10) „Nicht die Dichter, sondern die Schachspieler werden verrückt; Mathematiker verlieren den Verstand und Bank-Kassierer; aber schaffende Künstler selten. Ich gedenke keineswegs die Logik anzugreifen, ich sage nur, dass die Gefahr des Verrücktwerdens in der Logik liegt und nicht in der Fantasie.“ (G.K. Chesterton) Hinweis: Mit dem folgenden Essay hat Pascal Féaux de Lacroix, Schüler in der Stufe 10 des Ratsgymnasiums Bielefeld, am Bundes- und Landeswettbewerb Philosophischer Essay 2010 teilgenommen, wofür er Anfang 2011 ausgezeichnet wurde. Das Lob mit Urkunde wurde ihm vom Landesbeauftragten Dr. Gerd Gerhardt verliehen. Pascal ist Sieger aus insgesamt 90 Teilnehmern im Regierungsbezirk Detmold. Er ist Schüler im Einführungskurs Philosophie G8 (Kurslehrer Dr. Wolfgang Schröder). Pascal setzt sich mit Gilbert Keith Chestertons Ansicht über den Gegensatz von Logik und Phantasie auseinander und findet in Übereinstimmung mit dem englischen Autor und Kritiker, dass Logik „nichts Menschliches zum Ausdruck“ bringe. Pascal Féaux de Lacroix leitet diesen provozierenden Gedanken dennoch logisch, aber auch mit Phantasie aus wissenschaftskritischen Beobachtungen ab. Gilbert Keith Chesterton, von dem das vorliegende Zitat stammt, war ein Philosoph der klaren Aussagen. Seine Sichtweise irritiert, seine Kombinationen sind auf dem ersten Blick nicht einleuchtend. Chesterton konfrontiert den denkenden Leser mit etwas logisch Unzulänglichem und Gewagtem, schließlich aber stellt sich ein Erkenntnisgewinn durch Auflösung der Paradoxie her. Das Zitat, in dem er diese Methode umsetzt, erscheint als etwas Beiläufiges, als kleine Nebenbemerkung, will also nicht ausdrücklich Kritik an der ganzen Logik sein, und ist es dennoch.

60

Chesterton erregt unser Erstaunen durch die Darstellung eines verrückten Mathematikers und die Gegenüberstellung mit dem bei Verstand gebliebenem Künstler. Logik soll zur Verzweiflung führen, der logisch denkende Mensch, der kraft seines Verstandes rational handelt, soll eben diesen verlieren? Gerade aber der Künstler soll, in seinem assoziativen Denken nicht verrückt werden? Was für eine Vorstellung hat Chesterton von Logik und Phantasie? Die Kritik an der Logik richtet sich nicht gegen klares, hellsichtiges Denken, es bleibt ausdrücklich davon unberührt. Chesterton betrachtet vielmehr das zur Norm erhobene „logistische“ Prinzip. Logik, so betrachtet, bleibt eine engstirnige Denkweise, die in ihrer Lehre von den strikten Folgerungen menschliches Denken beschränkt und einseitig fokussiert. Der Mensch denkt nämlich nicht hauptsächlich logisch – er bleibt in seiner Gedankenentfaltung mehr assoziativ, sein Erkenntnisdrängen ist bestimmt von gedanklicher Unabhängigkeit – die Gedanken sind frei. So führt auch das freie assoziative Denken im Menschen oftmals eher und schneller zur Erkenntnis als die strikte Folgerung nach logischen Prinzipien. Der Mensch ist demnach mehr Künstler als Mathematiker. Wird die Logik aber dennoch zur Norm menschlichen Denkens gesetzt, führt dies in die von Chesterton dargestellte Verzweiflung. Es ist nämlich die Logik, die „verrückt“ macht. Es ist die Logik, die den Determinismus, die Folgerichtigkeit zur Norm erhebt, die in ihren Schlüssen die Welt als Produkt von zwingenden Kausalketten zu fassen sucht. Die naturwissenschaftliche Weltsicht, bei Chesterton repräsentiert durch den Mathematiker, ist in ihren Gesetzmäßigkeiten strikt und eindeutig festgelegt. Ihre Folgen sind deterministisch bestimmt, der Lauf der Welt wird formuliert als logische Folgerung – angesichts einer Formulierung des Menschen als rein physikalisches Objekt der Naturgesetzte ist sie absolut determinis-

Anwaltskanzlei HEISE · DR. DIEKMANN · WEGENER & KOLLEGEN

Rechtsanwälte: Klaus Heise* Dr. Klaus Diekmann*, Fachanwalt für Strafrecht Johann Wegener* Jan Scholten*, Fachanwalt für Familienrecht Jutta Heise*, Fachanwältin für Familienrecht Bernard Kiezewski*, Fachanwalt für Arbeitsrecht Kurt Dingerdissen, (1950–1994) * zugelassen bei allen Amts- und Landgerichten, allen Oberlandesgerichten sowie beim Bundesgerichtshof in Strafsachen

In Kooperation mit Julia Heise, LL. M., in FFM., Rechtsanwältin, Solicitor in England u. Wales (n.p.)

Wilken Kisker, Rechtsanwalt Loebellstraße 1, 33602 Bielefeld Tel. 05 21/560 610 u. 6 50 55, Fax 05 21/1710 17 E-Mail: [email protected] www.heise-diekmann.de

61

tisch. Unter einer derartigen Weltsicht wird Chestertons Formulierung einsichtig – der Mensch, definiert als Objekt der logischen Folgerungen, ist Spielball der Naturgesetzte, handelt als physikalisches Objekt vorausbestimmt, ist nicht willensfrei. Seine Handlungen sind bestimmt, sein Denken offenbart sich in logischen Propositionen, und Sinn muss als nicht logische Kategorie entfallen. Der Mensch verzweifelt aufgrund seiner Unfähigkeit zur willentlichen Beeinflussung an seiner Degradierung zum Objekt. Der Schachspieler bei Chesterton ist hierfür ein Paradebeispiel: Unter der Voraussetzung des deterministischen Prinzips hat sich schon mit dem ersten Zug des Schachspielers das Spiel entschieden. Der erste Zug ermöglicht bei Kenntnis der mentalen Strukturen und Strategien des Schachspielers die Berechnung der weiteren Schritte und hat entsprechend schon über Sieg und Niederlage entschieden. Hier kann man von Chesterton her Kritik an der Logik und derartigen deterministischen Prinzipien üben. Die Kritik ist dabei ausdrücklich nicht erkenntnistheoretischer Natur, sie will logischen Erfolg in Bezug auf den Erkenntnisgewinn nicht in Frage stellen, sondern sie setzt am Verhältnis von Mensch und Logik an, an dem Versuch der Objektivierung des Menschen. Logik ist – wie schon ein Blick ins philosophische Wörterbuch lehrt – die Wissenschaft des Denkens und der Beziehung der Denkinhalte untereinander, sie reduziert menschliches Denken auf eine Folge von klaren Begriffen, Schlüssen und Urteilen und sucht in ihnen den Menschen. In ihrer Eindimensionalität verkennt die Logik aber den Menschen, wenn er zum reinen Objekt der logischen Folgerungen wird. Der Versuch einer so logischen Objektivierung des Menschen, seine Wirkungsweise nur der reinen Logik zu unterwerfen, verkennt die hohe Komplexität des menschlichen Geistes. Die Bestimmung des menschlichen Geistes in der Logik versucht etwas derartig Komplexes in logische Formen zu pressen, die nur Falschheit versus Wahrheit kennen, und den Menschen so zu analysieren. Menschliche Gefühle, Sehnsüchte, Gedanken, Empfindungen können aber aufgrund der unterschiedlichen Erlebnisqualitäten nicht

62

logisch objektiviert werden. Eine objektive Darstellung verkennt diese Subjektivität und wird das Wesentliche nicht treffen. Indem die Logik den Menschen fälschlicherweise zum reinen Objekt degradiert, findet eine Entfremdung zwischen Mensch und Logik statt. Daraus ergibt sich für den Menschen ein Gefühl der Hilflosigkeit, der kalten Berechenbarkeit, des Ausgeliefertseins gegenüber den logischen Prinzipien. Kurz, Logik bringt nichts Menschliches zum Ausdruck, der Mensch entfremdet sich von sich selbst, wird verrückt. Ein Beispiel sei hier die Musik. Anhand systematischer Bestimmungen kann Musik ergründet werden. Sie ergibt sich dann als folgerichtige Kombination aus Rhythmus, verschiedenen Akkorden, Tonhöhen usw. Ihr Aufbau kann musiktheoretisch und physikalisch einwandfrei erklärt werden, das subjektive Empfinden des Hörers aber bleibt ungeklärt. Musikalisches Empfinden kann nicht geklärt werden, in der Konfrontation der Musik mit dem menschlichen Bewusstsein findet eine kaum berechenbare, subjektive Erhöhung des musikalischen Gehalts statt. Ähnliches gilt für die scheinbar objektive Beschreibung von Gegenständen. Der Tisch ist, physikalisch bestimmt, nichts anderes als eine Ansammlung von Atomen in bestimmter Anordnung – trotzdem spricht der Mensch von „Tisch“ und nicht von „Anordnung von Atomen mit den Eigenschaften x oder y“, und dies hat mit Sicherheit nicht nur einen sprach-praktischen Grund. Die menschliche Artikulation des Begriffs „Tisch“ ist geprägt von subjektiven Erlebnissen und Reflexionen, von sozialen Verhältnissen und Normen usw. Und damit ist der Gehalt des banal erscheinen Begriffes einerseits stark abhängig von komplexen Zusammenhängen und andererseits ist seine jeweilige Vorstellung geprägt von einer tiefen, logisch nicht objektivierbaren Individualität. Im Zitat von Chesterton ist es der Künstler, der nicht den Verstand verliert. Kunst wird dabei zur Alternative der Logik in Bezug auf die Artikulation des Menschlichen. In der Kunst ist es dem Menschen möglich, sich frei von logischem Zwang und sonsti-

ger Normierung zu artikulieren und damit in einer gewissen Form seine subjektiven Empfindungen auszudrücken und sich ein Stück weit zu objektivieren. Die Objektivierung ist dabei keiner strengen Reduktion oder Einordnung in Kategorien verpflichtet, sie bleibt in ihrer Darstellung und Aussage, anders als die Logik, vollkommen frei.

Die Kunst ermöglicht so das, was die Logik nicht vermag: die Distanz zwischen Mensch und objektiver Darstellung zu reduzieren, eine freie und ungezwungene Artikulationsform menschlichen Denkens und Fühlens zu bieten, und damit das Verrücktwerden aufzuhalten.

Interview mit dem Bielefelder Dichter Hellmuth Opitz (Abi 1979) Lennart Stadtmann (UI) „Ein Gedicht muss man ebenso sehen wie lesen können“ Dieses Interview führte Lennart Stadtmann mit Hellmuth Opitz im Zusammenhang mit seiner Facharbeit in der Jahrgangsstufe 12/ II im Schuljahr 2010/2011 (Betreuer: Dr. Wolfgang Schröder). Das Interview und ausgewählte Texte von Opitz waren Gegenstand einer recht umfassenden Untersuchung. Opitz arbeitete 2010 als „Writer in residence“ im Brecht-Haus in Svendborg/ Dänemark. Sein neuer Gedichtband wird im Interview angesprochen: Die Dunkelheit knistert wie Kandis. Was motiviert Sie zum Dichten? Hellmuth Opitz: Ich brauche keine Motivation. Immer, wenn sich freie Zeit erübrigt, versuche ich, neue Gedichte zu schreiben oder voranzutreiben. Der ursprüngliche Auslöser war unser Deutschlehrer, der am ersten Tag in der Oberstufe in den Unterricht kam und sagte: „Vergesst alles, was Ihr bislang im Deutschunterricht gehört habt.“ Anschließend las er uns das Gedicht „Schöne Jugend“ von Gottfried Benn vor. Ein absolut schockierendes Gedicht, aber wir wussten: Jetzt sind wir in Deutsch im zwanzigsten Jahrhundert angekommen! War Dichten schon früher ein „Hobby“ von Ihnen?

Hellmuth Opitz: Nein, zu Beginn nicht. Ich wollte eigentlich mal Rockmusiker werden. In einer Band spielte ich Bass und Gitarre. Wir schrieben unsere Songs selbst, ich vor allem die englischen Texte. Irgendwann stellte ich fest, dass ich instrumental nicht ganz so begabt war und der eigentliche Spaß für mich in den Texten lag. Dann bin ich auf deutsche Gedichte umgestiegen und habe es nicht bereut. Schreiben Sie viel, immer, selten …? Hellmuth Opitz: Insgesamt ist mein Output eher bescheiden, ich schreibe durchschnittlich 10 bis 15 Gedichte pro Jahr, hinzu kommt mal eine Erzählung oder Short Story. Ausnahme war das letzte Jahr mit dem Brecht-Stipendium, in der Zeit in Svendborg habe ich sehr viel geschrieben, so dass ich auf 23 Gedichte komme. Im Herbst 2011 erscheint ein neuer Gedichtband von mir, der Titel steht gerade erst fest: Er soll „Die Dunkelheit knistert wie Kandis“ heißen. Welche Themen behandeln Sie? Können Sie bestimmte Themen differenzieren? Hellmuth Opitz: Ich schreibe meine Gedichte nicht, um Themen zu behandeln. Es ergeben sich im Laufe der Zeit motivische Strömungen in den Gedichten, wo sich bestimmte Themen häufen. Besonders erotische Liebesgedichte haben mir in der Ly-

63

rikszene deutschsprachiger Gegenwartsliteratur eine gewisse Bekanntheit verschafft. Natur und Großstadt spielen eine gewisse Rolle. Bei den Gedichten kommt es mir auf Bilder an. Ein Gedicht muss man ebenso sehen wie lesen können. Wie kommen Sie auf diese Bilder? Eingebung? Inspiration? Medien? Zeitung? Film? Hellmuth Opitz: Ich komme auf meine Gedichte über bestimmte Sprachbilder, die mich faszinieren. Ich setze mich nie hin und sage: „Jetzt schreibe ich ein Gedicht über ein bestimmtes Thema.“ Das Schreiben eines Gedichtes ist bei mir vergleichbar mit dem Entstehen einer Lawine: Es beginnt mit einem Satz, immer mehr Material bleibt daran haften, bis letztlich etwas ins Rollen kommt, dass zu einem fertigen Gedicht führt. Haben Sie irgendwelche Vorbilder? In der Literatur? Im Leben? In der Gegenwart? In der Vergangenheit? Hellmuth Opitz: Zu Beginn des Schreibens haben mich Lyriker des zwanzigsten Jahrhunderts fasziniert: Gottfried Benn, Expressionisten wie Ernst Blass, Alfred Lichtenstein, Ernst Stadler, August Stramm, außerdem der Meister formaler Vollendung: Rainer Maria Rilke. Etwas später kamen die dunklen hermetischen Gedichte des späten Paul Celan hinzu. Das mischt sich mit dem Parlando-Ton zeitgenössischer amerikanischer Lyrik wie Ted Kooser, Patricia Storace oder guter deutsche Lyriker der Gegenwart wie Gerhard Falkner, Jan Wagner, Daniel Falb. Gibt es Dinge, die Ihnen in Ihrer Branche missfallen? Hellmuth Opitz: Was mich stört, ist, dass das Gedicht in anderen Ländern als Königsdisziplin der Literatur gehandelt wird, in Deutschland, dem „Land der Dichter und Denker“, aber nur ein Nischendasein führt. Als Land von Schiller, Goethe, Heine und Hölderlin ist es bedauerlich, dass zum Beispiel Biographien von Dieter Bohlen sich hunderttausendfach verkaufen, Gedichtbän-

64

de aber im Normalfall höchstens 1000 Exemplare absetzen. Können Sie etwas über die Bielefelder LyrikSzene sagen? Hellmuth Opitz: Früher sorgten Autoren wie Walter Neumann und Wolfgang Hädecke als Lyriker für ein wenig Bekanntheit, seit den 80er Jahren waren es vor allem mein Autorenkollege Bernd Stegemann (gestorben 2009) und ich, die die lyrische Szene bestimmten. Mittlerweile sind einige SlamPoeten nachgerückt, die aber meistens nicht Poesie, sondern Prosa schreiben. Von manchen werde ich mittlerweile als etablierte graue Eminenz behandelt, obwohl man als Lyriker nie wirklich etabliert ist. Was, würden Sie sagen, ist die Funktion Ihrer Gedichte? Unterhaltung? Belehrung? Ausdruck persönlicher Stimmung? Hellmuth Opitz: Meine Gedichte haben keine eigentliche Funktion. Gedichte sind heutzutage eigentlich, funktional betrachtet, etwas total Überflüssiges. Sie erfüllen keine gesellschaftliche Aufgabe, sie bringen kein Wirtschaftswachstum, sie sind selbst in der Kultur nur das Minderheitenprogramm der Minderheit einer Minderheit – also nutzlos. Aber gerade das bringt die Freiheit. Man hat die Freiheit, kühnste Bilder miteinander zu verknüpfen und gleichzeitig die formale Aufgabe der extremen Verdichtung. Die Mischung aus Freiheit und Disziplin macht den Reiz am Gedicht aus. Man macht mit ein paar Worten einen Satzkörper für das Schillern des Lebens bewohnbar. Dennoch sind Gedichte natürlich auch Ausdruck von Stimmungen, politischen Situationen, geistigen Strömungen ... Was ist demnach die Funktion eines modernen Dichters? Hellmuth Opitz: Der Dichter hat keine gesellschaftliche Funktion, sondern nur eine ästhetische. Er sollte Lesern das Glück der Entdeckung vermitteln, was man mit Sprache machen kann, welche Bilder evoziert, welche Tiefen und Untiefen in Sätzen stecken können, welchen Erkenntnisgewinn man daraus ziehen kann.

Sie haben an vielen Poetry-Slams teilgenommen. Was ist das Besondere daran? Hellmuth Opitz: Das Besondere ist der Wettstreit der Poeten untereinander. Jeder hat seine Sachen innerhalb einer Zeit von 5 bis 7 Minuten vorzutragen und das Publikum zu überzeugen. Das Publikum gibt durch Beifall oder Buhrufe seine Bewertung kund. Manchmal entscheidet auch eine Jury, die Noten von 1 bis 10 vergibt. Wer den meisten Beifall, also die beste Bewertung bekommt, hat gewonnen. Meistens gibt es Sachpreise. Das Interessante daran ist, dass man das Publikum in möglichst kurzer Zeit für seine Poesie gewinnen muss. Und dass wirklich jeder daran teilnehmen kann. Man muss keine Erfahrung mitbringen. Das Negative: Lustigsein bringt am schnellsten Publikumsreaktionen. Also erinnern Poetry-Slams mittlerweile mehr und mehr an Comedy Clubs. Wen sollen Ihre Gedichte ansprechen? Hellmuth Opitz: Menschen, die Spaß daran haben, auf Sprachentdeckungsreise zu gehen, die einleuchtende Bilder in der Sprache lieben, die einen Tag durch ein Gedicht aufgewertet sehen, die durch allzu verrätselte hermetische Gedichte abgeschreckt wurden und einen Realismus in Gedichten schätzen, der dennoch ein bisschen Sprachmagie enthält. Was heißt „Gebrauchte Gedichte“? Hellmuth Opitz: „Gebrauchte Gedichte“ ist natürlich eine doppeldeutige Wendung. Einerseits ist es ein Band, der bereits veröffentlichte Gedichte in einem Band sammelt. Andererseits sind es Gedichte, die ich gebraucht habe, um mich freizuschwimmen und eine eigene Stimme, einen eigenen Tonfall zu finden. Gibt es etwas, dass der Leser zum Verständnis Ihrer Gedichte besonders beachten muss? Hellmuth Opitz: Nein, außer vielleicht auf Metaphern achten. Eine Metapher ist wie eine Brücke. Sie hat mindestens zwei Säulen. Dadurch wird die Bildwelt gestützt.

„Schöner scheitern“ arbeitet mit Binnenreimen. Hat das einen speziellen Grund? Hellmuth Opitz: Binnenreime dienen immer der Rhythmisierung, während Endreime der Harmonisierung dienen. Würden Sie ihre Gedichte als typisch modern bezeichnen, sei es inhaltlich oder formal? Hellmuth Opitz: Zeitgenössische Gegenwarts-Lyrik, die hoffentlich nicht zu schnell Staub ansetzt. Könnten Sie Ihren eigenen Stil benennen oder charakterisieren? Hellmuth Opitz: Bildreich, im Grunde leicht verständlich, realistisch, bisweilen mit einem grimmigen Humor. Schreiben Sie auch Prosa? Hellmuth Opitz: Ja, ab und zu Erzählungen oder Short Storys. Für Zeitschriften schreibe ich manchmal auch Glossen und Rezensionen. Welche Erfahrungen bzw. Erkenntnisse konnten Sie von Ihrem Aufenthalt in Svendborg für Ihre dichterische Tätigkeit mitnehmen, wo Sie, wie Sie selber sagen, sehr aktiv gewesen sind? Hellmuth Opitz: Zwei Erfahrungen. Erstens, dass man sich vom berühmten Namen Bertolt Brecht nicht einschüchtern lässt und auch in seinem ehemaligen Arbeitszimmer einen ganzen Monat sehr produktiv und gut schreiben kann. Zweitens, dass man Schreibblockaden von vornherein vermeidet, wenn man sich für das Stipendium schon interessante Gedichtanfänge mitnimmt. Kann man allein vom Gedichteschreiben leben? Hellmuth Opitz: Nein, das kann in Deutschland nicht mal so ein bekannter Autor wie Günter Grass. Von Romanen kann man leben, aber nicht von Gedichten. Ich habe es mir ausgerechnet: Wenn ich vom Gedichteschreiben leben müsste, hätte ich jeden Monat ca. 340 Euro zur Verfügung.

65

In der Schule muss man Gedichte immer interpretieren. Halten Sie das überhaupt für sinnvoll? Hellmuth Opitz: So leid es mir tut: Ja. Durch das Interpretieren lernt man, zwischen den Zeilen zu lesen und Sprache intensiv zu achten. Man erkennt, wieviel

Erkenntnis in wenigen Sätzen verdichtet werden kann und mit welch faszinierenden Bilden dies geschehen kann. Allerdings würde ich mir wünschen, dass mehr Aufmerksamkeit auf Gedichte des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts verwendet würde.

Neues von Rats-Autoren Fortgesetzte Literaturhinweise in kleiner Auswahl – Zweite Fortsetzung (2010/2011) Wolfgang Schröder (Abi ‘67) (Diesmal: Werner Biermann, Michael Ebmeyer, Fritz-Gerd Mittelstädt, Hellmuth Opitz, Christian Y. Schmidt, Wolfgang Schröder, Arnd Wiebusch, Hans Zippert) Seit dem Gelben Heft 2009 konnten etliche Ehemaligen-Autoren des Ratsgymnasiums genannt und ihre Werke jeweils kurz vorgestellt werden. Diese Informationen werden seit dem Gelben Heft 2010 fortgeschrieben, erscheinen also 2011 zum dritten Mal in Folge. Zu beginnen wäre diesmal mit zwei Nachträgen. Arnd Wiebusch (Abi 1998) kennt Neuseeland, weiß, was es kostet und wie man dahin kommt. Darüber hat er schon 2008 ein informatives Buch veröffentlicht: • Arnd Wiebusch: Studium und Praktikum in Neuseeland. Berlin (Mana Verlag) 2008. Nachzutragen ist ferner ein Buchttitel des Ehemaligen Werner Biermann (Abi 1967): • Werner Biermann u. Arno Klönne: Ein Spiel ohne Grenzen. Deutsche Wirtschaft und Weltpolitik vom Kaiserreich bis heute. (Neue Kleine Bibliothek 134.) Köln 2009. Dr. Werner Biermann (1948-2010) war Privatdozent für Soziologie und International Business Culture an der Universität Paderborn, wo er nach Jahren der Feldforschung und Lehrtätigkeit in Ostafrika lange Zeit gewirkt hat. Er trat als Experte für die kritische Analyse des alten und neuen Kolonialismus hervor. Biermann starb im letzten Jahr durch einen Herzinfarkt. Sein mit Arno Klönne herausgegebenes Buch informiert über wirt-

66

schaftliche und politische Kontinuitäten der Bundesrepublik und legt Einflusse auf die neue deutsche Weltpolitik dar. Seit August 2010 gibt es den Roman Landungen von Michael Ebmeyer (Abi 1992). Das Buch handelt von deutschen Argentinienauswanderern und ihren Nachfahren: • Michael Ebmeyer: Landungen. Zürich (Kein & Aber-Verlag) 2010. Eine literarische Besonderheit liegt mit dem folgenden Buch vor, das im Bielefelder Pendragon-Verlag erschienen ist: • Günther Butkus u. Frank Göhre (Hgg.): So wie du mir. 19 Variationen über „Die Judenbuche“ von Annette von DrosteHülshoff, Bielefeld (Pendragon) 2010. Der Band enthält eine Sammlung von Geschichten heutiger Autorinnen und Autoren zum Thema „Judenbuche“, darunter auch einen Text von Hellmuth Opitz (Abi 1979). – Opitz war 2010 „Writer in residence“ im Brecht-Haus in Svendborg/Dänemark. Er war vom Kuratorium „Brecht Hus“ ausgewählt worden, um an seinem neuen Gedichtband zu arbeiten. Der Autor: „Noch nie habe ich mich am Stück solange auf das eigene Schreiben konzentrieren können. Der Alltag mit dem Brotberuf eröffnet mir erst abends ein schmales Zeitfenster – wie es so schön heißt.“ Opitz’ neuer Gedichtband: • Hellmuth Opitz: Die Dunkelheit knistert wie Kandis. Bielefeld (Pendragon) 2011. Auch der Verfasser dieser Hinweise wird gelegentlich nach dem Stand seiner Schrif-

ten gefragt. Deshalb sei angemerkt, dass 2010 und 2011 auch wieder neue Sachen von Wolfgang Schröder (Abi 1967) erschienen sind: z. B. in Merkur („Geschichte der Spaßgesellschaft“), in den österreichischen Lichtungen („Über die Fortsetzung der Diskontinuität“), in Federwelt („Landschaft mit Schrift“), in der Bielefelder Decision u. a. Einen anspielungsreichen Gedicht-Zyklus aus Schröders Feder brachte die Zeitschrift Das Plateau Nr. 119 im Juni 2010 heraus: „Salon. Exposé zu zwölf Stimmen“. Eine essayistische Abhandlung gab es danach in Das Plateau Nr. 123 (Februar 2011): „Wenn es auf Java zu grollen beginnt“. In einem neuen Buch werden verschiedene Werke, Schriftsteller und Aspekte des Literaturbetriebs durchleuchtet und einer unterhaltsamen Analyse unterzogen. Das verbindende Element bildet der Fokus auf Fragen einer skeptischen Poetik: • Wolfgang Schröder: Die Unverfügbarkeit der Poesie. Poetologische Reflexionen. Hamburg (Igel) 2011. Christian Y. Schmidt (Ratsgymnasium bis 1976), in den Neuzigern des vorigen Jahrhunderts Redakteur der Satirezeitschrift Titanic, legte im September 2010 ein neues satirisches Buch vor, worin es außer um Maoismus, Bundeswehr, Star Trek, Stasi, tödliche Krankheiten, Neandertaler, Sinologinnen und Epileptiker vor allem um viele verschiedene erste Male, um den ersten Sex und die allererste Idee, um das erste Mal auf Drogen und die erste anständige Tracht Prügel, erstmals in einer Anstalt, erstmals wieder draußen und so weiter und so fort geht. Kurz, das Buch handelt von lauter Erstmaligkeiten. Es ist ein Premierenbuch: • Christian Y. Schmidt: Zum ersten Mal tot: Achtzehn Premieren. Berlin (Verlag Bittermann) 2010. Christian Y. Schmidt veröffentlichte 2011 sein drittes China-Buch. Entstanden aus taz-Kolumnen, ist der Band ein ebenso satirisches wie aufschlussreiches Tagebuch mit beigegebenem Info-Material: • Christian Y. Schmidt: Im Jahr des Tigerochsen: Zwei chinesische Jahre. Berlin (Verbrecher Verlag) 2011. Von Hans Zippert (Abi 1978), dem ehemaligen Titanic-Chefredakteur (1990 bis 1995),

gibt es nach Deutschland retten (siehe Gelbes Heft 2010) wieder etwas Neues, einen ironischen „Naturführer“. Der Titel verspricht viel Spaß mit tollen naturalistischen Kurzschlüssen: • Hans Zippert: Warum Regenwürmer nicht zuhören und Eichhörnchen schlecht einparken. Zipperts Tierleben. Stuttgart (Kosmos) 2010. Übrigens hat Fritz Tietz (Abi 1978) die These, dass es Bielefeld nicht gebe, als fraglich erkannt. Um diesen aufrüttelnden Fund zu untermauern, verweist er auf seiner Homepage „fritztietz.de“ in philologisch vorbildlicher Art und Weise auf zwei Romane (Zeitlupe von J. M. Coetze und 2666 von Roberto Bolaño). In beiden Werken wird die Existenz Bielefelds als unanzweifelbarer Herkunftsort der im Text genannten Protagonisten vorausgesetzt. Tietz weiß, dass die sachlogischen Wirklichkeitsbezüge die Glaubwürdigkeit fiktionaler Prosa ausmachen. So kommentiert er seine Erwartungshaltung mit den Worten: „Jetzt bin ich mal gespannt, welchen Roman ich mir als nächstes vornehme. Und ob darin auch wieder wer aus Bielefeld stammt.“ Meint er seinen eigenen Zivi-Roman? Von Fritz-Gerd Mittelstädt (Abi 1967) gibt es wieder verschiedene lesenswerte Beiträge. Dazu gehört beispielsweise der folgende Aufsatz, der von übergreifendem Interesse ist: • Fritz-Gerd Mittelstädt: „Die geographische Weltsprache – Das Sprechen über die Welt als Erkenntnis- und Kommunikationsprozess am Beispiel des Diercke Weltatlas (2008)“. In: Geographie und Schule, 32. Jahrgang, Heft 183, Februar 2010, S. 43-47. Der Autor betont mehrmals, dass bewusstes Handeln im globalen Kontext ein bewusstes Sprechen voraussetzt. Selbst den nichtsprachlichen Gegenständen, Anschauungsbereichen und Aktionsfeldern geht immer Sprache voraus. Handeln ohne Sprachhandeln, so ließe sich sagen, wäre blind. Handlungsorientierung ist auf Sprachorientierung angewiesen. Daran erinnert uns der Geographiedidaktiker, indem er schreibt (S. 47): „Die Befähigung zum Handeln wird größer

67

und nachhaltiger sein, wenn das vorausgehende und begleitende Sprechen über die Erde klar, adressatenorientiert und strukturiert wie auch problembezogen erfolgt; dann ist Sprechen als kommunikativer Akt nicht nur erkenntnisfördernd und mitteilend, sondern in seiner Finalität auch aktional angelegt.“ – Besonders lesenswert ist der Essay im Merkur: • Fritz-Gerd Mittelstädt: „Jenseits der Alpengipfel lag das Glück. Der Süden als Raumkonstruktion zwischen Realität und Fiktion“. In: Merkur 64. Jahrgang, Heft 739, Dezember 2010, S. 1142-1151.

Mittelstädt schreibt: „Der Norden, der Süden, der Westen und der Osten stehen einerseits in ihrer individuellen und gesellschaftlichen Wahrnehmung für sich; andererseits ergeben sich spezifische Bedeutungen, die mit diesen vier Himmelsrichtungsangaben verknüpft werden, und zwar aus deren Kontrastierung in den beiden Gegensatzpaaren Nord-Süd und West-Ost. Ist der Süden zum einen ein bevorzugter Raum, der mit LeHinweise: Im Comic Die Bielefeld Verschwörung von Thomas Walden, Olga Hopfauf und Illustrator Embe, Bielefeld, Pendragon-Verlag, 2010 – dem Comic zum Film und zum Buch zum Film – ist auch das Rats zu sehen. Das von der LWL-Kommission für Literatur getragene Video-Portal zur westfälischen Literatur, entstanden in Kooperation mit den IMT-Medien der Universität Paderborn, bietet professionell und sachkundig geführte Interviews u.a. mit Norbert Johannimloh (Abi 1951) und Tilman Rammstedt (Abi 1994). Rammstedt wird darin zum Beispiel gefragt: „Lieber Berlin oder Bielefeld?“ Mal reinschauen und reinhören unter: http://www.literaturportal-westfalen.de. Es sei darauf aufmerksam gemacht, dass die folgenden sieben Beiträge zur Geschichte des Ratsgymnasiums Bielefeld aus literarhistorischer Sicht vorliegen: [1.] Wolfgang Schröder: „Erzählte Schule. Das Gymnasium in vier Romanen“. In: DEO ET LITERIS. Schule mit Geschichte – Schule mit der Zeit. Festschrift zum 450-jährigen Jubiläum des Ratsgymnasiums Bielefeld, hg. im Auftrag der Schule von Johannes Altenberend und Wolfgang Schröder. Bielefeld (Westfalen-Verlag) 2008, S. 155-174. [2.] -: „Eine Auswahl beispielhafter Persönlichkeiten der historischen Lehrerschaft in drei Textquel-

68

bensqualität gleichgesetzt wird, so sieht ihn zum anderen der Norden doch als ein Gebiet der rückständigen Entwicklung an. Obwohl sich Merkmale der Unterentwicklung in den Ländern der Erde insbesondere zwischen den Wendekreisen ausprägen, spricht man in Politik und Entwicklungshilfe von einem Nord-Süd-Gefälle, ohne diesen Süden zu differenzieren oder auf die Tropen einzugrenzen, wodurch zumindest sprachlich ein falsches Weltbild entsteht. Der Zaun, den die Vereinigten Staaten entlang der Grenze zu Mexiko errichtet haben, ist als Abwehrmaßnahme gegen illegale Immigration eine Folge dieses Nord-Süd-Gegensatzes im Übergangsbereich zwischen Erster und Dritter Welt. Viele Menschen aus dem Süden, der aus nördlicher Sicht mit positiven Assoziationen verbunden ist, verlassen diesen und entschließen sich zu einer Wanderung nach Norden, weil im Süden ihre Existenz nicht länger gesichert ist.“ In Geographie und Schule 191 (2011) setzt Mittelstädt seine Analysen des sinnstiftenden Potentials des Begriffs „Süden“ fort. len“. In: Projektzeitung 2008. http://www.ratsgymnasium-bi.de//. [3.] -: „Samuel Beckett 1961 in Bielefeld. Ein Stück Literaturgeschichte des zwanzigsten Jahrhunderts“. In: Decision. Zeitschrift für deutsche und französische Literatur, 21. Jg., Nr. 82 (2008), S. 30-35. [4.] -: „Literaturgeschichte 1961 in Bielefeld“. Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld. Mitteilungen. November 2008, S. 74-77. [5.] -: „Vom humanistischen Zorn zur präzisen Unschärfe. Ehemalige des Bielefelder Ratsgymnasiums als Schriftsteller“. In: Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld. Mitteilungen. November 2009, S. 82-90. [6.] -: „Literaten aus humanistischem Haus. Über die Ehemaligen-Autoren des Bielefelder Ratsgymnasiums und ihre Schulporträts“. In: Literatur in Westfalen. Beiträge zur Forschung 10. Im Auftrag der Literaturkommission für Westfalen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hg. v. Walter Gödden. Bielefeld (Aisthesis Verlag) 2009, S. 327361. [7.] -: „Neues von Rats-Autoren. Fortgesetzte Literaturhinweise in kleiner Auswahl“ (Erste Fortsetzung). In: Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld. Mitteilungen. September 2010, S. 56-58. (Stand: 01.09.2011)

Aus eigener Kraft gewachsen und mit unserer 75-jährigen Tradition sind wir mit zur Zeit 35 Mitarbeitern in der juristischen Beratung und Prozessführung tätig. Individualität und Kompetenz bei der Betreuung unserer Mandanten sind uns Anspruch und Verpflichtung.

 33602 Bielefeld Niederwall 43 Telefon 0521.96431-0 Telefax 0521.96431-50 [email protected] www.diekmeyer.de

 Rechtsanwälte und Notare Eckart Diekmeyer III Robert Wagenknecht

Ricarda Osthus Fachanwältin für Familienrecht

Stefan Meißner

Dr. Jan C. Nordmeyer

Jan Wittenborn

Rechtsanwälte Klaus-Wilhelm Diekmeyer II Gerhard Ellerbrake

Dr. Christoph Meyer-Rahe

Hermann Kloock 

Fachanwalt für Verwaltungsrecht Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht Fachanwalt für Arbeitsrecht

Dr. Frank-André Mönkemöller

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

70

Service

Nutzfahrzeuge Service

Herforder Str. 197 · 33609 Bielefeld · Tel.: 05 21/ 3 23 73-0

www.autohaus-berning.de

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

72

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

73

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

74

Chronik des Schuljahres 2010/2011

Jahrestreffen 2010

StD’ Christa Wegener-Mürbe Die folgende Chronik spiegelt – wie in jedem Schuljahr – einen Ausschnitt schulischer Ereignisse wider, die über den täglichen Unterricht hinaus zum Schulleben gehören. Aktivitäten einzelner Klassen, z.B. Schullandheimaufenthalte, Wandertage oder Exkursionen, haben alle ihre wichtige Bedeutung, können aber der gebotenen Kürze wegen hier nicht berücksichtigt werden. Bis zum 30.08.2010 Die umfangreichen Bauarbeiten im naturwissenschaftlichen Anbau, die während der Sommerferien durchgeführt wurden, können bis zu den Herbstferien soweit abgeschlossen werden, dass ein Start im neuen Schuljahr mit lediglich kleineren Hindernissen möglich ist: – Die Fachräume für Erdkunde, Biologie und Physik werden grundlegend saniert und teilweise wird der Zuschnitt der Fachund Vorbereitungsräume verändert. Alle Unterrichtsräume erhalten neues Mobiliar und Installationen für Versuche; die naturwissenschaftlichen Räume werden mit Smartboards ausgestattet. Das Treppenhaus erhält eine neue Fensterfront und eine neue Eingangstüre zum Hof. Im Dachgeschoss wird der Durchgang vom Anbau zum Klassentrakt verbreitert und durch eine breite Glastüre strahlt Helligkeit in den umgestalteten Flur des alten Gebäudes. – Raum 52 wird durch einen aufwändigen Umbau zum zweiten Computerraum, Raum 49 erhält den Standard der bereits renovierten Klassenräume und Raum 49b dient nach der Renovierung als Beratungsraum der Studien- und Berufswahl. Weitere Vitrinen in den Fluren ermöglichen Präsentationen zu unterschiedlichen Themen wie Presseberichten, Teilnahme an Wettbewerben oder Informationen zu den Stufen. 25.08. – 05.09.2010 Unsere Partnerschule aus Nowgorod ist zu Besuch in Bielefeld. Vom Heureka-Gymnasium sind die Kolleginnen Frau Irina

Solomina und Frau Irina Aleschkowa mit 15 Schülerinnen und Schülern unsere Gäste. Das abwechselungsreiche Programm führt zum Bauernhausmuseum und zum Aussiedlermuseum in Detmold, zu den von Bodelschwinghschen Anstalten und zur Oetkerwelt in Bielefeld, dem Haus der Geschichte in Bonn und dem Kölner Dom. In Bielefeld wird die Gruppe im Rathaus empfangen, lernt die Stadt bei einer Stadtführung kennen, besucht das Teutolab der Universität und erprobt den Kletterpark. Die Betreuung der Gäste erfolgt durch die Kolleginnen Frau Hilf, Frau May und Frau Nolte (MaxPlanck-Gymnasium). 31.08.2010 Mit dem Einschulungsgottesdienst in der Altstädter Nicolai-Kirche beginnt für 93 Sextanerinnen und Sextaner ihre Schulzeit am Ratsgymnasium. Nach einer Feierstunde in der Aula werden sie von Frau Schneider, Herrn Panhorst und Frau Dr. Zinn – stellvertretend für den erkrankten Herrn Gebauer – in ihre Klassen gebracht und erleben mit den Klassenleitungen gemeinsam die ersten beiden Schultage. Für die Eltern der neue Schülerinnen und Schüler besteht im Anschluss an die Feierstunde die Möglichkeit, im Forum bei einer Tasse Kaffee mit Eltern, die sich in der Schule engagieren, und dem Förderverein erste Kontakte aufzunehmen. 17.09.2010 Frau Emily Murray aus Großbritannien nimmt ihren Dienst als Fremdsprachenassistentin an unserer Schule auf. Bis Ende Mai nächsten Jahres wird sie die Fachschaft Englisch unterstützen. 21.09.2010 Die Bundesjugendspiele finden bei herbstlichem Wetter im Stadion Rußheide statt. Die Fachschaft Sport hat für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I das Sportfest vorbereitet, das mit den beliebten Staffeln der Klassen beendet wird. Fotos: Fotoatelier Berries

75

22.09.2010 Der ehemalige sächsische Innenminister Heinz Eggert hält für die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II in der Aula einen Vortrag zum Thema „Zwanzig Jahre Wiedervereinigung“.

Jahrestreffen 2010 01.10.2010 70 Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I nehmen an der hausinternen Mathematikolympiade „MaRa“ teil. In der kleinen Halle und im Forum knobeln sie an verschieden Aufgaben. Die Organisation liegt wieder in den Händen von Frau Dr. Biermann. 01.10. – 12.10.2010 Die Jahrgangsstufe 13 bricht zu ihren Studienfahrten auf. Unter der Leitung von Frau Geuting und Herrn Dr. Altenberend fährt eine Gruppe nach London. Frau Buschmann und Frau Schneider fahren mit einer Gruppe nach Rom und nach Paestum und Frau Meier-Götte und Herr Bökamp fahren mit ihrer Gruppe zur Biologie-Exkursion nach Giglio. 03.10. – 13.10.2010 Mit 23 Schülerinnen und Schüler der Obertertien fahren Frau Dr. Schütze und Herr Dr. Bleike zum Besuch unserer Partnerschulen „Abingdon School“ und „The School of St. Helens and St. Katherine“ in Abingdon bei Oxford. Neben dem Schulbesuch stehen wieder Ausflüge nach Bath oder Oxford auf dem Programm. 04.10. – 06.10.2010 Paula Brune, Fabian Brüggemann und Philipp Kastrup aus der Jahrgangsstufe 7 nehmen an der Schülerakademie Mathematik OWL-lokal in Bielefeld teil. 08.10.2010 Zu Beginn des Schuljahres hat die SV eine Spendensammlung für die Flutopfer in Pakistan organisiert. Am heutigen Tag können die gefüllten Sparschweine mit 1270,– € an den Vorsitzenden der Kindernothilfe übergeben werden. 29.10.2010 In der 4. bis 6. Stunde findet in der Aula Fotos: Fotoatelier Berries

76

die Ehrungsveranstaltung der „Beigelschen Stiftung für das Ratsgymnasium“ statt. In Anwesenheit von Herrn Dr. Hünerhoff und Herrn Stratenwerth vom Stiftungsvorstand werden die Schülerinnen und Schüler für ihre sehr guten Leistungen ausgezeichnet. Weiterhin werden die Sprachdiplome in Englisch (Cambridge Certificate) und Französisch (Delf) verliehen und Auszeichnungen verschiedener Wettbewerbe und Sportwettkämpfe überreicht. Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung liegt in den Händen von Herrn Gerwin. 11.11.2010 In einer Informationsveranstaltung werden in der gut gefüllten Aula den Eltern von zukünftigen Schülerinnen und Schülern die Angebote und Ziele unserer Schule vorgestellt. 13.11.2010 Zahlreiche Kinder nutzen die Chance, gemeinsam mit ihren Eltern am ersten Tag der offenen Tür die Schule kennen zu lernen. Neben der obligatorischen ersten Lateinstunde werden die Angebote zur Unterrichtsteilnahme und Mitmach-Aktionen angenommen. Zahlreiche Gespräche mit Elternvertretern, Kolleginnen und Kollegen runden den Vormittag ab. 13.11.2010 An der Bezirksrunde der Mathematik-Olympiade des Landesverbandes der Mathematikwettbewerbe nimmt das Ratsgymnasium mit einer Gruppe von 17 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 6 bis 9 teil. 26.11.2010 Die Radio-AG des Schuljahres 2009/2010 wird in Recklinghausen für ihren Betrag „Jumpstyle“ mit dem Kulturpreis des Bürgerfunks NRW 2010 ausgezeichnet. Gemeinsam mit Frau Rottmann fahren Johannes Doerfert, Christoph Redmann und Julius Westphal aus der UIIIa und Tarik Wörmann aus der OIIIa zur Preisverleihung. 26.11.2010 Schülerinnen und Schüler des Literaturkurses 2009/2010 und der Theater-AG unter

der Leitung von Frau Jung-Lösing treten mit dem Stück „Auf Märchensuche“ im Schulzentrum Steinhagen auf. 27.11.2010 Beim alljährlichen Weihnachtsbasar präsentieren die Schülerinnen und Schüler kleine Theateraufführungen, Modenschauen und musikalische Darbietungen. Café- und Teestuben sowie eine Cocktail-Bar laden zum Verweilen ein. Lose der Tombola, weihnachtliche Basteleien und Gebäck können gekauft werden. In Raum 5 ist der Päckchen-Berg für Benin zu bewundern: über 700 liebevoll verpackte Päckchen wurden von Schülerinnen und Schülern sowie ihren Eltern, Lehrerinnen und Lehrern für unsere Partnerschule abgegeben. Der Erlös des Weihnachtsbasars ist auch in diesem Jahr zum Teil für Benin bestimmt. 09.12.2010 Den Vorlesewettbewerb der Quinten gewinnt Jana Uffenkamp aus der Vb. Sie qualifiziert sich damit für die nächste Runde, die für Bielefeld in der Stadtbibliothek ausgetragen wird. 22.12.2010 Die Weihnachtsmusik in der Altstädter Nicolai-Kirche beendet den letzten Schultag vor den Weihnachtsferien. Unter der Leitung von Frau Jung-Lösing, Frau Wagner-Storz, Herrn Gerwin und Herrn Kamps beteiligen sich alle Musikgruppen und stimmen die Schulgemeinde auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein. 15.01.2011 Am zweiten Tag der offenen Türe sind viele Kinder gemeinsam mit ihren Eltern zu Gast in unserer Schule. Neben der ersten Lateinstunde werden die Angebote des Sextaunterrichts von den Viertklässlern angenommen. Die Eltern informieren sich über Angebote der Schule und nutzen die Möglichkeit des Gesprächs mit den Kolleginnen und Kollegen. 07.02.2011 – 18.02.2011 Gemeinsam mit Frau Basista und Frau May fahren 12 Schülerinnen und Schüler der

Jahrgangsstufe 10 zum Besuch der PartnerJahrestreffen 2010 schule nach Gap/Frankreich. 13.02.2011 – 21.02.2011 Unter der Leitung von Frau Dr. Clark und Frau Astbury (The School of St. Helen and St. Katherine) sowie Herrn Revill und Herrn Loughe (Abindgdon School) besuchen uns 23 Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschulen aus Abingdon. Neben Ausflügen nach Münster und Köln stehen ein Besuch der Oetker-Welt und der Universität (Teuto-Lab) sowie ein sportlicher Morgen auf der Eisbahn auf dem Programm. Ein besonderer Tag ist das „ Anglo-GermanProject“, an dem auch die Partnerschülerinnen und -schüler des Ratsgymnasiums teilnehmen. 14.02.2011 – 19.02.2011 Im Hinblick auf eine Restaurierung des Bestandes der historischen Bibliothek des Ratsgymnasiums begutachten Herr Dr. Bansa, ehemaliger Leiter des Instituts für Buch- und Handschriftenrestaurierung der Bayrischen Staatsbibliothek München, Herr Bibliotheksdirektor Feldmann, Leiter des Dezernats Historische Bestände der Universitäts- und Landesbibliothek Münster, und seine Mitarbeiterin Frau Frey die Bücher. Unterstützung erhalten sie dabei von Herrn Dr. Altenberend, Herrn Peters und Herrn Schulte. 04.03.2011 – 08.03. 2011 Die Musikgruppen der Schule bereiten sich im Langeooger Schullandheim auf die Frühlingskonzerte vor. Die Leitung der Fahrt haben Frau Wagner-Storz, Herr Gerwin und Herr Kamps. 11.03.2011 Herr Professor Oliver Krüger hält für die Biologie-Kurse der Jahrgangsstufe 13 einen Vortrag zum Thema: „Paschas, Paare, Partnerschaften: Geschlechterkampf bei Mensch und Tier“. 14.03.2011 Schülerinnen und Schüler der Vb nehmen erfolgreich am Wettbewerb des Lions Clubs Fotos: Fotoatelier Berries

77

Jahrestreffen 2010

Herrn Genetzky fahren 8 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 8 zur Streitschlichter-Ausbildung in das Haus Ascheloh.

14.03.2011 – 25.03.2011 12 Schülerinnen und Schüler unserer Partnerschule aus Gap sind unter der Leitung von Herrn Thum und Frau Verdier zum Gegenbesuch in Bielefeld. Unternehmungen in Bielefeld, Ausflüge nach Hamburg und Köln und ein gemeinsamer Theaterbesuch der Aufführung unseres Literaturkurses sowie gemeinsame Arbeit an einem Unterrichtsprojekt sind die Bausteine eines abwechslungsreichen Programms.

04.04. – 06.04.2011 Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 sind zusammen mit Frau Buß, Frau Geuting, Frau Meier-Götte, Frau Rottmann, Herrn Genetzky und unserer Fremdsprachenassistentin Frau Murray zu den religiösen Studientagen in Weimar und Buchenwald. In den Osterferien wird im Forum die lang ersehnte Maßnahme zur Reduktion der Nachhallzeiten durchgeführt: die Akustik des Raumes verbessert sich deutlich! Nach den Osterferien können die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe ihren neuen Aufenthaltsaum im Erdgeschoss beziehen. Der „Ratskeller“ bietet Computerarbeitsplätze und Sofas für individuelle Freistundengestaltung.

Bielefeld Ravensberg anlässlich des Bielefelder Entenrennens am Obersee teil. Bei einer Prämierung in der Stadtbibliothek werden die Geschichten von Fabia Becker und Marta Gunkel als besonders gute Beiträge hervorgehoben.

18.03.2011 Angesichts des Erdbebens und des Tsunamis am 11.03.2011 mit den verheerenden Folgen in Japan schließt die Schule sich der landesweiten Schweigeminute um 09.30 Uhr an. In der ersten großen Pause versammelt sich die Schulgemeinde auf dem Schulhof und gedenkt der Situation in Japan. Zusätzlich initiiert die SV eine Spendensammlung in den Klassen. 21.03.2011 und 22.03.2011 Anlässlich des Tages der Kriminalitätsopfer am 22.03.2011 wird im Theater am Alten Markt vom Literaturkurs der Jahrgangsstufe 12 das Stück „Eins auf die Fresse“ aufgeführt. Die Vorbereitung der Aufführung liegt in den Händen von Frau Jung-Lösing. Die Schülerinnen und Schüler der Einführungsphase (Jahrgangsstufen 10 und 11) nehmen geschlossen an der Aufführung teil. 26.03.2011 Für interessierte Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 12 und 13 findet in der Aula eine Lesung von Herrn Christian Knöpper – „Leutnant Gustl“ von Arthur Schnitzler – statt. Besondere Bedeutung hat diese Lesung für den Leistungskurs Deutsch, da die Lektüre des Stückes zum Pflichtprogramm für das Zentralabitur gehört. 30.03. – 01.04.2011 Unter der Leitung von Frau Geuting und Fotos: Fotoatelier Berries

78

05.05.2011 Bethel on tours besucht die Quinta a, die im Deutschunterricht ein Buch über ein Kind mit Behinderungen gelesen hat. 05.05.2011 Die Roboter-AG unter der Leitung von Herrn Jansen nimmt erstmalig am RoboterWettbewerb in der Fachhochschule Bielefeld teil und erringt den zweiten Platz. 12.05.2011 Für die Unter- und Obertertien findet eine Aufführung des Theaters „Als Ob“ in der Aula statt. Es wird das Stück „Wilhelm Tell – eine dramatische Geschichte von und über Friedrich Schiller“ gezeigt. „Wilhelm Tell“ gehört zur Lektüre in der Sekundarstufe I und wird durch die Darbietung den Klassen auf andere Weise nahegebracht. 19.05.2011 Das Ratsgymnasium erhält wieder eine neue Zierspitze auf dem Westgiebel! Die finanzkräftige Unterstützung der Bezirksvertretung Mitte ermöglicht die Renovierung. 14.06.2011 In einem pädagogischen Elternabend zum Thema „Minderjährige und Suchtmittel – neue Herausforderungen für Eltern“ gibt Herr Friedhelm Hake, Erziehungs- und Fa-

milienberater aus Paderborn, einen Einblick in die Problematik und diskutiert mit Eltern und Kollegen. 17.06.2011 Bethel on tours besucht den Kurs katholische Religion der Jahrgangsstufen 10 und 11 und berichtet über das Thema „Leben mit Behinderungen“. 30.06.2011 Im Rahmen der Rechtskunde-AG unter der Leitung von Herrn Schulze-Niehoff nehmen 11 Schülerinnen und Schüler aus den Stufen 9 und 10 an einer Gerichtsverhandlung teil. 30.06.2011 Im Forum wird die Kunstausstellung mit Arbeiten des diesjährigen Abiturjahrganges eröffnet. Frau Uffenkamp gibt eine Einführung zu den Arbeiten, die in den letzten beiden Schuljahren entstanden sind. 02.07.2011 Die Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2011 beginnt mit einem Gottesdienst in der Altstädter Nicolai-Kirche. Gemeinsam mit Herrn Genetzky haben Abiturienten und Abiturientinnen den Gottesdienst vorbereitet. Der musikalische Rahmen wird vom Orchester unter der Leitung von Frau WagnerStorz und dem Chor unter der Leitung von Frau Jung-Lösing gebildet. In der anschließenden Feier in der Aula erhalten 69 Abiturientinnen und Abiturienten ihre Zeugnisse. Die Festrede wird für die Lehrerschaft von Herrn Tiemeyer und für den Jahrgang von Lara Krüger und Alexander Valentin gehalten. Mit einem Sektempfang im Forum klingt die Veranstaltung aus. Am folgenden Abend findet der traditionelle Abitur-Ball im Stadtpalais statt. 11.07. – 20.07.2011 Die Schülerinnen der Jahrgangsstufe 10 absolvieren ihr Schülerbetriebspraktikum. Zu Beginn werden die Schülerinnen und Schüler in Vorträgen auf die Alltagswelt in den Betrieben vorbereitet. 14.07.2011 Die Bundesjugendspiele finden an einem Sommertag ohne Sonne statt – das beeinflusst die gute Stimmung aber nicht! Die

Schülerinnen und Schüler der SekundarstuJahrestreffen fe I kämpfen auf der Rußheide 2010 um Punkte im Laufen, Springen und Werfen. Den Abschluss der Veranstaltung bilden die StufenStaffeln.

14.06./15.06.2011 – 22.07.2011 Die Jahrgangsstufe 12 geht auf Studienfahrt. Unter der Leitung von Herrn Dr. Altenberend und Herrn Graeser fährt eine Gruppe nach Osteuropa; Herr Dr. Gertz und Herr Lohr begleiten eine Gruppe nach Griechenland; Herr Bökamp, Frau Reinhold und Frau Rottmann fahren nach Giglio. 15.07.2011 – 20.07.2011 Für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 findet das Projekt „Fächerverbindendes Lernen“ statt. Unter dem Aspekt verschiedener Fächer werden Themen gemeinsam bearbeitet. 18.07. – 20.07.2011 Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I führen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen Projekttage zum Thema „Bewegung“ durch. Ergebnisse werden beim Sommerfest ausgestellt. Die Vorbereitung der Projekttage liegt in den Händen von Frau May, Frau Dr. ZinnBreitkreuz und Herrn Bormann. 21.07.2011 Für einen Tag wechseln Schülerinnen und Schüler ihren Arbeitsplatz in der Schule mit einem Job, dessen Bezahlung der Aktion Tagwerk und unserer Partnerschule in Benin zugute kommt. Schülerinnen und Schüler ohne Arbeitsverträge helfen gemeinsam mit den Lehrerinnen und Lehrern bei alljährlichen Aufräum-, Sortier- und Putzarbeiten in der Schule. Am Spätnachmittag findet das Sommerfest statt. Zum Schuljahresausklang hat die SV mit viel Engagement ein buntes Unterhaltungsprogramm zusammengestellt. Neben der Möglichkeit zu Begegnung von Eltern, Lehrerschaft und Schülerschaft können Ergebnisse der Projekttage besichtigt werden. 22.07.2011 Nach der Verteilung der Zeugnisse in der dritten Stunde beginnen die lang ersehnten Sommerferien! Fotos: Fotoatelier Berries

79

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

80

Qualität gewinnt ... ... zufriedene Kunden, die qualitätsvolle Arbeit schätzen – täglich. Unsere Maxime ist unser Anspruch, den wir nie dem Zufall überlassen. Denn Qualität ist messbar. Die DAV Gebäudereinigung setzt voll und ganz auf Qualität – zuverlässig und ständig geprüft.

DAV Gebäudereinigung Ludwig Davidsohn GmbH & Co. Am Tüterbach 7 | D-33649 Bielefeld | fon 0521 | 400 230 fax 0521 | 400 23 25 | mail [email protected] | web www.d-a-v.de

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

82

www.stockmeier.de

STOCKMEIER HOLDING

Die STOCKMEIER GRUPPE ist Ihr kompetenter und zuverlässiger Partner. Unser Angebot: Stockmeier Chemie Chemikalienhandel, Produktion, Beratung und Entwicklung • von Reinigungsmitteln • von chemischen Spezialprodukten für die Papier-und Textilindustrie Lohnproduktion/ Abfüllung Stockmeier Urethanes Produktion, Beratung und Entwicklung von Polyurethansystemen Stockmeier Food Produktion, Beratung und Entwicklung von Aromen und Geschmacksstoffen Handel mit Stärkeprodukten und Zuschlagstoffen Stockmeier Holding GmbH | Eckendorfer Straße 10 | 33609 Bielefeld Telefon: +49 (0)5 21 / 30 37-0 | Telefax: +49 (0)5 21 / 30 37-159 E-Mail: [email protected]

- IDEEN: Wir bieten Ihnen kreative Ideen für ihre Feier.

- PLANUNG: Von A wie außergewöhnlich bis Z wie zufrieden.

- DURCHSETZUNG:

Events & Catering

Mit einem engagierten Team gestalten wir eine gelungene Veranstaltung.

- MIETKOCHSERVICE Gemütlicher Abend mit Freunden oder große Betriebsfeier. Wir sind für sie da!

Sie planen eine Feier? Rufen Sie doch einfach mal an! Kompetente Beratung ist für uns selbstverständlich. mobil: 0171 / 32 29 118 mail: [email protected]

Jahrestreffen 2010

Fotos: Fotoatelier Berries

84

Bruder Servulus1 Johannes Altenberend s1

Am 24. Mai 1829 entschied das preußische Kabinett über die Aufhebung des Bielefelder Franziskanerklosters St. Jodokus; zwei Monate später vollzog der hiesige Bürgermeister diesen Beschluß.2 Damit fielen Gebäudeteile und Einrichtungsgegenstände des Klosters sowie die bedeutsame Bibliothek der Observanten an den preußischen Staat. Von Anfang an war an eine Aufteilung der Büchersammlung an die Paulinische Bibliothek, heute Universitätsbibliothek in Münster, und an die im Aufbau befindliche Lehrerbibliothek des Bielefelder Gymnasiums gedacht. Die beiden Bibliotheken bewahren bis auf den heutigen Tag etwa 10 %, vornehmlich ältere Bücher des ehemaligen Gesamtbestandes von 2.300 Bänden auf.3

Die Inventarisierung der Klosterbibliothek und die Auswahl der Bücher für das Gymnasium erfolgten im Herbst 1829 durch den stellvertretenden Direktor Ernst Kästner. Kästner sicherte sich aus den im Kloster noch liegenden Beständen die Reste einer alten Handschrift, die er, nachdem er Bielefeld verlassen hatte, transkribierte, untersuchte und 1834 auch veröffentlichte. Er stellte fest, daß es sich bei dem Manuskript um Teile einer niederländischen Reimbibel aus dem 13. Jahrhundert handel-

1 1 Kurzvortrag am 21. Januar 2011 im Gemeindesaal von St. Jodokus Bielefeld. 2 Vgl. dazu ausführlich Johannes Altenberend, Die Säkularisation des Bielefelder Franziskanerklosters St. Jodokus. Von der Kloster- zur städtischen Pfarrgemeinde, in: Ein Haus für die Geschichte. Festschrift für Reinhard Vogelsang, hrsg. von Johannes Altenberend, Bielefeld 2004 (zugleich 89. Jahresbericht des Historischen Vereins für die Grafschaft Ravensberg), S. 211–240, hier S. 229 f. 3 Zur Bibliotheksgeschichte vgl. Johannes Altenberend, Die Bibliothek des Franziskanerklosters St. Jodokus, in: St. Jodokus 1511 – 2011. Beiträge zur Geschichte des Franziskanerklosters und der Pfarrgemeinde St. Jodokus Bielefeld, hrsg. von Johannes Altenberend u. Josef Holtkotte, Bielefeld 2011, S. 89–106.

te, die auch auf das Interesse von Professor Jacob Grimm in Göttingen gestoßen war.4

Im Vorwort seines Buches hob Kästner zunächst lobend hervor, dass die Bielefelder Franziskaner „eine für jene Zeiten bedeutende Bibliothek vorzüglich im Fache der Patristik, Scholastsik und Liturgik“ gesammelt hätten. Allerdings überwog bei ihm wie auch bei anderen Zeitgenossen die Kritik, die er in drei Punkten zusammenfasste: 1. Die Klosterbibliothek enthalte keine antiken Schriftsteller und keine Geschichtsbücher. 2. Die Franziskaner hätten seit 100 Jahren keine Bücher mehr angeschafft. 3. Der Gärtner des Klosters hauste mit seinen Sämereien in der Bibliothek und habe manches zu seinem Gebrauche zerrissen. Urteile dieser Art über Klöster und Bibliotheken der Bettelorden waren im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert weit verbreitet und gehörten zum Repertoire des aufgeklärten Bürgertums der Zeit. Die Aufgabe des Historikers besteht darin, solche generellen Urteile genauer zu prüfen, was ich im Folgenden Punkt für Punkt mit Hilfe der heute in der Ratsbibliothek noch vorhandenen Bücher aus dem Kloster versuchen werde. 1. Schon eine erste Überprüfung der Bestände des Ratsgymnasiums zeigt, daß die Bielefelder Franziskaner auch antike Schriftsteller für ihre Bibliothek angeschafft hatten. Kästner selbst hat die im Übergang vom 15. zum 16. Jahrhundert erschienenen Klassikertexte von Horaz, Sallust und Cicero sowie später gedruckte Werke von Tacitus und Seneca für seine Schule aus der Klosterbibliothek ausgesucht und in das vom Neuhumanismus geprägte Gymnasium getragen, das ja im August 1831 im umgebauten Brauhaus des aufgelösten Klosters neu eröffnet wurde. 4 Ernst Kästner, Drei Bruchstücke von Jakobs van Maerlant Rijmbibel oder Scholastica aus einem alten Manuscripte, Göttingen 1834, S. I– IV.

85

Die antiken Autoren waren schon früh von den Franziskanern in ihre Bibliothek eingereiht worden, da diese Werke einfach zum Bildungskanon der Renaissance gehörten. Der wichtigste Autor war Aristoteles mit vier kommentierten Ausgaben aus der Inkunabel- und Postinkunabelzeit (Ratsgymnasium, O 23, O 23 I, O 29, O 35). Anfang des 17. Jahrhunderts wurde auch die vielfach genutzte, mehrbändige Aristoteles-Ausgabe des portugiesischen Jesuitenkollegs Conimbricense an der Universität Coimbra (Ratsgymnasium, H II 431–442) für das Philosophiestudium in St. Jodokus dem Kloster geschenkt.

2. Bei den Buchanschaffungen im 18. Jahrhundert ergibt sich ein uneinheitliches Bild. Seit 1729 verzeichneten die Bielefelder Franziskaner ihre Buchanschaffungen im sogenannten Liber archivii conventus Bielfeldiensis. Danach wurden zwischen 1729 und 1769 nur in ganz wenigen Jahren Bücher gekauft. Mit der Verlegung des kanonistischen Studiums, also des Kirchenrechts, und des Studiums der Bibelexegese nach Bielefeld im Jahre 1760 ergab sich dann die Notwendigkeit, die Bibliothek für die Lektoren und die jungen Brüder zu erweitern. Aber erst seit 1776 bis 1798 wurden jährlich umfangreichere Bestände angeschafft. Das hing sicherlich auch mit dem persönlichen Einsatz einzelner Lektoren und Guardiane zusammen, die die Bedeutung der Provinzstudien für die Ausbildung der Brüder sahen. In diesem Zusammenhang muß besonders auf Pater Prosper Krekenberg hingewiesen werden, der über mehrere Jahre Lektor und Vorsteher von St. Jodokus war und zum Studienabschluß öffentliche Disputationen durchführte. Hinter den Klostermauern hat er eine Psalmenübersetzung begonnen, die 1805, als er Präses in Stockkämpen war, von Küster in Bielefeld gedruckt wurde.51Mit der Säkularisation 1802/03 wurde den Bettelordensklöstern dann beschieden, daß sie zum Aussterben bestimmt seien. 5 Vgl. Altenberend (wie Anm. 3), S. 105 f.

86

Nach dem Verbot des Klosterstudiums 1803 stellten die Brüder den Buchkauf ein. Zudem reichten die geringen Einnahmen des Klosters kaum noch aus, um Kirche und Klostergebäude zu unterhalten; Geld für Bücher war nun nicht mehr vorhanden. 3. Und der Gärtner? Laienbrüder sind für den Alltag in einem Franziskanerkloster unverzichtbar. Sie arbeiteten als Pförtner oder Organist, als Koch, Bäcker, Brauer, Gärtner, Schneider oder Schuster und sorgten unmittelbar für ihre Brüder, die sich als Seelsorger, Prediger oder Katechet um das Seelenheil der Menschen bemühten und sich in der Caritas und als Lehrer mühten. In ihrer jeweiligen Funktion hinterlassen die Laienbrüder selbst nur selten schriftliche Spuren, die man in einem Archiv nachlesen könnte. Das ist bei dem Gärtner, der von dem Gymnasiallehrer kritisiert worden ist, nicht anders; und doch hat er „seine“ Spuren hinterlassen.

Bruder Servulus Holtgreve, 1759 geboren und 1782 dem Orden der Franziskanerobservanten beigetreten, arbeitete 47 Jahre als Gärtner und Terminant für das leibliche und seelische Wohl seiner Mitbrüder.62Wie sein Namenspatron der heilige Servulus, der „kleine Sklave“ hat im 6. Jahrhundert gelebt, war unser Bruder arm und gab selbst Almosen von den erbettelten Gaben an Arme weiter. Er dürfte deshalb bei Bielefelder Katholiken und Protestanten hohes Ansehen genossen haben, wie das schon für seinen Vorgänger Servulus Beine, der 1786 gestorben war, ausdrücklich in der Klosterchronik festgehalten worden ist. Wie viele Folianten Bruder Servulus in der Bibliothek von St. Jodokus zerrissen hat, um Tüten für Samen zu falten, wissen wir nicht. Trotzdem liebte auch er das Buch und verhielt sich ähnlich wie sein Namenspatron. Der heilige Servulus war Analphabet, kannte aber die Heilige Schrift, indem er sich Bibelhandschriften selber kaufte und sich daraus vorlesen ließ. 6 Zu Holtgreve vgl. die Personalübersicht, 4. September 1828, LAV NRW OWL, M 1 II A, 2738, Bl. 82 f.

Ganzheitliche Finanzberatung von MLP – immer alles im Blick. Der unabhängige Partner für die Strategie Ihres Lebens. Dynamische Finanzmärkte, Unsicherheiten in den staatlichen Sicherungssystemen, geänderte Steuerregeln: Jetzt ist der Blick auf Ihre gesamte Finanzsituation notwendig. Als führender Finanz- und Vermögensberater für Akademiker und andere anspruchsvolle Kunden bietet MLP seit mehr als 35 Jahren individuelle Finanzlösungen. Setzen Sie auf MLP und entscheiden Sie die Partie für sich.

MLP Finanzdienstleistungen AG Geschäftsstelle Bielefeld III Dipl.-Kfm. Holger Stoffregen Herforder Straße 22, 33602 Bielefeld [email protected] www.mlp-bielefeld3.de

Sie uns: So erreichen 7•0 52 96 • 21 Tel 05

Von Bruder Servulus in St. Jodokus wissen wir, dass er die Legenda maior, das für die Franziskaner wichtige Buch des Ordensgenerals Bonaventura († 1274) mit der Lebensgeschichte des heiligen Franziskus, besonders geschätzt haben muß. Wegen fehlender Lateinkenntnisse konnte er das Buch selbst nicht lesen; sicher kannte er jedoch dessen Inhalt durch Vorlesungen und Erzählungen seiner sprachkundigen Mitbrüder. Servulus nutzte das in einfaches Pergament eingebundene Buch auf seine Art, indem er farbige Blumenblüten zum Pressen hinein gelegt hat; dabei konnte er das unscheinbare, jedem Bielefelder Franziskaner bekannte, weil täglich sichtbare Bild des Ordensgründers beim Empfang der Wundmale

88

auf dem Berg La Verna betrachten und auf sich wirken lassen (Ratsgymnasium, B 415). In den getrockneten Blüten lebt seine Art, mit frommen Büchern umzugehen, bis auf den heutigen Tag in der Bibliothek des Bielefelder Ratsgymnasiums weiter. Pro captu lectoris habent sua fata libelli.71

7 Terentianus Maurus, De litteris de syllabis de metris libri tres, V 1286, zitiert nach Wolfgang Milde, De captu lectoris – Von der Wirkung des Buches, in: Ders., Werner Schuder (Hg.), De captu lectoris. Wirkungen des Buches im 15. und 16. Jahrhundert dargestellt an ausgewählten Handschriften und Drucken, Berlin u.a. 1988, S. 1–28, hier S. 13.

Joachim Boenigk und Gerd Tubbesing treten in den Ruhestand Am letzten Schultag, Freitag, 22.07.2011, wurden am Bielefelder Ratsgymnasium die Lehrer StD Joachim Boenigk und SpL Gerd Tubbesing in den Ruhestand verabschiedet.

Joachim Boenigk wird auch nach den Sommerferien noch weiter unterrichten. Er hat in den letzten Jahren den Stundenplan der Schule erarbeitet, und er war für die Entwicklung des Schullandheims in Langeoog engagiert. Seine Kollegen Dr. Heike Biermann, Johannes Kreutzmann und Arnold Wendland hielten ausführliche Lobreden für ihn. Darin zählten sie Dinge auf, mit denen der Pensionär in seiner Berufstätigkeit betreut war. Boenigk ist dem Ratsgymnasium, das er „meine Schule“ nennt, seit 37 Jahren verpflichtet.

Gerd Tubbesing ist der Schule seit 42 Jahren verbunden. Er begann mit 23 Jahren als junger Sportlehrer, der auch Olympia-Erfahrungen hatte und Meister im Kugelstoßen war, worin er bis heute unüberboten ist. Sein ehemaliger Schüler und heutige Kollege Normann Graeser hielt eine witzige, pointenreiche Laudatio auf Tubbesing. Kollegin Cora Winke trug ein geistvolles Gedicht für ihn vor. Tubbesing berichtete von den zwei Tagen in seiner Laufbahn, die er nie wieder vergessen könne. An seinem ersten Schultag als Lehrer habe er seinen damaligen „Chef“, Direktor Brumberg, als wohlwollenden Mann kennengelernt, der ihn in aller Gelassenheit zu seinem Tun ermutigte. Dann erzählte er, wie er an seinem allerletzten Tag am Ratsgymnasium – unbeobachtet und unauffällig gewissenhaft und zum letzten Mal als „Letzter“ – die Turnhalle mit besonderen Gefühlen abgeschlossen habe.

Rede zur Verabschiedung des Diplomsportlehrers Gerd Tubbesing in den Ruhestand Norman Graeser, OStR Lieber Gerd, 42 Jahre Arbeitsleben gehen zu Ende. Was für eine unglaubliche Dienstzeit, in NRW oder auch darüber hinaus wird es wohl kaum jemanden geben, der länger im Schuldienst war als Du und der diese gesamte Zeit dieser Schule – dem Rats – die Treue gehalten hat, zunächst als Angestellter und später – welch glückliche Fügung – als Beamter auf Lebenszeit, und das hast Du dann ja auch fast wörtlich genommen . Dies ist – wie Du weißt – durchaus nicht selbstverständlich. Als Du hier 1969 anfingst, war ein erheblicher Teil des heutigen Kollegiums noch gar nicht geboren oder lief mit der Rassel um den Tannenbaum. Niemand aus dem Kollegium, das Du damals hier vorfandest, ist mehr da, wie sollten sie auch.

Heute fast 60-jährige ehemalige Schüler, die z.T. bereits Großeltern sind, staunen ungläubig, wenn sie mich nach „Tubbe“ oder „Japan“ fragen, dass Du bis heute immer noch im Dienst bist.

Du hast 3 Direktoren und 1 Direktorin erund überlebt, ohne merklich an Geist und Seele Schaden genommen zu haben. Das geschützte Biotop „Sport“ mag auch ein Grund sein.

Du wurdest damals von einigen hier etwas naserümpfend empfangen: Der „nur“ Sportlehrer an einem humanistischen Gymnasium, der zudem an der Ausgliederung „Max-Planck“ Abitur gemacht hat . Sie konnten und wollten sich z.T. eine neue Zeit, eine Zeit des Umbruchs gar nicht vorstellen. Sport als Neben-Nebenfach, überwiegend bis dahin von Kräften ohne Fakultas erteilt,

89

einige nur mit einer Hilfsausbildung aus der Zeit vor 45, die nur Klimmzüge, Aufschwung am Reck und Liegestütze mit anschließendem kalten Duschen kannten, um etwas zu überzeichnen . Und dann Du: der Mann von der Sporthochschule Köln, der Wertheraner, sehr jung, wettkampferprobt, zu Schulzeiten als hoffnungsvoller Nachwuchsathlet auf Einladung des Sportbundes bei den olympischen Spielen in Tokyo – daher damals der Spitzname „Japan“ – und mit vielen neuen Ideen . Eine neue Ära begann, die von uns Schülern damals ungeduldig erwartet wurde; diese Hoffnungen hast Du sehr bald mehr als erfüllt . Sport als Fach ganz anders auf didaktischer und methodischer Grundlage, aber im Kern nicht neu, denn auch und gerade der Leistungsgedanke, das agonale Prinzip zählte, ohne weniger Begabte zu vernachlässigen, sie mussten eben nur wollen! Du hast es uns Schülern – Schülerinnen gab es da noch nicht – vorgelebt mit neuen pädagogischen Ansätzen und Überzeugungskraft . Du hast dem Fach in dieser Schule Respekt verschafft, einen Stellenwert gegeben, der dem Umbruch durch die Turnerbewegung im frühen 19. Jahrhunderts gleichkam : Der neue Jahn oder GutsMuts des Rats ! Du hast viele Reformen und Reförmchen erlebt, organisatorisch musstest oder wolltest du mitmachen, hast Dich aber nie inhaltlich verbogen mit der Gewissheit, dass das Rad nicht immer wieder neu erfunden werden muss . Du hast es sogar geschafft, auch Schülerinnen sportlich zu unterweisen. Merkwürdige Spielchen hingegen mit sondersamen Hilfsmitteln und Geräten oder der Sportunterricht als bewegungsarmes Diskussionsforum blieben Dir fremd. Da bestand zuweilen nicht immer Einigkeit im Fachkollegium. Junge und neue Kollegen/innen hast Du – mit ganz wenigen Ausnahmen – immer

90

sehr herzlich aufgenommen und das Gefühl vermittelt, von Anfang an richtig dazuzugehören, ihnen mit Rat und Tat zur Seite gestanden, Orientierung im Schulalltag gegeben und z.T. Deine Vorstellungen zu den ihren werden lassen. So manchem jungen Assessor wurde dadurch erst der Wert von schulinternen und -externen Wettkämpfen für das Schulleben deutlich. Solche Traditionen gilt es zu bewahren, wenn sie sich als immer noch anspornend und fördernd erweisen . Höhepunkt unser über 30-jährigen gemeinsamen Tätigkeit hier im Hause war zweifellos der dreiwöchige Besuch der olympischen Spiele 2004 in Athen mit Schülern/innen der Oberstufe . Nach einer über einjähriger Vorbereitung, die überwiegend auf Deinen Schultern lag, ist uns etwas Einmaliges gelungen, das niemand vergessen wird . Die jungen Kollegen Winke und Kreutzmann werden das bestätigen. Einmal zurück zu den Wurzeln des olympischen Gedankens, zu der Mutter aller Wettkämpfe. Dabei sein war für uns wirklich alles. Gymnasiale Bildung im Ursprung seiner Bedeutung . Ich durfte Dich kurz als Schüler, aber über 3 Jahrzehnte als Kollege begleiten und ich darf sagen, dass aus dieser Zusammenarbeit Freundschaft entstanden ist, die über diesen Tag hinaus – da bin ich sicher – anhalten wird. Gibt es im Fach Sport ein Leben nach Tubbesing? Ja, das gibt es, aber wir Hinterbliebenen werden bald merken, dass es Lücken zu schließen gilt . Eine Herausforderung, die wir meistern müssen, damit der Stellenwert des Faches Sport in diesem Institut erhalten bleibt . Dein Rat und Deine Unterstützung ist – das weißt Du – auch in Zukunft stets willkommen und erwünscht. Im Namen der Fachschaft wünsche ich Dir für Deinen wohlverdienten Ruhestand alles erdenklich Gute, lieber Gerd!

Verabschiedung unseres verehrten Kollegen Gerd Tubbesing am 22. Juli 2011 verfasst von Hans Isringhausen Ein Mann, der allen wohlbekannt, Gerd Tubbesing wird er genannt, der will uns heute nun verlassen, drum woll’n wir uns mit ihm befassen.

Du hattest gut organisiert, viel Arbeit investiert. Und allen war recht bald schon klar: Die Fahrt ist wunderbar.

Im Jahre neunzehnneunundsechzig, du warst noch jung, behaart und schmächtig, da hast du mit Bedacht zum Rats dich aufgemacht.

So hast gewirkt du allezeit mit Umsicht, Einsatz, Fleiß. Zu helfen warst du stets bereit, was jeder von uns weiß.

Du bliebest viele Jahre dort, an diesem wunderschönen Ort. Kollegen, Schüler liebten dich, sie ließen dich nicht fort.

Nach zweiundvierzig Jahren fast Ist das ab heut vorbei, der Unterricht war nie ’ne Last, du warst mit Lust dabei.

Bildetest sie im Turnen aus, im Laufen, Sprung und Stoß, du zeigtest ihnen Handballtricks, sie fanden das famos.

Dienstliche Pflichten bist du los, die sind für dich passé. Doch wir, wir fragen uns: Herrje, was machen wir jetzt bloß?

Auch fuhrst du oft zur Insel hin mit Klassen ohne Zahl, für Schüler immer ein Gewinn, stets warst du erste Wahl.

Denn du hast alles klug gemeistert, die Fachschaft gut geführt, die Schüler für den Sport begeistert, dafür dir Dank gebührt.

Im Herbst, da warst du oft aktiv, wenn andre Ferien hatten, nach Langeoog der Sportkurs rief, das kam den Schülern sehr zustatten.

Zwar bist du nicht mehr hier im Haus, das ist Vergangenheit, doch damit ist nicht alles aus, denn du bist ja nicht weit.

Und neunzehndreiundneunzig dann Die Sportgala des Rats stand an. Viel Prominenz kam her zu dir. Dieses Foto zeigt es hier.

Von Werther bis zum Nebelswall Ist’s nur ein kleines Stück. Du holst dein Auto aus dem Stall, kommst oft zu uns zurück.

Man schrieb das Jahr zweitausendvier, Olympia in Athen, nach Hellas fuhren wir mit dir, wir haben viel geseh’n.

Den Ruhestand gönnen wir dir, doch wenn du Sehnsucht hast, so komm! Denn du bist für uns hier ein stets willkommener Gast.

91

Verabschiedungsrede für Klaus Bökamp Annette Meier-Götte, StD’ Lieber Klaus: Jetzt kommt es ganz dicke! Wir alle wissen, dass dir öffentlich vorgetragenes Lob eher unangenehm ist und du es gerne mit dem Hinweis ablehnst: „Nicht so viel Dickes!“ Aber: sollen wir anlässlich deiner offiziellen Verabschiedung wirklich davon schweigen, dass du der Biologe am Rats schlechthin bist? Und diesen Satz formuliere ich bewusst im Präsens. Mit umfangreichem und detailliertem Fachwissen hast du alle Kolleginnen und Kollegen und vor allem die SuS immer wieder beeindruckt. Wissenschaftlich tiefgründige Erklärungen haben dich stets begeistert. Du hattest im schulischen Bereich aber immer die Schülerinnen und Schüler im Blick. Sie hast du für die Biologie begeistern können, indem du ihre sensorischen Zellen erregt hast, dafür sorgtest, dass Spannungen entstanden, das Ruhepotential den Schwellenwert übersteigt und Aktionspotentiale ausgelöst wurden. Durch die ständige Anregung der Gehirnzellen deiner Schülerinnen und Schüler nahmen jeweilig die synaptischen Verschaltungen in den Gehirnen zu. Trotz dieser geistigen Erweiterung blieben bei manchen Schülern aber dennoch einige Informationen verschlüsselt. Mit individuellen Fördermaßnahmen in vielen Zusatzstunden hast du so manchem ‚Schwerenöter’ noch auf die Sprünge geholfen – dabei spielte der Zeitfaktor für dich keine Rolle. Klaus, ich könnte meinen Beitrag jetzt schon beenden, aber es wäre doch zu schade, nicht zu erwähnen, dass du über sehr viele Jahre unser Sammlungsleiter warst. Jedes Exponat, jedes Modell, jedes Utensil und alle Gerätschaften sind dir bekannt. Du weißt, welchen Platz sie haben und wo man was suchen muss. Du sorgtest für die Neuanschaffung der Verbrauchsmaterialien und hast durch gut präsentierte Förderanträge eine stetige Erweiterung und Modernisierung der Sammlung erreicht. Unsere neuen Fachräume und die Sammlung tragen deutlich deine Handschrift – neuen Ideen und Neuerungen begegnetest du stets mit

92

großer Offenheit, wie z.B. der neuen SmartBoard-Technik. Danke für deine Ideen, deine genauen Pläne und deine Tatkraft, die Sammlung jetzt wieder neu zu bestücken. Heute musst du dir sagen lassen, dass wir dankbar dafür sind, dass wir so viele Jahre die Fachkonferenzen damit beginnen konnten, „Wiederwahl“ vorzuschlagen, denn wir konnten sicher sein, dass du mit Überblick und Engagement die Anliegen des Faches vertreten würdest. So, das könnte es jetzt sein, aber Giglio muss ich doch noch erwähnen dürfen. Zum 10. Mal war in diesem Sommer die Isola del Giglio im toskanischen Inselarchipel Ziel der Studienfahrt mit biologischem Schwerpunkt. Deine Begeisterung für aquatische Lebensräume, für das Tauchen und für die Möglichkeit im meeresbiologischen Institut auf der Insel mit Schülern arbeiten zu können, waren die Grundlage für deine Initiative, das Studienfahrtangebot zu erweitern. Die Schüler ließen sich immer wieder von dir mitreißen, machten sich auf den Weg, ihnen bisher unbekannte Tiere und Pflanzen zu entdecken, und in die ökologischen Zusammenhänge einzuordnen. Das war und ist einfach prima! Danke, dass ich immer mal wieder dabei sein durfte. Mensch Klaus, immer wenn es nötig war, hast du Druck gemacht. Nicht nur während der Studienfahrten, sondern auch hier in der Schule. Wie viele Stunden hast du am Drucker gestanden und klaglos mal eben einen Klassensatz dazwischen geschoben oder auch hohe Auflagezahlen verarbeitet. Du warst oft der Retter in der Not, wenn es darum ging, die Zeugnisse auszudrucken. Wieviele OHPs und andere Geräte hast du eigentlich repariert? Du siehst, wir hatten keine andere Wahl, als alle diese wesentlichen Dinge anzusprechen. Du bist immer den Menschen zugewandt,

meistens optimistisch, stets freundlich und vor allem aber sehr, sehr hilfsbereit. Klaus, als Kollege wirst du uns sehr fehlen. Ich denke, du siehst selbst: Dünner ging es nicht. Aber dafür warst du schließlich selbst verantwortlich! Natürlich gibt es auch noch ein Geschenk. Lange haben wir darüber nachgedacht, die Ideen wurden hin und her gewälzt – na ja, so ist das eben, wenn die Leitfigur fehlt.

Für dich gibt es gleich zwei Geschenke: 1. Wir wollen uns an dich erinnern. Tja, wie sollen wir das machen? Schau selbst! 2. Du sollst dich an uns erinnern – täglich! Du sollst damit aufgefordert werden, doch mal wieder vorbeizuschauen. Wie kann das gelingen – Na, schau selbst! Danke, Klaus – Du wirst uns sehr, sehr fehlen!

Zur feierlichen Verabschiedung: Achim Boenigk, Abi 68 Dr. Heike Biermann, OStR’ Kein Abschied von der Fachgruppe Mathematik, aber ein Übergang. Diese Gelegenheit möchten wir als Fachkollegen und -kolleginnen nutzen, um dir zu danken und gute Wünsche zu übermitteln. Du hast an der traditionsreichen Universität Göttingen studiert, an der Namen wie Emmy Noether, David Hilbert und Felix Klein seit Beginn des 20. Jahrhunderts und immer noch Aus-

hängeschilder sind. Von Felix Klein (18491925) haben wir mehrere Schriften in der Alten Bibliothek des Ratsgymnasiums. Eine seiner Schriften trägt den Titel „Elementarmathematik vom höheren Standpunte aus“. Eine Herangehensweise, die wir bei dir wiedergefunden haben. Du hast großen Wert auf einen breiten fachwissenschaftlichen Hintergrund gelegt, gleichzeitig hast du Schülerinnen und Schülern die Mathematik „so wunderbar erklärt“. Du bist Abi-Jahrgang 68, warst Schüler, Referendar und Lehrer an dieser Schule, auch dein Bruder und dein Vater waren hier. Du hast „Rats im Blut“. Das Verständnis dieser Institution war dir schon in die Wiege gelegt. Dennoch deutete dein Studiengang mit dem Abschluss als Diplommathematiker und einer anwendungsorientierten Diplomarbeit zunächst in eine andere Richtung. Es war dein Mathematiklehrer in der Oberstufe StD Manfred Bitter, der dich zu Zeiten großen Lehrermangels für eine Vertretungsstelle anwarb. Nachdem Manfred Bitter schon in der Oberstufe auf dich „abgefärbt“ hatte, hast du dann endgültig „Feuer gefangen“. Du kamst „recht gut mit den Schülern zurecht“ (M.B.) und die Schule wurde und blieb „genau das“, was du machen wolltest. Während der am Rats folgenden Referendarausbildung hat Manfred Bitter dich einmal

93

skizziert, wie du locker von der Fensterbank aus unterrichtet hast und dir die Skizze wortlos gezeigt. Im Folgenden wurdest du etwas förmlicher! Auch in der Reihe der Fachvorsitzenden bist du Herrn Bitter gefolgt und hast viel an Impetus in die Fachschaft gegeben.

Die mathematikdidaktische Ausrichtung wurde Ende der 60er Jahre durch den sogenannten Sputnik-Schock geprägt. (Der damaligen UdSSR war es in Zeiten des Wettrüstens nach dem 2. Weltkrieg vor den USA gelungen, einen Satelliten ins All zu bringen.) Schon damals forcierte die OECD eine Modernisierung des Mathematikunterrichts: Die Mengenlehre kam an die Schule! Die positiven Seiten der Strukturmathematik – wie logisch begründete Aussagen und formale Korrektheit – hast du stets gepflegt. So war die Einführung der Algebra in der Mittelstufe, z.B. das Lösen von Gleichungen mit „Ankündigung“, stets eines deiner Lieblingsthemen. Die 90er Jahre brachten eine stärkere Dynamisierung: Gefäße fül-

len und Funktionsgraphen zuordnen. Heute haben die Einführung des grafikfähigen Taschenrechners und die kompetenzorientierte Didaktik mit dem Blick auf zentrale Prüfungen den Unterricht neu orientiert. Der rote Faden ist aber gleich geblieben und du hast der Theorie auch praktische Komponenten gegeben, etwa in der Stochastik durch einen Casinobesuch mit deinem Leistungskurs. Die Inspiration, die du von Herrn Bitter erhalten hast, gibst du weiter. Auch einer deiner letzten Referendare schwärmt von dir: „Super! Da kann man alles machen. Sogar Gruppenarbeit!“ Es ist dir stets gelungen, eigene Akzente zu setzen. Gerne erinnern wir uns an die gute Zusammenarbeit in der Fachschaft. Nun erwarten dich auch neue Freiheiten, die sich nicht berechnen, aber gestalten lassen. Wir wissen, dass du schon ein paar – auch handwerkliche – Ideen hast ... Von Herzen wünschen wir dir alles Gute für den neuen Lebensabschnitt! Mögen sich viele deiner Träume erfüllen.

Nachrufe Manfred Stienhans † und Werner Biermann † OStR Dr. Wolfgang Schröder Manfred Stienhans (1948-2011), RatsAbitur 1967, starb im Alter von 62 Jahren: 23.08.1948 – 03.03.2011. Manfred Stienhans, ehemaliger Schüler des Ratsgymnasiums, studierte Geschichte und Französisch in Münster, unterrichtete zuerst am Bavink-Gymnasium, dann viele Jahre an seiner alten Schule, um schließlich am Brackweder Gymnasium zu wirken. Viele Male hat er auf Langeoog bei Bauarbeiten am Schullandheim mitgeholfen. In einem 1993 geführten Interview mit dem Schüler Julian Langer befragt, wie das Klima in der Schule zu seiner eigenen Schülerzeit gewesen sei, sagte er: „Das Klima unter den Schülern war kameradschaftlich gut. Der Sohn des Bankangestellten spielte und arbeitete zusammen mit dem Sohn des Arbeiters, wobei doch, insgesamt gesehen, der Arbeitersohn in der Minderheit gewesen sein wird. Aber es ergaben sich daraus keine Probleme.

94

Niemand stellte den Beruf des Vaters heraus, welcher übrigens im Klassenbuch aufgeführt war.“ Manfred Stienhans musste sich wegen seiner angeschlagenen Gesundheit vorzeitig pensionieren lassen. Dr. Werner Biermann (1948-2010), RatsAbitur 1967, starb Anfang 2010. Dr. Werner Biermann (1948-2010), ehemaliger Schüler des Ratsgymnasiums (aus derselben Klasse wie auch Manfred Stienhans), war Privatdozent für Soziologie und International Business Culture an der Universität Paderborn, wo er nach Jahren der Feldforschung und Lehrtätigkeit in Ostafrika lange Zeit gewirkt hat. Er trat als Experte für die kritische Analyse des alten und neuen Kolonialismus hervor. Werner Biermann starb durch einen Herzinfarkt.

18. März 2011 – 9.30 Uhr – Schweigeminute am Ratsgymnasium Romy Tenge, StD’ Am Freitag, dem 11. März 2011, ereignete sich die unglaubliche Katastrophe in Japan: Erdbeben und Flutwelle mit vielen Toten, Vermissten und Verletzten und ungeheuren Zerstörungen sowie Meldungen über Brände in Atomkraftwerken. Unvorstellbares Leid ist über die Menschen im Nordosten Japans hereingebrochen. In verschiedenen Unterrichtsstunden ist Raum, über die Ereignisse der mehrfachen Katastrophe und das unermessliche Leid zu sprechen, Hintergründe zu beleuchten und Fragen zu stellen. Gerne beteiligte sich das Ratsgymnasium an dem Aufruf der Landesregierung Nordrhein-Westfalen zu einer Schweigeminute

am Freitag, 18. März 1011, um 9.30 Uhr als Zeichen der Trauer, des Mitgefühls und der Anteilnahme. In der 1. großen Pause versammelte sich die Schulgemeinde auf dem Schulhof und gedachte der Situation im etwa 9000 km entfernten Japan. Das gemeinsame Innehalten war beeindruckend – aufmerksam und intensiv nahmen die Schülerinnen und Schüler das Zeichen der Verbundenheit wahr.

Nächstenliebe in der Bibel – und am Bahnhof Unterricht in der „Bahnhofsmission“ Romy Tenge, StD’ Ein außergewöhnliches Thema an einem außergewöhnlichen Ort: Die Schülerinnen und Schüler des Grundkurses Katholische Religions-lehre im Jahrgang 13 vom Ratsgymnasium Bielefeld informierten sich vor Ort über die Arbeit der Bahnhofsmission Bielefeld. Mit ihrer Religionslehrerin Romy Tenge arbeiten sie zum Thema „Gerechtigkeit als Herausforderung für das Handeln der Kirche in der Gegenwart“ und beschäftigen sich in diesem Zusammenhang mit verschiedenen kirchlichen Hilfsorganisationen. Die Bahnhofsmission, die gemeinsam vom Caritasverband für das Dekanat Bielefeld und dem evangelischen Gemeindedienst getragen wird, kümmert sich um jeden Menschen, der zu ihr kommt: Unterstützung von Menschen auf Reisen, aber auch Hilfe in akuten Krisensituationen oder existentiel-

v.l.n.r.: Fabian Zimmermann, Alexander Valentin, Nora Pauss, Jan Weller, Luisa Schmidt-Nonhoff, Niklas Reinhardt, Michael Bartmann, Zvoni Rako, Claudia Wiehler, Christina Fenn, Lukas Hucjler, Julian Borgert, Bernada Crnjak und der Leiter der Bahnhofsmission Marcel Bohnenkamp

len Notlagen. Seit der Gründung der ersten Bahnhofsmission 1894 in Berlin engagieren sich viele Menschen ehrenamtlich, indem sie unentgeltlich mitarbeiten.

95

Marcel Bohnenkamp, Leiter der Bahnhofsmission Bielefeld, gab Einblick in sein Tätigkeitsfeld: einer Frau im Rollstuhl beim Umsteigen helfen, bei Zugausfall helfen und koordinieren und Ansprechpartner für Menschen in Notlagen zu sein. Der Kontakt mit Obdachlosen, Sucht- und Suizidgefährdeten verlange ein sehr sensibles Vorgehen. In beeindruckender Weise

erläuterte er den Schülerinnen und Schülern die von Wertschätzung geprägte Beziehungsarbeit der Helfer zu den Hilfesuchenden und stellte die christlich motivierte Arbeit anschaulich vor. Beispiele für Nächstenliebe gibt es in der Bibel – und am Bahnhof! Diesem Satz stimmen die Schülerinnen und Schüler nach ihrem Besuch völlig zu.

OI Grundkurs Katholische Religionslehre: Besuch von Pfarrer Holtkotte Romy Tenge, StD’ Das Thema Ekklesiologie gehört zum Kursthema in der Oberstufe im Fach Katholische Religionslehre. Am 24.09.2010 war Pfarrer Holtkotte von der St. Jodokus Kirche zu Gast bei den Schülerinnen und Schülern des Grundkurses Katholische Religionslehre der OI und erzählte von seiner Berufung und von seinem beruflichen Werdegang. Themen der Diskussionsrunde waren die Missbrauchsfälle,

die Entwicklung der Kirche und das Verhältnis von Westkirche und Weltkirche.

Jugendliche und Suchtmittel Romy Tenge, StD’ In unterschiedlichen Fächern wird am Ratsgymnasium das Thema „Suchtmittel bearbeitet. Zusätzlich fanden im Schuljahr 2010/11 zwei unterschiedliche Projekte bzw. Angebote statt. Projekt zur Alkoholprävention „Tour des Lebens“ Die Tour des Lebens ist eine bundesweite Präventionskampagne Referentin Frau Knitter, Julius, Cem mit der Rauschbrille für Schülerinnen und Schüler, die und Emily von unterschiedlichen Krankenkassen unterstützt wird. Die Schülerinnen und Alkoholkonsum. Wie verändern sich das Schüler des Jahrgangs 9 und teilweise des Verhalten und die Persönlichkeit? Welchen Jahrgangs 8 erhielten am 09.02.2011 tiefere Schaden kann der Körper nehmen? Im TheEinblicke in die Folgen von regelmäßigem orie-Teil wurde insbesondere auf die biolo-

96

gischen Prozesse im Körper eingegangen. Die folgenden Aspekte wurden näher betrachtet und durch Fallbeispiele veranschaulicht: Fettverbrennung und Alkohol, Alkoholdehydrogenase, Symptome einer Alkoholvergiftung, Einschränkung der Körperfunktionen mit wachsendem Alkoholpegel. Darüber hinaus wurde der gesetzlich-politische Bereich Alkohol und Straßenverkehr näher beleuchtet. Ein Wissenstest stellte die Schüler auf die Probe und diente der Vertiefung des Unterrichtsinhaltes. Anschließend wurde in praktischen Übungen demonstriert, welchen Einfluss Alkohol auf die motorischen Fähigkeiten und die Wahrnehmung hat. Mit einem simulierten Alkoholpegel von 1,3 Promille wurde das Ablaufen eines einfachen Parcours zur Herausforderung. Pädagogischer Elternabend „Minderjährige und Suchtmittel – neue Herausforderungen für Eltern“ mit dem Erziehungs- und Familienberater Friedhelm Hake

Der Erziehungsund Familienberater Friedhelm Hake aus Paderborn ist vielen Eltern des Ratsgymnasiums noch von seinem Vortrag „Pubertät – von der Schwierigkeit, einen Kaktus zu umarmen“ in Erinnerung. Am 14.06.2011 hielt er in der Aula probiert die des Ratsgymnasi- Maximilian Rauschbrille aus. ums einen Vortrag zum Thema „Jugendliche und Suchtmittel“. Dabei erzählte er aus seiner beruflichen Praxis, verwies auf wesentliche Aspekte des Jugendschutzgesetzes und diskutierte mit den Eltern über unterschiedliche Herausforderungen, denen sich Eltern heute stellen müssen.

Preisverleihung: Schreibwettbewerb „Entenkrimis“ Romy Tenge, StD’ Mit dem 8. Bielefelder Entenrennen wurde für die Schüler der Stadt ein Wettbewerb ausgeschrieben. Unter dem Thema „Entenkrimi“ konnten Geschichten, Cartoons und Comics eingereicht werden. Die Preisverleihung fand in der Stadtbibliothek statt. Fabia Becker und Marta Gunkel aus der Quinta b siegten mit ihren Beiträgen und erhielten 150 Euro für die Klassenkasse! Die Geschichte von Marta Gunkel wurde von der Jury zum Vortrag ausgewählt: Harald Pilzer, Leiter der Stadtbibliothek, las die spannende und humorvolle Erzählung vom grimmigen Enterich 5-Ferdinand vor. Gesucht: 5 Eier Punkt 5:00 Uhr: 5-Ferdinand wacht auf. Kleine Schwäne tanzen um ihn herum und

quaken ihm laut ins Ohr..., naja, fangen wir mal ganz von vorne an! 5-Fedinand ist ein alter grimmiger Enterich, der Kinder überhaupt gar nicht ausstehen kann. Aber er kann so vieles nicht ausstehen, deswegen fällt das gar nicht so auf. Aufgrund seines Alters hat er nur noch wenige Federn auf seinem Rücken, was auch als seinen Spitznamen hervorbrachte: „5 Ferdinand“. Es gab nämlich noch genau 5 Federn, und das wusste jeder. Es war gerade Brutzeit am Ententeich, überall im Seeviertel hinterm großen Baum wimmelt es nur so von vollen Nestern. Ferdinand hatte jedoch nie eine Frau abbekommen (wen wundert’s?) und hatte deshalb natürlich auch keine Eier. Das wiederum ist auch gut so, denn wer weiß, was er mit ihnen angestellt hätte...

97

Seine Nachbarin Gundula Igitte jedoch hatte gerade Eier gelegt. Sie verließ ihr Nest nie, außer zum Essen suchen (der Supermarkt war ihr zu teuer…), denn sie war alleinerziehend. Eines Tages, nachdem sie mit ein paar delikaten, fetten Würmern zurück nach Hause kam – sie war die halbe Nacht unterwegs gewesen- , bekam sie einen fürchterlichen Schreck, ein markerschütternder Schrei gellte durch das Seeviertel: „Meine Eier sind weeeeg!“ Das Nest war komplett leer, keine Spur von den lieben kleinen Eierchen. Das einzige, was überhaupt im leeren Nest lag, war eine einsame Rückenfeder… Die weinende Gundula rief alle Nachbarn zusammen und berichtete von ihrem Unglück. Die Teichbewohner grübelten und berieten, was passiert sein könnte. Schließlich waren im Seeviertel noch nie Eier vermisst worden. Waren sie etwa Opfer eines Verbrechens geworden? Waren die Eier entführt worden? Und wenn, warum? Karl, der Karpfen, rief schließlich die Polizei an, die ihre beste Mannschaft, das berühmte E-Team, schickte. Das E-Team waren 5 Enten-Kommissare mit den Namen Edgar, Ernst, Emil, Erich und Elke. Man kann sich denken, warum sie das E-Team hießen, oder? Das E-Team traf in ca. 6,793 Sekunden am Tatort ein – ein neuer Rekord übrigens. Nachdem die Kommissare eingetroffen waren, nahmen sie die Spuren auf. Besser gesagt, die Spur: Das einzig Brauchbare war die dort liegende Feder einer Ente. Das wird sicher gut helfen bei der Suche, dachte Ernst, der Neuling der Kommissare. Er hatte wohl vergessen, dass ca. 328 den Teich bewohnten, davon 240 Enteriche, denn es war eine Enterich-Feder, dass sah man an den Farben... Wie sollten Sie bloß herausfinden, was geschehen war? Zunächst wurden alle Zeugen vernommen, aber niemand hatte etwas gesehen. Dennoch hatten die Kommissare und Gundula einen Verdacht! Wieso hatte der Täter

98

so genau gewusst, wann er zu Gundulas Nest kommen musste, um es allein anzutreffen? Denn nur Freunde und Nachbarn konnten wissen, dass Gundula tagsüber brütete und Schönheitsschlaf hielt und nur kurz nachts das Nest verließ, um Essen zu besorgen... War es also etwa ein Bekannter und kein Fremder? Elke und Ernst, die Vernehmungsprofis, kamen jeden Tag zum Teich vernahmen alle Zeugen. Nachdem alle vernommen worden waren, hatten die Kommissare nichts herausgefunden, aber es gab dennoch einen Verdacht: Die Teichbewohner verdächtigten das Sport-Ass Pavel, den Papagei. Dieser wohnte noch nicht lange am Teich und war aus irgendeinem Zoo ausgerückt, für die Teichbewohner war er ein Fremder.

Und wen verdächtigt man als ersten? Den Fremden!! Dann aber vernahmen die Kommissare Susi, die Süßwasserschlange, die bisher verschwunden geblieben war, sie hatte nämlich Urlaub im Nachbarteich gemacht. Ihr aber war etwas aufgefallen: 5-Fedinand hatte nur noch 4 Federn auf dem Rücken! War das nicht verdächtig?

Plötzlich kam schreiend der Schwan Sultan vorbei. „Meine Eier sind weg, ich habe ein paar winzige und sehr hässliche Enten ausgebrütet!!! Ich will sofort meine prächtigen Schwaneneier zurück!!!“ Plötzlich rannten, flogen, schwammen, krabbelten und watschelten alle zum Schwanennest.... „Wie süß!!“, riefen die Enten. „Wie hässlich!!“, riefen die Schwäne... Nur einer, der sagte gar nichts und lachte leise und hämisch. Plötzlich fiel Emil etwas ein: Vor kurzem hatte er mitbekommen, wie 5-Fedinand sich fürchterlich mit dem eingebildeten Sultan stritt, der sehr auf alle Enten herabsah… war das das Motiv? Wollte Ferdinand sich etwa an Sultan rächen und hatte sich deshalb an den Entchen vergriffen??? „Ferdinand, du musst sofort eine deiner 4 Federn abgeben, wir machen eine EntenDNA-Probe!“ „Was, meine vor vorvorvorvorletzte Feder soll ich abgeben? Niemals!“

Ferdinand versuchte zu fliehen, während Gundula überglücklich ihre Entchen in die Federn schloss. Erich und Edgar, die Verfolgungsspezialisten schraubten ihre Frösche auf die Rücken, das war bei der Seepolizei die Sirene, und laut quakend ging es los. Ferdinand hatte keine Chance. Nach kurzem Rennen war er gefasst! Die Kommissare quetschten ihn aus, wo die Schwaneneier seien. Endlich brach Ferdinand das Schweigen und gestand, dass er die Eier zum MittwochsMarkt an der Seewiese gebracht hatte und die Eier heimlich an den Hühner-Eier-Stand gelegt hatte.... Alle stürmten zum Marktstand und suchten fieberhaft nach den Schwaneneiern. Schließlich fanden die Kommissare die etwas grünlichen Schwaneneier und überbrachten sie dem wütenden Sultan. Der war nun aber doch glücklich, dass Ferdinand sein Schweigen gebrochen hatte und

damit die Eier noch gerettet hatte, bevor sie irgendwo als Frühstückseier gelandet wären.... Ferdinand erhielt dann auch seine gerechte Strafe: Er musste 5 Monate auf die jungen Schwäne aufpassen, die ihm das Leben nicht gerade einfach machten.…! Und damit wären wir wieder am Anfang der Geschichte… Es ist 5:00 Uhr morgens und der arme Ferdinand muss sich schon um diese Zeit anhören: „Ferdinand, ach, Ferdinand, du bist der Faulste im ganzen Land…!“ Tja, aber, verdient ist verdient! ––– Ende –––

Und die Moral von der Geschicht’: Verdächtige arme Fremde nicht, sondern gucke lieber den Enten ins Gefieder! Marta Gunkel, Klasse Vb

99

Vorlesewettbewerb der Quinten: Sehr gute Vorleser und aufmerksame Zuhörer Romy Tenge, StD’ Wie jedes Jahr beteiligte sich das Ratsgymnasium wieder an dem bundesweiten Vorlesewettbewerb. Die jeweils zwei besten Vorleser jeder 6. Klasse stellten sich in der Aula ihren Mitschülern vor. Als beste Vorleserin wurde Jana Uffenkamp ausgezeichnet, die anschaulich eine spannende Textstelle aus dem Buch „Rubinrot“ von Kerstin Gier präsentierte.

Viel HERZ-lichkeit im Sekretariat Romy Tenge, StD’ Der „smily-Aufkleber“ hängt sehr passend an der Tür des Sekretariats: Unsere Schulsekretärinnen Frau Walter und Frau Haake-Kamp sind bekannt für ihr Lächeln und ihre besondere Freundlichkeit. Mit Rat und Tat stehen sie den Schüler/innen, Lehrer/innen, Eltern und Gästen der Schule stets hilfreich zur Seite. Guten Appetit bei der Herztorte!

Weichnachtsbasar 2010 Romy Tenge, StD’

100

IV – Sicherheit im Netz - „Surfen mit SIN(N)“ Romy Tenge, StD’ Aufklärung über Chancen und Gefahren im Netz gehört am Ratsgymnasium mittlerweile zum festen Programm: Alle Schüler und Schülerinnen im Jahrgang 7 nahmen am Projekt „Surfen mit SIN(N) – Sicherheit im

Netz“ teil. Auch künstlerisch setzte sich eine Lerngruppe mit dem Thema Kommunikation im Netz auseinander. Interessierte Eltern folgten der Einladung zu einem pädagogischen Elternabend. Lothar Rösler und Marcus Wellenbüscher refe-

rierten über die Gefahren der neuen Medien und Möglichkeiten notwendiger Kontrolle. Hierzu griffen die beiden Referenten in ihrer ebenso kurzweiligen wie kompetenten PowerPoint-Präsentaion auf aktuelles Zah-

lenmaterial, auf berufliche wie private Erfahrungen aus dem Erziehungsalltag ebenso zurück wie auf provozierende Karikaturen, die den aufmerksamen Zuhörern den Handlungsbedarf anschaulich machten.

101

Bewegte und bewegende Projekttage Annette May Das Rats in Bewegung – so lautete das Motto der Projekttage der Sekundarstufe I, die in der letzten Schulwoche vor den Sommerferien stattfanden. Basierend auf den Ideen und Vorstellungen der Schüler erarbeiteten die Fachkollegen interessante Projektvorschläge rund um das Thema Bewegung. Im Laufe der drei Tage wurden dann Brücken gebaut, Filme gedreht, lateinische und englische Theaterszenen auf die Bühne gebracht, es wurde getanzt, gedichtet, gebastelt und fotografiert, man war in und um Bielefeld herum unterwegs, schaute aber auch über den Tellerrand in andere Kulturen, nach Australien beispielsweise oder sogar bis ins Weltall. Die Fotos und kurzen Texte können daher nur einen kleinen Eindruck von der Vielfalt der Projekte und der Kreativität aller Beteiligten vermitteln. Projekt „Bewegung und Balance“ (Sabine Hollmann, Heike Biermann) Der Bielefelder Origami-Künstler KlausDieter Ennen ließ den Funken überspringen.

102

Die Schülerinnen und Schüler der Jgst. 6 haben sehr intensiv und konzentriert gearbeitet. Die Ergebnisse – kreative OrigamiTiermobilés – wurden im Forum ausgestellt. Projekt „Bitte nicht bewegen – wir fotografieren“ (Romy Tenge, Annette MeierGötte, Monika Lohr) – Die Mona Lisa 2011 – wie sieht sie aus? Da Vincis „Abendmahl“ im Park der Kunsthalle? Das Projekt wendete sich an Schülerinnen und Schüler, die sich gerne mit Kunst, Theater und Fotografie beschäftigen. Wir arbeiteten mit berühmten Gemälden aus der Kunstgeschichte und wählten Bilder aus, die wir nachstellten, aber dabei in neue Zusammen-

hänge „bewegten“. Dafür schlüpften wir in fremde Rollen, suchten geeignete Requisiten und passende Orte und fotografierten unsere Neuinszenierungen. Projekt „Brückenbau“ (Dirk Bormann) – In der Fachhochschule bauten Schüler der Klasse 5 bis 7 Holzbrücken, die zum Teil Belastungen bis zu 72 kg aushielten. Projekt „Let’s Play Pirates!“ (Beate Fujiwara, Annette May) – Der alte Pirat Bill ist tot, hat seiner Nichte Kate und seinem Neffen Jack jedoch ein Testament hinterlassen, in dem von einem Schatz und somit großem Reichtum die Rede ist. Das allerdings kriegen auch seine alten Piratenkollegen spitz, die sich ebenso wie Kate und Jack auf die Suche nach dem vermeintlichen Schatz machen. Szenen dieses lustigen Theaterstücks in englischer Sprache erarbeiteten sich Schüler der Jgst. 5 und 6 mit viel Spaß und Spielfreude. Projekt „Bilder in Bewegung“ (Corinna Uffenkamp, Sandra Schulz) – Bei d em Pr o j e k t „Bilder in Bewegung” haben die Schülerinnen und Schüler selbstständig

Kulissen gebaut, um mit Lego-Figuren und Lego-Steinen eine Szene darzustellen und fotografisch festzuhalten. Aus den entstandenen Einzelbildern wurden am Computer kleine Filme erstellt u. teilweise auch vertont. Projekt „Mobile“ (Christine Grafahrend, Elisabeth Kansteiner). Trotz der Vorferien-Stimmung entwickelte die Mobile-Gruppe (8. und 9. Klasse) sehr verschiedenartige, technisch anspruchspruchsvolle Gestaltungsideen. Sie wurden mit Geschick und Konzentration verwirklicht. Das Durchhaltevermögen war angesichts der hochgesteckten Ziele eindrucksvoll, denn es ist nicht leicht, z.B. einen naturnah wirkenden Reiter nur aus Zeitungspapier und Kleister zu modellieren! Einen gelungen Abschluss fanden diese Projekttage während des Sommerfestes, wo einige besonders sehenswerte Ergebnisse präsentiert wurden und bei den Besuchern großen Anklang fanden.

103

Statt Literatur „Eins auf die Fresse“ Sabine Jung-Lösing Der Literaturkurs der Jahrgangstufe 12 widmet sich an unserer Schule dem Theaterspiel, d.h. gespielt wird immer, nicht immer aber handelt es sich dabei um Stücke, die sich in die Nähe unserer Begriffsdefinition von Literatur rücken ließen. Theater als freie Kunstform jedoch bedarf des Dialogs mit dem Publikum und ist seit jeher mit gesellschaftlichen Problemen befasst, deren sprachliche Form freilich diskussionswürdig sein mag. Einer Anfrage des „Netzwerk Opferhilfe Bielefeld“ (Kripo, Weißer Ring, Gewalt- und Suchtprävention, u.v.m.) im letzten Jahr, den landesweit regelmäßig stattfindenden „Tag der Kriminalitätsopfer“ in Bielefeld mit einem Theaterstück zum Thema Mobbing zu gestalten, kam der Literaturkurs 2010/11 mit dem GRIPS-THEATER-Stück „Eins auf die Fresse“ von Rainer Hachfeld nach. Es thematisiert die alltägliche Gewalt in Schulen, die sich in Ausgrenzung, Hänseleien, Zerstörung, Erpressung bis hin zu körperlichen Angriffen äußert und sich aktuell besonders ins Internet verlagert hat. Im Stück des Berliner GRIPS-THEATERS gibt der Selbstmord eines Schülers Anlass, Mitschüler, Lehrer und Elternhäuser im Hinblick auf die Motive, die zu dieser Tat geführt haben, zu durchleuchten. Dabei stellt sich heraus, dass Mobbing, physische und psychische Gewalt keine singulären und vor allem keine schichtenspezifischen Erscheinungen sind. Die Auseinandersetzung mit diesem gesellschaftlichen Problem und darüber hinaus die Umsetzung der Vorlage stellte den Kurs vor eine schwierige Aufgabe: Die Schüler

104

wurden sich bewusst, wie nah die Täterund die Opferrolle beieinander liegen. Sie alle kannten Situationen, in denen sie aktiv oder passiv – wenn auch nicht so extrem wie im Stück – in ähnliche Zusammenhänge involviert waren. Damit offensiv umzugehen, die eigenen Verhaltensweisen zu reflektieren, sowie im Rollenspiel der „dunklen“ Seite ihrer selbst nachzuspüren, war ein mühevoller Prozess. Nicht zuletzt stellten die Dialoge in ihrer bewusst gewählten drastischen Sprache und die nicht enden wollende Wiederholung einschlägiger Vokabeln eine große Herausforderung für die Schüler dar. Was auf dem Pausenhof leider kaum wahrgenommen wird und schon gar nicht mehr schockiert, wird – auf der Bühne ausgestellt – zur Qual eben nicht nur für den Zuschauer, den eigentlichen Adressaten des Stücks.

Der Erfolg der Aufführung ließ es zu, dass insgesamt vier Vorstellungen gespielt wurden, wobei eine als reine Schüleraufführung für die 8. und 9. Klassen des Ratsgymnasiums und des Gymnasiums am Waldhof angesetzt wurde. Das Netzwerk Opferhilfe Bielefeld, das vor allem aus Erwachsenenpublikum bestand, Oberstufenschüler sowie Berufsschüler, auch aus dem Bielefelder Umkreis haben das Stück gesehen und es sollte zum Anlass genommen werden, sich unterrichtlich mit dem Thema Mobbing, Cyber-Mobbing und Gewaltprävention zu befassen. Die Diskussionen nach den jeweiligen Aufführungen zeigten, wie notwendig dies ist, denn offensichtlich wurde: Es gibt keine Schule, die behaupten könnte „Bei uns wird nicht gemobbt“.

Roboter-AG – Robots At School Christian Jansen, StR, Informatiklehrer Der Gips ist bereits angelegt, der Katheter gesetzt, das gebrochene Bein durch eine Schiene gerichtet und auch die Spritze mit den benötigten Medikamenten ist eingesammelt. Nun muss nur noch die Ärztin mitsamt den Medikamenten zum Patienten befördert werden. Doch die Zeit drängt, es stehen nur noch dreißig Sekunden zur Verfügung. Die Rede ist hier nicht von der Notaufnahme eines Krankenhauses, sondern von einem spannenden Wettbewerb für LEGORoboter, dem zdi-Roboterwettbewerb des Landes Nordrhein-Westfalen im Mai 2011. Das Team des Ratsgymnasiums steht kurz vor dem Einzug ins Finale des regionalen Vorentscheids. Rückblick: Im April 2010 startete am Ratsgymnasium die neu gegründete Roboter-AG. Acht Schülerinnen und Schüler der Unterund Obertertia begannen, sich regelmäßig zu treffen und Roboter aus Legobausteinen zu konstruieren. Diese bestehen jeweils aus einer programmierbaren Steuereinheit und mehreren unterschiedlichen Sensoren, die es dem Roboter ermöglichen, auf seine Umwelt zu reagieren. So kann beispielsweise anhand eines Ultraschallsensors erkannt werden, wie weit ein Gegenstand entfernt ist, und mit Hilfe eines Lichtsensors kann auch dessen Farbe ermittelt werden. Das Fahrgestell, Greifarme und sonstige Konstruktionen werden aus handelsüblichen Legosteinen gebaut. Mit Hilfe von drei Motoren kann sich der Roboter fortbewegen, Gegenstände greifen, anstoßen und andere Tätigkeiten ausführen. Die Programmierung des Roboters erfolgt am Computer. War es zunächst das vorrangige Ziel der AG, einfache Roboter zu konstruieren, die ein Wettrennen mit verschiedenen Hindernissen austragen sollten, reichte dies bald als Motivation nicht mehr aus. Eine neue Herausforderung musste her und so kam der angesprochene Roboterwettbewerb gerade recht. Im Februar 2011 wurde jedem teil-

nehmenden Team (5 - 10 Jugendliche im Alter von 10-19 Jahren) die Aufgabenstellung mitsamt zugehörigem Spielfeld zugesandt. Das Thema des Wettbewerbs lautete „Body Forward“. Die Themen Biomedizin und Robotik wurden dabei miteinander verknüpft. Ziel des Wettbewerbs war es, innerhalb von drei Monaten einen Roboter zu konstruieren, der in 2:30 Minuten möglichst viele Stationen auf dem Spielfeld abarbeiten konnte. Neben den bereits geschilderten Aufgaben mussten außerdem ein Herzschrittmacher angebracht, bionische Augen eingesetzt und Nervenzellen aktiviert werden. Zurück zum Wettbewerb: Nachdem die Vorbereitung auf den großen Tag recht holprig verlaufen war und niemand wusste, was uns erwartete, lautete das Ziel für unser Team, nicht Letzter zu werden. Einige der anderen Teams machten einen sehr professionellen Eindruck und nahmen teilweise schon zum fünften Mal teil. Dementsprechend war es schon ein riesiger Erfolg, dass die Vorrunde, an der neun Teams teilgenommen hatten, mit Platz 3 abgeschlossen wurde. Nun stand also das Halbfinale gegen das Team LvD-Robotik aus Kempen an, das in der Vorrunde noch eine höhere Punktzahl erzielt hatte als wir. Nach einem nahezu perfekten Durchgang, bei dem schließlich auch die Ärztin wie erhofft beim Patienten ankam und die erforderlichen Medikamente dabei hatte, zog unser Team ins Finale ein. Hier war der Gegner, das Team tux aus Rahden, allerdings leider eine Nummer zu groß und so landeten wir auf einem hervorragenden zweiten Platz. Alles in allem war der Wettbewerb eine tolle Erfahrung und macht Lust auf mehr. Im neuen Jahr lautet das Ziel selbstverständlich Platz eins im regionalen Vorentscheid und damit die Qualifikation für den Landesentscheid in Düsseldorf. Um diesen erreichen zu können, ist interessierter Nachwuchs ab der Quarta herzlich willkommen.

105

Erster Platz beim Bürgermedienpreis 2010 Radio-AG Mit einem Beitrag zum Thema „Jumpstyle Weltrekord“ wurde die Radio-AG für den siebten Bürgermedienpreis (Altersklasse 12-16 Jahre) als Sieger auf Platz 1 nominiert. Am 26. November 2010 war die Preisverleihung im Festspielhaus in Recklinghausen. Die Jury begründete ihre Entscheidung so: „Die Radio-AG des Bielefelder Ratsgymnasiums reportiert den Versuch, in Brackwede den Jumpstyle-Weltrekord zu brechen und ins Guinness-Buch der Rekorde einzugehen. […] Eine tolle Leistung, ein feines

Stück Radio und ein großes Talent, das für die Zukunft der Sportreportage hoffen lässt.“

Lerntipps Dr. Heike Biermann, OStR’ Gelernt wird innerhalb und außerhalb der Schule. Die Schule bietet die fast einzigartige Möglichkeit zu einem systematischen Lernen in ganz verschiedenen Fächern. Sie vermeidet zu frühe Spezialisierungen und fordert im Sinne der Allgemeinbildung zu ganz unterschiedlichen Lernprozessen heraus. Dabei sind die Schülerinnen und Schüler nach Wilhelm von Humboldt (1809) „einmal mit dem Lernen selbst, dann mit dem Lernen des Lernens beschäftigt.“ Schulzeit ist also dazu da, Lernerfahrungen zu machen, eigene Kompetenzen selbstständig zu erweitern und mit Problemen kognitiv und kreativ umzugehen. Da die Schule auch eine Pflichtveranstaltung ist, weiß das nicht jeder zu schätzen. Lerntipps kann man eigentlich immer gebrauchen, insbesondere, wenn man neu ist an der weiterführenden Schule. Nach dem Motto „Weniger ist mehr“ haben wir für die fünften Klassen einige Lerntipps in einer

106

Austausch über Lerntipps im Forum

Lernbroschüre zusammengestellt. Themen der Lernbroschüre sind z.B. Mitarbeit im Unterricht, Vorbereitung auf den nächsten Schultag, Lateinvokabeln lernen und learning vocabulary. Die Schülerinnen und Schüler sollen nicht auf bestimmte Lernstrategien festgelegt werden. Vielmehr soll das Ziel sein, sich mit seinem eigenen Lernverhalten bewusst auseinanderzusetzen. Dazu wird in der Klassengemeinschaft ein Austausch über das Lernen und die unterschiedlichen Erfahrungen gefördert. Schon das gegenseitige Erklären und ein – auch emotionaler Austausch – fördern das selbstständige Lernen. Ganz praktisch werden auch Klassen-Partnerschaften gestiftet, indem man z.B. verantwortlich wird, einer Mitschülerin, die in der Schule fehlt, Haus-

aufgaben, Informationen u. a. an sie weiterzugeben. „Jetzt weiß ich endlich, wie ich am besten lerne.“ Es gibt viele unterschiedliche Lerntypen oder besser Lernstile. Deshalb ist der Lerntypentest am Ende der Broschüre nur ein Angebot, ein bisschen über sich selbst herauszufinden. Das macht allerdings Spaß! Gleich passend zu den „Lerntypen“ werden Tipps für schwierige Vokabeln gegeben, etwa mit einem Aufhänger (an der Pinwand), einem Bild, einer Melodie, einer Eselsbrücke usw. Lerntipps weitergeben (und damit sich selbst klar machen), das haben Schülerinnen und Schüler der VIc (5c) im Deutschunterricht von Frau Dr. Katja Zinn-Breitkreutz in einem Brief geübt: Lieber Moritz, wie geht es dir? Mir geht es gut. Auf deine Frage, ob ich ein Haustier bekomme, ist die Antwort: Vielleicht! Nämlich, da ein paar Fische im Teich gestorben sind, kriege ich vielleicht ein paar neue. Du hast ja außerdem geschrieben, dass es an deiner Schule nicht so gut läuft. Bei uns funktioniert es prima und ich komme mit den Herausforderungen sehr gut klar. Da es bei euch ja nicht so gut läuft, habe ich ein paar Tipps für euch. Da es bei euch immer sehr laut ist, würde ich Klassenregeln aufstellen. Zum Beispiel: „Wenn es geschellt hat, sitzen wir ruhig auf dem Platz und warten bis der Lehrer kommt.“ oder „Wir rufen und schreien nicht in die Klasse, sondern melden uns, bis der Lehrer uns drannimmt.“ Außerdem solltet ihr gemeinsam einen Hausaufgabenplan aufstellen. Am besten fangt ihr dann mit den leichtesten Sachen an und wechselt mündliche und schriftli-

che Hausaufgaben ab. Zusätzlich solltet ihr jeden Abend anhand des Stundenplanes die Tasche packen. Etwa so: Wenn ihr am Sonntagabend auf den Stundenplan für Montag guckt und in der ersten Stunde Mathe habt, dann packt ihr eure Mathemappe, Matheheft und euer Mathebuch in eure Tasche. Die Mappe sollte ordentlich und sauber geführt sein und ein Inhaltsverzeichnis haben. Es dürfen keine Blätter fehlen und alle Bilder müssen angemalt sein. Das sind meine Tipps. Wie geht es deinem Hund? Er hatte doch eine Erkältung. Schreib doch mal wieder. Viele Grüße Dein Justus (Keitel) Und die letzten Tipps von Muriel Kemper: Ein Tipp für die Hausaufgaben: Es ist gut, wenn du dir deinen Küchenwecker auf zwanzig Minuten stellst. Wenn er klingelt, machst du eine Pause von fünf Minuten. Nach einer Stunde machst du am besten zwanzig Minuten Pause. Dazu noch etwas zur richtigen Zimmereinrichtung. Stelle deinen Schreibtisch an ein Fenster, dann hast du viel Licht. Auch ein Regal mit Büchern zum Nachschlagen solltest du in die Nähe des Schreibtisches stellen. Dinge, die dich ablenken könnten (Computerspiele, Comics) solltest du nicht in die Nähe von deinem Arbeitsplatz stellen. Jetzt habe ich noch einen letzten Tipp zum Lernen von Vokabeln. Denk dir eine Eselsbrücke aus und schreib sie dir in dein Heft (Bsp. ,Templum‘: Der erste Teil, nämlich ,Templ‘, gleicht dem Wort ,Tempel‘). Wenn du das mit allen Vokabeln machst, kannst du sie dir leicht merken.

107

Viel gelernt und neue Freunde: Schülerakademien in der Sekundarstufe I Janina Uspelkat bei SAM OWL Viel gelernt und neue Freunde: Schülerakademien in der Sekundarstufe I Traditionell bekannt ist die Deutsche Schülerakademie des Vereins Bildung und Begabung, die seit 1994 regelmäßig für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II ausgeschrieben wird. Im Rahmen individueller Förderung, insbesondere der Begabungsförderung, sind in den letzten Jahren auch für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I Akademie-Angebote entstanden. Bereits in der Stufe 6 findet die Schülerakademie für Mathematik in OWL (SAM-OWL) auf Initiative der Bezirksregierung Detmold statt. In diesem Jahr wurde dieses Angebot erstmalig auf die Klassen 8 bzw. 9 erweitert. Die JuniorAkademie des Landes Nordrhein-Westfalen richtet sich mit Angeboten in den Sommerferien ebenfalls an Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassen. In diesem Jahr reichte das WorkshopAngebot von Astronomie über Kriminalistik bis zu Philosophie. Die thematischen Angebote lagen allerdings schwerpunktmäßig im mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereich. Fabian Brüggemann (7c) hat sich als erster Rats-Schüler für die Sommerakademie des Landesverbandes Mathematikwettbewerbe des Landes NRW qualifiziert. Wie kommt man überhaupt zu einer Akademie? Leider werden nur sehr wenige Akademieplätze vergeben. Zu der Sommerakademie des Landesverbandes Mathematikwettbewerbe wurden nur die 100 besten Schülerinnen und Schüler des Landes eingeladen. Dafür war eine besonders erfolg-reiche Teilnahme an der NRW-Mathematikolympiade (angefangen mit der Mathematikolympiade am Ratsgymnasium MaRa) entscheidend. Für die anderen Akademien hat die Schule ein Vorschlagsrecht. Es kann von jeder Schule aber meistens nur eine einzige Schülerin oder ein einziger Schüler vorgeschlagen werden. Die Auswahl richtet sich einerseits nach Motivation, Interesse und dem Leistungsbild in allen Fächern.

108

Andererseits müssen auch erfolgreiches Engagement, z.B. in Wettbewerben, und Teamfähigkeit zu erkennen sein. Es kann sein, dass aufgrund der wenigen Plätze sogar vorgeschlagene Schüler eine Absage erhalten. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass im letzten Schuljahr bei allen mehrtägigen Akademien auch Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums dabei waren. Schülerakademie SAM-OWL Stufe 6 Pia Brüchner-Hüttemann (6c), Carolin Mensendiek (6c) Schülerakademie SAM-OWL Stufe 8 Janina Uspelkat (8c) JuniorAkademie des Landes NRW 2010 Max Becker (8a) JuniorAkademie des Landes NRW 2011 Lea Sebetowski (9a) Sommerakademie des Landesverbandes Mathematikwettbewerbe Fabian Brüggemann (7c) Der Anteil an teilnehmenden Jungen und Mädchen des Ratsgymnasiums ist übrigens über die Jahre ausgeglichen. Was macht nun das Besondere an einer Akademie aus? Die Akademie bietet verschiedene fachliche Themen an, die über den Schulstoff hinausgehen, und im Rahmen der Möglichkeiten kann das Thema selbst gewählt werden. Im Mittelpunkt steht eine intensive Projektarbeit an diesem Thema. Die Motivation ist höher als im normalen Unterricht, da ja (fast) alle freiwillig da und

interessiert sind. Aber auch das Rahmenprogramm kommt nicht zu kurz. Es kann z.B. Sport- und Theaterangebote, Lagerfeuerabende, Ausflüge, Spiele usw. umfassen. Die anfänglichen Bedenken, was einen erwartet, schlagen meistens schnell in Begeisterung um. Letztendlich sind es intensive Lernerfahrungen, die prägen, und viele neue Freunde und Kontakte. Alle genannten Akademieteilnehmerinnen und -teilnehmer haben über ihre AkademieErfahrungen geschrieben. Leider kann hier nur eine stark gekürzte Auswahl wiedergegeben werden. Im Sommer 2010 hatte ich die Gelegenheit, in Königswinter an der JuniorAkademie im Kurs „Bionik“ teilzunehmen. Am Anfang, als ich dort ankam, wusste ich nicht wirklich, was da auf mich zukommt, auch kannte ich keinen anderen Teilnehmer. Diese Probleme hatte ich aber spätestens am zweiten Tag vergessen, da die Atmosphäre gut und die Projektleiter freundlich waren. Die Themen waren interessant, das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit ausgeglichen, die Leute waren nett und der Ort hat mir gefallen. – Die Kurse waren gut gemacht und abwechslungsreich, die Arbeitsweise war offen und modern. Wir führten mehrere Projekte in Kleingruppen durch, meist sollten wir ein Problem, zum Thema Bionik, lösen. Bei den Aufgaben sollten wir nach einem oder mehreren Vorbildern aus der Natur etwas bauen. Alles in allem war es sehr gut und es war schade, dass es so schnell wieder vorbei war. Max Becker Ich hatte die Ehre bei der 14. Sommerakademie Mathematik NRW mitzumachen und war von Anfang an überrascht, wie verständlich bzw. anschaulich mir die anspruchsvolle Mathematik von verschiedenen ehrenamtlichen Dozenten beigebracht wurde. Neben dem Rahmenprogramm konnte ich außerdem in meiner Sechser-Zimmergemeinschaft Gesellschaftsspiele der Akademie spielen oder mich selbstständig am Jonglieren oder an anderen Geschicklichkeitsspielen ver-

suchen. Die Köchinnen der Jugendherberge kochten für die 100 Teilnehmer Speisen, die zwar nicht mit denen von Frau Dey mithalten konnten, jedoch durchaus gelungen waren. Insgesamt hinterließ mir die Sommer Akademie einen sehr positiven Eindruck und ich hoffe, dass ich nächstes Jahr ebenfalls das Glück haben werde, mich zu qualifizieren. Außerdem wäre ich durchaus daran interessiert, mich später als Student für das Dozenten-Amt anzumelden. Fabian Brüggemann Wir waren in einem Mathe-Camp von SAM OWL in Vlotho. Viele Kinder aus Schulen in Bielefeld, Herford und Umgebung waren da. Nach der Ankunft wurden 4 gemischte Gruppen gebildet. In der ersten Gruppe zeichnete man am Computer Parkette, also einzelne Formen, die durch Verschiebung und Punktspiegelung eine lückenlose Fläche ergeben. In dieser Gruppe waren wir. Neben den Projekten machten wir auch viel Sport, eigentlich war auch eine Kanutour auf dem Plan, aber die fiel wegen Regen aus!!! Aber trotzdem konnte man ja auch noch Tischtennis und Tischkicker spielen. Insgesamt waren das alles sehr schöne und informative drei Tage, in denen man viel gelernt hat und viele neue Freunde kennengelernt hat. Carolin Mensendiek und Pia Brüchner-Hüttemann Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was mich auf der JuniorAkademie 2011 in Jülich erwarten würde. Schon bald meldete ich mich in einem Forum an, wo ich begann, mit anderen Teilnehmern Kontakt aufzunehmen. Über Facebook lernte ich meine Zimmernachbarin kennen. In den vielen Stunden, in denen ich mich intensiv mit Astronomie beschäftigt habe, habe ich so unglaublich viel gelernt, wie es in der Schule nicht möglich wäre. Wir haben so viele Themen durchgenommen, zum Beispiel den gesamten Lebenslauf von Sternen. Außerdem hatten wir die Möglichkeit, uns mit richtigen Astronomen zu unterhalten. Besondere Höhepunkte meines Aufenthaltes waren für mich die beiden Ausflüge mit unserem Astro-Kurs in die Eifel zum

109

Observatorium Hoher List und zum 100 mRadioteleskop in Effelsberg. Im Laufe der Zeit in der Akademie wuchsen wir immer mehr zu einer Gemeinschaft zusammen, genossen zusammen Grillabende, feierten eine Disco und brachten uns gegenseitig beim Mörderspiel um. Da war es klar, dass am letzten Tag, dem Tag der Präsentation vor der Familie, Tränen flossen. Der Abschied fiel wirklich jedem sehr sehr schwer. Da ich nun im Club der Ehemaligen bin, kann ich auch an weiteren Akademien teilnehmen. Außerdem wurde mir ein Praktikumsplatz an der Uni Bonn bei einer Radioastronomin angeboten. Vor allem aber sind Freundschaften entstanden, und ich bin mir sicher, dass diese noch lange bestehen bleiben werden. Lea Sebetowski

110

Ich muss zugeben, dass ich von dem ganzen Ablauf bei SAM OWL sehr positiv überrascht war.

Ein Aspekt, der mir gefallen hat war, dass man zwischen verschiedenen Projekten, das für sich Spannendste aussuchen konnte. Ich war bei dem Projekt „Das Pascalsche Dreieck und seine Folgen“. Man hatte ausreichend viele Pausen und war z.B. beim Lagerfeuer oder der GeocashingTour gemeinsam unterwegs. Im Großen und Ganzen habe ich mich dort mit allen gut verstanden, hatte eine Menge Spaß und habe dabei auch etwas gelernt. Janina Uspelkat

111

WB 11./12.12.2010

Bielefeld (uj). »Da stelle ma uns mal janz dumm . . .« Romantisierte Unterrichtsvorstellungen á la Feuerzangenbowle sind gut und schön – doch nach welchen didaktischen Methoden wurde in früheren Zeiten der Wissensstoff tatsächlich vermittelt und inwiefern beeinflussten zeitliche Strömungen die Pädagogik und fachdidaktische Konzepte? Antworten gibt Heike Renate Biermann in ihrer Studie »Praxis des Mathematikunterrichts 1750 bis 1930«. Das Werk ist eine bildungsgeschichtliche Fallstudie zur Praxis des Mathematikunterrichts am Ratsgymnasium. Schulinspektionen fanden ehemals häufiger statt und so sind didaktische und pädagogische Konzepte gut überliefert. Sie bilden eine Quelle, derer sich Biermann, selbst Lehrerin am Ratsgymnasium, bediente. So war es ihr möglich, ein facettenreiches Bild von Mathematikunterricht zu entwerfen, das sich zwischen der Zeit der Aufklärung und der Reformpädagogik am »Rats« entwickelte. Ein Exemplar der Studie wurde jetzt

tation und geschichtlichen Entwicklung des Mathematikunterrichts am Ratsgymnasium Bielefeld« kann aber ebenso erworben werden unter der ISBN-Nr. 978-38325-2509-5.

Autorin Heike Renate Biermann übergab ein Exemplar ihrer Studie zum Mathematikunterricht am Ratsgymnasium im Beisein ihres Schulleiters Hans-Joachim Nolting an Dr. Jochen Rath, Leiter des Stadtarchivs, und Gerhard Preuß (von links). Foto: Hans-Werner Büscher

offiziell dem Stadtarchiv in der Rohrteichstraße übergeben und kann dort eingesehen werden. Das Buch »Praxis des Mathematikunterrichts 1750 bis 1930. Längsschnittstudie zur Implemen-

Heike Renate Biermann legt Fallstudie zum Unterricht am Ratsgymnasium vor

Mathe im Wandel der Zeit

Pressespiegel

Die Versöhnung lag ihm am Herzen kulturellem Gebiet. Seine LeidenBielefeld (WB). Die Deutsch-Isschaft galt der jüdischen Geschichraelischen und Christlich-Jüdite und Archäologie, wozu er zahlschen Gesellschaften in Bielefeld reiche Aufsätze veröffentlichte. Als trauern um Justus Meyer. Der man in Nahariya einen vollständig Zeitzeuge jüdischer Verfolgung erhaltenen byzantinischen Mosadurch die Nazis starb vergangenen ikfußboden entdeckte, kümmerte Mittwoch im Alter von 98 Jahren. sich Meyer um seine Meyer, der evangeErhaltung und samlisch Getaufte mit jümelte Spenden. dischen Wurzeln, hat1982 kehrte Justus te sich bis ins hohe Meyer mit seiner Frau Alter für die deutschEdith und der Tochter israelische VerständiDinah in seine ostwestgung und Aussöhnung fälische Heimat zueingesetzt. rück. Hier engagierte 1913 in Rheda geer sich im Bereich der boren, besuchte JusVölkerverständigung. tus Meyer das BieleAls Zeitzeuge hielt er felder RatsgymnasiVorträge in Bielefelder um, wo er bereits anSchulen, der VHS und tisemitische SticheleiDeutsch-Israelien über sich ergehen Bielefelder trauern um der schen Gesellschaft. Am lassen musste. Nach Justus Meyer. Gymnasium Heepen seinem Abitur im Jahbereitete er die Schulpartnerschaft re 1931 begann er eine Banklehre zu Nahariya mit vor. Aus seinem in Berlin, die er mit Beginn der Hobby, der Archäologie, macht Naziherrschaft abbrechen musste. Justus Meyer später seinen dritten 1937 verließ er mit seiner Familie Beruf: Er wurde Reiseführer für Deutschland und baute sich in deutsche Besucher Israels. Mit ihm Nahariya eine Existenz als Dorfgeht einer der letzten deutsch-jüschlosser auf. Gleichzeitig engadischen Jahrhundertzeugen. gierte er sich auf politischem und

112

WB 25.03.2011

Justus Meyer stirbt im Alter von 98 Jahren

113

WB 19.04.2011

Bielefeld (sin). Wer bei dem Wort Ente an einen friedlich quakenden Seebewohner im beschaulichen Stadtpark denkt, konnte sich am Mittwoch in der Stadtbibliothek eines Besseren belehren lassen. Anlässlich des Schreibwettbewerbs »Entenkrimis«, der von der Stiftung Bielefelder Förderschulen veranstaltet wurde, schrieben und zeichneten die teilnehmenden Schüler Geschichten und Comics. Und die zeigen, dass das Leben einer Ente gar nicht so leicht ist. Es gibt viele Intrigen und Rätsel, die sich beispielsweise um geklaute Eier drehen, die dann plötzlich auf dem Markt zum Verkauf angeboten werden. Nur eine markante Feder kann den Täter auffliegen lassen. Diese Geschichte von Schülerin Marta Gunkel war nur einer von vielen fantasievollen Text- und Bildbeiträgen, die die Jury bewertete. »Enten und Krimis zusammenzubringen, war vielleicht das Schwierigste dabei«, sagte Vorstandsmitglied Dr. Paolo Picciolo. Die Auswahl der besten Geschichten sei ihm und der Jury nicht leicht gefallen. Dies habe aber nicht nur an der Qualität der Beiträge gelegen, sondern auch an den unterschiedlichen teilnehmenden Schulformen. »Wir hatten keine feste Altersgruppe und auch keine Schulform vorgegeben«, er-

gen Gloria vom Ratsgymnasium hat die Teilnahme an dem Wettbewerb »viel Spaß gemacht«. Es sei gar nicht so schwer gewesen, einen solchen Krimi zu schreiben, da sie viele Ideen gehabt habe: »Ein paar Unterrichtsstunden benötigte ich aber schon und auch in der Freizeit habe ich an meinem Krimi weitergeschrieben«.

Zoske sowie (vorne, von links) Daniel Johannimloh, Celina Janßen, Fabia Becker, Marta Gunkel, Hannah Brand und Viktoria Fendel. Foto: Bernhard Pierel

kunde und einen Geldbetrag für die Klassenkasse entgegen. Dass die Schüler die Schreibaufgabe motiviert angegangen sind, hat auch Lehrerin Romy Tenge (Ratsgymnasium) bemerkt: »Die Schüler haben sich sehr engagiert, im Internet recherchiert und über Redewendungen zum Thema Ente nachgedacht.« Auch der 12-jähri-

Freuen sich über den Erfolg: (hinten, von links): Stadtbibliotheks-Leiter Harald Pilzer, Laura-Kristin Zurbel, Maren Knollmann, Paolo Picciolo, Pascal

klärte Picciolo. Zu der Preisverleihung am Mittwoch kamen rund 100 Schüler und Lehrer der Albatrosschule, der Eichendorffschule, des Ratsgymnasiums, der Schule Am Möllerstift und des Lemgoer Marianne-Weber-Gymnasiums. Ein bis zwei Schüler jeder Klasse nahmen den prämierten Beitrag, eine Ur-

Schüler schreiben Entenkrimis - Preisvergabe in der Stadtbibliothek

Keine Spur von lahmen Enten

114 WB 29.04.2011

Mit Wirkung vom 30. April hat der Jurist die Ruhestandsgrenze erreicht und scheidet aus dem Justizdienst des Landes Nordrhein-Westfalen aus. Landgerichts-Präsident Dr. Günter Schwieren überreichte Heinrich Osthus die Entlassungsurkunde. Heinrich Osthus entstammt einer ostwestfälischen Landwirtefamilie, die seit Jahrhunderten in Senne I ansässig ist. Nach dem Abitur am Ratsgymnasium im Februar des Jahres 1965 leistete er bis 1967 seinen Wehrdienst in der Bundeswehr ab. Anschließend studierte Osthus an den Universitäten Bonn und Freiburg Landwirtschaft und Rechtswissenschaften. Im Jahr 1972 legte er sein 1.

B i e l e f e l d (uko). An die Summe der von ihm bearbeiteten Verfahren wird sich Heinrich Osthus kaum erinnern, an ein Aktenzeichen indes auf jeden Fall: Das Verfahren 16 O 188/10 war der letzte Prozess, den der Vorsitzende Richter am Landgericht Bielefeld geführt hat. schaftssachen bearbeitete. Im Laufbahnwechsel war Osthus in den Jahren 1976/77 sodann als Staatsanwalt tätig, kehrte jedoch danach zum Landgericht Bielefeld zurück. Am 30. November 1978 wurde er schließlich zum Richter am Landgericht ernannt. Es folgten Verwaltungstätigkeiten, dann saß Osthus als Beisitzer in der Jugendkammer und im Schwurgericht. In den 80er Jahren wechselte Heinrich Osthus zunächst in die 5. Zivilkammer, die später in die 9. Zivilkammer umbenannt wurde. In den Jahren

Nach der letzten Sitzung: Heinrich Osthus geht in den Ruhestand – mit zwei lachenden Augen. Foto: Uwe Koch

Juristisches Staatsexamen am Oberlandesgericht Köln ab, das Assessorexamen absolvierte Heinrich Osthus 1975 in Hamburg. Im Mai 1975 nahm er seinen richterlichen Dienst am Landgericht Bielefeld auf, wo sein Vater Friedrich Wilhelm Osthus damals seit Jahren das Ehrenamt eines Schöffen bekleidete. In den folgenden Jahren wurde Heinrich Osthus an die Amtsgerichte Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück abgeordnet, wo er Strafsachen, Privatklagen und Vormund-

1987/88 kam Heinrich Osthus zur Erprobung zum Oberlandesgericht Hamm, anschließend saß er als Beisitzer in der 2. Großen Strafkammer. Seit dem 30. September 1992 war er Mitglied der 22. Zivilkammer. Seit November 1993 fungierte Heinrich Osthus dann als Pressedezernent des Landgerichts Bielefeld und trat damit die Nachfolge von Eckhard Bergemann an. Am 14. Juni 1995 wurde er zum Vorsitzenden Richter am Landgericht Bielefeld ernannt. Seither saß er der 16. Zivilkammer (Kammer für Handelssachen) vor. Bereut hat Heinrich Osthus, der mit Rechtsanwältin Ricarda Osthus verheiratet ist, den Schritt in eine juristische Laufbahn nie. Seine Strategie war stets, »die Parteien reden zu lassen«. Darüber hinaus machte er seinen Standpunkt als Richter stets und klar deutlich. Für die Zukunft wünscht sich Osthus vor allem eines: Gesundheit. »Langweilen werde ich mich wohl kaum, das habe ich mein Leben lang nicht getan.« In erster Linie wird sich Heinrich Osthus um seinen Hof in der Senne kümmern und sich in der Holzwirtschaft engagieren.

Abschied des Vorsitzenden Richters Heinrich Osthus

Nach der Justiz das Holz

115

WB 17.05.2011

Bielefeld (mdm). Es ist der vorletzte Buchstabe des Alphabets, der ihn einzigartig macht: das »Y«. Christian Y. Schmidt hat sich das Initial ohne tiefergehende Bedeutung einst selbst gegeben, um nicht mit den vielen gleichnamigen Männern Deutschlands verwechselt werden zu können. Aber auch ohne das »Y« hat Schmidt so manche Eigenart, die ihn von anderen doch deutlich unterscheidet. Davon überzeugen konnten sich am Sonntagabend 30 Besucher im Kamp. Dort hat der Autor, der in Bielefeld geboren wurde und mittlerweile in Asien lebt, aus seinem

neusten Buch »Zum ersten Mal tot« gelesen. Fast 900 Seiten hat sein siebtes Buch, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde. Darin schildert der 54-Jährige die Premieren seines Lebens, die großen, ersten Male, die ein Mensch wohl nie vergisst – es sei denn, man nimmt Drogen. Tatsächlich nimmt die Geschichte seiner Drogen-Karriere einen großen Teil der Lesung ein. Dabei könne er sich an den ersten Drogen-Konsum gar nicht mehr so genau erinnern. »Aber das gehört wahrscheinlich auch zu einer ordentlichen Drogen-Karriere dazu, dass man nicht mehr alles so

genau weiß«, befindet Schmidt. Begonnen hätten seine Rausch-Erfahrungen mit Haschisch, das er von Kanadiern bekommen hatte. Danach habe er fast alle andere Drogen durchprobiert. Zwischen seinen Lesestücken punktete Schmidt beim Publikum auch mit Erinnerungen aus seiner Zeit in Bielefeld. Er berichtete etwa von Mitschülern am Ratsgymnasium, die ihn immer angesprochen hätten, weil er ihnen noch fünf Euro geschuldet hätte. »Weil sie mir damals über die Mauer geholfen hätten – ich kam schließlich aus Bethel. Diesen Witz musste ich mir oft anhören.«

Christian Y. Schmidt liest im Kamp aus »Zum ersten Mal tot«

Ein Buch der Premieren

Von der Sonne Asiens gebräunt, mit deutschem Bier die Kehle gekühlt: Autor Christian Y. Schmidt. Foto: Mike-Dennis Müller

Ulrich Schütte, Bassbariton mit Bielefelder Wurzeln (rechts), wurde bei seinem Konzert im Ratsgymnasi-

um von Gerold Huber am Klavier begleitet. Foto: Hans-Werner Büscher

Über den Liebesschmerz

116

Dozent an der Musikhochschule Köln, und der Pianist Gerold Huber, Begleiter namhafter Sängerinnen und Sänger, gaben den einzelnen Liedern der »Dichterliebe« sehr individuelle Züge. Die in allen Liedern aber durchgehende lyrische Grundstimmung des Liebesschmerzes kam etwas zu kurz. Dabei hat der Sänger mit seiner vollen Bassbaritonstimme, mit der er auch ganz zarten Passagen warmen Ausdruck beziehungsweise zarten Glanz verleihen kann, die besten Voraussetzungen für eine ausgewogene Interpretation. Allerdings scheint die heutige Interpretengeneration nicht immer einen unmittelbaren Zugang zu romantischen Vorstellungen zu haben. Der anderen Zyklus des Abends schien für die Interpreten wie

maßgeschneidert. Auch dies ist ein Zyklus, jedoch nur in dem Sinne der letzten Strophe des unvertonten »13. Monats«, in der die Erkenntnis aus 12 vorangegangenen Monatsgedichten zusammengefasst wird: »Im Kreise geht die Reise« und »Werden kann nur, was immer schon war«. Für Ulrich Schütte und Gerold Huber war dies eine ideale Gelegenheit, die Vielseitigkeit ihres Könnens zu demonstrieren. Es gelang ihnen, das Publikum durch die in Wort und Ton enthaltene Ironie und Parodie zu amüsieren bzw. durch die in den Herbstgedichten verborgene Melancholie nachdenklich zu stimmen. Für den reichen Applaus bedankten sie sich mit einem Chanson aus Kästners und Nicks jüngeren Jahren.

WB 18.05.2011

Liederabend mit Ulrich Schütte und Gerold Huber Bielefeld (kan). Vom Programmaufbau her war der Liederabend im Rastgymnasium mit Ulrich Schütte und Gerold Huber sicher der originellste dieser Saison. Auf Robert Schumanns Liederzyklus »Dichterliebe« nach Gedichten von Heinrich Heine folgte Edmund Nicks Liederzyklus »Die 13 Monate« nach Gedichten von Erich Kästner. Heine und Kästner, zwei Spötter mit recht unterschiedlichen Akzenten, zwei Liederzyklen, die dieser Gattung jeweils ganz anders gerecht werden, waren einerseits die verbindenden Elemente zwischen den beiden Teilen des Konzertes, andererseits zeigten sie aber auch die Vielfältigkeit der Gestaltungsmittel auf. Ulrich Schütte, Bassbariton mit Bielefelder Wurzeln und derzeit

117

WB 19.05.2011

Bielefeld (bp). Das setzt der Sanierung des Ratsgymnasiums buchstäblich die Spitze auf: Heute wird eine Zierspitze aus Eisen, frisch restauriert, wieder auf den Westgiebel des Erweiterungsbaus aus dem Jahre 1901 gehoben und mit Mörtel vergossen. Die Zierspitze war vor zwei Jahren demontiert worden; die Standsicherheit war gefährdet, das Eisen korrodiert. Zunächst einmal wurde die Spitze eingelagert. Silke Justen und Thomas Laffin vom städtischen Immobilienservicebetrieb (ISB): »Das Geld für eine Restaurierung war einfach nicht da.« Die Bezirksvertretung Mitte stellte dann aber aus Sondermittel 2000 Euro zur Verfügung. Die Firma Metallbau Karl Deppe

Das Ratsgymnasium bekommt heute eine seiner Zierspitzen zurück. Sie krönt den Erweiterungsbau über der Aula.

übernahm die Instandsetzung. Montageleiter Heiko Meyer versichert, dass das architektonische Element noch zu 90 Prozent ein Original sei; man habe die Zierspitze sandgestrahlt und feuerverzinkt und fehlende Teile ersetzt. Heute wird sie – rund 30 Kilo schwer – per Teleskop-Hubsteiger wieder auf ihren angestammten Platz in etwa 28 Meter Höhe oberhalb der Aula gesetzt. Gesamtkosten: 3500 Euro inklusive der Restaurierung. Bereits 2009 hatte die Firma Deppe die große TurmKrone des Ratsgymnasiums nachgefertigt; sie ist wieder auf ihrem Platz am höchsten Punkt des Grest'schen Hofes aus dem 16. Jahrhundert, dem ältesten Teil des heuti-

gen Gymnasiums. Die Original-Krone, erzählt Silke Justen, werde im Treppenhaus des »Rats« ausgestellt. Thomas Laffin, seit fünf Jahren für die Schritt-fürSchritt-Sanierung der Schule zuständig weiß, dass es auf dem Dach noch mehrere Zierelemente gibt: »Sie sind alle in Ordnung und standsicher.« In die Sanierung des »Rats« wurden inzwischen rund drei Millionen Euro investiert. Es fehle nur noch der Bereich des Grest'schen Hofes, in dem Lehrerzimmer und Verwaltung untergebracht seien. Nötig sei dort vor allem ein zeitgemäßer Brandschutz. Laffin schätzt die Kosten dafür auf noch einmal 200 000 Euro.

Sondermittel der Bezirksvertretung macht Restaurierung der Dachkrönung des »Rats« möglich

Das ist Spitze!

Die Zierspitze mit (von links) Heiko Meier, Thomas Laffin, Dieter Gutknecht, Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Franz und Silke Justen. Fotos: Jörn Hannemann

Mit dem Roboter stets auf Kurs Ratsgymnasiasten holen sich Platz zwei im Bielefelder Vorentscheid von »Zukunft durch Innovation« Von Michael D i e k m a n n und Jörn H a n n e m a n n (Fotos)

Insgesamt neun Schulen aus ganz Ostwestfalen-Lippe traten gestern in der Fachhochschule für Elektrotechnik in Bielefeld an. Offenbar ein ausgezeichnetes Pflaster. Rainer Hagedorn, der das Projekt des NRW-Ministeriums für Innovation, Wissenschaft und Forschung über 16 Vorentscheide an acht Standorten begleitet, schwärmt von der FH Bielefeld: »Tolle Unterstützung, viel Platz.« Der ist tatsächlich erforderlich, damit die bunt zusammengewürfelten Teams aus den Schulen an Vorbereitungstischen bauen und programmieren können. Den Wettbewerb im Rahmen des Programms »Zukunft durch Innovation« findet im fünften Jahr statt. Gefragt sind pfiffige Lösungen für knifflige Aufgaben, in erster Linie aber gutes Zeitmanagement, absolut korrektes und genaues Arbeiten bei der Programmierung des aus Lego gebauten Roboters, der bestimmte Aufgaben zu erfüllen hat. In diesem Jahr geht es in die spannende Welt der Biomedizin. Insgesamt 14 Aufgaben sind vorgesehen. Dabei muss der Roboter auf seinen Rädern exakt über das Spielfeld flitzen und mit seinen Arbeitswerkzeugen Türchen öffnen, eine Spritze auslösen, einen Gips anlegen oder Blutkörperchen transportieren. Drei Vorläufe gibt es, dann wird es ernst. Am Ende winken Halbfinale und, wenn's klappt, vielleicht das Finale. Die Schüler des Ratsgymnasiums haben Glück. Und viel Fachwissen. Fast alle, erklären Alexander Weber und Christian Hogenkamp, haben Informatik belegt, den Differenzierungskurs Mathe/Physik. Auf ihrem Trainingstisch geht es rund. Alle Aufgabenstationen sind aufgebaut. Tarik Wörmann und Max Becker gehen einzelne Schritte immer wieder durch. Nur zwei Schüler dürfen später, beim großen Auftritt im Audimax direkt an

118

Ruhe und Souveränität bei der Programmierung des Kollegen Roboter: Rats-Schüler Max Becker, Alexander Schulte und Lennart Hillebrand

(von links). Ebenfalls im Team Alexander Weber, Melissa Walter, Tarik Wörmann, Felix Hofmann, Felix Emmrich und Christian Hogenkamp.

leg Lübbecke und der Realschule die Platte. Genau 2:30 Minuten Lage mit Mannschaft eins. sind Zeit, nicht viel. Vor den Augen Seit diesem Jahr, betont Rainer der Jury heißt es, das LampenfieHagedorn, treten die Schüler nur ber im Griff zu behalten und noch in einer gemeinsamen Klasse natürlich Präzision. Das exakte an, von zehn bis 19 Jahren. Die Einsetzen des Roboters, wissen die Kleinen, sagt er, machten den Schüler, ist die halbe Miete. Seine Großen nicht selten etwas vor. Die Bewegung ist exakt programmiert. Goerdeler-Kids aus Startet er bereits Paderborn, unterfalsch, ist das Ziel »Gefragt sind streicht Betreuerin nicht mehr erreichIngrid Löcke, dürfen bar. pfiffige Lösungen deshalb auch als Das Ergebnis des für knifflige AufSiebte besonders Vorentscheids: Hingaben.« stolz sein. Die zehnter dem Gymnasium Rahden und RatsRainer H a g e d o r n bis 12-jährigen Jungs gymnasium kam das Koordinator kommen aus dem Nachmittags-BetreuDuesberg-Gymnasiungsangebot des um Kempen auf Platz Gymnasiums. Löcke: drei, die Osterath-Re»Aber wir haben uns ein Ziel alschule aus Rheda-Wiedenbrück gesetzt. Und das erreichen wir.« auf Platz vier. Platz fünf ging an Gegen viel Ältere setzten sie sich das Gymnasium St. Michael aus souverän durch. Und Ingrid Löcke Paderborn mit einem Mädchenist sicher: »Dieser Erfolg ist ein team, sechs an die Realschule guter Grundstein, um im nächsten Lage vor dem Paderborner GoerJahr wieder anzugreifen.« deler-Gymnasium, dem Berufskol-

Sieg für Rahden (von links): Jan Heitmann, Tim Schmalge, Diana Finner, Adrian Kröger, Marius Döding und Noah-Marcel Mahdi.

WB 28./29.05.2011

Bielefeld (WB). Das Team heißt »RobotsATSchool«. Beim Vorentscheid in Bielefeld haben die Schüler des Ratsgymnasiums mit ihrer AG den Weg ins Finale geschafft und Platz zwei belegt (455 Punkte). Der Sieg in der Fachhochschule ging an das Gymnasium Rahden (455 Punkte).

rst

Innen von s 18.00, Freihorst, Glat5 57 57 40. eutschland dissen, Mitung m. Eh, Gaststätte molder Str.

eck

ek Jöllen13.00, Amts6 15.

che

he, Sa 7.00 der Stiftskir-

rg

ek Dorn13.00, Wer1- 30 71.

Harald Daube: „Dann sehen wir Leitungsstrukturen wichtig. Sie hier überhaupt nicht mehr.“ Wir können uns BezirksmanaEbenso kritikwürdig schätzte er ger nach dem Vorbild von Gad-

dem Rath Haushaltssicherungskonzept heißt es dazu: „Reduzierungen ter – ein Le

Spende für Kinder in Pakistan

Schüler des Ratsgymnasiums sammeln für Flutkatastrophen-Opfer ¥ Mitte (sap). Die bunten Sparschweinchen in rot, grün und gelb sind prall gefüllt. Der Inhalt ist bestimmt für Flutopfer in Pakistan. 1.270 Euro haben die Schüler des Ratsgymnasiums Bielefeld seit den Sommerferien gesammelt, denn die Betroffenheit war auch am Ratsgymnasium groß. „Die Schüler sind zu uns gekommen und haben gesagt, dass sie etwas für die

Opfer tun möchten“, sagt Lehrer Markus Panhorst. Alle Klassen machten sofort mit und ließen Sparschweine herumgehen, Eltern wurden über Briefe von der Sammelaktion informiert. Die Spendensumme übergaben jetzt die Schülervertreter Jonathan Tenge und Pascal Sobota an Hans Dieter Engelbert von der Kindernothilfe. Das Geld ist bestimmt für die Unterhaltung

von Kinderzentren, in denen die Kindernothilfe Heranwachsende und deren Familien betreut, die durch die Flut in ihrer Existenz bedroht sind. In den Zentren erhalten Kinder psychologische Betreuung, Unterricht und Möglichkeiten zum Spielen. Familien werden mit Wasser, Nahrung, medizinischer Versorgung und kulturellen Angeboten unterstützt.

BTG-S

VON BJÖRN

¥ Gellers fassenden eigenen S die Bielef (BTG) jetz anlage an ben. Von beim Aush gruben fü holfen. D 65.000-Eu nahm der Neben Einsatz d hatten sic chen um Cornelius schäftsfüh sondere A einfallen la den Verei die Gesell Berufsförd ternet. De das Projek eine Sp „Den erfo fach auf di verteilen, Jede Klasse füllte ein Sparschwein: Die gesammelte Spende von 1.270 Euro übergaben die Ratsgymnasias- fern aus d ten zusammen mit Lehrer Markus Panhorst (2.v.r.) an Hans Dieter Engelbert (links). FOTO: WOLFGANG RUDOLF unfair gew

NW 09./10.10.2010

ke, So 10.30 tr. 109. Kinder, Kühen - das Len biblischer kus Hildenis 17.00, Ev. eepen, Vog-

119

NR

Dr. Bernhard Hünerhoff wird heute 90 Jahre alt nach Kopenhagen und erlebt den Untergang der „Wil¥ Bielefeld. Nazihelm Gustloff“ mit Zeit, Krieg, Wirt9.300 Toten aus schaftswunder, nächster Nähe. In Jahrtausendwende Bayern erlebte er – Bernhard Hünerschließlich den Einhoff hat das alles marsch amerikanimiterlebt.Fast 50 scher Truppen. „Ich Jahre lang betreute war nur froh, dass der Arzt Patienten der Krieg vorbei in seiner Brackwewar“, erinnert er der Praxis. „Ich bin sich heute. quasi ein SpiegelHünerhoff bild der Ge- „Rats“-Förderer: Dr. Bernschichte“, sagt Hü- hard Hünerhoff FOTO: S. ACKER schloss sein Studium ab und arbeinerhoff, der in Bielefeld als langjähriger früherer tete in Krankenhäusern in BieleVorsitzenden der Ehemaligen- feld und Herford. Im Oktober Vereinigung am Ratsgymnasi- 1957 eröffnete er an der Brackweumm bekannt geworden ist. Er der Hauptstraße seine eigene Praxis. Schon bald etablierte er sich wird heute 90 Jahre alt. Geboren wurde Hünerhoff mit seinen modernen Strahlenge1920. Zusammen mit drei Ge- räten. 1998, mit 78 Jahren, ging schwistern wuchs er in einem Hünerhoff in den Ruhestand. Neben der Arbeit engagierte Haus in der Finkenstraße auf, in dem er noch heute lebt. Er be- sich Hünerhoff daher vor allem suchte das Ratsgymnasium – für für die Ehemaligen-Vereinigung den Jungen aus kleinbürgerli- des Ratsgymnasiums. 1954 trat chem Haus etwas Besonderes. er ihr bei, von 1968 bis 1994 war „Die Bildung dort hat den Grund- er ihr Vorsitzender. „Mir ging es stein für alles weitere gelegt“, be- darum, die Schule und die Vereinigung zu stärken“, sagt Hünertont Hünerhoff. Auch nach 1933 hätte man hoff. Heute zählt sie 1.500 Mitden Nationalsozialismus nicht glieder und gehört damit zu den besonders stark am „Rats“ ge- größten in Deutschland. merkt, sagt der Rentner. Im März Noch mit 80 segelte Hünerhoff 1939 legte Hünerhoff sein Abitur drei Wochen in der Nordsee. ab, nach Kriegsbeginn wurde er Heute kümmert er sich mit Leizur Luftwaffe eingezogen. Hüner- denschaft um seinen Garten oder hoff, der sich früh für Medizin in- hilft den Enkeln bei den Lateinteressierte, wurde als Sanitäter hausaufgaben. „Sie bringen mir ausgebildet. Zwischen den Zei- dafür etwas über Computer bei“, ten bei der Truppe, unter ande- erklärt der seit 55 Jahren verheirarem in Berlin und der Bretagne, tete Hünerhoff. Die 100 würde studierte er sieben Semester in der rüstige Rentner, der mit Göttingen. Doch im Sommer Freunden und Verwandten Ge1944 wurde er zur Marine ver- burtstag feiern will, gerne noch ersetzt, er betreute Verwundeten- reichen. „Es ist ja spannend, die Transporte per Schiff von Danzig Wandlung der Welt zu erleben.“ VON SAMUEL ACKER

120

Adventskalender

Musikalischer Adventskalender, Veranst.: StadtKirchenArbeit, 16.30, Weihnachtstheater m. Christine Bossert; Musik v. d Kindern d. Kita Sonnenstrahl Altstädter Nicolaikirche, Niedernstr. 4. Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Adventliches vom TAM-Balkon, 16.00, Melanie Forgeron singt: Cantique de Noelle, m. Klavierbegleitung TAM, Alter Markt 1. Gewinnnummern d. Lions-Advenskalender-Aktion: 281 1152, 1491, 1619, 4733, 4853 4995.

Ausstellungen

Karl Martin Holzhäuser: Konkrete Fotografie, Montagen u Lichtmalerei; Öffnung nach tel Vereinbarung, Beaugrand Kulturkonzepte, Brandenburger Str. 18, Tel. 56 03 29 32. Frauen in der Roten Armee: Mascha + Nina + Katjuscha 8.00 bis 22.00, Universität, Universitätsbibliothek, Ebene C1 Universitätsstr. 25. Tobias Kresse: Columba livia 9.00 bis 17.00, Amerikahaus Kommunale Galerie, Kavalleriestr. 17. Alexander Kapitanowski: Berührungen, repräsentatives Spektrum seiner Werke, 10.00 bis 15.00, Synagoge der Jüdischen Kultusgemeinde Beit Tikwa, Detmolder Str. 107.

Filme

CineBook: Der Andere, Literatur im Kino, Lesung u. Film, 19.00, CineStar, Zimmerstr 10-14, Tel. (01805) 11 88 11.

NW 06.12.2010

Spiegelbild derGeschichte

Kino

22 Bullets (keine Jugendfreigabe), CineStar, 20.10. Av Mevsimi, CineStar, 19.45. Bon Appétit (ab 6 J.), CineStar 17.45. Cyrus - Meine Freundin

Heidi Schardt: Stationen, Acrylmalerei, 16.30 bis 22.00, Galerie in der Alten Vogtei, Heeper Str. 442. Stadtteilbibliothek Baumheide, 10.00 bis 13.00, 15.00 bis 18.00, Rabenhof 76, Tel. 5 1- 39 82. Stadtteilbibliothek Heepen, 10.00 bis 13.00, 15.00 bis 18.00, Heeper Str. 442, Tel. 5 1- 24 56. Mittagstisch, Anm. erf., 11.30 bis 13.30, AWO-Begegnungszentrum Oldentrup, Lüneburger Str. 5, Tel. 20 67 86. Fotowettbewerb „Naturfreunde in Aktion“, Infos: Tel. (0 52 07) 69 59, Naturfreunde Heepen, 20.00, Naturfreundehaus Meierhof, Heeper Str. 364. Jungbläserschulung, Agnes Fakas, Tel. 8 97 28 28, 17.00 bis 18.30, Ev. Gemeindehaus Brake, Glückstädter Str. 4. DRK-Zentrum, 13.00-17.30 AWO-Skatclub; 14.30-16.00 AWO-Tanzkreis, Rüggesiek 21. Bielefelder Tafel, Lebensmittelausgabe für Menschen in besonderen Notlagen, 11.30 bis 14.00, Rabenhof 22.

Stieghorst Günter R. E. Richter: Eine Spätlese, Bilderausstellung, kleinformatige Arbeiten mit Bleistift, Feder u. Haarpinsel, 10.00 bis 17.00, Freizeitzentrum Stieghorst, Galerie, Glatzer Str. 13-21, Tel. 5 57 57 40. Stadtteilbibliothek Stieghorst, 10.00 bis 18.00, Am Wortkamp 3, Tel. 5 1- 29 34. Markt Stieghorst, Platz an der Schneidemühle-/Ecke Stieghorster Straße, 14.00 bis 18.00. Treffpunkt für werdende und stillende Mütter, Infos: Tel. 55 75 74 21, 10.00 bis 12.00, Freizeitzentrum Stieghorst, Glatzer Str. 13-21. Spiel- und Kreativangebote, für 6- bis 12-J., 14.00 bis 17.00, Freizeitzentrum Stieghorst, Glatzer Str. 13-21, Tel. 5 57 57 40. Abendgebet, Veranst.: Kirche und Nachbarschaftszentrum Kunz, 18.00, Gustav-Adolf-

grafen Edwin Dodd, der sich bei Wind und Wetter mit seinem schneeerprobten Hubschrauber in die Lüfte erhebt und unter anderem Ostwestfalens Wahrzeichen aus der Vogelperspektive ab-

lichtet. zen Win Herford dem W

EineLösung, vieleWege Studie zum Mathe-Unterricht Mit ihrer Studie beförderte sie teils überraschende Erkennt¥ Mitte. Das Stadtarchiv ent- nisse zutage: Lehrpläne, Curripuppte sich als Goldgrube. Als cula und damit Inspektionen Heike Renate Biermann mit ih- des Schulbetriebs, öffentliche ren Forschungen zur Entwick- Prüfungen und Umbruchprolung des Mathematikunter- zesse bei der Vermittlung von richts am Ratsgymnasium be- Wissen, all das gab es schon gann, konnte sie hier auf viele lange vor den Diskussionen, die wichtige Quellen und Doku- die international vergleichende mente zurückgreifen. Jetzt ist PISA-Studie aufgeworfen hat. Die 54-Jährige hat bei ihrer Reihre Dissertation Bestandteil dieser Goldgrube – gestern cherche Beispiele gefunden, die überreichte die Lehrerin Ausga- belegen, dass sich Lehrer immer ben ihrer Doktorarbeit an den wieder neuen UnterrichtskonLeiter des Stadtarchivs, Jochen zepten stellten, die Ergebnisse Rath, und den Leiter des Rats- und Erfolge auch verglichen wurgymnasiums, Hans-Joachim den. Beispiel Friedrich Schröter. Nolting. Schnell entwickelte Mitte des 19. Jahrhunderts habe sich dabei ein Fachgespräch – der Lehrer bereits erfolgreich von der Reformpädagogik bis eine Methode verwendet, bei der seine Schüler verschiedene hin zur PISA-Studie. Wege zur mathematischen LöUm die Praxis des Mathema- sung suchen sollten. Die „glücklitikunterrichts in der Zeit von che Quellenlage“ für ihre For1750 bis 1930 geht es in der Stu- schungen verdankt Heike Bierdie von Heike Biermann, die mann auch der umfangreichen selbst Mathematik am Rats un- historischen Bibliothek im Ratsterrichtet und sechs Jahre lang gymnasium selbst. Außerdem als Wissenschaftlerin mit einer forschte sie in den staatlichen Arhalben Stelle an der Universität chiven Münster und Berlin. HeBielefeld im Bereich Mathema- rausgekommen ist eine Studie, „die es so noch nicht gegeben tik-Didaktik gearbeitet hat. hat“, wie sie erklärt. Eine Studie über die Entwicklung des Mathematikunterrichts über einen so langen Zeitraum und an einer Schule. Dass ihre Familie und Verwandte von der Dissertation teils erst erfuhren, als sie fertig war, hält sie nicht für wichtig. „Ich habe nicht viel darüber geredet“, sagt sie und läExemplare für die Herren: Heike Biermann über- chelt. Jetzt muss reichte Exemplare ihrer Dissertation an Hans-Joa- sie nicht mehr dachim Nolting, Jochen Rath und Gerhard Preuß (v. rüber reden, jetzt l.). Auf dem Tisch liegen Mathearbeiten und Fotos kann sie Interesvon Mathematiklehrern – Quellen aus dem Stadt- sierte lesen lasarchiv. FOTO: WOLFGANG RUDOLF sen. VON BIRGIT GUHLKE

Bläsermusik zum Advent ¥ Stieghorst. Der Posaunen- ber, um 17 Uhr in der evangelichor des CVJM Stieghorst lädt schen Kirche Stieghorst. Unter

Anzug Dessinbeispiel

299,95

199,-

NW 10.12.2010

Heepen

¥ Bielefeld (buck). Es steht ihnen gut, das weiße Gewand. Die Sparrenburg und ihre Nachbarn zeigen sich seit Tagen weiß-zuckrig bepudert. Ein schönes Bild, eingefangen von dem Luftbildfoto-

108187/2

Tel. 1 36 80 75. CVJM Jakobus, 15.45 „Bunte Fische“ CVJM Kindergruppe (6-8 J.); 20.00 CVJM-Posaunenchor, Jakobusstr. 3. Beratung rund um das Alter, 14.30 bis 17.00, Begegnungszentrum Kreuzstraße, Kreuzstr. 19a, Tel. 1 36 80 75. Bosseschule, Realschule, Tag der offenen Tür, 15.00 bis 18.00, Bossestr. 10, Tel. 5 1- 23 87.

121

E! S S A L K

DramaimSchullandheim E! KLASS

Wenn Sie dieses Jahr viel sparen wollen, fangen Sie jetzt damit an!

NW 03.01.2011

es

¥ Mitte/ Langeoog. Wer spielt Schüler schreiben für die NW den Mörder, wer die Leiche? Wer filmt – und an welchem Mit freundlicher Ort? Wie soll überhaupt begonUnterstützung von ANUAR 2011 BI5 nen werden? Bei ihrem lang ersehnten Aufenthalt im Schullandheim auf Langeoog dreht sich für die Klasse 8a alles um eines: Krimis. Sie machen außerdem beim NW-Projekt „Klasse“ Ratsschüler produzieren Krimis Langeoog Mehr Infos unterauf www.nw-news.de/klasse mit – und berichten von ihrer ¥ Mitte/ Langeoog. mörderischen Zeit. Wer spielt ben.“ uns rausgesucht hat.die DieNW vielen Schüler schreiben für den Mörder, werkreative die Leiche? Bevor es an die UmAber nicht nur Schauspieler Tipps waren echt spitze!“, erfreundlicher Wer filmt – und an welchem setzung geht, müssen verschie- sind zu finden. Im Computer-Mitgänzt Gregor. Ort? soll überhaupt begondene Wie Krimi-Kurzgeschichten ge- raum sitzen Ariane, Gregor undUnterstützung Auch die von Theatergruppe ist nen ihrem lang er- Christoph und denken sich ihre eifrig bei der Sache: „Es ist gar lesenwerden? werden.Bei Klassische Deteksehnten Aufenthalt imWespenSchul- eigenen Krimis aus. Das stößt nicht so leicht, sich die Szenentivgeschichten wie „Das landheim auf Langeoog nest“ von Agatha Christiedreht und bei vielen Mitschülern auf Ver- übergänge zu überlegen!“ gibt sich die von Klasse 8a alles um ei- ständnislosigkeit, da sich diese Leopold zu. „Die Filmleute brau„Dasfür Beil“ Fritz Erpenbeck nes: Sie machen sind Krimis. ebenso vertreten wieaußerEdgar Aufgabe als deutlich zeitaufwän- chen ja bloß alles zusammendem „Klasse“ diger als die Allanbeim PoesNW-Projekt „Das verräterische schneiden!“ Schauspielerei Mehr Infos unter erwww.nw-news.de/klasse mit – und berichten Herz“. „Besonders toll von ist dieihrer Ge- weist. „Warum machen die sich Aber so leicht ist es auch bei uns rausgesucht hat. Die vielen ben.“ mörderischen Zeit. schichte ‚Lammkeule‘ von Ro- so nicht. Überall glühende viel Arbeit, wenn es mit 'nem denen Tipps waren echt spitze!“, erAber nicht nur Schauspieler an die Polizei kreativesoUmaldBevor Dahl,esweil ah- anderen man sieht förmlich Projekt viel kürzer Gesichter, gänztKöpfe Gregor. sind zufragt finden. Im Computer- die setzung müssen verschienungslosgeht, und die Täterin so raffi- geht?“, rauchen! Doch die sich Fabius. Auch sehen die Theatergruppe ist sitzen Gregor und Kinder dene ge- raum niert Krimi-Kurzgeschichten ist“, erklärt Dilara. es weniger als Aber die Ariane, drei Schriftsteller eifrig bei der Sache: istvergar Christoph und des denken sich ihre Schulaufgabe, lesen werden. Klassische Detek„Film ab“, hört man nun Fa- bleiben wie Nils„Es stolz trotz Gegenargunicht so „Man leicht,fühlt sich sich die Szeneneigenen beim KrimisSchreiben. aus. Das stößt tivgeschichten wie „Das bius sagen. Ihm undWespenseinem ments fast wie „Es kündet: übergänge zu überlegen!“ gibt bei vielen Mitschülern Vernest“ von stehen Agatha für Christie und macht Filmteam den Dreh professioneller Schauspiewirklich Spaß, sichauf eine ei- ein Leopold zu. „Die Filmleute brauständnislosigkeit, da sich diese ler!“ „Das Beil“ von Fritz Erpenbeck Kamera, Scheinwerfer und Ton gene Geschichte auszudenken!“, ja bloß zusammenAufgabeChristoph. als deutlich„Und zeitaufwänsind ebenso vertreten wie Edgar zur Verfügung. „Es macht total strahlt Text: Annaalles Dehn, Johannes es war chen schneiden!“ diger toll, als die er- Doerfert, Allan Poes „Das verräterische Spaß, in unterschiedliche Rollen auch Sophia Düllberg, CharsichSchauspielerei die Anleitungen Aber so leicht ist es auch bei weist.Krimi-Schreiben „Warum machendurchzudie sich lotte „Besonders toll istbeim die Gezu schlüpfen und Regie ei- zum Kreft und Ariane Mader, seit dem 24. Herz“. denen8a, nicht. Überall glühende so viel Arbeit, wennLehrerin es mit 'nem ‚Lammkeule‘ genen Film zu führen“,von sagt RoSo- lesen, Ratsgymnasium. die unsere für Klasse RBARA FRANKE schichte ald weildann die Polizei ah- anderen Projekt viel kürzer Gesichter, man sieht förmlich phiaDahl, – und ist siesoauch die Köpfe rauchen! Doch die nungslos undweg. die Täterin so raffischon wieder Draußen pras- geht?“, fragt sich Fabius. Aber die drei Schriftsteller Kinder sehen es weniger als niert ist“,Regen erklärtanDilara. selt der die Scheiben, „Film ab“, hört man nun Fawährend im Schullandheim ge- bleiben trotz des Gegenargu- Schulaufgabe, wie Nils stolz verbius sagen. Ihm und seinem mordet wird. Überall findet ments beim Schreiben. „Es kündet: „Man fühlt sich fast wie Filmteam stehen für denBöden, Dreh macht wirklich Spaß, sich eine ei- ein professioneller Schauspieman blutverschmierten Kamera, Scheinwerfer Messer und Leichen. und Ton gene Geschichte auszudenken!“, ler!“ Text: Anna Dehn, Johannes zurUnterstützt Verfügung.werden „Es macht total strahlt Christoph. „Und es war die SchüSpaß, unterschiedliche Rollen ler voninzwei Begleitern, die auch auch toll, sich die Anleitungen Doerfert, Sophia Düllberg, Charund Regie beim ei- zum Krimi-Schreiben durchzu- lotte Kreft und Ariane Mader, seit dem 24. zu dieschlüpfen professionelle FilmausstatFilm zu führen“, sagt SoRBARA FRANKE genen tung zur Verfügung gestellt ha- lesen, die unsere Lehrerin für Klasse 8a, Ratsgymnasium. phia – und und dannDaniel ist siegehen auch ben. Sascha schon wiederzu weg. Draußen von Gruppe Gruppe undprasdreselt Regen an dieSascha Scheiben, hen der einzelne Szenen. bewährend im Schullandheim gerichtet: „Das Drehen macht mordet wird. aber Überall wirklich Spaß, es istfindet auch man blutverschmierten Böden, manchmal mühsam und anMesser undbis Leichen. strengend, man die Szene ver- Blutüberströmt – und täuschend echt: Täterin Dilara (13) bedroht Unterstützt werden die Schü- mit einem langen Messer Opfer Benedikt (13) in dieser gestellten nünftig im Kasten hat. Manchen OS ler zwei leicht, Begleitern, fielvon es nicht ernstdie zu auch blei- Szene. Sie grinst, er liegt reglos in der Badewanne. bielefeld FOTO: ARIANE MADER die professionelle FilmausstatSäule und tung zur Verfügung gestellt haSie symbo- ben. Sascha und Daniel gehen Anzeige nzten und von Gruppe zu Gruppe und dreuch einen hen einzelne Szenen. Sascha berichtet: „Das Drehen macht aben. ig-Geist an wirklich Spaß, aber es ist auch – Michaels manchmal mühsam und aneinde – bie- strengend, bis man die Szene ver- Blutüberströmt – und täuschend echt: Täterin Dilara (13) bedroht nünftig im Kasten hat. Manchen mit einem langen Messer Opfer Benedikt (13) in dieser gestellten OS nderheiten. bielefeld FOTO: ARIANE MADER e zeigt das fiel es nicht leicht, ernst zu blei- Szene. Sie grinst, er liegt reglos in der Badewanne. , eingebetSäule und Davor beSie symboilige Fami- 122 Anzeige nztenOchs und önige, uch ene zueinen Jesu haben. schon auf

Lokales /

NR. 70, DON

P

Mobbing-Theater regt Diskussionenan VON JENS REICHENBACH

¥ Bielefeld. „Ey, hört doch auf hier rumzurotzen“, pöbelt der 15-jährige Lucky, als zwei seiner Mitschülerinnen weinend vor dem Grab desjenigen Schülers stehen, den sie alle immer nur als „Matze, den Stinker“ bezeichnet haben. Der Junge war stets der Schadenfreude der anderen ausgesetzt, und zuletzt auch Luckys Fäusten. Jetzt ist er tot. Seine vor der Schule war zu groß geworden – Suizid. Mit dem Mobbing-Theaterstück „Eins auf die Fresse“ hat der Literaturkurs des Ratsgymnasiums zum gestrigen „Tag der Kriminalitätsopfer“ einen Beitrag zum Nachdenken geleistet. Erpressung, Gewalt und die Ignoranz der Menschen im Umfeld ließ manchen schlucken. Und tatsächlich, die meist jugendlichen Zuschauer im zweimal voll besetzten Theater am Markt diskutierten im Anschluss an das Stück, dass Sabine Jung-Lösing mit elf ihrer Schüler intensiv inszeniert hat, rege über die dargestellte Gewalt und die Realität an ihren Schulen. Andreas Both, Leiter des Kriminalkommissariats Vorbeugung: „Die Worte im Stück sind drastisch und die dargestellte Gewalt vielleicht nicht ganz alltäglich, trotzdem behaupteten viele

Schüler, dass es so etwas bei ihnen nicht geben würde.“ Vielleicht nicht so körperlich, vermutet Both, „aber auf psychischer Ebene sind Grausamkeiten häufiger als viele denken.“ Regisseurin Sabine JungLösing vom Ratsgymnasium pflichtet ihm bei: „Mobbing fängt doch schon bei der Kleiderordnung an. Wer sich nicht anpasst, wird geächtet. Viele Schüler wollen das Thema nicht an sich heranlassen.“ Das scheine auch für die Schulen im Allgemeinen zu gelten, sagt Jürgen Lambrecht von der Kripo: „Wir hatten alle Schulen mit Oberstufen zu dem Mobbing-Stück eingeladen und die tatsächliche Resonanz war im Grunde enttäuschend.“ Dabei sorgte ein extremes Beispiel von Mobbing, bei dem zwei Mädchen mit körperlichen Angriffen und gezielten Internetattacken eine 15-jährige Mitschülerin an der Bosseschule gequält und verletzt haben sollen (die NW berichtete), erst im Januar für Gesprächsstoff. Das Netzwerk Opferhilfe Bielefeld organisiert jedes Jahr zum „Tag der Kriminalitätsopfer“ Veranstaltungen, die über Folgen von Gewalttaten aufklären. Mit mehreren Organisationen setzt sich das Netzwerk für die Anliegen der Opfer ein.

Rücksichtslos: Sogar vor dem Grab des in den Tod getriebenen Mitschülers schikaniert Lucky (Felix Bitterer, v.l.) noch Minnie (Sabrina Wiedemann) und Lana (Anina Macht). FOTO: WOLFGANG RUDOLF

Eckart v VON ANTJE DOSSMANN

¥ Bielefeld. Manchmal hat kulturelle Unterhaltung einen therapeutischen Effekt. Wie ein Abend mit Eckart von Hirschhausen. Veranstaltungen mit ihm sind direkt eine lohnende Investition. Bedenkt man, wie viel praktische Lebenshilfe man von dem hundertprozentig glaubwürdigen Medizin-Kabarettisten bekommt, wie viel Spaß einem dabei vermittelt wird und wie innerlich gestärkt man am Ende nach Hause geht, dann erscheint jeder Euro, den man ansonsten möglicherweise in weitaus teurere und nicht selten weniger effektive Hilfe-Stunden hätten investieren müssen, wie herausgeschmissenes Geld. So war es auch diesmal bei von Hirschhausens Auftritt in der ausverkauften Bielefelder Stadthalle. Denn der promovierte Mediziner ist vieles, aber eines sicherlich nicht: Ein Halbgott in Weiß. Eher ein Weißgott in Halb. Einer, der zu seinen Schwächen steht und sich nie zu schade ist, am Beispiel der eigenen Person anderen Mut zu spenden. Und Trost. In seinem aktuellen Programm „Liebesbeweise“ geht es grob gesagt um die biologischen Gesetze von Paar-Beziehungen und darum, wie man über sie hinauswachsen kann. Wenn man dann will. Das ist in Zeiten ansteigender Scheidungsraten ein fast rührendes Anliegen. Warum tut Eckart von Hirschhausen das? Vielleicht, weil ihn an allem, was er mache, der Erkenntnisgewinn interessiere, wie er mitten zwischen zwei lockeren Sprüchen einmal ganz ernst beteuert. Und das Besondere ist, dass man ihm das glatt abnimmt. Dass man da sitzt und zwar denkt, an sich ist das alles ja nichts Neues, was er da an Einsichten über die Natur des Wei-

NW 24.03.2011

Schüler treten zum „Tag der Kriminalitätsopfer“ auf

Einsichten

bes und d aber in d sen, die er ein progr Denn nic besser, la sens Dev rum bleib Wie es all liegen ist, fassenden Eckart vo auf der B

Hymnen derVorstäd

Xavier Naidoo und die „Söhne

123

Da spielt Rolle meh ¥ Bielefeld. Hämmernde, vier und alles. Die Sö Töne umfassende Bassmotive, VON JOHANNES VETTER

BI34

Zierkrone strahltwieder

Ratsgymnasium: Heute Montage auf Giebel

es Pukrop, Martin Jendreck,

¥ Mitte (aut). Die Schüler malten sie. „Toll“, findet Silke Justen vom Immobilienservicebetrieb der Stadt. Für die Passanten am Ratsgymnasium war die Zierkrone seit 2009 aber nicht mehr zu sehen. Sie war angerostet, nicht mehr standsicher und musste abgenommen werden. Jetzt ist sie saniert und wird heute wieder auf den Giebel des Rats montiert. Möglich machte das die Bezirksvertretung Mitte. Sie stellte für die Instandsetzung 2.000 Euro bereit, der ISB stockt sie auf 2.500 Euro auf, so Justen: „Aus normalen Haushaltsmitteln hätten wir das nicht finanzieren können.“ So sprangen die Bezirkspolitiker mit Geld aus ihrem SondermittelTopf ein. Bezirksbürgermeister Hans-Jürgen Franz (SPD) und Vertreter Dieter Gutknecht (Grüne) begutachteten gestern das Ergebnis bei der Firma Me-

tallbau Karl Deppe an der Heeper Straße. Montageleiter Heiko Meyer erklärte, wie die vier Meter hohe, knapp 30 Kilogramm schwere eiserne Krone wieder neuen Glanz erhielt. Sie wurde mit Sandstrahl gereinigt, feuerverzinkt und pulverbeschichtet. Zwei Zirbeln mussten ergänzt werden. „Aber 90 Prozent sind original“, so Meyer. Mit einem Hubsteiger wird sie heute auf den Giebel am Anbau des Gest’schen Hofes, in dem das Rats sitzt, gehoben und zur Befestigung mit Mörtel vergossen. Vom Waldhof aus sei die Krone, die aus der Bauzeit des Anbaus 1910/1911 stammen soll, am besten zu erkennen, so Justen. Das Rats wird für gut drei Millionen Euro nach und nach saniert. Der Großteil ist erfolgt. Der Rest hänge vom Geld ab, so Architekt Thomas Lauffin.

FOTO: SIMON BLOMEIER

eren

und ihn angesprochen. Letizia Friede (28) und n Jendreck (29) sind bete Spieler seit zwei Jahren. ben das „Ukulele OrchesGreat Britain“ live gesehen aren so fasziniert, dass sie zu spielen anfingen. Mit n und Anleitungen aus Stolz auf die Krone: Heiko Meyer, Dieter Gutknecht, Thomas Lauffin, nternet haben sie sich die Silke Justen, Hans-Jürgen Franz bei der Begutachtung. FOTO: REIMAR OTT selbst beigebracht. „Ich immer schon ein Instruhaben, das man 124einfach so hmen kann“, sagt Letizia. det die Ukulele niedlich. Linie 4 bis Dürkopp Tor 6: Beschluss verschoben acht schon Freude, wenn

Weiter Hängepartie

NW 19.05.2011

„Stolander“

Jöllenbeck

Dornberg Schildesche

Stadtteile

Heepen

NR. 117, FREITAG, 20. MAI 2011

Mitte

BI33

dderaum JöllenbeckStieghorst wede Dornberg Schildesche Senne Heepen SenneMitte Gadder- stadt Stieghorst

Einziges Schriftstück: Im Bestellbuch von 1934 finden sich che Einträge wie Namen, Jahreszahlen und weitere Ziffern

Senne-

Senne stadt

Termine

Senne, Marktplatz in smitte, 7.00 bis 13.00. Windflöte, Platz vor Senne undschule Windflöte, s 16.00. rkt Senne, Marktplatz in rOrtsmitte, Jugendtreff, ab 13 7.00 bis 13.00. rkt Windflöte, vor 18.00 bis 21.00,Platz Ev. JuWindflöte, erGrundschule Friedensgemeinde 00 bis 16.00. Feuerbachweg 7, Tel. ener Jugendtreff, ab 13 49 2918.00 04. bis 21.00, Ev. Juren, isonweg, 13.30-14.15 d der Friedensgemeinde ne, Feuerbachweg 7, Tel. fgabenhilfe, 21) 49 29 04. u. Aktions7.00 SpielT Bisonweg, te, Bisonweg 13.30-14.15 3. usaufgabenhilfe, hristuskirche, 13.00 15-17.00 Spiel- u. Aktions0 Hausaufgabenhilfe; ebote, Bisonweg 3. 18.00 Jungentreff; Tis Christuskirche, 13.00 16.00 8.00 Hausaufgabenhilfe; Schülercafé; 00 bis 18.00Der Jungentreff; bis 21.00 Keller, 00-18.00 Schülercafé; ampstr. 147. 00 bis 21.00 Der Keller, efi Lutherkirche, spechkampstr. 147. Angebote für MädT Zefi Lutherkirche, spele Mäd5.00Angebote bis 20.00,für Primelns, 15.00 bis 20.00, PrimelTel. (05209) 52 23. gtreff 15, Tel. (05209) 52 23. „4you“, Kinderendtreff „4you“, Kindermm „Open gramm „Open toben“, toben“, s 16.30, Jahnstr. 30 bis 16.30, Jahnstr.4,4,Tel. Tel. 321) 29390 2946. 90 46. öntreff, 15.00bis bis17.00, 17.00, eff, 15.00 chbarschaftstreff Verein rschaftstreff Verein und Jung Südwest, KornJung Südwest, Kornmenweg 2. weg 2. rgerlesestube, 15.00 bis lesestube, 15.00Windbis 30, Grundschule e, An der Windflöte 38. Grundschule Windn der Windflöte 38. Sennestadt

o Sennestadt Koestler: GartenSich, Deutsche Gesellschaft f. oestler: u.GartenSichrtenkunst Landschaftstur Westfalen in Koop. Kulutsche Gesellschaft f. kreis Sennenstadtverein, kunst u. Landschafts0 bis 12.00, 15.00 bis 18.00, Westfalen in Koop. Kulnestadthaus, Vortragssaal, Sennenstadtverein, demannplatz 3. 12.00, 15.00 bis 18.00, dtteilbibliothek Sennedt, 10.00 bis 13.00, 15.00 adthaus, Vortragssaal, 18.00, Elbeallee 70, Tel. annplatz 3. 21) 5 1- 55 84. ilbibliothek SenneWO-Internet-@ktiv-Treff 10.00 bis 13.00, 15.00 Senioren, 15.30-17.30, 00, 70, Tel. o Elbeallee [email protected] 1- 55 84.Tel. (05 21) 5 20 oder 20, Hans-Ehrenberg-Gymnternet-@ktiv-Treff ium, Elbeallee 75. nioren, 15.30-17.30, WO-Forum, 9.30-10.30 senioren@awo-bieled 10.45-11.45 Gedächtnisoder Tel. (05 21)11-13. 5 20 ning, Reichowplatz Hans-Ehrenberg-Gymna, 16.00 bis 18.30 Teeneff (12-15 J.)75. im Pavillon, , Elbeallee 30 bis 21.30 Open Pavillon Forum, 9.30-10.30 14 J.), Lindemannplatz 1, 45-11.45 Gedächtnis. (05205) 10 55 44. g,tthias-Claudius-Haus, Reichowplatz 11-13. 16.00 bis 18.30 Teen00 Mittagstisch, anschl. of12-15 Pavillon, er TreffJ.)bisim17.00; 16.00 cer-boys (Comeniuss 21.30 Open Pavillon e); Lindemannplatz 17.30-21.30 offener .), 1, ff, Elbeallee 132, Tel. 205) 10 55 44. 205) 30 82. as-Claudius-Haus, dchentanzwerkstatt, ab 8 Mittagstisch, anschl. ofLuki-Club, 15.00 bis 17.30, ns-Christian-Andersenreff bis 17.00; 16.00 ule, Turnhalle, Vennhofalboys (Comenius85, Tel. (0521) 51 55 32. 17.30-21.30 offener gschar, bis 9 Jahre,17.00, Elbeallee 132, Tel. Freikirche, Ilmenauweg . 30 82. entanzwerkstatt, ab 8 C Senne Clubversammg, Info 15.00 Andreas -Club, bis Wüste17.30, be 05207/50171, Sennehristian-Andersendthaus, Lindemannstuben, Turnhalle, Vennhofaldemannplatz 3. el. (0521) 51 55 32. für rate-Körperschule har, bismit 9 Jahre,17.00, nschen Behinderung, 18 J., 18.30 bis 20.00, Dojo ikirche, Ilmenauweg ate-Club Sennestadt, PabornerClubversammStr. 138, Tel. enne 205) 10 56 17. nfo Andreas Wüstemeinde-Bibelstunde, 05207/50171, Senne00, Ernst-Barlach-Haus, us, Lindemannstuben, einallee 45a. usaufgabenhilfe, ab 10 J., annplatz 3. m. erf., 14.00 bis -Körperschule 16.00, für A-Treff, Brombeerweg 1, hen mit Behinderung, . (05205) 87 90 66. 18.30 bis 20.00, ene Kirche, 8.00 bis Dojo 16.00, Club Sennestadt, Paardtskirche, Paracelsusgner 6. Str. 138, Tel. ga10 auf 56dem 17. Stuhl, 10.00 bis 30, Alt & Jung Süd-West, nde-Bibelstunde, m Sennestadt, VennhofalErnst-Barlach-Haus, 70. lee 45a.Alkoholiker, 19.30 onyme ufgabenhilfe, ab 10LinJ., 21.30, Sennestadthaus,

Einziges Schriftstück: Im Bestellbuch von 1934 finden sich nur spärliche Einträge wie Namen, Jahreszahlen und weitere Ziffern.

Farbenfroh: Über die Schülermützen, von denen das Museum Osthus drei eigene und zudem sieben Leihgaben besitzt , ist wenig bekannt. Archi- Foto aus der Museumssammlung: Alle 23 Schüler der Un var Volker Müller hat sie fürs Foto in einer der Museumsvitrinen gestapelt. FOTOS: SILKE KRÖGER R II b tragen Schülermützen. Nur der Klassenlehrer ist barh

Farbenfroh: Über die Schülermützen, von denen das Museum Osthus drei eigene und zudem sieben Leihgaben besitzt , ist wenig bekannt. Archi- Foto aus der Museumssammlung: Alle 23 Schüler der Untersekunda var Volker Müller hat sie fürs Foto in einer der Museumsvitrinen gestapelt. FOTOS: SILKE KRÖGER R II b tragen Schülermützen. Nur der Klassenlehrer ist barhäuptig.

RätselhafteSchülermützen RätselhafteSchülermützen

HansSchumacher Schumacher Schulmuseum bittet die Bevölkerung um Hinweise 1870 begann Tradition der Kopfbedecku Hans vomvom Schulmuseum bittet die Bevölkerung um Hinweise / 1870 begann/die Tradition derdie Kopfbedeckungen VON KRÖGER VONSILKE SILKE KRÖGER

Um den SchülermützenSchumacher: „Lieber Heinr. Hehner, Bielefeld. UnterBielefeld. verziert mit farbigen Litzen, de¥ Senne. Drei stammen aus tion. tion. Um den SchülermützenSchumacher: „Lieber Heinr. Hehner, Unter verziert mit farbigen Litzen, de¥ Senne. Drei stammen aus es damals gesehen, dass den Herstellernamen wurde ein ren Bedeutung unbekannt ist. Brauch besser zu verstehen und der eigenen Sammlung, zwei wurde wurde Brauch besser zu verstehen und Bedeutung unbekannt damals gesehen, dass den das Herstellernamen einganzren der eine eigenen Sammlung, genauer einordnenist. zu können, ist eine schwierige die Kinder mit es HJ-Uniform zur Etikett geklebt, die Auf- „Daswurde sind Leihgabe des Histori- zwei genauer einordnen zu können, „Das ist eine ganz schwierige die Kinder mit HJ-Uniform zur Etikett geklebt, das die Auf„brauchen wir zusätzliches MaKiste“, meint Schumacher. Bei Schule kamen.“ schrift ,Rudi Krüger, Bielefeld, sind eine Leihgabe des Historischen Museums Bielefeld und „brauchen wir zusätzliches Maerläutert Hans meintterial“, Schumacher. Bei Schumaden Modellen die Farben Schule kamen.“Kopfbe- Gobelinusstraße schrift Krüger, Bielefeld,gebenKiste“, 10 -,Rudi Obersefünf kleine Modelle einschließschen Museums Bielefeld undDie museumseigenen Er bittet um Hinweise un- erläutert Hans SchumaAuskunft über die Klassen, aber, cher. denen eine mit kunda’ terial“, den Modellen geben die Farben Sehr guter Zu- 10 lich stammen vom deckungen, Dievon museumseigenen Kopfbe-trägt.Gobelinusstraße - ObersefünfBestellbuch kleine Modelle einschließso Schumacher, „das war von ter Tel. (0 52 09) 27 83 oder Tel. einer Ankerstickereivon verschöAuch kunda’ über Ruditrägt. KrügerSehr Heimatmuseum denen stand“ eine mit guter Zu- Auskunft über die Klassen, aber, cher. Er bittet um Hinweise unlich BestellbuchBrackwede: stammen vom deckungen, lassen sich nicht mehr hat das Museums ein bisschen Schule zu Schule unterschied- (05 21) 40 15 08 (im SchulmuDie kunterbunte Sammlung nert ist, „das war von ter Tel. (0 52 09) 27 83 oder Tel. einer Ankerstickerei verschö- stand“ Auch über Rudi Krüger so Schumacher, Heimatmuseum seum). von Schülermützen ausBrackwede: Wolle, zuordnen. Auch die Wege, über herausbekommen. Er war der lich“. (05 21) 40 15 08 (im SchulmuSchule nert ist, lassengekomsich nicht mehr hat das Museums ein Die kunterbunte Sammlung Einbisschen bisschen mehr Licht zu ins Schule unterschiedSchulmuseum Bruder der Mützen-Schenkerin Baumwolle, Presspappe oder die sie ins seum). lich“. zuordnen. die Wege, der der Geschichte spendet men sind, lassen sichAuch nicht mehr Er war von Schülermützen aus Wolle, und über Schülerherausbekommen. der „Helmholtz- Dunkel Leder, die Hans Schumacher, ein Bestellbuch 1934 bis nachvollziehen. belegt Oberrealschule“ Ein1938), bisschen mehr Licht ins die sie ins Besser Schulmuseum gekom- Bruder in der Bielefeld. Vorsitzender Förderver- oder Mützen-Schenkerin Baumwolle, des Presspappe beiden desnicht ebenfalls vomDunkel Brackweder Hiermehr bestandund er 1942 sein Abieins Osthusschule, im Laufe sind die der Geschichte spendet men sind,Exemplare lassen sich Schüler der das „HelmholtzLeder, die Hans Schumacher, Historischen Museums, sie stamHeimatmuseum stammt. „Das tur. Rudolf Krüger war viele der Jahre zusammengetragen 1938), Besser belegt Oberrealschule“ in Bielefeld. ein Bestellbuch 1934 bisINFO Vorsitzender des Förderver- nachvollziehen. vom Helm- Jahre als Justizangestellter in gibt schon eine ganze Menge hat, ist spärlich. Deshalb wen- men ursprünglich sind die beiden Exemplare des Hiertätig. dassichebenfalls vom Brackweder bestand er 1942 Abi- freut eins Osthusschule, im Laufe holtz-Gymnasium. mehrsein Auskunft“, SchuBad Oeynhausen det er sich jetzt an die BevölkeMuseums, stamHeimatmuseum stammt. „Das tur. Rudolf Krüger war leider vielesei es der mit Jahre zusammengetragen macher, aber nicht Das Historischen Bielefelder Museum hat sieDas Brackweder Heimatmurung der Bitte um Informa´ Die kleine Mützensammvomseum Helmsonderlich sorgfältig geführt. An- eine schon ganze Menge auch men noch ursprünglich weitere Mützen, hat dem Osthusmuseum Jahre als Justizangestellter in gibt tionen. gebe es auchwenhat, istVielleicht spärlich. Deshalb lung des gegeben ist dort, wieviel Mützen „aber die habe ich noch nicht ge- fünf weitere Mützen überlassen, tätig. noch schulischer holtz-Gymnasium. mehr Auskunft“, freut sichOsthusmuseums SchuBad Oeynhausen det erBilder sich jetzt an dieMütBevölkewird komplettiert durch ein wurden und in welcher sehen“, sagt kleinehat Modelle in verschiedenen zenträger gar Originalmacher, leiderSchwarzweiß-Bild sei es aber nichtvon 1908, DasSchumacher. BielefelderEine Museum Das Brackwederverkauft Heimatmurung mit oder der Bitte um InformaMütze ist im Internet (www.mu- Farben, nach denen Kopfbede- Klassenfarbe, auch die LitzenfarExemplare. ´ Die kleine Mützensammsonderlich An- Schüauch noch weitere Mützen, seum hat dem tionen. Vielleicht gebe es auch das 23geführt. ernst blickende ben sind notiert, allerdings ohnesorgfältig seum-digital.de) einschließlich ckungen für die Brackweder Mit-Osthusmuseum lung des Osthusmuseums Mützendes spätedie habe„Schülerich noch nicht ge-gefertigt lerwieviel (Untersekunda) fünf weitere überlassen, gegeben ist dort, noch Bilder schulischer Foto „aber beschrieben: telschule worden Mützen wa- Zuordnung. Schülermützen kamen in denMütrenund Ratsgymnasiums verkauft wurden in welcher zeigt wird komplettiert durch ein sagt Schumacher. Eine Mütze kostete 4,25 kleine „Eigentlich Modelle in verschiedenen mütze sehen“, aus weinrotem Wollstoff ren. Eine zenträger gar OriginalSchumacher: 1870er Jahrenoder auf, in Bielefeld ´ Das ist untertitelt mit Schwarzweiß-Bild von 1908, Reichsmark, mit Stickerei zusätz- auch Schirm. Umlau-(www.mumüssten es sechs sein, aber Klassenfarbe, dieBild Litzenfarwohl zuerst am Ratsgymna- mit schwarzem Mütze ist im Internet Farben, nacheine denen KopfbedeExemplare. „350-jährige Jubelfeier des lich 60 Pfennig. Aus den Bestelldas 23 ernst blickende Schüist verschollen.“ In ihnen dieBrackweder Mit- ben sind notiert, allerdings ohne sium, später an der Mittelschule fend ein rot-weißes Band. Zwei seum-digital.de) einschließlich ckungen füristdie Gymnasiums und Real-Gymdass Klasse notiert, von deren Schü- listen lässt sich schließen, in Brackwede, damals dort die schmale ler (Untersekunda) des späterot-weiße Kordeln um- „SchülerZuordnung. Foto beschrieben: telschule gefertigt worden waSchülermützen kamen in den nasiums“. einzige weiterführende Schule, laufend darüber und am oberen ler sie getragen wurden: hellblau die Mützen in der Brackweder ren Ratsgymnasiums zeigt Eine Mütze´ kostete mütze aus weinrotem Wollstoff ren. Schumacher: „Eigentlich 1870er auf, in Bielefeld Gestiftet 4,25 wurde das und am Jahren Helmholtz-GymnaRand. Das goldbraune Innenfut- für die 1. Klasse, rot für die 2. Mittelschule nahezu ausschließSchwarzweißfoto an von ´ ei-Das Bild ist untertitelt mit Reichsmark, Stickerei zusätzmit Schirm. Umlausechs sein, aberJungen eine getragen wohl1934 zuerst Ratsgymnalich von wur- mit grau müssten für die 3.esKlasse, sium. setztenam die Nationalter trägt alsschwarzem silberfarbenen Auf- Klasse, „350-jährige Jubelfeier des älteren – nur lich 60 Pfennig.ner Aus denDame. Bestell- (sik) schwarz dieverschollen.“ 4. Klasse und Inden ihnen istwenige die Mädchennasozialisten einen sium, später anSchlusspunkt der Mittelschule druck das Bielefelder Stadtwap-Band. fend ein rot-weißes Zweifür ist Gymnasiums und Real-GymsindSchüverzeichnet. 5. Klasse, allesamtvonmen hinter diese kurzedamals Schultradilisten lässt sich schließen, dass pen und den Herstellernamen grün für die Klasse notiert, deren in Brackwede, dort die

Jubelfeier

INFO

Jubelfeier

einzige weiterführende Schule, und am Helmholtz-Gymnasium. 1934 setzten die Nationalsozialisten einen Schlusspunkt hinter diese kurze Schultradi-

schmale rot-weiße Kordeln umlaufend darüber und am oberen Rand. Das goldbraune Innenfutter trägt als silberfarbenen Aufdruck das Bielefelder Stadtwappen und den Herstellernamen

ler sie getragen wurden: hellblau für die 1. Klasse, rot für die 2. Klasse, grau für die 3. Klasse, schwarz für die 4. Klasse und grün für die 5. Klasse, allesamt

die Mützen in der Brackweder Mittelschule nahezu ausschließlich von Jungen getragen wurden – nur wenige Mädchennamen sind verzeichnet.

nasiums“. ´ Gestiftet wurde das Schwarzweißfoto an von einer älteren Dame. (sik)

125

NW 20.05.2011

baum

ackwede ermine Senne

Notizen zu Presseberichten:

126

Personalia im Schuljahr 2010/2011 StD’ Christa Wegener-Mürbe Für Herrn Gebauer (Mathematik, Sport), Herrn Kamps (Musik, Informatik), Frau Sagrianidis-Klee (Spanisch, Sport) und Frau Dr. Zinn (Deutsch, Englisch) beginnt mit dem neuen Schuljahr ihre Unterrichtstätigkeit am Ratsgymnasium. Frau May vertritt sich während ihres Erziehungsurlaubs selbst, Frau Kansteiner (Deutsch, Kunst) kehrt nach einer längeren Familienpause wieder und Herr Bormann (Mathematik, Physik) kommt aus dem Auslandsschuldienst in Stockholm an das Ratsgymnasium. Frau Boll (Englisch, Französisch), Herr Brüggemeyer (Biologie, Sozialwissenschaften) und Herr Steffen (Englisch, Geschichte) unterrichten als Referendare im Rahmen des bedarfsdeckenden Unterrichts. Herr Hansen (Latein, Italienisch), Herr Houdus (Französisch), Herr Rebischke (Sport), Herr Ukley (Sport) und Herr Dr. Wegner (Sport, Biologie) unterstützen uns mit Angestelltenverträgen in ihren Fächern. Im Mutterschutz bzw. Erziehungsurlaub sind Frau Gronostay, Frau Morgenthaler und Frau Dr. Schlingmeyer. Herr Jost ist weiterhin mit 5 Stunden an die Universität Bielefeld / teutolab Chemie abgeordnet. Frau Anders (Deutsch, Erdkunde) beginnt mit dem Schuljahresanfang ihr Referendariat an unserer Schule. Frau Papendick (Englisch, Sozialwissenschaften) ist lediglich bis zu ihrem Examen im Herbst bei uns, da sie einen großen Teil des Referendariats bereits abgeleistet hat. Frau Moormann und Frau Schulz legen erfolgreich ihr Examen ab.

Zum 1. Februar verlässt Frau Moormann das Ratsgymnasium und geht an das Gymnasium in Bad Zwischenahn. Frau Schulz erhält für das zweite Halbjahr eine Stelle als Vertretung für Frau Morgenthaler. Ihre erste Stelle im Anschluss an das Referendariat treten Frau Hauer (Englisch, Spanisch) und Frau Krüger (Latein, Französisch) zum 1. Februar an. Gemeinsam mit ihnen kommen unsere neuen Referendarinnen und Referendare Frau Grafahrend (Deutsch, Kunst), Frau Schaper (Englisch, Sport), Herr Gransow (Chemie, Geschichte) und Herr di Paterniano (Deutsch, Biologie). Frau Tenge wird zur Studiendirektorin befördert. Ihr Aufgabenschwerpunkt ist die Mittelstufenkoordination.

Herr Kreutzmann wird zum Oberstudienrat befördert und übernimmt neben der bisherigen Aufgabe des Vertretungsplans jetzt die Aufgabe der Stundenplanerstellung. Frau Morgenthaler wird auf eigenen Wunsch zum 30. Juni zum Grabbe-Gymnasium an ihren Wohnort Detmold versetzt. Nach bestandenem Examen verlassen uns zum Schuljahresende Herr Brügemeyer, der eine Stelle in Bünde am Gymnasium am Markt erhält, sowie Herr Steffen, der zum Friedrichs-Gymnasium nach Herford wechselt.

Herr Rotter bleibt nach bestandenem Examen im nächsten Schuljahr am Ratsgymnasium – ebenso Frau Schulz.

Zum Schuljahresende werden Herr Bökamp und Herr Tubbesing pensioniert; Frau Haarmann und Herr Boenigk treten in die Freistellungsphase der Altersteilzeit ein.

127

Es starben ehemalige Schüler und Lehrer Günter Franz Dr. Werner Horst-Peter Wilhelm Klaus Klaus Gerhard Gerhard Walter Wilhelm

Adrian Balduf Biermann Boltz Bröer Deumling Eickmeyer Gerschewski Holtmeier Kramer Köller

Abi 1946 1933 1967 1970 1937 1942 1946 1951 1951 1937 1954

Günther Peter Justus Max Wilhelm Hermann Josef Manfred Gerhard Hartmut Curt-Thomas

König Kuhlmann Meyer Mölling Schröder Schröder Schürmeyer Stienhans Stodiek Uhlemann Wefing

Ehemalige Lehrer seit 2011 im Ruhestand StD Joachim Boenigk

OStR’ Lore Haarmann

OStR Klaus Bökamp

SpL Gerd Tubbesing

Das Kollegium des Ratsgymnasiums 2011 OStR Dr. Altenberend

Johannes

StD’ Basista OStR’ Dr. Biermann Li.A. Dr. Bleike OStR Bormann OStR’ Buß StR’ Echterhoff OStR’ Frey StR’ FujiwaraTönsmann StR Gebauer Pfr. Genetzky StD Dr. Gertz StR Gerwin StR’ Geuting OStR Graeser StR’ Gronostay OStR Hansen

Marianne Heike Werner Dirk Christa Ingrid Nicole

Geschichte, Sozialwissenschaften, Kath. Religion Französisch, Philosophie, Kunst Mathematik, Biologie Englisch Mathematik, Physik Ev. Religion, Sport Erdkunde, Sport Englisch, Französisch

Beate Holger Thomas Norbert Carsten Sylvia Normann Daniela Horst

Englisch, Geschichte Mathematik und Sport Ev. Religion Latein, Griechisch Musik, Geschichte Englisch, Kath. Religion Geschichte, Sport Englisch, Sozialwissenschaften Latein

128

Abi 1951 1969 1931 1939 1947 1939 1951 1967 1924 1949 1969

StR’ Hauer Malika StR’ Herrbold Urusla StR’ Hilf Brunhild L’ S I Hollmann Sabine OStR Dr. Irmer Norbert StR Jansen Christian StR’ Jansen Kathrin OStR Jost Rainer L’i.A. Jung-Lösing Sabine L.i.V. Kamps Robin StR‘ Kansteiner Elisabeth OStR Kreutzmann Johannes StR’ Krüger Silke StR’ Lange Anke StR Lemm Mathias StR’ Lingner Ortrun StR Lohr Arnulf StR’ Lohr Monika StR Magowsky Benjamin L’ i. A. May Annette StD’ Meier-Götte Annette StR’ Morgenthaler Maren OStD Nolting Hans-Joachim StR Panhorst Markus L’ i. A. Rebischke Philip StD Reichelt Sebastian L’ i. A. Reinhold Karin OStR’ Rottmann Kirsten L.‘i.V. Sargianidis-Klee Evi StR’ Dr. Schlingmeyer Katja OStR Dr. Schröder Wolfgang OStR’ Dr. Schütze Marli StR’ Schulz Sandra L i. A. Stimpel Rolf OStR’ Tenge Rosemarie StR Thomas Frank OStR Tiemeyer Hermann L’i.A. Tschäpe Elsa-Maria StR’ Uffenkamp Corinna L’i.A. Ukley Nils StR’ Wagner-Storz Monika

Englisch, Spanisch Latein, Geschichte, Deutsch, Hebräisch Deutsch, Russisch Kunst Mathematik, Physik Mathematik, Informatik Englisch, Deutsch Chemie, Sozialwissenschaften Deutsch, Philosophie, Musik Musik, Informatik Kunst, Deutsch (SI) Mathematik, Sport Latein, Französisch Biologie, Chemie Biologie, Chemie Biologie, Physik, Sport Latein, Griechisch, Deutsch Latein, Französich Geschichte, Erdkunde, Deutsch, Philosophie Englisch, Französisch, Russisch Biologie, Ev. Religion Musik, Sport Mathematik, Ev. Religion Deutsch, Geschichte Sport, Pädagogik Geschichte, Ev. Religion Biologie, Chemie Biologie, Ev. Religion Spanisch, Sport Französisch, Latein Englisch, Deutsch, Philosophie Englisch, Französisch Deutsch, Französisch Latein, Erdkunde Deutsch, Kath. Religion, Kunst, Pädagogik Biologie, Kath. Religion Deutsch, Erdkunde Latein, Griechisch Deutsch, Kunst Sport (Bi) Musik, Biologie

129

StD’ Wegener-Mürbe Christa L’i.A. Dr. Wegner Claas StR Wellenbüscher Marcus OStR Wendland Arnold OStR’ Winke Cora StR‘ Dr. Zinn-Breitkreuz Katja Referendare Ref. Anders Ref. Boll Ref. Brüggemeyer Ref. di Paterniano Ref. Grafahrend Ref. Gransow Ref. Rotter Ref. Schaper Ref. Steffen

Franziska Angela Kai Sven Christine Jörg Jan Jan Martin

Mathematik, Kunst Biologie, Sport Mathematik, Physik Mathematik, Physik Geschichte, Sport Deutsch, Englisch Deutsch und Erdkunde Englisch und Französisch Biologie und Sozialwissenschaften Deutsch und Biologie Deutsch und Kunst Chemie und Geschichte Sport und Mathematik Englisch und Spanisch Englisch und Geschichte

Sextaner 2011 Klasse VIa, Herr Rotter Name Vorname Behm Binder Böhm Bollgönn Böllhoff Felsberg Harras-Wolff Hörmann Kaminski Kreft Kretschmer Kumar Asran Laubenstein Maaß Manthe Osterwald Paha Potechius Schacker Schöttelndreier Schröder

130

Jan Ferdinand Maya Laureen Ole Balthasar Joseph Christopher Louisa Sophie Johanna Viktoria Elisabeth Augustin Lisa Kristin Anna Lena Cederik Wael Lea Victoria Isabelle Sven Tom Moritz Jonathan Leah Ina Maria Helena Tim

Stratmann Streitbörger Tenge-Rietberg Timpe Turchanin von Möller Wannow Zöllner

Lenja Alicia Emilia Carlota Marie Richard Louis Louisa Marie Alexander Carl Marc-Constantin Philipp Valentin

Klasse VIb, Frau Meier-Götte Name Vorname Blöbaum Böllhoff Büscher Del Colombo Delassus Diekmann Dietrich Duwenriek Esdar

Lilith Laurenza Paul Ferdinand Anna Lea Luca Marco Camille Virginie Malte Alexander Anna Hagen Lars Fabian

Goldstein Grünig Haase Heienbrok Hörmann Klein Klein Koppetsch Kruse Kruse Meyer Niebrügge Nürnberger Osei Sander Schirrmeister Steinkröger Tutschka Walter Wannenmacher Westphal Wiethüchter

Clemens Julia Tess Niklas Friedrich Anna Lena Leon Gavin Alexander Nils Tim York Oliver Cedric Malte Miles Philipp Maaham Fiona Edgar Sofia Caroline Tessa Marlen Giulia Liv Justus Sophie

Klasse VIc, Frau Schulz Name Vorname Adler Aydin Bobbert Bug Flintrop Grabe Graf Heinrichs Heudis Hörmann Kronsbein Landwehr Linnenbrügger Mens Mölling Reinhart Sauer Schaumann

Stella Elif Frederike Lea Merle Kilian Karl Frederik Lauré-Claire Silas Marilena Nele Romy Wilhelmine Laurenz Marlon Alexandra Martin Jana Cinja Hella

Schreiber Schreier Schürmann Schürmann Schwenck Spaniol Steinborn Stellbrink Wellen Yalcin Zakar

Florian Lina Catharina Ferdinand Isabell Moritz Robin Stefan Moritz Alfred Lara Celine Gerrit Ayberk Nazoora Manal

Klasse VId, Frau Krüger Name Vorname Adelt Asiedu Balz Bauer Cesaroni Denzel Lantada Dietrich Dirks Ditschun Epping Erdmann Euscher-Klingenhagen Finke Fischer Fritz Grunitz Hebrock Heer Holste Hölterhoff Kleine-Bekel Kleinkes Kröger Petrovic Redlin Schildknecht Schmits Schmitz Tichonov Vijande Giamblanco

Amber Deborah Vincent-Benedikt David Eleonora Elias Malou-Sophie Josephine Esther Elisabeth Maria-Johanna Clemens Max Friedrich Chiara Emilie Sophie Konstantin Dorian Julius Nicola Hannah Noah Moritz Colin Noah Christopher Tim Gina-Marisa Paul Paul Jan Mark Lara-Louisa Nico Denis Celine

131

Abiturientia Septuagenaria (1941) Gross, Helmut v.; Adresse nicht bekannt Kayser, Reinhard; Dornberger Str. 275, 33619 Bielefeld Klussmann, Paul-Gerhard, Prof. Dr. Dr. h.c.; Florastraße 41, 44795 Bochum Luetje, Klaus; Adresse nicht bekannt Meyer zu Bargholz, Hermann, Dr. Dr., RA; Humboldtstr. 23, 33615 Bielefeld Walter, Hans, Dr. med.; Dornberger Str. 190, 33619 Bielefeld

Zimmermann, Franz-Karl; Adresse nicht bekannt Pöstgens, Ulrich, Dr. med.; Parkstr. 10, 42853 Remscheid Richter, Günter R.E.; Wilhelm-Heiner-Str. 9, 33615 Bielefeld Schäfer, Heinz-Walter, Rechtsanwalt; KarlKlepe-Str. 8, 40474 Düsseldorf

Abiturientia Ferrea (1946) Gymnasial-a: Bartling, Dieter; Adresse nicht bekannt Beier, Kurt; Adresse nicht bekannt Berkenbrink, Heinz Günther, Dipl.-Kfm.; Kusenweg 70, 33719 Bielefeld Biermann, Hermann; Pfälzer Str. 73, 33613 Bielefeld Blauert, Karl-Hennig; Adresse nicht bekannt Dietrich, Volkhardt, Pfarrer; Bleskenweg 5, 59494 Soest Dröge, Hans-Joachim, Pfarrer i. R.; Lohfeld 12, 32689 Kalletal Engel, Gert; Gammel Kongevej 32, DK-6000 Kolding Dänemark Gosselck, Jürgen, Dr. Dipl. chem.; Gullringen 12, 35321 Laubach Holtkamp, Karl-Heinz; ,Bartscher Str. 19, 33397 Rietberg Holtmeier, Hans-Jürgen; Füllerstr. 7, 70839 Gerlingen Jasper, Gerhard, Pfarrer i.R.; Cordulastr. 21, 42111 Wuppertal Kunze, Hans-Jürgen, Dipl. rer. pol.; Adresse nicht bekannt Lükewille, Volker; Adresse nicht bekannt Lükewille, Wolfgang; Karl-Wendel-Str. 15b, 81369 München

132

Mayer, Gerold; Adresse nicht bekannt Müller, Wolfgang; Telgter Str. 7, 33619 Bielefeld Niemöller, Wilhelm; Mohlenstr. 14, 32657 Lemgo Pfeil, Hartwig; Am Johannisbach 27, 33739 Bielefeld Rang, Adalbert; Westerwaldweg 26, 53424 Remagen Ronicke, Hellmuth; Stennes Ufer 3, 58099 Hagen Rust, Josef, Pfarrer i. R.; Auf der Mühlenstätte 6, 33014 Bad Driburg Sahrhage, Wilhelm; Egelmehr 6, 59071 Hamm Schulz, Reiner; Adresse nicht bekannt Schwarze, Helmut; Kastanienweg 5, 76297 Stutensee-Friedrichstal Venne, Hans; Adresse nicht bekannt Verstorben: Bäumer, Kord Bastert, Wolfgang, Pastor Meise, Albert Schneider, Eckart Siekmann, Walter Weller, Johannes van Spankeren, Paul-Gerhard

Gymnasial II: Klussmann, Hans-Günter, Dipl.Ing.; Architekt, Kesselbrink 4, 33602 Bielefeld Real: Delius, Eberhard; Nebelswall 11, 33602 Bielefeld Real II: Brune, Günter; Ostpreussenweg 48, 33758 Schloss Holte-Stukenbrock Hollmann, Franz-Dietrich; Ehlentruper Weg 60, 33604 Bielefeld Kisker, Gunter; Waldstr. 74, 35440 Linden / Am Mühlenberg König, Friedrich; Adresse nicht bekannt Meyer, Karl-Ulrich; Adresse nicht bekannt Meyer, Friedrich-Wilh.; Adresse nicht bekannt Plass, Hans-Hermann; Hardenbergstr. 2, 33615 Bielefeld Ruwe, Franz-Bernhard; Adresse nicht bekannt Wolf, Manfred; Adresse nicht bekannt Verstorben: Godt, Peter Imkamp, Hartmut Otto, Heinrich Steinbrinker, Günther Steinmeier, Hans-Dieter Stellhorn, Hans Real III: Altenbernd, Eberhard, Gartenbau-Ingenieur; Adresse nicht bekannt Austermann, Friedrich; Allee-Str. 26, 33790 Halle Bode, Günther, Stud. Dir. a.D.; Im Heiken 3, 45768 Marl Brückner, Martin C., Dipl. Ing.; Seniorenresidenz, Brunnenstr. 4, 33602 Bielefeld Detert, Robert-Wilhelm; An der Robbecke 32, 57392 Schmallenberg

Droste, Reiner; Adresse nicht bekannt Freitag, Egon; Adresse nicht bekannt Godt, Klaus, Dr. med.; Am Pulverbach 5, 33803 Steinhagen Gottesleben, Klaus; Grewenbrink 24, 33619 Bielefeld Gräven, Dieter, Ministerialrat a.D.; Am Reiherbusch 56, 41516 Grevenbroich Hahn, Jürgen, Theologe; Adresse nicht bekannt Hiddemann, Gerd, Dipl. Ing.; Eckmähde 37, 88048 Friedrichshafen/Ailingen Huttel, Heinz-Hermann; Rietmacherweg 19, 33659 Bielefeld Install, Reinhard; Kaunitzerstr. 45, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock Jacobsen, Hans-Adolf, Prof. Dr.; Klosterweg 26, 53117 Bonn Klaproth, Walter; Schäferstr. 40, 33611 Bielefeld Kupfer, Rudolf; Liebigstr. 3, 44139 Dortmund Meier zu Eissen, Dietrich; Berliner Str. 37, 32825 Blomberg / Lippe Nuyken, Wolfgang, Dr., Dipl. Kfm.; Mühlenstr. 30, 52399 Merzenich Penselin, Siegfried, Prof. Dr.; Jägerstr. 8, 53125 Bonn Peters, Walter; Adresse nicht bekannt Schade-Bünsow, Rudolf, Dipl. Ing.; Baurat, Kurfürstenallee 33c, 28211 Bremen Schettler, Jürgen; Stodieks Hof 63, 33790 Halle Schütter, Helmut, Dipl. chem.; Adresse nicht bekannt Strohmeyer, Friedrich; Adresse nicht bekannt Sunkel, Jobst; Kaiser-Friedrich-Str. 9, 40597 Düsseldorf Thönies, Hans-Dieter; Adresse nicht bekannt Warnek, Hartmut; Färberweg 5, 33659 Bielefeld

133

Verstorben: Adrian, Günter Eickmeyer, Klaus Feldmann-Meyer zu Knolle, W.-D. Gottesleben, Wolf Hausknecht, Rudolf Koppe, Dieter Leupold, Hans

Meier-Hermann, Walter Möller, Karl-Wilhelm Schäffer, Karl-August Schweppe, Helmut Theurer, Christoph Wörnle, Hans-Theodor B: Heise, Klaus, RA u.Notar; Nebelswall 5, 33602 Bielefeld

Abiturientia Sexagenaria (1951) Gymnasial: Berthold, Hans, Dr.; Am Steinbach 7 a, 58239 Schwerte-Holzen Hanke, Siegfried; An der Wolfskuhle 9, 33619 Bielefeld Jasper, Elmar, Pastor; Ellersieker Weg 21, 32049 Herford Johannimloh, Norbert; Anton-Aulke-Str. 18, 48167 Münster Niemeyer, Helmut, StD.i.R.; Schottmüllerstr. 1, 20251 Hamburg Pohlmann, Eberhard; Danziger Str. 3, 31789 Hameln Schäfer, Hartmut; Schumannstr. 6, 33604 Bielefeld Scholten, Hans-Arnold, Pastor; Goldschmiedeweg 10, 33659 Bielefeld Weitz, Frithjof, Dr.; Wittelsbachstr. 47, 40620 Düsseldorf Wiethüchter, Erich; Haarholzer Str. 104, 44797 Bochum Verstorben: Gerschewski, Gerhard Hesselmann, Malte Holtmeier, Gerhard König, Günther Ronicke, Dieter Sackewitz, Gerhard Schmöckel, Peter Schürmeyer, Josef

134

Waubke, Hans-Christoph, Dr. med. Wörmann, Dietrich Real a: Böcker, Klaus; Murmelweg 23, 33729 Bielefeld Bökenkamp, Ernst-Ahrendt, Professor; Im Muhrfeld 23, 77799 Ortenberg Grosse, Herbert; Beethovenstr. 6, 50674 Köln Höke, Friedrich-Wilhelm; Juck 1, 51429 Bergisch Gladbach Hörster, Manfred; Eichenweg 43, 25451 Quickborn / Holstein Jaspersen, Karsten, Dr.; Heisterholzwinkel 12, 30559 Hannover Kissing, Hans, Rektor; Alter Kirchweg 42, 40880 Ratingen Mentzel, Gerhard, Dr. med.; Adresse nicht bekannt Pankoke, Karl-Theo, Dr. med. dent.; Hufschmiedeweg 11, 33619 Bielefeld Plate, Eberhard, Pfarrer; Friedenstr. 44, 32547 Bad Oeynhausen Schüttfort, Jürgen; Schöne Aussicht 8 a, 61348 Bad Homburg Schulte, Rainer, Dr. jur.; Putzigerstr. 39a, 81929 München Stertkamp, Wolfgang, Dr. jur.; Vogelbergstr. 24, 61118 Bad Vilbel

Tosberg, Peter, Prof. Dr. med.; Im Andermannsberg 50, 88212 Ravensburg Wulff, Hans; Weisser Str. 16, 50996 Köln Rodenkirchen Verstorben: Hackländer, Hilmar Hettlage, Arnold Kuhlmann, Heinz Kupfer, Wolfgang Metz, Günter Stemmler, Karl-Ernst Real b: Balsfulland, Franz, Pfarrer; Adresse nicht bekannt Becherer, Ernst, OStR.; Adresse nicht bekannt Döring, Rolf; Lärchenweg 7, 48231 Warendorf Dopheide, Jürgen; Adresse nicht bekannt Günther, Gerhard; Adresse nicht bekannt Hildebrandt, Klaus; Adresse nicht bekannt Imkamp, Günther, Dr.; Adresse nicht bekannt Klausing, Jürgen, OStR.; c/o Corinna Klausing Mühlenstr. 5, 33607 Bielefeld Leonhardt, Enno, OStD.; Adresse nicht bekannt

Lienenlücke, Hans; Adresse nicht bekannt Potthoff, Walter; Vennhofallee 57, 33689 Bielefeld Riese, Hartwig; Adresse nicht bekannt Scholl, Karl-Heinz, Dr.rer.pol.; Hirtenweg 11, 82031 Grünwald Schuck, Jochen; Adresse nicht bekannt Seidensticker, Gerd; Auf der Egge 86, 33619 Bielefeld Strohmeyer, Hans-Werner; Lessingstr. 2, 33161 Hövelhof Struck, Günther; Erfurter Str. 31, 33647 Bielefeld Suellwold, Günther; In der Brinkheide 141, 33818 Leopoldshöhe Thake, Hans-Rolf, Dr. rer. nat.; Ostpreussenstr. 10, 85521 Ottobrunn Tinteloh, Kurt, Oberstlt. a.D.; Wehlberg 19, 24988 Oeversee Wüsthoff, Edfried; Amselweg 34, 33758 Schloß Holte-Stukenbrock Verstorben: Jacken, Peter Krämer, Horst Landhäuser, Werner Niemeyer, Detlef Richter, Erich Stowasser, Dirk Strothmann, Karl-Heinz

Abiturientia Aurea (1961) Ola: Delius, Eckhard; Halberstädter Straße 7, 10711 Berlin Düning, Hans-Georg; Rönkweg 2, 23611 Bad Schwartau Feldmann, Friedrich-Wilhelm, Superintendent; Westerhallermaschweg 30, 32312 Lübbecke Haubold, Eberhard, Dr. med.; Schlossstr. 110, 33824 Werther

Heiner, Stephan; Adresse nicht bekannt Hemmersmeier, Elisabeth, geb. Schäfer; Weddigenweg 62, 12205 Berlin Kansteiner, Armin; Kampheide 2, 33619 Bielefeld Kirchhoff, Erich; Kreuzherrenweg 48, 48432 Rheine Kosfeld, Dietrich; Beim Lehmbrook 10, 22159 Hamburg

135

Lötzsch, Frieder, Dr. Dr.; Forstweg 18, 32760 Detmold Rheingans, Diether, Rechtsanwalt; Am Dreisberg 8, 33617 Bielefeld Schäfer, Rudolf; Weddigenweg 62, 12205 Berlin Schleef, Hilmar, Dr.; Münsinger Str. 24, 81477 München Schulze, Hermann; Jöllenbecker Str. 418, 33739 Bielefeld Steinheider, Gerhard; Bundesstraße 35, 20146 Hamburg Stövesandt, Gottfried, Dr.Ing.; Feuerbergstraße 43, 97422 Schweinfurt Ubenauf, Albrecht, Dr. med.; Max-BrauerAllee 52, 22765 Hamburg Valentin, Jürgen, Dr. med.;Am Kolk 17, 21465 Reinbek Windhorst, Christof, Dr.; Bergkirchener Str. 80, 32584 Löhne Verstorben: Müller, Joachim Peitzsch, Ekkehard OIb: Angermüller, Rudolph, Prof. Dr.; Moosstr. 92a, 5020 Salzburg Oesterreich Beck, Norbert, Dr.; Dorfplatz 19, 32052 Herford Bertram, Hans-Peter, Prof. Dr.; Metzer Str. 18, 48151 Münster Brödner, Peter, Dr.; Baumeisterstr. 48, 76137 Karlsruhe Dellbrügge, Joachim, Dr.; Am Lauksberg 13, 33617 Bielefeld Fischer, Dietrich; Schmalenremen 5, 22359 Hamburg-Volksdorf Hagmann, Jürgen, RAG; Carl von Ossitzkystr. 17, 33617 Bielefeld Hey, Bernd, Prof. Dr.; Meraner Weg 14, 33649 Bielefeld Höptner, Dietfried; Vermehrenring 4a, 23566 Lübeck

136

Hörster, Bernd, Dr.; Menzelstr. 95, 33613 Bielefeld Jürgens, Axel P.; Engerheide 32, 32130 Enger Kekow, Isa, geb. von Nolcken; Bahnhofstr. 5a, 15306 Lietzen Koch, Hans-Jürgen; Schultestr. 18, 45879 Gelsenkirchen Kuhlo, Hans-Peter; Heinr.-Stamme-Str. 6, 30171 Hannover Lohkamp, Knut; Schneidemühler Str. 86a, 33605 Bielefeld Strothmann, Axel, Dr. med.; Pennigbütteler Str. 89, 27711 Osterholz-Scharmbeck Wallbrecher, Hartmut, Dipl.-Kfm.; Reutlinger Straße 2 a, 12247 Berlin Wilmes, Klaus; Parkstr. 3, 02826 Görlitz/ Neisse Olc: Berghoff, Dietrich-Wilhelm; Kleine Koppel 11, 48249 Dülmen Breckwoldt, Horst, OSt.Dir.; Wieselweg 6, 53125 Bonn Bussmann, Manfred; Deichstraße 50, 21785 Belum Fietkau, Wolfgang, Dr.; Hardenbergstr. 8, 45472 Mülheim a.d. Ruhr Fuest, Heiko; Südfeld 35, 33739 Bielefeld Henrici, Gert, Prof. Dr.; Wibboldweg 12, 33611 Bielefeld Herminghaus, Christoph, Dr.; Zur Rur 7, 52428 Jülich Herrberg, Reiner; Brunnäckerstr. 14, 83376 Truchtlaching Heuermann, Hartmut, Prof. Dr.; Petritorwall 19, 38118 Braunschweig Jäschke, Rüdiger; Stenzelberg 7, 53340 Meckenheim Kayser, Thomas-Michael; Marsstr. 12, 33739 Bielefeld Kornfeld, Ullrich; AZ St. Nikolai, Lehmberg 24, 24105 Kiel Langer, Hans-Otto; Werther Str. 120 c, 33615 Bielefeld

Martin, Eike; Theodor-Körner-Weg 1, 22455 Hamburg Niemann, Harald; Odenwaldstr. 34, 34131 Kassel Osterwald, Detmar, Dr.; Kohmannweg 1, 22359 Hamburg Pieper, Volkmar; Königsbrügge 13, 33604 Bielefeld Piper, Horst-Jürgen; 1 Rue Rene Cassin, F21000 Dijon Frankreich Schüller, Hartmut; Pirolweg 6, 50126 Bergheim/Erft Seeger, Helmut; Adresse nicht bekannt Sickermann, Ernst, Dr.; Schillerstraße 2, 23564 Lübeck

Siegmund, Peter; Nerzweg 5, 26131 Oldenburg Uekermann, Udo, Dr.; Mazottistr. 25, 48153 Münster Venghaus, Walter, Dipl.Kfm.; Moltkestr. 33, 32105 Bad Salzuflen Wilmanns, Wilfried; Zum Upholz 9, 33739 Bielefeld Verstorben: Schütte, Friedrich-Wilhelm Stöwe, Rainer Wollbold, Frithjof

Abiturientia Quadragenaria (1971) OIa 1: Botthof, Matthias, Arzt; Isselhorster Str. 50, 33803 Steinhagen Bräkling, Stefan; Eupener Weg 10, 48149 Münster Flentge, Manfred; Am Birkenhof 10, 33824 Werther Geisthövel, Johannes; Krokusweg 7, 25541 Brunsbüttel Grella, Hartmut; Carolus-Vocke-Ring 47, 68259 Mannheim Höpner, Friedrich; Wertherstr. 138, 33615 Bielefeld Korte, Wolfgang, Richter am LG; TheodorHaubach-Str. 20, 33615 Bielefeld Olyai, Katharina, geb. Höpner; Seltersweg 44, 35390 Gießen Plöttner, Michael; Sieboldstr. 17, 33611 Bielefeld Wendland, Renate, geb. Dohse; Gadderbaumer Str. 11a, 33602 Bielefeld Wolf-Barnett, Ulrich; 2601 N. Nelson St., Arlington, Virginia 22207 USA Horstmann, Uwe E., Dipl.Geol.; 502 Umhlanga, 94 Celliers Street, 0002 Pretoria South Africa

Baumann, Walther, Dipl.Ing.; Dornberger Str. 301, 33619 Bielefeld Frühauf, Theo, Dr.; Biegenstr. 21, 35037 Marburg Harwardt, Jürgen, Dr.; Kladower Weg 14, 33619 Bielefeld Sander, Heidi, Dr. med.; Auf dem Kley 2, 33619 Bielefeld Gräser, Normann, OStR; Hobergerfeld 55, 33619 Bielefeld Verstorben: Mohn, Gesine OIa 2: Bachmann, Andreas; Rhalandstr. 15, 27404 Zeven Deppe, Hans; Bülowstr. 50, 50733 Köln Hörschelmann, Axel von; Adresse nicht bekannt Kittler, Christoph; Neue Kasseler Str. 7, 35039 Marburg Kozlowski, Günter; Pixeler Str. 4, 33378 Rheda-Wiedenbrück Kramme, Ulrich; Johannes-Vogel-Straße 20, 21220 Seevetal

137

Küster, Hans; Lauenburger Straße 1, 21465 Reinbek Kuhlmann, Rolf; Kornblumenweg 16 b, 33428 Marienfeld Meyer, Andreas, Apotheker; Scharnhorststr. 7, 58511 Lüdenscheid Meyer zu Eissen, Ulf; Sattelmeyerweg 1, 33609 Bielefeld Quassowski, Claus-Dieter, Jurist; Köpenicker Straße 55, 15569 Woltersdorf Rasokat, Heinrich; Mozartstr. 9, 50674 Köln Rosenkranz, Friedrich; Johannes-BrahmsStr. 13, 33604 Bielefeld Sauerbier, Justus, R.A.; Pfälzer Str. 31, 33613 Bielefeld Schmitz, Ernst-Heinrich; Stiftbergstr. 17, 32049 Herford Wedegärtner, Eckhard, Pfarrer; Caecilienstr. 21, 44309 Dortmund Meinert, Thomas, Dr.; Turner Str. 17, 33602 Bielefeld Rodermund, Rolf, Dr. Ing.; Lutherstraße 29, 26954 Nordenham Knehans, Andreas, Dr. med.; Urdenbacher Allee 83, 40593 Düsseldorf Timpe, Detlef, Dr.Ing.; Hermelskamp 31, 44379 Dortmund Kisker, Wilken, Rechtsanwalt; Hobergerfeld 14, 33619 Bielefeld OIb 1: Chluba, Georg; Am Pfarracker 24, 33611 Bielefeld Conrad, Joachim; Am Petersberg 34, 33619 Bielefeld Delius, Friedrich-Wilhelm; Grünstr. 23, 33615 Bielefeld Dziuba, Martin; Diesterwegstr. 62, 33604 Bielefeld Hartmann, Rudolf; Werraweg 46, 33689 Bielefeld Horstkotte, Wolfgang; Mittelstr. 13, 32657 Lage Knoll, Michael; Müllerweg 38, 33719 Bielefeld

138

Lunkenheimer, Wolfgang; Wilhelmshöher Straße 6, 12161 Berlin Mücke, Thomas; Sternfelder Str. 4, 53937 Schleiden Spilker, Eberhard; Am Römerbrunnen 22a, 60437 Frankfurt Sundermann, Eckhard; Adresse nicht bekannt Uslar, Detlev von; Lange Hecke 25, 41564 Karst Voss, Heinrich; Isminis 6, 14562 AthenAno Kifissia Griechenland Wolff, Reinhard; Bünder Str. 38, 33613 Bielefeld Nippel, Erich Walter, Dr.; Zahnarzt, LinaOetker-Str. 19, 33615 Bielefeld Windhorst, Theodor, Dr. med; Baltrumweg 5, 33729 Bielefeld Verstorben: Winkler, Hans-Christian OIb 2: Barufke, Michael; Haferkamp 4, 33613 Bielefeld Dahl, Michael; Am Grossen Feld 19, 33617 Bielefeld Heibrok, Reinhard; Am Haarberg 18, 52080 Aachen Just, Hans-Joachim; Roonstr. 32, 33615 Bielefeld Lippold, Uwe; Am Buchholz 11, 35094 Lahntal Sauer, Stephan; Otto-Brenner-Str. 186, 33604 Bielefeld Severin, Hartmut; Rotdornweg 14, 33617 Bielefeld Steinmann, Ulrich; Burgstraße 17, 27243 Harpstedt Weyer, Werner; Am Rehhagen 14, 33619 Bielefeld Crayen, Volker, Dipl.Ing., Architekt; Stapenhorststr. 112, 33615 Bielefeld Eberlein, Klaus, Dipl.Wi.Ing.; Beethovenweg 22b, 32756 Detmold

Godt, Ulrich, Dr.; Nordwiesen 20, 33106 Paderborn Voss, Wilfried, Dr. med.; Lippische Str. 29, 33604 Bielefeld Baltruschat, Helmut, Professor; Adresse nicht bekannt

Eickmeyer, Gerd, Reg. Dir.; Adresse nicht bekannt Verstorben: Rustemeier, Dirk

Abiturientia Argentea (1986) Althoff, Martin; Tieckstr. 17, 48268 Greven Auf dem Kamp, Jörg; Melanchthonstr. 85, 33615 Bielefeld Bagnucki, Britta, geb. Schindler; Bossestr. 12, 33615 Bielefeld Becker, Thomas; Telgter Str. 4, 33615 Bielefeld Berning, Matthias; Woehrmannsfeld 25, 33739 Bielefeld Berning, Wiebke, geb. Bauer; Wöhrmannsfeld 25, 33739 Bielefeld Bitter-Wistuba, Cornelia, geb. Bitter; Mathildenstr. 18, 33611 Bielefeld Blieke, Anja; Wulfsbreede 27, 33619 Bielefeld Bock, Eva; Herderstr. 15, 10625 Berlin Bode, Matthias; Rue de Belven 42, 4852 Hombourg BELGIEN Schwarz, Christine, geb. Böhlig; Grüne Gasse 1, 04442 Zwenkau Boenke, Matthias R.; Helmholzstr. 36, 60385 Frankfurt/M. Bollhöfer-Klemme, Cerstin, geb. Bollhöfer; Bekampstr. 9, 32107 Bad Salzuflen Brewitt, Andrea; Sigmaringer Str. 13, 50935 Köln Brueggemann, Volker; Am krummen Acker 4, 33829 Borgholzhausen Brüsse, Thorsten; Alte Waldmünchner Str. 47b, 93059 Regensburg Büscher, Susanne; Ahornweg 22, 33824 Werther Butenuth, Roger; Am Schützenbruch 11, 40878 Ratingen

Christiansen, Klaus-Peter; Wasserwerkstr. 24, 33729 Bielefeld Darre, Jens; Adresse nicht bekannt Decker, Eva; Leinhaldenweg 12, 79104 Freiburg Deppermann, Annette-Christine; 10, rue de la Charmille, 67200 Strasbourg Frankreich Dietrich, Christian; Carl-Severing-Str. 223, 33649 Bielefeld Reinhardt, Natascha, geb. Dräger; Wilhelm-Kütz-Str. 6, 31675 Bückeburg Eulenstein, Tycho; Zur Atzelwiese 33, 34128 Kassel Feldmann, Claudia; Schulberg 5, 23717 Griebel Firnhaber, Martin; Veilchenstr. 2, 30175 Hannover Fischer, Martin; Schlesierweg 7, 33824 Werther Fouchard, Alix; Am Bach 21 a, 40668 Meerbusch Friedrich, Hartmut; Ahornweg 24, 33829 Borgholzhausen Garthoff, Markus; An der Wolfskuhle 52, 33619 Bielefeld Gattwinkel, Henning; Freiburger Platz 7, 80686 München Gronemeyer, Sven; Mansteinstr. 7, 10783 Berlin Reckhaus, Juliane, geb. Hartog; Grimmstr. 31, 09053 Teufen AR SCHWEIZ Hecht, Andreas; Hasbachtel 135, 33619 Bielefeld

139

von Maltzan, Julia, geb. Hector; Osserstr. 44, 81679 München Heise, Friedrich-Nicolaus; Lausitzer Platz 1, 10997 Berlin Heussinger, Marc, Dr.; Peddenkamp 78, 40883 Ratingen Hickertz, Ilka Ellen; Artur-Kutscher-Platz 4, 80802 München Hustert, Hans Hendrik; Bierkamp 13, 44225 Dortmund Hutter, Karl-Friedrich; Leipziger Str. 12, 33647 Bielefeld Jungclaus, Katrin; Neusser Str. 199, 50733 Köln Klassen-Krause, Natalie, geb. Klassen; Löhdorfer Str. 315, 42699 Solingen Klemme, Robert; Goldener Grund 18, 33100 Paderborn-Benhausen Klieber, Volker; c/o Kabot, Adresse nicht bekannt Läger, Ulrike; Adresse nicht bekannt Martini, Jörg; Auf der Egge 58, 33619 Bielefeld Meixner, Andreas; Im Grossen Siek 28, 32052 Herford Mölling, Michael; An der alten Giesserei 14, 60388 Frankfurt am Main Mönkemöller, Eva; Auf dem Kley 7, 33619 Bielefeld Niemann, Anja; Graf-von-Stauffenberg-Str. 17, 33615 Bielefeld Panzner, Stefan; Ickstattstr. 10, 80469 München Poche, Stephan; Prager Str. 5, 10779 Berlin Popoff, Wolfgang; Bateistr. 44, 53173 Bonn Riensche, Stefanie, geb. Leidel; Waldstr. 23, 55452 Dorsheim Ruhbach, Jens; 11 Poole Road, E9 7AE London GB Samoray, Burgel; Adresse nicht bekannt Schäpersmann, Jochen; Homannsweg 21, 33739 Bielefeld Schiewer, Silke; 3665 Keystone Road, 99709 Fairbanks Alaska USA

140

Schildmann, Oliver; Waldblick 3, 68219 Mannheim Schnabel, Bettina; Am Eisenwerk 13, 22303 Hamburg Schöneberg, Susanne, geb. Horn; Adresse nicht bekannt Schüler, Judith; Detmolder Str. 212, 33604 Bielefeld Schürmann, Karsten; Wasserfuhr 32, 33619 Bielefeld Schulenburg, Alexander von der; Leveringstr. 24, 45134 Essen Schulten, Daniela; Huttenstr. 1, 38144 Braunschweig Schwarze, Iris; St. Nikolaihof 19c, 21357 Bardowick Schwiedersky, Andreas; Schuckenbaumer Str. 10, 33609 Bielefeld Rondas, Ulrike, geb. Seiler; Elbchaussee 129, 22763 Hamburg Senf, Thomas; Niederbrodhagen 24, 33613 Bielefeld Simons, Sebastian; Lerschstr. 17, 50858 Köln Stein, Christian; Schubertstr. 7, 33829 Borgholzhausen Stelter, Brunhild, geb. Flamming; Miquelstraße 42 a, 14199 Berlin Sterebogen, Alexander; Schornstr. 25, 65553 Limburg Stöcker, Peter; Auf der Dellt 82, 66740 Saarlouis Terberger, Daniel; Brunsiek 6, 33619 Bielefeld Tiemann, Carsten; Dohne 50, 45468 Mülheim Ruhr Urhahne, Detlef; Wilhelmstr. 39, 80801 München Vergniault, Stefanie, geb. Fischer; Adresse unbekannt, Frankreich Vogelsang, Christoph; Theodor-HavestadtWeg 35, 48157 Münster Vogt-Trecker, Annette, geb. Vogt; Bremserweg 8, 55268 Nieder-Olm Walkenhorst, Peter; Parkstr. 56, 33332 Gütersloh

von Wallenberg, Claudia, geb. Weigmann; Dahlienweg 24, 42579 HeiligenhausIsenbügel Kappelmann, Susanne, geb. Westermann; Priessallee 40, 33604 Bielefeld Wieland, Antje; Subbelrather Str. 206-210, 50823 Köln Wollenburg, Frank; Dunckersweg 7, 22111 Hamburg Zurek, Jutta, geb. Hundeloh; Adresse nicht bekannt Leidel, Hans-Herbert, Dipl.-Ing.; Brummelhorn 27a, 22159 Hamburg Kipp, Wulf-Dietrich, Dipl.Ing.; Humboldtstr. 4, 33615 Bielefeld Marquardt, Jochen, Dipl.Ing.; Kalbergeweg 13, 12589 Berlin Redeker, Ralf-Rudi, Dipl.Ing.; Am schwarzen Hagen 7, 32257 Bünde von Wallenberg, Philipp, Dipl.Ing.; Dahlienweg 24, 42579 Heiligenhaus Jäger, Ulf, Dipl.Ing./Wirt.Ing.; Goetheallee 6, 85276 Pfaffenhofen Meermann, Kirsten, Dipl.-Kff.; Langenbergsweg 76, 53179 Bonn

Henschke, Jochen, Dipl.-Kfm.; Händelstr. 10, 06114 Halle/Saale Landhäuser, Dirk, Dipl.Kfm.; Krameramtsstr. 23, 49324 Melle Dodeshöner, Sebastian, Dipl.Wirt.Ing., geb. Gross; Seestr. 12, 14624 Dallgow-Döberitz Brinkmann, Jan, Dr.; Böhmerstr. 9, 60322 Frankfurt am Main Budach, Dirk, Dr.; C/Costa Brava 26 Portal 3 Piso 5-D, 28034 Madrid Spanien Ellerbrock, Dagmar Ulrike, Dr.; Niederfeldstr. 14a, 33611 Bielefeld Lautz, Alexander, Dr.; Godesberger Hof 5, 53173 Bonn Lehmann, Ulrich, Dr.; Seilstr. 62, 30171 Hannover Wimmer, Dorothee, Dr.; Kirchstraße 2, 10557 Berlin Brinkmann, Ulrike, Dr. med., geb. Heinzelmann; Schreiberstr. 21, 70199 Stuttgart Sigler, Matthias, Dr. med.; WilhelmWeber-Str. 40, 37073 Göttingen Wörmann, Achim, OStR.; Elser Heide 18, 33106 Paderborn

Abiturientia Decennis (2001) Asemissen, Hans Christian; Häberlstr. 14, 80337 München Bach, Johanna; Zittauer Str. 11, 33619 Bielefeld Berenbrinker, Maria; Glienicker Weg 18, 33619 Bielefeld Binder, Ulrich Georg; Saarbrücker Str. 13, 33613 Bielefeld Bonnemann, Christoph; Breedenstr. 26, 33649 Bielefeld Brauer, Volker; Adresse nicht bekannt Brechmann, Katharina; Wasserfuhr 8, 33619 Bielefeld Budde, Stefan; Rubensweg 20, 33613 Bielefeld

Busch, Amelie Friederike; Nickelweg 18, 33334 Gütersloh Taneborne, Anne-Therese, geb. Cluesener; Adresse unbekannt Cordes, Julian-Donatus; Hellingstr. 1 c, 33609 Bielefeld Delius, Viktoria; Albrecht-Delius-Weg 3, 33615 Bielefeld Dingerdissen, Mario; Ewaldstr. 7, 33649 Bielefeld Fleischer, Anne Cornelia; Adresse nicht bekannt Gardey, Julia; Mönkebergstr. 30, 33619 Bielefeld Gieseking, Isabelle; Randweg 9, 33617 Bielefeld

141

Giesselmann, Christian; Lankwitzer Weg 11, 33619 Bielefeld Grossmass, Till; Ellerstr. 21, 33615 Bielefeld Hagemann, Christian; Schmagendorferstr. 32, 33619 Bielefeld Hagitte, Martin; Freiligrathstr. 14, 33617 Bielefeld Heimann, Robert; Karl-Pawlowski Str. 13, 33611 Bielefeld Heinen, Florian; Schmargendorfer Str. 8, 33619 Bielefeld Heinen, Tobias; Heinrich-Heine-Str. 9, 30173 Hannover Hellermann, Niclas Clemens; Adresse nicht bekannt Hilf, Ricarda; Schelpsheide 12, 33613 Bielefeld Hoefs, Nico; Johann-Strauss-Str. 56 a, 33647 Bielefeld Hohn, Janna; Am Kirchberg 3, 33619 Bielefeld Holtkamp, Mareike; Ottjen-Alldag-Straße 1, 28279 Bremen Hülsmann, Friederike; Am Rehhagen 3, 33619 Bielefeld Jeung, Haang; Cherusker Str. 5 a, 33647 Bielefeld Junge, Joachim; Bussardweg 46, 33659 Bielefeld Kaminski, Nadine; Adresse nicht bekannt Klasing, Philip; Schäferdreesch 40, 33619 Bielefeld Knüppel, Daniel Christopher; Breedenstr. 38, 33649 Bielefeld Kocak, Goekhan; Adresse nicht bekannt Kuhljürgen, Julius; Gehrenberg 16, 33602 Bielefeld Kupski, Ingmar Christian; Ludwigstr. 64, 35392 Gießen Kure-Wu, Curie Yukimi; Gadderbaumer Str. 22, 33602 Bielefeld Lagoudis, Michael; Strandweg 12, 33729 Bielefeld Leuschner, Anna-Lena; Adresse nicht bekannt

142

Lux, Anna-Lena; Landheim 30 a, 33649 Bielefeld Maiwald, Gelja; Adesse nicht bekannt, Moenks, Christoph; Soltauer Str. 36, 33719 Bielefeld Müller-Baumgarten, Daniel; Brucknerstr. 84 c, 33803 Steinhagen Olbricht, Franziska; Anemonenweg 4, 33739 Bielefeld Pajak, Stefanie-Julia; Friedenauer Weg 4, 33619 Bielefeld Pansegrau, Tim; Buchenstr. 74, 33649 Bielefeld Panteli, Benjamin; Hamfeldstr. 9, 33611 Bielefeld Rako, Ivan; Klosterplatz 10, 33602 Bielefeld Richter, Cathrin; Hofstr. 11 a, 33607 Bielefeld Riedel, David Alexander; Soester Straße 19, 48155 Münster Rotsel, Elisabeth Agnes; Spandauer Allee 16, 33619 Bielefeld Sass, Linda-Katharina; Goldbach 5, 33602 Bielefeld Schmidt-Belden, Marian; Adresse nicht bekannt Schormann, Johann Felix; Oberntorwall 12 B, 33602 Bielefeld Schürmann, Christina; Am Pappelkrug 8, 33619 Bielefeld Schumacher, Anna; Friedrich Str. 28 c, 33615 Bielefeld Schwarz, Daniala; Marsstr. 14 d, 33739 Bielefeld Sommer, Friederike; Höhenweg 26, 33617 Bielefeld Stockmeier, Axel; Lannerstr. 29, 33647 Bielefeld Terbeck, Friederike; Adresse nicht bekannt Tusch, Theres-Louise; Humboldtstr. 33, 33615 Bielefeld Vujinovic, Lejla; Adresse nicht bekannt Wacker, Robin; Kirchweg 10, 33647 Bielefeld

Wesemann, Ariane; Henschelstr. 17, 33613 Bielefeld Herden, Simone, geb. Wessel; Tännesberger Weg 16b, 32278 Kirchlengern Wolff, Tilmann; Adresse nicht bekannt

Wolff, Claudia; Lönsweg 5, 33617 Bielefeld Wuttke, Martin; Hilterweg 14, 33803 Steinhagen

Abiturientia Quincennis (2006) Abeling, Matthias; Schleswiger Str. 8, 33605 Bielefeld Bade, Gereon; Senner Hellweg 85, 33659 Bielefeld Badura, Raphael; Auf der Egge 65, 33619 Bielefeld Beckmann, Janine Suzann; Herringhauser Str. 34, 32120 Hiddenhausen Biallas, Ulf; Rolandstr. 44, 33615 Bielefeld Bischoff, Laura Katharina; Adresse nicht bekannt Brechmann, Eike Christian; Werner-EgkBogen 64, 80939 München Burk, Elisabeth Nina Andre; Max-Cahnbley- Str. 22, 33604 Bielefeld Busse, Melanie Maiko; Fronweg 7, 33619 Bielefeld Cicek, Deniz; Welle 6, 33602 Bielefeld Conzan, Catharina Maria; Tümmlerweg 31, 33729 Bielefeld Dal Mas, Dennis; Hägerweg 19, 33613 Bielefeld Danwerth, Kim Carolin; Osterfeldstraße 25, 33803 Steinhagen Dimant, Eugen; Taigaweg 12, 33739 Bielefeld Dresing, Jan Henrik; Puntheide 13, 33619 Bielefeld Ebert, Joa Diego; Am Bollhof 19, 33739 Bielefeld Geisweid, Julia; Am Frölenberg 44, 33647 Bielefeld Giesselmann, Angelika Maria; Lankwitzer Weg 11, 33619 Bielefeld Hahn, Gesine Friederike; Kammerichstr. 35 a, 33647 Bielefeld

Heywinkel, Mark; Dornbergerstraße 34, 33615 Bielefeld Hill, Greta Simone; Wiesenbach 16, 33611 Bielefeld Hiltl, Ingo Konstantin, Dipl.Verwaltungswirt; Am Dreisberg 13, 33617 Bielefeld Hindrichs, Stefan Christopfer; Am Mühlenberg 33, 33619 Bielefeld Hoffmann, Sinja Friederike; Feuerbachweg 15, 33659 Bielefeld Jasper, Nils Frederik; Gottlob-Binder-Str. 11, 33613 Bielefeld Kleemann, Anna Christina; Adresse nicht bekannt Knossalla, Kristjan; Geierweg 4, 33659 Bielefeld Knüppel, Julia Carina; Breedenstraße 38, 33649 Bielefeld Kramme, Kerstin; Queller Str. 122, 33803 Steinhagen Kriete, Martin; Heeper Straße 52a, 33607 Bielefeld Kucza, Daniel; Senner Straße 51, 33647 Bielefeld Kure-Wu, Victoria Nippo; Gadderbaumer Straße 22, 33602 Bielefeld Langwald, Henning-Timm; Drögestraße 23, 33613 Bielefeld Last, Daniela; Frentrupsweg 26, 33619 Bielefeld Sundermann, Marc Henric; Breedenstraße 40, 33649 Bielefeld Todte, Jan-Frederic; Borgsen-Allee 60, 33649 Bielefeld Vollmer, Malte Erik; Auf der Egge 68, 33619 Bielefeld

143

von der Heyden, Alexandra Luise; Rabenhof 15 a, 33609 Bielefeld Voss, Johann Heinrich; Lippische Straße 29, 33604 Bielefeld Wadehn, Meta Valentina; Viktoriastraße 22, 33602 Bielefeld Wesemann, Isabel; Henschelstraße 17, 33613 Bielefeld Wirth, Jonathan; Warendorfer Straße 18, 33649 Bielefeld

Wullenkord, Sandra; Stephanusweg 4a, 33617 Bielefeld

Zabinski, Anne-Marie; Randweg 7a, 33617 Bielefeld Zündorf, Laura; Tersteegenw 12, 33719 Bielefeld

von Daniels-Spangenberg, Louise Alexandra; Barkhauser Weg 22, 33818 Leopoldshöhe

Abiturienten 2011 Aul-Hölzel, Nils Jonathan; Lemgoer Str. 3, 33604 Bielefeld Bartels, Hanna; Mönkebergstraße 123 a, 33619 Bielefeld Bartmann, Michael, Alexander, Milanweg 19, 33659 Bielefeld Beckert, Maximilian; Ferdinandstr. 39, 33649 Bielefeld Begemann, Theresa; Achterkamp 6, 33739 Bielefeld Borgert, Julian; Haferkamp 1, 33613 Bielefeld Bügers, Lisa; Crüwellstr. 3, 33615 Bielefeld Busch, Anna Lisa; Am Kämpchen 24, 33605 Bielefeld Castien, Michael; Alsenstr. 7, 33602 Bielefeld Crnjak, Bernarda; Voltmannstr. 164 a, 33613 Bielefeld Dickersbach, Wolfram; Runkelpatt 12, 33739 Bielefeld Eichler, Lisa; Waldquellenweg 69, 33649 Bielefeld Eitner, Jonas; Am Bollhof 61, 33739 Bielefeld Ellerbrock, Sarah Marleen; Vilsendorfer Str. 109 a, 33739 Bielefeld Fischer-van der Linden, Zoé Anna; Oldendorfer Str. 26, 33790 Halle

144

Gehl, Maximilian; Freiligrathstr. 11, 33617 Bielefeld Giersbach, Michel; August-Bebel-Str. 114, 33602 Bielefeld Gläsker, Calina; Huberstr. 15, 33607 Bielefeld Gotthardt, Marie-Valentine; Jupiterstraße 10, 33739 Bielefeld Graf, Nina-Sandra; Schongauerstr. 33, 33615 Bielefeld Grünhoff, Nanette; Arroder Weg 82, 33619 Bielefeld Häger, Alexander; Wertherstr. 55, 33615 Bielefeld Huchler, Lukas; Crüwellstr. 7 a, 33615 Bielefeld Kerkmann, Jan; Husumer Str. 99, 33729 Bielefeld Klemend, Lukas; Schlaunstr. 8, 33739 Bielefeld Knossalla, Kristina; Geierweg 4, 33659 Bielefeld Kolck, Johannes; Goethestr. 11, 33617 Bielefeld Krüger, Lara; Detmolder Str. 16, 33604 Bielefeld Lampe, Lennart; Sattlerweg 36, 33659 Bielefeld

Langwald, Thorben; Drögestr. 23, 33613 Bielefeld Lindemann, Stefan; Reepeweg 17, 33617 Bielefeld Mehrtens, Doortje; Hobergerfeld 45, 33619 Bielefeld Nitschke, Thea Paulina; Senderstr. 15, 33758 Schloß Holte Ostermann, Sascha; Schloßstr. 29, 33739 Bielefeld Ottovordemgentschenfelde, Anne; Senner Hellweg 81, 33659 Bielefeld Pauss, Nora; Luzerner Str. 4, 33649 Bielefeld Pochwalla, Désirée; Meisenstr.4, 59269 Beckum Rako, Zvonimir; Klosterplatz 10, 33602 Bielefeld Raschke, Monica; Weizenkamp 18, 33739 Bielefeld Reimers, Friederike; Auf der Siegenegge 11, 33647 Bielefeld Reinhardt, Niklas; Voltmannstr. 24, 33615 Bielefeld Rentschler, Julia Christine; Wagnerstr. 8a, 33803, Steinhagen Requate, Niklas; Melanchthonstr. 8, 33615 Bielefeld Riemer, Benedikt; Stephanusweg 8 a, 33617 Bielefeld Rogowski, Felix; Baseler Str. 15, 33649 Bielefeld Röhling, Hanna; Am Pferdekamp 42, 33619 Bielefeld Rüter, Maximilian; Große-Kurfürstenstr. 43, 33615 Bielefeld Salzwedel, Jacqueline; Magdeburger Str. 20, 33803, Steinhagen Schampel, Tim Manoël; Möhrenkamp 10, 33739 Bielefeld

Schindler, Tobias; Bossestr. 9, 33615 Bielefeld

Schmidt-Nonhoff, Luisa Lydia Josefine; Piperweg 42, 33813, Oerlinghausen Schuster, Philipp; Westerfeldstr. 50 a, 33611 Bielefeld

Schwarzbich, Maximilian; Wertherstr. 15, 33615 Bielefeld Scotti, Levinia; Renteistr. 24, 33602 Bielefeld Seliger, Vanessa; Sparrenstraße 12, 33602 Bielefeld Stock, Steffen; Meersburger Str. 20, 33659 Bielefeld Sussiek, Mario; Schürhornweg 11, 33649 Bielefeld

Timmen, Hauke; Halligstr. 39, 33729 Bielefeld

Tschischke, Kristoffer Hendrik; Händelstr. 20, 33604 Bielefeld Tumarinson, Maria; Bachstr. 21, 33813, Oerlinghausen Valentin, Alexander; Auf dem Kley 29, 33619 Bielefeld

Wakenhut, Fabian Gert; Osningstraße 92, 33605 Bielefeld Wedel, Emilia Florentine; Geierweg 1, 33659 Bielefeld

Weller, Jan; Höhenweg 28, 33617 Bielefeld Wessel, Katharina; Bardenhorst 22, 33739 Bielefeld Wiehler, Claudia; Kerkebrink 4, 33619 Bielefeld

Zechert, Tilman; Hohenzollernstr. 50, 33617 Bielefeld Zielonka, Adam; Klippenweg 13, 33729 Bielefeld

Zimmermann, Fabian; Rohrteichstr. 55, 33602 Bielefeld

145

Notizen

146

EINLADUNG

Vereinigung der Ehemaligen des Ratsgymnasiums zu Bielefeld Gegründet 1924

Jahrestreffen 2012 der Ehemaligen des Ratsgymnasiums am Freitag, 26.10. 2012 Ab 19.00 Uhr

Geselliges Beisammensein in der alten Turnhalle

am Sonnabend, 27.10. 2012

Treffen + Festakt Parkmöglichkeiten im Parkhaus Hotel Mercure ca. 100 Meter von der Schule entfernt sowie im Welle Parkhaus nochmals 100 Meter weiter (besser!) 9.40 Uhr 3. und 4. Schulstunde. Interessierte Ehemalige können nach Wahl am Unterreicht teilnehmen. Es ist auch möglich, den Unterricht nach 1 Stunde um 10.30 Uhr zu verlassen. Absprache bitte mit dem Sekretariat, Tel. 51 23 94. 11.45 Uhr Festakt in der Aula Fototermin für die Jublilare in der Aula am Schluß Musikalische Begrüßung durch die Schule Eröffnung durch den Vorsitzenden Hermann Schulze-Niehoff Grußwort des Schulleiters OStD Hans-Joachim Nolting Kantor Gusia spielt auf der Ratsorgel Unsere Jubilare Regularien mit Wahl des Vorstandes etc. Musikalischer Abschluß ca. ab 12.45 Uhr/Fortsetzung des Treffens in der alten Turnhalle des Ratsgym13.00 Uhr nasiums, Ende offen. Getränke und Essen werden gegen Bezahlung gereicht. Sitzgelegenheiten für die älteren Ehemaligen sind vorhanden. 15.00 Uhr Schulbesichtigung unter der Führung von OStDHans-Joachim Nolting Alle ehemaligen Schülerinnen und Schüler und Lehrer sowie das Kollegium und die Freunde des Ratsgymnasiums sind mit ihren Angehörigen und Gästen zu den Veranstaltungen herzlich eingeladen. Sprechen Sie sich untereinander ab und kommen Sie! Das Treffen lebt durch Ihre Teilnahme!

Für Vorstand und Beirat der Vereinigung der Ehemaligen

Ho s pi ti eren i m Unterri cht: 3. und 4. Stunde, Beginn: 9.40 Uhr Tel. Voranmeldung Sekretariat 51 23 94

Hermann Schulze-Niehoff

Die Einweisung erfolgt durch die Schülervertretung vom unteren Flur aus. Es können jeweils bis zu 4 Hospitanten teilnehmen. Berücksichtigung in der Reihenfolge der Anmeldung bei dem Sekretariat der Schule, Nebelswall 1, 33602 Bielefeld, Tel. 05 21/51 23 94.

E-Mail: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 19________________ 20________________

e-mail: [email protected] Homepage: www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de Zutreffendes bitte ankreuzen/Nichtzutreffendes bitte streichen

147

E-Mail: ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ 20___________

Mitglied-Nr.

(bitte auch Mailadresse)

Notizen

150

Notizen

151

Die Homepage des Ehemaligen-Vereins

Die Homepage: http://www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de ist zum Jahrestreffen 2010 offiziell fertig geworden, wie immer modern und informativ. Vor allen Dingen liefert sie den Service, der bisher nur schriftlich, fernmündlich oder postalisch abzuwickeln war, nun multimedial und frei Haus. Sie haben das Gelbe Heft, die Zeitschrift der Ehemaligen, verloren oder wollen etwas in einer alten Ausgabe nachlesen? Kein Problem. Auf der Homepage können die Ausgaben seit 2004 heruntergeladen werden. Sie wollen Mitglied werden? Ihre Bankverbindung oder Adresse haben sich geändert? Drei Klicks und die neuen Fakten sind registriert. Sie suchen Abiturienten vergangener Abschlussklassen? Das umfangreiche Archiv hilft. Sie benötigen eine Plattform, sich oder ihre Firma in der Öffentlichkeit darzustellen? Inserenten im Gelben Heft haben nun auch die Möglichkeit, auf der Homepage zu werben oder ihr Logo mit einem Link zur eigenen Homepage zu versehen. Technisch möglich gemacht hat dies alles Holger Hinnendahl von der Firma „HINNENDAHL.COM“. Er zauberte innerhalb von einem Monat die optisch ansprechende Webseite und die komplette Programmierung dahinter aus dem Hut und kümmerte sich um die exakte Umsetzung. Über die Firma HINNENDAHL.COM können Sie sich auf der Webseite: http://www.hinnendahl.com informieren. Das Leistungsspektrum geht über Webdesign bis zu PHP Programmierung. Kurzum, alles was mit Webseiten und deren Erstellung zu tun hat. Also, schauen Sie rein, klicken Sie sich nach Herzenslust durch die Seiten – und: sagen Sie es weiter: www.ehemalige-ratsgymnasium-bielefeld.de. MATTHIAS FOEDE

152

View more...

Comments

Copyright � 2017 SILO Inc.