September 22, 2017 | Author: Barbara Ritter | Category: N/A
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visco Die Rettungsstrategie(n) der Eurokrise Structures @ Work 2013
Mai 2013
Europa Quo Vadis – Intro (1/2)
Nach Jahrhunderten der Kriege, Zerwürfnisse aber auch Bündnisse auf dem europäischen
Key Facts „EURO“ (1/2)
Kontinent hat in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Wandel eingesetzt. Der Wunsch Frieden zu schließen und langfristig zu wahren führte in der modernen Geschichte zu einem einmaligen Ereignis. Seit den 50er Jahren intensivierten europäische Länder ihre wirtschaftlichen und politischen Verbindungen und gaben nationale Binnenrechte zu Gunsten einer Europäischen Union auf. Heute – 2013 – besteht diese Union aus 27 Mitgliedsländern und ist mit einer halbe Milliarde Einwohner nach Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größte Wirtschaftsraum der Welt. Innerhalb dieser Union bildete sich in den 90er Jahren die sogenannte Eurozone. Länder, die über eine zoll- und grenzfreie Union hinaus das Recht auf eine eigene Währung zu Gunsten einer europäischen Währung aufgaben. Seit dem 1. Januar 1999 ist der Euro ein Zeichen europäischer Einheit und eine weltweite Referenzwährung. Er ersetzte den ECU im Umtauschverhältnis 1:1, der bereits seit 1978 Rechnungseinheit (jedoch nicht Währung) der europäischen Gemeinschaft war. Doch trotz der anfänglichen Erfolgsgeschichte befindet sich die Eurozone heute in einer ihrer bislang härtesten Bewährungsproben. Seit 2010 verbindet man den Euro nicht mehr nur mit der Gemeinschaftswährung, sondern auch mit der Schulden- und Währungskrise. Die Rettung der Bankenlandschaft nach der Bankenkrise in 2008 war in Teilen nur durch massive Intervention von Staaten in die heimischen Banken möglich und führte zu signifikanten Haushaltsdefiziten und Neuverschuldungen von Nationen. Gleichzeitig rutschten andere Euro-Länder aufgrund nationaler Probleme (Staatsverschuldung in Griechenland, Immobilienkrise in Spanien, Bankenkrise in Irland, Wettbewerbsprobleme in Portugal & Italien) in die Rezession.
Buchgeldeinführung:
Quelle: visco research; eurostat 04/2013; European Statistic Data Support (ESDS) 04/2013
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01.01.1999 Bargeldeinführung: 01.01.2002 Anzahl Gründungsländer: 11 EU Länder Anzahl Mitgliedsländer: 17 EU Länder Bevölkerung Eurozone Ca. 330 Millionen Länder mit festen Wechselkurs: 24 Staaten Gesamtzahl Euronutzer
Ca. 470 Millionen Einwohner
Europa Quo Vadis – Intro (2/2) Key Facts „EURO“ (2/2)
Für die Eurozone stellt dies eine besondere Herausforderung dar, da nach dem Maastrichter Vertrag eine gesamtschuldnerische Haftung der Euro-Länder für einzelne Mitgliedsländer ausgeschlossen wurde.
Geldmenge M1 Ca. 5.000 Mrd. Euro
Per Konstruktion sollte jedes Mitgliedsland seiner eigenen Pflicht nachkommen, die Neuverschuldung gering zu halten, gesetzte Verschuldungsquoten nicht zu reißen sowie eine gesunde Leistungsbilanz und einen gesunden Haushalt sicherzustellen.
Geldmenge M3 Ca. 9.800 Mrd. Euro
Gleichzeitig wurde den Mitgliedsländern aber mit Eintritt in die Union die Instrumente der nationalen Geldpolitik und damit wesentliche Möglichkeiten zur Bekämpfung von Schieflagen in den Staatsfinanzen genommen. Getreu nach dem Wahlspruch „In Vielfalt geeint“ wurden die geldpolitischen Instrumente der EURO-Zone auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft ausgerichtet und konnten somit nationale Bedürfnisse nicht immer berücksichtigen. Auf der Suche nach Lösungen der Krise wurden neue Instrumente und Methoden geschaffen und teilweise extreme Maßnahmen vollzogen, um auf der einen Seite den Mitgliedsstaaten zu helfen, jedoch die Grundpfeiler der Währungsunion nicht einzureißen. Hierzu gehörten Rettungspakete, Schuldenschnitte, europäische Stabilitätsmechanismen und Aufkaufprogramme für Staatsanleihen. Obgleich sich die Krise Stand heute zu beruhigen scheint und die jüngsten Ereignisse um Zypern lediglich ein letztes Aufflackern anzudeuten scheinen, bleiben weiterhin Fragen offen. Insbesondere danach, wie nachhaltig die jüngsten Anstrengungen gewirkt und wie gut die europäische Union in ihrer heutigen Struktur für die Zukunft aufgestellt ist. Quelle: visco research; eurostat 04/2013; European Statistic Data Support (ESDS) 04/2013
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Anteil globaler Währungshandel 39,1% (Stand 2010) BiP-Euro-Zone 9.491 Mrd. Euro Schuldenquote Euro-Zone 90,6% des BiP Inflation Euro-Zone (ER17) 1,7% Wirtschaftswachstum (ER17)
-0,6% (Q4 2011 zu Q4 2012)
In der Eurokrise wurden seit 2009 mehrere Hoch- und Tiefpunkte durchlebt Google-Suchanfragen zum Stichwort „debt crisis“ Relatives Suchvolumen in Prozent
09/2009 Erste RatingHerabstufung von Griechenland
07/2011 EU Sondergipfel zum 2. Rettungspaket für Griechenland (146 Mrd. EUR)
03/2010 Griechenland beantragt offiziell Finanzhilfen, Beschluss Notfallplan der EU und IWF (110 Mrd. EUR)
06/2010 Spanien wird herabgestuft 05/2010 Temporärer Rettungsschirm mit 750 Mrd. EUR Volumen wird beschlossen, insbesondere EFSF. Gleichzeitig kündigt EZB Aufkaufprogramm für Staatsanleihen i.H.v. 200 Mrd. EUR an (SMP)
Quelle: visco research, Google Trends
Griechenland Ereignisse
11/2011 Papandreou kündigt Referendum über Euro-Hilfen an, nimmt es auf Druck der EU aber wieder zurück 03/2012 Schuldenschnitt in Griechenland (75%) mit Volumen von 107 Mrd. EUR
07/2011 Irland und Portugal werden herabgestuft
11/2010 Renditen spanischer Staatsanleihen steigen auf Rekordhoch
03/2012 Zypern wird herabgestuft 06/2012 EZB senkt Leitzins auf 0%
09/2011 Reform des EU Stabilitäts- und Wachstumspaktes
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EU Ereignisse
Nach Ausbruch der Krise Anfang 2010 und Beschluss des Notfallplans herrschte lange Zeit „Ruhe“
12/2012 Griechenland wird wieder heraufgestuft
Erst in 2011 stieg das Interesse bis zum Höhepunkt im Sommer 2011 wieder, als Griechenland mit einem 2. Rettungspaket versorgt werden musste und gleichzeitig weitere Euroländer (Irland, Portugal etc.) ins Straucheln gerieten
09/2012 EZB kündigt Aufkauf von Staatsanleihen in unbegrenzter Höhe an (OMT); der Rettungsschirm wird eine dauerhafte Institution (ESM)
Seitdem sind die Suchanfragen deutlich abgeklungen
03/2013 Zypern erhält 10 Mrd. EUR Kredit aus dem ESM Rettungsfonds 4
Europas Solidarität wurde in den letzten Jahren auf eine harte Probe gestellt Auslöser für Anti-EU Demos
Quelle: visco research
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Auszug: Beschlüsse zu griech. Sparpaketen 2010 - 2012 Mehrwertsteuer +4% Einfrieren Beamtengehälter auf 2.000 Euro Kürzung Beamtengehälter um 11-40% Streichung 13. und 14. Monatsgehalt im öffentlichen Dienst Reduzierung Stadtverwaltungen um 63% Renteneintrittsalter von 61,3 auf 67 Jahre Reduzierung öffentlicher Dienst bis 2015 um 150.000 Kürzung Arbeitslosengeld auf 325 Euro Kürzung Renten um 10-15% Reduzierung Mindestlohn auf 586 Euro 5
Griechenlands Schuldenstand ist im Verhältnis zum BIP seit 2008 explodiert Schuldenstand im Verhältnis zum BIP in Prozent
Griechenland Deutschland
180
171 157
160
148
140 120 100 80 0 2003
Innerhalb von 8 Jahren hat sich Griechenlands Schuldenstand in Relation zum BIP fast verdoppelt
99
101
107
107
74
Trotz Schuldenschnitt i.H.v. ca. 160 Mrd. Euro (ca. 50% der Schuldenlast) reduzierte sich die Gesamtverschuldung Griechenlands nach Auszahlung der Rettungspakete nur um 14%
113
66
69
68
65
67
2004
2005
2006
2007
2008
Quelle: visco research, Eurostat
130
Besonders rapide war der Anstieg ab dem Jahr 2008 – nach Ausbruch der Finanzkrise
2009
82
80
82
2010
2011
2012
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Auch vor der Finanzkrise hatte Griechenland bereits mit zahlreichen finanziellen Herausforderungen zu kämpfen Ursachen für Staatsverschuldung in Griechenland Teurer Staatsapparat Hohe Ausgaben Hohe Staatsschulden
Geringe Einnahmen
Quelle: visco research
Finanzkrise als Hauptursache
Expansive Haushalts- und Wirtschaftspolitik seit EuroEinführung Lohnerhöhungen im privaten und öffentlichen Bereich um bis zu 12 – 15 Prozent p.a. 1,1 Mio. Beschäftigte in der Verwaltung, Phantomrentner
Stützung Bankensektor in der Finanzkrise
Maßnahmen zur Bankenrettung; Umwandlung Kreditrisiken der Geldhäuser in staatliche Risiken Anstieg staatliches Ausfallrisiko, damit auch Risikoprämien
Anstieg Kapitalkosten durch schlechte Ratings
Schlechte Bewertung für Leistungsfähigkeit der griechischen Wirtschaft und Staatsverschuldung durch Rating-Agenturen Verschlechterung Ratings, Anstieg Kapitalkosten zur Refinanzierung
Schattenwirtschaft & Korruption Geringere Steuereinnahmen
Strukturelles Defizit aufgrund geringer Haushaltseinnahmen bei expansiver Haushalts- und Wirtschaftspolitik bereits vor der Finanzkrise vorhanden Stützung des Bankensektors im Rahmen der Bankenkrise belastete den Staatshaushalt über die Belastungsgrenze Hohe Schuldenquote führte zu Abwertung der Kreditwürdigkeit und somit zu höheren Finanzierungskosten, welche wiederum die Schuldenlast erhöhten
Intransparenz der Staatsausgaben: Ungenügende Kontrollmechanismen bei Auftragsvergaben Überdurchschnittlich große Schattenwirtschaft von geschätzten 40 Prozent des BIP Steuersätze in der Vergangenheit gesenkt Geringere Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft Konjunktureinbruch im Zuge der Finanzkrise
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Griechenland: Negative Handelsbilanzen und jährliches Staatsdefizit verliefen fast im Gleichschritt Handelsbilanz und Staatsdefizit in Mio. EUR
Staatsdefizit Handelsbilanz
0
0
Negative Handelsbilanzen brauchen eine „Refinanzierung“ – z.B. durch Zunahme der privaten oder öffentlichen Verschuldung
-5.000 -10.000
-5.000 -10.000
-15.000 -20.000
-15.000 -16.871
-18.633 -17.934
-20.000 -25.000
Griechenland hat seit Jahren eine negative Handelsbilanz
-21.141 -23.866
-26.488
-30.000 -31.554
-35.000 2003
2004
Quelle: visco research, Eurostat
2005
-25.000 -30.000
-20.606
2006
2007
-35.000 -40.000
-33.781 2008
2009
Griechenland hatte durch günstige Staatskredite bis 2008 die Möglichkeit, einen Teil der negativen Handelsbilanz durch hohe Staatsausgaben zu refinanzieren
2010
2011
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2012
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Volkswirtschaften mit konsequenten Handelsbilanzdefiziten müssen Gegenmaßnahmen einleiten 1 Bei Volkswirtschaften mit einer
Volkswirtschaft Einfuhr
Ausfuhr Lohnniveau
Lohnstückkosten
Produktivität
1
Staatsschulden Quelle: visco research
Privat… vermögen Auflösung
…
Negative Handelsbilanzdefizite führen mittelfristig entweder zur Verschuldung der privaten Haushalte und Unternehmen und/ oder zur Verschuldung des Staates
refinanziert werden, dies kann über unterschiedliche Quellen passieren, z.B. den Staat, Privatvermögen oder Banken
3 These: In Griechenland wurde das Handelsbilanzdefizit maßgeblich durch den Staat mitfinanziert (durch geringe Steuern, hohe Ausgaben für den Staatsapparat)
2 Refinanzierung
3 Staat
2 Handelsbilanzdefizite müssen
!
Handelsbilanzdefizit
höheren Wareneinfuhr als –ausfuhr ergeben sich Handelsbilanzdefizite
Insofern müssen rechtzeitig Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, welche die Handelsbilanz ausgleichen
Banken Bankkredite
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Für Griechenland boten sich zur Lösung der Krise 4 strukturelle Optionen Szenarien im Fokus
Strukturelle Optionen
Subventionierter Haushalt
Autonomer Haushalt
1 Übergang in eine Transferunion
0 Status Quo: Griechenland behält den 3 Transferunion mit eigener Währung
Beibehaltung Status Quo und Bewältigung der Kriese durch Sparpakte und Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit
Euro und eigenen Haushalt. Nach dem Maastrichter Vertrag erhält es für sein Staatsdefizit keine finanzielle Unterstützung durch die EU
1 Übergang in Transferunion:
Übergang in Transferunion durch Übernahme von Schulden durch EU oder Einführung von EUROBonds
Griechenland behält den Euro, Staatsdefizit wird jedoch in der EU saldiert bzw. regelmäßige Transferzahlungen vereinbart
0 Status Quo
2 Austritt aus dem Euro
Währungsunion
Quelle: visco research
Eigene Währung
2 Austritt aus dem Euro: Griechenland
Austritt aus dem Euro und volle Nutzung der Währungsinstrumente
bleibt in der EU, bekommt jedoch seine eigene Währung und unabhängige Notenbank zurück
Austritt aus EURO-Zone und Stützung durch EU zur Stabilisierung der Region
3 Transferunion mit eigener Währung: Griechenland bekommt seine eigene Währung zurück und erhält darüber hinaus Transferzahlungen
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4 strukturelle Optionen für Griechenland im Detail
Strukturelle Option
0 Status
Maßnahmen zur Beseitigung der Staatsschulden
Voraussetzungen
Steigerung griechischer Staatseinnahmen durch Senkung Lohnstückkosten, dadurch Steigerung Exporte/BIP/Steuereinnahmen Senkung Lohnstückkosten erfolgt durch Steigerung Produktivität oder Senkung Lohnniveau in Griech. Abwertung des Euro Senkung Staatsausgaben durch Sparmaßnahmen, Beseitigung Ineffizienzen im Staatsapparat (Schattenwirtschaft etc.) Kurzfristige Liquiditätsengpässe werden durch Kredite überbrückt
Ausgleich der griechischen Staatsdefizite erfolgt durch Transferzahlungen aus anderen EU-Ländern (ähnlich Finanzausgleich für strukturschwache Regionen) Im Gegenzug muss Griechenland die Umsetzung struktureller Maßnahmen zusagen
Steigerung Staatseinnahmen durch Senkung der Lohnstückkosten auf Basis einer autonomen Abwertung der eigenen Währung (niedrige Zinsen, Inflation) Keine Anpassung der Löhne erforderlich
Lösung für existierende EuroEinlagen der Griechen (automatische Konvertierung?)
Griechenland erhält Transferzahlungen aus anderen EU-Ländern (primär zur Stützung des europäischen Finanzsektors) Gleichzeitig kann Griechenland seine eigene Währung autonom abwerten und dadurch seine Lohnstückkosten senken
Geber „Solidarität“ in der EU Lösung für existierende EuroEinlagen der Griechen (automatische Konvertierung?)
Quo
1 Übergang in Transferunion
2 Austritt
aus dem Euro
3 Transfer-
union mit eigener Währung
Quelle: visco research
Bereitschaft in Bevölkerung zu Lohnkürzungen und Sparmaßnahmen Bereitschaft der EU-Länder, Kredite für Griechenland bereitzustellen eine Euro Abwertung zu unterstützen
Lediglich bei einem Austritt aus dem Euro wäre keine Solidarität der anderen EULänder von Nöten
Geber „Solidarität“ in der EU Durchgriff der EU auf lokale Regierung für Strukturmaßnahmen Mobilität der Bevölkerung
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In den weiteren Optionen ist Solidarität der anderen EULänder Grundvoraussetzung für das Gelingen
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Eingeschlagene Strategie: Grundsätzlich Beibehalt des Status Quo mit Tendenz zur Transferunion Präferiertes EU-Szenario
I Seit 1990: Griechenland ist Teil der
Strukturelle Optionen Transferunion Subventionierter Haushalt
Im Falle einesohne Transferunion EFSM/ESM Ausfalls Euro
IV
Euro Austritt
I
finanziellen Notstand werden Rettungspakete und Schuldenschnitte vereinbart – Griechenland erhält einmalige Nettofinanzhilfe von den Eurostaaten und dem IWF. Im Gegenzug werden u.A. Sparmaßnahmen vereinbart
III 2010-2012: SMP/OMT – Die EZB
III Status Quo Währungsunion
Bisherige Krisenbewältigung kombiniert bewährte Instrumente im Rahmen des EUGrundsätze wie Sparpakete mit neuen - Transferunion nahen - Instrumenten wie Aufkauf von Staatsanleihen und Bildung des Rettungsschirms
II 2010-2012: Als Antwort auf den
II
Autonomer Haushalt
Währungsunion in Europa, für die gemäß Maastrichter Vertrag finanzielle Unterstützungen für überschuldete Mitgliederstaaten ausgeschlossen sind
Eigene Währung
entscheidet sich zum Aufkauf von Staatsanleihen in Not geratener Staaten – zunächst in begrenztem Umfang, dann unbegrenzt. Der Leitzins fällt unter 1%
IV 2010-2012 EFSF/ESM – EU-
Rettungsschirm vergibt Kredite an notleidende Staaten – Bürgschaft erfolgt durch die EU-Staaten; seit 2012 dauerhaft
Quelle: visco research
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Tendenz und starker Wille zur Beibehaltung des „Status Quo“ in der Krisenpolitik zu erkennen
Tragfähigkeit der eingeschlagenen europäischen Strategie entscheidet sich erst in den kommenden Jahren Fazit
Kernfragen
?
Werden Krisenstaaten strukturelle Maßnahmen umsetzen (Sparmaßnahmen, Produktivitätssteigerungen, Lohnsenkungen) und damit substanzielle Voraussetzungen zur Rückzahlung von ESM Kredite schaffen können?
?
Wird es Europa gelingen eine gemeinsame starke Exportwirtschaft zu etablieren
?
Wird es außerdem gelingen, das existierende Lohnstückkostengefälle zwischen Deutschland und vielen anderen europäischen Ländern zu verringern?
?
Wird es Ländern wie Griechenland gelingen, durch Anstieg der Exporte wieder eine ausgeglichene oder positive Handelsbilanz zu erzielen?
Quelle: visco research
visco
Ob die Eurokrise bereits gelöst ist, lässt sich aktuell nicht abschließend sagen Ausschlaggebend für die Lösung wird sein, ob die finanzielle Stabilität der Krisenländer „aus eigener Kraft“ verbessert werden kann – und damit ohne zusätzliche Solidarität der anderen EU-Länder auskommt
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and consulting“ Seit der Gründung im Jahr 2011 liegt der Schwerpunkt unserer Tätigkeit auf der Beratung von Unternehmen im Finanzsektor. Für uns steht die Lösung strategischer Herausforderungen und deren konsequente Umsetzung im Vordergrund. Unser Angebot umfasst dafür neben der Managementberatung den Aufbau und die Leitung strategischer Projekt Management Offices (sPMO) sowie Managementtrainings zum Ausbau von Visualisierungs- und Storylining-Kompetenzen. Unser Team setzt sich aus ausgewählten Banking Experten und Unternehmensberatern zusammen, wodurch methodisches und fachliches Know-how vereint wird. Über unser Netzwerk sind wir in der Lage, Kapazitäten bei Bedarf zu erweitern. Durch unser Verständnis von Business und IT stellen wir ein effektives Agieren an der Schnittstelle dieser Bereiche sicher.
Dr. Wojciech Ganczarski Managing Partner Email:
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visco consulting Kurt-Schumacher-Str. 2 53113 Bonn, Deutschland Tel.: +49 228 850 988 00 www.visco-consulting.de
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BACKUP
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„In the perfect world“ – Volkswirtschaften mit ausgeglichenen Leistungsbilanzen
Volkswirtschaft
1 Volkswirtschaften mit einer ausge-
Rohstoffe
Einfuhr
Ausfuhr
2 Hohe Ausfuhr kann bestimmt sein durch
2 Lohnniveau
Lohnstückkosten
glichener Leistungsbilanz sind mit ihrer Umwelt „im Reinen“, da Leistungseinfuhr in etwa der -ausfuhr entspricht Exporte eigener Güter aufgrund ihrer Wettbewerbsfähigkeit Exporte von Rohstoffen
Produktivität
3 Aufgrund ausgeglichener 1
Ausgeglichene Leistungsbilanz = keine Refi 3
Quelle: visco research
Leistungsbilanz besteht kein Refinanzierungsbedarf der Volkswirtschaft (z.B. durch den Staat oder Privatsektor)
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Durch den ESM wurde eine Institution zur Vergabe von Krediten an Krisenstaaten geschaffen
Kapitalmarkt
2 „Verleihkapazität“
Anleihen
4 ESM (Europ. Stabilitätsmechanismus)
3
2
Er finanziert sich über Anleihen am Kapitalmarkt – 440 Mrd. EUR wurden hierüber bereits aufgenommen
3
Sowohl EU-Mitgliedsstaaten wie auch der IWF haften für den ESM
4
Der ESM vergibt Kredite an Krisenstaaten der EU (z.B. 2010: Irland, 2011: Portugal und Spanien, 2013: Zypern)
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Krisenstaaten sagen im Gegenzug Reformen zur Sanierung ihrer Haushalte zu und müssen die Kredite zurückbezahlen
Kredite Krisenstaaten Zinsen/ Tilgung
780 Mrd. EUR „Garantien“ IWF
EU-Mitgliedsstaaten
Quelle: visco research
Der Europäische Stabilitätsmechanismus ist eine europäische Organisation zur Vergabe von Krediten an notleidende europäische Staaten
Kapital
440
1
1
5
Reformzusagen
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Die Aufkaufprogramme der EZB stellen die Liquiditätsversorgung von Krisenstaaten sicher 3
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Krisenstaaten haben aufgrund schlechter Ratings/Bonitätsbewertungen in der Vergangenheit Probleme beim Platzieren neuer Staatsanleihen am Kapitelmarkt gehabt
2
Institutionelle Investoren waren trotz des geringen Leitzinses nicht bereit, Staatsanleihen im Gegenzug für EZBKredite in ihr Portfolio zu nehmen
3
Diese Platzierung ist aber zur Refinanzierung von Zins/Tilgungszahlungen zwingend notwendig
4
Die EZB hat sich daher seit Juni 2010 entschlossen, Staatsanleihen von Krisenstaaten selbst aufzukaufen (im Rahmen der OMT/SMP Programme)
5
Laut EZB kommt es dadurch zu keiner Steigerung der Geldmenge („Neutralisierung“)
Zinsen/Tilgung
Krisenstaat
Staatsanleihe
1
Kapitalmarkt Banken
4 Reformzusage
Aufkauf im Rahmen OMT SMP
Kapital
2 Kapital
EZB Kredit
ESM
Quelle: visco research
Geldschaffung
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