February 6, 2017 | Author: Artur Fuchs | Category: N/A
zeidner gruß München –Weihnachten 2007 – Nummer 103 – Jahrgang 54
HEIMATBLATT DER ZEIDNER NACHBARSCHAFT Zeiden – Codlea – Feketehalom bei Kronstadt – Bras¸ov – Brassó in Siebenbürgen/Rumänien
Zeidner Schulgeschichte(n)
www.zeiden.de ISSN 1861-017X
Volksgruppenzeit
zeiden.de
Reisebericht 1906
ZOG startet schwierige Wahrheitssuche
Der aktuelle „Informant“ zwischen den „Grüßen“
Von Zeiden nach Bukarest und ans Schwarze Meer
die themen dieser ausgabe
Inhalt
Editorial
titelgeschichte
Editorial 3 Zeidner Schulgeschichte 7 Früher war alles besser... 10 Schule oder „Mich wundert...“ 11 „Gaudeamus igitur“
aus der alten heimat
13 Jugendgottesdienst 13 Erlebnisreiche Sommerrüste 14 Neuigkeiten aus Zeiden aus der nachbarschaft 16 Jubiläums-ZOG in Augsburg 18 Dinkelsbühl 007 19 Handball in Pfarrkirchen 0 Münchner Sommertreffen der Zeidner 0 Zeidner Treffen auf Drabenderhöhe 1 Klassentreffen Jahrgang 1977 Neues von der Internetseite 3 Zeidner Advent in München 4 Weitere Termine 008 4 10 Jahre „Stiftung Zeiden“ 5 Blasmusiktreffen in Langenburg 6 Trio und Gitarrenkränzchen 6 Einladung Burzenländer Jugendtreffen 7 Treffen der Königes-Verwandtschaft 8 Vorstandssitzung in Neuburg aus der trun 9 Reise nach Bukarest 1906 33 100 Jahre Theaterverein 33 Zeidner Gemeindeblätter 34 Dokumentation Zeidner Waldbad 35 Luftaufnahme Zeidner Waldbad 35 Siebenbürgische Bibliothek 36 Volksgruppenzeit in Zeiden 38 Kindergarten 197 38 Feuerwehrturm 39 Erinnerungen an die FAT in Zeiden 40 Baubeginn der Kirchenburg 43 Aufrufe + Weihnachtsgedicht personen und persönlichkeiten 44 Hedda Gieb wurde 80 44 Stadtpfarrer Hermann Thalmann ist 80 45 75. Geburtstag von Johann Unberath 46 Franz Müll wurde 80 46 100 Jahre Martin-Diener-Stiftung 47 Dank an Volkmar Kraus 48 Porträt Kalmutchi 48 Borschüre „Zeidner Persönlichkeiten“ 50 Neue Gesichter beim „Zeidner Gruß“ sonstiges 51 Beiträge und Spenden 54 Tatort Burzenland 54 Zur Ruhe gebettet 55 Impressum + Zeidner Nachbarschaft Die Fotos in dieser Ausgabe des zeidner gruß’ wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Zeidner Archiv, Udo Buhn, Gheorghe Axente, Helmuth Mieskes, Udo Mieskes, Rüdiger Zell, Hans Königes, Ottilie Jakob (geb. Wertiprach), Marius Mihailescu. Titelbild: Zeidner Schule, Aquarell v. Peter Buhn
zeidner gruß 007 nr. 103
Liebe Zeidnerinnen und Zeidner, mit dieser Ausgabe des Zeidner Grußes ist die Nr. 103 vollbracht und ich hoffe, dass für jeden etwas Interessantes dabei ist. Für die, die gerne in die Schule gegangen sind oder sogar den Lehrerberuf ergriffen haben, gibt es viel über das Schulwesen in Zeiden zu erfahren, aber auch darüber, wie sich der Unterricht hier und heute gestaltet und von dem in Zeiden unterscheidet. Vor 100 Jahren – seitdem ist viel Wasser die Burzen hinuntergeflossen – hat eine Sängergruppe aus Zeiden eine Reise nach Bukarest gemacht. Damals war das eine Reise ins Ausland, die Thomas Dück schriftlich festgehalten hat (S 7). Seinen kurzweiligen Bericht hat uns Hilda Kraus aus Berlin zur Verfügung gestellt. Wir wollen ihn euch nicht vorenthalten. Auch über die verschiedenen Aktivitäten der Zeidner Nachbarschaft gibt es einiges zu lesen. So etwa über den 10. Zeidner Ortsgeschichtlichen Gesprächskreis in Augsburg, die Beteiligung einiger Zeidner Trachtenträger am diesjährigen Umzug in Dinkelsbühl, die Teilnahme am internationalen Handballturnier in Pfarrkirchen oder das gut besuchte Regionaltreffen in München. Einige Zeidnerinnen und Zeidner feiern dieses Jahr ihren 80. Geburtstag. Ihnen möchten wir mit einem Kindergartenfoto (S. 36) ganz herzlich gratulieren und alles Gute wünschen, vor allem Gesundheit. Unsere guten Wünsche gehen auch an all die anderen Jubilare, ganz besonders an Pfarrer i.R. Hermann Thalmann. Einige Beiträge berichten über Aktivitäten in unserem Geburtsort. Brandaktuelles findet ihr auf unserer Homepage www.zeiden.de, wo auch immer neue Fotos von Zeiden zu sehen sind. Ich hoffe, dass viele von euch dieses neue Medium nutzen. Wie ihr sicherlich schon gehört habt, sind Presbyterium
und Pfarrer in Zeiden durch das Landeskonsistorium ihrer Ämter enthoben worden, weil sie gegen die Kirchenordnung der Evangelischen Landeskirche A.B. in Rumänien verstoßen haben. Mit Bestürzung und großem Bedauern hat der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft davon Kenntnis genommen. Die bis jetzt gut funktionierende Zusammenarbeit (wenn auch nicht immer im Sinne des Vorstandes der ZN) zwischen der Kirchengemeinde Zeiden, sprich Presbyterium, und der Zeidner Nachbarschaft ist hiermit vorläufig unterbrochen! Dessen ungeachtet hat der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft in der Sitzung vom 13. Oktober 007 beschlossen, dass die Zeidner Nachbarschaft im Rahmen ihrer Möglichkeiten die evangelische Kirchengemeinde in Zeiden weiterhin moralisch wie auch finanziell unterstützt. Während ich diese Zeilen schreibe, ist nicht bekannt, wie es in Zeiden weitergehen wird. Wir können nur wünschen, dass sich die Vertreter des Landeskonsistoriums, des Bezirkskonsistoriums in Kronstadt sowie der Kirchengemeinde an einen Tisch setzen und eine Lösung finden, die zum Wohle aller, ich betone „aller“, ist. Hoffentlich fließt bis dahin nicht zu viel Wasser die Burzen hinunter und hoffentlich „geht Zeiden nicht den Bach hinunter“. Unser nächstes großes Treffen findet erst 009 statt. Der Vorstand hat sich trotzdem jetzt schon nach langem Hin und Her wieder für Friedrichroda als Veranstaltungsort entschieden. Frohe Weihnachten und ein gesundes Neues Jahr wünscht Euch allen
Udo Buhn Nachbarvater
titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
Zeidner Schulgeschichte Von Johann Unberath „Wissen ist Macht! Bildung macht frei!“ hatten sich die Zeidner in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts auf die Frontseite über den Haupteingang der im Jahre 1886 erbauten „Alten neuen Schule“ in der Marktgasse geschrieben. In zwei entsprechende Mauernischen in Höhe des Obergeschosses links und rechts vom Eingang stellten sie die lebensgroßen Statuen Luthers und Melanchthons. Damit war nun auch für die Zukunft Ziel und Inhalt, Sinn und Lebensbekenntnis der kommenden Generationen festgelegt, die diese wichtige Erziehungs- und Bildungsanstalt ihrer Gemeinschaft besuchen sollten. Und nun der Reihe nach: Die siebenbürgisch-sächsische Schule ist im Laufe der Jahrhunderte in mühevollem „Suchen“ und Experimentieren zu dem geworden, was wir heute darunter verstehen und was sie ist. Die ersten Lehrer waren die Geistlichen, die Pfarrer der Gemeinschaft. Bei ihren religiösen Handlungen und Prozessionen brauchten sie Helfer – den Glöckner (Campanator), den Sänger und Organisten (Cantor), den „Hilfsprediger“, den „Schulmeister“ etc. In Zeiten des Lehrermangels war im Laufe der Jahrhunderte der Ortspfarrer auch Lehrer, und der Lehrer oder Predigerlehrer wurde zum – von der Gemeinde gewählten – Pfarrer. So war das auch in Zeiden. Die erste urkundliche Erwähnung der Schule in Zeiden finden wir im Jahre 1510 gelegentlich der damals durchgeführten allgemeinen Volkszählung im Burzenland, wobei ein Schulmeister, ein Glöckner und zwei „Kirchenhewser“ erwähnt werden. Die Tatsache aber, dass in der Zeitspanne 1408 bis 1518 in den Matrikeln der Universität Wien1 und Krakau insgesamt zwanzig Zeidner Studenten namentlich angeführt sind, lässt einen Rückschluss auf die Bildungsverhältnisse, auf die Güte der Zeidner Schule zu und darauf, dass die Schule hier einen guten Ruf und allgemeines Interesse und Ansehen genossen haben muss. Nach Beendigung ihres Studiums kehrten diese „Studiosi“ fast ausnahmslos in ihre Heimat zurück und dienten ihrer siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft als bedeutende Persönlichkeiten wie Pfarrer, Lehrer, Notar, Arzt. In seiner Forschungsarbeit3 zeigt unser bekannter Schulhistoriker Dr. Heinz Brandsch, dass Schulen in Siebenbürgen, mit großer Wahrscheinlichkeit auch die in Zeiden, schon im 13. Jahrhundert existierten. 1 Matrikel Band I für Studienjahre 1377- 1450 der Universität Wien. Matrikel der Studienjahre: 146, 1485, 1486, 1506, und 1518 der
Universität Krakau.
1977 absolvierte der letzte deutsche Jahrgang seine BakkalaureatPrüfungen in diesem Gebäude.
Obwohl die Anfänge der siebenbürgisch-sächsischen Schule auch nach Friedrich Teutsch4 weit in der vorreformatorischen Zeit liegen, nahm das eigentliche Volksschulwesen im Sinne von „Schule für alle“ erst mit Einführung der Reformation5 seinen Anfang6. Martin Luther brachte als erster „Die Idee einer allgemeinen Volksbildung und die Vorstellung einer Schulpflicht“ ins Spiel. Seiner Überzeugung nach waren „die Freiheit der Person und die Freiheit des Christenmenschen ohne ein gewisses Maß an Bildung aller Menschen“ nicht denkbar. Gleichzeitig wies er auf die Verantwortung des Staates hin7. Luthers Vorstellung von Erziehung und Unterricht wurden in der Folgezeit für die Gestaltung des Schulwesens in den protestantischen Ländern, so auch bei den Siebenbürger Sachsen, zukunftsweisend. Der siebenbürgische Reformator, Humanist und Schulmann Johannes Honterus (1498-1549) griff Luthers Auffassung von einer „Schule für alle“ auf und wandte sie auf die konkreten Gegebenheiten der Siebenbürger Sachsen an. In seiner 1547 verfassten und von der Nationsuniversität bestätigten „Kirchenordnung aller Deutschen in Sybenbürgen“ forderte er, dass die Lehrer „mit gemeiner Besoldung also versorgt werden, das kein Knab seiner armuts halber von der Schul ausgeschlossen, sondern on gelt daselben mög lernen“8.1541 hatte Honterus in Kronstadt die „Schola Coronensis“ gegründet und in den Jahren danach das gesamte Dorfschulwesen bei den Siebenbürger Sachsen neu geordnet9. 4 Fr. Teutsch, 19, S.0. 5 Im Mitteleuropa des 16. Jh. war die Reformation das aufwühlendste
Ereignis.
6 Horst Schiffer und Rudolf Winkler 1991, S.6. 7 Ebenda, S.6 ff.
3 Brandsch, Heinz: „Geschichte der siebenbürgisch-sächsischen
8 Heinz Brandsch 195, S.6f.
9 Franz Herfurth (Hg) 1898, S.8ff.
Schule“, Schäßburg, 195.
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titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
vielleicht wie bei keinem Volke in der Welt, so nahe an Kirchen und Schulen“1.
1939 - Der Rohbau der deutschen Schule in der Marktgasse nimmt Gestalt an.
Wie in der Berufsbezeichnung „Schulmeister“ zum Ausdruck kommt, kann der damalige schulische und berufliche Werdegang eines Lehrers mit dem eines Handwerkers verglichen werden. Die Vorbereitung eines Kandidaten zum Schulfach begann meistens bei einem älteren Schullehrer. So war es am einfachsten, wenn der werdende Lehrer seine Unterweisung vom Vater bekam. Auch Pfarrerssöhne, die kein Theologiestudium beginnen konnten, wurden auf diese Weise in Amt und Brot gebracht. Der Weg zum Schulmeister führte über folgende Stufen: 1. Famulus/Diskantist, . Kollaborator/Gehilfe, 3. Kampanator/Glöckner, 4. Kantor und Vorsänger in der Kirche sowie gelegentlich verschiedene „Casualien“ und schließlich 5. Schulmeister. Fühlte sich der Kantor genügend vorbereitet, konnte er sich, „ohne je selbst aus der Dorfschule herausgekommen zu sein“13, um ein selbstständiges Schulmeisteramt bewerben. Frühzeitig setzt sich auch im Burzenland die Bezeichnung „Rektor“ für den jeweiligen Schulmeister durch und hat sich bis zur Schulreform von 1948 erhalten. Die ersten namentlich bekannten Rektoren sind in Zeiden Georgius Martinus (1567), Georgius Sanderus (1585) und Petrus Czeidner (1594) (aufgeführt in „Quellen zur Geschichte der Stadt Brasso`“, S.156-157).
In unseren siebenbürgischen Ortschaften war der Gemeindepfarrer Jahrhunderte hindurch der Vorgesetzte, der Aufseher 1939 - Freiwillige Helfer der Gemeinde, darunter auch viele Frauen und und Lehrmeister des jeweiligen Schulmeisters, der laut KapiKinder, beim Dacheindecken tularbeschluss von 1444 als „persona eclesiastica“ den Pfarrer als seinen „Herrn zu respektieren“ hatte14. Nicht selten Ein wesentliches Merkmal der siebenbürgisch-sächsischen Schule bestand in der Doppelstellung, die Schule und Lehrer betrachtete der Ortspfarrer den Schulmeister gar als seinen einnahmen. Das kam daher, dass bei den Siebenbürger Sachsen Knecht oder Laufburschen und nutzte diesen somit aus. Bis ins die Gemeinde eine Einheit darstellte, also „zugleich kirchen- 19. Jahrhundert haben die Pfarrer die Dienste der Lehrer und politische und Wirtschaftsgemeinde“ war10. Die Schule stand Prediger für ihre Privatzwecke missbraucht. Aufschlussreich ist diesbezüglich die Schilderung von August Jekelius aus dem Jahunter der Leitung des jeweiligen Ortspfarrers. Der Lehrer war eigentlich Hilfsgeistlicher, wurde von der Gemeinde angestellt re 1906 über die Tätigkeit des Honigberger Predigers Josef Meund bezahlt. Auf diese Weise wurde die Schule zur Angelegen- schendörfer (183-1850), während dessen Amtszeit zeitweise heit der Gemeinde und genoss Öffentlichkeitscharakter. Schon Georg Markus Riemer (1835-1846) in Honigberg Pfarrer war15. 1556 beschlossen die Kirchenbehörden und die politischen Ver1 Kbl.7/189, S.88;[M. Konnerth 001, S.777]. tretungen des Burzenlandes auf einer Zusammenkunft in Kron13 H. Brandsch 198, S.10; vgl. M. Konnerth, S.779: „Die Ausbildung stadt, gemeinsam Schulen zu bauen und zu unterhalten11. sah dann grundsätzlich wie folgt aus: Zunächst ging der Schuljunge (Famu-
Den sichtbarsten Ausdruck der engen Verflechtung zwischen Schule und Kirche stellt auch die räumliche Nähe beider Gebäude dar. Schulhaus und Kirchengebäude befinden sich stets nebeneinander auf einem Grundstück, das meist der Kirche gehörte. Im nationalen und kulturellen Leben der Siebenbürger Sachsen haben Schule und Kirche eine herausragende Rolle gespielt. Die Zeidner Schule ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Die Bedeutung beider Einrichtungen hat unser großer Schulmann und Nationalpolitiker St. L. Roth (1796-1849) so in Worte gefasst: „Das Dasein unserer Nationalität knüpft sich,
lus) bei seinem Meister in die Lehre und wurde nach einiger Zeit dessen Gehilfe (Kollaborator). Der Schuljunge war eigentlich der Schuldiener und musste sich als solcher nicht nur um die Schulstube kümmern, sondern dem Schulmeister auch häusliche Dienste leisten. Nach Übernahme auch kirchlicher Dienste, wie z. B. des Glöckneramtes, stieg der Kollaborator zum Kampanator und nach Erlernen des Orgelspiels zum Kantor auf, der zugleich den Dienst eines Vorsängers in der Kirche versah. Prüfungen mussten keine abgelegt werden...“ 14 Franz Herfurht (Hg.) 1898, S.8 15 Konnerth M. 001, S.779: Jekelius schreibt: „So wie alle damaligen
10 H. Brandsch 195, S.10.
Pfarrer des Burzenlandes suchte er (gemeint ist Pfarrer Riemer, d. V.) das
11 Michael Konnerth 001, S.777 [Kbl.7/189, S.58ff].
ihm untergebene Personal sich dienstbar zu machen. Der Kantor musste die
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titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
In Zeiden hingegen erkennen wir besonders ab dem 16. Jahrhundert schon einen ganz besonders fürsorglichen Einsatz der Pfarrer und der Gemeindeführung für ihre Schule und Lehrer. Dank ihrer beruflich gut ausgebildeten Lehrer wird die Zeidner Schule des Öfteren in einer Reihe mit den besten Schulen Siebenbürgens genannt. So lässt uns Dr. H. Brandsch in seiner statistischen Aufstellung für das Jahr 1730 wissen, dass in Siebenbürgen 36 Dorfschulen existierten, d.h. es gab in jedem sächsischen Dorf eine Schule und fünf Gymnasien in unseren Städten mit überwiegend sächsischer Bevölkerung. Die Zeidner Schule wird mit denen aus Reps und Großschenk zu den 16 besten gezählt16.
177 wird in der Marktgasse neben das alte auch ein neues Schulgebäude für die Knaben gebaut. In der Amtszeit (17741798) von Pfarrer Georg Draudt (179-1798), des Verfassers der umfangreichen Zeidner „Turmknopfschrift“ für die Jahre 13351794, wurden in Zeiden die Knaben erstmals in zwei Klassen geteilt, und es wurde sogar Schulexamen abgehalten. Seine neue Schulordnung wurde im ganzen Burzenland eingeführt0.
Durch die Schul- und Kirchenvisitationen der Bischöfe 179, 1793 und Juli 1808 ist Schule und Unterricht nicht mehr nur ein lokales Anliegen, sondern rückt ins Blickfeld der Öffentlichkeit und wird durch höhere Stellen gesteuert und kontrolliert. Es werden Fragen der Unterweisung und Erziehung der Jugend erörtert. In diesem neuen Licht stellt das Lokalkonsistorium vom 9. Oktober 189 fest, dass die Zeidner Schulgebäude „...viel Bis zur Gründung des Evangelischen Landeskirchenseminars in zu eng, deutlich baufällig und äußerst unzweckmäßig“ seien. Hermannstadt (1891) erhielten auch die Zeidner Lehrer ihre Außerdem sei die Zahl der eingeschriebenen Schüler (480) viel Fachausbildung im Lehrerseminar des Honterus-Lyzeums (gegründet 1544 v. J. Honterus). „Sie waren meist wenig bemittelt zu groß für bloß drei Lehrer (160 Schüler pro Lehrer!!!). Da nun und bäuerlicher Herkunft, aber beseelt vom Wunsch, ihrer Ge- auch die Verordnung des Domestikalkonsistoriums vom 11. Femeinschaft zu dienen.“17 bruar 1830 die Einschulung aller Kinder im Alter zwischen 5-13 Jahren fordert, wird die 4. und 5. Lehrerstelle durch Michael Reimesch I (183) und Thomas Roth besetzt. Während der sechs 1577 wird gelegentlich der Verlegung der Schule in ein ge„Wintermonate“ des Jahres mussten alle Schüler – nötigenfalls räumigeres Gebäude abermals ein Campanator (Glöckner) erwähnt, der in Zeiden, wahrscheinlich so wie in andern Gemein- auch durch Zwangsmaßnahmen – zur Schule gebracht werden. In diesem Zusammenhang liest man in der Tartlauer „Chronik“ den auch, die Mädchen zu unterrichten hatte. Durch den Beschluss der Synode von 17 ist zum ersten Mal die „Allgemeine von Gross: „Es gibt noch malitia parentum (böswillige Eltern), welche ihre Kinder nicht zur Schule schicken, besonders in der Schulpflicht für beide Geschlechter – Knaben und Mädchen“ in Zeit, wenn die Schulgebühr (3 Kreuzer pro Woche) eingehoben ganz Siebenbürgen ausgesprochen worden. In Zeiden wurden beide Geschlechter gleichermaßen schon 1577, also 145 Jahre wird.“ Diese Feststellung betrifft nicht nur alle Burzenländer vor dem Synodalbeschluss, eingeschult. Zum Vergleich möchte Gemeinden voriger Jahrhunderte, sondern leider auch die Bunich hier hervorheben, dass in Kronstadt die Mädchen schon desrepublik von heute (siehe Lehrbüchergeld und Studienge1544, also 33 Jahre früher als in Zeiden, schulisch erfasst und bühren und die ca. 4 Millionen Analphabeten in der BRD). in Lesen, Schreiben, Gesang und Religionslehre unterrichtet wurden, was selbst in vielen bedeutenden Orten Deutschlands Im November 1835 wird der einstöckige Schulbau auf der erst 100 Jahre später geschah18. Dass es in unseren Gemeinden Promenade mit zwei neuen Klassenräumen und zwei Lehund Dörfern, nicht nur im Burzenland, vor 17 zur allgmeinen rerwohnungen seiner Bestimmung übergeben. 1853 wird das Schulfplicht unterschiedliche Regelungen gab, erfahren wir aus vierte Schulgebäude errichtet mit zwei Lehrerwohnungen und den verschiedenen Chroniken. So lesen wir, dass in Heldsdorf zwei Klassenräumen auf der Westseite der Kirchenburg (im schon 1556 ein Rektor, ein Campanator und ein Cantor, die in sogenannten „Pfarrhöfchen“, nachher als „Mädchenschule“ drei verschiedenen Klassen unterrichten, beurkundet sind, den- bekannt). Am 17. Oktober 1856 wurde der Gemeindenotar Marnoch gibt es dort noch keine allgemeine Schulpflicht19 tin Klein auf den sechsten Lehrerposten bestellt. 1857 stellte das Gemeindeamt der Schule einen Schulgarten zur Verfügung. Bienen und den Garten besorgen, der Schulmeister (der Rektor, d. V.) hatte Dort lernten die Jungen veredeln und bekamen zur Absolviedie Aufsicht über die Einhebung des Zehnten. (...) Aber auch der Prediger rung mehrere veredelte Obstbäumchen für den eigenen Garkonnte sich den Privatdiensten nicht entziehen. Im Spätherbst sprach ihn ten. Damit wurde ein echter Schritt auf dem Weg zur Verbinder Pfarrer an, ihm das Stroh zu lizitieren (zu versteigern, d. V.). Meschendung von Theorie mit lebensnaher Praxis getan, das lebendige dörfer tat es, so unlieb ihm das Geschäft auch war, an zwei Sonntagen und wirksame Interesse der Schüler für Bildung, Schule und die hintereinander, nach der Vesper.“: Modernisierung ihres Gartens, ja ihrer allgemeinen wirtschaft16 Brandsch, Heinz: „Geschichte der siebenbürgisch-sächsischen lichen Verhältnisse gefördert.
Volksschule“ Schäßburg, 195).
17 Zell, Gotthelf „Zeiden – eine Stadt im Burzenland“. 18 Zell, Gotthelf: „Zeiden – eine Stadt im Burzenland“, S.15;
Brandsch, Heinz: „Geschichte der siebenbürgisch-sächsischen
Volksschule“, Schäßburg, 195, S.51.
19 Rothbächer, Ernst: „HELDSDORF – Monographie einer Burzenländer
Gemeinde“, S.94.
1838 gründet Lehrer Michael Reimesch I (1809-1890) die erste Bläserkapelle des Burzenlandes, er veröffentlicht 1835 sein „Liedergärtchen“ und 1880 eine Liedersammlung für die evangelischen deutschen Schulen in Siebenbürgen. 1861 gründet er 0 Zell, Gotthelf: „Zeiden – eine Stadt im Burzenland“, S.18-19f.
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titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
in Zeiden den ersten ländlichen gemischten Chor. 1881 wird er zum stellvertretenden Vorstand des Burzenländer Lehrervereins und etwas später auch zu dessen Musikdirektor gewählt. Nach 50 Jahren (183-188) ununterbrochenem Dienst als Lehrer und Rektor an der Volksschule seiner Heimatgemeinde Zeiden wurde er an seinem 73. Geburtstag (4. Juni 188) in einem einzigartigen „Jubelfest“ pensioniert1.
rechtzeitig erkennt und sich schulisch schnell und erfolgreich, ja entschlossen darauf einstellt.
Josef Dück, der von 186 bis 188 in Zeiden als Pfarrer und „Oberschulinspektor“ gewirkt hat (die Schule war ja eine Institution unserer evangelischen Kirche), forderte und setzte durch, dass in den Klassen der Unterstufe Knaben und Mädchen nicht mehr getrennt unterrichtet wurden. Hierin erkennen wir wieder einen mutigen und entscheidenden Schritt auf dem Radikale Änderungen für den gesamten Schulbetrieb SiebenWege der Gleichberechtigung beider Geschlechter und in Richbürgens, so auch für den in Zeiden, brachte das Jahr 1871. Durch die Tätigkeit des 1871 von Franz Oberth gegründeten tung eines fortschrittlicheren Erziehungs- und Bildungssystems. Siebenbürgisch-Sächsischen Lehrertages, die zahlreichen Veröf- Josef Dück verdanken die Zeidner auch die Einführung des Schulfestes im Jahre 1874 wie auch die im Jahre 1877 in Kronfentlichungen betreffend Schule und Erziehung, sowohl durch den „Schul- und Kirchenboten“ als auch durch die Tagespresse, stadt bei Johann Gött herausgegebenen „Zeidner Denkwürdigändern sich die Ansichten über Ziel und Zweck der Schulbildung keiten“ für die Jahre 1335-1847. und die Rolle des Lehrers im Gemeindeleben wesentlich: Die Schule rückt in den Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Sie ist nicht mehr ein „notwendiges Übel“ für das Kind und die Elternschaft. Der Lehrer gilt nicht mehr als gehorsamer Diener des Pfarrers und der Dorfgewaltigen. Für ihn hat ab nun die edle Berufung zum Kämpfer und Förderer des Fortschritts in der Schule und im Gemeindeleben Gültigkeit. Als Volkserzieher sollte er fortan zum Aufblühen der Kultur und der Zivilisation beitragen und Beispiel sein getreu der Losung: „Wissen ist Macht, Bildung macht frei“. Wie ernst die Zeidner Lehrer dieser und folgender Generationen es mit einer so grundsätzlichen Leitlinie für ihre Arbeit hielten, zeigt die Tatsache, dass sie diese – wie im Vorspann vermerkt – auf die Frontseite über den Haupteingang des imposanten Schulgebäudes („Alte neue Schule“) in der Marktgasse anbrachten. Am 8. Februar 1880 wurde die Einführung einer voll ausgebauten Volksschule mit acht übergeordneten Klassen und acht Lehrern beschlossen, wobei sechs Lehrer die schon existierenden Stellen belegten und die beiden von Pfarrer Joseph Dück (1814-1883) verpflichteten Prediger zwei Lehrerstellen als Suplenten übernahmen. Schulpflichtig waren alle Kinder beiderlei Geschlechts. Durch die Schulordnung von 1870 wurde die Fortbildungsschule, die in Zeiden schon seit 1851 (also 19 Jahre früher) praktiziert worden war, verpflichtend. Bis zur Erfüllung des 19. Lebensjahres besuchten die Jugendlichen beiderlei Geschlechts je vier Stunden pro Woche die Schule. Angeboten wurden Lesen und Rechnen plus Gartenbau für die männlichen und Hausarbeiten sowie Schneiderei für die weiblichen Eleven. Später kam Chorgesang, Turnen und technisches Zeichnen dazu. Aus dieser Fortbildungsschule ging später die Gewerbeschule in Zeiden hervor. Und wieder ist erkennbar, wie die Zeidner Lehrerschaft in engster Übereinstimmung und Zusammenarbeit mit der kirchlichen und politischen Gemeindeleitung die veränderten wirtschaftlichen Ansprüche und Forderungen
1 Festschrift: „Zur Erinnerung an die Jubelfeier des Herrn Michael Reimesch Rektors der ev. Volksschule A. B. in Zeiden am 4. Juni 188“, Kronstadt, Buchdruckerei von Johann Gött & Sohn Heinrich. 188, S. 6f. Zell, Gotthelf: Zeiden – Eine Stadt im Burzenland, 1994, S.6ff.
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Schön aufgeräumt präsentierte sich die neue deutsche Schule in den 70er Jahren.
Die Zeitspanne zwischen den Jahren 1880-1918 kann als Blütezeit der Zeidner Volksschule angesehen werden. Aufbauend auf den Bemühungen und Erfolgen der vorangegangenen Lehrergenerationen haben die Lehrer in diesen vier Jahrzehnten die Zeidner Schule auf die Stufe der damaligen Stadtschulen gehoben. Als fortschrittlich gesinnte Pädagogen, gute Organisatoren, realistische Wirtschaftler und besonders talentierte Musiker waren sie nicht allein aufrechte Streiter für die Standesrechte der Lehrer, sondern setzten sich tatkräftig ein für Aufklärung und moderne Lebensweise, für die Umsetzung modernen Ideenguts in der sozialen Fürsorge und Gesundheitspflege, in der Kulturtätigkeit (Gründung des Männer-, Frauen- und Jugendchors) und in den verschiedenen von ihnen gegründeten und geförderten Vereinen (Spar-, Vorschuss-, Landwirtschafts-, Gewerbe- und Zeidner Verschönerungs-, Turn- und Evanglischer Frauenverein). In zahlreichen Aufzeichnungen und Denkschriften haben sie diese bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung für ihre Nachwelt festgehalten, schreibt Gotthelf Zell in seiner „Zeidner Chronik“. Sowohl die politische als auch die kirchliche Gemeinde jener Jahre wusste ihre Lehrer und ihre Schule zu schätzen3. So 3 „Laßt uns unsere Lehrer ehren!“ – Leitartikel der „Kronstädter Zeitung“ Nr.86 vom 3. Juni 188.
titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
Außerordentliche Verdienste um das Schul- und Bildungswesen des Burzenlandes und das Fortbildungssystem der gesamten siebenbürgisch-sächsischen Lehrerschaft hat sich der in Zeiden geborene Schulmann und Volkskundler Friedrich Reimesch (186-1948), Sohn des Schulrektors Michael Reimesch I, erworben. Mit 18 Jahren Absolvent des Lehrerseminars des HonterusLyzeums, unterrichtete er zwei Jahre in Zeiden und studierte dann in Jena und Leipzig. Er unternahm Studienreisen nach Süddeutschland, Österreich, die Schweiz, Italien und Luxemburg und setzte seine Lehrertätigkeit 1884 in der Heimat fort. 1910 wird er zum Vorsitzenden des siebenbürgisch-sächsischen Ein weiteres sprechendes Zeichen dafür, dass die Lehrer an Lehrertages gewählt, den er bis 195 leitete und so das Werk dieser Schule ihrer Berufung gezielt, bewusst und erfolgreich nachgehen, ist auch ihr Einsatz für eine bessere Koordinierung seiner Vorgänger Franz Oberth und Karl Thomas fortsetzte. Er unterstützte Adele Zay im Kampf um die Gleichberechtigung ihrer schulischen und sozial-kulturellen Arbeit. Anlässlich der der Frau, um die Gründung einer Lehrerinnenbildungsanstalt Pensionierung von Rektor Michael Reimesch I (4. Juni 188) wurde auf Vorschlag des Notars Paul Meedt, der 14 Jahre auch (1904 in Schäßburg) und als Leiterin der Kronstädter Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen. Eine Reihe notwendiger SchulLehrer gewesen war, die Funktion des Schulleiters auf zwei Personen aufgeteilt: Der beste Pädagoge der Schule, Michael bücher, Singspiele und Bühnenstücke schrieb er und sammelte Reimesch II, wurde Schulrektor und kümmerte sich um die wei- Sagen und Geschichten. Seiner Heimatgemeinde Zeiden tere moderne Ausstattung der Schule, den regelmäßigen Schul- schenkte er das wertvolle Büchlein „Aus Zeidens Vergangenbesuch sowie einen erfolgreichen Unterricht nach den jüngsten heit“ mit Sagen, historischen Ereignissen, alten Flur- und psychologisch-pädagogischen Methoden. Der beste Musiker der Familiennamen. Ein halbes Jahrhundert lang hatte die siebenSchule und Gründer des Zeidner Männerchors (1884), Georg bürgisch-sächsische Lehrerschaft im Zeidner Lehrer Friedrich Thies, wurde Musikdirektor. Als Musikleiter widmete er sich Reimesch ihre geistige und berufliche Leitfigur. fortan mit ganzer Seele der Förderung der Chor- und Instrumentalmusik in- und außerhalb der Schule. Als Ergebnis seiner Diese bemerkenswerten Ereignisse widerspiegeln unverkennbesonders regen Tätigkeit wird (1897) ein Jugend- und ein bar den angestrebten Aufschwung und den verwirklichten Knabenchor (1898) ins Leben gerufen. Drei Generationen der Fortschritt des Schul- und Kulturlebens in Zeiden sowie die Zeidner Blaskapelle werden von ihm ausgebildet (1884,191 gebührende Anerkennung, derer sich die Lehrerschaft der Geund195). Auch heute noch spielen die meisten siebenbürgisch- meinde damals erfreute. Diesem Fortschritt bereitete der erste sächsischen Blaskapellen begeistert viele seiner Walzer, Polkas Weltkrieg vorübergehend ein Ende und hinterließ leider auch so und Märsche. manche Wunde. (wird fortgesetzt)
entsteht in Zeiden in nur 0 Monaten (vom 0. März 1886 bis 3. November 1887) als sichtbarer Ausdruck dieser Blütezeit das imposante und modernste stöckige Schulgebäude der Burzenländer Gemeinden, die „Alte neue Schule“ in der Marktgasse, mit vier geräumigen, hellen Klassenräumen, mit je einem großen Fest- und einem modernst eingerichteten Turnsaal, einem geräumigen Konferenzraum, mit der entsprechenden Hausmeisterwohnung und einem großen, begrünten Schulhof, der allein als Pausenhof, Spiel- und Sportplatz für die Schüler dient.
Früher war alles besser – oder vielleicht nur anders? Was kann ich als Deutschlehrerin denn da sagen, außer: „Ja, weißt du, hier ist eben alles anders.“ Es beginnt ja schon bei der Ausbildung der Lehrer/innen und der Erzieher/innen im Kindergarten. Was für eine tolle Einrichtung das Pädagogische Seminar in Schäßburg doch war! Die angehenden Lehrkräfte wurden auf ihre erzieherische Aufgabe gründlich vorbereitet. Der Kindergarten wurde nicht als Ort mit Kuschelecken angeIn Dankbarkeit denken wir an unsere Lehrer, die uns ein funsehen, wo die Kinder irgendwann verzweifelt fragen: „Muss ich heute wieder machen, was ich will?“ Nein, er war ein diertes Allgemeinwissen vermittelten, und freuen uns, einige Ort des Lernens. Neben all den Kinderliedern, Märchen und von ihnen bei unseren Klassentreffen wieder zu sehen. Man Geschichten, Bastel- oder Zeichenaufgaben kam das Spielen erzählt sich, was man beruflich so macht, welche Schule die nicht zu kurz, und sogar die rumänische Sprache wurde uns auf Kinder besuchen oder besucht haben, was sie studieren oder studiert haben, was für eine Ausbildung sie genießen. Entrüstet spielerische Art beigebracht. Während hier in Deutschland noch sagte mal ein Freund: „Stellt euch vor, mein Sohn macht sein heiß diskutiert wird, ob denn nicht eine Kindergartenpflicht Abitur mit Eins, hat aber noch nie den „Faust" gelesen. Wie ist eingeführt werden soll, damit alle Kinder bis zum Schuleintritt das denn möglich hier im Land der Dichter und Denker?!“ Deutsch sprechen können, war in Siebenbürgen der KindergarOft stelle ich fest, dass in Gesprächen mit Freunden oder Bekannten über das hiesige Schulwesen und die Zukunftsaussichten unserer Kinder eine wehmütige Erinnerung mitschwingt an die „alten Zeiten“, als wir noch zur Schule gingen. Von unseren Eltern wussten wir, dass Wissen Macht bedeutet und Bildung frei macht.
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titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
Wenn meine Sechstklässler sich mühsam durch einen kurzen Text stottern und nicht in der Lage sind, die Grundideen zu erfassen (und das an einer Realschule), dann frage ich mich auch Mit den Spielkameraden aus dem Kindergarten durften wir noch manchmal: „Wie ist das denn möglich?!“ weitere 8 Jahre verbringen, in denen alle zusammen mit den Aufgaben der Schule zurechtkommen mussten. Wir lernten, einander zu helfen, „stuckten“ gemeinsam für Extemporale oder Trimesterarbeiten, plagten uns mehr oder weniger mit der Pflicht- oder Zusatzlektüre, gingen zu „Olympiaden“ für Deutsch, Mathe oder andere Fächer, büffelten für die Aufnahmeprüfungen nach der 8. Klasse. Freundschaften entstanden und festigten sich. Auch durch das Mitmachen in Chören und Tanzgruppen, die Teilnahme an Schulfesten und Kränzchen sowie die vier gemeinsamen Jahre im Lyzeum vertieften sich die freundschaftlichen Beziehungen. Beim Heranwachsen spürte man Halt und erlebte Zusammenhalt. ten schon vor über 100 Jahren Pflicht und vor allem kostenlos. Einfach eine Selbstverständlichkeit.
Hier nun gibt es andere gesellschaftliche Strukturen, Bedingungen und Voraussetzungen. Schon ab der 3. Klasse lastet ein unermesslicher Druck auf Eltern und Kindern, denn sehr viel hängt von der Bildungsempfehlung in der 4. Klasse ab. Es wird um eine Gymnasialempfehlung oder wenigstens eine für die Realschule gekämpft. Wer es „nur“ auf die Hauptschule schafft, ist von vornherein als Verlierer abgestempelt. Der Tatsache, dass manche Kinder etwas länger brauchen, um ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entfalten, wird nicht Rechnung getragen. Aber sich mit aller Gewalt durchboxen – das haben die Kinder gut gelernt. Wie manche heutzutage auftreten, das hätten wir uns nie und nimmer getraut. Angeben mit Markenklamotten, die neuesten Handys oder MP3-Player vorzeigen können, wo wer im Urlaub war, welche Version Computer- oder Playstation-Spiele man zu Hause spielt oder was man „downgeloadet“ hat – das ist extrem wichtig geworden. Sich gründlich auf den Unterricht vorzubereiten, eine gute, sichere Rechtschreibung zu entwickeln, sich gewählt ausdrücken zu können – in vollständigen, grammatikalisch korrekten deutschen Sätzen und nicht im SMS-Kurzstil, auf „Kanaken-Deutsch“ oder „Denglisch“ – kurz: Wissen erwerben ist für viele eher nebensächlich. Nicht von ungefähr fällt das deutsche Bildungssystem international immer mehr zurück (vom 10. auf den . Rang – Stand September 007). Die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) macht die nahezu nur noch in Deutschland übliche frühe Aufteilung von Zehnjährigen auf verschiedene Schulformen mitverantwortlich für die fehlende Chancengleichheit und den Rückgang der Abiturienten- und Studentenzahlen.
Ob früher alles besser war, lässt sich mit zunehmendem Alter immer schwerer beantworten, zumindest fühlte man sich in der Klassengemeinschaft in der Regel gut aufgehoben.
Während wir uns im rumänischen Schulsystem in konzentrischen Kreisen den für alle Schulen im ganzen Land gültigen Stoff aus überall gleichen Lehrbüchern einprägten, dabei auch geübt waren im Auswendiglernen und Aufsagen, wird hierzulande eher Wert gelegt auf freie Meinungsäußerung, Entwicklung der Fähigkeit zu diskutieren, zu argumentieren, Streitgespräche zu führen, sich durchzusetzen, was natürlich durchaus wichtig fürs Leben ist. Aufsatzformen werden ewig lang geübt, die Grammatik und das Auswendiglernen von Gedichten kommen hingegen zu kurz. Wenn die Schüler Nachmittagsunterricht haben, darf man keine Hausaufgaben verlangen, und etwas über die Ferien zum Lesen aufzugeben ist schon eine Zumutung und ein „Eingriff in die persönliche Freiheit“. Aber wenn das Kind schlechte Noten bekommt, sind die Eltern schnell bereit, den Lehrern die Schuld zuzuschieben. Ich habe auch schon erlebt, dass Eltern Lehrer bedrohten, beleidigten, angriffen, beim Schulamt anschwärzten. Das Ansehen des Lehrers in der hiesigen Gesellschaft ist auf ein Minimum gesunken, während in unserem alten System ein Lehrer noch als Respektperson galt.
Apropos „Freiheit“: Schon beim Studium hat der Student hierzulande die weitgehend freie Wahl, welche Seminare oder Vorlesungen er besucht und welche Prüfungsscheine er erwerben will; die Möglichkeiten, verschiedene Studienfächer zu kombinieren, sind riesig. Als Nächstes hat jede Fachschaft einer Schule die Freiheit, sich aus der Vielfalt an Lehrwerken eines auszusuchen (wobei die Schulbuchverlage rege Werbung Dem rumänischen Fernsehen sei gedankt, dass wir bei Filmen betreiben und ihre Werke anpreisen). Die Deutschlehrer derselin der Originalsprache die Untertitel lesen mussten: So lernten ben Schule entscheiden selbst, welche Texte sie im Unterricht wir besser lesen und erwarben gleichzeitig Englisch- oder behandeln, wie lange sie daran mit der Klasse arbeiten, wie Französischkenntnisse. Mangels anderer Medien konnten wir sie den Stoff vermitteln, welches Buch gelesen wird. Dabei in unserer Freizeit Bücher lesen und verschlangen von Homer fehlen jegliche Art von chronologischer Übersicht oder tiefere über Fontane bis hin zur modernen deutschen und Weltliteratur Einblicke in eine Epoche oder Strömung. Das wird eher am alles, was wir in die Hände kriegen konnten. Rande behandelt. Das alles multipliziere man nun mit 16 Bun-
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desländern, wo unterschiedliche Bildungspläne vorliegen, wo es Grundschulen bis zur 6. Klasse oder Gesamtschulen gibt, wo ständig „Pilotschulen“ zur Erprobung neuerer pädagogisch sinnvoll erscheinender „Modelle“ herhalten müssen und nirgendwo eine Art von Einheitlichkeit zu erkennen ist. Waldorf-, Montessori- oder andere Privatschulen nenne ich nur am Rande. Die Bildungshoheit der Bundesländer ist heilig, auch die Kultusministerkonferenz schafft es nicht, eine bundesweite Vereinheitlichung zu erzielen. Zu groß sind die Unterschiede und Vorstellungen. Wer zum Beispiel in Hessen oder Niedersachsen studiert hat, wird in Bayern oder Baden-Württemberg nicht als Lehrer anerkannt, auch wenn er schon längere Zeit als Lehrer tätig war. Zuerst muss das zweite Staatsexamen noch einmal abgelegt werden, und das kann man erst nach eineinhalb bis zwei Jahren Vorbereitungsdienst (Referendariat). Ähnliches gilt, wenn es um die Anerkennung von Schulabschlüssen geht. Die Reform in Baden-Württemberg zum Beispiel hat uns neue Fächerverbünde beschert, wie zum Beispiel NWA (naturwissenschaftliches Arbeiten), EWG (Erdkunde, Wirtschaftskunde, Gemeinschaftskunde) und SE (Soziales Engagement) – ohne dafür ausgebildete Lehrkräfte und entsprechende Fachräume zu haben. Hinzu kommen DVA (Diagnose- und Vergleichsarbeiten) an allen Schularten in je drei Fächern, deren Sinn und Nutzen sich uns noch nicht ganz erschließt. Für kreatives Projektarbeiten und den Erwerb bestimmter Fertigkeiten – Schlüsselqualifikationen genannt – bleibt kaum Zeit. Ob der Reformhektik und des Konferenzmarathons, den wir letztes Jahr nolens volens
mitlaufen mussten, gehen die nötige Ruhe und auch die Begeisterung, die so mancher von uns Lehrern noch hatte, flöten. Lehrer, die naturwissenschaftliche Fächer unterrichten können, werden immer rarer. Andererseits haben heuer 5.000 Lehrer in Baden-Württemberg keine Stelle im Lehramt bekommen. Unterricht fällt aus, weil es kein verlässliches Vertretungssystem gibt, das ausfallende Stunden auffängt. Und immer wieder heißt es: Es mangelt am nötigen Geld. War früher wirklich alles besser – oder nur anders? Natürlich besteht gerade bei uns auch die Gefahr, im Rückblick alles zu idealisieren. Natürlich war nicht alles besser, und hier ist nun mal eben alles ganz anders. Einiges ist besser, anderes wiederum dringend verbesserungsbedürftig. Dass es schnell geht mit der „Verbesserung“, wage ich trotz aller Reformbemühungen zu bezweifeln. Wir können nur versuchen, unseren eigenen Kindern und unseren Schülern Werte zu vermitteln, die ihre Gültigkeit auch im Medienzeitalter nicht verloren haben: Achtung vor und Freude an Bildung und Wissenserwerb, Respekt den Menschen und insbesondere den Lehrern gegenüber, eine gesunde Wissbegier, die nötige Offenheit und Bereitschaft lebenslang weiter zu lernen. Waltraut Tschurl, Ludwigsburg
Schule oder „Mich wundert, dass ich so fröhlich bin!“ Es heißt, dass die Kindheit (also auch die Schulzeit) der unbeschwerteste und glücklichste Abschnitt im Leben eines Menschen sei. Aber ganz so unkritisch sollten wir diese Periode nicht betrachten. Ich habe den Großteil meines Lebens in der Schule verbracht – als Schülerin wie auch als Lehrerin – und meine Erinnerungen, die ich hier zu Papier bringe, sind durchaus gemischt. Meine Geburt fiel ins Kriegsjahr 1940. Viele Väter wurden zum rumänischen Militär eingezogen, um gegen den Bolschewismus zu kämpfen – an der Seite Hitlerdeutschlands. Am 3. August 1944 jedoch wechselte Rumänien die Fronten, und so wurden aus den ehemaligen Feinden Verbündete und aus den Verbündeten wurden Feinde. Also waren die Deutschen Rumäniens in der damaligen Politik „suspekte Elemente“. Die Folgen waren prägend für unser weiteres Leben. Meine Eltern lebten damals in Brenndorf, wo mein Vater in der Zuckerfabrik als Buchhalter arbeitete. Nach dem berüchtigten 3. August 1944 wurde er aus seinem Dienst entlassen und aus seiner Wohnung geworfen. Begründung: Er war Sachse und Buchhalter, also auch „verdächtig". Der Großvater nahm
uns bei sich in Zeiden auf. Die Wohnverhältnisse waren recht beengt. Gerade siebenjährig machte ich mich zusammen mit anderen kleinen Mädchen und Jungen hoffnungsvoll und ängstlich auf den Schulweg. 8 Erstklässler saßen dicht gedrängt im Zeichensaal. Nicht alle hatten Schulbücher, Schuhe, eine Jause… viele von uns waren elternlos, wenn auch keine Waisen: Russland-Deportation. Die meisten Familien waren auseinandergerissen und sollten es lange bleiben. Am Morgen beteten wir – damals war noch Jesus Christus unser Heiland. Unsere Heilsbringer ab der zweiten Jahrgangsstufe waren Marx, Engels, Lenin und Stalin, deren Bilder von der Vorderwand streng auf uns herabblickten. Wir beteten nicht mehr – wir sangen Loblieder und dankten unseren Befreiern (für die Deportation?) für unsere glückliche Kindheit. Wie krank kann ein solches System nur sein? Inzwischen waren wir in zwei Klassen aufgeteilt und wurden Pioniere. Wir trugen die rote Krawatte, ein Teil der Fahne, deren Tuch vom Blut der Kommunisten gefärbt war. Und stolz sollten wir auf diese Krawatte sein! Die Schizophrenie unserer Erziehung nahm ihren Lauf. Die Lehrer bemühten sich, mit
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den zwei „Wahrheiten“ zu unterrichten und brachten uns das Nötigste bei. Sie formten oder verformten unseren Verstand und unsere kleinen hungrigen Seelen. Wir mussten uns unsere Wahrheit aussuchen, wozu wir wahrlich noch zu jung waren, aber man „arrangierte“ sich, und wir alle bekamen einen weiteren Knick in unserer Psyche. Ich will noch einige Ereignisse erwähnen, die in jenen Jahren unsere Kindheit bestimmten. Am schlimmsten waren wohl die Deportation und deren unselige Folgen, die Verstaatlichung der Schulen und des ganzen Besitzes der sächsischen Bevölkerung, die „proprietari“, die „Evakuierung“ vieler „Ausbeuter“, allgemeine Schikanen... Wir Kinder verstanden zwar nicht, worum es ging, spürten aber die Ungerechtigkeiten und die Demütigungen – und mussten sie aushalten.Aber es gab auch schöne Dinge. Nach der dritten Klasse machten wir eine wunderbare Schulreise. Wir fuhren mit mehreren Pferdewagen auf die umliegenden Dörfer und besuchten dort unsere Kirchen, deren Architektur mich tief beeindruckte. In der siebenten Klasse wurden wir konfirmiert – wir sollten „erwachsen“ sein – und danach wurden wir Mitglieder der UTM. So war das Entstehen eines halbwegs klaren Weltbildes schier unmöglich. Freizeitgestaltung: Völkerball auf der Straße und im Sommer Waldbad, am Sonntag Nachmittag Kränzchen – in den ersten Jahren noch mit gebratenen Kartoffeln und mit „Fitzku“. Und später dann die abendlichen Besuche im Park… Die Ferien verbrachten wir in Zeiden – Geld für Reisen gab’s nicht. Irgendwie habe ich die siebte Klasse abgeschlossen und es geschafft, zusammen mit zehn Zeidner Mitschülern ins Lyzeum nach Kronstadt zu kommen. Für uns war es der erste Schritt in „die große weite Welt“. Eine neue Stadt, neue Lehrer, neue Schulkollegen, ein Bett im überfüllten ungarischen Internat – es war nicht einfach. Meine Erinnerungen an die Schulzeit sind keineswegs nur schön oder gar verklärt. Angst vor schlechten Noten und davor, das kleine Stipendium zu verlieren, Angst, den Erwartungen der Eltern und den Anforderungen der Lehrer nicht zu genügen, Angst, von den Schulfreunden nicht akzeptiert zu werden... Ich erinnere mich aber auch an verständnisvolle und kompetente Lehrer, an sehr interessanten Deutschunterricht und schwierige Physikstunden. Es gab Tanzveranstaltungen, erste Konzertbesuche und erstes insgeheimes Verliebtsein. So freute und quälte ich mich durchs Lyzeum. Und dann die Riesenangst vor der Matura, mit fremden Lehrern – und allen Fächern an einem Tag! So ein Psychoterror! Ich träume jetzt noch manchmal davon. Und dann die Frage nach dem künftigen Beruf. Gerne wäre ich Rechtsanwältin geworden, um mich für meine jugendlichen Ideale von Wahrheit und Gerechtigkeit einzusetzen. Die „ungesunde soziale Herkunft“ hinderte mich daran, wie auch viele andere von uns. Aber das Lehramt war ja auch eine gute Alternative. Also besuchte ich schließlich das Pädagogische Institut in Arad, wurde Grundschullehrerin und war es 40 lange Jahre. Nun stand ich selbst vor der Klasse und sollte Grundbegriffe des Wissens, erste Einsichten und Erkenntnisse vermitteln. Aber auch Werte – und das war ein fast hoffnungsloses Unterfangen
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in der unendlichen Menge an Verlogenheit, überzogenem Patriotismus, an Ignoranz, an Leugnung der Menschenwürde und Überwachungstyrannei. Als Lehrer hatten wir zusätzlich ständig Angst vor der „Securitate“. Ich hatte eine anonyme Anzeige, wurde vor allen Kollegen der Zeidner Schule „kritisiert“ und als „staatsfeindlich“ verdächtigt. Das Vertrauensverhältnis zu den Lehrern war dadurch zerstört. Wenn ich bloß wüsste, wer dieser „Verräter“ war! Nach der Vorladung zur Securitate in Kronstadt und den zermürbenden Gesprächen (mir wurde sogar mit Gefängnis gedroht) wie auch den folgenden Schikanen war ich nervlich am Ende. Das war das Schlimmste, was mir im Verlauf meines Lebens widerfahren ist. Ein weiteres Verbleiben in der alten Heimat war unter solchen Voraussetzungen nicht mehr vertretbar, nicht als Lehrerin und erst recht nicht als Mutter zweier Kinder. Mein Entschluss zur Ausreise stand damit endgültig fest. Ich möchte noch daran erinnern, dass wir Lehrer gezwungen waren, am ersten Schultag, wenn alle voller Erwartungen, voller Mitteilungsdrang sind, per Radio die stundenlange Rede des Genossen Nicolae Ceausescu anzuhören. Dieser Text in rumänischer Sprache war an alle Schüler ab der ersten Klasse bis zu den Studenten des Abschlusssemesters gerichtet. Also verstanden unsere Kleinen gar nichts – aber sie erlebten gleich zu Schulbeginn eine Enttäuschung. Dann öffneten wir erwartungsvoll unser erstes Schulbuch, die Fibel. Auf der ersten Seite: das Bild des geliebtesten Sohnes unseres Vaterlandes, danach die Hymne... Nun folgten acht Jahre Unterricht im Schichtwechsel. Aber der Unterricht begann für die Dorfkinder der Klassen fünf bis acht keineswegs Mitte September. Erst musste die Ernte eingebracht werden – Lehrer und Schüler gingen aufs Feld
Lehrerin Renate Kaiser schätzt, dass ein Kind im Laufe seiner schulischen Karriere ein Jahr auf dem Feld verbracht hat (auf dem Bild Lyzeumsschüler 1974 im Ernteeinsatz).
– auch am Sonntag – "freiwillig" – wochenlang – ohne Bezahlung – bei Hitze und bei Frost – oft mit miserablem Schuhwerk. Dieser „patriotische Einsatz" – ich nenne ihn schlicht Ausbeutung – machte sich spätestens bei der Aufnahmeprüfung in die neunte Klasse bemerkbar. Die Dorfkinder hatten praktisch ein Schuljahr weniger Unterricht gehabt. Feldeinsätze wurden auch im Frühling verordnet, auch den Grundschülern, zum Beispiel am Sonntag Steine einsammeln, um die Kinder vom Konfirmandenunterricht oder vom Spritzengehen fernzuhalten. An manchen Sonntagen erstellten wir Wandzeitungen, welche
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die Errungenschaften des sozialistischen Systems zeigen sollten. Auch klatschten wir Beifall bei den verschiedenen politischen Veranstaltungen. Dem chronischen Papiermangel konnten wir entgegenwirken: Einige Eltern hatten Beziehungen und besorgten die noch fehlenden Hefte aus Bukarest. Die Klassenräume waren kaum geheizt, also saßen die Kinder oft mit Handschuhen da, was das Schreiben unmöglich machte. Außerdem durften wir das Licht nicht einschalten – das im Winter am Morgen um acht Uhr in den Räumen unten im Keller. Zudem war das Wasser abgesperrt. Dementsprechend sahen die Toiletten aus. Das heißt aber nicht, dass Schule nicht dennoch schön sein konnte. Ich liebte meine unschuldigen Schüler und versuchte
mein Bestes zu geben. Es gelang mir wohl nicht immer. Sie mögen es mir verzeihen. Ich hoffe nur, dass wir alles möglichst ohne seelische Dauerschäden überstanden haben – als Schüler wie auch als Lehrer. 1984 kam ich mit meiner Familie nach München. Die „Lehrerschwemme“ machte mir den Einstieg ins Arbeitsleben überaus schwer, aber schließlich hatte ich meine Prüfungen hinter mir und konnte in meinem Beruf arbeiten. Selbstverständlich gab es auch hier Probleme, aber das der zwei Wahrheiten sicher nicht. Ich hatte Glück mit meiner Schule und bin schweren Herzens in den Ruhestand getreten – nach einem reichen Arbeitsleben mit vielen Schatten- und noch mehr Sonnenseiten. Renate Kaiser, München
Gaudeamus igitur: Lasst uns also fröhlich sein
Ansprache während des 30-jährigen Klassentreffens des Bakkalaureat-Jahrgangs 1977 in Bad Kissingen Anfang Juli 2007. War es glückliche Fügung, perfekte Planung, Ironie des Schicksals oder segensreiches Geschenk - wer weiß das heute noch? Wir kamen alle, unsere Lehrer ausgenommen, auf das Jahr genau 1958 zur Welt. Weder bekleidet noch der Sprache kundig, waren wir nichts anderes als nackte Analphabeten, denen es allerlei beizubringen galt. Während unsere Blöße sofort bedeckt wurde, dauerte es noch ganze sieben Jahre, bis unsere Eltern beschlossen, uns in die Schule zu schicken. Mit „Susi am Seil“ und der „Geschichte vom dicken fetten Pfannkuchen“ sollten wir der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig werden und uns dieser Sprache in allen Fächern bedienen. Das war allerdings die enge Sichtweise der meisten Eltern und sogar einiger Lehrer, die Schule nur mit Lernstoffbewältigung gleichsetzten. Ganz anders die Partei. Dank unermüdlichen Fleißes und beispielhaften Betragens gerieten wir bald als Pioniere in ihre Obhut und durften schon in jungen Jahren - geschmackvoll uniformiert - defilieren, ein Privileg, das der Mehrheit der Weltbürger bis heute verwehrt geblieben ist. Der weisen Führung der Partei und ihres auf jedem Kongress einstimmig wiedergewählten Führers haben wir es zu verdanken, dass wir im Laufe der Jahre zu vielseitig entwickelten Persönlichkeiten heranreiften. Wir waren nicht der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen ausgeliefert, nein, wir wurden durch Arbeit für die Arbeit erzogen. Welche Weitsicht! Als vergnügte Erntehelfer lernten wir bis spät in den Herbst hinein Kartoffeln, Zwiebeln, aber auch gefrorene Rüben und Möhren zu ernten. Nicht einmal sonntags waren wir hilflos der Freizeitplanung ausgeliefert. Ja, auch da wurde für uns gesorgt im Rahmen der erhebenden Aktivitäten der Patriotischen Garde. Was kann es Spannenderes geben für junge Menschen - beiderlei Geschlechts natürlich -, als sich im Umgang mit Gewehren zu üben. Wie viel Vertrauen schenkte uns doch die Partei, wenn man bedenkt, dass heutzutage nicht einmal virtuelle Kampfspiele gern gesehen sind. Ich glaube, dass ich da für alle sprechen kann, wenn ich sage,
dass wir uns gerne all dieser Aktivitäten erinnern, die unser Schülerleben so abwechslungsreich machten und uns stets das Gefühl gaben, für das blühende Vaterland nützlich zu sein und einen kleinen Beitrag zur vorzeitigen Erfüllung des Fünfjahresplanes zu leisten. Allerdings wurden diese ebenso zahlreichen wie sinnvollen Tätigkeiten gelegentlich durch pädagogisch fragwürdigen Frontalunterricht unterbrochen. Beiträge von Seiten der Schüler wurden nur nach vorherigem Melden gestattet, ja, sogar anregende Gespräche mit dem Nachbarn rigoros unterbunden, was manchmal zu einer gespenstischen Ruhe in den Klassenzimmern führte. Es ist eine traurige Tatsache, dass während des Unterrichts den individuellen Bedürfnissen der Schüler nicht im Geringsten Rechnung getragen wurde. Wir durften uns weder jederzeit verbal äußern noch wiederholt zur Toilette gehen, geschweige denn - unserem Bewegungsdrang folgend - hin und wieder eine Runde im Klassenzimmer drehen, ohne mit unangenehmen Konsequenzen rechnen zu müssen. Um wie vieles leichter haben es da unsere Kinder. Pause und Unterricht stehen heutzutage nicht mehr in krassem Gegensatz zueinander, sondern gehen oft fließend ineinander über. Darüber hinaus wird durch zahlreiche Unterrichtsausfälle dem ausgeprägten Erholungsbedürfnis sowohl der Schüler als auch der Lehrer Rechnung getragen. Ja, wir müssen zugeben, die Pädagogik hat große Fortschritte gemacht. Wir mussten noch Stunde um Stunde den Ausführungen unserer Lehrer lauschen, ungeachtet dessen, wie veraltet der Stoff war. Ich denke da vor allem an den Deutschunterricht, in dem wir exzessiv die ganzen literarischen Strömungen und das auch noch in chronologischer Reihenfolge lernen mussten. Nicht nur Goethe und Schiller, nein, sogar Novalis, Hebbel, Keller, Grillparzer, Fontane, um nur einige dieser verstaubten Autoren zu nennen, wurden uns aufgezwungen, obwohl die damalige Gegenwartsliteratur durchaus einiges zu bieten hatte. Man denke da nur an Hans Liebhardt.
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war ihm ein Herzensanliegen, seine Eleven auf die genaue Einhaltung der Hosenbeinweite, die Beschaffenheit der Strümpfe (ich sage nur „ciorapi tetra“) und die männlichen Mitschüler auf die Länge der Haarpracht hinzuweisen. Er wurde nicht müde, unsere Jungs an einem Tag gleich mehrmals zum Friseur zu schicken, bis sie so aussahen wie manche von ihnen heute. Welcher Schulleiter würde diese Bürden heutzutage noch auf sich nehmen? Welcher Direktor kümmert sich heute denn noch um die Kleidung oder gar die Frisur seiner Schüler? Die Ärmsten werden mit diesen Entscheidungen alleingelassen. Welch enorme Belastung daraus für eine zarte Kinderseele erwächst, können wir nur erahnen. Aus der liebevollen Fürsorge unseres unvergessenen Direktors wurden wir im Juni 1977 nach zwölf gemeinsamen Schuljahren und der abschließenden Matura jäh entlassen, um einen Beruf zu erlernen, eine Familie zu gründen und vor allem dem Sozialismus weiter zu dienen. Letzteren Auftrag nahmen die meisten von uns bedauerlicherweise nicht ernst - Undank ist bekanntlich der Welt Lohn. Sie zogen es vor, in freier Wildahn, im wilden europäischen Westen sozusagen, ihren Weg zu machen. 30 Jahre sind seither ins deutsche Land gegangen. 30 Jahre Kapitalismus haben deutliche Spuren hinterlassen. Die klare Sicht wurde eingetrübt und nur mit Brille lassen sich Nähe und Ferne einigermaßen erkennen. Vom vielen Haareraufen sind dieselbigen wesentlich weniger geworden - unser ehemaliger Direktor hätte seine Freude daran. Zwischen den grauen Haaren wachsen immer weniger blonde oder braune Strähnchen. Und Anfang der 70er Jahre richtete man in den Schulen naturwissenschaft- das sind nur die auf den ersten Blick sichtbaren Zeichen. Ich liche Labors ein, in denen die Schüler den Praxisbezug zum theorewill mich darauf beschränken und hier nicht weiter ins Detail tisch Gelernten bekommen sollten. gehen. Den Kummerspeck und die ausgebissenen Zähne lasse Musik will ich hier nicht unerwähnt lassen, ein Fach, das zu ich hier bewusst unerwähnt. unserer Zeit - völlig an der Realität vorbei - mit Singen in Ver30 Jahre sind wir nun getrennte Wege gegangen, haben die bindung gebracht wurde. Kein Wort vom Quintsextakkord, geunterschiedlichsten Berufe gelernt, einen Partner gefunden, schweige denn von den harmonischen Chiffrierungssystemen Nester gebaut und, nach archaischem, heutzutage nur noch seloder gar den zyklischen Akkordbildungen. Entsprechend sind ten gepflegtem Brauch, sogar Nachwuchs gezeugt und uns um unsere Wissenslücken, unter denen wir im Alltag nicht selten dessen Aufzucht gekümmert. zu leiden haben. Zwölf gemeinsame Schuljahre sind jedoch offensichtlich Sport fand, wie alle anderen Fächer auch, regelmäßig statt. ein so stabiles Fundament, dass wir auch nach 30 Jahren noch Unsere Lehrer gönnten weder sich noch uns die notwendigen Lust haben, miteinander zu jubilieren. Wir wollen es nicht Unterrichtsausfälle. Besonderer Höhepunkt der Sportpädagogik versäumen, an dieser Stelle dem rumänischen Schulsystem, im war der Dauerlauf am Ostermontag, den wir im romantischen Besondern der Unterrichtsministerin Suzana Gadea sowie ihrem Ambiente des Erlenparks absolvieren durften. Was diese Aktion Vorgänger Paul Niculescu-Mizil zu danken dafür, dass sie es uns für intensive Gefühle bei uns Schülern auslöste, ist kaum in ermöglicht haben, so viele Jahre gemeinsam die Schulbank zu Worte zu fassen. drücken und uns zahlreiche Schulwechsel erspart haben. Ganz besondere Fürsorge ließ uns unser Schulleiter im Lyzeum angedeihen. Er war, man muss es einfach anerkennen, Drum: ein begnadeter Pädagoge mit Gespür für die wichtigen Dinge Vivat academia, vivant professores! im Leben eines Schülers. Könnten wir je vergessen, wie er uns Vivat membrum quodlibet, Mädchen stets freundlich daran erinnerte, das schicke weiße Vivant membra quaelibet, Bändchen zu tragen und die Länge unserer sorgfältig ausgeSemper sint in flore! suchten Uniform zu beachten? In manchen Fällen empfahl er Frei übersetzt: Ein Hoch auf die Schule, ein Hoch auf die Lehsogar noch im letzten Schuljahr, eine neue Uniform zu besorrer! Ein Hoch auf die Schüler, mögen sie immer in Blüte stehen! gen, eine, die das Knie bedeckend, unsere Jungs oder gar die Lehrer in ihrer Konzentration auf das Wesentliche beließ. Es Netti Königes, München
Der Geschichtsunterricht bescherte uns ein profundes Wissen der rumänischen Historie. Drei Schuljahre, das vierte, das achte und das zwölfte, verwendeten wir auf unser Land, was dazu führte, dass wir bis heute dem furchtbaren, nein, ich meine natürlich fruchtbaren Stefan cel Mare, dem weltberühmten Vlad Tepes (über dessen Fruchtbarkeit wenig überliefert ist, dafür umso mehr über seine Furchtbarkeit) oder gar dem tapferen Ion Voda cel Cumplit, der in seiner langen Regierungszeit von ganzen zwei Jahren die Türken das Fürchten lehrte, ein ehrendes Andenken bewahren. Die Mathematik-, Physik- und Chemielehrer verschlossen sich konsequent neuesten erziehungswissenschaftlichen Erkenntnissen. Nie durften wir an Gruppentischen in häufig wechselnder Besetzung unsere persönlichen Eindrücke unangemeldet zum Besten geben. Damit nicht genug, wir wurden sogar gezwungen, ohne Taschenrechner zu den richtigen Ergebnissen zu kommen, ein heute unvorstellbarer Vorgang, der an Grausamkeit grenzt.
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aus der alten heimat
Jugendgottesdienst – dynamisch und locker Als am Sonntag Vormittag des 15. Juli die Gemeindeglieder zum Gottesdienst kamen, war ihnen klar: Heute wird der Gottesdienst anders gestaltet als sonst, nämlich dynamisch und locker. Der Taufstein war aufgedeckt und darauf brannte eine der großen Altarkerzen. Daneben lagen viele kleine Teelichter bereit, um angezündet zu werden. Im Kirchenraum waren schon die Jugendlichen aus Lindow, Templin und Zeiden versammelt, und für die hinzukommenden Gemeindeglieder wurden Faltblätter verteilt mit dem Programm des Jugendgottesdienstes. Nach dem schwungvollen Orgelvorspiel von Klaus Dieter Untch begrüßte Stadtpfarrer Klaus Martin Untch die anwesenden Gäste und lud sie ein, offen für die Form des bisher nicht bekannten Jugendgottesdienstes zu sein. Aus den Faltblättern wurden moderne christliche Jugendlieder gesungen. Religionspädagoge und Katechet Dirk Bock aus Lindow stimmte die Lieder mit seiner Gitarre an. Die Lesungen wurden von Jugendlichen abgehalten. Vor der Predigt fand ein kurzes Verkündigungsspiel statt. Eine Gruppe Jugendlicher suchte offenbar zielstrebig, aber dennoch jeder in einer anderen Richtung den Weg zum Kreuz, bis sich schließlich alle gemeinsam sichtlich verblüfft am Altar trafen, wo sie trotz verschiedener Wege
das gemeinsame Ziel gefunden hatten. Die Predigt hielt Katechet Dirk Bock. In bewegenden Worten führte er vor Augen, wie das Ziel Jesu mit Jung und Alt gemeinsam neu entdeckt werden kann. Nach der Predigt wurde ein gemeinsames Fürbittengebet abgehalten, wobei die betenden Jugendlichen je ein Teelicht am Taufstein anzündeten. Ein kleines Lichtermeer entflammte. Während des Schlusslieds leisteten alle Anwesenden der Aufforderung Folge, stehend einander die Hände zu reichen. Nach dem Gottesdienst waren die Jugendgruppen zum Essen im Festsaal der „Aluniş"-Suppenküche eingeladen. Unser Kurator Arnold Aescht hatte ein Mittagessen organisiert. Nach dem leckeren Schmaus folgte ein geselliger Nachmittag mit Gesang, Tanz und feierlichen Tischreden. Die Stimmung war lustig. Jung und Alt, Gäste und Gastgeber feierten ungezwungen und locker, als hätten sie sich schon lange bestens gekannt. Damit aber war der Tag noch längst nicht ausgeklungen, denn am Abend wurde in der Jugendscheune das riesige Geschenk der Gäste gemeinsam ausgepackt und aufgestellt: ein Kicker, das Fussballspiel für geschickte Hände, schnelle Reflexe und alle, die dynamisch und locker sind. Ralf Untch, Zeiden
Erlebnisreiche Sommerrüste – Begegnung mit Partnerjugendgruppe Templin-Gransee Unsere Jugendgruppe hatte das Vergnügen, ab Mitte Juli als Gastgeber und Begleiter die Sommerrüste gemeinsam mit ganz lieben Gästen zu erleben. Es ist die Rede von den Jugendgruppen des Partnerkreises Templin-Gransee, welche zum zweiten Mal eine Rumänienreise unternahmen. Konkret handelte es sich um die Jugendgruppe Lindow, geleitet von Katechet und Jugendpädagoge Dirk Bock, an die sich die Jugendgruppe Templin unter der Leitung von Jugendleiter Lutz Böning anschloss. Ein weiterer Betreuer der Gäste war Christoph Kunert, zuständig für die praktischen Angelegenheiten während des Besuchs. Diese Begegnung wurde gefördert vom Rumänienausschuss der Superintendentur Templin, welche Frau Gabriele Lehmann leitet, die eine Schlüsselrolle im wohltätigen Bereich für die Zeidner Kirchengemeinde einnimmt. Seit vielen Jahren erfreut sich unsere Kirchengemeinde einer regen Partnerschaft mit dem Kirchenkreis Templin-Gransee. Durch die Förderhilfe über den Rumänienausschuss konnte sie bereits mehrere Projekte verwirklichen. Eines davon ist unsere Jugendarbeit und das Herrichten einer Jugendscheune in unserem Pfarrhof. Einmal schon besuchten uns vor einigen
Jahren die Jugendlichen aus dem Kirchenkreis Templin-Gransee. Danach hatte auch unsere Jugendgruppe die Gelegenheit, während einer Deutschlandtour die Jugendlichen aus dem Partnerkirchenkreis zu besuchen. Eine Tradition erlebnisreicher Austauschmöglichkeiten nahm ihren Anfang. Diese Tradition fand nun in diesem Sommer ihre Fortsetzung. Wir haben die wichtigsten Höhepunkte dieser Begegnung in einem Tagebuch festgehalten. Ausschnitte davon werden in unserem Jugendblatt „Juvenes Cidiniensis“ sowie auf der Zeidner Homepage erscheinen. Es handelt sich um erlebnisreiche Sommertage, eingebunden in eine Jugendrüstzeit mit Ausfahrten, Ausflügen ins Gebirge, ans Meer und Begegnungen mit Zeidner Gemeindegliedern sowie Presbytern. An dieser Stelle wollen wir uns im Namen der Zeidner Jugendgruppe bei allen bedanken, die zum guten Gelingen dieser Begegnung beigetragen haben: Gabriele Lehmann, Dirk Bock, Lutz Böning, Christoph Kunert, Stadtpfarrer Klaus Martin Untch, Kurator Arnold Aescht, Zeidner Presbyterium und Jugendwart Klaus Dieter Untch. Redaktion Zeidner Jugendgruppe
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aus der alten heimat
Umgestaltung des Stadtzentrums in der Endphase
Die Arbeiten gehen zügig voran.
Ursprünglich sollte die neu gestaltete Promenade im Zentrum im September fertig werden. Die Stadtverwaltung teilte mit,
dass die Arbeiten sich in der Endphase befänden. Die Anwohner im Stadtzentrum wurden von der Stadt aufgefordert, ihre Häuserfassaden zu renovieren, um damit auch zur Verschönerung des historischen Stadtkerns beizutragen. Anfragen bei der Evangelischen Kirchengemeinde, ob die Außenseite der Ringmauern an der Kirchenburg auch renoviert würden, ergaben, dass dies wegen fehlender Mittel in nächster Zeit nicht realisierbar sei. Auch die im Alten Rathaus, der heutigen Poliklinik, eingemieteten Hausärzte wurden angehalten, sich finanziell an der Renovierung der Fassade dieses Gebäudes zu beteiligen. Einige Ärzte haben – trotz Denkmalschutzes – hier einige Isolierglasfenster eingebaut. Die Ärzte allerdings verweisen darauf, dass das Gebäude der Stadt gehöre und diese auch für Renovierungsarbeiten zuständig sei.
Traktoren und Fuhrwerke auf Nebenstraßen verbannt und neue Tempolimits eingeführt Schon seit einiger Zeit dürfen Traktoren und Fuhrwerke nicht mehr auf den Nationalstraßen verkehren. Für Zeiden sind das die Langgasse, das Stadtzentrum, die Mühlgasse und die Kronstädter Straße, die Teil der Nationalstraße DN 1 / E 68 sind. Freie Durchfahrt für diese Straßen muss man sich von der Stadtverwaltung genehmigen lassen. Nichtsdestotrotz fahren diese Fahrzeuge immer noch über die genannten Straßen – selbst der stadteigene Traktor hält sich nicht an die neuen Verkehrsregeln. Die Verkehrspolizei hat bisher beide Augen zugedrückt. Zudem wurden die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Rumäniens Straßen im Oktober neu geregelt. Nach einem Regierungsbeschluss sollen in Rumänien folgende Tempolimits gelten: innerorts 60 km/h, außerorts 10 km/h und auf Autobahnen 130 km/h. Somit würde Rumänien zum europäischen Land mit den höchsten zulässigen Geschwindigkeiten im inner- und außerörtlichen Verkehr werden.
Der Kreisverkehr ist auch in Zeiden angekommen.
Drei Märkte in Zeiden Obwohl es in Zeiden mittlerweile drei Märkte gibt, ist die Zahl an Gemüse- und Obstständen relativ klein. In der neuen Markthalle in unmittelbarer Nähe des Rathauses an der Kronstädter Straße gibt es mittlerweile lediglich Gebrauchtkleidung zu kaufen, obwohl hier eigentlich ein Gemüse- und Obstmarkt entstehen sollte. Auf dem Markt im Măgura-Viertel gibt es neben Gebrauchtkleidung auch landwirtschaftliche Produkte im Angebot. Die
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Standmiete beträgt hier 00 Lei (ca. 60 Euro) im Monat. Die Preise liegen bei 1,50 Lei (ca. 0,45 Euro) für ein Kilogramm Kartoffeln, 3,50 Lei (ca. 1,05 Euro) für Tomaten, 6 Lei (ca. 1,80 Euro) für Trauben und 1,50 Lei (ca. 0,45 Euro) für Weißkohl. Der dritte und jüngste Zeidner Markt befindet sich in der Friedhofsgasse. Weil hier keine Standmieten gezahlt werden und die Preise daher in der Regel günstiger sind, kommt dieser Markt bei den Leuten sehr gut an.
aus der alten heimat
„Adevărul“ berichtet über Zeidner Sachsen nemţi“ steht der 79-jährige Otto Aescht, der als langjähriger Kapellmeister der Zeidner sächsischen Blaskapelle vorgestellt wird. Otto Aescht berichtet über die Enteignung nach dem Zweiten Weltkrieg und die Deportation in die Sowjetunion sowie über die Blaskapelle nach dem Krieg. Nach der Auswanderungswelle 1990 hatte Otto Aescht eine neue Blaskapelle mit Zeidner Rumänen ins Leben gerufen, die sich aber mittlerweile wieder aufgelöst hat. Aescht spielt schon seit Jahren auch in der von Ernst Fleps geleiteten Burzenländer Blaskapelle in Kronstadt mit. An Auswanderung nach Deutschland habe er nie gedacht, wird Aescht zitiert. Zwei Brüder habe er dort, ihm habe es aber dort nicht gefallen, er sei in Zeiden zufrieden. In Zeidner Mädchen in Tracht (1918). einigen Sätzen wird auch das Schulfest der Zeidner sächsischen Im September berichtete „Adevărul“, eine der auflagenstärks- Bevölkerung beschrieben. Der Artikel zitiert ferner die Geten Tagezeitungen Rumäniens, über die in Zeiden verbliebenen schwister Günther und Karina Eiwen, die bedauern, dass es in Zeiden kaum noch sächsische Jugendliche gibt. Sachsen. Im Mittelpunkt des Artikels „Dacă e fanfară, sunt şi
Orientierungslauf im Zeidner Waldbad Einen Orientierungslauf im Zeidner Waldbad und den umliegenden Wäldern organisierte der Zeidner Munizipalsportclub vom 1. bis 3. September. Die Teilnehmer wurden in drei Klassen eingeteilt: Kinder bis neun Jahre, Jugendliche von zehn bis neunzehn Jahren sowie die Altersklasse der über Zwanzigjährigen. Zwei Aufgaben waren zu bestehen: Erstens musste ein
festgelegter Parcours in fünf bis acht Stunden bewältigt werden und zweitens ein Orientierungslauf mit Zeitmessung durch unterschiedliches Gelände . Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde auch ein Wettbewerb „Goldener Parasol“ ausgetragen, der Gewinner konnte einen Parasolpilz mit 30 Zentimeter Durchmesser präsentieren.
Beseitigung von Erdbebenschäden geübt Am 11. Oktober fand in Zeiden eine Übung statt, in der die Beseitigung von Schäden geübt wurde, die bei einem Erdbeben entstehen könnten. Die mehrstündige Übung fand im Bereich der „Deutschen Schule", Hinter der Kirche, in der Friedhof- und Marktgasse sowie in einem Block des Măgura-Viertels statt. Zweck der Übung, bei der auch der Kronstädter Präfekt sowie mehrere ausländische Beobachter anwesend waren, war, im Notfall für diese Rettungsmaßnahmen gerüstet zu sein. Die „Hauptshow“ mit Gasaustritt, Explosion, Rauchentwicklung
und Bergung von Verletzten fand im Gebäude der alten Mädchenschule statt, das heute als Ruine im Stadtzentrum steht. Die Schüler der benachbarten „Deutschen Schule" wurden mit zwei Bussen „evakuiert“. Das Ganze fand unter den Augen zahlreicher Schaulustiger statt, die sich nach Angaben der Zeitung über manche Situation während des „Rettungseinsatzes“ köstlich amüsierten. „Sollten uns die Behörden in dem zur Schau getragenen Tempo retten wollen, würden wir in der Zwischenzeit zehn Mal sterben“, so der bissige Kommentar mancher Zuschauer.
Neue Abteilung im Krankenhaus eröffnet Die neue Rheumatologie-Abteilung im dritten Stockwerk des Zeidner Krankenhauses wurde nach umfassenden Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten eröffnet. Die Einweihungshandlung nahm Pfarrer Flavius Munteanu von der Krankenhauskapel-
le „Sf. Pantelimon“ im Beisein von Vertretern der Stadt- und Kreisverwaltung vor. Laut Angaben von Vizebürgermeister Călin Ivan ist angedacht, im vierten Stock des Krankenhauses ein Hospiz einzurichten.
Quelle: Transilvania Expres Kronstadt, Lokalausgabe Zeiden. Zusammengestellt von Rainer Lehni.
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aus der nachbarschaft
10. Zeidner Ortsgeschichtlicher Gesprächskreis (ZOG) Neues Thema stößt auf Interesse
Die Teilnehmer des 10. ZOG vor der St. Andreas Kirche in Augsburg.
Am 8. April 007 fand im Gemeindesaal der St.-Andreas-Kirche in Augsburg der 10. Zeidner Ortsgeschichtliche Gesprächskreis (ZOG) statt, zu dem 37 Teilnehmer, die mehrere Generationen vertraten, angereist waren. Organisator Helmuth Mieskes überbrachte in seiner Eröffnungsansprache die Grüße der Altnachbarväter Balduin Herter und Volkmar Kraus, die aus privaten Gründen bei diesem 10. – dem selbsternannten Jubiläumsgesprächskreis – nicht dabei sein konnten. Nach einem Begrüßungssekt und willkommenen Kaffee- und Brezelfrühstück, das Hannelore und Jürgen Scheiber mit ihrem fleißigen Helferteam organisiert hatten, leitete Mieskes zum neu gewählten Thema „Volksgruppenzeit, Kriegszeit, Nazizeit und Nachkriegszeit in Zeiden“ über. Zunächst erläuterte er, wie es zur Auswahl dieses Themas gekommen war, und erzählte, wie der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft sich in seiner Frühjahrssitzung 007 in Dinkelsbühl eingehend mit der Thematik befasst und nach kontroverser Debatte diesen durchaus heiklen Bereich für den 10. Gesprächskreis zur Aufarbeitung freigegeben hatte. Mieskes wies in seiner detaillierten Einführung auf die Schwierigkeiten mit der Vergangenheitsbewältigung bei uns Siebenbürger Sachsen hin und erwähnte insbesondere die bisher unbefriedigenden und lückenhaften Publikationen, die Zeidens Geschichte in den Jahren 1933 bis 1949 und darüber hinaus sogar bis 1956 betreffen. Abschließend betonte er, dass der
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Gesprächskreis nicht den Anspruch habe, die Geschichte dieser Zeitspanne wissenschaftlich und archivarisch genau zu dokumentieren, nach Schuldigen zu fragen oder eine Klassifizierung nach Gut und Böse vorzunehmen. Vielmehr soll es darum gehen, für die interessierten Teilnehmer Antworten auf Fragen zu finden wie: Wie war das damals in Zeiden? Wie haben die Zeidner/innen diese Zeit erlebt? Welche markanten Begebenheiten aus dieser Zeit sind für uns so wichtig, dass man sie zur Kenntnis nehmen und festhalten muss? Mit Tagebuchaufzeichnungen von Michael Königes vom 3. August 1944 bis 1. Januar 1945 erfolgte dann der Einstieg in die Materie. Liest man die Aufzeichnungen dieses kritischen Beobachters, kann man die Stimmung nach dem Umsturz vom 3. August 1944 in Zeiden miterleben, die Ängste in der Einwohnerschaft nachfühlen, die schlimmen Befürchtungen erahnen, die sich später bewahrheiten sollten. Mit dem Beitrag „Zwischen Himmel und Hölle – Erinnerungen aus den Jahren 1940 bis 1945“ trug Netti Königes Tagebuchaufzeichnungen ihrer Mutter Hedwig Voinea, geb. Martonyi, vor. Im Gegensatz zu Michael Königes, der sich in seinen Notizen fast ausschließlich mit den Geschehnissen in der Gemeinde beschäftigte, wurde der Zuhörer durch diese Erinnerungen mit der persönlichen Lebensgeschichte von Hedwig Martonyi, ihrem beruflichen Werdegang und der Deutschen Jugendorganisation im Banat und in Siebenbürgen in den Jahren nach 1939
aus der nachbarschaft
konfrontiert. Dabei erfuhr er Interessantes über die nationalsozialistische Jugendarbeit, die Bedeutung des Pflichtjahres, die Tagesabläufe in der Führerinnenschule, die Stationierung der deutschen Soldaten und die Rekrutierung von Freiwilligen in Zeiden, die schicksalhafte Nacht zum 3. August 1944 und vieles mehr. Der dritte Beitrag „Die bewegte Lebensgeschichte eines 18Jährigen – 1941, ein junger Zeidner auf dem Weg ins Reich“, der von Helmuth Mieskes vorgetragen wurde, beschäftigte sich hauptsächlich mit den einfachen, aber für die damalige Zeit durchaus verständlichen Beweggründen eines jungen Zeidners, der 1941 der Einberufung zum rumänischen Militär entfliehen und an der Seite von deutschen Soldaten in der deutschen Wehrmacht für sein Vaterland Deutschland kämpfen wollte. Der emotionale Beitrag, der auszugsweise persönlichen Lebenserinnerungen entnommen war, machte in besonderer Weise (stellvertretend für viele) die nationale Gesinnung eines jungen Zeidners in der damaligen Zeit und die Identifizierung mit der damals verbreiteten nationalsozialistischen Ideologie deutlich. In dem von Monika Santa, geb. Maior, vorgetragenen Beitrag „Die gejagten Sachsen in Zeiden im Jahr 1945“ versucht Otto Christel (damals 17 Jahre alt) seine Erinnerungen an diese Zeit zusammenzufassen und seine Erlebnisse authentisch zu schildern. Besonderes Augenmerk richtet er dabei auf die Geschehnisse bei der Einsetzung der neuen Eigentümer („propietar nou“) auf die sächsischen Höfe in Zeiden, die von Hass erfüllten Aktivitäten des „frontul plugarilor“ gegen die Sachsen, auf die zwangsweise Einweisung von Sachsen ins Lager „Tränengrube“ nach Kronstadt und auf das karge Lagerleben im Arbeitslager Bradet bei Persani. Besonders in diesem Beitrag wurde deutlich, wie wichtig es ist, Zeitzeugen weiterhin zu befragen und sie zu ermuntern, die eigenen Erinnerungen zu Papier zu bringen.
und dass die Diskussion und das Gespräch unbedingt fortgeführt werden müssen. Vorläufiges Fazit: Bei den Teilnehmern besteht das Bedürfnis, das Thema intensiv weiter zu verfolgen, wodurch die ZOG-Verantwortlichen sich ermuntert fühlen, verstärkt Befragungen bei Zeitzeugen durchzuführen. Mit Informationen zu bestehenden Dokumentationen, an denen weitergearbeitet wird (Laientheater Zeiden, Zeidner Waldbad, Zeidner Persönlichkeiten, zweisprachige Kurzchronik Zeiden/ Codlea), oder zu neuen ZOG-Vorhaben, die in der Warteschleife stehen (Lexikon Zeiden), leitete Mieskes am späten Nachmittag zu einer Diatonvorführung von Willi Roth (Augsburg) über. Mit der Aufzeichnung „Das Zeidner Kronenfest von 1978“ aus seiner Diatonserie „Das Burzenland im Festgewand“, einem wahrhaft gelungenen Zeitdokument, bot Roth zum Schluss ein willkommenes Kontrastprogramm, was die Teilnehmer ihm mit berechtigtem Applaus dankten. Damit ging ein interessanter Gesprächskreis mit der wichtigen Erkenntnis zu Ende, dass für uns Zeidner 007 die Zeit durchaus reif ist für die Auseinandersetzung mit den geschichtsträchtigen Jahren 1933 bis 1949. Es bleibt zu hoffen, dass die notwendige und erneut eingeforderte Mitarbeit und vor allem unerlässliche Zuarbeit dazu führen, dass bestehende Geschichtslücken in der Geschichte Zeidens für uns alle zunehmend zufriedenstellend geschlossen werden. Mit dem Dank von Nachbarvater Udo Buhn an Helmuth Mieskes für die Vorbereitung und Durchführung des Gesprächskreises und dem Dank aller Teilnehmer an die Adresse der Augsburger Helfer und Gastgeber für die köstliche Bewirtung wurde der 10. Gesprächskreis beendet. Helmuth Mieskes, Böbingen
Der letzte Beitrag „Erlebnisbericht eines 15-Jährigen aus dem Lager Tränengrube im Jahr 1945“, den Hannelore Scheiber für Erwin Hans Aescht vortragen durfte, verschaffte dem Zuhörer einen Einblick in die Hintergründe der Einweisung von Zeidner Familien ins Arbeitslager „Tränengrube“ und die 1945 dort herrschenden Zustände und Lebensbedingungen. Auch wenn diese zwangsweise Einweisung nur wenige Tage dauerte, war in Erwins präzisem Beitrag die Angst vor dem morgigen Tag und die plagende Ungewissheit über das Schicksal der Familie zu spüren. Da sich nach jedem Beitrag die Möglichkeit zur Diskussion ergab, machten vereinzelte Wortmeldungen und Klarstellungen deutlich, dass besonders bei der älteren Generation nach wie vor noch nicht mitgeteiltes Wissen über diese Zeit vorhanden ist. Viele Stichwörter, Begriffe und auch Namen riefen Erinnerungen wach. Beiträge zu verschiedenen Fragen, die diese Zeit Helmuth Mieskes ist das „Mädchen für alles“ im ZOG und lässt sich die betreffen, machten deutlich, dass durch die Fülle der gehörten gute Laune trotz vieler Arbeit nicht nehmen. Berichte der Wunsch selbst zu erzählen geweckt worden war Übrigens: Helmuth Mieskes sucht „ZOG-Mitarbeiter“!
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aus der nachbarschaft
Dinkelsbühl 2007: Eindrücke vom Heimattag Pfingsten - neben Weihnachten und Ostern ein großes Fest des Kirchenjahres - hat für den Christen im Allgemeinen zwei Bedeutungen: - die Ausgießung des Heiligen Geistes und - die Gründung der Kirche. Jedoch für den Siebenbürger Sachsen im Besondern kommt noch eine wichtige Bedeutung hinzu, nämlich der alljährliche Heimattag in Dinkelsbühl, dieses Jahr unter dem Motto „Wir in Europa“.
ner nahmen im Trachtenzug ihrer jeweiligen Kreisgruppe teil oder spielten in einer Blasmusikkapelle. Immer wieder freuten wir uns, einen Bekannten zu entdecken. Zu entdecken gab`s wie jedes Jahr eine Menge: viele Freunde und Bekannte von nah und fern (sogar aus den USA aus Colorado war Erwin Stolz angereist) – einige, die man 40 Jahre nicht gesehen hatte –, interessante Reden und Vorträge sowie verschiedene Ausstellungen. Jeder konnte etwas erfahren, bestaunen oder kaufen. Und immer wieder Blasmusik und sächsische Tänze. Baumstriezel, Cremeschnitt und Mici erinnerten auch kulinarisch an die alte Heimat. Wenn nur die Schlangen nicht so lang gewesen wären! Aber schließlich hatten auch die ihren Erinnerungswert! An diesem Pfingstsonntag schien meist die Sonne, allerdings regnete es zwischendurch, leider auch beim abendlichen Fackelzug. Ergreifend dann die Feierstunde an der vor 40 Jahren eingeweihten Gedenkstätte.
Hoffentlich treffen wir uns nächstes Pfingsten wieder und vielleicht kommen noch mehr Trachtenträger. Ich glaube, dass dieses offene Bekenntnis zu unserer siebenbürgischen Herkunft immer wieder wesentlich ist und uns gut tut. Heimat braucht Die kleine Zeidner Mannschaft steht bereit, um während des Dinkelsjeder, auch wenn wir sie verschieden definieren. Gerade wenn bühler Heimattages mitzumarschieren. „Wir in Europa“ leben, brauchen wir Wurzeln, das Gefühl der Zugehörigkeit und auch der Zusammengehörigkeit. Und deshalb möchte ich diesen wunderbaren Heimattag der Siebenbürger Für den Touristen im Allgemeinen sind in diesem schönen, mittelalterlichen Ort besonders sehenswert: die historische Alt- Sachsen nicht missen. stadt (die im Zweiten Weltkrieg verschont geblieben ist) mit ih- Renate Kaiser, München rer Wehranlage und den 16 Türmen, mit prächtigen Fachwerk- und Giebelhäusern sowie dem herrlichen gotischen Münster St. Georg, aber für den Sachsen im Besondern - die Schranne und das Festzelt. Und für uns Zeidner der „Dinkelsbühler Hof“. In diesem Jahr haben sich trotz ungünstiger Wettervorhersage ungefähr 11 000 Sachsen eingefunden, davon rund 70 Zeidner. Nach dem festlichen Gottesdienst konnten die Zuschauer einen großartigen Trachtenzug bewundern, der von Rainer Lehni, dem stellvertretenden Bundesvorsitzenden und stellvertretenden Nachbarvater, eröffnet wurde. Malerische Trachten zogen an uns vorbei, die verschiedenen Blaskapellen spielten - wir klatschten beeindruckt. Und dann: die Zeidner Fahne, die Rüdiger Nierescher trug. Ihm folgten Harriet und Thorsten Kraus, Ralf Ziegler, Marianne und Hermann Kassnel, Anneliese und Rudi Werner, Dorothea Mieskes, Hans Schuster, Günther Bergel, Hans-Otto Zerwes, Manfred Kuwer und unser Nachbarvater Udo Buhn. Wir waren begeistert! Übrigens wurden die Trachtenträger seitens der Nachbarschaft mit einem Gutschein im Wert von zehn Euro „belohnt“, ein kleines Dankeschön und ein Ansporn für sie und andere, im nächsten Jahr wieder dabei zu sein. Weitere Zeid-
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Auch einige jüngere Zeidner haben sich in Tracht gekleidet und sind mitgegangen. Hoffentlich nehmen sich auch andere Jugendliche ein Beispiel an Ralf Ziegler, Rüdiger Nierescher, Harriet und Torsten Kraus.
aus der nachbarschaft
Handball in Pfarrkirchen: 1 Sieg + 2 Niederlagen = ein gelungenes Wochenende haupt an den Ball und auch an die Zusammenarbeit auf dem Rasen erst gewöhnen. Diesmal funktionierte es recht gut – vor allem dank unserer Aushilfen aus Sathmar, Daniel und Sebastian, die viele Tore erzielten. Auch die Torhüter, allen voran Nelu Farsch, aber auch Johannes Königes, hielten bravourös. Nach einer guten ersten Halbzeit, in der wir 8 zu 4 führten, folgte ein kleiner Durchhänger, und der Gegner kam bis auf 11 zu 9 heran. Schließlich konnten wir dann im Endspurt das Spiel doch mit 13 zu 10 für uns entscheiden. Im zweiten Spiel trafen wir auf die Mannschaft von Pfarrkirchen, die bisher in jedem Jahr unser Gegner war. Die Bilanz ist recht ausgeglichen. Aber schon im Vorfeld wurde uns klar, dass wir diesmal kein leichtes Spiel haben würden, denn die Sportler, gegen die wir vor zehn Jahren antraten, organisierten jetzt den Bierausschank und kümmerten Ließen sich die Laune trotz der durchwachsenen Ergebnisse nicht versich um den reibungslosen Ablauf des Turniers, während die akderben: (unten) Udo Buhn, Nelu Farsch mit Tochter, Johannes Königes, tuelle Seniorenmannschaft aus wesentlich jüngeren Spielern beOtto Preidt, Sebastian aus Sathmar, Hans Königes, Daniel aus Sathmar, Udo Aescht, Norbert Truetsch, Andreas Zerwes, Adrian Königes, Gege stand. Wir hingegen präsentierten uns mehr oder weniger in der (Helmut) Göltsch. gleichen Aufstellung wie Mitte der 90er Jahre, als es mit dem Turnier losging, also mit unserem sehr sportlichen und rüstigen Am letzten Juniwochenende fand das traditionelle interNachbarvater Udo Buhn, mit Udo Aescht, Nori Truetsch, Andreas nationale Handballturnier des niederbayerischen Vereins TuS Zerwes, Nelu Farsch, Otti Preidt, „Gege“ Göltsch als Coach und Pfarrkirchen auf der Galopprennbahn statt. Auch heuer – zum elften Mal – ging in der Gruppe der alten Herren eine Zeidner Hans Königes, der seine beiden Söhne „eingepackt" hatte, um Mannschaft an den Start. Ansonsten traten Mannschaften der das Durchschnittsalter doch etwas zu senken. A- und B-Jugend sowie der Damen und Herren an. Die RahmenGegen Pfarrkirchen erwischten wir einen Traumstart – auch bedingungen waren optimal: schönstes Wetter, gute Stimmung, das kennt man von uns nicht. Nach ein paar Minuten führten wir Baumstriezel zum Kaffee und am Abend eine Feier mit viel 5 zu 2. Gegen Ende der ersten Halbzeit überfiel uns dann doch Nostalgie-Musik für Alt, die aber auch Jung genauso gut gefiel. eine Schwächephase, Fehler schlichen sich ein, Chancen wurden Nun aber der Reihe nach: Freitagnachmittag war Anreise. nicht konsequent genutzt. Immerhin ging es noch mit einem 9 Auf dem frisch gemähten Rasen des Vereins schlugen wir Zeid- zu 8 in die Pause. Der Start in der zweiten Halbzeit verlief auch ner unsere Zelte auf. Norbert Truetsch, der Zuständige für die noch ganz passabel, aber ab der Mitte dieser Halbzeit lief nichts mehr – leider. Das Spiel ging mit 17 zu 13 verloren. Am späten Handballangelegenheiten, hatte im Vorfeld alles organisiert. Nachmittag schließlich hieß der Gegner Altötting, der seine Obwohl vor vielen Wochen nach der ersten Bekanntgabe des Termins großes Interesse herrschte, reduzierte sich dann doch ersten beiden Spiele souverän gewonnen hatte. Die Mannschaft brillierte mit einem Sachsen aus Herrmannstadt, der in seinen die Mannschaft. Ein wenig Glück hatten wir, dass Udo Aescht einen Freund und dessen Verwandten aus Sathmar mitbrachte, besten Jahren in der rumänischen Bundesliga gespielt hatte. Und auch jetzt zeigte er sein Können mit einem starken Antritt die noch recht fit waren und sehr gut aushalfen. und kräftigen Würfen. Um es kurz zu machen: Wir verloren 14 Wie immer fand am ersten Abend ein Mici-Essen statt, zu 10. Zwar näherten wir uns immer wieder, hatten aber nie Otto Preidt war der Grillmeister, und Gege (Helmut) Göltsch eine reelle Chance. Kleiner Trost am Rande: Unsere Mädels, Liaorganisierte die flüssige Versorgung. Auch der Veranstalter ne, Ute, Charlotte und Melissa, unterstützten uns tatkräftig. Wo schaute traditionell in unserer kleinen Zeltstadt vorbei und genoss die Mici mit viel „Musdei". Dabei erfuhren wir, dass die die Zeidner waren, waren auch die lautesten Rasseln. Heldsdörfer in diesem Jahr keine Mannschaft stellen konnten. Nach Spielschluss hatten wir uns endlich ein kühles Bier Der Heldsdörfer Frieder Tartler, der sich mit seiner gesamten verdient. Am Abend fanden die Siegerehrungen statt. Wie fast Familie im Pfarrkirchener Verein stark engagiert, meinte nur, immer landeten wir auf Platz drei. Danach ging es mit Tanz und dass das Interesse seiner Handballfreunde nachgelassen habe. viel Erzählen im Bierzelt weiter. Sonntagmorgen dann noch die Samstag war Turniertag. Die Galopprennbahn füllte sich schnell undankbare Arbeit des Zelteabbaus und ab auf die Autobahn. mit den vielen Mannschaften, die vor allem aus der nahen UmFazit: Es war wieder eines dieser Wochenenden, die man nicht missen möchte und über die man sich besonders freut, da gebung kamen. Für die Senioren standen drei Spiele auf dem alles dabei war – Sport, Emotion, gute Stimmung und beste RahProgramm. Der erste Gegner kam aus Wien. Es wurde ein ab wechslungsreiches und spannendes Spiel – unser bestes. Sonst menbedingungen. verloren wir immer das erste Spiel, denn wir mussten uns über- hk
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aus der nachbarschaft
Münchner Sommertreffen der Zeidner Petrus muss ein Zeidner sein. Wie schon bei den beiden vorausgegangenen Regionaltreffen in München schob er auch diesmal wieder pünktlich zum Auftakt die Wolken beiseite, damit die Sonne einen Platz in der ersten Reihe hatte, als die Zeidner Blasmusik aufspielte. Ab 15.30 Uhr erfüllte der vertraute Klang der Burzenländer Blechbläser den Biergarten von Gut Nederling im Münchner Westen, in dem sich bereits etliche Landsleute eingefunden hatten. Im Lauf des Nachmittags kamen immer mehr dazu und vertrieben die ursprünglichen Bedenken von Regionalnachbarvater Hans Königes, dass viele am 7.7.007 – einem begehrten Hochzeitsdatum – verhindert sein könnten. Rund 50 Teilnehmer füllten schließlich den Theatersaal des Gutes, so viele wie noch nie. Eine Einlage der siebenbürgischsächsischen Jugendtanzgruppe München rundete das Programm unter freiem Himmel ab. Das Publikum beklatschte begeistert die beiden in der Reußmarkter Tracht vorgetragenen Volkstänze und forderte sogar eine Zugabe. Nur mit Mühe konnte Netti Königes die Gäste anschließend überreden, in den Saal umzusiedeln.
übertragen. Es gibt nicht nur Auskunft darüber, wie die Redensart „Wåe dám Kloim sen Zoi“ entstanden ist, sondern nennt auch eine Patentmedizin, die anscheinend bei Zeidnern besonders gut anschlägt: „Doáeát eånám åst ån Záoedá woi (...) giát hoáált ám oáeást gábroåedá Wen / sái wit hoi glech åm Lächtá sen, / och neámoi Muártár ledán!“ Ein Schmankerl der besonderen Art bot anschließend wieder die siebenbürgisch-sächsische Jugendtanzgruppe: Mit Salsa und karibischem Flair verlieh sie der Feier kurzzeitig eine südländisch-sinnenfrohe Note. Zum ersten Mal konnten die jungen Tänzer auf einer Veranstaltung die ganze Palette ihres Könnens zeigen, da sie von Kreisgruppen entweder nur für die sächsischen Tänze gebucht werden oder aber zur Faschingszeit ausschließlich ihr lateinamerikanisches Repertoire aufführen.
Nach all den kulturellen Genüssen stand manchem bald der Sinn nach kulinarischen Freuden. Und auch in dieser Hinsicht kamen die Gäste auf ihre Kosten: Der Wirt von Gut Nederling verwöhnte wieder mit Doboschtorte und Mici. Er hatte allerDrinnen spielten – diesmal vor dionysischer Theaterkulisse – zu- dings den Mici-Hunger der Zeidner etwas unterschätzt: Die nächst die Musikanten auf. Hans Königes hieß sodann die Gäste begehrten Fleischröllchen waren bald aus. Ob der rittlings auf herzlich willkommen. Sogar aus Duisburg und dem Schwarzwald einer Schildkröte sitzende Dionysos auf der Bühne in einem unbeobachteten Augenblick heimlich in die Küche geschlichen waren Zeidner angereist, wobei Baden-Württemberg mittlerwar, um sich einige Dutzend davon schmecken zu lassen? Seine weile ohnehin schon praktisch zum Münchner Einzugsgebiet zählt. Nachbarvater Udo Buhn schloss sich den Grußworten von Leibesfülle und der zufriedene Gesichtsausdruck jedenfalls Hans an. Eine schöne Feier wünschte auch die Vorsitzende der wiesen ihn als eingefleischten Mici-Esser aus. Münchner Kreisgruppe, Heidemarie Weber. Den Tanzabend gestaltete schließlich Brunolf Kauffmann, der Passend zum Beginn der Ferienzeit philosophierte Franz Buhn für jeden etwas in petto hatte und die gute Stimmung bis weit sodann in Gedichtform über die Reisegewohnheiten der Deutin den Abend hineintrug. Davon konnten alle reichlich mit nach Hause nehmen, um bis zum nächsten Wiedersehen bei der Adschen. Hans Wenzel ließ mit Mundartgedichten die Zeidner in ihrer Muttersprache schwelgen. Eines von Michael Königes ventsfeier am 15. Dezember davon zu zehren. hatte er gekonnt von einem anderen Dialekt ins Zeidnerische ku
Zeidner Treffen auf Drabenderhöhe Nachbarvater Volker Eisgeth lud uns telefonisch ein, und am . September 007 trafen wir uns zu einem geselligen Beisammensein im Dorfgemeinschaftshaus Hillerscheid. Das bei Petrus bestellte schöne „Gàweàdàr“ wurde prompt geliefert, und so konnten viele Drabenderhöher zu Fuß in den Nachbarort Hillerscheid wandern. Das frisch gezapfte Bier schmeckt ja auch doppelt so gut, wenn kein Auto vor der Türe steht. Auch die Zeidner aus Wiehl, Gummersbach, Leverkusen und Hattingen kamen gerne zu diesem Treffen. Bei diesem Fest der Drabenderhöher Nachbarschaft fehlte es an keiner kulinarischen Köstlichkeit, die wir Zeidner ja so lieben: Grillfleisch oder Würstchen, frisch gebackenes Hausbrot von Tinni Zermen und Rosi Stein sowie allerlei leckere Salate.
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Zur Krönung des Ganzen gab es diesmal zur Kaffeezeit jede Menge Baumstriezel. Edda und Norbert Böhm hatten in aller Herrgottsfrühe gebacken, als wir anderen alle noch seelenruhig schliefen. Er hat wunderbar geschmeckt, und da es so viel davon gab, wurde ein Teil für das Kaffeekränzchen der Zeidnerinnen am darauffolgenden Donnerstag verwahrt. Als zum Gruppenfoto gebeten wurde, gab es viel zu lachen und erzählen. Erinnerungen an früher kamen hoch, als man für so ein Bild noch ewige Zeiten und Vorbereitungen benötigte. Arnold Böhm hatte sein Akkordeon mitgebracht und es ging schon zu Herzen, als das schöne Burzenlandlied erklang und alle einstimmten. Textsicher wurden viele bekannte Volkslieder
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gesungen, und die Stimmung war wie in alten Zeiten. Dori Buhn las einige humorvolle Verse aus der Gedichtesammlung von Hans-Otto Tittes (Heldsdorf) und aus „Quo vadis Siebenbürgen“ von Johannes Ongyerth vor. Im Hintergrund trugen viele fleißige Hände zum Gelingen dieses Festes bei, das zu einer bleibenden Erinnerung werden wird.
Ein herzliches Dankeschön für dieses gelungene Sommerfest geht an alle Helfer und insbesondere die Organisatoren Volker Eisgeth, Ulrike Burprich und Dori Buhn. Renate Reutershan, geb. Stein, Drabenderhöhe
Klassentreffen Jahrgang 1977
Nach einem schönen Wochenende in Bad Kissingen: (erste Reihe, v.l.n.r.) Heiderose Kelp, Klassenlehrer Georg Schirkonyer, Monika Santa (geb. Maior), Gudrun Klopfer (geb. Christel), Hanne Tittes (geb. Rosen), Helga Fischer (geb.Oyntzen), Gudrun Pilgram (geb. Warza), Waltraut Tschurl (geb. Zell), (zweite Reihe) Heiner Aescht, Hermine Untch, Geschichtelehrer Hans Melchior, Emmi Bruss, Netti Königes (geb. Voinea), Ernö Csaszar, Ingrid Brandsch, Inge Bartholomie (geb. Thome), Jürgen Buhn, Udo Mieskes, (letzte Reihe) Ralf Kahler, Hans Königes, Harald Dootz, Norbert Truetsch.
Gudrun Klopfer (geb. Christel) hatte uns schon in ihrem Einladungsschreiben zu unserem 30-jährigen Abiturtreffen, das Mitte Juli stattfand, empfohlen, Fahrgemeinschaften zu bilden, um uns auf das Wochenende mit den Zeidner Schulfreunden einzustimmen. Dieser Empfehlung folgten einige Ehemalige, zum Beispiel Netti (Königes), Ralf (Kahler) und ich. Auf der langen Fahrt mit zahlreichen Staus von München bis nach Unterfranken gab es viele Geschichten zu erzählen. Solche, die die ganze Klasse betrafen (einige von ihnen gab Netti danach in der Klassenstunde zum Besten – siehe dazu S. „Gaudeamus igitur: Lasst uns also fröhlich sein“ auf Seite 11), aber auch solche, die nur den Einzelnen betrafen und alten Groll hochkommen ließen. Etwa die, als Direktor Balu Ralf verbot, mit seiner Mutter nach Österreich zu fahren, nachdem die Mutter schon alle Formalitäten erledigt hatte und alle Genehmigungen vorlagen, oder die, als Balu Netti aufforderte, gegen Ende der zwölften Klasse noch eine neue Uniform zu kaufen. Wie das so Tradition ist bei solchen Festen, gab es zunächst ausgiebige Begrüßungszeremonien, Umarmungen, Kommentare zum Aussehen und so weiter und so fort. Die Aussage: „Es ist,
als ob wir noch vor Kurzem zusammen waren“, fand die volle Zustimmung. Die Herren der Schöpfung hatten sich bei doch recht heißen Temperaturen um das Bierfass gescharrt, die „Mädels“ bevorzugten eher roten Wein und saßen zivilisiert an den Tischen. Vor lauter Erzählen fingen wir erst spät mit dem Tanzen an. Noki Böhm hatte für uns aufgelegt und begeisterte uns mit viel Musik aus den 60er und 70er Jahren. Mit Verspätung reisten aus Rumänien unser Klassenlehrer Georg Schirkonyer sowie Ernö Csaszar mit Frau an. Georg servierte auch sofort seinen selbstgebrannten Schnaps, und als nette Geste hatte er für jede/n ein Glas Honig mitgebracht. Der Klassenlehrer ist als Teilzeitrentner („ich habe noch eine halbe Norm in der Schule“) unter die Imker gegangen – 94 Bienenstöcke nennt er sein Eigen. Für Samstag hatte Gudrun einen Ausflug in die Rhön organisiert – mit einer schönen Wanderung durch eine Torfregion zum Roten Moor, mit Aufenthalt in der Klosteranlage Kreuzberg, die noch ihr eigenes Bier braut. Jetzt hatten wir die Gelegenheit, uns ausführlich auszutauschen und zu erzählen, was sich in den vergangenen fünf Jahren seit unserem letzten Treffen,
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aus der nachbarschaft
das ebenfalls in Bad Kissingen stattfand, getan hatte. Waltraut (Tschurl) stellte zu Recht fest, dass häufiger als früher unsere Wehwehchen thematisiert wurden, und einige hatten schon von weniger schönen Erfahrungen zu berichten. Am Abend hatten sich dann alle in Schale geschmissen. Es folgte eine entspannte Klassenstunde, in der der Klassenlehrer ein paar kurzweilige Bemerkungen zum rumänischen Schulwesen machte. Nach den Berichten der „Schüler“ hatte man den Eindruck, dass sich im Großen und Ganzen Solidität und Kontinuität wie ein roter Faden durch die Erzählungen zogen. Es gab also kaum spektakuläre Scheidungen oder Jobwechsel oder Riesenskandale mit den Kindern – vielleicht aber blieben sie auch nur unerwähnt. Zum Schluss hatte Netti einen kurzen humorvollen Vortrag vorbereitet, der immer wieder durch Beifall unterbrochen und mit viel Kopfnicken aufgenommen wurde. Sie ließ die Schulzeit aus ihrer Sicht Revue passieren. Und wieder unterstützte danach ein Fass Bier unsere Redseligkeit, der Tisch war festlich zum Abendessen gedeckt – Gudrun hatte an jedes Detail gedacht. Um Mitternacht holte dann Heiner (Aescht) das Akkordeon hervor. In einer großen Mitmachaktion animierte er alle zum Mitsingen, und es wurde fröhlich drauflos gegrölt.
Nach fast zwei Stunden übergab er dann das Zepter erschöpft an unseren Discjockey Noki. Dieser hatte die undankbare Aufgabe, auch noch die letzten Reserven aus uns herauszuholen, was allerdings nicht mehr bei allen möglich war. Sonntag nach dem Frühstück stand noch das Gruppenfoto als letzte Aktion auf unserem Programm. Und auch hier wurde viel geblödelt. Erinnerungen wurden wach an den Tag, als das Konfirmationsfoto geschossen wurde, als einige sogar die Kirche verlassen mussten, weil das Gekichere kein Ende nahm und Pfarrer Hermann Thalmann entnervt zu strengen Maßnahmen griff. Alles in allem war dies wieder ein Treffen, bei dem es an nichts fehlte. Gudrun und ihr Assistent Harald (Dootz) hatten ein schönes Fest auf die Beine gestellt – ein großes Dankeschön dafür. Und wir haben es genutzt für eine gute Unterhaltung. Ernst und weniger ernst ging es zu, aber immer so, dass sich jeder gutgefühlt hat und sicherlich einiges auf den Weg mitnehmen konnte. hk
www.Zeiden.de – die Nachrichtenbörse zwischen „den Grüßen“ Solche Seiten leben von ihrer Aktualität, sonst lässt das Interesse gewaltig nach. Ich denke, wir können mit Stolz vermelden, dass wir einen Aktualitätsgrad erreicht haben, den kaum eine andere HOG schafft. Im Durchschnitt passiert wöchentlich was Neues auf unserer Homepage - sei es, dass wir Berichte aus Zeiden von Veranstaltungen rund um das kirchliche Leben erhalten, sei es, dass Fotograf Axente ein ganzes Paket aktueller Bilder schickt. Natürlich sind auch die Zeidner hierzulande aktiv und beliefern uns mit Informationen.
So gut wie jede Woche gibt es etwas Neues auf der Zeidner InternetSeite.
Heute fragt sich die Jugend: Wie konnte man früher ohne das Internet, also E-Mail, Google, Amazon, eBay, Wikipedia etc. leben? Nun, mittlerweile haben auch die Älteren Blut geleckt. Viele von ihnen tauschen sich nicht mehr nur per Post und Telefon aus, sondern auch elektronisch und informieren sich aus dem Internet. Dieser Entwicklung konnte die Zeidner Nachbarschaft nicht tatenlos zuschauen, hatte doch bereits Altnachbarvater Volkmar Kraus vor einigen Jahren eine Internet-Seite - auf Neudeutsch Homepage - für die Zeidner eingerichtet.
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Um die Homepage besser und übersichtlicher zu gliedern und die gewünschten Informationen leichter auffindbar zu machen, haben wir auf der linken Seite eine Rubrikenübersicht eingerichtet mit einem inhaltlichen Teil, also mit Veranstaltungen, sowie einem starken Nachrichtenteil aus Zeiden und aus der Nachbarschaft in Deutschland. Der Serviceteil ändert sich weniger oft. Da geht es um Basisinformationen über die Nachbarschaft, er enthält ein umfangreiches E-Mail-Verzeichnis unserer Zeidner Nachbarn oder auch ein Gästebuch, in dem jeder seine Meinung äußern kann. Als Nächstes planen wir, die Seite mit weiteren Rubriken zu ergänzen, zum Beispiel die "Trun" aus dem Heft auch ins Netz zu stellen, verbunden mit folgendem Aufruf: Wer alte Geschichten und Gedichte hat, möge uns diese schicken. Vielleicht lässt sich ja ein Ereignis im Internet von verschiedenen Leuten immer weiter erzählen. Nicht umsonst sprechen heute die Experten von der nächsten Generation des Internets: Das Web .0 ver-
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folgt genau das Ziel, den gedanklichen Austausch über das Netz zu ermöglichen, so dass selbst Leute, die sich nicht kennen, dennoch gemeinsam ein Thema behandeln können. Einen Versuch haben wir mit dem Forum unternommen, aber das Ganze gestaltet sich dennoch nicht so einfach. Und dass wir auf der Höhe der Zeit mit unserer Homepage sind, zeigt auch, dass wir beispielsweise von den Münchner Treffen sogar kurze Filme via Web laufen lassen können, auch wenn die Qualität noch verbesserungsfähig ist. Das fleißige Heinzelmännchen im Hintergrund, das uns dabei tatkräftig unterstützt und dafür sorgt, dass alles reibungslos läuft, heißt Gert Liess. Und nun seid ihr alle eingeladen, insbesondere die, die es noch nicht getan haben, die Seite anzuschauen. Wer Ideen für
das Mitmach-Internet hat – nur her damit. Eine kam jetzt vor Redaktionsschluss: Ralf Kahler fragte mich, wie es denn wäre, wenn wir das Mundartwörterbuch seines Onkels Hans Wenzel im Internet weiterführten und mit Redewendungen ergänzten. Ihm fielen immer wieder welche ein, und es wäre doch interessant zu wissen, woher die stammten. Vielleicht könnten wir so via Web ein zweites Mundartbuch mit Redewendungen zusammenstellen. Oder eine weitere Mitmach-Gelegenheit: Renate Kaiser hat ein Foto gefunden, auf dem ihr Großvater mit anderen sächsischen Fußballern aus Zeiden abgebildet ist, und sie möchte wissen, wer diese sind. Die Ideen könnt ihr bei mir
[email protected] abgeben, aber sicherlich auch bei anderen Vorstandsmitgliedern. hk
Zeidner Advent in München am 15. Dezember 2007 Nach der gelungenen Premiere – oder genauer gesagt – dem Wiederbeleben einer alten Tradition möchte der Münchner Nachbarvater alle Zeidner zur zweiten Adventsfeier auf „Gut Nederling“ einladen. Die Winterveranstaltung findet dieses Jahr am 15. Dezember statt und beginnt offiziell um 16 Uhr. Den Beginn vom vorigen Jahr um 15 Uhr konnten wir leider nicht durchsetzen, weil davor schon eine Veranstaltung stattfindet. Und die Feier auf einen Sonntag verschieben wollten wir nicht, damit auch diejenigen, die von weit her anreisen, den nächsten Tag zur Entspannung haben. Wer dennoch früher kommen möchte, ist herzlich eingeladen, einen kleinen Rundgang über den Christkindlmarkt im Hof des Theaters zu machen. Wie auch im vorigen Jahr werden prominente Schauspieler wie Uschi Glas, Horst Janson oder auch junge Talente aus den TV-Vorabendserien für einen guten Zweck Weihnachtliches verkaufen und natürlich auch Autogramme verteilen. Vielen Zeidnern hatte dieses Zusatzprogramm, wie nachher zu erfahren war, ganz gut gefallen. Musikalisch wird ein Quartett der Münchner siebenbürgischen Blaskapelle unter der Leitung von Werner Schullerus sowie dass Zeidner Gesangstrio Effi Kaufmes, Diete Mayer (geb. Gieb) und Netti Königes aktiv sein. Gemeinsam werden wir wieder einige traditionelle Weihnachtslieder anstimmen, eines davon wie wir es in Zeiden gesungen haben. Die Kleinsten erwartet natürlich der Nikolaus, der hoffentlich ein paar Überraschungen im Sack mit dabei hat. Voriges Jahr zeigten sich die Kinder schwer beeindruckt von dem alten Mann mit dem schneeweißen Rauschebart, dem roten Mantel und dem großen Buch, aus dem er seine Weisheiten vorlas. Wir gehen davon aus, dass der Wirt auch diesmal siebenbürgische Spezialitäten ins Menü aufnimmt. Die „mititei" sind mittlerweile ein Klassiker und kommen gut an. Abgerundet wird die Veranstaltung durch einen weniger weihnachtlich-feierlichen Teil: Nach dem Abendessen wird Musiker Christian Riech zum Tanz aufspielen.
Auch sein Auftritt stieß im vergangenen Jahr auf viel Resonanz. Bilanz einer Zeidnerin beim Abschied 006: „Es war meine schönste Weihnachtsfeier in Deutschland." Das wollen wir wieder schaffen. Das „Gut Nederling“, so der Name der Lokalität, liegt mitten in der Stadt, verkehrsgünstig, gut zu erreichen und mit genügend Parkplätzen. Das Gut befindet sich nämlich direkt neben dem Westfriedhof (Nederlingerstr. 78, info@gut-nederling. de). Vom Hauptbahnhof fährt die U-Bahn U1 bis zur Station Westfriedhof, ebenso die Straßenbahnlinien 0 und 1. Von der U-Bahn sind es noch etwa zehn Minuten Gehweg in der Baldurstraße am Friedhof entlang bis zum Gut. Es gibt aber auch die Möglichkeit, von der U-Bahnhaltestelle Westfriedhof mit den Bussen 164 und 165 bis direkt vor die Gaststätte zu fahren. Die Haltestelle heißt „Mettenstraße“. Mit dem Pkw ist Gut Nederling über zwei große Ringstraßen erreichbar: den Wintrichring sowie den Mittleren Ring und die Dachauer Straße. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. hk
Auch in diesem Jahr dürfen sich die Kleinen freuen: Der Nikolaus (hier: Johannes Gross) kommt wieder.
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Weitere Termine 2008: 18.-21. Januar: 23. Zeidner Skitreffen - Jugendherberge Sudelfeld 19. Januar: Großer Zeidner Fasching in Schechingen bei Schwäbisch-Gmünd - zum 20. Mal. Jubiläumsveranstaltung. 5. April: Treffen der Burzenländer Jugend in Ludwigsburg mit Fußballturnier 26. April: 11. ZOG in München im Hause des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5. Es soll unter anderem wieder auch um die Aufarbeitung der Zwischenkriegs- und Kriegszeit in Zeiden gehen. Zu den Veranstaltungen wird es in ein paar Wochen auch ausführliche Informationen im Internet geben. Zusätzlich wird Helmuth Mieskes diejenigen, die bisher Interesse am Zeidner Ortsgeschichtlichen Gesprächskreis (ZOG) hatten, gesondert einladen.
Die „Stiftung Zeiden“ wird 10 Jahre alt Damit am 1. Dezember 1997 die „Stiftung Zeiden“ beim Regierungspräsidium eingetragen werden konnte, war eine enorme Vorleistung nötig. Ihr Gründer, der leider verstorbene Dr.-Ing. habil. Peter Preidt, hatte sich entschieden, eine aktive Förderung seiner Heimatgemeinde in die Wege zu leiten. An seinem Lebensabend im Altenheim auf Schloß Horneck in Gundelsheim wollte er mit einem Teil seines Vermögens eine bleibende Hilfe für Zeiden hinterlassen. Hilfspakete waren seiner Meinung nach die am wenigsten geeignete Form, um die in der Heimatgemeinde verbliebenen Landsleute zu unterstützen. Hilfe zur Selbsthilfe und, wo nötig, gezielte Unterstützung waren seine Vorstellungen. Aus seiner Kenntnis der Zeidner Verhältnisse während der Vorkriegszeit sowie durch seine beruflichen Erfahrungen entstand die Idee einer Stiftung. In Zeiden gab es bis 1945 mehrere Stiftungen, und in vielen Bürgergesellschaften gibt es diese Rechtsform, die viele Aufgaben übernimmt, für die der Staat kein Geld hat. Vor allem in angelsächsischen Ländern sind Stiftungen ein wichtiger Bestandteil des öffentlichen Lebens. In Gundelsheim kam Dr. Preidt oft mit Balduin Herter zusammen, unserem Altnachbarvater, der auch nach Erreichen des Ruhestandes in der Bibliothek aktiv war. Mit seiner tatkräftigen Hilfe wurde die Stiftung ins Leben gerufen. Zweck der Stiftung ist die ideelle und finanzielle Förderung von Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitswesen, schulischem Bereich, hilfsbedürftigen Personen, Entwicklungshilfemaßnahmen sowie der Völkerverständigung in Zeiden (Siebenbürgen/Rumänien). Die Stiftung hat einen Vorstand und einen Beirat. Die Mittel aus der Stiftung dürfen nur für satzungsgemäße Zwecke verwendet werden, wobei die Erträge aus dem Kapital zur Verfügung stehen. Die entsprechenden Projekte können nur in Siebenbürgen durchgeführt werden, wobei nach dem Willen des Gründers Hilfe zur Selbsthilfe den Vorrang haben muss. Bis zum Jahr 000 war Balduin Herter der Vorstandsvorsitzende, und seither hat der Unterzeichnende diese Funktion inne. Da sich die Ziele der Stiftung zum Teil mit jenen der Zeidner Nachbarschaft decken, ist ein Mitglied des Vorstandes der Zeidner Nachbarschaft stellvertretender Vorsitzender der
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Stiftung. Seit der Gründung ist dies unser jetziger Nachbarvater Udo Buhn. Zum Vorstand und Beirat gehören außerdem Balduin Herter, Otto Preidt, Helmuth Mieskes und Renate Schütz. Mit kleinen Schritten begann 000 die Förderungsarbeit. Das Kronenfest wurde unterstützt und ein CD-Spieler für die Jugendgruppe gekauft. In einem ersten großen Projekt hat die Stiftung im Jahre 001 die oberen Fenster im Pfarrhaus in Zeiden ersetzt. Die sieben Fenster wurden in Zeiden in einem örtlichen Betrieb hergestellt und dann eingesetzt. Im folgenden Jahr wurden zwei Jungunternehmer in Zeiden mit einem Startkapital ausgestattet. Das eine Unternehmen floriert heute, während der andere Firmengründer aus familiären Gründen aufgeben musste. Mit der Jugendscheune im Pfarrhaus wurde das nächste große Vorhaben in Angriff genommen. In einem Gebäude im Pfarrhof wurde für die Jugendgruppe eine Begegnungsstätte mit Einrichtungen geschaffen. Der Großteil der Arbeit wurde von der Jugendgruppe und der Kirchengemeinde Zeiden in ehrenamtlicher Arbeit erbracht. Im selben Jahr 003 nahm das Projekt „Sicherung des Archivs der evangelischen Kirche A.B. in Zeiden" seinen Anfang. Im Jahr darauf ging die „Stiftung Zeiden“ an die Öffentlichkeit: Wir beteiligten uns an der Ausstellung „Stifterland Baden-Württemberg“, wo wir die Stiftung als kleinen Baustein für Siebenbürgen vorstellten. 005 trat in Zeiden ein Notfall ein: Die Scheune von Bardon/ Stoof brannte ab. Bei der Beschaffung von Futter und dem Wiederaufbau half die Stiftung mit. 005 und 006 standen im Zeichen der Archivierung. Materialienkauf und vor allem das Sammeln von allen Archivalien im Pfarrhaus gestalteten sich mühselig und zeitaufwendig. 006 wurde außerdem die Spendenapotheke unterstützt und die Reise der Jugendgruppe nach Deutschland mit einem kleinen Betrag gefördert. Dieses Jahr beenden wir die Arbeit am Kirchenarchiv, und danach hoffen wir auf neue Aufgaben. Die Zusammenarbeit mit Zeiden hat sich bis jetzt gut gestaltet. Trotz der personellen Änderungen, die jetzt anstehen, hoffen wir, dass unsere Arbeit weiterhin erfolgreich sein wird. Helmut-Andreas Adams, Stutensee
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Blasmusiktreffen in Langenburg: Mit den richtigen Socken zur Probe
Seit vielen Jahren gehört das Probenwochenende im Feriendorf Langenburg zum Muss-Termin eines jeden Zeidner Musikanten (hier auf dem Foto spielen sie beim Münchner Zeidner Treffen in diesem Sommer).
Langenburg in der Hohenloher Hochebene - Schwäb'sche Alb, war auch in diesem Mai die Begegnungsstätte für die Musiker der Zeidner Blaskapelle. Was die Musikanten in dem Feriendorf tun – darüber wollen wir das Wichtigste der Öffentlichkeit mitteilen: Es wird hart gearbeitet! Jawohl! Vier Probenabschnitte zu je vollen drei Stunden haben wir geschafft (über 50 Musikstücke wurden dabei geprobt – Leitung Brunolf Kauffmann). Dabei muss der Musiker das Mundstück des Blasinstrumentes richtig an die Lippen setzen, die Lippen müssen unter vorgegebenen Spannungen die Blasluft aus der Lunge zu dem Instrument führen und mit Gefühl und Musikerleidenschaft sind die Töne beziehungsweise die Tonreihenfolgen zu erzeugen. Mit entsprechendem körperlichem Einsatz, großer Aufmerksamkeit beim Notenlesen, strengster Beachtung der Dirigentenvorgaben, Wahrnehmung der Mitbläser, Einhaltung des richtigen Taktablaufs, Einfügen in den entsprechenden Rhythmus und Unterordnung in die große Gemeinschaft des Blasorchesters entsteht dann die Blasmusik! Dieser harte Einsatz, bei dem manchem Bläser der Mund trocken wird, die Augen brennen, die Finger lahm reagieren, das zum Sitzen bestimmte Körperteil durch viele flache Überbelastung zur Unruhe auf dem Stuhl führt und die Lippen nach etlichen Musikstücken pelzig und dick werden – dieser harte Einsatz fordert auch Wiederertüchtigung (hilfreich sind dabei ein paar Schluck aus einer Wasser- oder auch Bierflasche). Und noch eine sehr wichtige Mitteilung muss veröffentlicht werden! In diesen Tagen voller Beanspruchung sind wir voll belastbar, nur weil unsere Ehefrauen – die Musikantenfrauen – auch mitmischen! Sie bereiten die Beköstigung sehr liebevoll vor, sie kochen guten Kaffee, bieten wunderbaren Kuchen an, sie wachen darüber, dass man die richtigen Socken anzieht. Sie geben uns dann noch gute Ratschläge für den Weg zum Proberaum! Und so gelingt es uns Musikanten, die Vorbereitungen für den nächstgeplanten Auftritt mit Bravour zu meistern. Das wäre eigentlich das Wichtigste über das Probenwochenende in Langenburg. Dieser Teil ist der traditionelle Teil, den die Zeidner Bläsermusiker heuer schon zum 15. Mal in dieser
Art abgehalten haben. Der nicht traditionell gestaltete Teil, das „Andere – Neue“, hilft bei jedem Treffen, die Musiker zu neuen Leistungen anzuspornen. Die erste kritische Einschätzung der „Musikantenleistungen” wird am Samstagabend von dem nach Langenburg mitgereisten Publikum abgegeben. Für diese Kleinfeier werden von verschiedenen Künstlergruppen vielseitige Vorführungen geboten. Eine aufmunternde Überraschung an diesem Samstagabend waren die Jongleurstücke des Hobbykünstlers und Hausmeisters der Ferienanlage – begleitet von seinem (bauch)redenden Raben. Zu harmonischen Gitarrenklängen sangen liebliche Frauenstimmen (die der Sängerinnen des Zeidner Gitarrenkränzchens geleitet von Effi Kaufmes) Lieder aus dem neuen Programm – ganz beeindruckend. Ein literarischer Höhepunkt war die Vorlesung von Netti Königes. In dem Kapitel „An Siebenbürgens reichen Tischen” aus dem Buch „Tage und Nächte steigen aus dem Strom” beschreibt der Autor und Künstler Lothar-Günther Buchheim eine Hochzeit in Zeiden im Jahre 1938. Auch dieses Mal gab es Bläserklänge zu hören, gespielt von den „Zeidner Schwarztransylvaner Adjuvanten”, einer Zeidner Sieben-Mann-Gruppe von „Unter der Schwarzburg" geleitet von Reinhard Göbbel. Alle „Transylvaner” bliesen historische Tanzstücke des 19. Jahrhunderts aus dem Schwarzwald. Eine Überraschung bereitete die Zeidner Nachbarschaft den „fleißigen Musikanten” durch eine Spende von 300 Euro als „Anerkennung und Motivation zum Weitermachen”. (Die Blaskapelle dankt und hat schon den Langenburg-Termin für 008 geplant.) Dieselben Musikanten sind auch durch den Obmann a.D. Hermann Kassnel mit einer Spende seitens der Zeidner Feuerwehr geehrt worden. Und auch Hans Königes Senior spendete an die Blaskapelle. Es sind Menschen da, die die Bemühungen aller Kulturgruppen schätzen und unterstützen. Die Musikanten, Sänger(innen), Literaten, Sportler und alle Mitmachenden freuen sich auf die geplanten Auftritte und das nächste Langenburg-Probenwochenende! Dietmar Ehrlich, Lautertal
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aus der nachbarschaft
Trio und Gitarrenkränzchen proben für nächste Auftritte Nach einem schönen und arbeitsreichen Wochenende in Langenburg können wir zufrieden und zuversichtlich unser nächstes Vorhaben angehen. Am Freitag nach dem Abendessen ging die Arbeit los, und Mitternacht war schon vorüber, als wir Schluss machten. Es war für uns sehr schön, dass Laci Eigner trotz seiner gesundheitlichen Probleme diese Probe wahrnehmen konnte und mit Netti, Diete und Effi seinen neuen dreistimmigen Satz von „Kut ihr Maoed“ einstudierte. Am Samstagvormittag konnten wir uns dann auch gleich „hören“, da Laci von diesem und allen anderen schon bekannten Liedern Probeaufnahmen anfertigte. Ja, die Technik macht vieles möglich, was wir uns vor Jahren nicht im Traum vorstellen konnten. Der Samstagnachmittag war dem Gitarrenkränzchen vorbehalten. Karin, Carmen und Veronika verstärkten den Gesang,
arriet und Helmut klinkten sich ein und bald darauf wieder H aus, da sie auch bei der Blasmusik im Einsatz waren. Zur verdienten Entspannung kam es dann erst nach dem Samstagabend-Programm, das jedes Mal von Gitarrenkränzchen und Blasmusik gemeinsam gestaltet wird. Am Sonntag lud die Sonne zu einem Spaziergang in die schöne Umgebung ein, und nach dem gemeinsamen Mittagessen verabschiedeten wir uns von den Mitarbeitern des Feriendorfes mit einem „bis nächstes Jahr“. Wir bedanken uns aufs Herzlichste für die Zuwendung der Nachbarschaft. Es tut uns gut, wenn ein Teil unserer finanziellen Ausgaben von Spendern gedeckt werden, die unsere Arbeit wichtig finden. Effi Kaufmes, Böblingen
Einladung zum fünften Burzenländer Jugendtreffen am 5. April 2008 in Möglingen Alle Jugendlichen und Junggebliebenen werden zum fünften Burzenländer Jugendtreffen eingeladen, das am 5. April 2008 in Möglingen bei Ludwigsburg stattfinden wird. Organisiert wird es von den Jugendreferenten der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften in Zusammenarbeit mit der Siebenbürgisch-Sächsischen Jugend in Deutschland (SJD).
Geplant ist auch ein Fußballturnier zwischen den Burzenländer Gemeinden, nähere Einzelheiten stehen hierzu aber noch nicht fest. Abends ist dann Ball im Bürgerhaus Möglingen angesagt. Saalöffnung ist 18.00 Uhr, Ballbeginn 0.00 Uhr. Für gute Stimmung sorgt die bekannte Band „Amazonas-Express“.
Bei Rückfragen wendet Euch bitte an die Organisatoren: Rainer Lehni (SJD-Bundesjugendleiter), Telefon: (0 1) 45 35 66 8, Handy: (01 60) 96 1 01 69, E-Mail:
[email protected] oder an die Jugendreferenten unserer Nachbarschaft Rüdiger Nierescher, Telefon: (0 71 73) 87 97, E-Mail:
[email protected], Harriet Kraus, Telefon: (08 1) 09 01 84, E-Mail:
[email protected], und Thorsten Kraus, Telefon: (08 1) 09 01 84, E-Mail:
[email protected]. Weitere Einzelheiten folgen in Kürze auch auf der Homepage der Nachbarschaft www.zeiden.de.
Rainer Lehni
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aus der nachbarschaft
Treffen der Königes-Verwandtschaft
Über 60 Personen der Königes-Verwandtschaft (die neben dem Königes-Gässchen) trafen sich in diesem Herbst am Chiemsee.
Während des Siebenbürger Treffens in Dinkelsbühl im Jahre 006 traf ich zufällig Diethelm Reimer. Wir führten ein angeregtes Gespräch und tauschten uns über Verwandte aus, die der jeweils Andere seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. Es wurde dabei spontan der Wunsch ausgesprochen, ein Treffen der Königes-Verwandtschaft zu organisieren. Diese zunächst vage Idee nahm beim Zeidner Treffen in Friedrichroda Kontur an, um im September 007 in Übersee am Chiemsee realisiert zu werden.
mengehörigkeit und die gemeinsamen Wurzeln. Bei strahlend blauem Himmel und warmen Temperaturen wurde der Samstag von einigen für Besichtigungen oder Wanderungen in der näheren Umgebung genutzt. Zur Kaffeezeit traf man sich im Hotel in einem sonnendurchfluteten Ambiente wieder und setzte das Auffrischen und Neuknüpfen der Familienbande mit den frisch Angereisten fort. Eine gefällige Örtlichkeit und das schöne Wetter haben nicht unwesentlich zu der guten Stimmung beigetragen.
Das Echo war überwältigend, und es kamen mehr als 60 Verwandte angereist. Grundlage für die Einladung war Rüdiger Zells Ahnentafel der Königes-Verwandtschaft, die mit meinen Urgroßeltern Christian und Rosa Königes beginnt. Ein erstes großes Treffen der Königes-Familie fand bereits 1963 in Zeiden (bei Familie Erna Buhn) statt, gefolgt von zwei weiteren 1989 und 1991 in Deutschland (bei Familie Lilli Zell).
Die dank Rüdiger Zells Ahnentafel bereits vorhandenen Daten der Verwandtschaft haben wir digital zu einem Stammbaum verarbeitet, viele Familienfotos eingescannt und zusammen mit weiteren mitgebrachten Bildern vor dem gemeinsamen Abendessen mit einem Beamer projiziert. Anhand des Stammbaums wurden die oft schwer nachzuvollziehenden Verwandtschaftslinien offensichtlich. Auch die Präsentation der zum Teil sehr alten Bilder wurde mit großem Interesse verfolgt. Einige AnweViele Verwandte trafen schon am Freitag Abend ein. Einige sende gaben sich zu erkennen, Unbekannte wurden gemeinsam kannte man, bei anderen rätselten wir, ob sie denn zur Familie identifiziert und viele Anekdoten und Geschichten aus früheren gehörten. Man gab sich zunächst zurückhaltend, aber es dauer- Zeiten zum Besten gegeben. Eine von Lilli Zell liebevoll und in te nicht lange, und der Funke sprang über. Wir tauchten in weit zeitaufwendiger Handarbeit vorbereitete Tombola fand im Anzurückliegende Erinnerungen ein, wobei es uns dank unserer schluss an die Bilderpräsentation großen Anklang. Begeisternd war die Teilnahme so vieler aus der fünften und sechsten Gejetzigen Familien nicht schwerfiel, den Bogen zur Gegenwart neration, so dass wir hoffen, weitere Treffen feiern zu können. zu spannen. Der Wunsch danach wurde einhellig geäußert und sollte in nicht allzu ferner Zukunft in die Tat umgesetzt werden. Diethild Maier und Erhard Königes beschworen an diesem ersten Abend mit zwei wunderschön vorgetragenen Liedern („Grüße mir Zeiden“ und „Der Mittagsstein“) unsere ZusamDr. Monica Geissing, Erlangen
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aus der nachbarschaft
Vorstand der Nachbarschaft tagte in Neuburg an der Donau Gesprächskreises, Helmuth Mieskes, zeigte sich zufrieden mit der diesjährigen Tagung in Augsburg, auf der zum ersten Mal die NS-Zeit in Zeiden anhand von Erlebnisberichten bearbeitet wurde. Das Thema soll auch 008 fortgesetzt werden, und zwar am 6. April im Haus des Deutschen Otens in München. Helmuth wünscht sich Unterstützung und ist auf der Suche nach einer Person, mit der er gemeinsam die vielen ZOG-Projekte stemmen kann. Ebenfalls ausführlich diskutierten die Sitzungsteilnehmer, ob es Möglichkeiten Vor der Arbeit ein Erinnerungsfoto vor dem Schloß in Neuburg an der Donau: (v. l.n. r.) Rainer Lehni, Renate gibt, die Jugendarbeit zu Kaiser, Kurt Kobras von der Druckerei Danuvia, Helmuth Mieskes, Hans Königes, Rüdiger Nierescher, Rüdiger intensivieren. Konkrete ErZell mit Tochter, Netti Königes, Harda Kuwer (nicht auf dem Foto: Helmut Adams und Udo Buhn). gebnisse: Im Frühjahr findet Zum ersten Mal fand eine Sitzung des Vorstandes der Nachbar- ein Burzenländer Jugendtreffen mit Fußballturnier statt (Anmeldung bei unseren Jugendvertretern), für das fleißig geworschaft in Neuburg an der Donau statt. Grund, sich in diesem kleinen romantischen Städtchen an der Donau zu treffen, war ben werden soll. Zusätzlich will die Jugend versuchen, neben unter anderem der Besuch der Druckerei, die den „Zeidner dem Skitreffen im Januar einen zusätzlichen Termin eventuell Gruß“, aber auch den Burzenländer Kalender und viele sonstige im Frühherbst zu etablieren, um ein Treffen für WanderinteresPublikationen der Nachbarschaft druckt. Dabei konnten die sierte zu organisieren. Vorstandsmitglieder sehen, wie sich so ein kleines Medienhaus von einem klassischen Druckbetrieb hin zu einem modernen Auf eine Aufzählung weiterer Tagesordnungspunkte wird hier Unternehmen entwickelt hat, das nun vorwiegend auf digitale verzichtet. Nur noch soviel: Die Kasse stimmt, und auch unser Technik setzt. Internet-Auftritt erfreut sich zunehmender Beliebtheit. hk Im Vordergrund stand natürlich das Abarbeiten einer umfangreichen Tagesordnung. Wichtig war die Festlegung des nächsten großen Treffens. Nach einer intensiv geführten Diskussion siegte schließlich ganz knapp Friedrichroda, der Ort, wo bereits 006 das Treffen stattfand.Ebenso intensiv diskutierte der Vorstand auch die Situation in Zeiden. Man einigte sich schließlich auf eine Erklärung. Zu den guten Nachrichten zählte, dass das Theaterbuch von Franz Buhn in den nächsten Wochen aus der Druckerei kommt, so dass es schon als Weihnachtsgeschenk bestellbar ist. Weitere Projekte sind in Arbeit, etwa eine Broschüre über Zeidner Persönlichkeiten und das Waldbad. Kurz vor der Fertigstellung steht eine zweisprachige Zeidner Chronik. Rainer Lehni hat sie in Deutsch verfasst, Georg Aescht übersetzt sie jetzt noch ins Rumänische. Der Leiter des Zeidner Ortsgeschichtlichen
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Der Vorstand besucht die Druckerei, die den „Zeidner Gruß“ produziert.
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„Wir hatten das Meer für einen Wald angesehen“ über die Bohrtürme für Petroleum, an denen wir vorbei fuhren und bei denen die Erde vom vielen Öl, das aus der Erde gewonnen wird, ganz verbrannt ist. Die Gewinnung ist keinen Falls leicht. Mit einem viele mtz. schweren Bohrer wird oft Diesen Reisebericht brachte Hilda Kraus, wohnhaft in Berlin, im Juli 2002 von einer Reise nach Zeiden mit. Sie schreibt 500 m tief in die Erde gebohrt, was eine Zeit von bis zu ½ Jahr dazu: „Dieser Bericht wurde abgeschrieben von meiner Mutter braucht, ohne daß man auf eine Quelle stößt, und dann sind viele 1000er hin; aber reichlich lohnt eine angebohrte Quelle. Rosa Kraus, geb. Plajer, aufbewahrt von meiner Schwester Solange durch den Druck, den die Erde auf das Öl ausübt, dies Rosa Kraus, Zeiden (Lehrerin). Bei meiner Reise nach Zeiden, Juli 2002, fand ich im ,Familienkoffer’ auch noch einige inter- hervorschießt, werden täglich viele Waggons Petroleum gewonessante und wertvolle Notizen, Kalender und Fotos und brach- nen. te sie mit nach Berlin.“ In der fruchtbaren Ebene fuhren wir durch Ploiesti nach Wenn ich Ihnen heute eine kurze Schilderung von unserer Bukarest. Doch wir konnten von der Fruchtbarkeit nichts mehr Reise gebe, so tue ich dieses im Auftrage der Reisegesellschaft. sehen, denn alles Leben auf dem Felde war erstorben. Die Tiere schlotterten sozusagen noch nur in ihrer Haut. Überhaupt Sie bestand aus 37 Mitgliedern, davon waren etwa 0 Sänger, ein gut besetztes Quartett. Die Reise hatte noch hier in Zeiden ist hier das Leben der Bauern arm. Die wenigen Dörfer, die an der Bahnlinie liegen, bestehen aus ein paar elenden Lehmhüteine lange Vorgeschichte. Schon im Winter wurde davon gesprochen, wurden Schilderungen geboten, Kostenvoranschläge ten, die zur Hälfte in die Erde gegraben sind, so daß man nur unterbreitet, ja unser Chorleiter schrieb schon an den Verein die Dächer sehen kann. Das Land wird elend bebaut; kaum daß die Stoppeln umgedreht werden und es wird hinein gesät. Doch „Vorwärts“, daß die ansehnliche Zahl von 40 Mitgliedern sie gibt der Boden reichlich, wovon wir uns auch in der Ausstelbesuchen werde. Aber obwohl der Verein so herzlich antwortete: „Kommt Freunde, ihr seid gern gesehen“, so wurde für lung überzeugen konnten, wo aus allen Gebieten übersichtlich diesmal nichts aus der Reise; sie schien eingeschlafen zu sein. Frucht ausgestellt war und wo man sehen konnte, daß meist Weizen und Kukurutz angebaut wird. Doch kommt dieser reiche Im Herbst gruppierte sich nun rasch eine kleinere Reisegesellschaft. Im Sturmschritt wurden die Vorbereitungen getroffen, Ertrag meist den Edelleuten, den Bojeren, zu gute, die fast alund da unser Hilfsnotär Seiffert uns so bereitwillig die Vorpässe len Grund in ihren Händen haben, und für die die Leute arbeiausstellte, konnten wir gerade noch zur rechten Zeit die Certi- ten müssen. Bis wir das Gut des jetzigen Ministerpräsidenten ficate erhalten und nun wohl ausgerüstet mit Dokumenten und durchquerten, fuhren wir mit der Bahn länger als eine viertel auch romänischem Gelde die Reise antreten. Stunde. Montag früh Uhr fuhren wir von Zeiden und ½ 4 Uhr saßen wir auf dem Zug und flogen, im Herzen die schönsten Hoffnungen auf ein gutes Gelingen, das schöne Tömösthal hinaus, dem Predeal zu. Hier herrschte eine solche Kälte, daß mein Strohhut die Zielscheibe des Witzes wurde und in Gefahr stand, zur Einheizung des romänischen Waggons benützt zu werden. Eine Gesellschaft wie „wir“ hat bei der Grenze keine Schwierigkeiten, und so kamen wir mit unseren ehrlichen Gesichtern ungehindert hinüber. Dichter Nebel bedeckte die Gegend, so daß wir nur hie und da eine Villa vom Predeal sehen konnten, als wir nun mit rasender Geschwindigkeit mit der romänischen Bahn dahinbrausten. Bei Azuga und Busteni vorbei ging's Sinaia zu. Der Nebel hatte sich gehoben und wir konnten diese wunSchöne alte Villen prägten das Bild des alten Bukarest. dervollen landschaftlichen Bilder genießen; zunächst die dunkel bewaldeten Berge des Schullers. Dahinter erheben sich die Endlich erreichten wir Bukarest. Auf dem Nordbahnhof majestätischen Felsen des Bucecses, geziert mit den schlanken stiegen wir aus, gingen hinaus und standen nun da, mitten im Tannen, die sich auf jedem Vorsprung erheben. Es ist ein entTreiben des Großstadtlebens. Wir wunderten uns über die nobzückendes Bild, denkt man sich noch die schönen Villen von len Kutscher, Birschär, in ihren samtenen Kaftans und ihren eleBusteni oder Sinaia oder das königliche Schloß dazwischen. Da ganten Kutschen, die sich auf Gummireifen bewegen. Wir sawir direkte Karten Bukarest hin und zurück hatten, getrauten hen, wie die Pferdebahnen voll mit Leuten der Stadt zueilten, wir uns nicht, in Sinaia abzusteigen, um uns diese herrliche und standen und wußten nichts anzufangen, denn wir hatten Sommerresidenz anzusehen. Wie wir später erfuhren, war diese telegrafiert, wir kämen abends an und abends erwartete man Furcht grundlos, denn auf der Heimreise besuchte ein Teil uns. Doch an unsern Sängerzeichen erkannt hatten uns bald un Sinaia und Busteni, ohne auf der Bahn aufgehalten zu werden. sere Sangesbrüder vom Verein „Vorwärts“, und bald saßen wir Nun ging es weiter in die Ebene von Romänien. Wir staunten in der Restauration „Ranzinger“ und kosteten romänisches Bier Bericht über eine Reise nach Bukarest und Constanta vom 16.. September 1906, verfasst von Thomas Dück
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und romänische Speisen. Es war ein herzlicher Ton, mit dem uns diese Freunde empfingen, und gleich dieses kurze Zusammensein ließ uns tatsächlich erkennen, daß wir tatsächlich von Herzen gern, mit Freuden aufgenommen wurden. Der erste Nachmittag wurde nun der Besichtigung der Stadt
Nach dem Ende des Kommunismus kam es in der Hauptstadt zu einem großen Bauboom, und Glaspaläste schossen wie Pilze aus dem Boden.
gewidmet. Herr Neumann, Prof. am Konservatorium, übernahm die Leitung und wußte uns heute, wie auch an folgenden Tagen, überall Eingang zu verschaffen und Erklärungen zu geben in seiner humorvollen Art, so daß wir nicht zu sehr ermüdet wurden vom vielen Sehen. Das schönste Gebäude sahen wir zuerst an. Es ist die Sparkasse, ein neuer mächtiger Bau, der sich in der Mitte zu einer Kuppel erhebt, die in ihrer Verzierung zwar viel einfacher gehalten ist, es aber an Wirkung mit dem Kuppelsaal unseres Abgeordnetenhauses fast aufnehmen kann. Treppen und Säulen sind aus schwedischem Marmor. Nicht weit davon erhebt sich das Postgebäude, ein im Viereck angeordneter Bau, der eine große Fläche bedeckt und in seinem Inneren alles enthält, was zum modernen Postwesen gehört. Zunächst kamen wir in die Abteilung Briefe, wo sich auf einem großen Gange für jede Art der Korrespondenz ein besonderer Schalter befindet. Auch Post-Restante ist mit vielen Nummern eingerichtet. Leider hatte von uns keiner eine Geldsendung oder einen Liebesbrief abzuholen. Dann kamen wir zur Telegraphenabteilung. In einem großen Saale waren viele Apparate aufgestellt, die alle arbeiteten und mit ihrem Geklapper an den Lärm von Fabriken erinnerten. Die Telegraphisten besitzen eine solche Geschicklichkeit, daß sie sich nach uns umwendeten und dabei weiter telegraphierten. In einem Nebensaale waren die neuesten Apparate des Telegraphenwesen eingerichtet; hier spielt der Telegraphist auf einer Klaviatur ähnlich wie ein Klavier, und das Telegramm kommt gleich gedruckt heraus. Dabei ist die Verbindung direkt, und es kann auch zu gleicher Zeit, mit einer Aufgabe an verschiedene Orte telegraphiert werden z.B. nach Wien, Berlin oder Konstantinopel. Den eigentümlichsten Eindruck machte auf mich die Telefonabteilung. Wir traten in einen Saal, wo 30-50 Mädchen alle am Telefon saßen. Jedes hat bis 1000 Nummern zu besorgen. Nun denke man sich diese
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Mädchen alle auf einmal sprechen, Bescheid erteilen, den Parteien die Anschlüsse verlangen, dazwischen mit der Nachbarin flüstern, die dann hell auflacht; denn wahrscheinlich hat diese eine treffende Bemerkung gemacht oder, wie die Jungen, ihr vom Liebsten etwas zugeflüstert. Dabei arbeiteten ihre Hände fortwährend, Anschlüsse gebend und abstellend, je nachdem die kleinen elektrischen Lampen, die über jeder Nummer angebracht sind, aufglühten oder verlöschten. Noch mehr verwunderten wir uns über eine Vorrichtung im Nebenzimmer. In einem kleinen Gestell kreuzten sich 1000 und 1000 Drähte, so daß es zuerst den Eindruck des Verworrenen auf uns machte. Dies ist der Regulator des Telefonnetzes. Wenn irgend eine Beschädigung vorkommt, so wird sie hier durch diesen Apparat angezeigt. Verlegt ein Abonnent seine Wohnung, so wird hier bloß ein Draht verlegt, und er kann seine Nummer behalten. Reist er von Bukarest fort, so wird bloß ein Draht versetzt, und er behält seine Nummer weiter. Das Postgebäude hat sein eigenes elektrisches Werk, größer wie Zeiden. Beleuchtung und Heizung sind elektrisch. Mit dem Gefühl der Hochachtung vor dem menschlichen Geiste, der solches schaffen kann, verließen wir das Postgebäude. Nach einer kleinen Stärkung in einer altdeutschen Bierhalle besuchten wir das Kunstheim, Atheneum, von Bukarest. Hier waren einige Marmorstatuen und Bildsäulen aufgestellt, die wir bewundern konnten. Im oberen Stock befand sich der Konzertsaal, welchen auch die königliche Familie besucht. Nachdem wir noch das Vereinslokal des ersten deutschen Gesangvereins „Liedertafel“, der hier ein kolossales Vermögen besitzt, angesehen hatten, trafen wir uns beim „ Ranzinger“ mit unseren Quartiergebern, die jeden Einzelnen nach kurzem Zusammensein auf das Quartier führten, wo wir die paar Tage wohnen sollten. Wie ich nachher gehört habe, sind alle recht zufrieden mit der Bewirtung, die ihnen zuteil geworden ist, und sie sind den Gastgebern zu Dank verpflichtet. Den nächsten Tag brachten wir in der Ausstellung zu, bis Abend gegen 1 Uhr. Der Ort, auf den die Ausstellung gebaut ist, war früher ein großer Sumpf, in den Jahrzehnte hindurch aller Schmutz und Kehricht von Bukarest geführt worden ist. So war hier ein lockerer, ungesunder, feuchter Boden entstanden, auf dem die Büffel mit Lebensgefahr stecken zu bleiben, weideten. Da nun dieser Platz, als der günstigste für die Ausstellung bestimmt war, mußte zuerst all dieser feuchte ungesunde Boden fortgeschafft und das Wasser abgeleitet werden, um gesunden festen Boden zu erhalten. Die Erdarbeiten allein sollen 37 Mill. Frank gekostet haben. Jetzt erheben sich auf diesem Platze über 100 Pavillons, mehrere Vergnügungshallen und Restaurationen, die die Ausstellung bilden. Der übrige Platz ist mit schönen Parkeinlagen ausgefüllt, und man kann es kaum glauben, daß hier vor einem Jahre kein Baum und Strauch gestanden ist, wo sich jetzt schattige Promenaden hinziehen und schöne Baumgruppen erheben. Nachdem wir einmal rings in der Ausstellung herumgegangen waren und von außen einen allgemeinen Überblick gewonnen hatten, besuchten wir wieder unter Leitung Herrn Neumann's die einzelnen Pavillons. Zuerst den Tabakpavillon. Hier war alles, was zur Industrie des Tabaks
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die Arena, wo Ringkämpfe stattfanden, die zum Schluß ins Grobe ausarteten, so daß es fast zu einer Schlägerei kam und wir zuletzt lauter Ruhepfeifen zu hören bekamen. Damit war auch dieser Tag für uns beendet, und jeder fand nach Hause, so gut er konnte und wußte. Nachzutragen wäre noch eine Erklärung. Da die Frauen im türkischen (Harems-)Pavillon gerne wissen wollten, was ein Harem sei, erklärte es ihnen Herr Neumann: „Das ist, wenn ein Mann keine Frau hat.“ Der dritte Tag war mehr dem Gemütlichen gewidmet. Nach zwei Tagen ernster Besichtigung verlangt der Mensch auch nach gemütlichem Zusammensein, humorvoller Unterhaltung. Am Vormittag wurde somit eine gemeinsame Fahrt nach Cotrosceny zum Palast des Kronprinzen unternommen, der sich in einem waldähnlichen Parke befindet. Hier sahen wir auch das Grab des einzigen Töchterleins der Königin. In einer Halle neben dem Grabe liegt das Kind in Marmor dargestellt, so wie es entschlafen, so lebenstreu, daß man meint es atme noch. An der Seite des dargestellten Bettchens stehen die Worte: „Nu plingeti, ca n'a murit, numai doarme“, d.h. „Weint nicht, denn sie ist nicht gestorben, sie schläft nur“. Vor der Türe dieser Halle hält ein alter Invalide Wache. Auch in die prachtvollen Gemächer des Kronprinzen erhielten wir Einlaß. Wie man auch hier von vielen erkannt wird! So schrie uns an einem Abend ein Mann nach: „He, he pst“, da wir aber weiter gingen und meinten, uns Fremden gelte der Ruf doch nicht, "Schauster Mirten, kennst te mech net?" so rief der andere: „Schauster Mirten, kennst te mech net?“ Das war ausdrücklich genug, es war auch ein Zeidner Birschär. Nun gingen wir in die Pavillons, die fremde Staaten aufgeAls wir aus dem Palaste des Kronprinzen zurückkehrten, so stellt hatten. Da zeichnete sich vor allen andern der österreichische an Vornehmheit aus. Im ungarischen Pavillon sind meist warteten 7 Kutschen, meist Zeidner Birschär, und führten uns dann in die Bierbrauerei des Zell, wo wir ziemlich kalt gespeist landwirtschaftliche Maschinen ausgestellt, und er zeigt, wie dieser Industriezweig bei uns ausgebildet ist, so daß wir keine wurden und uns dann zerstreuten. Den Nachmittag brachte jeder auf eigene Faust zu. Gar Maschinen aus dem Ausland bestellen müssen. Der schönste mancher hatte einen guten Bekannten getroffen, und Antialvon allen ist unzweifelhaft der Kunstpavillon. Er ist auch der einzige massiv gebaute, der auch nach der Ausstellung stehen koholiker war damals von uns keiner, gutes Bier war überall zu bleibt, während die andern abgetragen werden. Im Kunstpabekommen. Einige besuchten die Kaufleute und huldigten ihvillon will Romänien uns den heutigen Stand seiner Bildung vor rem unwiderstehlichen Drange, die Geschäftslokale anzusehen, Augen führen, in allen ihren Richtungen. Der Pavillon ist noch um nach langem Suchen nichts zu kaufen oder sich von den nicht fertig ausgestellt, aber immerhin kann man erkennen, Kaufleuten rupfen zu lassen, denn das Betrügen versuchen diedaß Romänien auch in dieser Beziehung nicht hinter andern se an den Fremden. Einige besuchten nochmals die Ausstellung. Völkern zurückbleiben will, sondern mit ihnen wetteifert. Für den Abend dieses Tages hatte der Gesangsverein „Vorwärts“ Schon äußerlich sticht dieser Pavillon vor den andern heraus. eine Tanzunterhaltung veranstaltet. Als wir in den Saal traten, An den Hauptumrißlinien des mächtigen Gebäudes sind 1000e empfing uns Zigeunermusik und lauter fröhliche Gesichter. Die von elektrischen Lampen angebracht, und in der Nacht hebt Vereinsmitglieder waren alle mit Frauen und erwachsenen Kinsich nun das Gebäude wirkungsvoll aus dem Dunkel hervor. dern erschienen. Und alle waren es lustige Leute, die sich bald Jung und Alt in fröhlichem Tanze drehten. Vor dem Pavillon, der sich auf einer Anhöhe befindet, werden Felsen gemacht, von denen ein Wasserfall herunter rieselt, und den romantischen Anblick noch vermehrt. Nach einer durchtanzten Nacht... In der Mitte der Ausstellung befindet sich ein See, der vom vielen Wasser des Sumpfes gebildet worden ist und von der Der Vorstand namens Kleine begrüßte uns in herzlichen WorWasserleitung gespeist wird. Auf diesem See wurde jeden ten und nachdem uns auch der Verein den Sängergruß geboten Abend die Beschießung Port Arthurs vorgeführt, was für die hatte, erwiderte Chorleiter Wilk in ebenso herzlichen Worten, Zuschauer ein interessantes großartiges Feuerwerk gegeben indem er ihm für die Gastfreundschaft dankte, und unsere Sänhat. Dies Schauspiel konnten wir nicht mehr sehen. Doch wir ger gaben ein Lied zum besten. Bald sangen nun wir, bald sie rutschten auf der Rutschbahn von einem hohen Gerüste mit ein Lied, die Stimmung war gehoben. Die gute Laune steigerte rasender Geschwindigkeit ins Wasser. Am Abend besuchten wir noch eine Ansprache des Herrn Neumannn und unseres Herrn
gehört, ausgestellt. Sämtliche Arbeiten am Tabak; Trocknen, Sortieren, Schneiden, Füllen der Zigaretten, Verpacken in Schachteln. Alles wird hier vor Augen von flinken Mädchenhänden ausgeführt. Trockenapparate sind klein ausgeführt, so, daß man den ganzen Vorgang verfolgen kann. Der Pavillon ist kunstvoll dekoriert, mit lauter Tabakartikeln. Säulen aus Zigaretten, Zündholz- und Tabakschachteln. Wände und Pavillondecke aus Rohtabak, bietet er einen prächtigen Eindruck. Die Frucht, die im Landwirtschaftlichen Pavillon ausgestellt war, war durchwegs vollkommen und übersichtlich geordnet, so daß man sehen konnte, wie der Ertrag der Ernte in jeder Gegend Romäniens an den einzelnen Fruchtgattungen gewesen ist. Der romänische Trachten- und Modepavillon, der die Frauen besonders interessierte, enthielt manch prächtiges Muster vollendeter Arbeit, das auch die Bewunderung des Laien erzwang. Die wertvollsten Sachen befanden sich im Pavillon des Königs Karl. Er enthielt die Schätze des Königs. Die verschiedensten Orden und kostbaren Geschenke, die der König von anderen Fürsten erhalten hat. Jedes einzelne stellt einen großen Wert dar. Dieser Pavillon ist mit vielen Mill. Frank versichert. Hier befinden sich auch alle Waffengattungen des Landheeres und der Marinetruppen und die Trachten der Soldaten, wie sie in den verschiedenen Zeiten der Regierung des Königs getragen wurden.
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Thiess. In späteren Stunden meldeten sich einige mit Solovorträgen, von denen besonders die Stückchen des Wiener Paares allgemein gefielen. Als man in früher Morgenstunde schied, trennte man sich mit dem Hinweis auf ein baldiges frohes Wiedersehen in Zeiden, beim Jubiläum unseres Männerchores. Viele haben versprochen, jeden Falls zu erscheinen. Diese
Bis nach Constanza (allerdings nicht auf der Autobahn) führte die Reise einer Gruppe um Pfarrer Dück vor über 100 Jahren.
Unterhaltung bildete den Schluß der eigentlichen Reise. Schon aus diesem knappen Bericht können wir sehen, daß es der Mühe wert war, diese Reise zu machen. Die Reisegesellschaft teilte sich nun in zwei Teile, ein Teil kehrte nach Hause und besuchte auf der Heimreise Sinaia und Busteni, die anderen zogen nach Constanta. Nach einer durchtanzten Nacht, ein jeder kann es sich denken, ist die Eisenbahnfahrt nicht gerade das Angenehmste gewesen. Ist es da zu verwundern, wenn einer den größten Teil der Reise verschläft, im Schlafe seinen Hut verliert, indem er nach vorne kippt, oder wenn er an seiner Nachbarin festen Halt sucht und findet? Die Donau machte uns alle munter. Die großartige Brücke bei Csernovoda wollte jeder sehen. Diese längste Brücke von Europa ist 99 m lang und führt in 5 mächtigen Bogen über die Donau. Der Strom bildet hier große wasserreiche Sümpfe, auf denen sich die Wasservögel scharenweise aufhalten, es wäre ein prachtvolles Jagdrevier für unsere Jäger. Nun kamen wir auf das türkische Gebiet von Romänien, das zwar fruchtbar ist, aber schwach bevölkert, da die alte Bevölkerung, die Türken, fast alle ausgewandert sind. Deshalb hat der König dieses Land unter den Veteranen aufgeteilt. Hier konnten wir an einem Orte noch sehen, wie die Pferde das Getreide ausdreschen. Auf vielen Stationen sahen wir große Haufen Frucht auf die Erde ausgeschüttet und nur mit einem Segeltuch gegen Regen geschützt. In der Nähe von Constanta war nun jeder gespannt auf den ersten Anblick des Meeres. Wir sahen auf der rechten Seite bald einen dunkeln Wald, der bald verschwand, bald wieder zum Vorschein kam, wenn wir bei einem Hügel vorbei fuhren. Auf einmal entrang sich einem von uns der Ruf: „Es ist das Meer!“ Und so war es auch, wir hatten das Meer für einen Wald angesehen. In Constanta angekommen, eilten wir sogleich ans Meer, bevor wir noch unser Quartier hatten. Wir konnten uns nicht satt sehen an seiner Unendlichkeit, wie eine Welle die andere trieb, immer näher, bis sie schließlich, am Ufer vom Felsen gebrochen, ins Meer zurück floß. Im Hotel Carol, das ganz am Ufer des Meeres steht, nahmen wir
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Quartier, von wo wir eine reizende Aussicht hatten und das Meer, das interessante Treiben der Wellen, beobachteten. Bald saßen wir denn auch auf einer Barke, ließen uns vom Wind durch deren aufgespannte Segel aus dem Hafen ins Meer treiben, ins wilde schwarze Meer. Auch die Frauen hatten den Mut einzusteigen und hielten sich recht wacker, obwohl die Wellen hoch gingen und unser Fahrzeug recht ungewohnt schaukelte. Wohl eine Stunde lang ging es recht gut, dann spürten wir beiderseits das Bedürfnis, wieder festes Land unter unsere Füße zu bekommen. Wir fuhren zum Kriegsschiff (...) und besichtigten es, von außen sah es mit seinen mächtigen Kanonen recht gebieterisch aus, aber seine innere Reinlichkeit hatte uns den Appetit verdorben. Nur ein Zwischenfall verhinderte es, daß sich die Gesellschaft nicht wieder teilte. Einige hatten sich schon die Pässe machen lassen und sollten mit dem großen Schiff „Romania“, welches gerade den Tag nach Konstantinopel fuhr, abends 11 Uhr abdampfen. Dieses Schiff hatten wir besichtigt und davon konnte man einen einladenden Eindruck erhalten, da seine ganze innere Einrichtung elegant und nobel und sehr bequem für die Passagiere war. So blieben wir bis zum nächsten Morgen noch zusammen. Ein Teil der Gesellschaft eilte heimwärts, während die andern, vom Zauber des Meeres festgehalten, bis zum Nachmittag blieben. Eine abermalige Fahrt auf dem Meere, das heute noch viel wilder war als gestern, höhere Wellen schlug, machte uns noch mehr Vergnügen. Wir waren auch viel mildtätiger als gestern gesinnt, denn auch der armen Fische, die im sauren Salzwasser leben müssen, nahmen wir uns an und bedachten sie mit süßen roten Trauben, die wir vorher, damit sie den armen Tieren nicht im Magen liegen sollten, selbst schon etwas verdaut hatten. Da diese Fütterung auf die Dauer kein Vergnügen war, kehrten wir um und kamen, da die Frauen ins Geschäft geraten waren, zur rechten Zeit auf den Bahnhof, aber auch das nur, weil wir auf Kutschen fuhren. Zuerst wollten wir zu Fuß gehen; als wir ein gutes Stück geeilt, handelten wir doch so 5 Minuten mit den Kutschern und saßen ein. Ungefähr 100 Schritte weit ging es nun rasch um die Ecke herum, wir waren auf dem Bahnhof: „un Frank si 50 Centim“. Wir konnten absteigen. Auf der Rückreise sahen wir uns Bukarest bei Nacht an und recht fidel und munter ging's der Heimat zu. Nur auf der Grenze bekam mancher einen Stich ins Herz. Die zuviel eingekauft hatten und sich nun vergebens bemühten, ein ehrliches Gesicht zu schneiden. In Kronstadt erregten unsere türkischen Kappen einiges Aufsehen. Hier wurden dann noch viele Andenken an Bukarest und Constanta gekauft, damit auch die lieben Angehörigen etwas aus Romänien bekämen. Von allen, glaube ich nun, daß ihre Erwartungen erfüllt sind und jedem wird die Reise in froher Erinnerung bleiben. Und den Bukarester Freunden, die sich um das Wohlgelingen unserer Reise so wohl verdient gemacht haben, sind wir zu Dank verpflichtet. Wenn sie uns über ein Jahr besuchen, so wollen wir sie als Freunde empfangen, wie sie uns getan und damit unseren Dank erstatten.
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Vor 100 Jahren: Gründung des Theatervereins in Zeiden einen Theaterverein gegeben haben kann, doch ist das nicht nachweisbar. Zitat aus einem Vereinsprotokoll aus dem Jahre 197 : „Der Zeidner Theaterverein, der 1919 von Misch Foith ins Leben gerufen wurde, stellt seine Tätigkeit ein. So sind die Zeidner Das Laientheater in Zeiden hinsichtlich der Bühnenkunst auf kleinere Einakter und auf Franz Buhn einfache Singspiele angewiesen.“ Aus diesen Zitaten muss man schließen, dass zwischen 1907 und 1919 der Theaterverein schon einmal aufgelöst wurde. Das kann man ohne Weiteres verstehen, denn ein Laientheaterverein hatte nicht die Beständigkeit eines Gesangs- oder Blaskapellenvereins. Theater wurde gespielt, wenn sich dazu eine Person gefunden hatte, die die Fähigkeit besaß, ein Stück einzustudieren. Auch mussten die richtigen Darsteller gefunden werden, was nicht immer einfach war, abgesehen von weiteren Schwierigkeiten wie der Organisation von Kulissen und Kostümen. Diese Erfahrungen haben wir Dokumente, Erinnerungen und Aufzeichnungen aus 100 Jahren in der Nachkriegszeit gemacht, wobei noch die Schwierigkeit der Genehmigung der Stücke durch die Behörden hinzukam. Franz Buhn hat in mühsamer Kleinarbeit eine Dokumentation zum Eins steht fest: Theater wurde in Zeiden schon immer geTheatergeschehen in Zeiden zusammengestellt. spielt, sobald es die sozialen und politischen Verhältnisse nur Zitat aus der Dokumentation „100 Jahre Zeidner Männerchor“: irgendwie zugelassen haben. Es war nicht nur eine Form der „Am 16. November 1907 wurde Lehrer Hans Mild, der am 4. Unterhaltung, sondern auch eine Form der Erziehung für Jung Februar 1907 dem Zeidner Männerchor beigetreten war, in das und Alt. Aus unserer Dokumentation, die jetzt in überarbeiteAmt des elften Chormeisters gewählt und hat diese Funktion ter Form als Teil der Zeidner Denkwürdigkeiten erschienen ist, bis 1919 beibehalten, als er am 11. November zum ersten Chor- kann man die Vielfalt der Zeidner Laientheateraktivität über meister aufrückte. Arthur Wilk und Hans Mild haben sich gegen- einen Zeitraum von 100 Jahren erfahren sowie viele Namen von seitig ergänzt. Aus dem von Arthur Wilk betreuten Kränzchen Personen, die hierbei aktiv waren. Ein bisschen Wehmut kommt für Streichinstrumente entstand 1907 das halbsymphonische auf, wenn man bedenkt, was uns verloren gegangen ist. Streichorchester, und am 19. November gründete Hans Mild den Franz Buhn, Göppingen Theatherverein. Durch enge Zusammenarbeit konnten alljährlich erfolgreiche Aufführungen und gesellige Veranstaltungen (Das Theaterbuch kann in den nächsten Wochen bei Rüdiger geboten werden.“ Es ist vorstellbar, dass es auch schon früher Zell – Adresse im Impressum – bestellt werden.)
Gemeindeblätter Es ist sicherlich bekannt, und es wurde auch des Öfteren im „ Zeidner Gruß“ berichtet, dass es in Zeiden in den 0er, 30er, 40er und Anfang der 50er Jahre Veröffentlichungen gab, die im Laufe dieser Zeit verschiedene Bezeichnungen hatten. Einmal war es eine „Kundgebung“, dann eine „Politische Kundgebung“ oder ein „Gemeindeblatt“, dann ein „Evangelisches Gemeindeblatt“ oder auch eine „Bekanntmachung“. Im Zuge der Archivierung des evangelischen Kirchenarchivs in Zeiden durch Thomas Sindilariu wurden diese Periodika auch entdeckt. Leider sind sie aber von unseren Vorfahren nicht vollständig aufbewahrt worden, bestimmte Jahrgänge oder auch einzelne Ausgaben sind abhanden gekommen. Da wir diese Publikationen digitalisieren wollen, um diesen wertvollen Lesestoff von etwa 30 Jahren allen unseren Lesern zur Verfügung zu
stellen, gilt mein Aufruf allen Zeidnerinnen und Zeidnern: Wer solche Gemeindeblätter (Originale oder Kopien) hat, möge uns diese leihweise zur Verfügung stellen. bu
Nachbarvater Udo Buhn sucht alte Ausgaben des „Gemeindeblattes“.
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Dokumentation „Zeidner Waldbad“ erweist sich als „zähe“ Angelegenheit Als ich im Jahr 004 die Idee von Liane Schmidts, geb. Buhn, beim 7. Zeidner Ortsgeschichtlichen Gesprächskreis in der Euphorie des 100jährigen Waldbad-Jubiläums aufgriff, das wir am Tag darauf im Beisein der Zeidner Blasmusikkapelle im Waldbad feierten, ahnte ich noch nicht, auf was ich mich da in Zeiden in meinem „jugendlichen“ Leichtsinn eingelassen hatte. Ich hatte zum einen Udo Buhns aufschlussZeidner Waldbad – Sprungturm mit Wendeltreppe reiche Waldbad-BilderDieses Bild des Zeidner Waldbades (nach 1932, aber wahrscheinlich vor 1938 aufgenommen) mit einer Wendeltreppe sammlung vor Augen, am Sprungturm konnten wir als Postkarte Ende des Jahres 2006 über Ebay ersteigern. Den Sprungturm in dieser Form kennen wir aus bisherigen Bildern (die mir und dem Zeidner Fotoarchiv vorliegen) nicht. Die uns vorliegenden Bilder die auch in Zeiden ausgestellt wurde, und weisen jeweils gradlinige Treppen von einer Turmplattform zur anderen aus. Wer weiß mehr darüber? Bitte fragt besonders bei euren Eltern und Großeltern nach, ob jemand sich an diese Form der Ausführung erinnern kann, wann war zum anderen der und von wem die Treppe eingebaut wurde und wie lange diese Ausführung Bestand hatte. festen Überzeugung, dass mir gerade beim Recherchieren zu diesem allseits beDie Beiträge und das mir zugesandte Bildmaterial sind gemeskannten Thema viele Wissensträger mit ihren Beiträgen helfen sen am Stellenwert „unseres“ Waldbads spärlich, um nicht zu würden, diese Dokumentation mit Leben zu füllen. Schließlich sagen beschämend. Ich persönlich hatte mehr erhofft, zumal war das Waldbad nicht nur für mich jahrelang der Inbegriff von ich der festen Überzeugung bin, dass es sicher Erzählenswertes unbekümmerter Freizeitgestaltung gewesen, der Ersatz für gibt, das in so ein Buch einfach hineingehört. Es wäre schade, anderweitigen Sommerurlaub, der Ort für Feste und Feiern, für wenn wir nach der Veröffentlichung feststellen würden, dass „wildes“ Zelten hinter dem See, für Sommerferien, die einen die Dokumentation gravierende chronologische Lücken hat und ganz besonderen Reiz hatten. dass „Geschichten“ fehlen, die fast ein Jahrhundert den besonderen Reiz des Zeidner Waldbades ausgemacht haben. Wie viele andere verbinde auch ich das Waldbad mit unvergesslichen, schönen Erinnerungen. Die Tatsache, dass fast jeder Ein letzter Aufruf soll all diejenigen zur Mitarbeit ermuntern, „Heimatbesuch“ auch heute noch bei vielen einen Besuch des die meinen Hinweis und meine damit verbundene Bitte richtig Waldbads obligatorisch mit einschließt, macht deutlich, wie verstehen. Insbesondere Erlebnisberichte und Privatbilder aus tief diese Verbundenheit bei uns verwurzelt ist. den Jahren 1939-1965 würden das Buch wesentlich bereichern. Meine wiederholten Aufrufe im „Zeidner Gruß“ und auf der Homepage der Zeidner Nachbarschaft wurden leider nur von sehr wenigen beherzigt. Das bedauere ich vor allem deswegen sehr, weil dieses Maß an sicherlich ungewollter Interesselosigkeit und diese von mir nicht vorhersehbare Gleichgültigkeit dazu führen, dass diese Arbeit nicht den von uns allen erhofften Zweck erfüllt, nämlich eine vollständige Dokumentation des Zeidner Waldbades von 1904-004 oder gar bis 007/008 zu liefern.
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Denjenigen, die bisher mit dazu beigetragen haben, dass diese Waldbad-Dokumentation möglich ist, danke ich auf diesem Wege ganz herzlich für ihre bisherige Unterstützung und den Zuspruch, den ich in den letzten zwei Jahren erfahren durfte. Helmuth Mieskes, Böbingen
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Luftaufnahmen des Zeidner Waldbades
Die von Gheorghe Axente (Zeiden) erstellten und von Gert Liess auf die Homepage der Zeidner Nachbarschaft gestellten Luftaufnahmen des Zeidner Waldbades (zu sehen unter Bilder aus Zeiden, Juli 007), die auf beeindruckende Weise die herrliche und einmalige Lage „unseres“ Zeidner Waldbades vor Augen führen, eröffnen dem Betrachter eine neue Perspektive auf das von Wald umgebene Waldbad und die beiden Seen, die er so bisher noch nicht gesehen hat.
Existenzielle Not der Siebenbürgischen Bibliothek Auf Schloss Horneck in Gundelsheim ist die Stimmung eher verhalten, weil das Geld für die Bibliothek ausgeht. Der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Hatto Scheiner, erinnert immer wieder an die schwierige Situation und appelliert an seine Landsleute, dieses wichtige Kulturgut zu retten. Wir dokumentieren in einer Zusammenfassung seine Aussagen aus der „Siebenbürger Zeitung“ vom 31. Juli 007. 004 kamen ungefähr 100 000 Euro zusammen. In den Jahren danach gingen die Spenden stark zurück auf durchschnittlich 0 000 bis 30 000 Euro pro Jahr, die alle in den Grundstock der Stiftung eingeflossen sind. Zusätzlich sammelte der Arbeitskreis für siebenbürgische Landeskunde rund 100 000 Euro, von denen das Gehalt des wissenschaftlichen Leiters in den letzten drei Jahren bezahlt wurde. Die Mittel laufen zum Jahresende aus und die Lage spitzt sich zu. Die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek ist bisher nur mit kleineren Beträgen eingesprungen, weil die erzielten Erträge nicht groß genug sind, um eine Ganztagskraft zu finanzieren. Die Stiftung wird 2008 aber unbedingt einspringen müssen, und deshalb ist die Hilfe aller Landsleute nötig, die sie dabei unterstützen wollen. Die Stiftung hat seit ihrer Gründung im Jahr 1999 eine Million Euro (aktueller Buchwert), also ein Viertel des notwendigen Stiftungskapitals, angesammelt. Aus den Zinserträgen, bei der derzeitigen Marktentwicklung, könnten wir praktisch nur ein Viertel der absolut nötigen Personal- und Materialkosten des Siebenbürgen-Institutes decken. Deshalb appelliere
ich an alle Siebenbürger und deren Freunde, sich zu überlegen, ob sie die Unterstützung der Stiftung nicht auch sinnvoll finden, damit unser kulturelles Gedächtnis, unser gemeinsamer Schatz, nicht verloren geht. Neben dem Werben um Spenden und Zuwendungen sind wir stets offen für Nachlässe und Vermächtnisse von Menschen, die sich unserer Gemeinschaft verbunden fühlen. Nur so können größere Summen zusammenkommen. Deshalb möchten wir alle Landsleute ohne Nachkommen ansprechen, ihr Erbe nicht irgendwem zu überlassen, sondern unserem gemeinschaftlichen nützlichen Ziel zuzuführen. Die Namen der Erblasser werden selbstverständlich in unserer Stiftertafel aufgeführt. Interessenten können sich gerne vom Siebenbürgen-Institut, dem Stiftungsvorstand oder -beirat diskret beraten lassen, und zwar unter den folgenden Adressen und Rufnummern: Dr. Gerald Volkmer, Wissenschaftlicher Leiter des Siebenbürgen-Instituts, Schloss Horneck, 74831 Gundelsheim, Telefon: (0 6 69) 4 1 00; Dr. Günther H. Tontsch, Beiratsvorsitzender der Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Rodigallee 55 A, 043 Hamburg, Telefon: (0 40) 65 38 96 00; Hatto Scheiner, Vorstandsvorsitzender, Babenhäuser Str. 10, 64839 Münster, Telefon: (0 60 71) 3 61 14.
Spenden erbeten an die Stiftung Siebenbürgische Bibliothek, Kontonummer 211029013 bei der Volksbank Oberberg eG, Bankleitzahl 384 621 35.
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Volksgruppenzeit in Zeiden — ist das auch ein Thema für uns?
1943 - Deutsche Jugend Formation (DJ) beim Aufmarsch in Zeiden.
Seit ich mich für die Geschichte Zeidens interessiere – und mit Geschichte meine ich vor allem die Zeitgeschichte, habe ich besonders nach 1985 einige hier in Deutschland erschienene Heimatbücher siebenbürgischer Ortschaften gelesen oder zumindest Beiträge in den Büchern eingesehen, die mich besonders angesprochen haben. Dazu zähle ich auch die von Gotthelf Zell über Zeiden herausgegebene Ortsmonografie „Zeiden – eine Stadt im Burzenland“. Zu meinem Erstaunen wird die Zeitgeschichte, insbesondere die Zwischenkriegszeit und die Zeit danach, sehr stiefmütterlich, nur am Rande oder gar nicht behandelt. Dass das an fehlendem Quellenmaterial gelegen hat oder gar an mangelhafter Recherche, muss ich angesichts des vorhandenen Bildmaterials, der fortgeschrittenen Geschichtsschreibung und des Wissens um diese Zeit ernsthaft bezweifeln. Für einige unserer sächsischen Chronisten, denen wir für ihre Arbeit und jahrelange Dokumentation trotzdem zu großem Dank verpflichtet sind, hört die siebenbürgisch-sächsische Geschichte entweder irgendwann Mitte der 1930er Jahre auf oder sie hielten das, was danach kam, im Zusammenhang mit der Herausgabe eines Heimatbuches nicht als im Detail erwähnenswert. Oft habe ich mich gefragt, wieso das so ist. Wieso gibt es
1943 – Bund deutscher Mädel (BdM) marschieren durch die Marktgasse.
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in diesem Hinblick gerade bei siebenbürgischen Heimatbüchern solche Parallelen? Sind diese Parallelen rein zufällig oder wurde bewusst ein Teil der Geschichte aus welchen Gründen auch immer „vernachlässigt“? Das hat mich umso mehr verärgert, als wir selbst die rumänische Geschichtsschreibung vor 1989 wiederholt an den Pranger gestellt und den dafür Verantwortlichen immer wieder bewusste Geschichtsverzerrung vorgeworfen haben. Ich finde es erstaunlich, wie umfangreich und detailliert in vielen Heimatbüchern über verschiedene Geschichtsepochen geschrieben wurde, besonders über die Zeit bis 1936, und wie zaghaft und oberflächlich der Versuch unternommen wurde, die Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit auch nur ansatzweise zu behandeln. Ich persönlich kann mich mit dieser oberflächlichen Denk-
18.7.1943 – Vertreter der Ortsgruppe beim Aufmarsch durch Zeiden (das Bild wurde wahrscheinlich am Tag der Zwangsrekrutierung in Zeiden gemacht) …. Hinter den Vertretern der Volksgruppenleitung marschieren die neuen Rekruten. Davon gibt es nämlich Bilder vom Schulhof (mit diesem Datum).
weise nicht anfreunden, weil ich heute im Jahr 007, sechs Jahrzehnte nach Kriegsende, nicht bereit bin, diese Zeit einer sehr bewegten Sachsengeschichte einfach zu ignorieren. Schon deshalb nicht, weil der Krieg und die Zeit danach den meisten Familien (meine Familie mit eingeschlossen) in Zeiden nur Not, Elend und Unglück gebracht und eine der schlimmsten Perioden im 0. Jahrhundert beschert hat. So etwa ist die Einberufung Rumäniendeutscher, darunter auch einiger Söhne und Väter aus Zeiden, zur Waffen-SS und zur Deutschen Wehrmacht ein Teil unserer Geschichte. Diese Maßnahmen waren es, die entscheidende Veränderungen in der Struktur unseres Volkes nach sich gezogen haben und die nach Kriegsende die Anwendung des Prinzips der Kollektivschuld auf die Deutschen bei den Nachkriegsregierungen von Ländern wie Rumänien und Ungarn rechtfertigt haben. Das darf man nicht außer Acht lassen und schon gar nicht vergessen.
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1942 – Volksgruppenführer Andreas Schmidt und General von Manstein zu Besuch in Zeiden (das Bild wurde auf dem Schulfestplatz gemacht).
Die Erfassung dieses besonderen Zeitraumes halte ich auch darum für notwendig, weil er eine Erklärung dafür liefert, warum wir ausgesiedelt sind und heute etwa 90 % von uns in Deutschland leben. Der Wahrheit zuliebe sollten wir natürlich auch sagen, dass wir in unseren Heimatbüchern fast ausschließlich den sächsischen Teil unserer Geschichte und unseres Heimatortes erfasst haben. Und was noch viel wichtiger ist, wir sollten uns auf der Suche nach Wahrheit ernsthaft Gedanken darüber machen, was damals (auch) in Zeiden „schief gelaufen“ ist. Um in diesem Zusammenhang nicht falsch verstanden zu werden, was besonders bei dieser Thematik durchaus leicht der Fall sein kann, möchte ich betonen: Es geht bei einer möglichen Aufarbeitung dieser Zeit nicht darum, Handlungen von damals zu verurteilen oder gar Personen, die damals das Gemeinde- und kirchliche Leben geprägt oder in der Verantwortung gestanden haben, an den Pranger zu stellen, sondern lediglich darum, die Geschehnisse von damals festzuhalten, um eine nahtlose Geschichte Zeidens aufzuzeigen. Nur so können sich nachfolgende Generationen in diese Zeit und in die damalige Denkweise unserer Eltern und Großeltern hineinversetzen. Das bisher vorhandene Material über diese Zeit, das von Balduin Herter und mir im Lauf der Jahre zusammengetragen wurde, sollte unbedingt durch weiteres Recherchieren, Sammeln und Dokumentieren ergänzt werden. Den ersten Versuch, uns mit dieser Zeit zu beschäftigen und uns mit den Geschehnissen von damals auseinanderzusetzen beziehungsweise die Thematik überhaupt einmal öffentlich aufzugreifen, haben wir bereits beim 10. ZOG am 8. April 007 in Augsburg mit verschiedenen interessanten Beiträgen (siehe auch Beitrag über 10. ZOG in Augsburg auf Seite 14) gewagt. Die Wortmeldungen zu den Beiträgen haben deutlich gemacht, dass es aus dieser Zeit sehr viel zu erzählen gibt. Ich würde mir wünschen, diese Art des Meinungsaustausches bei zukünftigen Gesprächskreisen weiterführen zu können, um der eigentlichen Zielsetzung, der Aufarbeitung der Zeidner Heimatgeschichte, ein Stück näher zu kommen. Für diejenigen, die sich dieser Thematik annehmen möchten und mit uns der Meinung sind,
dass wir nicht untätig bleiben dürfen, habe ich einen „Fragekatalog zur Geschichte von Zeiden in den Jahren 1935/36 bis 1945“ erstellt. Die über 300 Fragen sind nicht wissenschaftlicher Art und auch nicht chronologisch geordnet, aber sie eignen sich in hervorragender Weise, die Erinnerung an bestimmte Dinge, an besondere Ereignisse in der Gemeinde und an Personen zu wecken. Jede Antwort, jedes zusätzliche Stichwort, jeder kleine Hinweis, jeder Beitrag, jede Richtigstellung trägt wesentlich zu neuen Erkenntnissen und zur Wahrheitsfindung bei und ermöglicht uns die konkrete Darstellung einer kleinen Geschichtsepoche, der wir alle bisher zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben.
1943 - Uniformierter Musikzug (DM) unter Dirigent Hans Müller im Schulhof der Deutschen Schule in Zeiden
Ich würde mich freuen, wenn ganz viele, vor allem ältere Interessierte, diesen Fragekatalog bei mir telefonisch (Tel.: 07173/8087) abrufen würden. Da ich weiß, dass Schreiben nicht jedermanns Sache ist und es Überwindung kostet, in Briefform zu antworten, dürfen die Fragen (unter Angabe der laufenden Nummer) selbstverständlich auf ganz einfache Art und Weise beantwortet oder mit Stichworten versehen werden. Sollte jemand die Meinung vertreten, dass wir dieses „Geschichtskapitel“ noch ruhen lassen sollten, darf er mir das selbstverständlich, unter Darlegung von Gründen, auch mitteilen. Helmuth Mieskes, Böbingen
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Kindergarten 1927
(v.l.n.r.) 1. Reihe: Erna Warza, Helmuth Meneges, Erhard Warza, Emmi Depner, Gerhard Barf, Georg Christel, Grete Zerwes, Emmi Meneges, Ottilie Konrad, Erna Ziegler, Hermine Müll, Rudi Müll, Alfred Neudörfer. 2. Reihe: Otto Preidt, Edgar Josef, Edith Kloos, Balduin Herter, Edith Herter, Franz Zacker, Inge Zerwes, Ida Reimesch, Ernst Thomas, Gerda Göltsch, Hans Müll, Werner Mieskes, Erna Wenzel, Hugo Neudörfer. 3. Reihe: Emmi Hiel, Michael Zeides, Alfred Mieskes, Ottilie Preidt, Hugo Meneges, Marianne Groß, Hermann Aescht, Ottilie Wertiprach, Hans Thomas, Emmi Foith, Erhard Zeides, Emmi Bajuß, ..........(?), Gerhard Wenzel, Frieda Blum. 4. Reihe: Otto Müll, Hedda Königes, Kurt Königes, Rosa Depner, Erich Göbbel, Anna Depner, Peter Plajer, Herta Bergel, Ortwin Buhn, Mini Josef, Erwin Kenzel, Rosa Steinbinder, Erwin Neudörfer. 5. Reihe: Kindergärtnerin „Gretchentante“, Grete Istock, Emmi Barf, ......(?), Otto Königes, Henny Liess, Franz Josef, Emmi Zeides, Hugo Eiwen, Rita Aldea, Walter Wrobel, Herta Groß, Arnold Preidt, Emmi Eiwen, Otto Plajer, Friedchen Hiel, Helmut Eiwen, .......(?)
Unser Aufruf im letzten „Zeidner Gruß“, uns weiterhin Fotos zu schicken, verhallte nicht ungehört: Von Ottilie (Tilli) Jakob (geb. Wertiprach) erhielt ich das oben abgebildete Kindergartenfoto mit fast allen Namen und folgende Zeilen: „Im Jahre 1934 wurde dieses Abschlussfoto vom Kindergarten von Frau Folberth gemacht. Wir 197 Geborene wurden noch im selben Jahr eingeschult. Links im Bild stand unsere Gretchentante. Die Annitante und Hertatante hatten wir schon hinter uns. Unser
Alt-Nachbarvater Balduin Herter wird wahrscheinlich alle fehlenden Namen kennen. Es wäre für uns 80-Jährigen eine Freude, wenn wir uns im nächsten „Zeidner Gruß “ wiedersehen könnten." Aus diesem Anlass möchte ich dem Jahrgang 197 auch im Namen der Nachbarschaft herzlichst gratulieren und wünsche allen nur Gutes, vor allem noch viele gesunde Jahre und Gottes Segen! Udo Buhn
Feuerwehrturm
Im letzten „Zeidner Gruß“ hatten wir mitgeteilt, dass wir ein Foto von dem alten Feuerwehrturm suchen. Leider sind uns bis dato keine Fotos geschickt worden. Wir bekamen aber einen Hinweis, dass dieser Feuerwehrturm auf Ölbildern von Aurel Bordenache zu sehen ist.
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Hier ein Ausschnitt aus einem Ölbild von Bordenache, der dieses Motiv zwischen 1951 und 1979 einige Male gemalt hat. Über die Zusendung eines Fotos würden wir uns trotzdem sehr freuen! bu
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Erinnerungen an die FAT Zeiden
1 Seceleanu Ion, 2 Meiu Gheorghe (Vlădeni), 3 Popescu Ion, 4 Orţan Alexandru, 5 (?), 6 Vigheci Aurel, 7 Pripiş Irimie, 8 Cucu Niculaie, 9 Ilea Ion, 10 Nierescher Martin, 11 Lazăr Constantin, 12 Tontsch Rosi (?), 13 Lupu Gheorghe, 14 Cristoloveanu Maria, 15 Teohari Florica, 16 Hevely Ida (Preidt), 17 Seceleanu Eufrosina, 18 Depner Emma (Kueres), 19 Cîrstea Petre, 20 Praveţi Valeria (Rîpea), 21 Barbălată Aneta (Amanoloae), 22 Kuwer Andreas, 23 Fătu Aurelia, 24 Oancea Ion, 25 (?), 26 Wenzel Horst, 27 Weber Otto, 28 Klein Ida (Gross), 29 Domokosch Stefan, 30 Axente Gheorghe, 31 Aescht Otto, 32 Cristoloveanu Gheorghe, 33 Stein Hans, 34 Depner Hans, 35 Tecuşan Aurel, 36 Adam Gheorghe, 37 Silea Gheorghe, 38 (?), 39 Coman Gheorghe, 40 Kramer Hans, 41 Sorin Andrei, 42 (?), 43 Gross Hans
Das Foto, das wir abdrucken, habe ich bei meinem letzten Besuch in Zeiden bekommen. Auf dem Foto erkannte ich Hans Wenzel, den ich bat, mir die Namen der Personen aufzuschreiben, was er mit Unterstützung von anderen tat. Dazu hat er auch noch folgende Zeilen geschrieben: „Das Foto entstand aus keinem besonderen Anlass Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts (1951-195) auf dem Csohany-Hof. Links von der Schaufel im Bild war damals die Toreinfahrt vom Neugässchen, rechts von der Schaufel war das Pförtnerhäuschen, daneben rechts war der Eingang zu den Fabrikationsräumen und zu den Werkstätten. In der rechten Ecke unten im Bild neben der Blechwalzmaschine befand sich die Werkschmiede. Die Firma hieß zu der Zeit FAT, rumänisch „Fabrica de articole de tabla“, zu deutsch „Fabrik für Blechwaren“. Vorher hieß die Firma „Portocala und Schiel“.
lische Pressen und Stanzen befanden. An der größten hydraulischen Presse wurden vorwiegend halbe Benzinkanister aus Blech gepresst, die dann anschließend zu vollständigen Kanistern zusammengeschweißt wurden." „Aus Berichten älterer Mitarbeiter erfuhr ich“, schreibt Hans Wenzel weiter, „dass vor dem . Weltkrieg auf der genannten Presse, Makkaroni und während des Krieges Rundkörper für Eierhandgranaten aus Bakelit gepresst wurden. Ich selbst hatte noch einige von diesen gefunden und sie wie auch andere Mitarbeiter als Salzbehälter benutzt. Ich möchte noch bemerken, dass zu meiner Zeit in der Firma die Presse scherzhaft von uns den Namen „Makkaronipresse“ erhielt, wegen Strom- und Wassermangels meist nur bei Nacht benutzt wurde und somit die Personen, die sie bedienten, nur nachts arbeiteten. Diese Personen waren: Ida Klein, geb. Groß, sowie ihre Schwester Rosa Graditsch aus der Hintergasse und Erwin Wenzel aus der Mühlgasse gegenüber der Hintergasse."
Im Vordergrund – allerdings auf dem Bild nicht zu sehen – war das Presswerk in einer früheren großen Scheune untergebracht, in der sich kleine sowie auch große mechanische und hydraubu
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575 Jahre seit Baubeginn der Kirchenburg
Vor 575 Jahren: „.... es wird danach mit dem Bau der Kirchenburg begonnen“ Dieser 1877 von Josef Dück verfasste Satz aus den „Zeidner Denkwürdigkeiten – vom Jahre 1335 bis zum Jahre 1847” hat mich veranlasst, diese Zeilen zu verfassen. Auf der ersten Seite dieser Denkwürdigkeiten kann man folgendes lesen: „Anno 143 – wurde der Markt wieder verheert von den Türken unter Amurathes. Darnach in diesem Jahr 143 das Schloß oder die Pastei um die Kirche zu bauen angefangen.” Auf den ersten Blick eigentlich nichts Außergewöhnliches oder Besonderes, aber wenn man zurückrechnet, dann sind es 575 Jahre, seitdem es die Kirchenburg in Zeiden gibt. Dass unsere Kirchenburg, vom Autor auch „Schloß” und „Pastei” (Bastei) oder in anderen Schriften „Kirchenkastell” genannt, Umschlag der Zeidner damals nicht die Form Denkwürdigkeiten
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hatte, die wir heute kennen, wird deutlich, wenn man die Denkwürdigkeiten oder auch andere Dokumente durchblättert. Eine Kirche existierte bereits in Zeiden, und um diese hat man 143 die Kirchenburg, sprich Ringmauern und Wehrtürme, angefangen zu bauen. In welchem Jahr die Kirche erbaut wurde, erfährt man in den Denkwürdigkeiten nicht, aber man weiß, dass diese aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt und den Heiligen Georg und Michael geweiht war. In dem oben genannten Büchlein kann man noch folgende Einträge über Kirche, Kirchenburg, Schloss oder Bastei lesen, die ich in der Schreibweise aus dem Jahre 1877 übernommen habe: „Anno 1611 – Unter Matthia Kover hat man die kleine Ringmauer gegen der Knaben-Schule verbessert und über der Thür ein Wachthaus gebauet, item die Ringmauer zum Pfarrhöflein neu aufgebaut. (...) Anno 1684 – Den 3. November brannte bei einem heftigen Wind fast der ganze Markt mit dem Schloß (d. i. die Pastey) und der Kirch ab. Bloß der Glockenturm nebst den darunter befindlichen Kellern, wie auch die äußerste Zeile in der Hinter- und Mühlgasse blieben vom Feuer verschont. (...) Anno 1686 – Ist nicht nur die Kirche, welche bei der im vorigen Jahr entstandenen außerordentlich großen Feuerbrunst mit abgebrannt war, von neuem gedecket, sondern auch die Ringmauer auf dem Pfarrhöfchen, die bei eben gedachtem entsetzlichen Feuer umgefallen war, neuerdings aufgerichtet worden. Vermacht Jakob Kolf zur Wiederherstellung der angebrannten Kirche Rfl. 1000, welche auch nach seinem Tode in Gold erhoben und zum erwähnten löblichen Werk angewendet
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Die Zeidner Kirchenburg mit einem „Fischauge“-Objektiv gesehen, 2007
wurden. (...) Anno1687 – ... So hat man in diesem Jahr auch das verbrannte Schloß müssen anfangen zu bauen; damit aber der Umlauf auf das eheste fertig würde, so hat man diesen Bau auf die Zehndschaften müssen theilen und also ward er in oder 3 Tagen vollendet, wie er noch zu sehen ist. (...) Anno 1701 – Den 16. Juny nach 11 Uhr in der Nacht verbrennt unser Gotteshaus, da es schon vorher abgebrannt war, jetzt aber zu bauen angefangen und halb verrichZeidner Kirchenburg nach einem Stich von Johann Greguss 1797 tet worden war, sammt allem dazu bereitetem Werk, und zwar durch ein unerforschliches Feuer, dass wir fast zu Schanden und im Revier verachtet gewesen, doch hat Gott gewacht, dass außer der Kirche im Schloß kein Schade geschehen. Doch wurden die Herzen der Leute bald so gerührt, dass jedermann mit ganzem Vermögen willfährig sich bezeigte, Holz ohne Befehl zuzuführen, nur dass man ihnen sagte, was sie bringen sollten, so dass man noch in diesem Jahr die Kirche mit Ziegeln deckte. Das Chordach war unbeschädigt geblieben, ob es gleich nur mit Schindeln gedeckt war. (...) Anno 170 – Unter dem Richter Martin Zerwes und Hann Georg Zermen den 10. July hat man angefangen, das Getäfel der Kirche zu bauen. Den 14. August ward es glücklich zu Ende gebracht.” Mit dem Getäfel meint der Autor die 170 datierte Kassettendecke in der Kirche, welche aus 5 bemalten
Feldern besteht. 1959 wird diese unter der Leitung von Maler Eduard Morres restauriert. „Anno 17 – Im April ist ein so grausamer Wind hier gegangen, daß das Dach auf dem Chor sammt Glöcklein ist herunter geworfen. Man musste es wegen dem Gewölbe in aller Eil aufbauen und setzte das Thürmlein an den angemauerten Gipfel oder Giwel, wie es noch zu sehen ist; vorher war ein Schindeldach, hat man nichts angesehen und es mit Ziegeln gedeckt. Item. In diesem Jahr ist auch der Altar, welcher vor Jahren war angefangen worden, im August vollendet, durch milde Verwendung des Herrn Pfarrers Sim. Draudt und anderer wohltätigen und christlichen Freunde.” Was kann man nicht alles aus dem oben aufgeführten Jahr erfahren; im April waren starke Gewitter. Das Glöcklein ist heruntergefallen. Ja, welches Glöcklein? Wenn man ältere Zeichnungen vom Kirchenkastell genauer betrachtet, kann man vorne auf der Kirche eine Spitze erkennen. Hier war vermutlich dieses Glöcklein, das nach dem Gewitter in aller Eile wieder aufgebaut wurde und das zu bestimmten Anlässen betätigt wurde, wahrscheinlich beim Gebet „Vaterunser”. Wir erfahren, dass vorher ein Schindeldach existierte und ab 17 ein Ziegeldach zumindest über dem Türmlein war. Wir erfahren auch, dass Simon Draudt Pfarrer in Zeiden war (Anm.: berufen von Weidenbach am 9. Mai 170, gest. 14. November 179), dass er sich wohltätig engagiert hat und dass der Altar im August vollendet wurde.
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Ebenso Interessantes kann man auch aus den nächsten Jahren erfahren: „Anno 174 – Ist das Latorgel, welches vor 39 Jahren durch eine große Feuerbrunst war ruiniert worden und zusammengefallen war, wiederum aufgemauert worden. So hat man auch das an die Wand auf der niedersten Seite angehängte Latorgel von neuem angebauet, so lang die Kirche ist und wo zuvor keines war, – in diesem Jahr ward durch Angeben des Herrn Pfarrers Sim. Draudt auch den Rathsherrn ein Gestühl gegeben, wo sie nach der Ordnung sitzen sollten. Item. So ward auch über das Schloßthor das neue Rathaus angefangen zu bauen und nur 176 vollendet auch die neue Gefägnisse darzu. (...) Anno 1731 – Den 0. Juni hat man angefangen den Weberthurm zu verbessern und zu decken, welcher Anno 1685 in der großen Feuerbrust war wüsste und ungedeckt gestanden. (...) Anno 1774 – Den 14 Juni sind die Fenstern in der Kirche neu genacht worden. (...) Anno 1777 – Im April wurde das Magazin in der Pastei erneuert und mit Ziegeln gedeckt. (...) Anno 1780 – (...) Den 31. December wurden die Fruchthäuschen vorn an der Kirche abgebrochen, auch der Grund zu einer Gallerie und Ziegeldach über die anderen Häuschen an der Ringmauern zu legen angefangen. (...) Anno 1791 – Im Juni wurde angefangen, den bisherigen hölzernen Gang in die Pastei abzubrechen und statt dessen einen neuen zu machen und mit Ziegeln zu decken; auch ein neues Zimmer für den Pasteienhüter und darunter ein Gefägniß zu bauen.” In der nun unten abgebildeten Seite aus den Denkwürdigkeiten, kann man lesen, was in den Jahren 179, 1794, 1797 an Kirche und Kirchenburg gemacht beziehungsweise geändert und repariert wurde. „Anno 1801 – ... Den 1. July wird der Altar um ein Klafter vorwärts gerückt, um die Orgel von ihrem vorign Platz hinter den Altar anzubringen, da sie vorher dem Predigtstuhl gegenüber auf der rechten Seite des Chors gestan-
den war. Auch vor 18 Jahren stand sie hinter dem Altar, nur in kleinerm Format. Der Orgelbauer war Andreas Eitel. Auch der Altar ward dazumal ganz erneuert. (...) Anno 1803 – Ward unser Thurm, der vom vorigen Erdbeben stark gelitten hatte, ganz mit Eisen verbunden, und ward erst anno 1804 ganz fertig. (...) Anno 1806 – Wird auf den Kirchhof führende bedeckte Gang auswärts zu verlängert. (...) Anno 1807 – (...) In diesem und den folgenden Jahr werden die alten verfallenen Fruchthäuschen auf der hintern Seite des Kirchhofs von neuem aufgebaut, an die Meistbiethenden verkauft und das Geld in Summa Rfl. 800 der Kirche geschenkt. (...) Anno 180 – (...) Den 0. Juny ward zur neuen Bedeckung des Thurmes mit Zinn der Anfag gemacht. Das Gerüst dazu ward in 30 Tägen gemacht. Mit Zinn ward er in 90 Tägen, vom 5. September bis 3. Dezember gedeckt. Das Gerüst allein und Grund des Dachs kostet 700 Rfl., die Zinnbedeckung 8300 Rfl. Der ganze obere Theil ward schon 1794 mit Zinn gedeckt, der untere mit Dachziegeln. Weil aber der heftige Wind allhier das Dach öfters aufdeckte, die Ziegeln herunterschleuderte und die untern Dächer ganz zerschmetterte, so ward das ganze Dach in diesem Jahr mit Zinn gedeckt. (...) Anno 181 – (...) Im May und Juny wird die Mauer um den Kirchengraben erhoben, auf die Veranlassung, dass der Distrikts-Ingenieur Frätschkes hineingefallen war. (...) Anno
Kirchenburg in Zeiden, Zeichnung W. Kamner 1865
1830 – (...) Das neue Latorgel auf der untern Seite in der Kirche wird gemacht, um Weiberbänke anbringen zu können; und auch diese alle erneuert und verlängert, item das vordere Mannsgestühl hinter der großen Kirchenthür angebracht. (...) Anno 1833 – (...) Auch die Orgel wird hinterm Altar her ganz hinten in die Kirche gestellet und ganz repariert. (...) Auch der Altar wird aufs feinste repariert. (...) Anno 1840 – (...) Vor und nach der Erndte werden die 3 Latorgele zu beiden Seiten in der Kirche gebauet, wodurch unser Gotteshaus ungemien an Schönheit und Freundlichkeit gewinnt. (...) Anno 1841 – Ist die jetzige Kanzel von hießigen jungen Landbauern Andreas und Johann Plajer aus Holz verfertigt worden.” Mit dem Jahre 1841 enden die Eintragungen über die Kirchenburg in Zeiden in diesen Denkwürdigkeiten. Natürlich gab es auch danach immer wieder Renovierungen oder Änderungen an unserem „Schloß”. Diese müssen noch zusammengetragen und die Ergebnisse zu einem späteren Zeitpunkt nachgereicht werden. bu
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Konfirmationsfotos Die Nachbarschaft präsentiert sich - im Großen und Ganzen - immer auf der Höhe der Zeit. Im Zuge unserer Online-Aktivitäten kam von unserem Internet-Betreuer der Vorschlag, Konfirmationsfotos ins Netz zu stellen, damit alle gemeinsam dazu beitragen, die Namen der abgebildeten Personen zu finden. Die bekannten Gesichter werden dann in ein Formular eingetragen. Wie das aussieht, könnt ihr euch unter www.zeiden.de anschauen. hk
Broschüre zum Verschönerungsverein Es gibt einen Nachdruck des Heftes „50 Jahre Verschönerungsverein in Zeiden”. Diesen hat Dora Gagesch, geb. Dück, herausgegeben „zum Andenken an meinen lieben Vater Thomas Dück”, wie sie schreibt. Das kleine Büchlein hat 0 Seiten sowie ein paar Fotos und kostet zwei Euro plus Porto. Es kann bei Dora Gagesch, Kendelsteinstr. 8, 83064 Raubling, Telefon 081/55 44 05, bestellt werden. hk
Aufruf Jugendgruppe Hallo liebe Zeidner und Anhänger der Jugendgruppe der protestantischen Kirchengemeinde in Zeiden! Im Gespräch mit dem einen oder anderen wurde immer wieder Interesse an einem Treffen geäußert. Gerne wäre ich bereit, ein Treffen in die Wege zu leiten. Eine passende Räumlichkeit dafür habe ich schon im schönen Speyer gefunden. Vor allem aber brauche ich alle Anschriften oder Kontaktadressen von denen, die an einem Treffen interessiert sind. Alle, die sich an dieser Stelle angesprochen fühlen, dürfen sich gerne an mich wenden: Christiane Stein (geb. Player, Spitzname Chishty), Gernotstraße 1a, 67069 Ludwigshafen; Tel: 061/5879353; Email geschäftlich (wird regelmäßig gelesen): christiane.
[email protected]; Email privat: JAC.Stein@ web.de (wird selten gelesen) oder Mobilfunknummer: 0175/961944. Ich freue mich auf eure Nachrichten und Anregungen! Eure Chishty
Weihnachten 2007 Tausende Lichter, Nikolausgesichter, geschmückte Tannenbäume, warme Wohnräume, gebratene Gans, goldner Kugelglanz. Süße Plätzchen, Teddys, Hündchen, Kätzchen. Schöne Weihnachtslieder erklingen immer wieder. Auf gute Wünsche, Weihnachtskarten müssen wir nicht lange warten. Frieden, Liebe, Eintracht-Schlagworte, die verkündet werden an jedem Orte. Kinderherzen lachen. DAS IST WEIHNACHTEN. Doch: Korruption, Prostitution, Kindesmissbrauch, Amoklauf, Drogensucht, Ehebruch, Arbeitslosigkeit, Kosten der Gesundheit. Energieverschwendung, Umweltschändung. Mord und Totschlag sozusagen an jedem Tag. Der Unterschied zwischen Arm und Reich wird stets größer, die Welt ist böse und wird immer böser. Die Freiheit wird missbraucht, die Demokratie leider auch. Das und mehr muss man betrachten. IST DAS WEIHNACHTEN? Alles hängt irgendwie zusammen, nichts davon ist auszuklammern. Die richtigen Werte des Lebens suchen wir Menschen vergebens. Es ist geradezu sonderbar, man fragt sich: „Ist Armut oder Reichtum die Gefahr?” Letztendlich wenden wir uns an Gott, Er möge uns helfen aus der Not. Doch wir müssen eben auch glauben daran, nur demjenigen Er auch helfen kann. Dort wo die Menschen das beachten, DA IST WEIHNACHTEN! Franz Buhn
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personen und persönlichkeiten
Hedda Gieb wurde 80 Gerne erinnern wir uns an die schönen Stimmen von Hedda Gieb und Emmi Zikeli, die in den Jahren nach dem Krieg bis 1974 unsere Gottesdienste und „Bunten Abende" bereicherten. Hedda Gieb feierte in diesem Jahr ihren 80. Geburtstag. Sie kam am 15. Juli 197 als drittes von vier Kindern zur Welt. Ihre Eltern Rudolf Königes und Klara, geb. Riemesch, ermöglichten den Geschwistern eine wohlbehütete Kindheit. Wie bei allen Familien griff auch hier der Zweite Weltkrieg in den geregelten Alltag der Familie ein. Die beiden Brüder wurden einberufen. Erhard fiel 1943 an der Front, Rudolf kam in russische Gefangenschaft und wurde erst 1950 nach Deutschland entlassen, wo er bereits während des Krieges eine Familie gegründet hatte. Schon 1941 machten sich beim Vater Anzeichen der Parkinsonschen Krankheit bemerkbar, so dass Hedda und ihre Schwester Emmi bis zur Enteignung den Großteil der schweren Arbeit in der Landwirtschaft allein erledigen mussten.
Das Singen im Gitarrenkränzchen von Irene Königes bereitete den Schwestern viel Freude. Hier lernten sie auch Gitarre spielen. Inzwischen arbeiteten beide in der Weberei, später in der Möbelfabrik. In dem von Norbert Petri geleiteten Ensemble „Magura Codlei" begann ihre musikalische Karriere. Immer öfter wurden sie zu Auftritten im Burzenland und darüber hinaus eingeladen. Oft begleitete sie der bekannte Zeidner Akkordeonspieler Ottmar Zeides. Als der aus Langental stammende Thomas Gieb im Krankenhaus unserer Stadt war, zeigte ihm ein Zeidner stolz ein Zeitungsfoto der beiden Sängerinnen. Besonders Hedda gefiel ihm auf Anhieb. Mutig schickte er ihr einen kleinen Brief und ein paar Blumen – und kurze Zeit darauf heirateten sie. Sie bekamen zwei Töchter, vier Enkel und vier Urenkel, die das ganze Glück der Eheleute sind. Diethild trat in die Fußstapfen ihrer Mutter und singt im „Zeidner Trio". Im Lauf der Jahre machten sich verschiedene Krankheiten bemerkbar. Heddas Sehkraft hat stark abgenommen. Auch kann sie nicht mehr selbstständig gehen. Sie freut sich sehr, wenn sie mit dem Rollator im Hof spazieren geht und die Kleinen auf ihre Gehhilfe steigen und mitfahren. Größere Strecken schafft sie nur im Rollstuhl. Ihr Mann Thomas und Tochter Diethild helfen ihr, den Alltag zu bewältigen. Die Zeidner Nachbarschaft wünscht Hedda Gieb Gesundheit, Kraft und viel Freude. Renate Kaiser, München
Stadtpfarrer Hermann Thalmann ist 80 Am 30. August dieses Jahres wurde unser ehemaliger Stadtpfarrer Hermann Thalmann 80 Jahre alt. Dieses Jubiläum wollen wir zum Anlass nehmen, um ihm zu gratulieren. 197 wurde er als jüngster von drei Brüdern in Bodendorf geboren – als Sohn eines Lehrers und Predigers, was die vielen Ortswechsel in seiner Kindheit erklärt. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Schäßburg, wo er auch seine künftige Frau Irmgard, geb. Fleischer, kennenlernte, studierte er in Klausenburg und Hermannstadt Theologie und übernahm nach dem Tod seines Vaters dessen Gemeinde Seiburg. Danach wirkte er in Talmesch, und ab Juli 1971 war er Stadtpfarrer in Zeiden – bis zum Palm-
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sonntag 1990, als er nach abgehaltener Konfirmation noch am selben Abend nach Deutschland auswanderte. Er folgte seiner Frau, die bereits vorher mit Sohn Hermann das Land verlassen hatte. Sie arbeitete viele Jahre als Lehrerin in Siebenbürgen. Den Eheleuten sind drei Kinder und sechs Enkelkinder geschenkt worden. Seit 1993 wohnen sie in Lörrach, wo sie im Vierkinderhaushalt von Sohn Jörg und Schwiegertochter Anemone tatkräftig mithelfen. Hier kann unser einstiger Stadtpfarrer wie schon früher in Siebenbürgen auch seinen Lieblingsbeschäftigungen Gartenarbeit und Bauen nachgehen. Thalmann ist ein bescheidener Mensch und wünscht sich zu seinem Geburtstag keine großen Worte. Dennoch schreibe ich ein paar Zeilen – einem gewissen inneren Bedürfnis folgend, da er für unseren Ort ein bedeutender Mensch war und eine segensreiche Tätigkeit entfaltet hat. Erinnern wir uns etwa an die Entstehung des Gemeinschaftsraumes und die Renovierung der Kirchenmauer. Hier hatte er zum großen Teil die Bauleitung übernommen. Was ihn aber
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besonders beliebt gemacht hat, war, dass er selbst Hand angelegt hat – auch bei den schwersten Arbeiten. Er war einer der Initiatoren der Morres-Ausstellung und hat sich auch hier um die Instandsetzung der Räume bemüht. Viele Zeidner schätzen Thalmann besonders dafür, dass er versucht hat, wieder mehr den Zusammenhalt in der Gemeinde zu stärken; damit die Menschen, die wegen der Probleme der Auswanderung doch sehr stark verunsichert waren, wieder mehr Halt im Glauben und in der Kirche finden sollten. Dazu trugen neben seinen Predigten auch die von ihm eingeführten Bibelstunden bei. Hier wurden Texte gelesen und besprochen, aber auch Fragen des Alltags, des Glaubens und wohl auch der Sinnsuche erörtert. Oft zeigte er Videofilme mit christlichem Inhalt oder Dias, die er zum Teil selbst erstellt hatte, da Fotografieren eines seiner Hobbys war. Auch organisierte er Reisen
für die Mitglieder des Bibelkreises, des Kirchenchores und des Nähkreises, den seine Frau gegründet hatte und der eine reiche Tätigkeit entwickeln sollte. Thalmann hat seine Aufgabe als Seelsorger sehr ernst genommen und sich um unsere Gemeinde besonders verdient gemacht. Seine Frau stand ihm in den vielen Jahren verständnisvoll und hilfreich zur Seite. Während der Zeit, als sie schon in Deutschland war, erledigte Tochter Irmgard die Pflichten einer Pfarrersfrau, was für sie sicher nicht immer leicht war. Für diese segensreiche Tätigkeit in und an unserer Gemeinde wollen wir unserem Ex-Stadtpfarrer herzlich danken und ihm und seiner Familie Gesundheit, Frieden und vor allem Gottes Segen wünschen. Renate Kaiser, München
Zum 75. Geburtstag von Johann Unberath als Mitglied des „Wissenschaftsrates“ und des erweiterten Inspektorenkollektivs des Schulamtes von Kronstadt, als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Geboren wurde Hans Unberath 193 in Henndorf. Nach einer Kindheit im Haus der Großeltern folgten Schul- und Jugendzeit, Lektorengruppe des Interregionalen die wie bei den meisten seiner Altersgenossen durch Kriegs- und Nachkriegsgeschehnisse, von Entbehrungen und radikalen FortbildungsinstiVeränderungen der Lebensumstände geprägt waren. Für uns tuts Kronstadt und Jüngere ist es schwer nachvollziehbar, was es für das weitere von 1967 bis 1981 Leben eines Menschen bedeutet, wenn ihm das Hochschulals Volksratsabgeordneter in Zeiden. Immer trat er dabei für studium verwehrt wird, nur weil sein Vater vor der Agrarreform den Gebrauch der Muttersprache, die Belange der Schule mit von 1945 ein paar Hektar Grund besessen hat. Diese schmerzdeutscher Unterrichtssprache und die Kulturarbeit in deutscher Sprache ein. Auch als Lehrer fühlte man sich durch ihn gut verliche Erfahrung musste Hans Unberath 195 machen. treten. Getreu einem seiner Grundsätze, selbst gezielt und bewusst zu handeln, um nicht ein von anderen bestimmtes Leben Viele von uns haben die Ergebnisse seines nicht immer leichten führen zu müssen, unterrichtete er deshalb als Absolvent des Einsatzes als selbstverständlich hingenommen, auch wenn sie Schäßburger Lehrerseminars Mathematik und Physik zuerst in wussten, dass es oft eine Gratwanderungen war, die KomproPetersberg, dann in Brenndorf, war darauf in Kronstadt Leiter misse voraussetzte, bis man zu einem akzeptablen Schluss kam. des Jungeninternats des Honterus-Lyzeums, dann Lehrer und Johann Unberath hat dabei sicher stets nach bestem Wissen drei Jahre lang Schulrektor in Tartlau und noch vor Beginn und Gewissen für das Wohl der Gemeinschaft gehandelt. seiner Tätigkeit in Zeiden Schulrat für die Schulen mit deutscher Sektion in Kronstadt. Er ergänzte seine Ausbildung durch Seit 1989 lebt Hans Unberath in Fürth im Kreis seiner Familie, die für ihn jederzeit ein ganz wichtiger Teil seines Lebens war sechs Semester Fernstudium an der Universität „C.I. Parhon“ in Bukarest, sobald dieses möglich wurde, erarbeitete sich das und geblieben ist. Definitivat und beide Lehramtsgrade. Wir wünschen Johann Unberath, dass er noch viele Lebensjahre den verdienten Ruhestand gesund genießen darf und sich seiAuch während seiner Arbeit am Zeidner Lyzeum sowie an der nen vielen Hobbys widmen kann. Allgemeinschule Nr. 1 nahm er neben dem Unterricht noch eine Reihe von Aufgaben wahr: neun Jahre lang als Konrektor, Rita Sigmund, Ulm Am 3. Juli dieses Jahres feierte Johann Unberath seinen 75. Geburtstag. Für alle aus Zeiden war Hans Unberath seit dem Ende der 60er Jahre bis zu seiner Ausreise 1989 eine Persönlichkeit, die sich auf verschiedenen Ebenen für die Interessen der Gemeinschaft, in der wir gelebt haben, eingesetzt hat. Deshalb wollen wir bei dieser Gelegenheit daran erinnern und ihm dafür danken.
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personen und persönlichkeiten
Franz Müll wurde 80 Am 11. Dezember dieses Jahres wird Franz Müll 80 Jahre alt. Mehr als drei Viertel dieser Zeit war er mit seinem Bariton fleißiges und zuverlässiges Mitglied der Zeidner Blaskapelle. Viele schöne Stunden haben wir zusammen verbracht, unzählige Kilometer sind wir gemeinsam gegangen - vor Brautpaaren, aber auch vor Trauergemeinden. Es gibt wohl keinen Winkel in Zeiden, dem der Klang unserer Instrumente fremd ist. Auch hierzulande nimmt er mit seiner Minni die Strapazen der Autobahnfahrt auf sich, um bei den Proben und Auftritten
der Blaskapelle dabei zu sein. Er ist nicht nur dabei, sondern bereitet sich auch gründlich darauf vor, indem er in den Wald fährt, um im Auto Ansatz zu machen, ohne die Nachbarn zu stören. Man könnte sich an dieser Stelle die eine oder andere Episode aus dieser beeindruckenden musikalischen Laufbahn aussuchen, bei der Vielzahl ist das aber schwierig. Die meisten Leser dieser Zeilen haben sowieso ihre eigenen Erinnerungen an Hochzeiten, Bälle, Ständchen, das Schulfest, das Chorfest am Goldbach, den Kirchhof oder den Friedhof. Lassen wir die schönen Erinnerungen aufleben, der weniger schönen gedenken wir. Die Frauen und Männer der Zeidner Blaskapelle wünschen dir, lieber Franz-Onkel viel Glück, beste Gesundheit, viel Freude im Kreise deiner Lieben und viel Spaß an der Musik. Auf dass wir uns spätestens am Pfingstwochenende in Langenburg zur Probe wiedersehen (wie immer mit gemachten Hausaufgaben)! Heiner Aescht, Tuttlingen
„Martin-Diener-Stiftung“ vor 100 Jahren in Zeiden gegründet Aufgrund der Kirchenverfassung der Evangelischen Landeskirche Siebenbürgens schrieb das Bezirkskonsistorium den Presbyterien der evangelischen Gemeinden in Siebenbürgen Anfang der 190er Jahre vor, über das Leben der Kirchengemeinde jährliche Rechenschaftsberichte vorzulegen – eine Vorschrift, die auch später noch Gültigkeit hatte und heute noch hat. Am 5. Juni 19 wurde in Zeiden der Bericht für das Kirchenjahr 191 der Gemeindevertretung vorgelegt. Als Fortsetzung der Reihe „Zeidner Denkwürdigkeiten“ aus dem Jahre 1917 fasste der Zeidner Ortspfarrer und Dechant des Burzenlandes, Johannes Reichart, daraufhin die Berichte der Jahre 1918 bis 191 zusammen, um sie an die Zeidner Gemeindeglieder zur Kenntnisnahme verteilen zu lassen. Besonders der Bericht aus den Jahren 1918-191 gibt Einblick in die vielseitigen Aufgaben der Kirchengemeinde vor 1914, die allerdings infolge der Geldentwertung nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr in dem Maße wie vor 1914 wahrgenommen werden konnten.
Georg-Kueres-Stiftung, Martin-Copony-Stiftung und Martin Diener-Stiftung
Die Martin-Diener-Stiftung wurde 1907 in Kronstadt gemäß Testament vom 3. März 1906 des Zeidner Bürgers Martin Diener (Nr. 19) gegründet. Darin heißt es: „Ich bin aus einem armen Hause, habe in meinen Kinderjahren viel Not und Elend ertragen müssen und weiß daher, wie bitter das von einem armen hilflosen Kinde empfunden wird... Ein armes Kind aber muß nur leiden, außer es helfen ihm gute Menschen. Von diesen Erwägungen geleitet, habe ich meinen letzten Willen aufgesetzt wie folgt: 'Ich setze zum Erben (...) und zwar zu drei Viertteilen die ev.-sächsische Kirchengemeinde A.B. zu Zeiden mit den nachfolgenden (...) Bestimmungen ein: Dieselbe verpflichte ich, das Nachlassvermögen für ewige Zeiten unter dem Namen „Stiftung des Martin Diener für arme Kinder“ abgesondert zu verwalten und zu verrechnen. Die genannte Kirchengemeinde darf das Stammvermögen unter keinen Umständen antasten, Unter anderem weist die damalige Berichterstattung über das sondern bloß die Zinsen davon verwenden. Ich verordne, dass kirchliche Rechnungswesen nachstehende Fonds und kirchliche aus den Zinsen alljährlich beim Eintritt der kalten Winterzeit für arme Kinder der genannten Kirchengemeinde warme Kleider Kassen der Kirchengemeinde Zeiden aus: Kirchenkasse (der eingekauft und unter dieselben nach Bedarf verteilt werden Besitz der Gemeinde), Schulbaufonds, Armenfonds, Friedsollen'.“ Dann heißt es weiter: „Zu Weihnachten aber soll für hoffonds, Kindergartenfonds, Schulreisefonds, Kirchenbaufonds, Prämienfonds, Gedenktafelfonds, Kirchenheizungsfonds, die mit Kleidern bedachten armen Kinder am Weihnachtsabend in der Kirche ein Christbaum aufgestellt (...) und Backwerk verGlockenfonds, Säuglingsfürsorgefonds, Kirchenschmuckfonds,
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personen und persönlichkeiten
teilt werden, damit sie wenigstens an diesem Abend ihr Elend vergessen. Den jeweiligen Herrn Pfarrer (...) bitte ich darüber zu wachen, daß mein letzter Wille bis in die fernsten Zeiten getreulich eingehalten werde, damit mein Lebenswerk in dem Segen fortlebe, den ich für die armen Kinder gewidmet habe.“ Nachdem mit den übrigen Erbberechtigten ein Vergleich geschlossen worden war und während des Krieges ein beträchtlicher Betrag in Kriegsanleihen steckte, verblieb im Stiftungsfonds nur noch eine geringe Menge, die damals leider nicht ausreichte, um dem edlen Willen des Spenders nach 1918 wirksam Folge zu leisten. Dennoch blieb die private Stiftung bestehen, und die kirchlichen Aufzeichnungen des Jahres 196 machen deutlich, dass durch das Anwachsen des Stiftungskapitals dem Willen des Spenders später entsprochen werden konnte.
Ob die alljährliche Ausgabe der Weihnachtspäckchen an Heiligabend in der evangelischen Kirche in Zeiden auf diese vor 100 Jahren gegründete Stiftung zurückzuführen ist, entzieht sich meiner Kenntnis, aber es ist anzunehmen, dass die Kirchengemeinde bei der späteren Überführung der Fonds in die allgemeine Kirchenkasse diesen Brauch, der seit einigen Jahren auch von der Zeidner Nachbarschaft finanziell unterstützt wird, im Sinne Martin Dieners weitergeführt hat. So gesehen hat die Kirchengemeinde mit Hilfe der zweckbestimmten Spenden der Zeidner Nachbarschaft bisher dafür gesorgt, dass Martin Dieners Sorge um arme Kinder, um Kinder überhaupt, auch nach 100 Jahren in Zeiden nicht in Vergessenheit geraten ist.
Helmuth Mieskes, Böbingen
Volkmar Kraus – 12 Jahre Regionalsprecher Burzenland möglichst umfassenden Konsens bei den wahrlich oftmals sehr emotional und ausufernden Diskussionen herbeizuführen. Das hatte oft zur Folge, dass bereits abgeschlossen gewähnte Themen plötzlich wieder intensiv diskutiert und nicht selten mit veränderten Beschlüssen beendet wurden. Man kann aber durchaus der Ansicht sein, dass dadurch die Tagung immer kurzweilig und interessant war, was bei der intern immer wieder angemahnten Disziplinlosigkeit der Diskutanten auch nicht verwunderte. Sonntagvormittag mussten dann im Eiltempo die nicht erledigten Tagungspunkte bewältigt werden. Auch wenn manche Sitzung intern durch Hochs und Tiefs gekennzeichnet war, nach außen hin wurde die Regionalgruppe Burzenland immer ihrer Bedeutung gerecht dargestellt. Michael Brenndörfer (HOG Bartholomä) bedankt sich bei Volkmar Kraus Volkmar Kraus verstand es sehr geschickt, die Arbeiten, Erfür seine langjährige Tätigkeit als Regionalsprecher. gebnisse und Leistungen der Regionalgruppe so darzustellen, dass diese als Vorbild in den anderen Regionalgruppen und Die Wahlen des Sprechers der Regionalgruppe Burzenland im April dieses Jahres in Neuhaus brachten einen Führungswechsel im Verband der siebenbürgisch-sächsischen Heimatortsgemit sich. Der langjährige Regionalsprecher Volkmar Kraus stell- meinschaften anerkannt wurden, ohne sich dem Vorwurf der te sich nicht wieder zur Wahl; damit endete nach zwölf Jahren Überheblichkeit auszusetzen. Bei zahlreichen Gelegenheiten vertrat er hervorragend, konziliant aber auch kompromisslos seine Amtszeit. die Interessen der Burzenländer. Er selbst sah sich eben in erster Linie als „Sprecher unterschiedlicher Interessen“. BeiVolkmar Kraus wurde 1995 zum Regionalsprecher gewählt. Er übernahm damals dieses Amt als Nachfolger von Georg Gross spiele für seinen Einsatz anzuführen fällt nicht schwer. Es gäbe („Getz“) aus Heldsdorf, der der Regionalgruppe Burzenland sei- zahlreiche. Besonders zu erwähnen ist sein Engagement bei der Vorbereitung und Umsetzung der Heimattage in den Jahren nerseits von 1981 bis 1995 vorstand. 1989 und 003 in Dinkelsbühl, die unter Mithilfe der RegionalIn den insgesamt drei Amtszeiten – der Regionalsprecher wird gruppe Burzenland stattfanden, sowie der Burzenland-Reise der Regionalgruppe im Mai 006. für vier Jahre gewählt – hat sich Volkmar Kraus stets um die Fortentwicklung der gemeinsamen landsmannschaftlichen ArFür die Führung und Vertretung der vielfach doch sehr unterbeit der Burzenländer Heimatortsgemeinschaften bemüht. Er brachte 1995 mit seinen „nur" 45 Jahren jugendliche Frische in schiedlich strukturierten und tätigen 15 Heimatortsgemeinschaften des Burzenlandes gebührt Volkmar Kraus im besondedie alljährlich in Neuhaus stattfindenden Klausurtagungen. ren Maße unsere Anerkennung und der Dank aller Burzenländer. Kein erklärter Freund starrer und auf strikte Termineinhaltung ausgerichteter Tagesordnungen, bevorzugte er stets eine lockere Tagungsleitung, war aber konsequent bemüht, einen Michael Brenndörfer (Nachbarvater der HOG-Bartholomä)
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personen und persönlichkeiten
Erinnerungen an Frau Maria Kalmutchi Es sind fast vier Jahrzehnte vergangen seit meiner letzten Deutschstunde mit Frau Kalmutchi, acht Jahre lang war sie meine Deutschlehrerin in Zeiden. In Gedanken sehe ich sie ganz genau, aufrecht vor der Klasse stehend, manchmal ans Katheder gelehnt, aufmerksam, forschend in unsere Gesichter schauend, ein klare Antwort erwartend, eine Interpretation. Spontan fällt mir eine Stunde über Sprichwörter ein: „Wenn des Aug nicht sehen will, helfen weder Arzt noch Brill“, bleibt unvergessen. Genau wie das Herausarbeiten der Charaktere aus „Götz von Berlichingen“. Wie sie uns für die wunderbare Sprache Rilkes sensibilisiert. Wie sie uns mit den Zeitumständen vertraut macht, in denen die verschiedenen Autoren lebten, Hintergründe erhellt und Zusammenhänge aufzeigt.
se geordnet waren, bereit für eine neue Stunde. Ein Ordnen angenehmerer Art war mit dem Schulfasching verbunden. Zum ersten Mal nach vielen Jahren wurde aus dem Großen Schwarzburg-Saal wieder ein Tanzsaal. Frau Kalmutchis Aufgabe war es, den Aufmarsch der Masken zu koordinieren. Eine Masurka hat sie dafür mit uns einstudiert. Von der Galerie her wird es eindrucksvoll gewesen sein – unten war es ein Gewusel. Ein bisschen Abstand, eine andere Blickrichtung sind eben von großer Wirkung!
Als Klassenlehrerin organisierte Frau Kalmutchi für uns Ausflüge in die Berge (Muntele Roşu im Ciucaş, Susai) nach Bukarest und Mogoşoaia sowie eine längere Reise rund um die Fogarascher Berge einschließlich einer Fahrt mit der Schmalspurbahn. So gelangten wir in schöne Gegenden, wo wir mit den Eltern schwerlich hingekommen wären.
Frau Kalmutchi hat es nicht leicht gehabt, weder mit den Schülern noch mit den Erwachsenen – auch weil sie einem (unbequeme) Wahrheiten an den Kopf geworfen hat. Aus der geänderten Perspektive – Alter, Lebenserfahrung, selber Lehrerin, Verlust der Heimat – verstehe ich Frau Kalmutchi immer besser und schätze ihre Arbeit umso mehr. „Die Lehrer aber werden leuchten wie des Himmels Glanz und die, so viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich“ schrieb Daniel vor 500 Jahren. So gesehen ist Frau Kalmutchi ein Stern im Großen Wagen.
Viel geplagt hat sich Frau Kalmutchi, wenn sie Pausenaufsicht hatte. Das war harte Arbeit, bis etwa 300 Schüler klassenwei-
Gudrun Römer, Schwaikheim
Zeidner Persönlichkeiten Seit 1983 hat die Zeidner Nachbarschaft in der Schriftenreihe „Zeidner Denkwürdigkeiten“ 13 Beitragshefte veröffentlicht, die unterschiedliche Sachthemen aus unserer Heimatgemeinde behandeln. Auch wenn die Abnehmerzahlen für die letzten vier Neuerscheinungen des Jahres 006 nicht gerade berauschend sind (dafür muss man in heutiger Zeit einfach Verständnis aufbringen), haben sich die Verantwortlichen des Zeidner Ortsgeschichtlichen Gesprächskreises (ZOG) und der Vorstand der Zeidner Nachbarschaft dennoch fest vorgenommen, in ihren Bemühungen nicht nachzulassen und weiter zu dokumentieren, gezielt zu recherchieren, zu sammeln, Personen zu befragen und neue Ideen für weitere Veröffentlichungen zu entwickeln. Wiederholt wurde seit 1958 im „Zeidner Gruß“ dazu aufgerufen, Erinnerungen festzuhalten, Sammelnswertes zu sammeln und diese Dinge zur Veröffentlichung freizugeben. Balduin Herter hat sehr früh damit angefangen, das Wissen seiner Nachbarn und Nachbarinnen, was die Heimatgemeinde Zeiden angeht, akribisch zu erfragen und damit automatisch Interesse für diese Art der Heimatkunde zu wecken und zu verbreiten. Im „Zeidner Gruß“ wurden wiederholt Schlagworte, Personen, Begriffe und geschichtliche Quellen genannt, die Erinnerungen wachrufen sollten. Bilder wurden veröffentlicht und weiteres Bild- und Dokumentationsmaterial gesucht. Wiederholt wurde auch in der Amtszeit von Volkmar Kraus als Nachbarvater zur
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Mitarbeit aufgerufen, Fragebögen wurden verschickt, und es wurde versucht, an weitere wichtige Daten, Namen, Biografisches, Erlebnisberichte, informative und interessante Tagebuchaufzeichnungen und sonstiges Material (Zeitdokumente) heranzukommen. Darüber hinaus haben besonders Balduin Herter, Gotthelf Zell, aber auch Erhard Kraus und andere interessierte „Heimatkundler“ über Jahre hinweg akribisch Heimatforschung betrieben und alles gesammelt, was mit Zeiden irgendwie im Zusammenhang steht. Besonders diesen intensiven und unschätzbaren Bemühungen, der verdienstvollen Mitarbeit Einzelner und der Mitwirkung der Leser unseres Heimatblattes insgesamt haben wir es heute zu verdanken, dass wir seit 1983 in der Lage waren, einen kleinen Teil unserer Heimatgeschichte für die Nachwelt aufzuarbeiten und festzuhalten und nebenbei ein Zeidner Archiv und Fotoarchiv aufzubauen, das sicherlich auf HOG-Ebene in Deutschland Vorbildcharakter hat. Da unsere schicksalhafte Heimatgeschichte und unser vielfältiges Gemeindeleben stets auch mit Namen verdienter Persönlichkeiten verbunden war, lag im Vorstand der Zeidner Nachbarschaft der Gedanken nahe, diese Zeidner Persönlichkeiten näher zu betrachten. Dank unseres einmaligen Persönlichkeiten-Archivs, das Balduin Herter vor vielen Jahren angefangen hat anzulegen und das mir 004 zur Weiterführung anvertraut wurde, konnte dem Vorstand der Zeidner Nachbarschaft
personen und persönlichkeiten
Thomas Dück
Karl Bolesch
in seiner Sitzung am . Oktober 005 eine Prioritätenliste mit 37 Namen von Personen aus den Bereichen Kirche, Gemeinde, Schule, Wirtschaft, Kunst, Musik, Kultur, Literatur und Sport zur Auswahl vorgelegt werden. In geheimer Abstimmung wurden sodann vom Vorstand 5 Persönlichkeiten ausgewählt. Die Kurzbiographien wurden beim Zeidner Nachbarschaftstreffen im Juni 006 in Friedrichroda ausgestellt. Damit sollten nicht nur längst vergessene Namen ins Gedächtnis gerufen werden, sondern es sollte gezeigt werden, wie sehr das Zeidner Gemeinde- und Wirtschaftsleben von diesen Persönlichkeiten im Laufe der Jahrzehnte und Jahrhunderte geprägt wurde. Da die kleine Ausstellung in Friedrichroda Beachtung fand und auf ein positives Echo stieß, wurde im Herbst 006 im Ortsgeschichtlichen Gesprächskreis vorgeschlagen, diesen Persönlichkeiten mit einer Kurzbiografie eine weitere Broschüre im Rahmen der Schriftenreihe „Zeidner Denkwürdigkeiten“ zu widmen. Anfang dieses Jahres wurde dieser Vorschlag von uns aufgegriffen, und wir sind jetzt dabei, diesen in einem ersten Band „Zeidner Persönlichkeiten“ umzusetzen. Zu den Zeidner Persönlichkeiten, die in der Vorauswahl Berücksichtigung fanden, zählen Richard Bell, Karl Bolesch, Aurel Bordenache, Hans
Paul Meedt
Christel, Georg Draudt, Misch Foith, Margarete Istok, Michael Königes, Rosa Kraus, Joann Leonhardt, Petrus Mederus, Paul Meedt, Georg Mieskes, Hans Mild, Eduard Otto Morrers, Peter Preidt, Johannes Reichart, Friedrich Reimesch, Michael Reimesch, Arnold Römer, Georg Thiess, Joseph Friedrich Wiener, Michael Wilk, Georg Gotthelf Zell und Albert Ziegler. Diese Reihe soll außerdem durch drei weitere Personen – Thomas Dück, Iosif Comanescu und Hans Mieskes – ergänzt werden. Wir wollen diese vorgesehene Veröffentlichung durchaus nicht als abgeschlossenes Sachthema betrachten (deshalb Band I) und können uns vorstellen, später in einem zweiten Band weitere Zeidner Persönlichkeiten zu porträtieren. Sollte jemand hierzu Vorschläge haben, so bitten wir uns diese zu unterbreiten. Berücksichtigt werden Zeidner und Zeidnerinnen, die nicht mehr unter uns weilen. Man darf gespannt sein, wie diese in Arbeit befindliche Broschüre, die längst fällig war, bei unseren Nachbarinnen und Nachbarn ankommt. Helmuth Mieskes, Böbingen
Aufruf Porträtbilder Für die Herausgabe des I. Bandes „Zeidner Persönlichkeiten“ fehlen uns leider Porträtbilder von Michael Reimesch I. (1809-1890) – dem Gründer der Zeidner Blasmusik – und von Pfarrer Georg Draudt (179-1798). Kann jemand weiter helfen, oder gar Bilder oder Ablichtungen zur Verfügung stellen? Für jeden Hinweis, der uns zu diesem fehlenden Bildmaterial führt, sind wir dankbar. Helmuth Mieskes, Böbingen
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personen und persönlichkeiten
Neue Gesichter beim „Zeidner Gruß“
Harda Kuwer-Ferstl
Ralf Werner Ziegler
Seit der letzten Ausgabe unseres Heimatblattes hat es kleine Veränderungen gegeben. Carmen Kraus, unsere sehr engagierte Layouterin und Gestalterin, muss sich stärker beruflichen Aufgaben widmen. Sie zieht sich damit aus der aktiven Arbeit – sozusagen aus dem Tagesgeschäft – für den „Gruß“ zurück. Nach 15 Jahren „Zeidner-Gruss“-Aktivität wird sie eher die Rolle einer Beraterin und Helferin einnehmen. Es wäre verfrüht, jetzt schon eine Laudatio auf ihr Tun in unserem Kreis zu schreiben. Festzuhalten bleibt aber, dass der ZG durch sie in puncto Aussehen einen gigantischen Sprung nach vorne gemacht hat und damit sicher zu den präsentabelsten Heimatblätter geworden ist. Und nicht nur das: Carmen hat immer mitgedacht, inhaltlich viele Vorschläge gemacht – war eigentlich „Mädchen für alles“. Und das Ganze mit vollem Einsatz: Ich denke da nur an die zahlreichen stundenlangen mitternächtlichen Telefonate und das Abstimmen der Texte am Rechner.
zu den Zeidner Veranstaltungen kam und auch regelmäßig in Lenggries beim Skitreffen dabei war, ist ihm unser Heimatort nicht so fremd wie manch anderen jungen Zeidnern, so dass er sich, wie er betont, im Kreis der Nachbarschaft ganz wohl fühlt.
Unsere zweite Änderung betrifft die Arbeiten in der Schlussredaktion. Renate Kaiser, die sich bescheiden als die Person bezeichnete, „die die Kommas setzt“, wird nun mehr schreiben, wie das auch schon in dieser Ausgabe ersichtlich ist. Bisher war sie diejenige, die den letzten Blick auf unser Heimatblatt warf und in mühseliger Kleinarbeit die letzten Fehler beseitigte – das allerdings mit Stift auf Papier. Immer wieder stellte sie Fragen an den „Textorganisator“ (also meine Wenigkeit), wie bestimmte Sachen zu verstehen seien. Sie nahm die Qualitätskontrolle sehr ernst. Im Zuge unserer veränderten Arbeitsweise – Bilder und Texte werden so gut wie nur noch elektronisch hin und her geschickt – wird sich Harda Kuwer (Eltern: Helli und Umso glücklicher können wir uns schätzen, dass wir nun wieder Hans Kuwer, Neugasse) um die „Texteveredelung“ kümmern. einen Überzeugungstäter gefunden haben. Ralf Ziegler, Sohn Und auch hier sind wir in der glücklichen Lage, eine würdige von Krista, geb. Zeides, und Werner, hat sich bereit erklärt Nachfolgerin gefunden zu haben. Harda hat nämlich Übersetmitzumachen, nachdem sein Cousin und Vorstandsmitglied zungs- und Sprachwissenschaft in Heidelberg und München Rüdiger Nierescher etwas Überzeugungsarbeit leistete. Ralf studiert und arbeitet seit Jahren als Lektorin und Übersetzerin. studiert zurzeit in Stuttgart Medienwirtschaft und hat davor Obwohl sie in sehr jungen Jahren ausreiste, seit fast 30 Jahren eine Lehre als Mediengestalter absolviert. Zwar meinte er, als in Deutschland lebt und mit einem Oberpfälzer verheiratet ist, er mit dem Layout des vergangenen „Grußes“ startete, dass er ist das Interesse für Zeiden geblieben. Gemeinsam mit Ralf hat mit „unserem“ Softwareprogramm nicht arbeite; er schaffte es sie mit der vergangenen Ausgabe des „Zeidner-Gruss'“ ihre Feuaber dennoch, sich hineinzuknien und durchzubeißen. Bester ertaufe großartig bestanden, denn sie konnte unserem jungen Beweis waren die Absendezeiten seiner elektronischen Post, Layouter auch in technischen Fragen helfen. Die Kommunikadamit unsere Schlusskorrektorin und ich noch einmal die Texte tion läuft ganz hervorragend – egal auf welchen Kanälen. Und durchsehen konnten: Mitternacht oder drei oder sogar vier ich hoffe, dass es so bleibt. Uhr morgens. Dadurch, dass Ralf mit seinen Eltern regelmäßig hk
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eure beiträge und spenden
Wir danken für eure
Beiträge und Spenden In den aufgeführten Summen sind neben den allgemeinen Spenden auch die Mitgliedsbeiträge enthalten. Die Auflistung erfolgt jeweils in alphabetischer Reihenfolge. Die Spenden ab Oktober 2007 erscheinen im nächsten Zeidner Gruß.
Eingänge vom 1. April bis 30. September 2007
Heinz-Kurt u. Ilse - Freiburg 30,00 € - Eidenschink, Kurt u. Ingrid - Eningen 20,00 € - Eisgeth, Volker - Wiehl 25,00 € - Eiwen, Adams, Erhard u. Helga - Fürth 26,00 € - Adams, Erwin - Hohen- Erwin u. Erna - Schorndorf 50,00 € - Eiwen, Hugo - Schorndorf stein 10,00 € - Aescht, Alfred u. Lydia - Nürnberg 20,00 € 30,00 € - Els, Hilda - Ahrensburg 30,00 € - Farsch, Reinhold u. Aescht, Günther - Weingarten 50,00 € - Aescht, Lorant u. Adi Ingeborg - Ladenburg 25,00 € - Fink, Irmgard - Augsburg 20,00 € Nürnberg 10,00 € - Aescht, O. u. Anna, LVA, ULM???? 30,00 € - Foith, Edith - Wiehl 30,00 € - Foith, Hans - Illertissen 6,00 € Aescht, Otilie u. Wilhelm - Nürnberg 20,00 € - Aescht, Udo Forisch, Katharina - Offenbach 16,00 € - Franz, Edith - Bruchsal Ulm 25,00 € - Andronache, Ilse - Welzheim 30,00 € - Arz, Traute 30,00 € - Furk, Martin - Wiehl 6,00 € - Gagesch, Gerhard u. und Kurt - Peine 20,00 € - Baak, Emma - Bad Tölz 20,00 € - Bal- Edith - Augsburg 30,00 € - Gassner, Emy - Krems 20,00 € - Gassters, Eduard - Gladbeck 15,00 € - Baltres, Sara u. Eduard - Bad ner, Hans-Otto - Linz 20,00 € - Gayer, Herta - Haßmersheim Grönenbach 20,00 € - Barabas, Herta - Biberach 20,00 € - Barf, 60,00 € - Girresch, Adele - Metzingen 30,00 € - Glätsch, Hans Dieter - Springe 100,00 € - Barf, Dieter - Wehr 40,00 € - Barf, Falkenstein 36,00 € - Göbbel, Erhard - Ried, Österreich 50,00 € Erwin u. Anna - Attendorn 20,00 € - Barf, Gerhard - Göppingen - Göbbel, Franz u. Hilde - Ingolstadt 31,00 € - Göbbel, Harald u. 25,00 € - Barf, Heinz - Leverkusen 10,00 € - Barf, Sigrid u. NorMargot - Ingolstadt 26,00 € - Göbbel, Helmut - Hirschberg 50,00 bert - Schechen 25,00 € - Bartesch, Ute u. Georg - Eichenau € - Göbbel, Otto u. Regine - Ulm 10,00 € - Gohn Sigrid - Met50,00 € - Benedikt, Kurt - Esslingen 20,00 € - Brenner, Irene zingen 6,00 € - Gohn, Erich u. Mathilde - Kempten 6,00 € Traun/Österreich 150,00 € - Bertlef, Karl u. Krista - Laichingen Gohn, Hans - Alteim 10,00 € - Gohn, Helmut u. Erika - Diedorf 10,00 € - Binder, Annemarie u. Erwin - Waldkraiburg 10,00 € 25,00 € - Göldner, Georg - Sachsenheim 50,00 € - Göltsch, Binder, Peter u. Anna- Dietfurt 10,00 € - Böhm Roswitha - SieChristine - Erlenbach 20,00 € - Göltsch, Liane u. Helmut - Ellhogertsbrunn 50,00 € - Böhm, Herta - Hirschberg 50,00 € - Bolfen 6,00 € - Gottschik, Heinz – ???? 20,00 € - Graditsch, Friederiters, Eduard u. Christa - Dormagen 30,00 € - Bolters, Theresia - ke - Mannheim 20,00 € - Gräf, Ana u. Otto - Mannheim 6,00 € Dormagen 15,00 € - Bolters-Astner, Daniela - Berlin 20,00 € Gräser, Arnold - Ispringen 50,00 € - Greger, Horst u. Karin 6,00 Bordasch, Christian - Pyrbaum 26,00 € - Bosch, Ida - Neckar€ - Gross, Andreas u. Erika - Petersaurach 20,00 € - Gross, Anna sulm 6,00 € - Böttcher, Anna u. August - Nürnberg 26,00 € - Geretsried 6,00 € - Gross, Brigitte - Mainz 35,00 € - Gross, Boyer-Fechete Brigitte u. Valentin 6,00 € - Brech, Christina Dankwart - Kempten 16,00 € - Gross, Edith - Sulzbach 6,00 € Georgensmünd 6,00 € - Breckner, Johann - Stuttgart 20,00 € Gross, Elke u. Werner - Herrenberg 20,00 € - Gross, Emmy - ErBuchheit, Ilse - USA 30,00 € - Buchholzer, Peter - Hannover langen 20,00 € - Gross, Emmy - Königsbrunn 10,00 € - Gross, 26,00 € - Buhn, Adolf - Neuenstein 20,00 € - Buhn, Beatrice Erich - Schwanstetten 26,00 € - Gross, Frieda - Nürnberg 20,00 Wien 10,00 € - Buhn, Dorothea u. Hermann - Wiehl 30,00 € € - Gross, Ingeborg - Nördlingen 10,00 € - Gross, Irene - GeretsBuhn, Erna - Ludwigsburg 6,00 € - Buhn, Erwin - München 30,00 ried 20,00 € - Gross, Johannes u. Margarete - Gräfelfing 90,00 € € - Buhn, Franz u. Gerlinde - Göppingen 36,00 € - Buhn, Georg - - Gross, Klaus - Freiburg 50,00 € - Gross, Klaus - Lohra 20,00 € Ingolstadt 25,00 € - Buhn, Herta - Neresheim 31,00 € - Buhn, Gross, Kurt u. Ingeborg - Geretsried 36,00 € - Gross, Peter Hildegard - Pfaffenhofen 20,00 € - Buhn, Ilse u. Hans - DormaEningen 20,00 € - Gross, Rosa - München 30,00 € - Gross, Uwe gen 20,00 € - Buhn, Kurt - Castrop-Rauxel 10,00 € - Buhn, Malu. Bärbel - Landensberg 27,00 € - Gruber, Erna - Ulm 10,00 € wine - Bad Nauheim 15,00 € - Buhn, Otto u. Anna - Bad Grönen- Haage, Britta - Erlangen 20,00 € - Haffner, Anton - Passau 56,00 bach 100,00 € - Buhn, Reinhard u. Brigitte - Bad Grönenbach € - Halbweiss, Brigitte - Gundelfingen 6,00 € - Hauser, Heinz u. 22,00 € - Buhn,Ida - Emmingen-Liptingen 10,00 € - Canda, Lia - Lilli - Nürnberg 6,00 € - Hedwig, Horst u. Monika - Heßdorf Gernsbach 6,00 € - Christel, Helene - Bietigheim 10,00 € 50,00 € - Hedwig, Peter u. Rosa - Erlangen 20,00 € - Heim, Christel, Manfred - Bietigheim-Bissingen 15,00 € - Christel, Waltraut - Ludwigsburg 15,00 € - Henneges, Arnold - München Otmar - Offenburg 20,00 € - Cioc, Luis - Werpeloh 11,00 € 50,00 € - Hensel, Emma u. Hermann - Fürstenfeldbruck 20,00 € Coconete, Ioan u. Herta - Bonn 20,00 € - Copony, Alfred u. Ana - Hensel, Rose u. Günther - Illertissen 10,00 € - Hermannstäd- Wasserburg 50,00 € - Cotiuba, Edeltraut - Bruchsal 10,00 € ter, Ludwig - Waldkraiburg 20,00 € - Herter, Balduin u. Elfriede Daniel, Kurt u. Beate - Kempten 30,00 € - Däubel, Herbert u. - Mosbach 118,00 € - Herter, Marianne - Heidelberg 15,00 € Hertha - Köln 25,00 € - Depner, Emma - Böbingen 25,00 € Hiel, Ernst u. Renate - Osterhofen 12,00 € - Hiel, Hugo u. Traute Depner, Hans - Hamburg 32,00 € - Depner, Horst - Mannheim - Traunreut 6,00 € - Hiel, Ida Nördlingen 30,00 € - Hitsch, Ida 6,00 € - Depner, Ingo u. Barbara - Stuttgart 6,00 € - Depner, Wernau 110,00 € - Hohenecker, Traute - St.Goar-Biberheim Karl-Heinz u. Christa - Waldkraiburg 15,00 € - Depner, Lydia 10,00 € - Hollweck, Georg u. Isolde - Schwarzenbruck 35,00 € Rechberghausen 20,00 € - Diamantstein, Marius u. Elvine - Süs- Istock, Eduard u. Ilse - München 15,00 € - Istock, Edwin u. Erna sen 50,00 € - Dressnandt, Günter u. Lilli - München 30,00 € - Leverkusen 20,00 € - Ivanusevitsch, Heinke - Augsburg 20,00 € Dück Werner u. Christa - Mühlheim 10,00 € - Dück, Emmi - Ig- Jacob, Margareta - Bietigheim 6,00 € - Jakob, Stefan u. Heide gingen 56,00 € - Dückminor, Rita - Bietigheim 15,00 € - Ehrman, - Traunreut 10,00 € - Jäntschi, Dieter u. Edda - Altdorf 25,00 € -
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eure beiträge und spenden
50,00 € - Mieskes, Rosa - Neutraubling 50,00 € - Mieskes, Rosa Jäntschi, Martha - Kempten 20,00 € - Josef, Christina - Heuu. Helmuth - Böbingen 30,00 € - Mieskes, Werner - Bietigheimbach 15,00 € - Josef, Edda - Sindelfingen 20,00 € - Josef, GünBissingen 50,00 € - Mihailescu, Frieda - Amberg 6,00 € - Mill, ther u. Inge - Göppingen 53,00 € - Josef, Hermine - Heßdorf 50,00 € - Josef, Horst - Taufkirchen 20,00 € - Josef, Julius - Em- Otto - Hildegrad - Igensdorf 26,00 € - Mill, Rudolf - Duisburg 10,00 € - Moder, Petra u. Harald - Günding 50,00 € - Müll, Annemering 20,00 € - Josef, Meta - Göppingen 20,00 € - Josef, gret 10,00 € - Müll, Franz u. Hermine - Fürstenfeldbruck 46,00 € Regina - Taufkirchen 20,00 € - Josef, Rosa - Böbingen 6,00 € - Müll, Johann - Springe 50,00 € - Müller, Emma - Ibbenbüren Kahler, Emma - Waldkraiburg 10,00 € - Kartmann, Nicole u. 6,00 € - Musat, Marin u. Ingeborg - Meerbusch 20,00 € - NeuGunthard - Rain 15,00 € - Kassnel, Hans u. Elvi - Schw. Gmünd 24,00 € - Kassnel, Hermann u. Marianne - Schw.Gmünd 30,00 € - bauer, Benno u. Agnes - Haßmersheim 10,00 € - Neudörfer, Frieda - Bad Homburg 50,00 € - Neudörfer, Helga - Frankfurt Kästner, Gerold u. Simone - Kraiburg 26,00 € - Kauffman, Roswitha u. Emil - Remseck 10,00 € - Kauffmann, Otto u. Anni - 0,20 € - Neudörfer, Hugo - Schorndorf 26,00 € - Nikolaus, Alfred u. Heide - Neuendettelsau 10,00 € - Novy, Frieda - Nidderau Remseck 10,00 € - Kauntz, Emmi - Unterschleißheim 20,00 € Kenzel, Erich - Dortmund 50,00 100,00 € - Nussbächer, Willi sen. € - Keresztes, Rosemarie - Wiehl - Schw.Gmünd 6,00 € - Oancea, Bitte denkt daran: 6,00 € - Klein, Annemarie Niculae u. Anni - Salzgitter 6,00 Mühlhausen 6,00 € - Klein, Edith € - Ongyerth, Johannes u. MaÜberweisungen (Beitrag und Spenden) nur noch auf - Bietigheim-Bissingen 10,00 € rianne-Siegdorf 50,00 € - Papai, das neue Konto der Zeidner Nachbarschaft, KreisKlein, Heinz-Jürgen - Metzingen Ida - Stuttgart 26,00 € - Passyar, sparkasse Göppingen, BLZ 610 500 00, Konto 160 50,00 € - Klein, Herta - GeretsAnna - Nürnberg 30,00 € - Patru, 5 8, zu überweisen (siehe auch weitere Angaben ried 16,00 € - Kliemen, Ana Hans u. Liane - Schw. Gmünd im Impressum für Überweisungen aus dem Ausland). Roding 16,00 € - Klinger, Renate 6,00 € - Paulini, Gustav - Lenting Das alte Konto wird demnächst gesperrt beziehungsu. Johann - Edling 90,00 € 12,00 € - Pechar, Christa u. Horst weise gelöscht. Kloos, Theo - Fürstenfeldbruck - Friedrichshafen 30,00 € 12,00 € - Kloos, Walter u. Pechar, Hartmut u. Marianne - Hildegard - Edling 90,00 € Meckenbeuren 50,00 € - Pechar, Wichtig und eine große Hilfe für unsere Kassierin Klopfer, Gudrun - GroßbettlinOswin - Friedrichshafen 15,00 € wäre es, wenn der Name und der Ort auf der Übergen 25,00 € - Klotsch, Otto u. Petzak, Luise Barbara - Nürnberg weisung steht. Neuestens kann man auch (nur) die Ursula - Wasserburg 15,00 € 20,00 € - Pilgram, Gudrun Mitgliedsnummer draufschreiben – die Nummer, die Kobrac, Gertrud - Zirndorf 0,00 ??????? 26,00 € - Plajer, Erwin € - Koch, Andrea - Dachau 6,00 Karlsfeld 20,00 € - Player, Oswald auf dem Adressaufkleber des Briefumschlages steht, € - Koch, David u. Jutta - Strauu. Erika - Stuttgart 30,00 € was nochmals eine Erleichterung für eine schnelle benhardt 15,00 € - Koch, Walter Popa, Franz - Geretsried 58,00 € Zuordnung ist. u. Andrea - Dachau 6,00 € - Kolf, - Porr, Rosa - Mutlangen 6,00 € Johann - Köngen 30,00 € - KöPreidt, Dietmar u. Ilse - Salzgitnig, Dieter - Fürstenfeldbruck 6,00 € - Königes, Hans u. Esther - ter 30,00 € - Preidt, Otto - Stuttgart 6,00 € - Preidt, Werner Affing 20,00 € - Königes, Ida - Freilassing 20,00 € - Korodi, Wal- Ingolstadt 11,00 € - Preidt, Wilhelm - Ingolstadt 40,00 € - Preiss, Wilhelm u. Dagmar - Mindelheim 10,00 € - Prömm, Egon - Münter - Bruckmühl 20,00 € - Kraus, Dietmar u. Rosemarie - Werchen 25,00 € - Prömm, Gerhard u. Sofia - Langweid/Lech 50,00 tingen 50,00 € - Kraus, Hilda - Berlin 70,00 € - Kraus, Otmar u. Roselinde - Bad Grönenbach 50,00 € - Kraus, Udo-Jürgen - Augs- € - Prömm, Otto u. Herta - Nürtingen 35,00 € - Prömm, Peter u. Erna - Ismaning 6,00 € - Prömm, Peter u. Rosemarie - Schornburg 20,00 € - Krauss, Andreas - Landsberg 18,00 € - Krestels, dorf 25,00 € - Reimer Dr., Georg - Augsburg 100,00 € - Reimer, Kurt u. Anneliese - Oberschleissheim 15,00 € - Kreusel, Erna Erwin u. Babette - Memmingen 10,00 € - Reimer, Mathias - MünStein 26,00 € - Kreutzer, Karin -Lahr 30,00 € - Kuballa, Rita Puchheim 50,00 € - Kueres, Georg u. Anneliese - München 6,00 chen 6,00 € - Reimer, Sigbert u. Edith - Traunstein 40,00 € Reimesch, Ida - Heubach 20,00 € - Reutershan, Manfred u. Re€ - Kuwer, Hans-Otto u. Elke - Gersthofen 50,00 € - Kuwer, nate - Wiehl 36,00 € - Richter, Ramona u. Steffen - Laichingen Irene - Gablingen 6,00 € - Lierenz, Emmy - Würzburg 10,00 € 10,00 € - Riemesch, Anna - Geretsried 36,00 € - Römer, Gudrun Liess, Werner - Karin - Memmingen 35,00 € - Lutze, Johann u. Dorothea - Grossmehringen 6,00 € - Maaser, Karl-Heinz u. Ida - u. Dieter - Schwaikheim 6,00 € - Römer, Ilse - Hilpoltstein 15,00 Schöneck 20,00 € - Mader, Ute - Aachen 30,00 € - Maier, Diete - € - Rösche, Emma u. Johann - Mannheim 20,00 € - Rosen, Otto Iggingen 30,00 € - Markus, Johann u. Martha - Solingen 20,00 € - Salzgitter 30,00 € - Roth, Edgar u. Meta - Wiehl 20,00 € - Roth, Martin, Birthe - Boos 20,00 € - Marzell, Elfriede - Unterschleiß- Hans-Otto - Hattingen 56,00 € - Roth, Hildegard - Geretsried 30,00 € - Roth, Hubert - Oberviechtach 15,00 € - Roth, Karl heim 20,00 € - Marzell, Johann - Nürnberg 30,00 € - Matthias, Erika u. Volker - Remseck 10,00 € - Maurer, Wilhelm - Haßmers- Augsburg 15,00 € - Rothbächer, Renate - Traunreut 10,00 € - Rusulet-Göbbel, Erika - Gummersbach 25,00 € - Sander, Albrecht heim 30,00 € - Meiskes, Heinz - monatlich 13,00 € - Melchior, Johann - Erftstadt 36,00 € - Metsch, Emma - Ibbenbüren 10,00 € u. Annakatrin, Würzburg 50,00 € - Schabel, Günther - Aichach - Mieskes, Adelgunde - Manching 6,00 € - Mieskes, Birgit - Augs- 25,00 € - Schachner, Gertrud - Langenfeld 6,00 € - Schaller, Edith - Groitzsch 56,00 € - Scheerer, Brigitte u. Hans - Berlin burg 25,00 € - Mieskes, Dorothea u. Otto - Erdmannhausen 15,00 € - Scherer, Monica - Landsberg 20,00 € - Schkrohowsky, 30,00 € - Mieskes, Eckard u. Henriette, Stuttgart 12,00 € Mieskes, Heinz - Bietigheim-Bissingen 15,00 € - Mieskes, Oswald Hildegard - Nürnberg 30,00 € - Schmidbauer, Isolde - Vilshofen u. Harda - Landshut 50,00 € - Mieskes, Reinhold - Oggelshausen 25,00 € - Schmidt, Kuno - Geretsried 20,00 € - Schmidts, Erna -
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eure beiträge und spenden
Großerlach 25,00 € - Schmidts, Horst u. Anneliese- Ulm 25,00 € - Schmidts, Otmar u. Liane - Geretsried 42,00 € - Schneider, Klaus u. Erika - Waldkraiburg 36,00 € - Schnell, Edith - Konstanz 56,00 € - Schoppel, Jürgen, Offenbach 20,00 € - Schoppel, Kurt - Asbach 6,00 € - Schoppel, Werner - Eckental 26,00 € - Schray, Meta - Weissach 60,00 € - Schuller, Harriet-Petra - Schorndorf 6,00 € - Schuller, Simon u. Ulrike - Nürnberg 6,00 € - Schullerus, Gerhard - Laichingen 10,00 € - Schullerus, Ronald - Ispringen 10,00 € - Schunn, Anita u. Werner - Stuttgart 55,56 € - Schunn, Günther u. Grete - Tuttlingen 30,00 € - Schuster, Edith - Renningen 6,00 € - Schuster, Hans - Friedberg 40,00 € - Schuster, Hermine - Ravensburg 50,00 € - Schuster, Ida - Stockstadt 40,00 € - Schuster, Ilse - Heubach 16,00 € - Schuster, Roland u. Gerhild - Neuenstein 10,00 € - Schuster, Wolfgang - OsterholzScharmbeck 16,00 € - Schwarz, Heinz-Georg - Sersheim 25,00 € - Seivert, Hermann u. Anna - Caderlah 15,00 € - Seiwerth, Martin u. Elfriede - Nidderau 30,00 € - Siegmund, Rita - Ulm 26,00 € - Spitz, Erwin - Mindelheim 20,00 € - Spitz, Walter u. Hedwig - Mindelheim 30,00 € - Stamm, Elwine - Metzingen 6,00 € - Stamm, Erna - Köln 6,00 € - Stamm, Heinz u. Liane - Bad Aibling 30,00 € - Stein, Christiane - Ludwigshafen 10,00 € Sterns, Klaus - Dortmund 6,00 € - Stolz, Helga - Bietigheim-Bissingen 38,00 € - Stoof, Ferdinand u. Dorothea - Pfaffenhofen 31,00 € - Stoof, Hugo - Metzingen 25,00 € - Stoof, Kurt - Salzgitter 36,00 € - Stoof, Otto - Metzingen 100,00 € - Stoof, Susanne Schw.Gmünd 6,00 € - Stoof, Witmar - Neckarsulm 6,00 € - Stotz, Friedrich u. Katharina - Nürnberg 50,00 € - Strobl, Emmy - Bischofshofen 20,00 € - Suciu-Sibianu, Marius u. Rosa - Düsseldorf 6,00 € - Suck, Anton u. Gudrun - Wiehl 50,00 € - Szekely, Erna Lippstadt 30,00 € - Tarenz, Meta u. Otmar - Nürnberg 20,00 € Teodorescu, Frieda - Minden 56,00 € - Theiss, Anna Grete Tuttlingen 30,00 € - Thieskes, Franz - Sachsenheim 15,00 € Thiess, Erna u. Wilhelm - USA 25,00 € - Thomas, Ernst - Wiehl 20,00 € - Tittes, Horst u. AnnaMaria - Pullach 25,00 € - Tittes, Karin u. Harald - Reichetshofen 15,00 € - Tittes, Volkmar u. Hannelore - Böblingen 15,00 € - Tonak, Ursula - Siegelsbach 10,00 € - Trippler, Emi - Freiburg 106,00 € - Truetsch, Günther u. Gerlinde - Gummersbach 15,00 € - Truetsch, Norbert u. Sigrid - Metzingen 10,00 € - Urmanczy, Anton u. Frieda - Crailsheim 20,00 € - Vaida, Alexander - Fürstenfeldbruck 40,00 € Veghes, Traute - München 52,00 € - Vigheci, Joan u. Hilde Heilbronn 50,00 € - Vladau, Nicolae u. Charlotte - Tübingen 30,00 € - Von Hollen, Margareta - Bielefeld 50,00 € - Wagner, Edgar - Winkelhaid 6,00 € - Wagner, Günther u. Hildegard Rüsselsheim 70,00 € - Walther, Anna - Vaihingen 6,00 € - Warza, Alfred u. Irmgard - Leverkusen 20,00 € - Warza, Frieda - Sachsenheim 25,00 € - Weber, Günter - Vaihingen 30,00 € - Weber, Ottmar - Nürnberg 25,00 € - Weidenbächer, Frieda - Geretsried 30,00 € - Weidenbächer, Otto - Neutraubling 100,00 € - Wellmann, Meta u. Werner - Mindelheim 60,00 € - Wenzel, Edgar Mindelheim 31,00 € - Wenzel, Helmut - Heilbronn 25,00 € Werner, Anneliese - Sachsenheim 60,00 € - Wilk, Norbert u. Helene - Hohenschaeftlarn 18,00 € - Wolff, Dieter u. Birgit Augsburg 25,00 € - Wolff, Hans - Dornstadt 15,00 € - Wolff, Otto u. Ilse - Remseck 25,00 € - Wonner, Friedrich u. Anna - Osterburken 24,00 € - Zammer, Emmy - Georgensmünd 14,00 € Zeides ??? 28,00 € - Zeides, Helge u. Rose - Buttenheim 50,00 € - Zeides, Hilde u. Hansgeorg, Rutesheim 40,00 € - Zeides, Otto Metzingen 60,00 € - Zeides, Volkmar u. Karin - Metzingen 10,00 € - Zerbes, Johann u. Elfriede - Schw. Gmünd 25,00 € -
Zermen, Günter - Münster 20,00 € - Zerwes, Alfred und HansOtto- Augsburg 50,00 € - Zerwes, Oswald u. Sigrid - Traunreut 15,00 € - Ziegler, Dietmar - Durach 10,00 € - Ziegler, Emma Metzingen 6,00 € - Ziegler, Ilse - München 50,00 € -
GABENTAFEL Nagy, Samuel u. Elfriede - Heilbronn 100,00 € - Zum Todestag unseres Bruders und Schwagers Hans Peter Müll, Preidt, Otto - Stuttgart 50,00 € - Zum Andenken an Gertrud Schoppel, Reimer, Sigbert u. Edith - Traunstein 100,00 € - Zum Andenken an unsere Tochter Anneliese, Schneider, Frieda - Eckental 100,00 € - Zum Andenken an meinen Mann Alfred Schneider, Veghes, Traute - München 60,00 € - Andenken an Romul Veghes
Friedhofsfonds Boyer-Fechete Brigitte u. Valentin 19,00 € - Buhn, Erna - Ludwigsburg 50,00 € - Canda, Lia - Gernsbach 40,00 € - Chitescu, Hella u. Ioan - München 15,00 € - Depner, Ingo u. Barbara - Stuttgart 30,00 € - Foith, Hans - Illertissen 20,00 € - Gross, Anna - Geretsried 10,00 € - Hauser, Heinz u. Lilli - Nürnberg 24,00 € - Hiel, Hugo u. Traute - Traunreut 24,00 € - Jacob, Margareta - Bietigheim 24,00 € - Josef, Rosa - Böbingen 30,00 € - König, Dieter - Fürstenfeldbruck 64,00 € - Kuwer, Irene - Gablingen 20,00 € - Mieskes, Dorothea u. Otto - Erdmannhausen 20,00 € - Novy, Frieda - Nidderau 50,00 € - Nussbächer, Willi sen. - Schw.Gmünd 9,00 € - Oancea, Niculae u. Anni - Salzgitter 30,00 € - Porr, Rosa - Mutlangen 20,00 € - Römer, Gudrun u. Dieter - Schwaikheim 14,00 € - Schachner, Gertrud - Langenfeld 19,00 € - Schuster, Annemarie - Bad Feilnbach 20,00 € - Stamm, Elwine - Metzingen 25,00 € - Stamm, Erna - Köln 19,00 € Stoof, Susanne - Schw.Gmünd 14,00 € - Suciu-Sibianu, Marius u. Rosa - Düsseldorf 44,00 € - Trippler, Emi - Freiburg 50,00 € - Ziegler, Emma - Metzingen 25,00 € -
Zweckgebundene Spenden Essen auf Rädern: Brenner, Gert - Traun, Österreich 6,5 € - Gohn, Erich u. Mathilde - Kempten 100,00 € - Halbweiss, Brigitte - Gundefingen 30,00 € - Koch, Andrea - Dachau 9,00 € - Korodi, Walter - Bruckmühl 50,00 € - Roth, Hildegard - Geretsried 100,00 € - Sterns, Klaus - Dortmund 50,00 € - Walther, Anna - Vaihingen 14,00 € Altenhilfe: Gross, Edith - Sulzbach 50,00 € - Keresztes, Rosemarie - Wiehl 24,00 € - Müller, Emma - Ibbenbüren 14,00 € - Sterns, Klaus - Dortmund 50,00 € - Tonita, Erna - Salzgitter 36,00 € - Wagner, Edgar - Winkelhaid 29,00 € Evang. Kirche Zeiden: Stoof, Erwin u. Herta - Gross-Siegharts 3.000,00 € Turmrenovierung : Kloos, Theo - Fürstenfeldbruck 25,00 € Jugendarbeit in Zeiden: Schuster, Edith - Renningen 94,00 € Zeidner Blaskapelle: Furk, Martin - Wiehl 20,00 € - Kueres, Georg u. Anneliese - München 100,00 € - Schoppel, Kurt Asbach 24,00 € Zeidner Skitreffen: Aescht, Lorant u. Adi - Nürnberg 25,00 € Handball: Gohn Sigrid - Metzingen 14,00 € - Göltsch, Liane u. Helmut - Ellhofen 44,00 € - Patru, Hans u. Liane - Schw. Gmünd 24,00 €
zeidner gruß 007 nr. 103 53
buch und kultur
Neuerscheinung:
Tatort Burzenland - Von Kriminalfällen und sonstigen Katastrophen In der hier vorliegenden Dokumentation über Morde und sonstige Kriminalfälle im siebenbürgischen Burzenland hat Karl-Heinz Brenndörfer bekannte und weniger bekannte Ereignisse erfasst, die sich seit dem Mittelalter in diesem multiethnischen Landstrich nationenübergreifend ereignet haben. Das Buch richtet sich an alle Liebhaber von Kriminalgeschichten, die sich größtenteils im Burzenland ereignet haben, setzt aber keine Gebiets- oder geschichtlichen Kenntnisse voraus. Die Schilderungen beruhen ausschließlich auf Tatsachen, erheben aber nicht den Anspruch einer wissenschaftlichen Dokumentation mit seitenlangen Fußnoten. Zum Zweck besserer Lesbarkeit werden genutzte Quellen in den jeweiligen Texten nur einmalig genannt. Angeregt von den Erzählungen seiner Eltern und Nachbarn über den berühmt-berüchtigten vielfachen Raubmörder Bălan und andere Ereignisse, denen er als Kind immer gerne zugehört hat, ist er diesen nachgegangen. Man darf staunen, was sich im Laufe der Jahrhunderte auch unter den Siebenbürger Sachsen zugetragen hat. Auch wenn die Hinweise darauf in den meisten Fällen nur spärlich sind, finden sich doch immer wieder Aufzeichnungen, obzwar erfreuliche Begebenheiten mit weniger Detailfreude registriert wurden. Der vielfache Raubmörder Ion Bălan hat Ende der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts ganz Siebenbürgen in Unruhe versetzt. Zahlreiche Kapitalverbrechen ereigneten sich unmittelbar während der beiden Weltkriege. Die erfassten Fälle waren nicht das Resultat direkter Kriegshandlungen, sondern meist willkürliche Taten der Besatzer oder ihrer Verbündeten und Helfer. Im Buch werden auch Fälle aufgegriffen, die bis heute nur einem sehr engen Personenkreis bekannt sind. Sie haben sich vor über 50 Jahren zugetragen, die Tatzeugen leben nicht mehr und zu den Ereignissen haben nie offizielle Untersuchungen seitens staatlicher Behörden stattgefunden. Ein Mordfall allerdings ging sogar in die Kriminalgeschichte Rumäniens ein. Hier war der vermutete und gesuchte Täter in der Tat das Opfer selbst. Was Zeiden betrifft, werden nicht nur der grausame dreifache Mord vom 20. August 1928 im Zeidner Waldbad ausführlich geschildert, sondern es werden erstmals die Umtriebe des Erwin Kraus der Öffentlichkeit bekannt gemacht, von denen man in Zeiden so gut wie nichts weiß. Sogar das Titelbild hat einen Bezug zu Zeiden. Der Prediger Johann Foith, 1800 als „Kuckuckskind“ eines Zigeuners in Zeiden geboren und aufgewachsen, war der Ursprung von Generationen, die unrühmlich ihr jähes Ende fanden. Unter den besonderen Ereignissen aus der kommunistischen Zeit werden der totale Stromausfall in Rumänien (1977) und die verheerenden Explosionen in der Gießerei des Traktorenwerks in Kronstadt (1979) sowie im Rüstungsbetrieb Tohan (1983) aufgeführt. Obwohl etwa 100 Opfer und zahlreiche Verletzte zu beklagen waren, wurden damals diese Unfälle wie ein Staatsgeheimnis gehütet und die breite Öffentlichkeit darüber völlig im Dunkeln gehalten. Gerade den damaligen Opfern sind wir es schuldig, dass sie nicht vergessen werden. Tatort Burzenland - Von Kriminalfällen und sonstigen Katastrophen, ISBN 278-3-00-021508-7, 181 Seiten; 13 Abb., 14,00 EUR + 1,10 EUR Versand, zu bestellen bei: Karl-Heinz Brenndörfer, Werner-Haas-Weg 5, 70469 Stuttgart, Tel/Fax: 0711/850289, E-Mail:
[email protected]
ZUR EWIGEN RUHE GEBETTET Hans Aescht, 81 Jahre, Bad Homburg Helga Binder, geb. Hiel, 74 Jahre, Manching Hans Andreas Dück, 88 Jahre, St. Konrad/Österreich Edith Gagesch, geb. Müll, 67 Jahre, Augsburg Günther Gohn, 36 Jahre, Kempten Iris Lingner, 70 Jahre, Nersingen Rosa Mieskes, geb. Kloos, 73 Jahre, Ludwigsburg Rainer Reip, 62 Jahre, Waldkraiburg Martin Schuster, 80 Jahre, Zusmarshausen Georg Teodorescu, 93 Jahre, Minden Helga Wenzel, geb. Csohanyi, 74 Jahre, Weinsberg
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titelgeschichte: Zeidner Schulgeschichte
Nächstes großes Treffen in Friedrichroda 2009 wird das große Zeidner Treffen wieder in Thüringen stattfinden, wieder im kleinen Ort Friedrichroda und wieder alle im gleichen Hotel. Obwohl gelegentlich Bedenken wegen der langen Fahrt geäußert wurden, so sprachen sich doch viele Zeidner sowohl via Internet-Abstimmung als auch mündlich für eine Wiederholung von 006 aus. Es war doch etwas Besonderes, dass alle im gleichen Haus wohnten. Das Treffen der kurzen Wege - so kann man es sagen - war ein guter Erfolg, und deshalb wird es an gleicher Stelle wiederholt. Im Internet werden wir über die Planungen rechtzeitig informieren und natürlich in den nächsten Ausgaben des „Zeidner Gruß“.
Impressum Der zeidner gruß ist das erste Nach-
richten blatt siebenbür gi sch-sächsischer Nachbarschaften (HOG) in Deutsch land. Er erscheint in der Regel halbjähr lich. Gegründet 1954 durch Balduin Herter als Presseorgan der Zeidner Nachbarschaft (Herausgeber). ISSN 1861-017X. Konzeption, Redaktion: Hans Königes (hk), Gruithuisenstraße 4, 80997 München, Tel. 089-14089015,
[email protected] Schlussredation/ Textchefin: Harda KuwerFerstl (ku) Weitere Mitarbeiter: Udo Buhn (bu), Renate Kaiser, Helmuth Mieskes Autoren: Die mit Namen gekennzeich neten Bei träge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen und gegebenenfalls sprach liche Optimierung der Beiträge vor. Gestaltung und Satz: Ralf Werner Ziegler, Pfaffenwaldring 76 B, 70569 Stuttgart Tel. 0711/ 94 38 661,
[email protected] Druck: Danuvia Druckhaus Neuburg. Versand: Rüdiger Zell, Illertissen.
Bitte denkt daran: Schreibt euren Namen und Ort mit auf die Überweisung, damit die Kassierin Spenden und Mitgliedsbeiträge richtig zuordnen kann. Nur so kann die Mitgliedschaft und damit die weitere Zusendung des zeidner gruß ’ gewährleistet werden.
Die Zeidner Nachbarschaft Die Zeidner Nachbarschaft (ZN) ist die Heimatortsgemeinschaft der Zeidner im Ausland. Sie wurde 1953 in Stuttgart gegründet. Organisation: Ihr Vorsitzender ist der Nachbarvater. In der Vorstandsarbeit unterstützen ihn die Stellvertretenden Nachbarväter, der Schriftführer, die Beisitzer und die Kassierin. Ehrenmitglieder sind die Altnachbarväter. Nachbarvater: Udo Buhn, Schlierseeweg 8, 8538 Geretsried, Tel. 08171-3418,
[email protected] (auch Zeidner Archiv) Stellvertreter: Kuno Kraus, Rainer Lehni, Hannelore Scheiber Altnachbarväter: Balduin Herter und Volkmar Kraus Schriftführer: Helmuth Mieskes, Bgm.-Göhringer-Str. 6, 73560 Böbingen, Tel. 07173-8087 (auch ZOG) Beisitzer: Helmut-Andreas Adams (Stiftung Zeiden), Arnold Aescht (Kurator als Vertreter aus Zeiden), Effi Kaufmes (Gitarrenkränzchen), Peter Kaufmes (Blaskapelle), Harriet und Thorsten Kraus und Rüdiger Nierescher (Jugend), Annette Königes (Kultur), Rüdiger Zell (Adressenverwaltung und Buchbestellungen). Kassierin: Franziska Neudörfer: Brunnenstraße 17/II, 73035 Göppingen-Bartenbach, Tel. 07161-500999 Beitragszahlungen und Spenden: Der Mitgliedsbeitrag zur Zeidner Nachbarschaft beträgt jährlich 6,00 Euro. Darin sind die Kosten für den Zeidner Gruß enthalten. Bitte überweist auf das neue Konto der „Zeidner Nachbarschaft“: Kreissparkasse Göppingen BLZ 610 500 00, Konto 160 252 82 Bei Überweisungen aus Österreich bitte eintragen: IBAN: DE 37 6105 0000 0016 05 8 SWIFT-BIC: GOPSDE 6GXXX Bitte gebt immer Name, Vorname und Wohnort an! Adressenverwaltung, Bücherversand: Rüdiger Zell, Storchenweg 1, 8957 Illertissen, Tel. 07303-900647,
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